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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 8:27 pm
Als das Mädchen von einem Schuss zurück geworfen wird, gehe ich schließlcih noch näher. Das ist Anny, es ist ihr Blick, mit dem sie mich beobachtete, sie hatte sogar die selben Narben. Die drei von von dem Eisbär und die eine unter dem Auge von mir. Ich lächle ihr zu, als sie mich ansieht. Aber im nächsten Moment merke ich, dass sie mich nicht erkennt. Irrte ich mcih doch, war sie es nicht? Nein, Zweifel war ausgeschlossen, das war sie. Verwundert blickte ich zurück und versuchte heraus zu finden, ob sie mich einfach aufziehen wollte. Aber sie schienen mich wirklich nicht zu erkennen. "Anny", murmelte ich langsam, als sie ihre Frage stellt, schlucke ich, etwas enttäuscht, das sie mich einfach vergessen hatte. "Klar kenne ich dich, ich hab dich getötet", erklärte ich und setzte damit eine andere Frage hinterher, wie sie dennoch leben konnte. "Erinnerst du dich nicht mehr?" Ich gehen noch näher an den Zaun heran, nun trennen uns nur der Zaun und etwa ein Meter von einander. Ich warf schnell einen Blick über das Areal, aber scheinbar hatte mich noch keiner Entdeckt und niemandem schien auf zu fallen, dass das Mädchen nicht mehr mit spielte.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 9:15 pm
Der Blick des Jungen verwirrte mich etwas, faszinierte mich aber zugleich auch. Und irgendwie, ganz tief in mir drin glaubte ich, diesen Blick schon einmal gesehen zu haben. Wieder sagte er diesen Namen. „ Mich getötet?“, fragte ich etwas ungläubig, riss aber sofort meine Augen auf, als ich glaubte, das Ganze zusammengefügt zu haben. Meine Theorie war also wahr? Ich war schon einmal gestorben? Aber... Wer war ich dann früher? Als der junge Mann weiter fragte, erinnerte ich mich auf einmal wieder an das Bild von dem Dolch, was ich vor einigen Wochen gesehen hatte. Als ich schließlich glaubte, einen Kanonenschuss zu hören, weiteten sich meine Augen noch ein Stückchen und ich stolperte zurück, drückte mich gegen den Schutzwall. „Nein.. Ich.. Ich kenne dich nicht“, sagte ich leise. Irgendetwas in mir wiedersprach, sodass ich schnell hinzufügte: „Ich glaube dich schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Woher kennst du mich? Stimmt es, dass ich einen Kanonenschuss gehört habe?“, fragte ich schließlich und drückte etwas panisch das Gewehr an mich. Den Rest blendete ich aus. Eine Zeit lang starrte ich nur in die Augen des Jungen, ehe ich wieder kurz zusammen zuckte, als eine andere Erinnerung in mir hochfuhr. Da war Dampf und warmes Wasser. Dann spritzte es und ich hörte irgendwo ein warm klingendes Lachen, bis ich nach Unten gezogen wurde. Wärme umfasste mich. Tief sog ich kurz die Luft ein, ehe ich wieder an den Zaun hechtete und ihn mit meinen Händen umschloss, das Maschienengewehr lag ein Stückchen hinter mir. Ich schob mein Gesicht direkt vor das des Jungen, zumindestens so weit, wie es der Zaun zuließ. Dann legte ich meinen Kopf ein wenig schief. Ich grübelte, irgendetwas musste doch noch in mir sein, was mehr wusste. Diese Fetzten an Erinnerungen quälten mich und verlangten nach mehr. „Wie heiße ich wirklich?“, fragte ich schließlich leise flüsternd. Ich wusste nicht, ob ich wirklich D2W13 hieß, aber Anny klang irgendwie.. vertrauter.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 9:35 pm
"Du erinnerst dich nicht mehr?", fragte ich unnötigerweise. Eigentlich war es klar. Als sie zurück wich hob ich beschwichtigend meine leeren Hände. Nicht das sie auf die Idee kam, von ihrem Gewehr Gebrauch zu machen und stellte mir vor, wie ich es aufnehmen würde, wenn mir jemand fremdes erklären wollte, er oder sie hätte mich getötet. "Es ging nicht anders, es durfte nur einer überleben", verteidigte ich meine Tat etwas. In ihren Augen leuchtete etwas wie Erkenntnis auf, als sie zurück zum Zaun kam. Ich kniete mich auf der anderen Seite des Zauns hin und betrachtete sie. Dort wo ich ihr die Kehle aufgeschlitzt hatte, ziehrte eine weiße Narbe ihren Hals. Mittlerweile waren wir so nah, einer von uns bräuchte nur die Hand durch den Zaun zu strecken um den anderen zu berühren. "Ich bin Brix und wir waren zusammen in der Arena. Ja, immer wenn einer gestorben ist, erklang ein Kanonenschuss", bestätigte ich. "Anny", antwortete ich ohne nach zu denken, hielt aber dann sofort inne. Für mich war sie immer nur Anny, aber ihr ganzer Name? Ich musste eine Weile überlegen, bevor es mir wieder einfiel: "Annyca Seacon ist dein Name, du bist aus Distrikt 2 und 13 Jahre alt", erklärte ich. Als mir einfiel woher ich den Namen kannte. Auf ihren Grabstein. Kopfschüttelnd stand ich auf. "Ich bin verrückt", murmelte ich. Vermutlich redete ich in Wirlichkeit gerade mit einem Eichhörnchen oder noch schlimmer mit einem Busch. Denn das Mädchen da war tot da war ich mir 100%ig sicher und nicht einmal dem Kapitol traute ich zu, Tote wieder zu beleben.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 9:48 pm
Nur einer durfte überleben... "Brix", murmelte ich leise und starrte auf den Boden. Das alles kam mir so verdammt bekannt vor, aber mir wollte einfach nicht mehr einfallen woher. Arena.. Arena.. Etwas wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und schlug auf den Boden ein. Irgendetwas musste sich doch noch erinnern. Ich keuchte kurz einmal und riss meine Augen wieder auf, als mir dazu ein Wort einfiel. "Die Hungerspiele", flüsterte ich leise. Bilder von Toten schossen mir durch den Kopf, Kinder, die um ihr Leben kämpften und dann tauchte eine Trainingshalle auf. Das war die von Distirkt 2, so viel wurde mir noch bewusst, doch dann endete es auch schon wieder und ich fing an zu fluchen. Selbst als mir Tränen in die Augen schossen merkte ich es nicht. Annyca Sescon, Distrikt 2, 13 Jahre, rief ich mir immer wieder in Gedanken hoch. Plötzlich umfasste mich eine unfassbare Trauer und ich blieb einfach nur stumm in der Hocke sitzen. Was hatte das Kapitol wirklich mit mir gemacht? Oder bildete ich mir das ganze nur ein und Brix stand nicht wirklich vor mir? Vorsichtig streckte ich meine Hand durch den Zaun, zog sie aber sofort wieder zurück, als er aufstand. Sein Blick brannte sich in mein Gedächtnis ein und wollte es nie wieder verlassen. Ich kannte ihn.. Wirklich?
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 10:05 pm
"Genau die Hungerspiele", gab ich finster zurück. Während ich stand, blcikte ich sie aus jeder Richtung an, legte meinen Kopf schief, schielte, hielt mir je ein Auge zu, aber aus dem Mädchen wurde nicht wieder ein Stückchen Wald. Das durfte doch echt nicht wahr sein. Frustriert fuhr ich mir mit den Fingern durch die Haare und ging ein paar Schritte vom Zaun weg ohne mich umzudrehen. In mir keimte so die Hoffnung, dass das alles verschwunden war, wenn ich mich wieder umdrehen würde. 10, 9, 8, ... Langsam zählte ich hinunter bis auf Null und drehte mich wieder um. Das Anny Abbild saß noch immer dort. "Du bist tot", rief ich sie frustriert an. Ich hasste es, meinem Kopf nicht vertrauen zu können. Wütend stapfte ich auf sie und den Zaun zu. "Ich hab Jahrelang darauf hingearbeitet die Hungerspiele ohne irgendetwas zu überstehen. Und deinetwegen stimmt jetzt etwas mit mir nicht mehr. Verdammt!" Wütend verschrenkte ich meine Arme hinter meinem Kopf und starrte das Trugbild an, damit es endlich verschwand. "Irgendwas hast du mit mir in den Hungerspielen gemacht, das sich mein verrücktes hirn einbildet mit einer Toten zu reden. Aber nicht mit mir." Wütend drehte ich mich um um endgültig zu gehen. Als mein Blcik zufällig auf ihre Kette um mein Handgelenk fiel. Wütend riss ich das Schmückstück ab. "Und deine böde Kette kannst du dir behalten", rief ich und schmiss ihr die Kette zu, bevor ich verschwand. Hoffentlich hatte damit der Spuck damit ein Ende.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 10:20 pm
Ich beobachtete Brix etwas verwirrt, so wie er mich die ganze zeit ansah machte es mir langsam Angst. Als er sich schließlich dann ruckartig zu mir umwandte und mich anschrie, fuhr ich etwas erschrocken zurück. Ich rutschte wieder zurück zu dem Schutzwall und griff nach meinem Maschienengewehr. Ich hatte etwas gemacht? Mit ihm? Irgendwo schmerzte es in mir, als er sich umdrehte und verschwand. Die Kette die er von sich schmiss landete neben dem Holzblock, aber sie zog mich auf irgendeine Art und Weise an. Für einen Moment starrte ich das Lederbändchen mit dem Anhänger nur an, bis ich mich nach vorne warf, meine Hand um das Ding krallte und schlitternd den Hand hinab rutschte, den ich vorher hochgeklettert bin. Sofort eröffnenten die Puppen das Feuer. Ich sah es beinahe als Wunder an, dass mich nur drei Schüsse in Bein und Bauch trafen, bis ich den nächsten Wall erreichte. Ich atmete etwas schneller und öffnete schließlich langsam meine Faust. Der grüne Stein der zum Vorschein kam ließ mich wieder für einen Moment erinnern. Ich riss die Augen auf, als ich schließlich die Szene vor mir hatte, wie Brix kurz davor war mich umzubringen. Er hatte Recht?! Der Count-Down Zähler kündigte das Ende an, aber ich wusste, dass ich diesmal aus der Absperrung hier herausgetragen werden musste. Ich konnte nur hoffen, dass sie mich wieder zusammenflickten. Aus den Schusswunden im Bauch und an meinem einen Bein floss viel Blut. Und wieder sah ich etwas. R.I.P? Als ich über mein Dekoltee fuhr, bemerkte ich kleine Narben, aber von den Buchstaben war fast nichts mehr zu sehen. Trotzdem wusste ich, dass sie da waren. Irgendwann einmal, bevor ich alles vergaß. "Brix", flüsterte ich leise und ließ meine Tränen laufen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 11:08 pm
Vor meinem Zimmer stand mein Mentor und blickte mich tadelnd an, als ich zurück kam. Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, verschwand ich in mein Zimmer, ließ mich auf den Boden fallen und machte einarmig Liegestützen. Mein Mentor schien jedoch nicht ganz verstanden zu haben, dass ich nun allein sein wollte. Stattdessen öffnete er die Tür und setzte sich auf mein Bett. "Elli sucht dich und ich glaub, sie hat irgendwas gemurmelt, wenn du heute nicht auf der Party auftauchst, bringt sie dich um." Selbst während ich trainierte hörte ich die Ironie in seiner Stimme. "Wo warst du eigentlich?" "Das ist meine Sache, Taistl", erwiderte ich und wechselte auf die andere Hand. Der Mann schwieg eine Weile, während ich mich abreagierte und nach etwa zehn Minuten mich aufsetzte und zu ihm umdrehte. Er war gerade einmal 20 Jahre alt, hatte mit 17 seine hungerspiele gewonnen. "Kann ich dich etwas fragen?", erkunkundigte ich mich nach einer Zeit. Mir war klar, wie lächerlich es herüber kommen würde, aber schließlich hatte er doch auch das durchmachen müssen und vielleicht kannte er ein paar Tricks. Taistl nickte: "Klar, aber ich verspreche nicht, dass ich eine Antwort darauf habe." Ich starrte auf den Boden und ließ noch ein paar Augenblicke verstreichen in der Hoffnung, mir würde etwas einfallen, mit dem das ganze nicht ganz so verrückt klang. Schließlich hob ich nur den Kopf und meinte trocken: "Ich glaube, ich hab Anny gesehen." Mein Mentor sah mich einen Moment verwundert an, dann nickte er. Sonst nichts, er lachte nicht, oder deutete mir den Vogel, nein er nickte bloß. Schließlich begann er an der Armbanduhr um sein Handgelenk zu spielen und entgegnete: "Das ist völlig normal." Verwirrt starrte ich ihn an und fragte mich, ob sich mein hirn auch das gerade nur einbildete. Aber bevor ich so etwas anmerken konnte, fuhr er fort: "So geht es uns allen, ich hab mir zwei Jahre lang immer wieder eingebildet Seff's Stimme zu hören." Trauer schwang in seiner Stimme mit. Ich kannte seine Hungerspiele, Seff war der Junge aus Distrikt 4 mit dem er sich fast brüderlich verstanden hatte, bis zum Ende und nur noch sie beide übrig waren. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es ihm wohl doch schwer gefallen war, den anderen zu töten. "Das ist die Last des Sieges, Brix. Wir tragen die Toten mit uns. Es dauert seine Zeit um damit klar zu kommen." Plötzlich leuchteten seine Augen schelmenhaft: "Am besten stimmst du dich gut mit den Geistern, dann verschwinden sie schneller. Terra wird angeblich immer noch jedes mal im Winter von ihrem Tributpartner verfolgt und beworfen." Schockiert starte ich ihn an. Schönen dank auch, dass sie mir das jetzt im Nachhinein erklärten. "Das hättet ihr nicht mal im Training erwähnen können, oder?" Taistl lacht auf. "Hättet ihr auf uns gehört, wenn wir euch erzählen würden, dass wir von unseren Verbündeten heimgesucht werden?" Ich schüttelte den Kopf, vermutlich nicht: "Aber was war vor der Arena, da hättest du es erwähnen können?" "Wozu, ich wusste nicht, ob du es schaffen würdest und falls, hattest du jetzt noch immer genug Zeit um es zu erfahren." Mein Mentor uckte mit den Schultern. "Und jetzt zieh dich um für das Fest oder willst du, dass die arme Elli von deinem Geist heimgesucht wird?" Er lachte und verschwand dann aus meinem Zimmer.
Die Party war wie schon am Vortag stink fad. Aber ich tat mein Bestes und trank mal wieder etwas über den Durst hinaus. Als ich auf einem Tiscch Wunschbonbons entdeckte, schob ich mir eine handvoll davon ein. Zusammen mit ihnen reifte ein neuer Plan in mir. Dann würd ich es eben mit dem Geist oder was auch immer sie war klären. Morgen.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 11:30 pm
Schon bevor ich meine Augen auf hatte wusste ich, dass sie also auch Schusswunden verschwinden lassen konnten. Es war einerseits bewundernswert wie weit die Leute hier mit ihren medizinischen Dingen gekommen sind, andererseits war es einfach nur unmenschlich und krankhaft. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und setzte mich auf. Diesmal hatte ich nur Fußfesseln, die aber auch gleich wieder verschwanden. Wo war sie? Die Kette? Etwas panisch sah ich mich um, entdeckte das Leberbändchen mit dem Anhänger neben der Rolle, die mir als Kopfkissen gedient hatte. Vorsichtig nahm ich den Stein in die Hand und sah ihn an. Es war eine Pfeilspitze. Als ich mir die Kette um den Hals legte, glaubte ich das Zischen eines Pfeils zu hören, gefolgt von einem Dumpfen Aufprall auf der Erde, so als ob jemand fallen würde. Dann waren da Schritte, bis ich eine weitere Stimme hörte. Diesmal aber kam sie von der Tür, die sich geöffnet hatte. "Wieder wach? Tapfer geschlagen, in ein paar Stunden gehts weiter, du hast lang geschlafen", sagte die Frau in dem weißen Kittel und führte mich schließlich zu meiner Zelle. Nachdem ich etwas gegessen hatte legte ich mich auf das kleine Bett und schloss meine Augen. Ich versuchte die Erinnerungen in mir zusammenzufügen, aber noch waren da rießige Lücken. Was mich aber am meisten fesselte war das Gefühl, was ich empfand wenn ich an Brix denken musste.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mo Jul 18, 2011 11:40 pm
Am nächsten Morgen wollte ich eigentlich nicht aus dem Bett steigen. Mein Schädel brummte und in der Nacht hatten mich Albträume wach gehalten. Irgendwann gegen Mittag - Ellie kam mittlerweile alle 5 Minuten um zu sehen, ob ich schon wach war - stand ich schließlich auf. Ich trank das Glas mit der blauen Flüssigkeit, das neben meinem Bett stand und sofort gegen den Kater half. Schnell zog ich mich an, stopfte mir die Bonbons und ein paar semmeln in eie Tasche. Dann verschwand ich so schnell und leise, dass selbst Ellie mich nicht dabei erwischte. Bevor ich überhaupt darüber nachdachte, wo ich hin lief, stand ich wieder vor dem Zaun. Dieses mal war das Übungsgelände friedlich, nur weiter hinten schienen die Soldaten einen Hindernisparkur zu bewältigen. Da ich mittlerweile der festen Überzeugung war, Anny sei nur ein Produkt meiner Fantasy, setzte ich mich vor den Zaun und wartete darauf, dass mein Kopf sich wieder einildete, sie würde auftauchen. Die Zeit verstrich langsam. Irgendwann packte ich eines der Semmerl aus und begann zu essen. Super das war ja klar, gerade wenn ich mich mit meinen Wahnvorstellungen abfand, tauchten die nicht mehr auf.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Di Jul 19, 2011 12:07 am
Als ich das Öffnen der Tür hörte atmete ich noch einmal kurz tief ein. Ich gewöhnte mich ziemlich schnell an das Training außen, aber trotzdem war es etwas anderes. Ich seufzte kurz, ehe ich meine Füße aus dem Bett schwang und Sekunden später auch schon wieder in einen lederenen Kampfanzug gesteckt wurde. Schnell und heimlich knotete ich mir die Pfeilkette um den Hals, ehe ich wieder in den kleinen Vorraum lief. Ich stutzte etwas, als ich keine Waffe sah, sondern ein Schwert. Ich griff langsam danach und schwang es einmal kurz, ehe die Tür aufging und ich auf das Feld trat. Sekunden später waren die Leute von Gestern, natürlich auch die eigentlichen Toten wieder dabei. Prüfend sah ich einmal durch das Gebiet und entdeckte, dass es diesmal keine Stoffpuppen mehr waren, die unsere Gegner symbolisierten, sondern Menschen. Wieder fragte ich mich, was das werden sollte. Dann kündigte der Countdown Mann an, dass wir diesmal nur durch das Gelände, was mit Hindernissen wie Gräben, Bäumen und sonst der gleichen bestückt war, bis zu einem Punkt gelangen sollten, ohne dabei von den Gegnern erwischt zu werden. Ich wunderte mich gar nicht mehr, dass mich das an ein Spiel erinnerte. Dann aber ertönte der Startgong und alle stürmten einfach ziellos durcheinander. Etwas genervt stieß ich einen leisen Wutschrei aus und huschte schließlich zum nächsten Baum. Bevor ich wusste was ich tat kletterte ich diesen hinauf und schwang mich von Ast zu Ast. Irgendwann endete die Baumkette und ich landete federnd auf dem Boden. Sofort hob ich mein Schwert und blockte ein paar ziellose Hiebe ab, ehe ich mich durch eine Wand von Soldaten kämpfte, wovon ich die Hälfte selbst umbrachte. Was sollte es? Sie würden am nächsten Tag so oder so wieder leben.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Di Jul 19, 2011 12:23 am
Gerade als ich wieder gehen wollte, kam eine neue Gruppe Kämpfer auf den Hof. Selbst von meinem Platz aus, erkannte ich die Gruppe und sogar einzelne Mittglieder wieder. Sie waren alle bewaffnet, nun nicht mehr mit Gewehren, sonder Schwertern. Ich fragte mich, wie viel von dem, was ich hier sah, real war und was nicht. Aber wenigstens griffen die Geister nicht mich an, wie sie es laut Taistl bei Terra taten. Ich brauchte kurz um Anny zu entdecken. Klar sie kletterte wieder auf den Bäumen herum und kämpfte schließlich gegen eine Gruppe Unbekannter. Sie schien sogar besser zu sein, als damals in der Arena. Ich fragte mich, ob sie von selbst her kommen würde oder nicht. schließlich stand ich auf und lief am Zaun entlang in ihre Richtung. "Anny", rief ich ihr zu, als sie den letzten ihrer Gegner nieder streckte. Das Mädchen, an derer Seite sie gekämpft hatte, hatte ich am ersten Tag am Füllhorn getötet. Nun lief dieses Mädchen weg und anny wandte sich in meine Richtung um. Als ihr Blick mich traf, wünschte ich mir nichts mehr, als dass es nicht nur Einbildung war. Aber ich verscheuchte den Gedanken sofort. In zwei Tagen würde ich zurück nach Distrikt 1 fahren und ich hatte keine Ahnung ob ihr Geist mir bis dort hin folgen würde oder ob ich ein halbes Jahr bis zu den nächsten Hungerspielen warten müsste um sie hier wieder zu sehen.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Di Jul 19, 2011 12:35 am
Mein Brustkorb hob und senkte sich und ich glaubte sogar ein bisschen zu lächlen, als mein letzter Gegner fiel. Umso mehr war ich erschrocken, als ich schon wieder diese Stimme und den Namen hörte. Aber diesmal wusste ich wem die Stimme gehörte und dass es mein Name war. Als ich mich umdrehte sah ich direkt in Brix Gesicht, welches hinter dem Zaun zum Vorschein kam. Meine Augen leuchteten kurz auf, ob vor einer ungewissen Freude oder dem Licht konnte man nicht sagen. "Brix", sagte ich und spürte augenblicklich etwas in mir, was bekannt vorkam. Dass ich dadurch lächelte merkte ich erst etwas später. Ich sah mich etwas unruhig herum, ehe ich an den Zaun trat. Am liebsten würde ich ihm erzählen wollen, was ich bis jetzt wieder in Erinnerung hatte und was ich wirklich fühlte, aber mir schien es, als ob den Jungen etwas betrübte. Trotzdem trat ich dann noch einen Schritt näher an den Zaun. "Sie leben", sagte ich schließlich leise. "Obwohl sie gestern tot waren leben sie alle wieder." Als ich mich an seinen Wutausbruch gestern erinnerte, trat ich etwas unwillig einen Schritt zurück und umfasste den Anhänger um meinen Hals. Ich hatte imme rnoch nicht verstanden, was Brix damit gemeint hatte, ich hätte ihn verändert.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Di Jul 19, 2011 12:47 am
Ich lächelte, als Anny oder das was mein Kopf als Anny definierte auf mich zu kam. Ja tolle Info, hatte ich auch schon bemerkt, dass die alle wieder leben, obwohl sie eigentlich tot sein sollten. Als sie ängstlich einen Schritt zurück trat, fragte ich mcih, an was sie sich wohl erinnerte. Als sie ihre Hand um die Kette legte, musste ich wieder lächeln. Das erinnerte mich wirklich enorm an die richtige Anny. Irgendwie fand ich es im Moment gar nicht so schlimm mit den Wahnvorstellungen. Mit einem Schulterzucken ließ ich mich vor dem Zaun auf den Boden fallen und setzte mich hin. Ich zog die Wunschbonbons aus der Tasche und hielt sie ihr durch den Zaun hindurch hin. "Kannst du dich an die noch erinnern?", fragte ich und bot ihr die Süßigkeiten auf der flachen Hand an. Keine Ahnung ob sie sie essen würde oder konnte. Ob sie wohl irgendwie durch den Zaun heraus kommen konnte? Er wirkte zumindest nicht allzu stabil und dem kleinen Kletteräffchen traute ich sogar zu, darüber zu klettern. "Hast du eigentlich noch den Affen?", fragte ich sie. In meiner Vorstellung zmindest hatte sie ihn noch.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Di Jul 19, 2011 1:02 am
Als Brix die ganze Zeit über lächelte, glaubte ich schließlich, dass ein weiterer Wutausbruch kaum mehr möglich war. Ich lächelte etwas sachte zurück, ehe ich das Bonbon von seiner Hand nahm. Die Berührung mit seiner Hand war auf irgend eine Weise seltsam, weshalb ich meine Hand unnötiger weise länger als sonst in seine ließ. Schließlich zog ich sie aber wieder weg. Dann schob ich mir die Süßigkeit in den Mund. Dass man dadurch die drei Glitzersteinchen auf meinen Zähnen sehen konnte war mir egal. Dass sie nur zur Dekoration dienten war mir so oder so klar. "Wunschtabletten", meinte ich kurz, lächelte und erinnerte mich schon wieder an einen kleinen Moment. "Schokolade", sagte ich schließlich und hielt kurz inne. Als Brix einen Affen erwähnte stutzte ich kurz und sah ihn für einen Moment einfach nur an. Affe? Etwas hilfslos sah ich auf den Boden und blieb schließlich an einem kleinen Holzstück hängen. Vorsichtig hob ich es auf und ließ es durch meine Finger wandern. Ein Holzaffe. Ich schnappte kurz nach Luft, als ich mich an die kleine Schnitzfigur erinnern musste. Dann auch viel mir ein, dass er sie gemacht hatte. Das letzte Mal als ich die Figur gesehen hatte war es in dem einen Aufwachraum, das war der erste Moment an den ich mich erinnern konnte. Bis jetzt. Etwas traurig schüttelte ich meinen Kopf. "Es ist so wie ein Sieb. Vieles rutscht einfach hindurch, manches bleibt hängen, aber jetzt verschließt es sich immer mehr", meinte ich leise. Eine kleine Träne kullerte meine Wange hinab. "Weißt du was ich in der Arena gefühlt habe?", fragte ich schließlich an Brix gewandt. Ich wollte wissen, ob es da auch dasselbe Gefühl war wie hier.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Di Jul 19, 2011 6:18 pm
Als sie mich an der Hand berührte, durchzuckte mich ein kurzer Schauer. Irgendwie hatte ich angenommen, dass sie als Produkt meiner Einbildung nichts besaß, was man fühlen konnte. Ich blickte ihr ins Gesicht, als sie zufrieden lächelte und Schokolade murmelte. Und was ist, wenn es keine Einbildung war? Wenn sie wirklich real war? Bei ihrer stummen Antwort huschte kurz Enttäuschung über mein Gesicht, bevor ich einfach mit den Schultern zuckte. Keine Ahnung, warum es mich störte, dass sie den Affen nicht mehr hatte. Als sie dann mit einem traurigem Gesichtsausdruck erklärte, wie sie sich fühlte, streckte ich meine Hand wieder durch den Zaun um sie zu trösten und mich noch einmal davon zu überzeugen, dass ich sie berühren konnte. "Keine Sorge, die Erinnerungen werden zurück kommen", meinte ich aufbauend, auch wenn ich mir nicht sicher war. "Und wenn nicht, kann ich dir halbwegs was erzählen." Aber ihre nächste Frage, wischte diese Überzeugung sofort wieder weg. Kurz schlich mir ein Grinsen ins Gesicht. "Keine Ahnung, du warst mir ein ziemliches Rätsel, von dem was du gefühlt oder gedacht hast." Auf die Schnelle fielen mir gleich ein paar Sitationen ein, wo sie von einem Moment auf den anderen völlig unerwartetes machte. Als ich aber die Träne auf ihrer Wange sah, verschwand das Grinsen sofort wieder. Natürlich für sie war es kein Spaß, da sie sich nicht daran erinnerte. Mit dem Fingerspitzen fuhr ich zart über ihre Wange um den Wassertropfen weg zu wischen. Ich fühlte sowohl ihre Haut, wie auch die leichte Erhebung der Narben und die Nässe der Träne. Bist du es wirklich? Die Frage lag mir auf der Zunge, aber ehrlich wollte ich keine Antwort darauf. Weder eine negative noch eine positive, die ich nicht glauben würde.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mi Jul 20, 2011 12:54 am
„Du hast ihn gemacht, weil er dich an etwas erinnert hat, oder?“, fragte ich schließlich noch im Bezug auf den Holzaffen. Mir schien es, als ob Brix nicht wirklich wahrhaben wollte, dass ich hier vor ihm stand. Aber vielleicht irrte ich mich, vielleicht spielten meine Erinnerungen verrückt und ich kannte diesen Brix gar nicht wirklich? Der Hintergrundgedanke dass ich schon über zweimal gestorben sein könnte und wieder belebt werden könnte war nämlich immer noch in meinem Kopf. Trotzdem hatte ich das Gefühl, den Jungen hier vor mir zu kennen. Zumindestens kannte ich ihn. Ich lächelte etwas traurig, als er erwähnte, dass die Erinnerungen zurückkommen und er mir helfen würde, aber irgendwo schwang in seiner Stimme etwas Unglaubwürdiges mit. Auch als er sagte, dass er nichts Wesentliches über meine Gedanken und Gefühle gewusst hatte, sah ich ihn etwas fragend an. Die Berührung auf meiner Wange kam mir schon wieder bekannt vor, so wie einiges in den letzten Tagen. Und das nur, weil er hier war. Falls ich wirklich mit ihm zusammen in der Arena war, was mir inzwischen sogar etwas wünschenswert vorkam, musste ich Brix wirklich gemocht haben. Vielleicht so sehr, dass immer noch etwas von den Gefühlen da war. Auf jeden Fall spürte ich etwas, als ich meine Hand ebenfalls durch den Zaun streckte und seine Gesichtszüge sachte nachfuhr. Ein Knacken riss mich aus den Gedanken und ich riss meine Hand schnell zurück. Etwas unsanft stieß ich den Jungen ein Stück weiter vom Zaun weg, ehe ich aufstand, mein Schwert nahm und mich umdrehte. In dem Moment sprang ein blondes Mädchen von einem Baum und landete lachend vor mir. Das Mädchen war vielleicht etwas größer wie ich und wirkte auch schon wie sie ihr Schwert hielt sehr selbstbewusst und eingebildet. Irgendetwas an ihr jagte mir einen Schauer über den Rücken und für einen Moment glaubte ich, auch sie schon einmal gesehen zu haben. Augenblicke später drosch sie aber mit ihrem Schwert auf mich ein, schien aber überhaupt keine Taktik zu haben. Mühelos wehrte ich ab und führte geschickte Hiebe gegen sie, bis ich sie entwaffnete und auf den Boden stieß. Sie wirkte nicht ein bisschen schockiert, als ich ihr ins Herz stach, aber vielleicht lag es daran, dass auch sie wusste, dass hier morgen wieder jeder leben würde. Ich sah nicht weiter zu ihr hin, ich hatte Angst am Ende eine weitere Person in ihr zu entdecken, weshalb ich langsam wieder zum Zaun huschte. Die Zeit ging langsam zu Ende, bald müsste ich wieder in meine Zelle. Als ich den Jungen wieder entdeckte, ging ich wieder vor dem Zaun in die Hocke und sah ihn an. Das Gefühl in mir breitete sich langsam aus und schien sich einzunisten. Auch das kam mir bekannt vor, aber auch seltsam angenehm und warm. Schließlich grinste ich Brix einfach nur an. Doch, ich erinnerte mich, aber nur teilweise. Aber er hatte ja schließlich geasgt er würde mir helfen. Irgendwann fragte ich mich, ob die Leute im Kapitol die mir die Erinnerungen genommen hatten, sie mir auch wieder geben konnten, aber im Moment zählte das nicht.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mi Jul 20, 2011 9:40 pm
Nachdenklich hob ich ein Stück Rinde vom Boden auf und drehte es zwischen meinen Fingern, bevor ich nickte. "Du bist in der Arena ständig in den Bäumen herum geklettert und gesprongen, da dachte ich, würde ein Äffchen als Glücksbringer gut passen", erklärte ich. Wieder starrte ich auf das Stückchen Rinde und überlegte, ob ich nicht wieder etwas schnitzen sollte. Vielleicht würde das helfen die Gedanken zu ortnen, die mir bei ihrem Anblick die ganze Zeit durch den Kopf schossen. Als sie ebenfalls ihre Hand durch den Zaun schob und mich am Gesicht berührte, schloss ich kurz die Augen und wünschte mir, es wäre wirklich real. Auch wenn ich es ind er Arena ignoriert und verdängt hatte, bewieß es doch, dass sie mir etwas bedeutet hatte, wenn ich gerade sie jetzt sah. Im nächsten Moment fiel ich schon nach hinten. Die hatte mich ernsthaft gestoßen. Kurz kam wieder Wut in mir auf, aber dann grinste ich. Typisch Anny nie vorhersehbar. Als ich meine Augen aufschlug, erkannte ich aber, dass es keineswegs unbegründet war. Denn das Mädchen kämpfte hinter dem Zaun gegen einen anderen Geist unserer Vergangenheit. "Angi?" (ich hoff mal, du hast sie als das blonde Mädchen gemeint ) Verwundert starrte ich sie an. Aber warum auch nicht, wenn Anny hier war, warum nicht auch sie? Vermutlich würden gleich noch Harry, die namenlosen Opfer des ersten Tages und mehr auftauchen. Obwohl der Kampf vor mir purer Überlebenskampf zu sein schien, fand ich Gefallen daran zuzusehen, besonders da Anny siegte. Ohne mit der Wimper zu zucken, brachte sie ihre Konkurentin um. Die Regeln hatten sich nicht geändert, nur weil sie tot waren. Als Anny dannach zurück zum Zaun kam, wirkte sie fröhlicher. Ich lächelte ihr zu. Das sie gerade meine ehemalige Verbündete getötet hatte, nahm ich ihr nicht im mindesten übel, schließlich hatte ich das auch schon getan. "Also was willst du wissen?", fragte ich, da ich ihr ja versprochen hatte, bei ihren Erinnerungen zu helfen. Nur hoffte ich, dass nicht als erstes die entscheidende Frage kam. Warum ich sie getötet hatte und damit hier her geschickt hatte. Im Hintergrund kündigte irgendeine Stimme an, dass noch 15 Minuten waren. "Musst du weg?", fragte ich vorsichtig und hoffte insgeheim, dass sie Nein sagen würde. Ob sie hier wohl heraus kam und mit mir kommen könnte. Ich stellte mir Ellies Gesicht vor, wenn ich mit Anny in Begleitung auftauchen würde. Wobei sie vermutlich das Mädchen nicht sehen würde, da es ja nicht mehr existierte, trotzdem wäre sie wohl eine nette Unterhaltung auf der nächsten öden Party.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mi Jul 20, 2011 10:48 pm
(jaja, meint ich xD) Angi? War das auch eine Person aus meiner Zeit bevor ich starb und wiederbelebt wurde? Ich vermutete es einfach nur. Etwas nachdenklich beobachtete ich den Jungen hinter dem Zaun genau und sah ihn etwas traurig an. Wenn ich es mir gestand fand ich es überhaupt nicht gut, dass ich nicht mehr weiß, was ich für ihn empfunden habe. Das seltsame Gefühl in mir, was wieder kam als Brix mir zulächelte kannte ich nicht. Besser gesagt konnte ich es nicht zuordnen. Und doch gefiel es mir, ich wollte es nicht mehr loslassen. Was will ich wissen?, wiederholte ich seine Worte und ließ mich etwas verzweifelt auf den Boden sinken. Schließlich legte ich mich auf den Rücken und drehte meinen Kopf so, dass ich Brix die ganze Zeit über ansehen konnte. „Ich will alles wissen“, sagte ich schließlich mit einem seltsamen Unterton in meiner Stimme, der mir fremd vorkam. Dann aber fragte ich doch noch: „Du sagtest, ich hätte etwas mit dir in der Arena gemacht. War es so schlimm, dass du mich töten musstest?“ Augenblicke später ertönte die Stimme von dem Countdown Zähler. Von mir erwartete man eigentlich, dass ich als erste an dem vereinbarten Platz ankommen würde, aber heute hatte ich definitiv besseres zu tun. „Ich sollte“, sagte ich leise, riss meine Augen aber etwas erstaunt auf, als ich dieselben Worte in meinem Kopf widerhallen hörte. ‚Wir sollten ihn zurück zum Lager bringen.‘ ‚ Ja, sollten wir.‘ Ein Dolch. Vier Mutanten. Ein Toter. Dejan. Ich schnappte kurz nach Luft und rollte mich auf die Seite, sodass ich Brix nicht mehr ansehen musste. Tränen schossen mir in die Augen. Diese Gedankenfetzten waren schrecklich. Nur einzelne Stücke zu wissen, manche gar nicht. Es war die reinste Qual. Langsam schüttelte ich meinen Kopf und setzte mich schließlich wieder auf. Der Wind trocknete die einzelnen Tränen auf meinem Gesicht. Schließlich nahm ich die Pfeilkette von meinem Hals, streckte meine Hände durch den Zaun, umfasste die eine Hand von Brix und legte sie hinein. Worte fielen mir in dem Moment nicht ein, weshalb ich eine Weile einfach nur stumm dasaß. Ich würde nicht gehen, die Leute hier würden mich früher oder später finden.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mi Jul 20, 2011 11:14 pm
"Alles ist viel und ich fürchte wir haben momentan nicht mal die Zeit dazu, dir alles zu erzählen, was ich in den paar Tagen über dich erfahren hatte", meinte ich, war aber schon kurz davor einfach mit irgendwas zu beginnen, als sie ihre Frage konkretisierte. Das war zwar nicht weniger schwer zu beantworten, aber vermutlich kürzer. Kurz überlegte ich, einfach ausweichend zu antworten, aber das wäre lächerlich. Eine Einbildung von mir zu belügen, bei dem Gedanken musste ich grinsen. Schließlich schluckte ich und versuchte ehrlich zu antworten, das zu sagen, was ich nicht einmal vor mir selbst bisher zugegeben hatte. "Ich hatte dich echt gern gehabt, klar es war mir immer klar, dass du sterben müsstest, damit ich überleben konnte, trotzdem. Du hast mich etwas von den Verrücktheiten meiner Distriktpartnerin - die du gerade eben getötet hast - abgelenkt." Ich hielt inne und merkte, dass sich ein Lächeln unbewusst auf meine Lippen geschlichen hatte, als ich an diese Zeit zurück dachte. Als ich jedoch fort fuhr, verdüsterte sich wieder mein Blick. "Und dann hast du in der Nacht plötzlich ohne für mich ersichtlichen Grund unser Bündnis beendet und bist abgehauen, da hatte ich keine Wahl mehr, etwa ich oder Angi hätten dich töten müssen." Wütend stellte ich fest, dass sich eine Träne aus meinen Augenwinkeln gelöst hatte und nun meine Wange hinab lief. Ihr 'sollte' klang nicht sehr überzeugt. Aber plötzlich traten ihr wieder Tränen in die Augen und sie legte mir ihre Kette in die Hand. Verwirrt griff ich danach, ließ aber ihre Hand nicht mehr los. Mit der anderen Hand griff ich durch den Zaun und streichelte ihr über die Wange. "Was ist los?"
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mi Jul 20, 2011 11:32 pm
Beinahe wie einem Geschichtenerzähler hörte ich dem Jungen aufmerksam zu und sah nur einmal kurz über die Schulter zu dem blonden Mädchen hinter mir. Selbst wie ich zu ihr stand wusste ich nicht mehr, einzig und allein wusste ich, dass sie zusammen mit Brix die Tribute aus 1 wiedergab. Schließlich drehte ich mich wieder um und bemerkte das plötzlich schwindenten Lächeln von Brix. Er schien selbst nicht zu wissen, wie er das was er fühlte ausdrücken sollte, dabei sah man an seiner Mimik eigentlich ziemlich gut, wie er gefühlt haben musste. "Ich habe das Bündnis gebrochen?", flüsterte ich leise und versuchte mich an irgendetwas in dieser Richtung zu erinnern. Aber im Moment war nicht mehr als das vorhandene schwarze Loch. Außer den paar Informationen die ich erfahren und mir selbst wieder ins Gedächtnis gerufen hatte befand sich in mir nur die wichtigen Dinge. Ich biss mir auf die Lippe und sah etwas verlegen in Brix' Gesicht. Umso mehr erstaunte es mich, als sich eine Träne aus seinem Augenwinkel löste. "Du weinst", sagte ich etwas unfassbar und fing mit einem Finger seine Träne auf. So wie er gerade meine Hand hielt, kroch eine weiterer Erinnerung in mir hoch, aber sie wollte mir nicht weiter einfallen. Nur das vertraute Gefühl, dass mich jemand festhielt war in mir. Auf seine Frage hin schluckte ich kurz, zog meine Hand von seinem Gesicht wieder zurück. "Die einzelnen Erinnerungen. Warum kann ich nicht alles noch wissen? Du bist der, der als einzigster Sieger werden konnte, ich müsste tot sein, aber warum bin ich dann hier?", sagte ich, aber es war wohl mehr ein Selbstgespräch. Irgendwie glaubte ich nicht, dass Brix mich wirklich... ja was? Sah, erkannte? Ich wusste es ja selbst nicht einmal. Die Hand an meiner Wange fühlte sich aber immerhin warm und wohlig an, wenigstens das bestätigte mir, dass er real war.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Mi Jul 20, 2011 11:50 pm
Ich nickte bedauernd auf ihre Frage. Obwohl ich es in der Wiederholung schon über ein Dutzend mal gesehen hatte, konnte ich mir noch immer keinen Reim daraus machen, warum sie es einfach so beendet hatte. Aber vielleicht hatte ich auche infach nicht das Gespür dafür, so etwas zu verstehen. Es war mir irgendwie peinlich, dass sie die Träne sah und auch noch auffing. Wütend rieb ich mir mit der faust über die Stelle und die Augen, dann zuckte ich mit den Schultern. Mir lag schon die übliche Ausrede dafür auf der Zunge - ein Insekt im Auge - aber ich sagte sie nicht. Wäre doch lächerlich mich selbst wiede rzu belügen. "Ein paar Sachen waren schwerer zu verarbeiten, als ich im Training erwartet hatte", antwortete ich knapp. Sie als meine Verbündete zu töten, zählte zu diesen Dingen und nahm ungefähr 80 % davon ein. Ich lehnte mich etwas nach vorne und legte meine Wange an den Zaun, ohne Anny aus den Augen zu lassen. Als sie weiter sprach, war ich kurz davor ihr zuzustimmen. Aber irgendwie glaubte ich nicht, dass sie es gerne hören würde, dass ich sie nur für eine Einbildung hielt, selbst wenn sie nur eine war. Ich wollte ihr das Gefühl geben, wirklich zu sein, so wirklich wie sich ihr Hand in meiner anfühlte. "Das mit den Erinnerungen bekommst du wieder hin, du bist stark und wirst dich sicher erinnern." Ich hielt inne, bevor ich leise fort fuhr. "Ich weiß nicht, ob du wirklich da bist. Eigentlich dürftest du es nicht sein und bist vielleicht nur ein Produkt meiner Fantasy." Davor hatte ich Angst, dass sich das alles als größe Verasche meines Hirns gegen mich selbst war. Aber ich meinte trotzdem weiter, während ich mit meinem Daumen langsam Kreise auf ihrem Handrücken zeichnete: "Aber du fühlst dich real an. Und deine Schwester glaubt auch, dass du noch lebst." Fügte ich hinzu, als ich mich an das kleine Mädchen am Grab erinnerte.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Do Jul 21, 2011 12:12 am
Ich nickte langsam und hörte Brix zu. Diesmal schien es nicht so, als ober er etwas erfand. Ich glaubte ihm, ich vertrauten ihm und da war schon wieder eine Erinnerung, die aber einfach nicht kommen wollte. Wieder schluckte ich schwer. Ich schenkte Brix ein etwas schwaches Lächeln, ehe ich ein paar Worte erwiederte: "Meinst du nicht, dann würdest du meine Hand gar nicht wirklich halten können? Sie wäre ja nur ein Produkt deiner Fantasy und Fantasy kann man nicht berühren." Als er das mit meiner Schwester erwähnte zuckte ich kurz zusammen und starrte ihn an. "Ich hab.. eine Schwester?", fragte ich und merkte, wie meine Stimme einen zittrigen Unterton bekam. Nicht einmal das wusste ich. Ich spürte eine weitere Träne auf meiner Wange, gleichzeitig aber auch die Wärme, die von Brix ausging. Das Ganze wurde durch eine Stimme durchbrochen, die wie erwartet von dem Zähler kam. Die letzten fünf Minunten.. Wieder musste ich schluckten und spürte den Kloß in meinem Hals. Es war so viel auf einmal. Meine nächste Frage mochte etwas verwirrend und bescheuert klingen, aber ich wollte es einfach noch einmal hören. "Wer bin ich?"
(out. ich geh jetzt off (; gute naacht)
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Do Jul 21, 2011 12:32 am
Ich zuckte wieder mit den schultern und lächelte. "Vielleicht fantasiere ich es auch nur, dass du mich berührst." Ein neuer Gedanke kam in mir hoch und mein Grinsen wurde breiter. "Vielleicht irre ich mich aber auch vollkommen, und ich hab dich gar nicht umgebracht, sondern du mich und das ist jetzt irgendwie mein Tod." Sie wusste wirklich nichts mehr von ihrer Familie? Also wirklich überhaupt nichts mehr? "Ja, zwei sogar, glaub ich, aber deine ältere magst du nicht besonder und was du so erzählt hast, war dein Vater schuld, dass du in den Hungerspielen warst." Ihre letzte Frage verwunderte mich etwas. Was meinte sie damit? Name, Alter, Distrikt hatte ich ihr doch erklärt, auch dass sie in den Hungerspielen war und Familie hatte, also was wollte sie noch mehr wissen? Vielleicht war ich einfach zu dumm um die Frage richtig zu verstehen, aber mir fiel keine Antwort darauf ein. Ich erstarrte kurz, als der Sprecher die letzten fünf Minuten ankündigte. schnell sah ich mich nach allen Seiten um, konnt aber niemanden entdecken. "Kannst du hier eigentlich irgendwie entommen?", fragte ich. Zurück im Kapitol könnte ich ihr die Videos von der Arena zeigen und einen Onlinesteckbrief von ihr suchen. Vielleicht würde ihr das helfen.
(ok bis morgen, gute nacht (-: )
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Do Jul 21, 2011 5:46 pm
Ich schnaubte kurz leise und etwas beleidigt als Brix grinste, musste ihm dann aber zustimmen. Er hatte recht. Das hier war einfach nur absurd, aber trotzdem glaubte ich nicht, dass es nur Einbildung war. Dann aber senkte ich wieder meinen Kopf und sah auf den Boden. Ich hatte also zwei Schwestern. Irgendwie schwammen mir zwei grüne Augen durch den Kopf, aber weiteres fiel mir einfach nicht mehr ein. Dass mein Vater schuld daran war, dass ich bei den Hungerspielen teilnahm verwirrte mich auch etwas. Aber ich glaubte, dass wenn ich ihn jemals wieder sehen würde, auch das wieder wissen würde. Die Frage wer ich jetzt wirklich war würde ich wohl selbst rausfinden müssen. Schließlich hob ich meinen Kopf und sah den Jungen etwas mit gemischten Gefühlen an. Ob ich entkommen konnte? Ich wusste es nicht, alleine bestimmt nicht. „Ich weiß nicht“, gab ich schließlich zu und stand letzendlich auf. Prüfend sah ich mich einmal um, ehe ich mein Schwert in die Hand nahm und hoch zum Ende des Zauns sah. Er war hoch und ich bezweifelte, dass selbst ein perfekter Kletterer darüber kam. „Ich glaub kaum, dass das so einfach geht, außerdem, wenn ich nur eine Einbildung bin könntest du mich einfach durch den Zaun gehen lassen“, sagte ich schließlich etwas schnippisch und verschränkte meine Arme vor der Brust, bis ich einen Schritt zurück machte. Ich erschrak dann aber doch etwas, als ich das Stampfen von Füßen auf dem Waldboden vernahm. Etwas panisch starrte ich kurz Brix mit aufgerissenen Augen an. Was würde geschehen, wenn nicht nur ich ihn sehen konnte? „Ich muss gehen“, flüsterte ich leise und verdrängte etwas wütend meine Tränen. Ich konnte beinahe nur hoffen, dass Brix nicht nur heute hier war. Ich machte ein paar Schritte nach hinten, ehe ich mich leise umdrehte. Dann sprang ich leichtfüßg vom Boden ab und klammerte mich an den nächsten Ast. Ich schwang einmal darum, ehe ich in der Hocke auf dem Ast wieder aufkam und so über die Bäume weiter lief. Meine Gedanken spielten im Moment verrückt und ich musste aufpassen, dass ich nicht herunterfiel. Nach einigen Bäumen kam die Fahne in Sicht, bei der der Endpunkt war. Ich ließ den letzten Ast los und landete sanft nach einem kleinen Salto direkt neben dem wehenden Ding. Noch war keiner hier, weshalb ich mich hinter dem nächsten Baum in Deckung stellte. Man wusste ja nie. Trotzdem konnte ich mich nicht wirklich auf das Spiel hier konzentrieren. Im Moment war mir Brix und mein früheres Leben einfach wichtiger.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre Do Jul 21, 2011 9:58 pm
Ich versuchte ernsthaft sie mit Gedanken dazu zu bringen, durch den Zaun zu schlüpfen, doch nichts passierte. Stattdessen machte sie sogar einen Schritt zurück. Also entweder machte ich etwas falsch, so dass es einfach nicht funktionierte, oder sie war wirklich real. Ich hörte ebenfalls die Schritte, dennoch war ich enttäuscht, dass Anny wohl gehen musste. "Wirst du morgen wieder hier sein?", rief ich ihr nach, als das kleine Äffchen schon wieder einen Baum hinauf kletterte und verschwand. Ich wartete noch auf eine Antwort, aber dann lief auch ich los um zurück zu kommen. Irgendwie wollte ich nicht, dass die Person, die Angis Leiche abholen würde, mich hier sah. Das würde vermutlich jede menge Probleme geben. Während ich durch den Wald lief kreisten meine Gedanken die ganze Zeit um das Mädchen und wie ich ihr helfen konnte. Sie bedeutete mir etwas, dass wusste ich mittlerweile ohne Zweifel. Doch sie erinnerte sich nicht mehr und vermutlich war da diese Tatsache für sie nicht gerade besonders hilfreich. Vor allem nur dann, wenn sie wirklich real war. Der Wald durch den ich gerade hetzte erinnerte mich noch stark an die Verfolgung von ihr durch die halbe Arena. Obwohl es damals nicht anders ging, als sie zu töten. Es einfach keine andere Möglichkeit gab um zu überleben, glaubte ich plötzlich, dass es mir Leid tat. Ich achtete zu wenig auf meine Umgebung. Es reicht um nirgends dagegen zu laufen und meinen Weg zurück zum Schranken fand ich auch gerade noch, aber ich achtete zu wenig auf die deutlichen Zeichen und Geräusche, sonst wäre ich früher stehen geblieben und hätte mich versteckt. So lief ich aber ohne zu halten auf den Schranken zu vor dem nun ein Mann mit Maschinengewehr stand. "HE stehen bleiben", keifte er mich an. Er schien ebenso erschrocken über mein plötzliches Auftauchen zu sein, wie ich über seins. Aber ich war trotzdem der erste, der reagierte. Ohne weiter darüber nach zu denken, machte ich kehrt und lief zurück in den Wald, nur weg von dem Kerl. Im selben Moment löste sich ein Schuss aus seinem Gewehr und ich spürte einen stechenden Schmerz im Bein. Trotzdem blieb ich nicht stehen. Wenn er mich erwischte, wäre ich tot.