Heilmittel- und Arzneistation

Hier lernt man die verschiedensten Heilkräuter kennen, die es in der Arena geben könnte. Man lernt, von giftigen und heilenden Pflanzen zu unterscheiden und auch die Verpflegungssachen, die sich manchmal in den Rucksäcken am Füllhorn befinden zu erkennen. Auch wird hier gezeigt, wie mit verschiedenen Wunden umzugehen ist, zum Beispiel was gut bei Verbrennungen ist oder sonstiges.
Wie gesagt, hier lernt man alles was wichtig für Verletzungen und die Gesundheit ist.

--> Anny's Zimmer Etage 2
Ich wusste nicht ob mein Plan schon aufging, bis jetzt sah ich nur Dejan und wusste nicht wo Brix oder Angi waren. Ein fieses Grinsen huschte auf mein Gesicht, als ich mir vorstellte, wie beide noch in den Betten lagen. Aber ich verschob den Gedanken und stellte fest, dass für den zweiten Trainingstag noch relativ wenig los war, hier in der Halle. Womöglich hatten einige Tribute Muskelkater, was ich mir gut vorstellen konnte, aber ich war ja schon vortrainiert.
Geschickt beobachtete ich das Handeln des Lehrers an diesem Stand und prägte mir alle wichtigen Dinge gut ein. Ich war mir inzwischen sicher, dass ich im Notfall und falls jemand verletzt werden würde, denjenigen wieder heile kriegen würde.
Dann aber kam eine tiefe Wunde zum verarzten dran und ich schluckte schwer. Der Coacher sagte, man müsse die Wunde verschließen. Etwas angeekelt sah ich zu, wie er an einer Plastikpuppe vormachte, wie eine solche Fleischwunde zu schließen war. Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder das Nähen, wobei nicht sicher war ob man eine Nadel und Faden zur Hand hatte, oder das Brennen. Geschockt sah ich zu, wie der Mann heiße Glut aus einem Feuer in auf einen Ast piekste, und das heiße Zeug quer über die aufgemalte Wunde fuhr. Ein schreckliches Zischen drang hervor und es stank gewaltig nach verbranntem Plastik. Ganz ehrlich, ich wollte nicht wissen, wie es irgendwann einmal bei Menschenfleisch riechen würde.
Tapfer nahm ich dann eine weitere Glut, und üb
te an einer weiteren Puppe, wenn auch etwas zurückhaltend.

Fluchend ließ ich die glühende Kohle fallen und sprang etwas zurück. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie ich mir selbst anstatt der Puppe das heiße Zeug an die Hand hielt. "Scheiße", fluchte ich weiter, schlängelte mich unachtsam durch einige Tribute hindruch zu den anderen Heilmitteln. Flink suchte ich einige Sachen zusammen, hielt meine Hand in eiskaltes Wasser und schmierte kurz darauf Wundsalbe auf die kleine Verbrennung. Ein kleines Lächeln huschte auf meine Lippen, ich hatte mir soeben bewiesen, dass ich mit echten Wunden zurecht kam.
Von der Verbrennung war sogar fast nichts mehr zusehen, was mit wieder ein wenig Mut machte. Sicher lief ich zurück zu meiner verarzteten Wunde und hob die nun kalte Kohle auf und drückte sie einem Trainer in die Hand. Er nickte mir nur zu und wandte sich dann an einige anderen.
Was machte ich eigentlich hier? Sollte ich nicht lieber mehr trainieren?
Etwas verwirrt schüttelte ich kurz den Kopf. Gestern war das Zeugs mit Angriff und so dran.. Heute eben das Überlebenszeugs für die Gesundheit und morgen? Das würde sich ergeben. Es waren nur noch wenige Stunden zum üben, dann würden die Bewertungen erfolgen. Ich wusste schon was ich den Richtern vorstellen würde und war schon ganz gespannt darauf, ihnen mein Können zu zeigen.

--> Giftige- oder Essbare Früchte

--> Bogen und Armbrustschießstand

Ich zog Skye einfach mit zur nächsten Station, während der Trainer schon auf uns zukam. "Hi" sagte ich grinsend, und blickte den Trainer erwartungsvoll an.
Er erklärte uns einige komplizierte Sachen, aber auch wie man zum Beispiel einfache Schnitte, aber auch tiefe Fleischwunden versorgte. Ich hörte aufmerksam zu, denn das war ein Gebiet, was mich schon immer interressiert hatte. Aber da ich vermutlich nicht mehr zurück kommen würde, hatte sich dieses Gebiet für mich wohl erledigt.

Bogen- und Armbrustschießstand --->

Ich ließ mich einfach von Shane zur nächsten Station ziehen, während ich mich nach einer anderen Station für später umsah. Mir war klar geworden, dass wenn wir zur Messerwerfstation gehen würden, könnten alle anderen sehen, wie gut er mit Messern umgehen konnte. Dann würden zumindest die meisten der anderen Tribute verhindern, dass Shane oder ich in der Arena auch nur ein Messer in die Finger bekämen.
Shane begrüßte den Trainer, der auf uns zu gekommen war, mit einem erwartungsvollen Blick. "Hallo", sagte ich zu dem Trainer, der uns sogleich einige Sachen zeigte. Auch wenn diese Dinge etwas komplizierter waren, waren sie mir doch lieber als die Verarztung von tiefen Fleischwunden. Ich konnte einfach keine Wunden verarzten - zumindest nicht an Menschen. Bei Tieren war das etwas anderes. Sie konnten zwar auch schmerzerfüllte Laute von sich geben, aber man konnte ihnen nicht den Schmerz, den sie ertrugen, im Gesicht sehen.
Mein Bruder hörte aufmerksam zu, während sich auf meinem Gesicht ein angeekelter Ausdruck breit machte. Na ja, besser ich sah angeekelt aus, als ich übergab mich. Ich riss mich zusammen, sodass das nicht passieren konnte.

Während ich immer breiter grinste, merkte ich nebenbei, wie meine Schwester einen angeekelten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Ich zog die Augenbrauen hoch, in der Hoffnung, dass sich etwas in ihrem Gesicht änderte, aber da stellte sich die Frage, wovon ich denn Nachts träumte.
Warum sollte sich ihr Gesichtsausdruck ändern, nur weil ich die Augenbrauen hochzog?
Ich versetzte ihr einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen, und machte einen fragenden Gesichtsausdruck.

Immer noch angeekelt sah ich dem Trainer weiterhin zu, während Shane immer mehr grinste. Wie konnte er nur bei so etwas grinsen? Ich konnte das überhaupt nicht verstehen. Aber er tat sich scheinbar viel leichter als ich.
Ich merkte, dass er eine Augenbraue hochzog, aber ich reagierte nicht darauf. Shane versetzte mir mit einem fragenden Gesichtsausdruck einen Stoß mit seinem Ellbogen. Normalerweise hätte ich Au. gesagt, aber ich fand, das würde hier nicht gut rüber kommen.
Vielleicht hatte ihn mein angeekelter Gesichtsausdruck gestört, deshalb versuchte ich nicht mehr angeekelt auszusehen und stattdessen zu grinsen. Das gelang mir nicht sehr gut und ich fragte "Was ist?"

"Was ist los?" fragte ich und gab dem Trainer ein Zeichen dass er kurz warten sollte.
"Warum machst du so einen komischen Gesichtsausdruck?"
Ich kam mir im Augenblick vor, als kannte ich meine eigene Schwester gar nicht richtig. Und das ist echt ein blödes Gefühl, wenn man denjenigen schon sein ganzes Leben kennt.

Auf Shanes Zeichen hin unterbrach der Trainer seine Vorführung und beobachtete uns interessiert. Ich kam mir recht blöd vor, aber ich konnte dem Trainer nicht sagen, er solle uns nicht so angaffen.
"Weil das wirklich ekelig ist. Wie kannst du dabei grinsen?", stellte ich ihm eine Gegenfrage.
Anscheinend kannten wir uns nicht so gut, wie wir es sollten und eigentlich auch dachten.

Da uns der Trainer ziemlich komisch anschaute, nahm ich sie am Arm und zog sie ein Stück von ihm weg.
"Ich wollte immer Arzt werden. Ich weiß, ich habe es nie erzählt aber ich wollte es schon immer. Dieses Themengebiet hat mich einfach wahnsinnig interressiert. Aber da wir ja jetzt bei den Spielen sind..."
Ich ließ den Satz in der Luft hängen, ich wollte ihn nicht beenden. Aber ich wusste dass ich alles dafür geben würde, dass Skye gewinnt. Selbst mein Leben.

Shane zog mich zum Glück ein Stück weg, sodass er uns wenigstens nicht mehr zuhören konnte. Das was er mir dann sagte, überraschte mich ein wenig. Mein Bruder und Arzt. Darauf wäre ich nie gekommen, aber er war schon immer anders als ich - zum Glück.
"Nein, nicht aber da wir jetzt in den Spielen sind! Wir schaffen es wieder heraus! Und zwar beide!", versuchte ich ihm klar zu machen, nahm ihn bei den Schultern und sah ihn so an, dass er einfach verstehen musste, dass ich es ernst meinte.
Ich würde Shane nicht sterben lassen. Ich würde nicht alleine nach Hause zurück kehren. Ich wollte mir gar kein Leben ohne meinen Bruder vorstellen und er wahrscheinlich auch nicht ohne mich.

Ich schüttelte den Kopf. Ich kann nicht gewinnen. Merkt sie das nicht? Auch wenn sie meine Schwester ist, aber das sollte sie doch merken. Ich bin nicht aus Spaß mitgekommen, sondern weil ich sie nicht allein lassen, und beschützen wollte.
Noch einmal schüttelte ich den Kopf. "Komm mit" sagte ich kurz angebunden, und schob sie aus der Sporthalle. Ohne ein weiteres Wort schob ich sie immer weiter von den Stationen weg, ohne auf die Blicke zu achten, die uns misstrauisch hinterher geworfen wurden.

--> Shanes Unterkunft

Shane schüttelte einfach seinen Kopf. Dachte er, er konnte nicht gewinnen? Warum dachte er so etwas? Ich wollte meinen Bruder nicht verlieren. Schon gar nicht in den Hungerspielen.
Bevor ich etwas sagen konnte, schob er mich mit einem Komm mit von den Stationen weg. Ich spürte einige Blicke in meinem Rücken, aber ich beachtete sie nicht und schaute meinen Zwillingsbruder an.

---> Shanes Unterkunft

---->Schwertkampfstation


Ich kam von der Schwertkampfstation zu dieser Station. Eine Trainerin begrüßte mich und begann auch gleich zu erklären. Ich versuchte mir so viele Wirkstoffe wie möglich zu merken. Am interessantesten fand ich die giftigen Wirkstoffe. Am meisten interessierte ich mich für den Nachtriegel. Eine hochgiftige Pflanze, die innerhalb weniger Sekunden tötete. Eine Beere davon ins Essen und aus.

Skye's Zimmer --->


Als ich wieder unten ankam, war es immer noch voll. Ich beschloss wieder zu der Station von vorhin zu gehen. Aber dieses Mal nicht zu dem Trainer, der die Verarztung von Wunden vorführte.
Zur Auswahl standen mir noch eine Trainerin, die einem zeigte, wie man zwischen den verschiedenen Pflanzen unterscheiden konnte, und ein Trainer, der einem zeigte, wie man die Verpflegungssachen, die sich manchmal in Rucksäcken befanden, erkannte.
Da die Trainerin mit diesem Tribut aus Distrikt 2 oder so beschäftigt war, entschied ich mich für den Trainer. Dieser sah überhaupt sehr gelangweilt aus, also konnte ihm ein wenig Abwechslung nicht schaden. "Hi!", sagte ich zu dem Trainer, der mich erstmal verwirrt anstarrte, dann aber auch mich begrüßte und anfing zu erklären. Es war etwas langweilig, aber so konnte ich mich etwas ablenken und etwas Nützliches lernen. Besser als nichts. Ich musste Shane beweisen, dass wir beide überleben konnten. Irgendwie.

Ich war gerade bei den Schmerz stillenden Pflanzen angelangt, als das Mädchen aus 10 an die Station kam. Mich kümmerte sie nicht weiter, bis meine Trainerin mir alles erklärt hatte. Ich wandte mich an an den Trainer, der gerade mit dem Mädchen beschäftigt war. "Wie teste ich, welche Pflanzen genießbar sind und welche nicht?"

Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, was der Trainer mir erklärte. Das gelang mir auch halbwegs, bis dieser Tribut aus Distrikt 2 sich an meinen Trainer wandte. Er fragte ihn, wie er testen konnte, welche Pflanzen genießbar und welche es nicht waren. Warum fragte er das nicht seine Trainerin?
Der Tainer starrte ihn nur an, wie mich vorhin. Was war nur falsch mit diesem Trainer? Ach egal. Bevor der Trainer antworten konnte, sagte ich "Wie wär's wenn du sie probierst? Dann wirst du schon sehen!"

"Was willst du denn? Ich hab den Trainer eine Frage gestellt, der ist ja nicht zu deinem privatem Vergnügen hier.", sagte ich, als mich das Mädchen anschnauzte. "Glaubst due etwa, ich vergifte mich freiwillig? Träum weiter.", zum Trainer sagte ich: Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen, oder warum kriegst du das Maul nicht auf?"

„Also ich fände das toll“, teilte ich dem Jungen mit, als er sagte, dass er sich nicht freiwillig vergiften würde. Es war vielleicht keine gute Idee andere Tribute zu provozieren, aber ich war immer noch ein wenig wütend und ehrlich gesagt machte es sogar Spaß. Ich hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann so denken würde.
Als er den Trainer anschnauzte, regte dieser sich endlich und sagte "Ähm...das solltest du besser sie fragen." und deutete dabei auf die Trainerin, bei der der Tribut vorher war.

"Die hat mir schon alles erklärt, was sie weiß. Sie sagte mir, ich soll sie fragen.", sagte ich zu dem Trainer. An das Mädchen gewandt sagte ich: "Hast du ein Problem Kleine?", dabei spannte ich meine Muskeln an. Jetzt hatte ich schon eine dritte Person auf meiner Liste stehen. Ich war gespannt, was dieses Nichts mir antworten würde.

--> Shanes Unterkunft

Ich sah meine Schwester sofort und stöhnte innerlich auf. So wie sie immer ist, hat sie sich schon wieder mit jemandem angelegt. Und auch noch mit dem Tribut aus Distrikt 2. "Oh nein" stöhnte ich leise und machte mich leisen Schrittes auf den Weg zur Station.
Als ich direkt hinter ihm stand, räusperte ich mich und tippte ihm auf die Schulter. Er war bestimmt schon 16 oder 17, wenn nicht sogar schon 18. Verdammte Scheiße.

Auf seine Aussage dem Trainer gegenüber, brachte dieser nur ein kleines "Oh.." heraus und sah kurz böse zu der Trainerin hinüber.
Als er seine Muskeln anspannte und mich, fragte ob ich ein Problem hätte, verschränkte ich die Arme vor der Brust und sagte "Oh jetzt hab' ich aber Angst! Gerade in diesem Moment bist eigentlich du das einzige Problem! Außerdem nenn' mich nicht Kleine!"
Der Junge war vielleicht größer und muskulöser als ich, aber das konnte mich nicht einschüchtern.
Als ich fertig war, bemerkte ich meinen Bruder. Oh, warum tut er das? Er räusperte sich und tippte dem Jungen auf die Schulter.

Ich wollte gerade antworten, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich fuhr herum und schlug zu. "Kannt du nicht von vorne kommen, du Feigling!", sagte ich zu dem Typen, den ich erst jetzt als Bruder der Kleinen indentifizieren konnte. Ich fragte mich wirklich, was er gewollt hatte.

"Also ein Feigling bist ja eher du, wenn du erschrickst nur weil jemand von hinten kommt." stellte ich fest und zog überlegen die Augenbrauen hoch. Selbst Schuld wenn wenn er das selbst sagt. Vermutlich würde er mich sowieso als erstes töten, aber das war mir egal.
Wenigstens konnte ich so meiner Schwester etwas helfen. Zumindestens hoffte ich das.

"Man nähert sich nur von hinten, wenn man Angst hat du Hund.", sagte ich zu dem Jungen aus Distrikt 10. Er mochte an die 14 Jahre alt sein, also ein wenig jünger als ich. "Weißt du was, wie wäre es, wenn ich dich direkt hier und jetzt erledige? Dann musst du dir um deine Schwester keine Sorgen machen.", sagte ich und legte meine rechte Hand um dessen Kehle. Ich begann zuzudrücken und ihm den Atem zu rauben.