Last Hunger Games

Das Zittern was meinen ganzen Körper erfüllte war unausstehlich.
Verzweifelt versuchte ich nicht nach vorne zu kippen und hielt mein Gleichgewicht sogar ziemlich aufrecht, worauf ich stolz gewesen wäre, wenn da nicht die Schmerzen und das viele Blut wäre.
Mein Atem röchelte und ich hatte das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen.
Das ist falsch, ein normaler Mensch würde bei diesen Verletzungen sterben, hörte ich meine Gedanken und bereute es im nächsten Moment sofort.
Ich würde definitiv sterben, nur noch nicht jetzt. Anscheinend meinte das Schicksal, den Tod langsam von mir Besitz ergreifen zu lassen.

(also irgendwie gehts hier nicht mehr weiter. Soll ich antworten? Oder wollen wir auf Cornell warten ?)

(vll auf Cor warten ... oder ihn mal anschreiben ...)

(okay, soll ich ihn anschreiben, oder du?)

Ich zog mir Ricas Messer aus der Schulter, schloss die Augen, und drehte meine Schultern einmal ganz lässig im Kreis. Den Schmerz unterdrückte ich einfach.
Dann trieb ich Ricas eigenes Messer in ihren Bauch und machte mich davon. Als ich etwa 20 Minuten gejoggt war, sah ich mich um, um zu sehen das dort auch niemand war, und setzte mich hinter einen Baum. Dort zog ich mein T-Shirt aus und versorgte die ganzen Wunden.

(soll ich wieder antworten?)

(joa)

(ok)

Ziellos durchsuchte ich erst die kleine Kammer und dann den ganzen Turm nach einer Stromquelle ab. Die Panik kehrte schleichend zurück. Und ich glaubte das Ticken einer unbarmherzigen Uhr in meinem Kopf zu hören, die die Sekunden und Minuten zählte, wie lange ich hier noch unentdeckt bleiben würde. Die Zeit bis Rica oder Tamra sterben würden.
Bitte, bitte, bitte. Komm schon da muss etwas sein, flehte ich unaufhörlich und suchte weiter. Bei einem Blick nach unten, sah ich gerade noch, wie der Junge sich verletzt aus dem Staub machte.
Ab jetzt hatte ich nur noch Sekunden.
Noch mehr Panik. Verzweifelt trommelte ich mit dem Handrücken gegen die Wände, auf der Suche nach einem Versteck.
Nichts!
So schnell ich konnte, lief ich wieder hinauf. Durchsuchte die winzige Kammer ein weiteres mal. Ein kleiner, grauer, unscheinbarer Kasten fiel mir ins Auge, als ich schon wieder kurz davor war, nach unten zu hasten. Er trug keine Aufschrift, aber das Vorhängeschloss mit dem er versperrt war, ließ die Hoffnung zurück kehren. Wie schon unten bei der Tür schaffte ich das Schloss mit meinem Messer zu entfernen. Am liebsten hätte ich einen Luftsprung gemacht, als dahinter wirklich ein Schaltkasten zum Vorschein kam. Wie ich damit umgehen konnte, hatte ich in der Schule gelernt. Wow ich hätte nie im Leben erwartet, dass ich wirklich irgendwann den Stoff aus EER brauchen könnte, aber um so besser.
Ich legte die Hebel um und kappte so erst mal die Stromversorgung. Mit dem Messer legte ich die Kabeln frei und befreite sie von ihrer Isolierung, bevor ich die freien Drähte um das freie Stück wickelte.
Ich grinste breit. Das dürfte doch zu schaffen sein.
Das andere Ende des Drahtes wickelte ich um den metallischen Kopf eines Hammers. Hoffentlich würde der Holzgriff ausreichend isolieren, betete ich, als ich ihn dort anfasste und langsam und hintereinander den Strom wieder anschaltete. Es knisterte und ein leichtes Prickeln lief durch meine Fingern, aber sonst geschah bei mir nicht viel. Doch der Strom floss wieder. Das sah ich an dem roten Licht, dass nun wieder den Turm erstrahlen ließ.
So jetzt alles oder nichts.
Ich lief zum Fenster und schleuderte den Hammer samt Draht hoch in die Luft in Richtung des Kraftfeldes.

Ich merkte, wie mir die Sicht wieder genommen wurde und blinzelte verzweifelt die schwarz-weißen Lichtpunkte vor meinen Augen weg. Allerdings wurde das Ganze nicht besser, sondern verschlimmerte sich nur.
Wieder hörte ich meinen eigenen röchelnden Atem und mein Herz, was wie ein schwerer stolpernder Stein in meiner Brust schlug. Noch.
Mein Gleichgewicht verschwand vollständig und einen Moment war es so, als würde ich wie von geisterhand auf die Seite gelegt werden. Nur ich wusste, dass ich keinerlei Kontrolle mehr über meinen Körper hatte.
Krampfhaft schluckte ich das aufsteigende Blut hinunter und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Ich merkte nicht, wie meine sonnengebräunte Haut blass wurde und meine nachtblauen Augen seltsam gläsrig.

"Tamra, Tamra!" schrie ich. Sie durfte nicht sterben, sie durfte einfach nicht sterben! Ich wollte sie wieder ins Jetzt holen. Ich schüttelte sie, scheuerte ihr eine, und noch eine. "Tamra!" rief ich verzweifelt.
Erst da bemerkte ich den Hammer mit Draht der in die Luft geschleudert wurde, in Richtung Kraftfeld. Um im nächsten Augenblick flog das Kraftfeld in die Luft.
Nero hatte es geschafft! Er hat es geschafft! Verwundert starrte ich in den Himmel, der langsam explodierte. Dann breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, und ich sah hoch zum Turm.
Nero hatte es geschafft! Wir waren frei!
Naja, fast.
Ich sah wieder hinunter zu Tamra, und sah, wie sie noch blasser wurde. Sie verlor einfach zu viel Blut.
Ich zog mein T-Shirt aus, und drückte es auf ihre Bauchwunde.
Bitte, Tamra, bitte flehte ich im innern, und hoffte das sie wieder Farbe bekam.
Dann nahm ich ihre Hand und drückte sie.
"Du wirst das schaffen, Tamra" murmelte ich. Hoffentlich. Ich nahm eine blutverschmierten, hellen Strähnen und legte sie hinters Ohr.
Dann ließ ich ihre Hand los, und sah auf das T-Shirt. Es war schon wieder durchnässt. Was konte ich tun? Ich hatte noch meinen Rucksack. Hatte ich dort noch Verbände? Ich hoffte es.
Ich legte ihn ab, und durchsuchte ihn.
Bingo! dachte ich und nahm die Verbände hinaus.
Dann zog ich vorsichtig auch ihr T-Shirt aus, und sah mir die Wunde an. Sie war tief, keine Frage, aber ich denke, ich würde das schaffen.
Wie man einen Druckverband anlegt, wusste ich noch, also nahm ich ein paar Tupfer und drückte sie eine Weile hinauf. Solange bis die Blutung so einigermaßen gestoppt war.
Dann nahm ich einen der Verbände und legte ihn an.
Kam sie zurück in die Gegenwart? Ich hoffte es.

Nachdem ich mich niedergelassen hatte, versorgte ich die zahlreichen Wunden.
Solange, bis das Kraftfeld in die Luft flog. Ich tat das dumme, und sprang auf.
"Scheiße!" schrie ich, die WUnden hatten fast aufgehört wehzutun, und jetzt kam ich, und machte alles zunichte.
Ich blieb auf dem Boden sitzen, und starrte in den Himmel. Es war das erste mal, das ich richtig glücklich war, seit Anfang der Arena.
Anscheinend war die Arena beendet. Waren alle tot, oder hatte dieser Rothaarige das Kraftfeld gesprengt?
Wahrscheinlich letzteres.

(Kommt jetzt ein Hovercraft, oder was passiert?)

(keine ahnung, was soll denn passieren? ich hab keinen plan, was wir weiter schreiben sollen ...)

(sorry das ich jetzt hier einfach so reinplatze, aber ihr könnt das doch irgendwie so machen, das keine Hovercrafts oder so kommen, weil die Spielemacher zu geschockt sind, und dann könntet ihr doch vielleicht das so machen, das ihr selbst einen Ausgang findet, aber sich das Kraftfeld langsam wieder aufbaut, oder)

(also ich finde Lutheas Vorschlag ziemlich gut, was meint ihr?)

(okay)

(also machen wir Lulus Vorschlag nun?)

(kling find ich gut (: sie kann ja gleich mitschreiben, dass hier ist eigentlich keine geschlossene gesellschaft ^^ Und Tamra wird denk ich auch nicht mehr soo lange leben^^)

(sie will ja nicht, und Tamra wird überleben! Das habe ich so beschlossen, irgendwie bringt Rica dich daraus!
L.E.B.E.N.D.!^^)

(okay ... dann antworte ich hier gleich )

Ein leises Sirren war zu hören und eher instinktiv ließ ich mich zu Boden fallen, bevor das Kraftfeld mit einem ohrenbetäubenden Knall zerbrach. Der Turm wackelte bedrohlich durch die Druckwelle, die Gläser des Fensters zersprangen, der Draht glühte durch und riss und von der Decke fielen Putz und teile von Ziegeln auf mich herunter.
Als die Welt endlich wieder still zu stehen schien und von dem Knall nur noch ein leises Sirren in meinen Ohren zu hören war, richtete ich mich mühsam auf. Mir tat alles weh, an den Händen blutete ich leicht, da ich Glassplitter ab bekommen hatte und meine Beine fühlten sich gerädert an, nachdem ein Teil der Deck auf ihnen gelandet war.
Ich sah hinauf zum Himmel und mit einem Schlag war das alles vergessen. Es war kein Flackern mehr zu sehen, keine Luftspiegelung nur ein runder Mond an einem strahlend blauen Himmel. Wir waren frei. Ich hatte es tatsächlich geschafft.
Mit einem Jubelschrei rannte ich die Treppe hinunter um es Rica und Tamra zu erzählen, selbst wenn sie es vermutlcih eh schon mit bekommen hatten. Überrascht stellte ich fest, dass ich den Schrei nicht hören konnte, kömmerte mich aber erst einmal nicht darum.

Ich sah Nero auf mich zu kommen, mit einem Jubelschrei, und stürmte auf ihn zu. "Nero, Nero, Tamra ist kurz vorm sterben, du musst mir helfen!" schreie ich hektisch, stürme auf ihn zu, und umarme ihn.
"Wir sind frei! " schreie ich aber eigentlich kann ich trotzdem nur an Tamra denken.
Würde sie überleben? Sie musste einfach.

Ich sah Rica auf mich zu laufen und fing sie auf, wobei sie mich fast umwarf, so stürmisch war sie. Trotz ihrer offensichtlichen Wunden und obwohl ich sie beide einfach im Stich gelassen hatte.
Irgendetwas versuchte sie mir zu sagen, doch ich hörte nur ein Rauschen.
Erschrocken riss ich die Augen auf.
"Was?", fragte ich, konnte es aber auch nicht hören. Vermutlich hatte ich sogar die falsche Tonlage getroffen, so wie wenn man mit Kopfhörern im Ohr sprach. Was war nur los?

(Soll ich antworten, oder wollen wir warten?)

(egal )

(okay, dann antworte ich gleich )