Steckbrief
Name: Finnya Ireen Avery
Geschlecht: weiblich
Alter: 16
Distrikt: 7
Status: Waisenkind & Schülerin
Familie: Mutter:
Evangeline Avery († mit 26 Jahren)
Geschichte:Finnya wurde als Tochter von Evangeline Avery geboren, doch ihren Vater hat sie nie kennen gelernt, denn ihre Mutter war die Alleinerziehende. Schon damals lebte Finnya in ärmlichen Verhältnissen, doch das war ihr als Kleinkind natürlich kaum aufgefallen, denn immerhin besaß sie die ganze Liebe ihrer Mutter Evangeline, für die Finnya ihr Ein und Alles war. Ihre Mutter hatte es jedoch nicht leicht, denn sie besaß ein Kleinkind und musste nebenbei noch hart in der Papierfabrik arbeiten, damit Finnya wenigstens irgendetwas zu essen bekam. Oft verzichtete Evangeline dabei auf ihr eigenes Essen, weil einfach nie genug für beide vorhanden war, um nebenbei auch noch ihre winzige Wohnung zu erhalten. Als Finnya 5 Jahre alt war, kam es in der Papierfabrik zu einigen Entlassungen, von denen leider auch Evangeline betroffen war. Sie suchte verzweifelt nach einem weiteren Job, wurde aber nicht fündig und so geschah es, dass sie zuerst ihre Wohnung verlor und dann auf der Straße landete. – Und das im eisigsten Winter seit Jahren.
Finnya hat nur bruchstückartige Erinnerungen daran, doch sie träumt oft noch davon, wie sie in den Armen ihrer Mutter liegt und ein Lied zum Einschlafen vorgesungen bekommt, nur um dann nach dem Erwachen festzustellen, dass Evangeline selbst nicht mehr aufgewacht ist.
Man fand Finnya weinend neben ihrer toten Mutter auf der mit Schnee bedeckten Straße und steckte sie ins Waisenhaus, während man Evangeline wegtransportierte. Im Waisenhaus bekam Finnya zwar nicht viel mehr zu essen, doch sie musste nie mehr richtig hungern und hatte wenigstens ein Dach über dem Kopf, auch wenn sie dafür einiges anderes einstecken musste – von Schlägen angefangen bis zu einigen weiteren schlimmen Misshandlungen der Betreuer. So kam es, dass sie bis zum Alter von 10 Jahren kein einziges Wort sprach, außer ihren eigenen Namen und den ihrer Mutter, um sie nicht zu vergessen, auch wenn Finnya oft genug gern vergessen hätte, wer sie eigentlich war.
Im Waisenhaus bzw. Gemeindeheim blieb sie meistens auch unter sich, denn die Kinder hatten ein wenig Angst vor ihr, weil sie nie auch nur ein Wort sagte. Sie beobachtete nur.
So ging es dann auch in der Schule weiter. Finnya war immer nur still, doch sie lernte mit und schnitt bei ihren Tests andauernd mit der allerbesten Note ab, was ihr insofern half, nicht mehr so oft von den Betreuern aus dem Heim geschlagen zu werden wie früher.
Erst mit 10 Jahren fing sie wieder an zu sprechen, was ihre Bekannten mehr als nur verwunderte, denn plötzlich war die „Stille-Finnya“ wieder ein ganz normales Mädchen (natürlich den Umständen in einem Waisenhaus entsprechend) geworden. Doch die vielen Schicksalsschläge in ihrem Leben veranlassten, dass Finnya früher als andere Kinder und Jugendliche erwachsen wurde und dass sie lernte, dass die Welt hauptsächlich ungerecht ist. Warum sonst war ihr bisheriges Leben so verlaufen wie es geschehen war?
Leben: Aus der ehemals „Stillen-Finnya“ ist zwar keine Plaudertasche geworden, doch sie redet seit den letzten 6 Jahren wieder. Finnya lebt immer noch mit vielen anderen Kindern im Gemeindeheim von Distrikt 7 und hat inzwischen damit zu leben gelernt, auch wenn diese Tatsache eine gewisse Hoffnungslosigkeit bei ihr hinterlassen hat, die vermutlich nie wirklich verschwinden wird.
Doch im Gegensatz zu vielen anderen Waisenkindern hat sie sich im Laufe der Jahre eine Gleichgültigkeit angeeignet, die verhinderte, dass sie zu sehr über ihre Lebensumstände nachdachte und dafür ihre besseren Eigenschaften zum Vorschein brachte wie Mut, Ehrgeiz und Verantwortungsbewusstsein.
So oft sie kann, verschwindet sie aus dem Heim und ist nur zu den Mahlzeiten und zur Schlafenszeit dort vorzufinden. Stattdessen geht Finnya lieber im Distrikt herum und beobachtet alles und jeden.
Vorlieben:<3 Gitarre spielen (sie besitzt eine sehr alte, die aber noch gut funktioniert)
<3 Singen (besonders die alten Lieder, die sie noch von ihrer Mutter kennt)
<3 Beobachten
<3 im Distrikt herumspazieren
<3 Sonnenschein
<3 Bücher (obwohl sie nicht sehr viele besitzt)
Abneigungen:- Waisenhaus bzw. die dortigen Betreuer
- Kälte bzw. Winter und besonders Schnee
- auf ihre Vergangenheit angesprochen zu werden
- Vorurteile gegenüber Heimkindern
- Verschwendung
- angestarrt zu werden, weil man sieht, dass sie aus dem Heim kommt
- Ernte
- ihren Vater, den sie aber nie kennen gelernt hat (Denn sie gibt hauptsächlich ihm die Schuld am Tod ihrer Mutter, da er nie für sie dagewesen war. Es könnte aber auch sein, dass er schon längst ebenfalls tot ist, Finnya weiß es einfach nicht.)
Gesinnung:Bisher hatte Finnya noch nicht viel zu tun mit den Hungerspielen, denn sie war verschont geblieben bei den letzten Ernten, an denen sie teilgenommen hat. Doch hin und wieder kommt es vor, dass Heimkinder aus ihrem Bekanntenkreis gezogen werden – oftmals noch sehr junge – und dann hasst sie es regelrecht zusehen zu müssen, wie diese in der Arena umgebracht werden.
Doch sonst ist ihre Einstellung zum Kapitol und den Hungerspielen eine halbwegs neutrale, denn um genau zu sein, ist das Kapitol für sie wie eine andere Welt, die sich nur durch die Friedenswächter in ihrem Distrikt und die alljährlichen Hungerspiele im Fernsehen zeigt.
Besondere Talente: + Gitarre spielen
+ sie kann gut aus der Mimik von anderen herauslesen, was denjenigen wahrscheinlich gerade durch den Kopf geht
+ sie ist sehr klug (hat in der Schule immer die besten Noten)
Avatar-Person: Àstrid Bergès-Frisbey
Auftreten:Braune lange Haare, eine schlanke Statur von ungefähr 1,62 Metern, eine Mischung aus braun, blau und grün in den Augen und die hohen Wangenknochen lassen Finnya nicht gerade hässlich wirken, obwohl sie in ihren abgetragenen und oft zu großen Waisenhaus-Klamotten leicht als eine Waise zu erkennen ist.
Denn ihr Leben ließ sie außerdem früh erwachsen werden, was man auch an ihrem Charakter merkt. Fremden gegenüber ist sie eher ernst und sagt nicht viel, woraus viele fälschlicherweise schließen, sie sei arrogant, egoistisch und kaltherzig. Doch das stimmt nicht, denn kennt man sie erst einmal besser, so fällt einem auf, dass sie eigentlich ziemlich freundlich ist und eine sehr barmherzige Art an sich hat, die sie jedoch versteckt aus Angst ausgenutzt zu werden. Finnya ist lediglich sehr verantwortungsbewusst und bodenständig, da sie früher als andere in ihrem Alter erwachsen geworden ist. Sie nimmt, wenn sie kann, oft die jüngeren Heimkinder in Schutz, was sie bei diesen auch inzwischen beliebt gemacht hat, während die Gleichaltrigen immer noch nicht sehr viel mit ihr zu tun haben wollen.
Nebencharakter von Julyra Milano