Die Tribute von Panem RPG
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 Das Gemeindeheim

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Julyra Milano




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BeitragThema: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 6:28 pm

Das Heim bzw. das Waisenhaus beherbergt einige Kinder unterschiedlichen Alters, doch die meisten sind alle noch unter 18, denn ab 18 müssen die Kinder für gewöhnlich aus dem Heim verschwinden, sich Arbeit suchen und ein eigenes Leben führen. Viele von ihnen fiebern schon auf diesen Zeitpunkt hin, denn das Leben im Heim ist nicht gerade das schönste, das es für Kinder gibt. Fast alle Betreuer und Betreuerinnen sehen Gewalt als bestes Mittel für Strafen an, weswegen es nicht weiter verwundert, dass viele der Kinder oft mit blauen Flecken übersät sind und die meisten von ihnen das Wort "Hoffnungslosigkeit" im Gesicht stehen haben.
Ins Gemeindeheim kommen für gewöhnlich Kinder, die keine Familienangehörigen mehr haben - also Waisen -, aber auch welche, deren Verwandten sie nicht mehr ernähren hatten können. - Was nicht heißen soll, dass sie im Waisenhaus dann viel mehr zu essen bekamen. Nein, ganz und gar nicht. Das Essen reicht gerade so für alle, sodass niemand verhungern muss, aber Hunger haben die Kinder oft trotzdem noch beim zu Bett gehen.
In sehr seltenen Fällen kommt es vor, dass ein Kind adoptiert wird, aber das ist eben eher die Ausnahme als die Regel.
Das Haus ist schon sehr alt und teilweise auch sehr baufällig, hat 4 Stöcke, mehrere Schlafsäle, einen großen Essenssaal im Erdgeschoss und ein paar WCs und kaputte Bäder, wobei nirgends warmes Wasser fließt. Die Privatzimmer der Betreuer befinden sich in der obersten Etage.
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Rin Li

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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 7:34 pm

Yoko saß am Boden. Sie schwenkte Momo an deren dünnen Stoffarmen hin und her und sang ihrer Puppe leise etwas vor. Im ganzen Haus roch es lecker nach Fisch. Ich sitze auf Shiros Schoß und lauschte seinen Geschichten von der Arbeit, während ich mich gegen ihn lehnte. Er roch nach Harz und Wald, das liebte ich so an Papa.
"Kommt Essen", rief Sayuri und kam mit der Pfanne zu uns in den Wohnraum.
"Hilf deiner Mama", sagte Papa und schob mich auf den Boden hinunter.
Ich lachte und sprang zu Mama hinüber.
Plötzlich flackerte das Licht und es wurde dunkel. Etwas rauschte. Ich sah dunkle Schatten laufen. Yoko schrie vor Angst: "Mama. Papa."
Ich hörte einen schrillen Schrei. Das Licht ging an. Tauchte den Raum in einen hässlichen roten Schein. Mama lag am Boden. Rot. Da war Blut. Überall um Mama.
"Lass mich los", brüllte Yoko.
Hektisch wanderte mein Blick durchs Zimmer. Aber schon war es wieder dunkel. Meine Schwester schrie noch mal. Dann hörte ich ein furchtbares Geräusch. So wie wenn der Metzger ein Schwein abstach.
"Yoko!" "Yoko", kreischte ich.


"Yoko!"
Ich fuhr keuchend hoch. Es war finster. Wo war ich.
Yoko! Ich will nach Hause.
Es war so dunkel. Waren die bösen Männer hier?
Ängstlich drückte ich Momo an meine Brust und begann zu heulen. Mama.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 8:09 pm

Ein Schrei ließ mich aus den Schlaf fahren. Zuerst dachte ich, es wäre mein eigener gewesen, aber ich schien mich doch geirrt zu haben, denn ich konnte mich weder an einen Albtraum erinnern, noch hatte ich Angstschweiß am Körper. - Also muss jemand anderer es gewesen sein.
Ich sah mich in meinem Schlafsaal um, konnte aber in der Dunkelheit nicht viel erkennen. Lediglich das leise Atmen und Schnarchen der anderen Mädchen war zu hören. Aber irgendeines der hiesigen Mädchen musste geschrien haben, ich wusste, dass ich mir das nicht eingebildet hatte. Und es war ja auch nichts Neues, dass ein Kind hier mal Albträume hatte. - Nein, ganz im Gegenteil, dass passierte für gewöhnlich sehr oft. Selbst ich selber mit meinen 16 Jahren gehörte hin und wieder zu dieser Gruppe.
Doch keiner von den älteren Waisen hatte mich jemals getröstet, was auch daran lag, dass ich nie auch nur ein Wort gesprochen hatte, nachdem meine Mutter auf der Straße gestorben war und man mich hier reingesteckt hatte. Die meisten Gleichaltrigen hatten damals vor mir Angst gehabt, das wusste ich jetzt im Nachhinein.
Ich seufzte leise und wollte mich gerade wieder in mein hartes Bett kuscheln, als ich ein Wimmern vernahm. Doch ich erkannte die Stimme des Mädchens nicht, was mich für einen Moment lang irritierte. Wer weinte denn da?
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die Neue. Rin Li hieß sie.
Rin war eine 12-Jährige, die vor kurzem ihre Familie verloren hatte und natürlich daraufhin hier gelandet war. Ich wusste nicht, was mit ihren Angehörigen geschehen war und die Betreuer hatten darüber auch kein Wort verloren. Die Kleine fragen, was passiert war, stand außer Frage, denn sie redete nicht. - Zumindest war dieser Schrei und das Weinen bisher das Einzige gewesen, das ich von ihrer Stimme gehört hatte.
Und gerade diese Tatsache ließ mich meine Decke zurückschieben und aus dem Bett steigen, denn ich wusste wie es war, niemanden zu haben, der einen tröstete, wenn man es am meisten gebraucht hätte.
Selbst in der Dunkelheit und dem schwachen Mondlicht, das hereinscheinte, konnte ich im Schlafsaal herumwandern, ohne irgendwo anzustoßen, schließlich lebte ich schon über 10 Jahre hier und wusste, wo das bis vor kurzem leer stehende Bett von Rin war. Je näher ich jenem kam, desto lauter wurde das Schluchzen bis ich schließlich davor stand und leise "Hallo?" sagte.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 8:22 pm

Schritte! Sie waren hier! Sie suchten mich. Sie wollten mich auch noch töten.
Ich zog mir die Decke über den Kopf. Aber darunter war es stickig und es stank furchtbar. Außerdem war es dadrunter noch dunkler. Also kroch ich wieder hervor und drückte mich ins hinterste Eck des Bettes.
Ich versuchte leise zu sein, damit sie mich nicht fanden. Aber ich konnte nicht aufhören zu weinen.
Mama, Papa. Ich will nach Hause. Ich zog die Beine an und lehnte meinen Kopf gegen meine Knie. Die Schtitte waren schon viel, viel näher. Warum ließen sie mich dort am Leben, nur um mich jetzt zu töten?
"Hallo?" Die Stimme war mir fremd. Aber sie klang freundlich. Wie von einer jungen Frau oder einem Mädchen. Nicht so, wie in meinen Albträumen.
Ich gab ein letztes leises Schluchzen von mir, dann hob ich den Kopf und versuchte etwas in der Dunkelheit zu sehen. Eine Silioette stand vor meinem Bett.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 8:34 pm

Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte schemenhaft die Silhouette von dem Mädchen erkennen, wie es den Kopf hob, als ich es ansprach. Ihr tränennasses Gesicht glitzerte leicht im Mondlicht und mir wurde das Herz ein wenig schwer. Die Arme ...
"Hey", sagte ich mit freundlicher Stimme, "du brauchst keine Angst haben. Es passiert dir nichts. Du heißt Rin, nicht wahr? Ich bin Finnya."
Ich ließ mich langsam am Ende des Bettes nieder, sodass sie noch weit genug von mir entfernt war, falls sie sich fürchtete.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 8:40 pm

"... du brauchst keine Angst haben. Es passiert dir nichts. Du heißt Rin, nicht wahr? Ich bin Finnya."
Ich überlegte kurz, ob ich lügen sollte, aber da nickte ich auch schon. Ich war mir nicht sicher ob das andere Mädchen, diese Finnya, es sehen konnte.
Ich zog meine Beine noch näher an meinen Körper und drückte mich noch mehr stärker gegen die Wand in meinem Rücken, als sich Finnya auf das Bett setzte. Aber ich beobachtete das Mädchen mit großen Augen neugierig. In den paar Wochen, die ich hier war, hatte ich mit noch keinem der anderen Kinder was gemacht oder auch nur ein Wort gewechselt.
Warum war sie wohl hier?
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 8:50 pm

Nur undeutlich bemerkte ich eine Bewegung ihres Kopfes, die ich als Nicken interpretierte. Natürlich sprach sie nicht mit mir - aber das wunderte mich nicht, noch störte es mich. Ich konnte auch so die alleinige Unterhaltung führen, selbst wenn ich selbst eigentlich nicht so die Plaudertasche war. Aber mit Jüngeren tat ich mir immer schon leichter als mit denen in meinem Alter. Das war auch in der Schule so.
"Du hattest einen Albtraum, oder?", sagte ich leise. "Das passiert mir auch noch oft. Aber die Zeit hat die Wunden ein bisschen geheilt. Das wirst du sicher selbst auch noch sehen."
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 9:15 pm

"Du hattest einen Albtraum, oder?"
Wieder nicke ich. Ein kleines Schluchzen entkommt mir und ich presste Momo fester gegen meine Brust.
Ob sie Recht hatte, dass die Zeit die Wunden heilen würde? Ich hatte eigentlich keine Wunde, keine einzige, während Yoko und Mama und Papa ... Die Erinnerung war zu furchtbar, schluchzend ließ ich meinen Kopf wieder auf meine Kniee fallen und schloss die Augen.
Warum ausgerechnet meine Familie? Was wollten die von uns?
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 9:48 pm

Wieder kam nur ein Nicken als Antwort, doch darauf folgte sogleich ein Schluchzen, das mir fast das Herz zerriss, als Rin ihre Puppe fester gegen ihre Brust drückte.
Ich hätte sie gern in die Arme genommen, um sie zu trösten, glaubte aber, dass sie mich nur wegschubsen würde, schließlich war sie auch vor mir weggerutscht, als ich mich auf das Bett gesetzt hatte. Ohne zu wissen, warum ich es tat, fing ich plötzlich leise an zu singen. Ich hatte nicht die beste Stimme, aber ich konnte ganz passabel singen und tat das auch oft, während ich im Distrikt herumwanderte oder mit meiner alten Gitarre irgendeine Melodie dazuspielte.
Das Lied das ich ihr jetzt vorsang, war das mit dem mich meine Mutter oft in den Schlaf gesungen hatte. Damals hatte ich zwar nicht mehr den Text gewusst, aber es anhand der Melodie sofort erkannt, als wir es damals in der Schule durchgenommen hatten. Seither wusste ich auch den Text wieder dazu und nach diesem Ereignis in der Schule hatte ich auch wieder angefangen zu sprechen.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 10:14 pm

Ich hob vorsichtig den Kopf, als Finnya leise anfing zu sing. Es handelte sich um ein Schlaflied aber ich kannte es nicht. Aber es war sehr schön. Irgendwie tröstlich.
Unwillkürlich schlich ich näher.
Ich mochte das Lied wirklich.
Als ich aufsah, stellte ich fest, dass ich schon fast neben dem Mädchen war. Erschrocken rücckte ich etwas weg. Doch ihre Stimme lockte mich schon kurz darauf wieder näher. Vorsichtig sah ich sie an. Wollte mich an sie kuscheln und mich von ihr in den Schlaf singen lassen, doch ich traute mich nicht. Sie war doch eine Fremde und ich hatte Angst.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyDo Apr 05, 2012 11:02 pm

Ich merkte, dass Rin das Lied zu gefallen schien, denn sie rückte immer näher, was ich mit einem Lächeln quittierte und einfach weitersang. Selbst als das Lied eigentlich ausgewesen wäre, fing ich von Neuem an und blickte dabei zu dem Mädchen hinüber.
Inzwischen saß sie neben mir und lauschte mir mit einem ängstlichen oder vorsichtigen Gesichtsausdruck. Ich konnte es leider nicht genau erkennen. Doch, dass sie sich näher zu mir hingetraut hatte, veranlasste mich zu glauben, dass sie langsam die Furcht vor mir verloren hatte.
Ich sang also weiter und breitete meinen linken Arm aus, sodass sie, wenn sie wollte, die letzten Zentimeter zwischen uns überwinden und ich sie umarmen konnte. Natürlich wollte ich sie zu nichts drängen, schließlich wusste ich genau, wie es ihr gehen musste und Fremde hatten auch mir damals Angst gemacht. Deswegen überließ ich es ihr selbst, ob sie mein Angebot mit dem ausgestreckten Arm annehmen und sich an mich kuscheln wollte, oder ob sie doch lieber bei ihrer Puppe blieb.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySo Apr 08, 2012 12:59 am

Finnya streckte den Arm aus, worauf ich erschrocken etwas zurück wich. Aber da sie mich nicht zu packen oder schlagen versuchte, verschwand das Misstrauen auch schnell wieder. Immer noch lauschte ich gespannt dem leisen Lied. Es erinnerte mich an daheim und an Māma, die uns immer vorm Schlafengehen vorgesungen hatte.
Dicke Tränen liefen mir aus den Augen und die Wange hinunter. Ich vermisste sie so sehr. Warum mussten die bösen Männer unbedingt meine Familie töten? Was hatten wir ihnen getan? Die Friedenswächter hatten irgendwas von Schulden gemurmelt, aber wieso konnte ich nicht sagen.
Ich drückte Momo fest an mich. Ich wollte dass Māma da wäre und mich fest hielt und tröstete und dann in den Schlaf sang.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySo Apr 08, 2012 1:47 am

Erneut hörte ich ein Schluchzen und Wimmern von Rin und als ich ihr in der Dunkelheit einen Blick zuwarf, erkannte ich die glitzernden Tränen im schwachen Mondlicht. Sie war vor meinem Arm zurückgewichen, doch vielleicht musste ich ihr einfach die Entscheidung abnehmen.
Weitersingend schloss ich sie in die Arme und streichelte ihr über die Haare, während ich sie sanft hin und her wiegte. Als das Lied wieder zu Ende war, flüsterte ich beschwörend: "Alles wird wieder gut. Keine Angst, du bist nicht allein."
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySa Apr 14, 2012 12:54 am

Da ich nicht reagierte, schloss sie mich in die Arme.
Schluchzend klammerte ich mich an ihr fest. Sie streichelte mir über den Kopf und sang weiter. Es fühlte sich so unglaublich sicher und beruhigend an. Wie lang war es her, dass mich das letzte mal jemand so im Arm gehalten hatte? Nicht sehr lange vor ein paar Wochen, als meine Familie noch lebte. Aber es kam mir vor, als wäre das schon viel länger aus. Als wäre es ein anderes Leben gewesen, ein glückliches Leben im Gegensatz zu der Hölle hier.
Das Lied endete und ich klammerte mich noch mehr an sie. Sie sollte nicht weg gehen. Bitte nicht.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySa Apr 14, 2012 1:21 am

Das sie sich an mich klammerte, zeigte mir, dass ich eindeutig richtig gehandelt hatte und mich überkam ein Gefühl der Wärme, weil ich ihr helfen konnte, indem ich einfach nur hier saß und für sie da war. Ich strich ihr weiter sanft über den Kopf, wischte mit meinem Handrücken die nassen Tränenspuren auf ihren Wangen weg und fing wieder an zu singen, denn das schien sie mehr zu beruhigen, als es meine Worte hätten tun können.
Lange saßen wir so beisammen und als ich ein regelmäßiges Atmen wahrnahm, wusste ich, dass sie wieder eingeschlafen war. Ich ahnte auch, dass, wenn ich aufstehen würde, sie wieder munter werden würde, deswegen streckte ich mich mit ihr in den Armen auf der Matratze aus, sodass wir beide nun in ihrem Bett halbwegs gemütlich liegen konnten.
Es dauerte nicht lange, da nickte auch ich wieder ein.

[ich hoffe es macht nichts, dass ich jz geschrieben hab, dass sie einschlafen?]
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySa Apr 14, 2012 1:42 am

[passt ^^]

Finnya begann wieder zu singen. Ich kuschelte mich an sie.
Erschöpft schloss ich die Augen und lauschte nur ihrer beruhigenden Stimme und dem gleichmässigen Schlagen ihres Herzens. Bis ich irgendwann weg schlief. Das erste mal seit langem schlief ich gut und ohne irgendwelche Albträume.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySa Apr 14, 2012 6:07 pm

Zeitsprung: nächster Morgen


"Finnya. Finnya!"
Ohne es zu wollen, schreckte ich aus der angenehmen Wärme und Gemütlichkeit des Träumens auf und blinzelte. Wo war die Sonne, die die Waldlichtung erhellt hatte, geblieben? Oder war das nur ein Traum gewesen ...?
Langsam legte sich meine Verwirrung wieder, als ich bemerkte, dass vor mir das Gesicht von Alexis, einem 15-jährigen Mädchen aus meinem Schlafsaal, war und sie mich mit besorgter Miene ansah.
"Alexis? Was tust du hier?", fragte ich irritiert und wollte mich am liebsten wieder in die Federn kuscheln, doch dabei bemerkte ich, dass ich nicht allein in meinem Bett lag. Da lag jemand an mich geschmiegt!
Plötzlich kamen die Erinnerungen von letzter Nacht zurück und noch während Alexis sprach, wurde mir klar, dass das hier nicht mein Bett war, sondern das von Rin.
"Du musst schnell wieder in dein Bett, bevor die Betreuer uns offiziell aufwecken!", sagte sie eindringlich aber mit leiser Stimme.
"Ach du meine Güte, du hast Recht!", flüsterte ich plötzlich hellwach, löste langsam die Berührung von Rins Körper an meinem und platzierte vorsichtig ihren Kopf von meinem Arm herunter auf das Kissen.
Das 12-jährige Mädchen bewegte sich kurz ein bisschen, wurde aber nicht munter.
Sehr gut.
Nachdem ich vom Bett aufgestanden war, wandte ich mich freundlich an Alexis: "Vielen Dank, dass du mich aufgeweckt hast!" Das war echt nett von ihr gewesen, aber obwohl ich Alexis nicht so gut kannte, hatte sie sich mir gegenüber auch nie gemein oder gar fies verhalten. Vielleicht sollte ich mal öfter mit ihr sprechen.
Sie lächelte mich ebenfalls freundlich an, als sie erwiderte: "Kein Problem." Dann warf sie einen mitleidigen Blick auf Rin. "Es ist gut, was du getan hast. Die Kleine hat das sicher gebraucht."
"Jaah", stimmte ich ihr zu und musterte ebenfalls Rin. Im Schlaf wirkte sie nicht mehr so sorgenvoll und traurig, nein, jetzt hatte sie zwar kein Lächeln im Gesicht, aber sie wirkte entspannt und für die Verhältnisse hier im Heim auch nicht unglücklich.
"Noch mal danke", wandte ich mich wieder an Alexis und ging dann zurück in mein Bett, wo ich mich wieder hineinlegte. Ein Blick auf die Uhr an der gegenüberliegenden Seite der Wand verriet mir, dass ich noch eine halbe Stunde hatte, bevor uns die Betreuer wecken würden.
Eine sehr knappe Angelegenheit war das also gewesen. Hätte ich verschlafen, könnte ich sicher mit blauen Flecken heute in die Schule gehen. Es war nämlich verboten in den Betten von den anderen zu schlafen, wahrscheinlich deswegen, weil die Betreuer Angst hatten, dass sie noch ein paar Mäuler mehr zu stopfen hätten, wenn wir heimlich zu den Jungs schlichen oder umgekehrt. Eine absurde Vorstellung, aber was nun mal verboten war, sollte man - wenn möglich - auch einhalten, außer es gab handfeste Gründe, das nicht zu tun.
Das war jedenfalls meine Einstellung dazu.
Langsam dämmerte ich wieder ein kleines bisschen ein.

[@Rin: wenn du möchtest, kannst du schon schreiben, dass die betreuer uns aufwecken und dann gehen alle was frühstücken und danach in die schule, würd ich sagen]
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptyFr Mai 11, 2012 9:35 pm

"Aufstehen ihr unsagbaren Nichtsnutze", weckte uns in der Früh die Stimme der Betreuerin. "Wer in zehn Minuten nicht im Speisezimmer ist, kriegt kein Frühstück."
Gleich darauf knallte auch schon wieder die Tür zu.
Die anderen Mädchen im Raum begannen sich nun zu rühren und langsam auf zu stehen.
Ich blinzelte kurz und sah mich nach dem Mädchen um, in dessen Armen ich eingeschlafen war. Doch mein Bett war bis auf mich leer. Erschrocken zuckte ich zusammen. War das womöglich nur ein Traum? Oder noch schlimmer ein Geist? Das konnte ich mir jetzt gut vorstellen.
Ängstlich rollte ich mich in meinem Bett zusammen und umklammerte Momo um so fester. Ich wollte sowieso keinen Haferschleim zum Frühstück. Ich wollte auch nicht aufstehen. Also versteckte ich mich unter meiner Decke und wartete, dass es ruhiger werden würde. Zum Glück war ich so dünn und klein, dass mein Körper unter der dicken Decke kaum auffallen würde.
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BeitragThema: Re: Das Gemeindeheim   Das Gemeindeheim EmptySo Mai 13, 2012 12:39 pm

Wie immer kam wenig später der überaus freundliche Aufweckruf von einer der Betreuerinnen, der mich aus meinem leichten Schlaf riss. Müde blinzelte ich und setzte mich langsam auf. Das Einzige, das einen so früh schnell aus den Federn half, war die Tatsache, dass, wenn man sich nicht beeilte, man kein Frühstück bekommen würde.
Das war auch der Grund, warum ich wie alle anderen Mädchen so schnell ich konnte aus meinem Bett stieg und mich im Saal umsah. Überall waren junge Mädchen, die entweder ihre Betten machten, sich anzogen oder gerade erst aus dem Bett stiegen so wie ich. Mein Blick blieb allerdings auf jenem Bett liegen, in welchem ich heute Nacht eigentlich geschlafen hatte. Die Kleine lag immer noch in den Federn, auch wenn ihr zarter Körper kaum herausstach, wenn man nicht genau hinsah. Nachdem ich meine abgetragenen Klamotten angezogen hatte, spazierte ich rasch zu ihrem Bett und berührte sie sanft.
"Hey ... du musst aufstehen. Sonst bekommst du kein Frühstück", meinte ich.
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