Die Tribute von Panem RPG
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 Das Gefängnis

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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyMi Aug 22, 2012 7:55 pm

Ein Gebäude, das kaum zu dem Bild des Kapitols passen will. Ein rechteckiger, grauer Betonklotz, der von hohen Mauern mit Stracheldraht umgeben ist und sowohl Verbrecher wie auch Feinde des Regimes beherbergt.

Das Gefängnis _50428852_prison
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyMi Aug 22, 2012 8:34 pm

--> vom Park

Als ich aus dem Auto stieg, erhob sich vor uns die selbst in der Nachmittagssonne düster erscheinende Gebäude des Gefängnis. Seit meinem letzten Aufenthalt hier schien sich nichts verändert zu haben. Sogar das defekte Gitter am Fenster im zweiten Stock ganz links war noch immer nicht ausgetauscht worden, als hätte hier die Zeit still gestanden in den letzten drei Jahren.
Ich schluckte. Panik breitete sich in mir aus und ich wünschte mir, ich hätte Fins Wohnung nicht verlassen.
Einer der Friedenswächter schien mit meinem Boss zu telefonieren. ich verstand nicht viel, aber was er sagte, klang nicht besonders rosig. "Natürlich Mr. Swell wird ihnen ein Ersatz von uns gestellt. - Nein, noch haben wir keine Informationen, aber sobald wir etwas wissen, informieren wir Sie natürlich. - Ja, natürlich. Strengvertrauliche Informationen, ich weiß."
Ich hoffte mal, ich interprettierte das Gespräch gerade falsch und die warfen mir nicht gerade vor, dass ich Informationen oder so weiter gegeben hatte.
Wieder dachte ich an Fin. Würden sie irgendwie heraus finden, dass ich bei ihm war? Ich hoffte nicht.

Ich wurde durch eine Anmelde gebracht, wo ich meine persönlichen Gegenstände abgeben musste und auch mein Ausweis abgelegt wurde, danach brachte man mich in eine der Zellen, die alle gleich aussahen, und ließ mich vorerst allein.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 12:59 am

Ein männlicher Avox ließ im vorbeigehen unbemerkt ein kleines Papierknäuel fallen. Wenn man es vorsichtig und mühsam auffaltete stand darin

Dem Kind geht es gut. Deine Eltern sind informiert.
Ich melde mich wieder.
Du bist nicht allein!
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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 1:18 am

Die erste Zeit in der Zelle lief ich nur unruhig auf und ab. Ich fragte mich, was mit Kimi war. Und natürlich, was jetzt passieren würden.
Viele Personen gingen an meiner Zelle vorbei, doch ich achtete kaum darauf, bis plötzlich ein kleines Papierkügelchen auf den Boden fiel.
Überrascht blickte ich auf und als ich sicher war, dass keiner hin sah, hob ich es schnell hoch und entfaltete es.
Fin. Augenblicklich machte mein Herz einen Sprung als ich die Handschrift erkannte. Und auch das was er mir geschrieben hatte, beruhigte mich ungemein. Kimi ging es also gut. Und vor allem der letzte Satz gab mir Kraft. Hoffentlich brachte er sich nur nicht in Schwierigkeiten.

Als ich schließlich Essen bekam - nicht sehr viel - schrieb ich mit der Soße und einer Zinke der Plastikgabel schnell eine kurze Nachricht auf die Seviette, die ich ebenfalls zusaammen knüllte und auf dem Tablett liegen ließ. Ich hoffte, der Avox würde es merken.
Danke,
mir geht's gut. Keine Sorge

Sonst rührte ich das Essen nicht an. Allein von dem Anblick und dem Geruch wurde mir übel. Stattdessen legte ich mich auf das Bett und versuchte mich etwas zu entspannen.
Jetzt war wieder warten angesagt. Auf eine Nachricht von Fin, darauf das sie mich holen und verhören würden oder mich zurück zu Swell schicken würden.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 2:10 am

Riskiere nichts. Melde dich bitte nur im Notfall!
Sorge dich nicht wenn du längere Zeit nichts hörst.
Iss so viel du bekommen kannst. Trinke ausreichend.
Verletze dich nicht. Sollte es doch passieren pflege
die Wunden nicht und lass' sie von alleine ausheilen
(Infektionsgefahr zu hoch) außer du hast fließendes
Trinkwasser in deiner Nähe. Schone deinen Knöchel.
Pass auf dich auf!
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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 2:56 am

Die Zeit verstreicht ohne das etwas passiert.
Irgendwann schaffe ich es sogar einzuschlafen. Träume mich zurück in Fins Wohnung, die mir plötzlich nicht mehr wie ein Gefängnis sondern wieder wie ein kleines Paradies auf Erden vorkommt. Fin der mich im Arm hält und küsst. Von Kimi wie sie begeistert alle Tiere des Waldes beobachtet.
Im Morgengrauen weckte mich plötzlich Übelkeit. Überrascht sprang ich auf - was erneut meinen Knöchel protestieren ließ - und hastete gerade noch rechtzeitig zur Toilette, wo ich hauptsächlich Galle erbrach, da ich nichts im Magen hatte.
Als endlich der Würgreiz aufhörte, ließ ich mich neben dem Klo auf den Boden sinken. Mit den Fingern striff ich mir durch die Haare. Scheiße. Ich hasste diesen Ort. Wollte nur weg und zu Fin. Zumindest wusste ich dieses mal, dass es meinem Geliebten gut ging und er nicht ebenfalls in Gefahr schwebte.
Erneut kam Übelkeit in mir hoch. Aber ich legte bloß meinen Kopf in den Nacken und versuchte gleichmäßig durch den Mund zu atmen. Der Geruch hier herunten war kaum erträglich. Viel zu viele Leute hatten hier drinnen schon gesessen und die Wände hatten sich mit ihrem Angstschweiß vollgesogen.

Das Frühstück kam und wurde wieder weg gebracht ohne dass ich auch nur einen Bissen anrührte. Auf Haferschleim konnte ich verzichten.
Langsam döste ich wieder weg. In Gedanken war ich bei meinen Eltern oder mit Kimi im Park oder mit Fin an unserem Wasserfall. Was sie alle wohl gerade taten. Fin arbeitete vermutlich oder sollte es zumindest. Vier Kinder verließen sich auf ihn.

Gegen Mittag wurde meine Zellentür dann ganz geöffnet.
Zwei Friedenswächter packten mich an den Armen und zogen mich in die Höhe, während hinter ihnen ein mir bereits bekanntes Gesicht erschien. Angst ergriff von mir Besitz und ich versuchte mich gegen die Griffe der Männer zu wehren. Schrie lautlos, strampelte und schaffte es sogar einem von ihnen gegen das Schienbein zu treten. Leider hatte es dennoch nicht den gewünschten Erfolg.
Langsam breitete die Frau mittleren Alters ihre Werkzeuge auf meinem Bett aus. Ohne ein Wort zu sagen, ließ sie ihren Blick über die einzelnen Instrumente schweifen, während ich mich weiterhin gegen die eisernen Griffe wehrte.
"Ich würde sagen, beginnen wir einmal harmlos", sprach die Frau mehr zu sich, als zu uns. Ihr Hand striff noch kurz über ihr Werkzeug, bevor sie ihren Arm wie einen dieser Greifarme in Spielhallen hinab gleiten ließ und einen einfachen Schlitzschraubenzieher packte. "Perfekt", murmelte sie und kam auf mich zu. Ein Lächeln auf den Lippen, als würde ihr das wirklich Spaß machen.
"Vorsicht, das könnte etwas weh tun." Sogar der selbe geschmacklose Witz noch, wie vor drei Jahren. Dann schob sie den Schraubenzieher zwischen Nagelbett und Fingernagel meines linken Daumens, bevor sie den Stiel nach oben riss.
Ich versuchte aufzuschreien, doch nur ein kläglicher Laut kam aus meinem weit aufgerissenem Mund.

Erst nach gefühlten Stunden packte die Frau endlich ihr Werkzeug wieder weg und die Friedenswächter ließen mich los.
Meine Beine gaben unter mir nach und ich stürzte zu Boden. Vorsichtig robbte ich zurück zu der Wand gegen die ich mich erschöpft lehnte. Ich versuchte nicht auf meine blutenden Finger zu starren und auch sonst die Wunden zu ignorieren. Sie hatten mir nicht einmal Fragen gestellt, nichts was sie durch die Folter erfahren wollten. Es war reine Bestrafung.
Kurz darauf wurde mir wieder ein Tablett mit Essen herein geschoben. Eine zerknüllte Serviette lag darauf und nur deshalb zog ich das Tablett zu mir heran.
Wieder eine Nachricht von Fin. Es ging ihm also noch immer gut. Schwer zu glauben, aber es hob meine Stimmung.
Ich öffnete das Alu-Geschier, doch dieses mal war keine Soße dabei, mit der ich eine Nachricht schreiben könnte. Nur trockener Reis und ein paar Brocken Fisch. Also schrieb ich die Antwort mit meinem Blut auf ein zweite Serviette:

ElMach dir keine Sorgen um mich.
Alles okay.
Kümmer dich um deine Schützlinge, die sind momentan wichtiger.
Und liebe Grüße an das Kind und die Eltern.


Darunter zeichnete ich ein kleines Herz. Vielleicht gab es keine Handzeichen für Liebe, aber zumindest ein schriftliches Symbol. Ich lächelte leicht und wünschte mir, es im früher irgendwann gesagt zu haben.
Ich stockte. Und starrte auf die Worte hinab, die irgendwie falsch aussahen.
Kurz schloss ich die Augen, bevor ich mich doch dazu durch rang, einen letzten ehrlichen Satz zu schreiben:

Hol mich hier raus, bitte.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 11:49 am

Vergiss nicht: Du kennst mich nicht!!




---> Haus Familie Anobis

Erst wollte ich ohne Umweg zum Gefängnis gehen, doch als ich mein Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe sah, entschied ich mich um. Ich fuhr in meine Unterkunft, wo ich mir eine lange, heiße Dusche und frische Klamotten gönnte – nicht ohne Pesh vorher noch eine Nachricht zukommen zu lassen. Ich klatschte mir sogar ein paar Mal auf die Wangen um etwas Farbe zu bekommen – leider half das nicht sonderlich viel. Betont langsam schlüpfte ich in einen dezenten Anzug. Wenn ich schon die Farben des Kapitols mied so wollte ich wenigstens elegant aussehen. Immerhin musste ich einen seriösen Eindruck hinterlassen. Prüfend betrachtete ich mein Spiegelbild ehe ich mich seufzend geschlagen gab. Es half ja alles nichts. Ich zog den Anzug wieder aus und entschied mich für eine dunkelblaue Jeans, ein giftgrünes Hemd und eine lila Krawatte. Zum Glück musste ich mich nicht selbst ansehen. Kopfschüttelnd wandte ich mich von dem Mann im Spiegel ab. Was für ein Narr.

Um den Schein zu wahren ließ ich mir einen Wagen kommen. „Gefängnis“, sagte ich knapp, woraufhin ich einen irritierten Blick des Fahrers erntete. „Nicht dumm gucken, fahren“, sagte ich barsch. Es funktionierte.
Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Die bunten Häuser des Kapitols schienen in der Morgensonne zu leuchten. Ein sarkastisches Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Welch eine Ironie.

Mein Kopf war schnell darin, sich wandelnden Umständen anzupassen – mein Herz hatte da größere Probleme. Bis vor ein paar Wochen hätte ich es nie für möglich gehalten, je so für einen Menschen zu empfinden. Und jetzt war es schneller passiert, als ich es mir je hatte vorstellen können – und dann hatte ich mein Herz noch an jemanden verschenkt, der es gar nicht wollte. Oder vielleicht schon, aber für mich nicht das gleiche empfand. Wer mich gut kannte, dazu gehörte dann wohl nur Pesh, konnte in meinen Augen den Kummer sehen. Für alle anderen musste ich emotionslos wirken.

Was Peshs Vater wohl von mir hielt?
Immerhin schien er anfangs nicht von mir oder der Verbindung zwischen seiner Tochter und mir nicht begeistert zu sein. Was ihn wohl dazu bewogen hatte letzten Endes doch zuzustimmen? Hielt er all das für ein aussichtsloses Unterfangen? Mich für einen Volltrottel? Oder war ihm inzwischen jedes Mittel Recht seine Tochter vor Schaden zu bewahren?

„Da sind wir“, brummte der Fahrer. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass der Wagen gehalten hatte.
Der Wagen wurde den Mentoren während der Spiele gestellt, weshalb ich ohne zu zahlen und ohne ein danke – denn wer im Kapitol bedankte sich schon? – ausstieg. Vor mir lag ein trostloses Betongebäude. Als ich tief Luft holte und kurz die Augen schloss hörte ich, wie der Wagen hinter mir davon fuhr. Auf Abruf würde er mich wieder abholen – doch ich würde ihn nicht rufen. Niemand würde darauf achten, wie ich ging. Die Ankunft wiederum sagte viel über den Status aus.
Ich legte einen abschätzenden Blick auf und lief zielstrebig in Richtung Haupteingang.

Mein Weg führte durch viele Schleusen und schwere, mehrfach versperrte Tore.
Ich hatte meine Ankunft bereits ankündigen lassen. So machte man das hier. Man ließ sich ankündigen. Ich hatte ein paar Avox damit beauftragt das die richtigen Unterlagen zur richtigen Zeit am richtigen Ort wären. Eigentlich war es faszinierend, wie viel Macht die Avox hatten – und niemand schien davon etwas zu bemerken.
Tatsächlich waren alle notwendigen Unterlagen vorhanden, weshalb man mich, Honig ums Maul schmierend, wie von mir gewünscht in die Tiefen des Gefängnisses führte…

„Was genau suchen Sie?“, wurde ich gefragt.
Ohne meinen Gesprächspartner anzusehen, dafür ziemlich abfällig in der Gegend drein blickend, antwortete ich in mürrischem Ton. „Etwas ohne Perspektive. Ich brauche jemanden, der von mir abhängig ist – von mir allein!“
Wir waren bereits im vierten Gang und bisher hatte ich jede Avox abgelehnt. Pesh war noch nicht dabei gewesen.
Der kleine Mann, der mich herumführte, schien langsam nervös zu werden. Ich konnte seinen Angstschweiß riechen. Doch hier roch es allgemein sehr … eigen. „Okay, gut …“, murmelte er schließlich. „Probieren wir es hier“, sagte er und führte mich in einen Fahrstuhl, der uns ein paar Etagen tiefer brachte. Wir mussten inzwischen tief unter der Erde sein.
„So langsam verliere ich die Geduld.“, warf ich in den Raum. „Ich dachte, ich hätte mich deutlich ausgedrückt und Sie wüssten, was ich suche!“
„Ja, Mr. Weston, natürlich. Entschuldigen Sie bitte“, jammerte der Kleine während er an mir vorbei lief und uns die nächste Schleuse aufsperrte. Auch hier hing der penetrante Geruch von Schweiß, Angst, Blut und Tod in der Luft. Mir war schlecht. „Hier werden Sie sicher fündig.“

Wir standen am Anfang eines langen Ganges, die Wände bestanden aus den Gitterstäben der Gefängniszellen.
„Lassen Sie sich vom Äußeren nicht abschrecken. Wenn Sie wünschen, nehmen wir für Sie entsprechende Korrekturen vor.“
Wie bitte?
„Also hier haben wir …“, fing der Mann mit dünner Stimme, sichtlich nervös an.
„Bitte, sparen Sie mir das Gerede. Sie wissen was ich suche. Außerdem sollte sie optisch etwas hermachen. Immerhin …“ Ich lachte hohl und ließ den Satz unvollendet.
Doch der Mann nickte sofort. „Natürlich“, hauchte er. Ich schlenderte betont lässig den Gang entlang. So, als wäre an der Situation nichts Besonderes – und da sah ich sie. Pesh saß auf dem Boden neben der Toilette, aschfahl und schweißüberströmt. Ihre Hände waren ganz blutig.

Sofort blieb ich stehen und blickte in die Zelle, welche zwei Zellen vor Peshs war. „Was ist mit der hier?“, wollte ich wissen.
„Sir, diese hier ist bereits über dreißig“; gab er zu bedenken und wies mich so darauf hin, dass sie nicht meinem Altersprofil, welches ich bei der Anmeldung angegeben hatte, entsprach. Mit einem abfälligen Seitenblick sah ich den Mann an, als wäre er Schuld dafür das ich bei der falschen Avox Details wissen wollte, woraufhin er leicht in die Knie ging. Vermutlich wurde er misshandelt.
„Und die?“, fragte ich unbeeindruckt und deutete eine Zelle weiter. Der Mann räusperte sich. „24 Jahre alt, sitzt wegen unerlaubter Nutzung der sanitären Einrichtungen ihres Herrn.“
Während ihre Daten heruntergebetet wurden sah ich mir die junge Frau an. Sie hatte kurz geschorenes, blondes Haar. Ihr dünne Statur ließ sie, in Kombination mit dem Kurzhaarschnitt, sehr jungenhaft aussehen, doch unten den eingefallenen Wangen verriet ihr Gesicht sehr weibliche Züge. Ihre großen Augen blickten ängstlich in unsere Richtung.
„Nein“, sagte ich, wie schon so oft vorher, noch ehe der Mann ausgesprochen hatte. „Was ist mit der?“
Inzwischen standen wir vor Peshs Zelle. Während der Typ ihre Daten herunter rasselte sah ich sie mir an. Es tat so weh sie so zu sehen. Doch ich hatte mich mental darauf vorbereitet und mir gelang es, nicht aus meiner Rolle zu fallen.
Wieder unterbrach ich den Mann, während ich mich zwang den Blick von Pesh abzuwenden. Diesmal fragte ich jedoch „Wie viel?“.

Es war an meinem Gegenüber, aus seiner Rolle zu fallen.
„Wie? … ähm … Achso. Ja.“, stotterte er. „Sie liegt über Ihrem …“
„Wie viel?“, fragte ich erneut mit Nachdruck.
„Das Doppelte Ihres angesetzten Betrages.“

Autsch.
Natürlich hatte ich mein Budget niedriger angesetzt, als es mir zur Verfügung stand. Ich war knapp unter dem Preis geblieben, den man mir unter der Hand für Pesh mitgeteilt hatte. Im Kopf überschlug ich grob. Das ich es mir leisten konnte wusste ich, doch ich wollte meine Glaubwürdigkeit nicht in Frage stellen indem ich sofort darauf einging.
„Ist da noch was machbar?“, fragte ich, während ich bereits weiter zur nächsten Zelle lief und mir die Lebensgeschichte einer dunkelhaarigen Frau in den Vierzigern anhörte.

Nach etwa zwanzig Minuten brach ich ab.
„Wenn Sie mir mit dem Preis von der da“, ich nickte in Peshs Richtung, „noch ein Stück entgegenkommen könnten nehm’ ich die.“
Meine ganze Körperhaltung, mein Tonfall, mein Ausdruck; all das hatte ich im Griff. Abfällig, kühl, abschätzend. Doch in meinem inneren tobte es. Ich musste dringend hier raus, doch noch war die Schlacht nicht geschlagen.
„Ich steh’ auf Problemfälle“, ließ ich ihn wissen. Einen Teil dessen, was er mir von ihr erzählt hatte, war tatsächlich zu mir vorgedrungen. „Und sie sieht aus, als sei sie die kräftigste von all denen hier.“
Das könnte natürlich daran liegen, dass sie gerade einmal an die zwölf Stunden hier war – und dafür sah sie in meinen Augen schon viel zu mitgenommen aus.

Wir verließen den Korridor wieder und ich hatte größte Mühe, keinen Blick zurück zu Pesh zu werfen. Durch die Schleuse, den Fahrstuhl nach oben. Die Luft, die uns beim Öffnen der Fahrstuhltüren entgegen schlug, war um einiges angenehmer als diejenige, die uns die letzten Minuten umgeben hatte.
Ich wurde in ein Büro geführt, dass eher einem Wohnzimmer glich. Man bat mich, Platz zu nehmen, was ich jedoch ablehnte und durch die deckenhohen Scheiben lieber den Innenhof betrachtete. Tatsächlich stand ich noch keine Minute, als sich hinter mir die Tür öffnete. Langsam drehte ich mich um.


Zuletzt von Finley Weston am Do Aug 23, 2012 4:27 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 12:27 pm

Überrascht sah ich auf, als erneut ein zusammen geknülltes Stück Papier in meine Zelle gerollt wurde. Kurz sah ich den Boten der Nachricht an und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Es war gefährlich für ihn, unser Bote zu spielen. Sehr gefährlich sogar. Wofür ich ihm aber dennoch tief dankbar war.

Erst als der Avox wieder verschwunden war, tastete ich mit dem Fuß nach dem Kügelchen und schob es näher zu mir. Mit Fin's Nachricht konnte ich jedoch vorerst nichts anfangen.
Ich kannte ihn nicht? Was wollte er damit sagen? War es eine Ablehnung von meiner Bitte zuvor? Vermutlich. Ich kannte ihn ja tatsächlich kaum. Erst seit ein paar Wochen. Und da hatte ich wirklich gedacht, ihn um so etwas bitten zu können. Echt naiv.
Solange es nur eine Affäre war, hatte es ihm den nötigen Nervenkitzel gegeben, aber jetzt wo es gefährlich war und viel auf dem Spiel stand, zog er sich natürlich zurück.
Ich schüttelte den Kopf. Das klang eigentlich überhaupt nicht nach Fin.
Vergiss nicht: Du kennst mich nicht!!
Vielleicht doch. Ich kannte nur ein Gesicht von ihm. Vielleicht war er einfach ein so guter Schauspieler und hatte mir etwas vorgemacht.

Ich zerknüllte den Zettel und warf ihn, ebenso wie zuvor schon die anderen beiden, ins Klo. Niemand würde von der Nachricht erfahren.
Dann lehnte ich mich wieder gegen die Wand und schloss die Augen. Wartete darauf das irgendwas passieren würde. Viel mehr konnte ich sowieso nicht machen.

„Bitte, sparen Sie mir das Gerede. Sie wissen was ich suche. Außerdem sollte sie optisch etwas hermachen. Immerhin …“
Ich horchte auf. Mit einem Schlag war ich hell wach. Diese Stimme kannte ich. Auch wenn mir der Tonfall völlig neu war. Ich schlug die Augen auf und sah am Anfang des Ganges ihn wirklich stehen. Fin!
Völlig skurriel eingekleidet, aber dennoch unverkennbar.
Vergiss nicht: Du kennst mich nicht!!
Ich glaubte, nun wusste ich, was er damit meinte.
Ich ließ mich wieder zu Boden sinken - ohne es wirklich realisiert zu haben, war ich zuvor aufgesprungen und wollte zum Eingang der Zelle eilen. Stattdessen lehnte ich mich wieder an die Wand und tat gleichgültig, auch wenn mein Blick immer wieder zu Fin schweifte. Aber es dürfte nicht zu verdächtig wirken, schließlich bedeutete der eindeutig reiche, wenn auch seltsam gekleidete Mann für einen von uns vielleicht die Fahrkarte hinaus aus diesem Kerker.

Angespannt beobachtete ich, wie er sich verschiedene Avoxe ansah und sich über sie Informationen einholte, bis er vor meiner Zelle stehen blieb.
Mein Preis war was? Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und ließ den Kopf sinken. Betrachtete die blutigen Überreste von meinen Nagelbetten.
Und dann hörte ich, wie Fin wieder ging. Erst weiter zu anderen Zellen und dann wieder zurück zum Aufzug.

Kaum war er weg, tauchten wieder Friedenswächter auf. Sie packten mich unter den Achseln und schleiften mich aus meiner Zelle in einen Waschraum.
Zwei ältere Frauen verfrachteten mich dort unter eine eiskalte Dusche. Im Eiltempo wurde ich gewaschen, frisiert und in ein dünnes Leinenkleid gesteckt. Eine der Frauen striff mir hautfarbene Handschuhe über, was mich fast wieder zum Aufschreien brachte. Dann holten mich erneut die Friedenswächter und brachten mich nun nach oben.
In einem der oberen Stockwerke - ich vermutete, dass wir schon wieder halbwegs ebenerdig sein müssten - öffnete einer der Friedenswächter eine Tür.
"Los rein da", schnaubte er mich ein und schubste mich hindurch.

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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 3:18 pm

Als ich mich umdrehte blickte ich in Peshewas Gesicht. Ich war erstaunt, wie schnell man sie hergerichtet hatte – und, dass sie überhaupt hier oben war. Hieß das, man ging auf meine Forderungen ein? Einen kurzen Augenblick sah ich in ihre dunklen Augen, wandte den Blick jedoch ab bevor ihn jemand bemerken konnte.
Pesh wurde von zwei Friedenswächtern flankiert die ihr – mit unüblicher Zurückhaltung – gestikulierten dass sie stehen bleiben sollte. Meine Miene blieb kalt, die Fassade stand.

Es war erstaunlich, wie gut – trotz der Wochen mit Pesh – mein altes Ich erhalten geblieben war. Gefühlskalt. Berechnend. Immer auf der Hut. Ich war der Finley Weston, der vor ein paar Wochen hier angereist war – immer unter Spannung – gemischt mit dem abschätzigen Getue, das ich mir anzueignen versucht hatte um keinen Verdacht zu erregen. Es schien zu funktionieren.

Mein Gegenüber, der sich als Mr. Gai vorstellte, holte gerade Luft um etwas zu sagen als ich ihm bereits das Wort abschnitt.
„Bei Tageslicht sieht sie grässlich aus.“, stellte ich herablassend fest. Ich lief zu ihr hin, nahm ihr Kinn unsanft – jedoch darauf bedacht ihr nicht weh zu tun – in die Hand und drehte es im Sonnenlicht, um so zu tun als sähe ich sie mir genau an. „Ich gehe davon aus, sie ist gesund?“, fragte ich über die Schulter mit einem kurzen Blick auf Gai.
„Natürlich, Mr. Weston. Sie ist gesund. Sie ist gut genährt und weiß was es heißt, hart zu arbeiten.“ Waren wir hier auf dem Basar? War Pesh Ware, die sie nicht los bekamen? Mir gefiel die Situation nicht, doch ich ließ es mir nicht anmerken.
„Sie soll nicht … hart … arbeiten. Sie soll arbeiten. Und dabei eine gute Figur machen … Was verstehen Sie eigentlich unter gut genährt?“ Ich ließ Peshs Kinn los und deutete mit einer Handbewegung, dass sie sich im Kreis drehen sollte. „Sie ist nur Haut und Knochen.“
Mein Blick wanderte zu ihren Handschuhen. „Kann sie mit den Händen noch arbeiten?“, fragte ich wieder Gai. Als dieser bejahte nickte ich nur knapp. „Sie würden auf mein Angebot eingehen?“
Wieder bejahte Gai, beinahe eifrig. Klar, sie war vermutlich einer der lukrativsten Verkäufe, der hier in letzter Zeit getätigt wurde.
Und ich nickte wieder. Innerlich verabscheute ich mich, doch ich wusste, dass es nötig war. Ich hatte mich ausreichend informiert und durfte meine Glaubwürdigkeit nicht in Frage stellen lassen. Ich wollte sie nicht bloß stellen. Es tat mir so leid.

„Ich will sie sehen.“
Die Friedenswächter traten näher an Pesh heran und zogen ihr das Kleid vom Leib. Erwartungsvoll sah man mich an. Das war der Moment.
Genervt sah ich Gai an. „Ist das Ihr Ernst?“
Dieser gab den Friedenswächtern ein Zeichen, woraufhin Pesh in Sekundenschnelle nackt vor uns stand. Sogar die Handschuhe nahm man ihr ab. Wieder deutete ich ihr mit dem Finger, sie solle sich drehen. „Arme nach außen“, forderte ich, sodass Pesh ihre Scham nicht bedecken konnte.
Gab es eine größere Demütigung? Wenn sie mich bisher nicht gehasst hatte, dann tat sie es spätestens ab jetzt.

„Das reicht“, winkte ich ab und verzog das Gesicht. „Ich … zieht ihr was über“, bat ich während mein Gesichtsausdruck Abneigung zeigte. Unentschlossen schüttelte ich den Kopf. Hoffentlich ging dieser Schuss nicht nach hinten los. Doch wer nahm schon die erste Avox, die einem geboten wurde?
Dies war bereits die fünfte Avox, die man mir bei Tageslicht zeigte – doch die einzige, die ich habe ausziehen lassen. Bei jeder fand ich einen Fehler; und auch hier tat ich so, als wäre etwas nicht in Ordnung. Gai wurde sichtlich nervös.
„Mr. Weston, ich bin mir sicher wir werden uns einig.“, schleimte er. „Ein Mann wie Sie braucht eine gute Avox und nirgends finden Sie bessere als hier.“ Witzbold.
Ich hob die Hand und brachte ihn damit zum Schweigen.

„Ich möchte mein zweites Angebot revidieren …“ fing ich an.
„10%“, bot Gai sofort. „10% Nachlass und Sie gehört Ihnen.“ Sein schmieriges Lächeln verunstaltete sein ganzes Gesicht.
„15 %. Und Sie sorgen dafür, dass Sie ordentlich aussieht.“, forderte ich im Gegenzug und hielt ihm meine Hand hin.
„Ich spreche das ab. Ich bin sofort wieder bei Ihnen, Mr. Weston.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Scheiße. Wenn das mal kein schlechtes Zeichen war.

Ich ging davon aus, dass wir beobachtet wurden. Wieder ging ich zu Pesh. Ich ging mit dem Kopf ganz nah zu ihr und roch ziemlich offensichtlich an ihr. Sie roch noch immer nach Peshewa Anobis, nach zu Hause. Doch mit ihrem Duft hatte sich der Geruch von Angst, Folter, Schmutz und Schweiß gemischt.
Angewidert rümpfte ich die Nase, während ich mich wieder zurückzog. „Die bedeutet eine ganze Menge Arbeit“, bemerkte ich an die Friedenswächter gewandt. „Meine Herren ….“, seufzte ich abwertend und ging wieder in Richtung Fenster. „Ich hasse es, auf jemanden zu warten. Reinste Zeitverschwendung.“

Wie auf Kommando klapperte es auf dem Flur, ehe Herr Gai hinter einem großen Mann hereinkam. Der Mann hatte gelbe Haut und orangefarbene Haare. Die Farbkombination schmerzte noch mehr als meine Hemd-Krawatten-Kombi.
„Mr. Weston? Ich bin Ota.“, er stand neben mir und streckte mir die Hand entgegen, warte darauf das ich mich ihm zuwandte. „Ich warte nicht gerne“, informierte ich ihn. „Natürlich. Ich wollte Sie lediglich persönlich darüber informieren das ich mich freue, auf Ihr Angebot einzugehen.“
Wie bitte?
„Hätte mir das nicht Herr Gai sagen könne? Da hätte ich nicht so lange warten müssen.“
„Doch, natürlich, doch als Verantwortlicher …“
„Sehen Sie zu, dass sie ordentlich aussieht!“, wies ich ihn an. „Für den Preis erwarte ich ein anständiges Erscheinungsbild. Wascht sie. Sie stinkt erbärmlich. Und macht was mit ihren Händen, ich habe keine Lust, dass sie bei mir alles beschmutzt.“
Während ich sprach sah ich abwechselnd herablassend zu Pesh und genervt zu Ota. Gai stand nur kleinlaut in der Ecke.
„Natürlich, Mr. Weston“, ergriff Gai das Wort. „Darauf können Sie sich verlassen. Sie wird in gutem Zustand bei Ihnen eintreffen.“
„Wann?“
„Geben Sie mir … fünf Tage.“
Ich hob nur eine Augenbrauche, als er schon einlenkte. „Drei. Geben Sie mir drei Tage.“
„Ich erwarte sie morgen. Morgen früh. Sieben Uhr. Ich erwarte, dass Sie sie mir in mein Loft bringen lassen. Dort werde ich sie kennzeichnen und einweisen lassen. Sie muss passen bis ich wieder nach Hause fahre.“
„Natürlich, Mr. Weston.“, meinte Ota. „Aber morgen …“
„Morgen ist genau richtig. Mein zweites Angebot abzüglich der 15 % und ein ordentliches Erscheinungsbild.“
Wieder hielt ich ihm, wie zuvor auch, die Hand entgegen. Er verzog seine Fratze zu einem gierigen Grinsen. „Es freut mich, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Mr. Weston. Sie gehört Ihnen.“
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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 4:05 pm

Wie Vieh vorgeführt zu werden. Es war nicht das erste mal, aber irgendwie hatte ich die kleine Hoffnung behalten, dass es dieses mal nicht ganz so demütigend sein würde, wie vor den fremden Interessenten und schließlich vor Swell - wobei es Swell damals ziemlich egal gewesen war, wie ich aussah. Hauptsache ich hatte gut arbeiten können und er hatte einen großzügigen Preisnachlass bekommen, aufgrund seiner Stellung.

Die Friedenswächter brachten mich in den Raum in dessen Mitte wirklich Fin mit abschätzenden Gesichtsausdruck stand.
Ich senkte den Kopf leicht um ihm nicht direkt ins Gesicht zu starren, so was sprach von zu viel Trotz und Überheblichkeit, was natürlich kein gutes Kaufargument sein würde.
Bei seinen ersten Worten jedoch sah ich perplex auf und starrte ihn sauer an. Aber er achtete nicht einmal darauf, sondern begann mit dem kleinen Zwerg neben ihm über mich zu reden. Als wäre ich wirklich Vieh und auf dem Markt angeboten.
Automatisch blendete ich das Gespräch einfach. Sich darauf zu konzentrieren, was da über einen gesagt wurde, war nur demütigend und eigentlich nur leere Verkaufsfloskeln. Nichts was wirklich etwas über mich aussagte.

Erst als plötzlich die Friedenswächter mein Kleid packten, konzentrierte ich mich wieder.
Zornig starrte ich Finley an. NEIN! Er kannte schließlich meinen Körper schon und das störte mich weniger, doch der gierende Blick des Zwerges schon um so mehr.
Doch statt sie zurück zu pfeifen, verlangte er es selbst fast, dass mir die Wächter die Klamotten vom Leib rissen.
Arsch. Egal für was er das tat.
Wütend biss ich die Zähne zusammen und fixierte einen Punk an der Wand, während ich den Aufforderungen nach kam und mich einmal um die eigene Achse drehte. Ignorierte den Blick des Zwergs und der Friedenswächter, ebenso wie den abschätzenden Ausdruck in Fins Augen.
'Na gefällt euch, was ihr seht, oder stören euch die Markel, die ich bei meinen beiden Aufenthalten hier erhalten habe? Ein von Narben überzogener Körper bringt doch sicher ein bisschen Rabatt#, dachte ich sauer.

Nach unendlich lang erscheinenden Minuten, reichte es Fin und einer der Friedenswächter reichte mir wieder ein Kleid, dass ich nun betont langsam überzog. Sie sollten nicht auf den Gedanken kommen, dass mir die Sache hier peinlich wäre. Meine kleine Form von Widerstand noch.
Und tatsächlich versuchte Fin nun meinen Preis weiter herunter zu handeln. Für jeden Fehler ein Prozent.

Selbst als der Zwerg uns allein ließ, mied ich den Blick in die Richtung des Mentors. Es war mir momentan einfach egal, was er vor hatte. Mir war es egal ob er mich hier raus holte oder nicht. Er hatte bemerkt, was ich war - Ware und nichts weiter - und hatte mitgespielt.
Schließlich kam der Zwerg mit Ota zurück, der mich schon einmal verkauft hatte.
Das Gespräch klang ziemlich ähnlich, wie dammals mit Swell und endete damit, dass ich wieder aus dem Raum gezehrt wurde. Auch dieses mal, warf ich Fin keinen Blick zu.
Und ich wurde in einen speziellen Waschraum für verkaufte Avoxe gebracht.
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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 4:27 pm

Ich war so darauf vertieft gewesen, Pesh zu ignorieren, dass ich es tatsächlich kaum mitbekam, dass sie hinaus geführt wurde.
Die Menschenhändler und ich klärten noch paar Details, ehe man mich mit einem widerwärtigen Lächeln hinaus begleitete.
Zum Abschluss schüttelten mir beide die Hand und verschwanden im Gebäude.

Was für ein Pack. Und notgeil obendrein. Wie gerne hätte ich Gai gesagt, er solle Pesh nicht so anstarren. Sie gehört mir – jetzt sogar wirklich. Ich habe sie gekauft. Wenn ich sie nicht anzeigte oder verkaufte könnte sie niemand anderes mehr in Besitz nehmen. Sobald man morgen meine Zahlung akzeptiert hatte wäre es überstanden. Keine vierundzwanzig Stunden mehr.

Sollte es wirklich so einfach sein?

Um nichts dem Zufall zu überlassen oder mir selbst Steine in den Weg zu legen organisierte ich als allererstes das Geld. Pesh war teurer gewesen als angesetzt. Sie verschlang meinen bisherigen Siegerlohn. Doch das war nicht weiter schlimm, wenn auch ärgerlich. Meine Farm warf genug ab. Allerdings würden sie die nächsten Wochen meine Gesten gegenüber dem Weisenhaus auf Sachspenden beschränken müssen. Doch das künftige Geld könnte ich wieder anderweitig verwenden – und sparen. Hier hatte sich deutlich gezeigt das es doch seinen Sinn hatte, das schmutzige Geld nicht für sich selbst zu verwenden.

Was Pesh wohl sagen würde wenn sie erfährt, woher das Geld für ihre Freiheit stammte? Ich würde ihr glatt zutrauen, dass sie freiwillig wieder ins Gefängnis lief.
Lächelnd musste ich den Kopf schütteln. Vor mir weglaufen würde sie in jedem Fall. Sie vertraute mir nicht, das hatte sie gestern bewiesen, und sie verabscheute mich, das hatte ihr Blick mir vorhin deutlich gezeigt.

Ich war bemüht, all das nicht an mich heran zu lassen. Ich hatte eine Aufgabe, eine Mission. Diese war, Pesh zu ihrer Familie zu bringen. Koste es was es wolle…

Erstaunlich schnell ließ sich alles regeln, weshalb ich bereits am frühen Nachmittag ans Haus der Familie Anobis klopfen konnte.

---> Haus Familie Anobis
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BeitragThema: Re: Das Gefängnis   Das Gefängnis EmptyDo Aug 23, 2012 4:47 pm

Die nächsten Stunden lag ich in einer Badewanne mit irgendwelchen Genetikscheiß, der die Wunden verschließen sollte, die Haut strahlender machen sollte, etc. Dass einem davon der gesamte Körper juckte war ziemlich egal.
Ich verbat mir einfach an Fin oder sonst jemanden zu denken. Ich würde hier raus kommen, das war momentan das einzige was zählte.
Als die Aufseherin - zumindest beobachteten mich jetzt keine männlichen Wächter - endlich beschloss, ich hätte lange genug in der Wanne gelegen, konnte ich mich duschen gehen. Duschen, Haarewaschen, föhnen. Die Ware musste schließlich schön aussehen.
Als ich schließlich vor dem Spiegel stand, musste ich sogar zugeben, dass es zutraf. Die Frau, die mir entgegen blickte, sah bis auf die dunklen Augenringe gar nicht übel aus. Weiche Haut, leicht gelockte Haare.
Die Aufseherin verpasste mir künstliche Fingernägel, die im laufe der Zeit einfach auswachsen würden, dann schickte sie mich weiter zu medizinischen Kontrolle.

Die meiste Zeit der Untersuchung verbrachte ich im künstlichen Tiefschlaf. Ganzkörper Scan, ausbesserung kleiner Markel, etwa den noch immer nicht ganz geheilten Knöchel. Ein wunder welche medizinischen Leistungen es in einem solchen Stadium plötzlich auch für Avoxe gab.
Als ich schließlich erwachte, standen der Zwerg und Ota in der Nähe meiner Unterlage.
"Wir müssen es weg machen", meinte der Zwerg.
Ota schüttelte den Kopf. "Das dauert zu lange. Er will sie morgen haben, wenn wir den Eingriff durch führen, ist sie morgen nicht verlieferungsfähig."
Verwundert drehte ich meinen Kopf leicht um die beiden ansehen zu können. Worüber zum Teufel sprachen die denn?
"Ich wäre ja sowieso dafür, dass wir all diese Dinger zwangs sterillisieren, aber auf mich hört ja keiner", schnaubte der Zwerg. "Also was sollen wir mit dem Ding in ihr machen?"
Dem Ding in ihr. Erschrocken riss ich die Hand auf meinen Bauch. Ich war - konnte es sein, oder interpretierte ich da etwas falsch? Aber vielleicht.
Mir wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Möglich wäre es. Fin und ich hatten nicht aufgepasst, nicht darüber nachgedacht, weil ich doch irgendwie davon ausgegangen war, dass man unsereins unfruchtbar gemacht hätte.
Und jetzt. Die redeten darüber es weg zu machen. Mein Kind - Fins Kind -, von dem ich in dem Moment erst erfahren hatte, zu töten.

"Es würde zu lange dauern und mir erscheint dieser Weston nicht wie ein sehr geduldiger Mensch."
"Sie meinen also, wir sollen defekte Ware liefern?", erstaunt zog der Zwerg eine Augenbraue hoch.
Ich schluckte. Defekte Ware. Das war also ein Kind einer Avox. Ein Defekt.
"Vielleicht", murmelte Ota.
Ja, ja, ja. Bringt ihm die Defekte ware. Er wird sich sicher nicht beschweren. Verdammt, ihr könnt unser Kind doch nicht töten.
Der Zwerg grinste plötzlich. "Sie ist ja noch nicht mal weit. Und so wie er sie angeglotzt hatte, ist sie sicher nicht nur für's Wäschewaschen zuständig", meinte er mit einem schmierigem Ton. Dabei vergass er wohl, dass er der einzige war, der mich wirklich angeglotzt hatte. "Wenn er dann rausfindet, dass sie schwanger ist, lässt er es abtreiben und wir haben kein Problem mehr."
Aschl***, dachte ich. Auch wenn das die Rettung war.
Ota überlegte, dann nickte er. "Gut, wir lassen den Punkt einfach verschwinden", damit öffnete er noch einmal mein Krankenblatt und mit einem kleinen Piepton war ich offiziel nicht mehr schwanger.
Erleichtert atmete ich aus und stellte mich schnell wieder schlafend.

Um kurz nach fünf Uhr in der Früh waren schließlich alle Vorbereitungen abgeschlossen. Ich fühlte mich, als wäre ich frisch aus einer Spielzeugverpackung genommen worden, doch das war momentan egal. Hauptsache ich kam hier raus. Und das kam ich. Flankiert von vier Friedenswächtern, Ota und dem Zwerg.

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