Fluss am Waldrand

Dieser kleine Fluss fliest am Waldrand entlang. In ihm leben viele Fische und andere kleine Lebewesen.

---> Noemis Haus

Noemi

Ich ging müde über die Wiese, die zwischen dem Fluss und meinem Haus lag und schaute in den Himmel. Die Sonne brannte mir ins Gesicht und ich versuchte sie mit meinen Händen davon abzuhalten. "So früh ist es schon so heiß!" sagte ich leise und sah gerade aus zum Fluss.

Ich kniete mich langsam auf den Boden und leerte meinen Beutel aus. Mehrere Messer lagen nun in der Wiese und eine selbst gebastelte Angelrute. Heute war es heißer als sonst, das bedeutete dass die Fische sehr ruhig sein würden und daher eine leichte Beute. Schwerfällig richtete ich wieder auf und strich mir eine Strähne die sich aus meinem Zopf gelöst hatte aus dem Gesicht. Ein Rascheln aus dem Wald lies mich aufhorchen und ich versuchte in dem Baumgewirr etwas zu erkennen. "Hallo? Ist da wer?" rief ich unsicher.

Ich wurde schrecklich von der Sonne geblendet und erkannte nicht viel im Dickicht des Waldes, doch ich wusste dass ich nicht alleine war. Langsam ging ich näher an den Fluss um vielleicht mehr sehen zu können. Ich schluckte schwer als ich die Umrisse eines Tieres sah. Vielleicht ein Fuchs oder ein Dachs. Ich wusste wie man diese Tiere umbrachte, doch war es sehr seltsam dass sich ein Tier am hellichten Tage hier herum trieb. Entweder war es krank oder verletzt. Mein Blick wanderte ein Stück weiter nach links und meine Augen weiteten sich als ich eine Person sah.

Ich biss mir unsicher auf die Unterlippe als sich die Gestalt aus dem Gestrüpp bewegte. Doch als ich erkannte dass es ein Mädchen war, atmete ich erleichtert aus und sah auf ihren Hund. Und ich dachte das wäre ein kranker Fuchs, ich bräuchte echt mehr schlaf.
Ich versuchte leicht zu lächeln, was mir allerdings mittlerweile echt schwer fiel. "Hey!" sagte ich ein wenig zu kalt.

Ich nickte vorsichtig und musterte sie. Sie sah nicht aus als hätte sie ein Haus oder etwas in der Art. Eher als würde sie frei im Wald leben und tun und lassen was sie wollte. "Ja... nicht weit weg von hier und du?" fragte ich und lies meine Blick nach unten zu ihrem Bogen schweifen. Anscheinend war sie auf der Jagt oder so und ich hatte sie wohl dabei gestört. Ich sah kurz zu meinen Messern und schlug mir den Gedanken, eines möglichen Angriffs von ihr, schnell wieder aus dem Kopf.

Ich blickte zu ihrem Hund und dann wieder zu ihr "Und wo lebst du dann?" fragte ich etwas mutiger. Es war komisch mit ihr zu reden. Mein einziger Gesprächspartner war mein Dad und ab und zu mal meine Klassenkameraden, doch ich war eher der Einzelgänger und konnte nicht sonderlich gut mit Worten umgehen.

(ich mich auch bb )

Ich sah kurz zu ihrem Hund und dann wieder zu ihr. Sie war warscheinlich jünger als ich und eine Selbstversorgerin. Als ich sie genauer musterte sah ich dass sie in ihrem Beutel bereits ein erlegtes Reh hatte und ihr Hund ein Kaninchen am Waldrand hat liegen lassen. "Du kommst von der Jagt?" fragte ich und sah ins Wasser. Es war kein einziger Fisch zu sehen, was mich allerdings nicht wunderte, da sie sich nicht grade langsam und leise bewegte.

Noemi

Ich lächelte, oder versuchte es eher. "Nein danke. Ich hab ja noch Zeit." sagte ich leise und sah dem Flusslauf entlang. Die Sonne brannte auf meiner Haut und ich war noch immer hundemüde, eigendlich viel zu faul um noch weiter zu gehen und Fische zu suchen. Doch irgendwas musste ich ja für meine Vater und mich fangen. "Ist es im Wald kühler?" fragte ich wärend ich versuchte zwischen den Bäumen was, irgendwas, zu erkennen.

Mein Blick schweifte nach hinten zu meinen Messer. "Okay.... ich komme rüber!" sagte ich und hoffte sie würde jetzt nicht denken dass ich sie in einen Hinterhalt locken wollte. Langsam kniete ich mich vor meine Tasche und packte die Sachen wieder ein. Ein Messer steckte ich in meine Gürteltasche. Dann drehte ich mich wieder zu ihr und ging vorsichtig ins Wasser.

Vorsichtig trottete ich durch das Wasser und achtete penibel daraut, wo ich hin trat. Ich stützte meine Hände am Ufer ab und stief aus dem Fluss. Ich war richtig froh Shorts an zu haben, da es mit den nassen Klamotten sonst im Schatten wiederum zu kalt werden würde. Ich sah sie an "Wie alt bist du eigendlich?" fragte ich und sah dann wieder zu ihrem Hund, der mich total unsicher andah.

Ich legte meinen Kopf schief und sah sie an. "Also ich bin 17. Wann hast du denn Geburtstag? Dann kann ich dir ja sagen wenn du mal wieder hast!" sagte ich lächelnd und merkte wie ich langsam aber sicher auftaute. Es war noch immer komisch mit einer Fremden zu reden und dann auch noch zu versuchen höflich und nett rüber zu kommen, aber es klappte doch recht gut.

Entschlossen nickend antwortete ich "Okay, ich sag dir wenns soweit ist!" Ich ging weiter zum Wald und setzte mich dann in den Schatten. Langsam lies ich mich gegen einen Baum sinken und seufzte. "Ich bin so müde!" sagte ich leise und sah in den Himmel. Es war jetzt ca. halb 11 und ich war glücklich darüber, nicht sonderlich anfällig für Sonnenbrände zu sein.

Ich rutschte etwas näher zu ihr und sah die Beeren an. "Ne danke. Die hat mir mein Vater früher immer angedreht,a ber die schmecken einfach scheußlich!"stellte ich lächelnd fest und lehnte mich wieder an den Baum. "Warum isn dein Hündchen so scheu?" fragte ich und sah ihn an. Er war echt süß und klein. Anders als die meisten Hunde dies in der Stadt gab.

Ich lächelte sie an "Oh ja stimmt... ich bin Noemi. Freut mich dich kennen zu lernen!" sagte ich und musterte sie dann. Sie war 15 und lebte alleine im Wald. Sie musste schon sehr früh selbstständig geworden sein wenn sie es so überlebte. "Gehst du jeden Tag jagen? Wer hat dir eigendlich beigebracht damit umzugehen?" fragte ich wärden ich auf ihren Bogen deugete. Ich konnte mir nicht vorstellen das es sonderlich einfach war mit diesem Ding zu schießen, doch vermutlich mit ein wenig Übung auch nicht all zu schwer.

Ich nickte "Aus Distrikt 1 also. Aber warum bist du hier her geflohen? Ich meine, das ist hier ja auch nicht so ein sonderlich tolles Distrikt!... Wie bist du überhaupt da weg gekommen? Mir würden jetzt echt tausende von Fragen einfallen die ich dir stellen könnte. Davon hört man schließlich nicht alle Tage, dass ein Mädchen fliegt und dann auch noch überlebt und nicht als Avox ändet." Das war vielleicht hart, schließlich hätte es echt mit ihr passieren können, doch es war für mich viel zu sprektakulär als nicht nachzufragen und alles wissen zu wollen.

Auch ich stand auf und nickte leicht "Oh Okay! War echt nett dich kennen gelernt zu haben. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal!" meinte ich lächelnd und sah mich dann um. Ich hatte keine Ahnung wo ich jetzt am besten Fischen gehen sollte, da das eigendlich der beste Platz war. Ich ging los und sah sie an "Also bis dann!" meinte ich lächelnd und hob kurz meine Hand.

Die Sonne brannte mir ins Gesicht als ich Fluss abwärts ging. Irgendwo mussten sich diese Fische ja schließlich verstecken. Nach einer Weile blieb ich stehen und schützte meine Augen mit meinen Händen vor der Sonne. Schweißgebadet nahm ich meine Trinkflasche aus dem Beutel und trank die Hälfte leer. Es war jetzt bereits zwei Uhr und noch immer hatte ich keinen Fisch gefangen. Ich lies meinen Blick über das Feld und den angrenzenden Wald schweifen und versuchte keine Bewegung mehr zu machen als ich einen Hasen, nicht weit von mir entfernt fressen sah. Ich zückte langsam mein Messer und visierte das Tier an. Schnell holte ich aus und lies das Messer durch den Kopf des Hases fliegen. "Na endlich!" sagte ich seufzend. Ich ging zu dem leblosen Körper und hob ihn auf. Es war ein fetter Hase den ich warscheinlich sogar mit den Händen hätte fangen können. Ich ging zurück zum Flusslauf und setzte mich ans Wasser. Meine Schuhe zog ich aus und lies sie langsam die kälte des Flusses spüren. Vorsichtig legte ich mich zurück um keinen der spitzen Steine in meinen Rücken gerammt zu bekommen. Ich schloss die Augen und genoss das perfekte Wetter zum döhsen.

Meine Haare kitzelten mich und als ich wach wurde sah ich die Sterne am Himmel scheinen. Gähnend richtete ich mich auf und blickte mich um. Ich musste mindestens 8 Stunden geschlafen haben, sonst wäre es jetzt nicht schon dunkel. Verwirrt stand ich auf und rieb mir die Augen. Träumte ich noch oder hörte ich eine wunderschöne Mellodie die nicht weit von mir entfernt erklang?

Vorsichtig schritt ich in die Richtung aus der die Melody kam. Ich hatte mein Messer bereits in der Hand da es ja auch eine Falle sein könnte. Auf einem Stein sah ich eine Person sitzen die sich umsah. Warscheinlich hatte er oder sie mich bereits gesehen und war ebenfalls bewaffnet. Ich duckte mich schnell und hielt den Atem an. Er oder sie spielte wunderschön und ich hatte den drang mit zu summen.

Ich zuckte zusammen als er seinen Bogen hob und einen Pfeil spannte. Doch durch seine Wort lockerten sich meine Glieder langsam. "Ich auch nicht!" sagte ich leise und stand vorsichtig auf. Ich hoffte er würde nicht trotzdem schießen, denn wenn hätte ich ein Problem. Langsam ging ich näher zu ihm und konnte seine Umrisse besser erkennen. Er war groß und schlank, und als ich noch näher kam fiel mir noch was auf. Er war gut aussehend.

Ich nickte schwach und war mich fast sicher dass er es nicht sehen konnte. "Ja, bin ich!" sagte ich leise und strich mir die Haarsträhne, die sich aus meinem Zopf gelöhst hatte, hinter mein Ohr. "Ich war Jagen... und dann bin ich eingeschlafen und grade wieder wach geworden.Warum bist du hier?" fragte ich und lächelte schwach. Mein Blick wanderte zu seiner Gitarre und ich war noch immer von seinem wunderschönen Spiel begeistert.
Nie sah ich jemanden, geschweigedenn redete mit jemanden und heute treffe ich gleich zwei gleichaltrige? Das war zu viel für mein schwaches Gemüht! Ich war es nicht gewohnt so viel reden zu müssen.

Ich sah auf seine Hand und dann wieder hoch zu ihm. "Ich bin Noemi und tut mir Leid... ich wollte dich nicht stören!" sagte ich leise und sah dann zu Boden. Meine Augen hatten sich mitlerweile an die Dunkelehit gewöhnt und mir fiel auf, dass sein Lächeln bezaubernd war.

Ich sah ihn an und konnte mir ein Lächeln einfach nicht verkneifen. Wollte er etwa wirklich noch was mit mir machen? Oder hatte ich ihn nur falsch verstanden und er wollte gehen und mich armes Ding nicht ganz alleine hier rumlungern lassen? Langsam sah ihm mich um. Ich wusste nicht mehr recht wie weit ich heute Mittag überhaupt gelaufen bin und ob ich den Weg wieder zurück finden würde. Doch antscheinend vermisste mein Vater mich nicht, daher war es sicher kein Problem noch etwas hier zu bleiben. "Ich denke ich will noch ein wenig hier bleiben!" sagte ich lächelnd.

Ich füllte die Eimer mit Wasser, als es plötzlich nicht mehr nur tröpfelte, sondern so stark schüttete, dass ich innerhalb kürzester Zeit nass bis auf die Knochen war. Ich schüttelte mich wie Morty, wenn er baden war und stellte mich unter eine nahe Tanne, an der der Fluss direkt vorbeiführte. Ich kniete mich hin und trank in großen Schlucken das Wasser. Es war kalt und tat gut.
Als ich mich wieder auf de Weg machte, hatte sich der Fluss in einen ressenden Strom verwandelt und trat allmähllich über die Ufer.

---> Grundstück der Nickles

Einstiegspost.

Die Sonne war gerade richtig aufgegangen. Ich hatte mir ein kleines Bad im Fluss gegönnt. Die Tropfen schimmerten auf meinem Körper wie Perlen. Ich trocknete schnell und zog mir anschließend wieder mein gelbes Rüschenkleid an. Es war wunderschön. Ich hatte es selbst gemacht. Ich war zwar normalerweise nicht der Typ, der sich selbst lobte, aber von diesem Kleid, war ich selber auch begeistert. Ich war einsam. Ewig hatte ich keinen Freund mehr gehabt, es gab dort niemanden, der mich liebte, geschweige denn, der sich eine Beziehung mit mir auch nur Waage vorstellen könnte. Das war schade. Nicht mal ich dachte von mir, dass ich eines dieser Mauerblümchen war, die ewig alleine dastehen würden. Aber anscheinend täuschte ich mich. Aber für meinen Bruder wollte ich das auch nicht, er wäre viel zu traurig, so ohne mich, das wäre furchtbar für ihn. Ich meine ein Freund ist anstrengend. Und das wollte ich meinem Bruder nun echt nicht zumuten.