Kleine Eisdiele

Ein kleines Eiscafé am Stadtplatz. Hier gibt es extrem viele verschiedene Eissorten zu angenehmen Preisen.

--> von Haus der Woods:

Die kleine Eisdiele war kaum besucht, als wir ankamen. Nur ein älteres Ehepaar saß draußen in der Sonne und aß einen Eisbecher. Und eine Gruppe kleiner Kinder lief gerade mit Eistüten weg.
Ich grüßte die alte Besitzerin des Eisladens freundlich und bestellte wie immer: "Eine Kugel Mango und eine Pfirsich."
Ich sah zu Kimi zurück: "Und für dich?"

cf: Haus der Famile Wood

Als ich sah, wie wenig das Eislokal besucht war, verspürte ich sofort ein gewisses Mitleid für den Ladenbesitzer. Dieser war stest freundlich und großzügig. Verdiente als weit aus mehr Kunden als das, was hier in einer Ecke hockte und sein Eis aß. Und sein Eis schmeckte auch wirklich gut...auch wenn er es nicht selber machte....
Solange mein Bruder seine Eiskugeln bestellte, sah ich mir das Eis hinter der Theke an, überlegte kurz, ehe ich " Eine Kugel Jogurt und eine Kugel Pfirsich in der Waffel, bitte", bestellte. "Und mit Sträusel", setzte ich hastig nach, was dem Chef ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte, dann legte ich ihm das Geld hin, was wir vorher von Mum bekommen hatten. Glücklich nahm ich das Eis und setzte mich auf einen Stuhl. "Komm her", forderte ich meinen Bruder auf und deutete auf den Stuhl mir gegenüber. "Wozu hast du eigentlich unseren Rasenmäher umgebaut"? Fragend zuckte eine meiner Augenbrauen nach oben. was hatte er nur wieder vor gehabt?

"Sträusel, wie alt sind wir denn bitte?", neckte ich eine Schwester grinsend und folgte ihr dann zu einem Tisch. Die bunten Sträusel ließen ihr Eis wirklich kindisch aussehen - und lecker. Ich hätte mir auch welche geben lassen sollen.
Bei ihrer Frage zuckte ich mit den Schultern und setzte mich dann ihr gegenüber hin.
"Papa hat sich darüber beschwert, dass der Treibstoff für unsern Rasenmäher teuerer wird", meinte ich, "da wollte ich schaun, ob es nicht eine billiger Alternative gibt."
Grinsend biss ich von meiner Eiskugel ab. Ich wusste, dass einige Leute dabei schaudern ließ, aber meine Zähne waren zum Glück nicht Temperaturempfindlich und mit Abbeisen ging es nun mal schneller, als mit lutschen. Vor allem an so heißen Tagen, wo das Eis schon nach kurzer Zeit schmolz.

"16", antwortete ich ihm keck und genoss mein Eis mit Sträuseln übertrieben aufällig vor seinen Augen. Vielleicht konnte ich ihn ja eifersüchtig machen, schließlich gab er nicht offen zu das es lecker schmeckte. Er fand es kindisch...
"Möhtest du mal probieren"? Ich hielt ihm das angeleckte Eis direkt unter die Nase, erwischte dabei seine Nasenspitze, an der jetzt Jogurteis hing, grinste und zog es ihm wieder weg. "Du hast dich verschmiert Tyler"! Gespielt arrogant deutete ich auf meine eigene Nase. "Genau DA, sieht nicht gut aus"! Das freche Grinsen konnte ich mir jedoch nicht verkneifen. Ärgern musste halt auch sein...
Als er dann aber auf unseren Vater zu sprechen kam, verfinsterte sich meine Miene etwas. "Achso...für Treibstoff hat er kein Geld...aber der Swimmingpool, der seit neustem im Garten ist, hat nicht zu viel gekostet"? Ärgerlich sah ich meinem Bruder dabei zu, wie er von seinem Eis abbiss und schüttelte leicht den Kopf. Unsere Eltern waren manchmal so unlogisch. Für sie galt nur die Karriere...und wie man Geld vermehren konnte. Für ihre eigenen Kinder hingegen hatte keiner von beiden viel Zeit übrig...und das versetze mir einen Stich. Das unsere eigenen Eltern keine Zeit für ihre Kinder hatten machte mich traurig..."Ich wünschte sie hätten mehr Zeit für uns", flüsterte ich leise und sah auf meinen Schoß.

"Zzzz, bist du kindisch", meinte ich und strecktie ihr demonstrativ ebenfalls kindisch die Zunge raus, bevor ich mir mit dem Handrücken das Eis weg wischte: ""Das bekommst du zurück, ist dir schon klar."
Als sich ihr Gesicht verfinsterte und sie das mit dem Geld meinte, sah ich etwas betreten zu Boden, bevor ich sie aufklärte: "Er hat sich nicht wirklich beschwert, sondern nur so etwas angedeutet." Ich wollte ihr nicht sagen, dass hinter meinem Versuch eine größere Idee gesteckt hatte.
"He", meinte ich in einem tröstenden Ton und griff nach der Hand meiner Schwester, bevor ich ihr aufbauend zulächelte. Ich selbst hatte die Hoffnung, dass unsere Eltern mal mehr mit uns unternahmen schon vor Jahren aufgegeben, aber Kimi nicht. "Sie wissen es einfach nicht besser und es könnte doch wirklich schlimmer sein", meinte ich. Schließlich sorgten die beiden dafür, dass es uns gut ging.
Ein Grinsen erschien wieder auf meinem Gesicht, als ich leise -man konnte ja nie wissen, wer lauschte - hinzu fügte, selbst wenn es nur im Spaß gesagt wurde: "Ich könnte ja auch ihre Fabrik in die Luft jagen, dann hätten sie mehr Zeit. Oder wenn ich die Hungerspiele gewinnen würde, hätten wir auch genug Geld, damit die beiden nicht ständig arbeiten müssten."

Ich muste grinsen, als mir Tyler ebenfalls so kindisch die Zubge rauß streckte und sich das Eis von der Nase wischte. "Och Tyler...das hat dir doch so gestanden...Flecke auf der Nase sind cool"!
das er nun versuchte, die Aussage meines Vaters schön zu reden, winkte ich sofort ab. "Er fragt sonst auch nie bei was...und er wollte so einen schönen Rasen haben"!
Ich sah nicht auf als ich Tylers Hand spürte, lies ihn aber gewähren und drückte seine sanft. "Ach ja...es könnte schlimmer sein", zickte ich und verenngte die Augen ein wenig. Gut...vielleicht hatte er recht in anbetracht dessen, was die niedrigere Bevölkerung Panems hier so leistete. Dennoch wollte ich diese Auferksamkeit meiner Eltern so sehr haben! Bei seiner Idee, die Fabrik in die Luft zu jagen schmunzelte ich leicht. Ich wusste das er sowas nicht machen würde, aber dennoch war es witzig ihn das sagen zu hören.
Bein seiner letzten Idee jedoch, entzog ich ihm wütend die Hand und bemühte mich, ihm nicht eine runter zu hauen. "Hör auf damit Tyler"! Wütend starrte ich ihn an. Wie leichtsinnig er mit den Spielen umging. Das machte mich sauer...konnte er nicht einfach froh sein, bis jetzt noch nicht hinein zu müssen?? Nein...er träumte soagr davon....lächerlich!!

"Jetzt ist der Rasen auf jeden Fall schöner als vorher und endlich nicht mehr ganz so gepflegt", erwiderte ich lachend und dacht an den großen schwarz, braunen Fleck, auf dem der Rasenmäher explodiert war. Dad würde mich vermutlich heute Abend umbringen, aber das verdrängte ich momentan noch.
"Stimmt doch", murmelte ich kleinlaut. Es waren schließlich nur witzig gemeinte Vorschläge. Warum sie auch immer so gereizt auf das Thema Hungerspiele reagieren musste? Bei der nächsten Ernte würden wir beide 17 sein und wenn das Jubeljubeläum nicht etwas bestimmtes von Alter oder so vorschrieb, hätten wir beide je fünf Lose in der Trommel.

"Dir ist schon klar das Vater ausrasten wird, wenn er den Rasen sieht"? Ich grinste frech. Unser Vater war schon so oft sauer darüber, weil eines der Experimente meines Bruder daneben gegangen war, dass ich es seit neuestem sogar witzig hinnahm. Sogar Tyler wurde bei dieser Standpauke IMMER kleinlaut, genauso wie jetzt. Und ich wollte auch nie mehr hören das er zu diesen bestialischen Spielen gehen wollte. "Ich habe darauf keine Lust mehr Tyler. Hör auf immer davon zu träumen"!! Wütend stand ich auf und ging erhobenen Hauptes zu einem Tisch in der Nähe. Ich war beleidigt und das sollte er ruhig merken!!

"Wär ja nicht das erste mal", erwiderte ich. Wobei durchaus auch die Möglichkeit bestand, dass Dad es vor Lauter Arbeit überhaupt nicht merkte.
"Ich könnte auch einfach gehen", rief ich ihr wütend hinterher, als sie einfach aufstand und sich wo anders hin setzte. Hoffentlich kappierte sie, dass ich nicht von jetzt sprach. Bei uns gab es wenig Freiwillige, so dass bei einer Meldung man so gut wie sicher in die Spiele kam. Es war bloß eine leere Drohung. Das würde ich nie machen, aber Kimi brachte mich mit ihrer Einstellung einfach immer wieder dazu so etwas zu sagen und sie damit sogar zu verletzen.
Wütend stand auch ich auf, irgendwie war mir der Appetitt auf Eis vergangen. Ich drückte meine Tüte einem kleinen Kind in die Hand, das sehensüchtig vor dem Eisladen stand und mich dankend anlächelte. Dann stapfte ich davon in die Richtung des Trainingscenters.

tbc.: Trainingscenter

"Wag es nicht", zickte ich wütend, als mein Bruder meinte das er auch einfach gehen könnte. Das hatte er im Streit schon oft gemacht und mich hatte es immer wieder aufs neue verletzt. Schließlich wusste er wie ich darüber dachte und er provozierte es viel zu oft hinaus.
Als er dann tatsächlich abrauschte, sein Eis einem kleinen Kind in die Hand drückte und ging, sah ich ihm erst mit offenem Mund hinter her, ehe ich begriff, sauer das Eis in einen Mülleimer warf und ihm hinter her rannte. "TYLER, wehe"!

tbc: Trainingscenter