Dachterasse

Ein sehr gemütlicher Ort. Hier heroben können sich Mentoren kurz von dem ganzen Stress erholen. Denn die Terasse ist der einzige Ort in dem Gebäude wo man keinen einzigen Bildschirm findet.
Von der Terasse hat man auch einen wunderbaren Blick über das Kapitol und den fast angrenzenden Park.

Kantine->

Begleitet von einem "Tatatataaaaaa",öffnete uns Ray die Türe zur Terasse hinaus. Draußen strahlte uns die Sonne entgegen und die weißen Bezüge der Möbel blendeten richtig. Und ich muss sagen der Ausblick war grandios. Langsam näherte ich mich dem Geländer und blickte am Gebäude hinunter, die Menschen waren winzig, ebenso die Straße, es hatte etwas von einer kleinen Modellwelt. Der Ausblick war auch atemberaubend, ich war zwar schon in hohen Gebäuden hier gewesen, doch das hier toppte alles, man konnte über die Häuser sehen, den Park und im Hintergrund sogar einige Gebirgszüge. "wow",entfuhr es mir, denn ich wusste auch von Karten, dass das Kapitol groß war aber so groß hätte ich es nicht geschätzt, da wäre D6 nur ein miniteil davon.

Als sich die Lifttüren vor uns öffneten und ein warmer Sommerwind uns entgegen bließ, fühlte ich mich gleich wieder besser. Wobei ich Rays übertriebenes Taataa erfolgreich ignorierte.
Ich ließ meinen Blick über die Dachterasse schweifen, die so wie alles in dem Gebäude gut gepflegt und durchdacht wirkte. Vermutlich versuchten die Mentoren hier die ganz großen Fische ans Land zu ziehen. Außer uns befanden sich nur drei andere Personen auf dem Dach. Die drei waren jedoch in ein Gespräch vertieft und scheinbar kurz davor zu gehen.
Nach kurzem Überlegen folgte ich Jair an den Rand der Terasse und ließ meinen Blick ebenfalls über die Umgebung schweifen. Seinem Wow konnte ich mich nur anschließen. So schnell wie wir hier rauf gekommen waren, hätte ich nicht gedacht, dass wir so hoch oben waren.
Nur sein Cousin schien kein Interesse an dem Ausblick zu haben, sondern ließ sich auf einen der weißen Stühle fallen, während er uns anstarrte, als hätten wir ihn versetzt.

irgendwie fühltich mich wohl, als ich mit Nina am Rand der Terasse stand.
Sie schien genauso überwältigt wie ich, nur Ray tat als wäre er schon 5000 mal hier oben gewesen. "Ich kann von hier aus sogar euer Haus, also eure wohnung und unser Haus sehen. Wenigstens sieht man kaum etwas von unserm Garten." Verschwörerisch zwinkerte ich ihr zu und nahm bezug auf unsere Sprengaktion.
Kurz schloss ich die Augen und es kam mir fast so vor als ständen wir am Lake Erie, der warme aber frische Wind und das Rauschen, das hier allerdings die Häuserschlucht erzeugte.
"Wenn es nach mir gehen würde könnte ich hier ewig stehen", murmelte ich so halb vor mich hin und starrte auf die kleine Baumansammlung im Park, hinter der sich mein oder eher unser kleiner See befand.

Bei der Erwähnung seines Gartens musste ich grinsen. Wir sollten so schnell wie möglich mal wieder was in die Luft jagen. Aber es stimmte von hier oben sah man sowohl sein Haus und die ganzen, ziemlich ähnlich aussehenden Gebäude, in einem von denen unsere Wohnung lag.
"Ich schätz mal, spätestens wenn die Hungerspiele vorbei sind, müssen wir hier wieder runter", grinste ich. Aber ich konnte es ihm nach fühlen. Es fühlte sich so frei ann und ich vermutete, dass man hier nachts sogar die Sterne sehen könnte.
Als ich meinen Blick erneut über die Umgebung schweifen ließ, entdeckte ich sogar das Koma. "Ich glaub ich brauch nachher noch einen Kaffee", meinte ich und deutete in die Richtung.
"Und hast Lust heute Abend irgendwas zu unternehmen?", fragte ich ihn so leise, dass Ray uns bestimmt nicht hören konnte. Ich schätzte mal, dass er nach den langen Tagen mit seiner Familie nicht so scharf darauf war, wieder den ganzen Abend mit ihnen zu verbringen und genau so wenig wollte ich Amber heute über den Weg laufen.

So wie ihre Augen glitzerten als ich unseren Garten erwähnt hatte wusste ich, dass sie die Andeutung verstanden hatte und sprichwörtlich Feuer und Flamme für mein "Hobby" war.
"Meinst du? Wenn wir uns verstecken können wir hier fast ein Jahr verbringen, ohne dass jemand hier oben uns nervt", ich musste bei dem Gedanken lachen, denn ich sah uns schon hier oben campieren und einen Korb mit einer Schnur runterlassen, in den meine Mum Essen und sonstige Kleinigkeiten füllte, damit wir nicht verhungerten.
Einmal hatte sie es wirklich jemacht, nachdem Ray und ich der Meinung waren wir wollten auf einem großen Baum im Garten wohnen. Damals war ich 6 und wir hatten es ganze 4 Tage dort oben ausgehalten.
Erschrocken blickte ich auf und folgte ihrem Blick. "Wer weiß wen wir da treffen",sagte ich aus Spaß, aber bei unserem Glück konnte man das nie wissen.

Wie froh war ich, als sie umschlug heute Abend etwas zu machen, einen familienfreien Abend hatte ich mir wirklich verdient. Also antwortete ich in der selben "Laut"stärke, dass ich absolut Lust darauf hätte und alles besser war als mit meine gesammelten Familie auf dem Sofa zu sitzen und in den Fernseh zu schauen.

"Klar fällt bestimmt niemanden auf, wenn du ein paar Tage verschwunden bist - dann beschuldigen sie womöglich mich oder Richi dich entführt zu haben. Und ich dürfte meinen Job im Koma los sein." Die Vorstellung war zwar irgendwie witzig, aber ich blieb mal realistisch, außerdem würden wir beide es wohl kaum so lange ohne den Kaffee der Kaffeegöttin und kleinen Sprengungen aushalten.
Ich konnte ihn gut verstehen. Für heute hatte ich auch schon genug Familie um mich herum.
"Und schon irgendwelche Ideen, was wir heute machen sollen?", fragte ich im Flüsterton zurück.
Über die Schulter erhaschte ich einen blick auf Ray, der nun mit wirklich beleidigter Mine auf stand und auf uns zu getrottet kam.

"Naja, ich könnte ja erzählen..na gut du hast Recht", die Vorstellung, dass meine Mum uns mit Essen versorgte war einfach schwachsinnig und ich musste selbst über mich leise lachen. "Ich will ja nicht, dass du Ärger bekommst woher soll ich sonst die Teufelsbrühe herbekommen??", fragte ich sie grinsend und man konnte wenn man ganz genau hinsah sehen wir 2 dunkel gekleidete Leute das Koma verließen.
Dann fragte sie mich, ob ich schon eine Idee hätte, aber das einzigsten was mir einfiel war relativ schwachsinnig, da ich zu viel in der Baum-Picknick-Erinnunerung geschwelgt hatte.
"Hm, nichts gutes."
Gerade hatte ich meinen Mund geschlossen, da stand auch schon Ray auf der anderen Seite von Nina. "Na gefällts euch?? Netter Ausblick oder?", sein verletzter Stolz war heraus zu hören und er wollte wohl bestätigung, dass er so einen tollen Ort kannte.

Ich kam nicht mehr dazu, ihm zu antworten, da Ray schon bei uns war.
"Ja schon, mich wundert es ja, dass nicht viel mehr Leute hier sind", erwiderte ich, ließ es mir jedoch anmerken, dass er gerade in unser Gespräch geplatzt war.
Ich ließ meinen Blick noch einmal über die Aussicht schweifen, dann wandte ich mich demonstrativ ab und setzte mich nun auf einen der weißen Sesseln in den Schatten. Bevor ich wegen der Sonne noch einen nervigen Sonnenbrand bekam, wie es leider oft vorkam bei meiner hellen Haut. Ein weiterer Grund warum ich die Dunkelheit bevorzugte.

Ich musste mir das Grinsen verkneifen, als Nina Ray eiskalt zeigte, dass er uns gestört hatte und ihm kurz die Gesichtszüge entglitten. Doch sekundenspäter hatte er sich wieder gefangen und nickte nur zusammen mit einem "hmmm"-Geräusch. Währenddessen ging Nina zu der Sitzgruppe in der Ray vorher saß. dort ließ sie sich demonstrativ auf einen Sessel im Schatten fallen.
Jetzt bemerkte ich, dass die 3 Leute auch verschwunden waren und wir alleine hier oben waren.
Nina, die sich mit ihren dunkelen Klamotten von dem hellen Stoff abhob und uns beobachete.
Ray, der irgendwo in die Ferne starrte und wohl überlegte was er falsch gemacht hatte.
Und natürlich ich, lehnte mich mit dem Rücken an das Geländer, schloss die Augen, strecke mein Gesicht der Sonne entgegen und lauschte dem Verkehr, den ich vorher als Rauschen empfunden hatte. Dabei fiel mir auf, dass die Luft hier so sauber war, nicht so im vergleich zu unten, die ganzen Abgase fehlten.

Es schien Jairs Cousine wirklich zu verwirren, dass ich ihn so demonstrativ abwimmelte. Eine Tatsache die mich um so mehr gefiel.
Nachdenklich sah ich mich auf der Terasse um, war aber in Gedanken ganz wo anders.
Ich war mir noch immer nicht sicher, was ich davon halten sollte, dass ich jetzt wusste, wer mein Vater war. Klar ich hätte es schlimmer treffen können. Bei Amber wäre ein Drogensüchtiger oder Dealer wohl wahrscheinlicher gewesen - obwohl ich ja nicht wusste, ob sie damals nicht noch anders drauf war. Dennoch war es seltsam.
Besonders da es ein enormer Zufall war, dass wir ihn gefunden hatten und das eigentlich ziemlich schnell. Auch interessierte mich Jairs Meinung zu ihm noch immer. Aber vermutlich würde ich die nicht so schnell, wenn überhaupt einmal erfahren.
Irgendwie fand ich den Gedanken unheimlich, dass Swell jeden Moment hier auftauchen könnte um weiter zu reden. Im Moment war mir nicht dannach.
Schließlcih stand ich wieder auf und ging zurück zu Jair und seinem Cousine. "Ich muss nach Hause, Amber bringt Pizza von der Probe mit", log ich. Irgendwie wollte ich hier einfach nur weg und mit der Ausrede konnte ich Ray gleich mal los werden, während Jair ziemlich sicher die Lüge erkennen würde.

Als ich Schritte näher kommen hörte öffnete ich wieder meine Augen. Nina war nun keine 2 Meter mehr von mir entfernt. Wie es ihr wohl mir dem neugewonnenen Wissen ging, fragte ich mich. Wie hätte ich in so einer Situation reagiert? Naja es war bestimmt ein freudigeres Gefühl jemanden zu finden als jemanden zu verlieren, auch wenn dem jemand seine "Tier" bis jetzt mehr am Herz lagen als seine Tochter. Ich fragte mich auch wie er es mit dem Wissen die Jahre ausgehalten hatte ohne Neugierig zu sein.
Nina machte einen Eindruck als würde es ihr hier nicht behagen, als wollte sie von ihr weg und schon schob sie eine Notlüge vor. Pizzaessen mit ihrer Mutter, sicher. Misstrauisch blickte ich sie an während RAy den Köder sofort frass. Ich sah sie weiter an und wollte herausfinden, ob es unr darum ging von ihr und Ray los zu kommen oder ob sie auch keine Lust auf meine Anwesenheit in dem Moment legte. Vielleicht wollte sie trotz unseres unausgefeilten Planes der Abendgestaltung alleine sein und wenn ich konnte es verstehen, auch wenn es mir einen leichten Stich versetzte.

Jair schien die Lüge sofort zu erkennen. Gut er kannte ja auch meine Mutter und mein Verhältnis zu ihr, also war es nicht schwer zu erraten. Aber sein Cousin schien es mir ab zu kaufen und ging schon mal auf den Lift zu.
Ich zwinkerte Jair zu um ihm zu zeigen, dass unser nächster Stopp mit dem Koma und später vielleicht noch irgendwelche anderen Abendbeschäftigung noch stand.
Ein kurzes Grinsen schlich sich über mein Gesicht, als ich in den Lift stieg. Vermutlich war ich wirklich schon süchtig nach dem Kaffee im Koma. Zum Glück bereitete ich den Kaffee dort selbst zu, sonst hätte ich Richi zu getraut etwas hinein gemischt zu haben.

--> Kapitol/Café Koma

Ihr Zwinkern "erlöste" mich, ihr lag wohl doch was an meiner anwesenheit und da wir uns so gut kannten wusste ich dass dieses Zwinkern mir auch gleich den Treffpunkt verriet, das beste Cafe im ganzen Kapitol. Ich lächelte ihr zu und nickte leicht, um ihr verstehen zu geben, dass ich nachkommen würde sobald ich Ray los geworden war. Aber vielleicht war das auch einfacher als gedacht und er würde einfach noch eine Weile hierbleiben. Zuerst musste ich aber meiner Familie noch mitteilen, dass ich mir die Spiele nicht mit ihnen ansehen würde, also zückte ich meinen Communicater drückte auf eine der Kurzwahltasten und hielt es an mein Ohr. Es tutete einige Male bis meine Mutter dran ging. "Mum?..Ja war ganz nett hier..jaaa Ray hat uns alles gezeigt...Hör mal warum ich...Nein genau deswegen rufe ich an...Nichts ist los..naja also ja das hat mir hier schon einbisschen zugesetzt dass hier alles zu sehen und...Ray kommt bestimmt...ich kann mir das grade nicht ansehen..ja ich weis den Pflichtteil werde ich kucken..Nein ich hab nicht vergessen, dass Dad heute Abend seinen Auftritt hat...ich weiß noch nicht wann ich komm also wartet nicht mit dem Essen auf mich..Gut..Tschüss bis später." Ich seuzfte, dass sich meine Mutter immer Sorgen machen musste, aber ich war genauso hatte ich wohl von ihr aber heute Abend war ich Vogelfrei ich musste nur später mal einen Blick in den Fernseh werfen um mir dad anzusehen, meine Eltern wollten später oder morgen bestimmt über den Auftritt reden und wenn ich nichts davon wusste wäre es schlecht. "Ray?", mein Cousin drehte sich um, "Ich komm nicht mit Heim, geh du schon mal vor ich muss noch was erledigen." Mit einem Fragenden Blick sah er mich an nickte aber dann.

Fast wie abgesprochen gingen Nina und ich 2 getrennte Wege um Ray auszutrixen und er sah auch nur Nina nach was mich immer noch amüsierte.

->Cafe Koma

Nach einem langen und anstrengenden Tag kam ich auf der Dachterrasse an und setzte mich in einen der gemütlichen Sessel. Wie gerne wäre ich doch heute mit den anderen Mentoren und den Tributen im Zug zum Kapitol gefahren, denn dann hätte ich wenigstens für einen Tag im Distrikt sein keinen. Aber nein Snow hatte natürlich andere Pläne mit mir. Er hatte gestern Abend eine Gala gegeben und wer musste wohl herhalten als seine Begleiterin? Natürlich ich. Wie ich diesen ganzen Mist doch hasse. Aber mir bleibt nichts anderes übrig, wenn ich meinen Bruder schützen möchte. Schnell versuche ich den Abend zu vergessen und besonders die Nacht danach. Snow hatte sie mal wieder an jemanden aus dem Kapitol verkauft, wie so oft schon. Immer wieder blitzen Erinnerungen von letzter Nacht in mir hoch und ich möchte sie einfach nur verdrängen, denn sie ekeln mich an. Ich sehe hinunter auf das Kapitol, wie groß es doch ist. Ich habe die Züge ankommen sehen und mich graust es jetzt schon davor, das wieder 4 junge Kinder aus meinem Distrikt dort sitzen und zum Tode verurteilt sind. Ich hoffe Alec hatte ihnen wenigstens etwas von der Angst nehmen können. Viele sind total verängstigt nachdem sie ausgelost wurden. Ich erinnere mich selber nur sehr ungerne daran wie es bei mir war. Ich habe einfach nur durch Glück überlebt. Ich schließe meine Augen und versuche einfach nur zu fliehen und denke an die Wälder zu Hause im Distrikt 7.

Züge: Zug von Ditrikt 7

Schließlich stieg ich die Stufen zur Dachterasse hinauf, wo Victoria und ich uns indirekt verabredet hatten. Es war nicht direkt gesagt worden, doch dieser Platz hier war nach den vielen Jahren einer der einzigen, den wir im Kapitol mochten. Mit ihm verbanden wir viele gemeinsame Erinnerungen und deswegen war es auch schon immer unser Treffpunkt gewesen.
Als ich oben ankam, sah ich mich hastig um und erkannte meine beste Freundin, wie sie es sich auf einem der Liegestühle bequem gemacht hatte. Ich spürte, wie sich meine Mundwinkel bei ihrem Anblick automatisch nach oben bewegten und musste mir einfach eingestehen, dass ich sie schon vermisst hatte in Distrikt 7, seit sie vor ein, zwei Wochen wieder ins Kapitol gefahren war.
Leise schlich ich mich von hinten an sie ran und beugte mich dann zu ihr hinunter.
"Na, wie gehts?", sagte ich und musste grinsen, als sie zusammenzuckte.

[ich hab jz geschrieben, dass du schon ein, zwei wochen im kapitol bist, ich hoffe das geht eh? Weil er sonst nicht ganz so viel grund hätte dich zu vermissen ]

Ich hatte ihn gar nicht bemerkt bis ich auf ein Mal diese vertraute Stimme hörte, die ich einfach so liebte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich die Augen öffne und ihn ansehe. Es war schön ihn wiederzusehen, die Zeit war wirklich viel zu lang gewesen ohne ihn. Ich sehe ihm direkt in seine schönen Augen und freue mich einfach ihn zusehen. Ich hatte meinen besten Freund wirklich so sehr vermisst. Am liebsten wäre ich vor 2 Wochen gar nicht gefahren, aber ich musste Snow hatte mich gerufen und ich musste kommen. „Jetzt wo du da bist geht es mir besser“, flüstere ich leise und lächel ihn weiter an. „Willst du dich nicht neben mir setzen?“, frage ich ihn und rücke etwas zur Seite, damit er genug Platz hat sich neben mich zusetzen. Ich brauche nun einfach seine Nähe, damit ich die letzten schrecklichen Wochen vergessen kann. Denn dies kann ich immer wenn er bei mir ist, das schreckliche vergessen.

[Kein Problem ;-)]

Sie lächeln zu sehen, war eine Wohltat für mich. Und ich freute mich darüber, dass sie mich offensichtlich auch vermisst hatte, wobei ich ahnte, dass da auch noch andere Gründe dahintersteckten, als ich ihr in ihre warmen Augen sah. Ich kannte Victoria schon gut genug, um zu wissen, was in ihr los war, zumal es mir oft ähnlich ging. Wir teilten das gleiche Schicksal, das uns der Gewinn an den Spielen eingebracht hatte. Das war wahrscheinlich mit ein Grund, dass wir uns so gut verstanden. Ein anderer war ... zumindest für mich, dass ich mich in sie verschaut hatte. Doch welcher Mann tat das nicht, wenn er sie ansah? - Und genau da lag das Problem, obwohl ich von mir behaupten konnte, dass ich wohl einer der wenigen Männer war, der auch wusste, was in ihr vorging und der das auch wissen wollte.
Doch Victoria wusste nichts von diesen Gefühlen, was sicher auch besser so war. Mehr als unsere Freundschaft zerstören, würden sie vermutlich ohnehin nicht ..., redete ich mir immer ein, als sie mir anbot, dass ich mich neben sie setzte und ich nickte.
Nachdem ich mich zu ihr gesetzt hatte, breitete ich wie so oft einen Arm um ihre Schulter aus und meinte leise: "Willst du darüber reden? Oder soll ich dir lieber von unseren diesjährigen Tributen erzählen?"

Ich lächelte ihn noch mehr an, als er sich neben mich setzt und einen Arm um mich legt. Ich schloss meine Augen wieder und kuschelte mich leicht an ihn. Ich mochte eigentlich keine Berührungen gerne, nur von wenigen Leuten und Alec war einer davon. Seine Nähe gab mir immer Halt und ein vertrautes Gefühl. Es ließ mich vergessen, was ich die letzten 2 Wochen durch litten hatten. Ich schüttelte leicht den Kopf als er mich fragte ob ich darüber reden wollen würde. „Lieber nicht, ich möchte mich nicht daran erinnern, es war einfach zu furchtbar.“ Ich rede nicht gerne darüber, aber ab und zu vertraue ich mich ihm doch an, doch dieses Mal war es einfach zu schlimm. Wir teilten das gleiche Schicksal, aber mit ihm darüber zu reden, das wollte ich nicht, nicht heute. Wir hatten bald eine Aufgabe zu erfüllen, die schwer genug sein würde. „Erzähl mir lieber von den Tributen, das ist zwar weniger schön, aber darüber fällt es mir leichter zu reden“, flüsterte ich ihm leise zu und kuschel mich noch etwas an meinen besten Freund. Wie gerne hätte ich es, dass er mehr für mich ist aber dieses Freundschaft war mir einfach zu viel wert um sie aufs Spiel zu setzen. Ich kann die Frauen im Kapitol gut verstehen, die ihn wollen. Er sieht einfach zu gut aus, aber was ihn für mich so attraktiv macht ist nicht sein äußeres sondern sein Inneres. Er ist einer der liebsten Menschen die ich kenne.

Ich spürte die Wärme ihres Körpers, als sie sich an mich lehnte und zwang mich, die aufkeimenden Gefühle zu missachten und ihr stattdessen zuzuhören.
"Verstanden", sagte ich nickend, als sie meinte, sie würde nicht über die letzten Tage - besser gesagt Nächte - reden wollen und es lieber vergessen so gut es eben ging. Ein anderer hätte vielleicht weiter nachgebohrt, doch da ich wusste, was sie durchmachte, tat ich das natürlich nicht. Um ehrlich zu sein lag jedoch auch noch ein weiterer, etwas selbstsüchtigerer Grund dahinter: Ich wollte mir nicht bildlich vorstellen, was Snow und all diese anderen Männer mit ihr taten, obwohl ich mir leider so einiges darunter vorstellen konnte, da ich ja dasselbe erleben musste.
All diese Gedanken ließen meine anfängliche Hochstimmung, Victoria wieder zu Gesicht zu bekommen, etwas verfliegen, deswegen zwang ich mich, sie zu verdrängen und mit meiner besten Freundin zu vergessen. Schließlich gehörte sie aufgeheitert, indem ich sie ablenkte und nicht ich.
"Okay, die Tribute ... wir haben zwei Mädchen und zwei Jungs diesmal, aber das weißt du vermutlich schon durch die Zusammenfassung der Ernte von gestern. Die Jungs heißen Kenneth und Simon und die Mädchen Kanya und Mercy, wobei Kanya und Simon Geschwister sind. - Aber erwarte bloß nicht, dass sie sich deswegen besser vertragen würden", erzählte ich und musste kurz schnauben, als ich das mit den Bagley-Geschwistern erwähnte. Ich konnte nur für die beiden hoffen, dass sie nicht ins selbe Team kamen durch die Chips, denn das würde den sofortigen Tod von beiden bedeuten, weil sie sich lieber gegenseitig die Köpfe einschlugen, als versuchten wieder lebend aus der Arena herauszukommen.

Ich sah ihn an und musste leicht schmunzeln, als er mir das über die Geschwister erzählte. Natürlich hatte ich die Zusammenfassung gesehen, auf einer Feier von Snow, wo er sich mal wiederhochleben ließ. Wie ich solche Veranstaltungen hasste und besonders wie sie über die Tribute sprechen, sie vergessen wohl immer , dass es Kinder waren, lebendige Menschen. Aber wenn ich eins gelernt hatte in den Jahren wo ich Mentorin war, es war ihnen so was von egal ob dieses Kinder starben oder nicht, sie wollten nur eine Show. Ich kuschelte mich weiter an ihn und genoss seine Nähe, ich hatte sie so sehr vermisst in den letzten Wochen. Aber ich wusste ja, dass er heute kam und das hat mir die Kraft gegeben die Wochen zu überstehen. "Hm also haben wir schon mal 2 Tribute die schwierig sind. Wie sind denn die anderen beiden? Und wie glaubst du sind ihre Chancen?" Ich hoffte sehr, dass er sagen würde sie wären gut, ich wollte nicht, dass schon wieder Kinder sterben mussten. Jedes Mal wenn unsere Tribute starben, kam ich mir wie eine Versagerin vor. Ich hatte es nur ein Mal geschafft einen Tribut aus meinem Distrikt zu retten und an diesen jungen Mann kuschelte ich mich gerade. Was für eine Ironie des Schicksals, das die Spiele uns zusammengebracht haben und uns zu besten Freunden gemacht haben.

Als mich Victoria nach den anderen beiden fragte, überlegte ich kurz und seufzte: "Also Mercy, das andere Mädchen ... na ja, die musste ich gestern Abend echt aufheitern beziehungsweise motivieren, weil die war vollkommen am Boden. Mir kam vor, ihr war wirklich egal, ob sie da wieder lebend rauskommt oder nicht. Und Kenneth ... nun, mit ihm hab ich mich noch nicht genauer unterhalten, aber von der Statur her, rechne ich ihm keine schlechten Chancen an. Wenn er auch noch was im Kopf hat, sieht es denk ich nicht schlecht für ihn aus. Womit wir wieder bei den Geschwistern wären ... die beiden sind praktisch Karrieros, so viel ich mitbekommen hab, aber ihr Hass aufeinander könnte sie in eine gefährliche Lage bringen", erläuterte ich.
"Ahja, was ich dich fragen wollte ... teilen wir uns die Tribute wieder so auf wie letztes Jahr, nur das diesmal eben jeder zwei Schützlinge bekommt oder unterstützen wir zusammen alle vier auf einmal?" Die Idee war mir bei der Verkündung des Jubeljubeläums gekommen und mir gerade jetzt wieder eingefallen. Das hatte nämlich den Vorteil, dass nicht ein Mentor wegfiel, weil dessen Tribute schon ums Leben gekommen waren, und somit das Tribut, dass es länger aushielt, gleich doppelte Unterstützung bekam. Denn diesbezüglich hatten die Karrieretribute immer mehr Glück gehabt, da es in ihren Distrikten so eine hohe Anzahl von Mentoren gab.

Ich höre ihm interessiert zu was er mir über die Tribute sagen kann, schlecht hört es sich nicht an, vielleicht hat ja sogar einer eine Chance dort leben rauszukommen. Sehr gespannt bin ich auch auf die Chips, oder eher gesagt wie die Paare aussehen werden.Das es dieses Jahr nicht leicht wird ist uns beiden klar, schließlich ist Jubiläum. Ich errinere mich noch an die Geschichten zum 1 Jubiläum und mir graust es, es war wohl ein sehr schlimmes Jahr. "Das hört sich doch schon mal nicht schlecht an, vielleicht haben wir ja dieses Jahr Glück. Das mit der Aufteilung hört sich wirklich gut an, lass es uns so machen. Ich bin froh, wenn wir einen lebens rausbekommen, 2 wären umso besser.", sage ich zu ihm und sehe ihn an. "Du? Ich bin so froh, das du es damals geschafft hast", flüstere ich ihm zu. Ich war wirklich froh, denn hätte er damals die Spiele nicht gewonnen würde er nun nicht bei mir sitzen. Schon damals hatte er direkt mein Herz erobert. "Ich hab dich lieb Alec", flüsterte ich ihm leise zu. Ich errinere mich noch genau wie ich ihm damals im Zug begnet war. Das dies nun 8 Jahre her ist, das kommt mir so unwirklich vor. Ich hätte niemals gedacht, das schon so viel Zeit vergangen ist. Irgendwie macht es mich traurig, wenn ich an die Tribute denke und möchte deswegen nun das Thema wechseln. "Was hast du eigentlich in den 2 Wochen gemacht als ich nicht im Distrikt war? Erzähl mir doch davon, ich würde so gerne mal was erfreuliches hören."

"Da muss ich dir Recht geben, ich wäre auch froh, wenn es wenigstens einer von ihnen dieses Jahr trotz des Jubiläums schafft", stimmte ich ihr gedankenverloren zu, als sie plötzlich etwas erwähnte, das mich aufhorchen ließ. Wir wurde warm ums Herz, als sie sagte, sie sei froh darüber, dass ich es damals heraus geschafft hatte. - Und mir wurde noch wärmer, als sie die nächsten Worte flüsterte.
"Ich dich auch, Victoria", erwiderte ich ebenso leise und drückte sie kurz fester an mich, während ich auch schon einen Stich in meiner Brust spürte. Wie gern hätte ich ihr lieber die anderen drei Wörter gesagt, als nur dieses platonische "Ich hab dich lieb".
Mehr als das wird es nie für uns beide geben können ..., erinnerte ich mich und war froh, dass sie das Thema wechselte, indem sie mich nach meinen letzten beiden Wochen fragte.
Ich überlegte. Ihr zu erzählen, dass meine Mutter wieder beinahe einen kleinen Nervenzusammenbruch gehabt hatte, weil der Tag der Ernte immer nähergerückt war, schien mir nicht so eine gute Idee zu sein. Denn jener Tag bedeutete nicht nur für mich, wieder ins Kapitol zurückkehren zu müssen, sondern hätte auch für meinen kleinen Bruder Cayden dasselbe heißen können, da er noch 17 war. Wenn man es so sah, hatte Victoria mehr "Glück", denn durch ihr Gehorchen bei Präsident Snow, musste ihr kleiner Bruder Lucas, der ungefähr im gleichen Alter war wie meiner, nicht in die Arena. Doch ich wusste es besser - Snow hatte eben bei jedem seine eigene Taktik, um ihn sich Untertan zu machen. Und am liebsten hätte ich ihn für das, was er Victoria, Sessany und meiner restlichen Familie durch seine Aktionen antat, eine ins Gesicht geschlagen.
Doch ich schweifte ab: Was sollte ich jetzt Victoria erzählen, was ich in den letzten beiden Wochen getan hatte?
"Also sonderlich viel ist nicht gerade passiert. Ich war öfters im Wald oder hab Cay bei seinen Hausaufgaben geholfen", erzählte ich, als mir etwas einfiel, dass sie bestimmt aufheitern würde können. "Du erinnerst dich doch sicher noch an das herumstreunende Kätzchen, das vor ein paar Jahren bei uns im Wohnviertel der Sieger immer um Futter gebettelt hat, aber eines Tages plötzlich verschwunden war?", fragte ich sie und lächelte. "Ich hab sie wieder gefunden - und zwar nicht allein."
Die Neuigkeit würde Victoria sicher aufmuntern, denn ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie sehr sie an der Katze gehangen hatte. Allgemein mochte sie so ziemlich alle Tiere und diese Zuneigung wurde von jenen auch immer erwidert, ohne das sie es merkte wie sehr. Das war einer der Gründe, warum ich einfach nicht auf Abstand gehen konnte bei ihr, auch wenn das vermutlich besser gewesen wäre, bevor ich noch etwas Unüberlegtes tat und damit unsere Freundschaft zerstörte.

[ich hab jz einfach irgendso eine geschichte erfunden ^^
ahja, was ich noch fragen wollte, wie darf Alec Victoria eig noch nennen? Also ich meine, hat sie einen spitznamen wie ... weiß nicht "Vicky" oder "Vic" oder irgendeinen anderen (den vllt nur Alec zu ihr sagen darf )?]

"Aber ich habe Angst, dass wenn einer überlegt ihn das gleiche Schicksal erwartet wie unseres. Ich frage mich manchmal ob es nicht besser gewesen in den Spielen zu sterben anstatt dies alles mit sich machen zulassen, weil man die Menschen die man liebt beschützen möchte, sagt sie und sah ihn an. Ihr grauste es davor, wenn sie daran dachte, dass vielleicht einer ihrer Tribute überlebt und dann dasselbe Schicksal wie sie ertragen musste. Die Spiele hatten ihr Leben verändert und das nicht gerade zum Guten leider. Alle dachten immer, dass die Sieger ein wundervolles Leben haben würde, aber dass sie eigentlich nur Sklaven von Snow waren, wusste keiner. Jedoch stahl sich ein Lächeln auf ihr nachdenkliches Gesicht, als er ihr sagte, dass er sie auch lieb hatte. Wie schön diese Worte doch aus seinem Mund klangen. Sie wünschte sich, dass er mehr für sie empfinden würde als nur Freundschaft, aber sie wusste auch, dass er jede hier im Kapitol haben konnte und wer wollte schon ein gebrauchtes Spielzeug, das andauernd von anderen benutzt wurde. Ihr Gesicht wurde einen Moment traurig, als sie daran dachte und sie bekam nicht mit wie er auch überlegte und erst mal nichts sagte zu dem, was er im Distrikt erlebt hatte. Erst als er ihr die Geschichte von der Katze erzählte, lächelte sie wieder leicht. Ja sie hatte diese Katze so sehr geliebt und sie jeden Abend zu sich reingeholt, damit das arme Ding nicht draußen schlafen musste. Sie beneidete diese Katze darum, dass sie frei sein konnte und anscheinend auch bei den Menschen sein konnte die sie liebte und sie selber aussuchen konnte. Sie konnte sich niemals aussuchen mit wem sie sich traf. Snow sagte ihr einfach mit wem sie sich treffen sollte und das war es, Wiederspruch war zwecklos. "Das ist schön, wenigstens geht es ihr gut. Ich freue mich schon sehr, sie bald wieder zusehen."