Hastig kramte ich meinen Schlüssel aus der Hosentasche. Verdammt, hatte ich ihn auf der Obstplantage etwa verloren? Zu meinem Glück fand ich ihn in der anderen Hosentasche. Ich schloss die Tür auf und betrat unser Häuschen. Die Wohnküche war menschenleer. Auf dem Tisch stand ein Korb, in dem noch ein paar Karotten lagen. Dem Anschein nach hatte Annabeth fast alles verkaufen können. Ich fischte eine der Karotten aus dem Korb und biss die spitze ab. Dann lehnte ich mich gegen die Wand und betrachtete das Spülbecken. Aus dem Wasserhahn tropften in regelmäßigen Abständen Wassertropfen. Ich hatte meine Karotte schon zur Hälfte gegessen, da sprang mich plötzlich jemand von der Seite an. Ich verlor das Gleichgewicht und versuchte mich irgendwo festzuhalten. Doch meine Hand fand nichts zum festhalten und ich fiel zu Boden. Im Fallen drehte ich mich um meinem Angreifer sehen zu können. Es war meine kleine Schwester. Ich schlug auf den Rücken auf. Lurz blieb mir die Luft weg. Tief atmete ich aus und ein. Ich hasste es, wenn sie soetwas tat. Annabeth lag lachen auf mir und sah mich mit leuchtenden Augen an. "Wo warst du so lange?", fragte sie aufgeregt. Ächzend versuchte ich mich aufzurichten. doch sie ließ es nicht zu. "Tja, dass würdest du gerne wissen", antwortete ich schelmisch grinsen und strich ihr die langen, braunen Haare hinter ihr Ohr. "Ach Mitch, fang jetzt nicht damit an!", maulte sie und pickste mir mit dem Finger in die Wange. Dann kletterte sie von mir hinunter, setzt sich neben mich und lehnte sich gegen den Schrank. Ich richtete mich etwas auf und stützte mich mit dem Ellenbogen am Boden ab. "Ich war bei den Obstplantagen. Ich musste den Kopf frei bekommen." Annabeth nickte wissend. Dann legte sie den Kopf schief zur Seite und fragte:"Warum warst du zu dem Mädchen so gemein?" Ich wusste, dass diese Frage kommt. Ich setzt mich aufrecht neben sie und strich ihr über den Kopf. "Sie hat etwas gesagt, was ich nicht so toll fand." Ächzend stand ich auf. "Aber nun genug davon!" Grinsend packte ich Annabeth und warf sie über meine Schulter. Sie lachte laut auf und schlug mir mit ihren Fäustcen gegen meinen Rücken. "Micht! Lass mich runter!",rief sie lachend, doch ich hatte andere Pläne. "Nein, ich werde dich icht hunter lassen", sagte ich übertrieben streng. Immernoch grinsend trug ich sie hinaus in den Garten. Ich hatte auf einmal Lust mit ihr Ball zu spielen. Und sie musste nun mit mir spielen, ob sie es wollte oder nicht.