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Thema: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 7:58 pm
~~~ hier wohnen die Eltern von Peshewa Anobis mit ihrer Enkelin Kimi ~~~
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 8:29 pm
Selbstsicher trat ich ein. Ich hatte eine Aufgabe, und die galt es so gut wie mir nur möglich zu erfüllen.
"Ich hab Besuch mitgebracht", raunte Peshs Vater in Richtung Geklapper in der Küche. Eine schlanke Frau steckte ihren Kopf durch die Tür. Sie hatte bereits vereinzelt graue Haarsträhnen. "Oh", sagte sie erstaunt und legte das Spültuch, welches sie in der Hand hielt, beiseite.
"Kimi, liebes, hattest du einen schönen Tag?", fragte sie. "Ja, ich habe heute ..." Kimi fing wieder das plappern an und ihre Oma lächelte, sah mich jedoch unverwandt an und wechselte nervöse Blicke mit ihrem Mann. "Kimi, Schatz, gehst du schon nach oben und ziehst dich aus? Dann gehen wir gleich baden." "Okay.", strahlte die Kleine und flitzte nach oben.
Noch ein unserer Blick von Peshs Mutter zu ihrem Mann, ehe sie unsicher fragte, ob sie mir etwas bringen dürfte. "Nein, danke", lehnte ich ab.
"Wo ist Pesh?", fragte Kimis Großvater in dem gleichen Tonfall den er schon im Park angeschlagen hatte. "Pesh ist weg?", fragte Peshs Mutter entsetzt und griff sich an die Brust. Beide Augenpaare ruhten auf mir.
"Ein Friedenswächter hat sie. Entweder ist sie bei Swell oder ... im Gefängnis." Das Ehepaar sah sich entsetzt an, dann wanderte der Blick von Peshs Vater wieder zu mir. Ich hatte mit fester Stimme gesprochen, jedoch gedämpft sodass Kimi uns nicht hören konnte.
"Woher wissen Sie das?"
"Ich war dabei. Das ist eine lange Geschichte. Wie viel Zeit haben Sie?" Ich sah die beiden an. "Ich bin übrigens Finley Weston", stellte ich mich Peshewas Mutter vor und hielt auch ihr meine Hand hin, die sie zögernd ergriff. In diesem Moment schien der Groschen zu fallen. "Sie sind Mentor", sagte sie zu mir. Es war eine Feststellung, keine Frage.
"Ja", gab ich zu.
"Woher wissen Sie das?", fragte Peshs Vater wieder mit Nachdruck. Er schien sehr aufgebracht. Peshs Mutter unternahm Bemühungen, ihn zu beschwichtigen, gab jedoch auf und lief nach oben zu Kimi da man bereits Wasser plätschern hörte. "Du sollst nicht allein in die Badewanne", schimpte sie mit einem letzten Blick auf uns, ehe sie nach oben verschwand. Das konnte ja heiter werden.
Ich holte tief Luft. Es fiel mir schwer, mich nicht im Tonfall zu vergreifen. Hier ging es um Pesh. Um meine Pesh. Meine Pesh, die mir nicht vertraute. Was machte ich hier?
"Ich würde mit den genauen Ausführungen gerne warten, bis Ihre Frau dabei ist", begann ich. Ungern erzählte ich Dinge mehrfach. "Genügt Ihnen vorerst die Kurzfassung?"
Peshs Vater blickte mich so böse an, dass ich von alleine zu reden anfing. Meine Fähigkeit soziale Kontakte zu knüpfen war miserabel.
"Peshewa und ich haben uns vor ein Wochen durch Zufall kennen gelernt. Wir haben uns wieder gesehen, wobei Pesh sich verletzt hatte. Ich habe sie zu Swell gebracht und als ich sie am nächsten Tag bei ihm besuchte um ihre Verletzung zu begutachten ist sie ..." Ich holte tief Luft. " ... mit zu mir gekommen. Uns war beiden bewusst, dass das gegen alle Vernunft und für alle Beteiligten sehr riskant war. Doch Pesh konnte sich so erholen und sie lebte seitdem bei mir." Mein Unterton sprach Bände. Ich vermutete, dass Peshs Vater wusste, wie sich das Verhältnis zwischen ihr und mir entwickelt hatte. "Heute hatte sie sich mit Ihnen und Kimi verabredet und bat mich, mit zu kommen. Ich kam etwas später weil ich noch zu tun hatte. Gerade hatte ich sie begrüßt als mir zwei Leute auffielen, die uns zu beobachten schienen. Allerdings habe ich nichts gesagt, Kimi hatte mich bereits mit sich gezogen - Pesh lief hinter uns. Irgendwann war es zu offensichtlich und ich erklärte Kimi, wo so hinlaufen sollte. Pesh schickte ich in die entgegengesetzte Richtung während ich rückwärts lief. Mein Plan war es, dass wir uns alle an einer uns vertrauten Stelle treffen würden. Pesh wusste es allerdings besser." Ungern wollte ich auf sie schimpfen und bemühte mich, es auf ihre Mutterliebe zu schieben. "Sie ging Kimi hinterher und hat übersehen, dass sie einem Friedenswächter ins Auge gestochen ist. Bei der Routinekontrolle fiel auf, dass ihre Abwesenheit Swell aufgefallen war und er sie gemeldet hatte. Kimi schickte sie in den Wald. Ich bin Kimi hinterher. Sie war ganz aufgelöst und hat geweint. Ich habe ihr erzählt ihre Mutter müsste dringend zur Arbeit und sie solle sich nicht sorgen." Entschuldigend hob ich die Hände. Das war die Kurzfassung.
Peshs Vater sah mich lange an, sagte kein Wort, doch seine Augen verrieten wie es in ihm arbeitete. "Ich bin Elan.", sagte er schließlich und wirkte auf einmal wahnsinnig müde. "Setzen wir uns und warten auf Ama."
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 10:25 pm
Elan:
Lange starrte Elan den jungen Mann vor sich an. Er hatte heraus gehört, dass zwischen ihm und seiner Tochter scheinbar mehr gelaufen war. Er seufzte und faltete die Hände im Schoß. Manchmal konnte er über seine Tochter nur den Kopf schütteln. Was sah sie in diesem Mann, diesem Finley. Und was hatte sie sich dabei gedacht, als sie mit ihm gegangen war? Hatte Peshewa noch immer nicht dazu gelernt? Sie war erwachsen und benahm sich doch erneut wie ein pupertierender Teenager. Die für Liebe alle Risiken vergas, ihre kleine Tochter scheinbar wieder vergessen hatte. Denn wenn sie nur einen Gedanken an Kimi verschwendet hätte, hätte sie sich sicher nicht in so eine Gefahr gebracht. Aber das war eine andere Angelegenheit bei der Elan hoffentlich noch die Gelegenheit bekam, seiner Tochter eine Standpauke zu halten.
"Wollen Sie einen Tee oder etwas anderes zu trinken?", fragte Elan. "Wenn Kimi badet, kann das schon mal lange dauern." Er versuchte auf eine höffliche Art freundlich zu sein, aber es fiel ihm nicht gerade leicht. Ihm saß ein Mörder gegenüber, der noch dazu seine geliebte Tochter in größte Gefahr gebracht hatte und dann einfach, wie er selbst gesagt hatte, zugesehen hatte, wie sie von Friedenswächtern fort geführt wurde.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 10:32 pm
"Nein, danke", lehnte ich erneut ab. Peshs Vater war ruhig, in sich gekehrt. Meine Vorahnungen schienen sich zu bestätigen. Doch vermutlich hatte er allen Grund dazu, ihn nicht leiden zu können. Sein Blick ähnelte dem, den er aus seinem Distrikt kannte, wenn auch nicht ihm gegenüber - was er noch immer nicht nachvollziehen konnte. Seine Körpersprache deutete nicht darauf hin, aber in seinem Blick lag etwas ablehnendes.
Ich wurde ungeduldig. Doch ich hatte gelernt, mich zu beherrschen. Von den Panikattacken abgesehen hatte ich mich immer im Griff - so auch jetzt. Diszipliert saß ich da, höflicherweise hatte ich den angebotenen Sitzplatz angenommen - und wartete mit Elan auf seine Frau.
Von oben konnte man hören, dass Kimi noch immer plapperte. Meine Gedanken allerdings wanderten zu Pesh...
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 10:47 pm
Elan nickte sachlich, als der Mann wieder ablehnte. Er glaubte eine leichte Ungeduld an diesem Finley zu bemerken, aber er konnte sich auch irren, denn er selbst wurde auch langsam ungeduldig. "Sie sagen, Sie wissen nicht wo man unsere Tochter hingebracht hat?", wollte er schließlich wissen, als ihm das Schweigen zu lange dauerte.
Doch in dem Moment kam schon Kimi in bequeme Abendklamotten und mit einem Handtuch um den Kopf gewickelt die Treppe herunter gehüpft. "Gute Nacht Opa, gute Nacht Fin", trällerte sie und fiel beiden um den Hals. Auch wenn sie erst noch einen Film sich ansehen würde, bevor sie wirklich ins Bett ging. "Gute Nacht Oma" rief sie Ama zu, die ebenfalls die Treppe herunter kam.
"Ich lege ihr schnell die DVD ein, danach können Sie uns ja alles genau erzählen", meinte Elan an den Gast gewandt, bevor er seine Enkelin hoch hob und ins Fernsehzimmer trug. Dort legte er einen uralten Zeichentrickfilm ein, den es in seiner eigenen Jugend schon gab - aber das alte Zeug war immer noch besser, als die Kinderfilme, die es jetzt gab. Weniger Gewalt und bessere Geschichte. "Komm dann noch mal, wenn der Film zu ende ist, dann bring ich dich ins Bett", lächelte Elan und gab dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie mit einer Decke zudeckte und dann wieder zurück ging.
"Also Finley, können sie uns sagen, was unsere Tochter bei ihnen gemacht hat?", wandte er sich an den jungen Mann. Leicht war der Missmut aus seiner Stimme heraus zu hören und seine Ehefrau warf ihm einen tdelnden Blick zu.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 11:32 pm
"Dann ist jetzt wohl Zeit für die Langfassung." seufzte ich.
"Peshewa und ich lernten uns vor ein paar Wochen im Park kennen. Damals hatte sie sich mit Kimi getroffen. Es war reiner Zufall. Ich saß im Park und Kimi kam auf mich zu, fing an sich mit mir zu unterhalten ... Wir haben dann den Nachmittag zusammen verbracht ... Frösche gefangen." Bei dem Gedanken daran musste ich lächeln. "Kimi schien es gefallen zu haben... Es erinnerte mich an zu Hause." Ich dachte an die Weisenkinder und meine Miene verfinsterte sich. Ich wusste nicht, ob Kimi von ihrem ersten Nachmittag mit mir erzählt hatte - und es war mir auch egal. "Wir verabschiedeten uns und ich ging in mein Quartier. Ich ging nicht davon aus, Pesh je wieder zu sehen - doch dann stand eine Avox vor meiner Tür. Mit einer Nachricht von Pesh." Ich schwieg. "An dem Abend trafen wir uns im Wald, haben uns unterhalten ... auf dem Heimweg ist Pesh ziemlich fies umgeknickt ... ihr Knöchel war gebrochen ... ich hab' den Bruch gerichtet und sie zu Swell gebracht." Wieder schwieg ich. Meine persönlichen Hintergründe, nämlich in diesem Fall die das ich durchaus medizinische Fähigkeiten besaß oder die vorherige die Weisenkinder betreffend, mein Leben auf der Farm. All das ließ ich aus. Es war nicht relevant.
"Am nächsten Morgen schaute ich nochmal zu ihr - ich wollte sicher gehen, dass sie liegen bleibt ... das tat sie natürlich nicht." Wieder musste ich lächeln. Ich sah Pesh quasi vor mir. Ich seufzte tief. "An diesem Morgen kam sie mit zu mir ..." Jetzt sah ich Peshs Eltern an. "Sie können davon halten, was sie wollen. Auch von mir, es ist mir egal. Doch Peshs Knöchel verheilte und sie wird, wenn sie die nächsten Wochen noch etwas auf sich Acht gibt, keine Folgeschäden behalten." Ich hielt dem vorwurfsvollen Blick der Eltern stand. "Pesh war die ganze Zeit über bei mir. Keiner wusste, dass sie bei mir war. Und obwohl ich mich, soweit möglich, bei den Avox erkundigte ob Swell etwas wüsste, wurde das stets verneint... Heute schließlich wollte Pesh zu Kimi - völlig verständlich." Ich schloss bei dem Gedanken an die letzten Stunden kurz die Augen. "Ich hatte noch einen Termin gehabt und war spät dran. Ich war nicht umsichtig genug und mir ist erst aufgefallen das wir beobachtet wurden als Kimi mich bereits ausgiebig begrüßt hatte ... Diesbezüglich bin ich etwas .... komisch. Deshalb beobachtete ich das ganze erst eine Weile, ehe ich beschloss zu handeln. Kimi hatte mich mit sich gezogen, Pesh lief hinter uns ... Ich schickte Kimi ein ganzes Stück voraus und erklärte ihr, dass wir uns an der Stelle treffen würde an der wir uns das letzte Mal gesehen haben. Dabei habe ich ihr ein Armband umgelegt mit dem ich sie orten konnte. - Das mit der Perle. Sie können es wegschmeißen. - Pesh erklärte ich einen Weg in die entgegengesetzte Richtung während ich den Rückweg antreten würde .... Ich hätte Kimi im Wald getroffen und wir hätten Pesh abgeholt ..." Ein seltsamer Ausdruck ergriff Besitz über meine Mimik. Wieder musste ich daran denken, dass Pesh mir nicht vertraute. "Pesh nickte zwar, ging jedoch sobald ich außer Sichtweite war zu Kimi ... Davon habe ich leider zu spät Wind bekommen ... Ich war zurück gelaufen um sicher zu gehen, dass uns die Beobachter nicht verfolgten ... Als Kimi nicht am Treffpunkt war ging ich sie sofort suchen ... ich fand sie sehr schnell, sie hatte sich für irgendein Tier begeistert ... Dann sah ich den Friedenswächter, und genau dazwischen war Pesh ..." Meine Augen blickten Peshs Eltern traurig an. "Ich habe kurz darüber nachgedacht den Wächter außer Gefecht zu setzen ... aber die haben Ortungsgeräte und Sensoren, die ihren Zustand prüfen ... innerhalb von wenigen Augenblicken hätte es von Friedenswächtern nur so gewimmelt ... der Wächter wollte Peshs Ausweis, woraufhin er sah dass Swell sie vermisste ... Pesh wies Kimi an weg zu laufen ... fast im gleichen Moment nahm der Wächter Pesh fest ... Ich beschloss Kimi zu suchen ... Sie war völlig aufgelöst ... Ich gab mir alle Mühe sie zu beruhigen und habe ihr erklärt, ihre Mutter müsste dringend zur Arbeit ..." Entschuldigend zuckte ich mit den Schultern. "Den Nachmittag über habe ich mich um sie gekümmert und schließlich auf Sie gewartet ... und hier bin ich ..." Meinen Bericht schloss ich mit "Es tut mir sehr leid was passiert ist. Ich weiß nicht, wo Peshewa derzeit ist. Doch Sie können sich sicher sein, dass ich es herausfinden werde." Ich dachte an die ganzen Avox, die uns im Laufe der Zeit gedeckt hatten. Und auch wenn Pesh mir nicht traute, wie ich annahm, liebte ich sie. Ihr und ihrer Tochter sollte es gut gehen. Ich würde alles mir mögliche tun um ihr zu helfen. Egal wie ihre Gefühle für mich aussahen.
Innerlich wappnete ich mich bereits auf Vorwürfe. Sie hätten - aus ihrer Sicht - Recht. Doch ich wusste es besser.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Mi Aug 22, 2012 11:59 pm
Gespannt lauschte das ältere Ehepaar den Ausführungn von Finley. Schon nach kurzem griff Ama nach der Hand ihres Mannes und Elan drückte sie sanft. Die Geschichte klang ganz nach ihrer Tochter. Das Risiko, einfach alles. "Sie hätte es besser wissen müssen", murmelte Elan kopfschüttelnd, als der Mann geendet hatte. Seine Frau drückte seine Hand und schüttelte ebenfalls den Kopf: "Sie hat es besser gewusst. Über drei Jahre lang hat sie für dieses Scheusal von Swell gearbeitet und nichts getan. Sie brauchte ihre Freiheit, das können wir ihr nicht vorwerfen." Sie lächelte den Mann ihr gegenüber etwas zaghaft an. "Und wenn es Liebe ist -", murmelte sie mit einem leicht verträumten Ausdruck, der sie jünger erscheinen ließ. Elan runzelte etwas missmutig die Stirn, widersprach seiner Frau jedoch nicht. "Sie sagen also, Sie wissen nicht wo unsere Tochter jetzt ist", murmelte der Mann und seufzte frustriert. Es begann wie damals. Damit dass keiner sagen konnte, wo Peshewa genau war. "Vermutlich ist sie bei Swell, ich werde gleich einmal mich erkundigen", meinte Ama, auch ihr stand die selbe Sorge ins Gesicht geschrieben. Sie sprang auf und eilte aus dem Zimmer um die Kollegen von Pesh zu kontaktieren. Elan blieb in dem Zimmer mit dem Mann zurück. Sein Blick wanderte langsam über die Fotos, die überall in dem Raum verteilt waren. An den Wänden, auf Regalen, Schränken sogar in einer Vitrine. Fotos von Peshewa und auch einige von Kimi. "Ich hoffe, es ist nicht mehr so wie damals", murmelte er erschöpft und strich mit dem Daumen über das Glas von einem Bilderramen, der neben dem Sofa stand. Es war kurz vor ihrer ersten Verhaftung aufgenommen worden. Pesh zusammen mit ihren Freunden, die im Garten ein Grillfest veranstalteten.
Nach einigen Minuten kam Ama mit todernster Mine zurück ins Zimmer. "Sie ist nicht bei Swell. Und er sieht sich angeblich schon nach einem Ersatz für unsere Tochter um", gab sie ihre Informationen preis.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 12:10 am
Zu den Kommentaren von Peshs Eltern sagte ich nichts. Es stand mir nicht zu, mich dazu zu äußern, fand ich.
Während Elan die Fotos betrachtete tat ich es ihm gleich. Auf den Fotos war eine Pesh zu sehen, die ich nicht kannte. Eine, die mit einem anderen Mann glücklich war, die nicht nur eine Stimme sondern auch ein schönes Leben hatte ... Zumindest im Vergleich zu jetzt.
Als Ama zurück ins Zimmer kam stand ich auf, noch ehe sie etwas sagte. "Geben Sie mir die Nacht. Morgen früh habe ich sie gefunden." Auch wenn sie vielleicht gar nicht von mir gefunden werden wollte. "Morgen früh weiß ich, wo sie ist. Und dann sehen wir weiter." Ich hatte bereits so eine Ahnung, wo sie war. Und dem Gesichtsausdruck ihrer Eltern nach zu urteilen dachte sie das selbe.
Bei dem Gedanken daran, was sie Pesh in der Zwischenzeit antun konnten, wurde mir ganz schlecht. Eine Avox war sie bereits, doch das Kapitol hatte mehr Foltermethoden als es Haarfarben zu sehen gab.
Ich wirkte, nun in voller Größe, völlig fehl am Platz in dem Haus. Während Ama versöhnlich wirkte war Elan in Gedanken versunken und mir gegenüber eher negativ eingestimmt.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 12:20 am
Erstaunt hob Elan den Kopf, als Finley entschlossen behauptete, er würde Peshewa finden. Er war sich zwar nicht so sicher, ob es gut war - für beide - wenn der junge Mann begann sie zu suchen und Fragen zu stellen, doch er bewunderte doch insgeheim, die Überzeugung des Mannes.
"Danke", hauchte Ama leise. Elan stand auf und schloss seine Frau in die Arme. Wo sie stumm ihren Tränen freien Lauf ließ.Tröstend fuhr er ihr über den Rücken, während er den jungen Mann nicht aus den Augen ließ. "Wenn Sie wirklich vor haben nach Pesh zu suchen, wäre das Gefängnis kein schlechter Anfangspunk. Aber seien Sie vorsichtig. Pesh ist eine Avox und es sieht verdächtig aus, wenn man Fragen nach einer stellt."
"Was ist mit Mami?" Kimi, die scheinbar unbemerkt an der Tür gelauscht hatte, schob diese nun ganz auf und tapste ängstlich ins Zimmer, während ihr Blick von ihren Großeltern zu Fin und wieder zurück wanderte.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 12:36 am
"Das wäre auch mein erster Anhaltspunkt gewesen", gab ich zu. Elans Bemerkung schien nett gemeint und wunderte mich doch etwas. "Es kommt darauf an, wem und wo man die Fragen stellt", gab ich zu bedenken. Ich wusste genau, was ich vorhatte. Und ich wusste auch, welche Szenarien nicht eintreten durften.
Etwas aus der Fassung brachte mich dann doch Kimi, die das ganze mitbekommen zu haben schien. Ihr Großeltern waren ihr die Vertrauteren, weshalb ich mir nicht sicher war, ob es klug wäre, auf sie einzugehen. Ich wollte Peshs Eltern nicht übergehen. Doch die Kleine sah mich an. Ich warf Elan einen Blick zu, der kaum merkbar nickte während Ama Kimis Anwesenheit noch gar nicht bemerkt zu haben schien.
"Deine Mum ist wohl noch ein bisschen länger unterwegs." Ich war so frei und lief die wenigen Schritte zum Treppenabsatz, wo ich in die Hocke ging. Vertraut hielt ich ihr meine Hände hin, die sie ohne zögern ergriff. "Aber das ist nicht so schlimm, weil du hast ja deine Oma und deinen Opa, die auf dich aufpassen." Die Kleine nickte. "Kommst du auch auf mich aufpassen?" Ohne den Großeltern einen Blick zuzuwerfen gab ich ihr die Antwort, die ich für angemessen hielt. "Ich möchte dir nichts versprechen, was ich nicht halten kann." Dabei strich ich ihr die Haare aus dem Gesicht. "Aber ich will versuchen, die nächsten Tage noch einmal vorbei zu schauen. Ich muss jetzt ziemlich viel Arbeiten ehe ich wieder abreise." Nicht, dass ich Lust auf die Aufgaben hätte, die vor mir standen.
"Du brauchst keine Angst um deine Mama zu haben." versicherte ich ihr. Ich sprach sanft mit ihr, vertraut, liebevoll. Sie sollte keine Angst haben. Sollte etwas Schlimmes geschehen würde sie es noch früh genug erfahren. Ein kleines Kind sollte sich keine Sorgen um seine Mutter machen müssen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 12:49 am
Zum Teil verwirrt zum anderen doch erfreut beobachtete Elan, wie Fin auf die kleine Kimi einredete. Er sprach das Thema nicht direkt an, log aber auch nicht, so wie Elan es vielleicht getan hätte.
"Sch, ich bringe Kimi schnell ins Bett", raunte er seiner Frau zu, bevor er sich von ihr löste und auf seine Enkelin zu ging. "Solltest du nicht schon im Bett liegen und schlafen?", fragte er in liebevollem Ton und hob die Kleine hoch. "Ach Opi, ich darf doch noch fernsehn", widersprach ihm diese lachend und strampelte leicht. "Ich will, dass Fin mich ins Bett bringt." Skeptisch blickte der alte Mann zwischen dem Mädchen und dem Mann hin und her, schüttelte dann aber den Kopf. "Heute nicht Kleine, Finley hat noch viel zu tun. Eventuell ein andermal." Kimi schob schmollend die Unterlippe vor, nickte aber.
"Danke, dass Sie heute Nachmittag auf unsere Enkelin geschaut haben und auch für die Informationen", bedankte sich Elan bei dem Mentor, bevor er mit Kimi im Arm die Treppe nach oben ging um sie ins Bett zu bringen.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 1:01 am
"Keine Ursache." Als Elan außer Sichtweite war drückte ich fest Amas Hand. "Ich finde sie!", versprach ich. Damit verschwand ich in der dunklen Nacht.
[ ... ]
Ich war sowohl physisch als auch psychisch viel gewohnt, doch diese Nacht verlangte fast mehr von mir ab, als ich geben konnte. Noch vor Sonnenaufgang stand ich vor dem Haus der Familie Anobis. Da bereits Licht brannte hatte ich keine Hemmungen, leise an die Tür zu klopfen.
Schwarze Ringe unterstrichen meine müden Augen und waren durch meine heutige Blässe noch deutlicher zu sehen. Ich hatte keine Sekunde geschlafen, nicht einmal den Versuch unternommen. Und ich hatte Pesh gefunden. Nicht nur das, ich hatte auch eine Idee, wie man ihr helfen konnte. Doch wollte ich das mit ihren Eltern besprechen. Hätte ich nur gleich so gehandelt und nicht so lange gewartet.
Erschöpft wartete ich, ob man mich einließ.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 1:08 am
Elan schreckte auf, als es leise an der Tür klopfte. Vorsichtig zog er seinen Arm hinter dem Rücken seiner schlafenden Frau hervor und bettete sie vorsichtig auf das Sofa, bevor er leise aufstand und zur Tür ging. Sie hatten fast die gesamte Nacht wach da gesessen, hatten noch herum telefoniert, jedoch ohne großen Erfolg und waren schließlich doch irgendwann kurz eingenickt.
Verschlafen öffnete Elan die Tür einen Spaltbreit und schließlich ganz, als er den Mann erkannte, der davor stand. Auch wenn er um einiges schlechter aussah, als noch vor ein paar Stunden. "Kommen Sie doch herein", bat er ihn und trat einen Schritt zur Seite um Finley eintreten zu lassen. Die Frage, ob der Mann etwas heraus gefunden hatte, brannte ihm auf der Zunge, doch er wollte erst einmal warten, bis dieser herinnen war und vielleicht einen Kaffee oder so getrunken hatte. "Kann ich Ihnen jetzt etwas zu trinken oder ein kleines Frühstück anbieten?", bot er an. Im Hintergrund hörte er Ama leicht verschlafen murmeln und sich dann aufsetzen.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 1:22 am
"Guten Morgen", grüßte ich höflich ehe ich eintrat und nickte dankend, als er mir den Weg freigab. Erst als Elan mir ein Frühstück anbot fiel mir auf, dass meine letzte Mahlzeit der Obstsalat mit Pesh am Vortag war. Trotdem war ich nicht hungrig. "Wenn es keine Umstände macht wäre ein Glas Wasser nett. Danke", flüsterte ich als ich die schlafende Ama entdeckte.
"Ich hoffe, Sie konnten ein wenig schlafen.", flüsterte ich. Erneut warf ich Ama einen Blick zu. Ob ich warten sollte, bis sie wach war? Nein, beschloss ich.
"Ich habe sie gefunden", flüsterte ich deshalb. "Sie wurde auf direktem Weg ins Gefängnis gebracht. Man wird heute Mittag anfangen sie zu foltern ... und wenn sie nicht mehr kann wird sie in die Kanalisation geschickt." Es gelang mir, vor Peshs Vater die Fassung zu bewahren.
"Swell hat übrigens inzwischen bereits einen Ersatz."
Ich schwieg einen kurzen Augenblick, entschied mich dann aber zu reden ehe ich es mir anders überlegte oder Elan mir ins Wort fallen konnte.
"Elan, Sir, erlauben Sie ... Ich kenne Peshewas Preis. Die Summe tut mir nicht weh. Ich habe genug..." Ich ließ den Satz im Raum stehen und hoffte auf Begeisterung.
Mein Plan B wäre mir selbst eine Avox zuzulegen und auf Pesh zu bestehen. Eine Möglichkeit, die mir sehr viel weniger schmeckte als die erste - und die Erfolgschancen wären auch um etliches geringer.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 1:36 am
"Natürlich", nnickte Elan, als Finley um ein Glas Wasser bat. Bevor er jedoch dazu kam, es zu holen, begann der junge Mann schon damit, zu erzählen was er heraus gefunden hatte. "Oh." Ein leiser, bedauernder Seufzer entrann den Lippen des Alten, der sich mit einem Schlag uralt fühlte. Es begann also von vorne. Und selbst wenn Finley behauptete, dass sie Peshewa später zur Arbeit in die Kanalisation schicken würden, war nicht gesagt, dass sie die Prozetur überlebte oder ob sie daran zerbrach. Elan wandte sich um und kämpfte einen Moment mit den Tränen, bevor er dem jungen Mann deutete, er sollte ihn in die Küche begleiten. Er wollte nicht, dass seine Frau davon erfuhr. Ihr würde er erzählen, dass es keine Informationen über die Tochter gab oder nur, dass sie im Gefängnis saß, das war besser als die Vorstellung, wie sie erneut gefoltert wurde. Gedankenverloren richtete er dem Gast ein Glas Wasser her und sich selbst auch. Mit einem Zug leerte er seines und sah dann Finley an.
Etwas zögerlich gab dieser einen neuen Gedanken preis. Einen, der Elan einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. "Sie wollen also meine Tochter kaufen?", fragte er direkt heraus. Er war zu erschöpft um die Missgunst zu verbergen. Auch wenn ihm klar war, dass es eine hilfreiche und noble Geste war, fand er sich noch immer nicht mit der Tatsache ab, dass sein Kind einen Preis hatte. Einen, der für diesen Distriktbewohner angeblich nicht einmal eine hohe Summe darstellte.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 1:45 am
"Naja, nicht für mich", gab ich kleinlaut zu. So wie er es sagte, klang es wirklich seltsam. "Oh, ..." bemerkte ich und griff in meine Tasche. "Hier." Ich reichte Elan die zerknüllte Serviette, die mich von Pesh erreicht hatte. "Sie lebt." sagte ich, beinahe erfreut. "Wir ... haben Kontakt." gab ich zögerlich zu. "Minimal."
Ich wusste nicht, was in Peshs Vater vorging. "Mir fällt auf die Schnelle nicht ein, wie ich sie da rechtzeitig raus bekomme", gab ich zu und raufte mir die Haare, die ohnehin in alle Himmelsrichtungen abstanden. Ich sprach in der ich-Form da ich davon ausgehen musste, dass ich mit dieser Aktion alleine dastand. "Ich kann ja schlecht da rein marschieren und einfach so mitnehmen... Wenn Sie wollen gebe ich Ihnen das Geld. Es sähe sowieso besser aus, wenn Sie Ihre Tochter freikaufen. Immerhin haben Sie einen Bezug zu ihr. Von mir weiß keiner." Hoffe ich. "Zu Hause habe ich eine große Farm was mir ein gutes Einkommen verschafft. Ich habe weit mehr als ich ausgeben kann, die Farm trägt sich selbst und wirft guten Gewinn ab", vertraute ich Peshs Vater dann doch an. Er kannte mich nicht und ich wollte mit offenen Karten spielen. Außerdem hatte ich noch die finanziellen Vorzüge meines damaligen Gewinns. Dies allein würde für Pesh genügen. Die Ironie an der Sache war für mich unverkennbar.
"Kaufen Sie sie frei", bat ich deshalb direkt. Mit seinem Sie wollen also meine Tochter kaufen hat er mir den Wind aus den Segeln genommen. "Sagen Sie, sie haben lange darauf gespart", flüsterte ich. "Wenn ein Angebot vorliegt setzt die Folter aus. Bis die Angelegenheit geklärt ist." Ich wartete, ehe Elan meinem Blick stand hielt. "Bitte!", flehte ich.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 1:57 am
Der Mann griff nach der Serviette und strich sie mit zitternder Hand glatt. Ein schwaches Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er die kurze Nachricht las, und erneut wurden seine Augen feucht. "Danke", murmelte er leise und drückte die Serviette kurz und eher unterbewusst gegen die Brust. "Kann ... kann ich sie behalten um ... damit Ama sich keine Sorgen macht", bat er.
Elan nickte, als ihm der junge Mann erklärte, dass er nicht wüsste, wie er Pesh auf die Schnelle hinaus holen sollte. Das Problem kannte er selbst. Damals hatte er und seine Frau auch alles versucht um Peshewa da raus zu bekommen. Aber nichts hatte geholfen. Kein Geld keine Anwälte, keine Aufrufe an die Bevölkerung, nicht einmal eine Beharrung auf das Bürgerrecht. Dort drinnen war sie fast unerreichbar. Es grenzte schon an ein Wunder, dass überhaupt dieser kleine Kontakt möglich war.
Als Finley mit seiner Erklärung geendet hatte, schüttelte Elan den Kopf. "Wir können Pesh nicht freikaufen. Wir haben uns gleich nach ihrer Verurteilung informiert. Wir hätten unser Haus verkauft und wir hatten noch einiges Geld auf den Sparbüchern, aber Familienangehörige können keine Avoxe kaufen - freikaufen geht nicht, da es eine Strafe sein soll", erklärte er schwach und trank noch ein Glas Wasser in einem Zug. "Aber vielen Dank für das Angebot."
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 2:06 am
"Ja, natürlich." Ich hoffte, bald wieder ein Lebenszeichen von Pesh zu erhalten - auch wenn ich sie gebeten hatte, es zu lassen. Doch wann hörte sie schon einmal auf das, was ich sagte oder tat das, worum ich sie bat?
Während Peshs Vater redete schüttelte ich stetig mit dem Kopf. "Nein, Sir, Sie verstehen mich nicht.", beharrte ich. "Die Avox Peshewa Anobis hat einen Preis." Ich ließ die Information sacken. "Sie ist das zweite mal verhaftet - wer sollte sie wollen? Und, wenn Sie erlauben, man geht nicht davon aus, dass Sie und Ihre Frau das Geld dazu auftreiben könnten." Peshs Preis war für das, was sie als Avox eigentlich wert war, viel zu hoch. Ich hatte mich informiert. Pesh kostete das Dreifache von anderen Avox in deutlich besseren Situationen. Weshalb das so war hatte ich allerdings noch nicht ganz hinterfragen können. "Sie hat einen Preis", sagte ich wieder. Und wurde erst ein Preis festgelegt so konnte man sie auch kaufen. Niemand legte einen Preis fest ohne dass die Ware dann zum Verkauf stand. Man ging einfach davon aus, dass sie sich keiner leisten konnte und freute sich schon auf die Folterungen, die man sich für sie ausgedacht hatte.
Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Als würde man sich eine Tüte teurer Trüffel besorgen.
"Sir, bitte. Informieren Sie sich. Es ist wahr. Und ich habe die Mittel dazu."
Klar würde Pesh nicht in zwei Stunden auf freiem Fuß sein. Doch wäre erst ein Angebot gemacht würde ein Prozess in Gang gesetzt. Vielleicht konnte sie in ein paar Tagen oder wenigen Wochen ihre Tochter endlich in die Arme schließen. In Freiheit.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 2:23 am
"Danke." Dieses mal war Elans Lächeln wirklich aufrichtig. Sorgfältig strich er die Serviette glatt und legte sie auf den Küchentresen.
"Dennoch ist es dem Händler überlassen, an wen er seine Ware verkaufen will und an wen nicht", wiederholte Elan schwach die Worte, die ihm damals sein Anwalt gesagt hatte, als er vor hatte, seine Tochter frei zu kaufen. Es gehörte ein gewisser Stand dazu, um keine Fragen gestellt zu bekommen, wenn man einen Avox kaufen wollte, und auch diesen Stand hatte die Familie Anobis nicht, obwohl sie nie über ernsthafte Geldsorgen sich Gedanken machen mussten. Der Mann schluckte. Ja, wenn niemand mehr eine bestimmte Avox wollte, weil sie oder er nicht mehr in der Lage war ordentlich zu arbeiten oder ein zu hohes Rsiko dar stellte, gab es zwei Methoden, wie dann mit denen verfahren wurde. Entweder die Kläranlagen oder der Tod. Elan wünschte sich nichts mehr, als dass dieses Schicksal seiner Tochter ersparrt bleiben würde.
"Finley, Sie scheinen ein äußerst nobler und guter Mensch zu sein. Und sie scheinen meine Tochter wirklich zu mögen. Es ist -" Er suchte nach Worten. Es war Pesh Schicksal über das er nicht so einfach über ihren Kopf entscheiden konnte und er wusste ehrlich gesagt nicht viel über die Beziehung seiner Tochter mit diesem Mann. Dennoch wirklich eine andere Möglichkeit gab es nicht. "Wenn Sie wirklich bereit sind, das für meine Tochter zu tun - versuchen Sie sie frei zu kaufen. Es würde weniger kompliziert sein, als wenn es plötzlich hieße Elan Anobis will die Avox Peshewa Anobis kaufen." Er fuhr sich mit der Hand durch das noch immer dichte Haar. "Es klingt für mich noch immer etwas fremd und abstoßend, wenn man von Peshewa als Ware spricht. Aber wenn Sie sie wirklich kaufen wollen, meinen Segen haben Sie."
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 9:44 am
Etwas perplex stand ich da. Nach Elans ersten Worten hatte ich mir innerlich schon Argumente bereit gelegt. Dass ich jemanden finden würde dem man seinen Wunsch, Pesh zu kaufen, nicht abschlagen würde. Doch er stimmte zu, dass ich es versuchen sollte.
Ungläubig schüttelte ich den Kopf. "Wie bitte?" Als die Worte dann zu mir vordrangen, konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, ehe ich sofort wieder ernst würde. "Sir, bitte glauben Sie mir wenn ich sage, dass Peshewa für mich keine Ware ist." Ich sah den Mann bittend an. "Und ich habe auch nicht vor, Ihnen ihre Tochter weg zu nehmen!" Zwar hatte ich bereits gewonnen - zumindest den Kampf mit Peshs Eltern, dennoch fühlte ich mich, als müsste ich mich rechtfertigen. "Ich bin nur noch für ein paar Wochen oder Tage hier im Kapitol." Es brannte förmlich auf meiner Zunge dem Mann zu sagen, dass ich lieber wo anders wäre, dass ich mir all das hier - mein Dasein als Mentor, die Tribute, die Spiele an sich - nicht ausgesucht hatte. Das ich meine eigenen Probleme hätte. Doch ich äußerte mich nie negativ dem Kapitol gegenüber. Außerdem war seine Tochter der Grund, dass meine eigenen Probleme die letzten Wochen zu schrumpfen schienen. Zwar waren die äußeren Umstände die selben geblieben, doch ich hatte mich geändert.
"Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass es funktioniert", gab ich schließlich offen zu und warf der schlafenden Ama einen Blick zu, ehe ich weiter flüsterte. "Aber seien Sie versichert: Ich werde alles mir mögliche versuchen, ihre Tochter da lebend rauszuholen!" Eltern sollten ihr Kind nicht zu Grabe tragen müssen. Und Kinder sollten nicht ohne ihre Eltern aufwachsen müssen. Hoffentlich schaffte Ama es, Kimi zuliebe Haltung zu bewahren.
Es klopfte einmal, für Elan vielleicht gar nicht hörbar, dessen war ich mir nicht so sicher, an der Tür. Sofort schoss ich dorthin und sah ungefragt nach, wer es war - hoffentich trat ich Elan damit nicht auf die Füße, jetzt da er endlich etwas versöhnlicher gestimmt war.
Vor mir stand ein junger Avox. Er war ganz in schwarz gehüllt um in der Dunkelheit kein Aufsehen zu erregen. Mit zitternder Hand, jedoch einem Lächeln auf den Lippen, reichte er mir eine Serviette. Noch ehe ich sie in der Hand hatte erkannte ich bereits die braunen Flecken. "Vielen Dank.!", flüsterte ich und legte dem Jungen kurz meine Hand auf die Schulter, ehe dieser nickte und blitzschnell in der Dunkelheit verschwand.
Jetzt waren es meine Hände die zitterten. Ich schloss leise die Tür hinter mir und lief in die Küche, auch wenn ich mir nicht sicher war ob es gut wäre, dass Elan die Nachricht sah. Als ich die Serviette entfaltete bestätigte sich meine Vermutung: Die Nachricht war mit Blut geschrieben worden. Peshs Handschrift war zittrig und verwackelt.
Mach dir keine Sorgen um mich. Alles okay. Kümmer dich um deine Schützlinge, die sind momentan wichtiger. Und liebe Grüße an das Kind und die Eltern. Hol mich hier raus, bitte.
"Nein", flüsterte ich und spürte bereits den Anflug von Panik. Ich zwang mich, ruhig zu atmen und vor Peshs Vater die Haltung zu bewahren - was sollte er denn von mir halten? Mir wurde unsagbar schlecht. "Ich ... ähm ... Grüße von Peshewa."
War das ihr Blut? Wenn nein – wessen war es dann? Was bekam Pesh dort alles zu sehen? Wenn ja - wieso? Die Folter wurde für Mittag anberaumt. Das waren noch etwas mehr als sechs Stunden. Wenn dieser Plan geändert worden war – wurde auch das Angebot für Pesh zurückgezogen? Oder, etwas das mir weniger Sorgen bereitete, steig ihr Preis?
Ich umklammerte mit meinen Händen, die Serviette fest in meinem Griff, die Arbeitsplatte in der Küche um mich zu beruhigen. Kein Grund sich verrückt zu machen. Pesh geht es gut. Sie schickt Nachrichten. Bald kommt sie da raus.
Doch würde Pesh sich überhaupt darüber freuen? Darüber, das Gefängnis hinter sich lassen zu können gewiss. Vermutlich ebenso die Tatsache, nicht mehr für Swell arbeiten zu müssen. Doch sie hatte es bereits abgelehnt dass ich Swell ein Angebot für sie machte als die Umstände günstiger standen. Und wenn sie wüsste, dass das Geld mit dem Sie freikam das Preisgeld der Hungerspiele ist … Würde sie mich überhaupt noch ansehen? Wäre sie glücklich mit ihrer neu gewonnenen Freiheit? Hol mich hier raus, bitte. Andererseits war sie quasi bei mir eingezogen. Sie hat mich angefasst, mich geliebt – zumindest körperlich. Und sie wusste sehr genau, welche dunkeln Seiten meine Vergangenheit mit sich brachte.
Und obwohl ich ihr nie Anlass dazu gab hatte sie mir am Vortag nicht vertraut. Sie war ihrer eigenen Wege gegangen. Ein Symbol dessen, was ich die ganze Zeit habe erwarten müssen. Peshewa hatte ihre eigene Überzeugung, ihre eigene Wertvorstellung und ihre Prioritäten. Darin hatte ich offensichtlich keinen Platz. Zu wenig Gewicht hatte das, was ich für sie sagte, um was ich sie bat, ich für sie bedeutete. Ich schluckte schwer und schloss kurz die Augen.
„Würden Sie … mich entschuldigen?“, fragte ich schließlich Peshs Vater. „Bitte … es ist Ihre Sache – aber sagen Sie Ihrer Frau noch nichts. Ich möchte … sicher sein.“ Ich sah den Mann an, der um vieles älter wirkte als am Vortag im Park. „Sind Sie einverstanden, wenn ich wieder vorbeikomme sobald es Neuigkeiten gibt?“ Ich druckste. „Und … darf ich Sie bitten, keine weiteren Versuche zu unternehmen Pesh zu finden? Ich weiß, dass Sie telefoniert haben. Wenn das die falschen Ohren mitbekommen werden Frage gestellt – die größte ist wohl die, woher Sie diese Information haben…“ Ich wusste, dass es viel verlangt war. Zumal ich quasi ein Fremder war. „Die Sache ist so schon kompliziert genug.“ Auch wusste ich, dass ich an ihrer Stelle, wenn meine Tochter in dieser Lage wäre, vermutlich genauso gehandelt hätte.
Egal was Pesh von mir hielt. Ich hatte mir versprochen, auf sie aufzupassen. Sie so gut es ging zu beschützen. Und doch hatte ich nur zugesehen wie sie abgeführt wurde. Klar, jemand musste sich um Kimi kümmern. Doch das war für meine keine Entschuldigung, kein Grund der mein Handeln rechtfertigen konnte.
Ich würde Peshewa zu ihrer Familie holen, koste es mich was es wolle. Und wenn ich selbst dafür büßen müsste.
Als erstes würde ich ins Gefängnis gehen. Mir die Avox, die verkauft wurden, ansehen. Mich für Pesh entscheiden. Sagen, dass ich genau diese wollte. Und dass ich sie für mich allein wollte. Keine, die man sich quasi auslieh so wie Swell es tat. Eine, die mir voll und ganz gehorchte, deren einzige Überlebensquelle ich sei. Mir würde es gelingen, wie ein machtbesessenes Arschloch aufzutreten. Ich würde Pesh frei kaufen! Dann würde ich sie zu ihrer Familie bringen - immerhin war es meine mit der ich machen konnte was ich wollte. Und dann würde ich mich verabschieden - immerhin sollte sie nicht noch mehr Schwierigkeiten durch mich bekommen -, meinen Pflichten bei den Spielen nachkommen und abreisen ... Ich würde Pesh danach nicht wieder sehen!
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 11:49 am
Elan nickte nachdenklich, als Finley ihm versicherte, dass er Psh nicht als Ware betrachtete. "Ich weiß", murmelte er eher zu sich selbst, als zu dem Mann. Aus den weiteren Erklärungen von Finley wurde er nicht unbedingt schlau, was vermutlich an dem Schlafentzug und der zu großen Sorge um seine Tochert lag. Aber es war im vorerst sowieso einerlei, momentan ging es nur darum, Peshewa irgendwie wieder frei zu bekommen. Und genau das Thema schnitt der Gast nun ebenfalls an. Er versprach nichts, auch wenn er versicherte, er würde alles versuchen. Ein ehrlicher Mensch, der genau wusste, wie es ablaufen konnte und der scheinbar keine leeren Versprechungen abgeben wollte, nur um jemanden zu beruhigen. Eine durchaus sehr sympphatische Eigenschaft, fand Elan. "Danke. Wir werden auch -", bevor er jedoch aussprechen konnte, ging Finley an ihm vorbei und zur Tür. Verwirrt sah ihm der ältere Mann nach und strich in Gedanken doch wieder ein paar der Symphatiepunkte ihm gegenüber. Er sah ihm noch einen Moment nach, bevor er sich der Kaffeemaschine zuwandte. Es würde heute mit Sicherheit ein langer Tag werden und momentan brauchte er wirklich einen ersten Kaffee.
In dem Moment kam der junge Mann wieder zurück. In seinen Händen hielt er eine zusammengeknüllte Serviette, die er auseinander strich. "Wieder eine Nachricht von Peshewa?", erkundigte sich Elan und versuchte seine Neugier zu unterdrücken. Es wäre verdammt unhöflich, wenn er versuchen würde, über die Schulter des Mannes ebenfalls die Nachricht zu lesen, auch wenn er es zu gern gemacht hätte. Finley bestätigte die Vermutung und übermittelte einen Gruß von ihr. Aber Elan zweifelte daran, dass das alles war, was auf dem Zettel stand. Dafür sah der Mann vor ihm zu geschockt und bleich aus. "Könnte ich die Nachricht lesen?", erkundigte sich Peshewas Vater, er streckte die leicht zitternde Hand aus. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, als würde ihn der Mann nicht einmal hören. Finley schien zu sehr in eigenen Gedanken versunken.
Elan nickte, als Finley sich entschuldigte und darum bat, dass er seiner Frau nichts verriet. Das hatte er sowieso nicht vor gehabt. Es würde Ama nur zu sehr aufregen und über sie die kleine Kimi auch, das wollte er verhindern. "Es würde mich freuen, wenn Sie uns auf dem Laufendem halten würden. Und falls wir irgendwelche Informationen erhalten, lassen wir es Sie auch sofort wissen." Er zweifelte zwar daran, aber vielleicht ergab sich doch etwas. Die letzte Bitte von dem Mann stieß jedoch nicht gerade auf Begeisterung. Es fiel Elan schwer, sich vor zu stellen, die nächste Zeit einfach nur untätig herum zu sitzen, während seiner Tochter weiß Gott was angetan wurde und nur ein Fremder nach ihr suchte. Schließlich nickte er dennoch. "In Ordnung, aber wenn wir bis Mittag keine neuen Informationen haben, werden wir uns doch wieder auf die Suche nach ihr machen. Ich hoffe das verstehen Sie. Peshewa ist nun mal unsere Tochter und wir können sie nicht einfach ganz allein lassen."
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 3:02 pm
Ich reichte Elan die Serviette. Der Mann war weder dumm noch senil – auch er würde erkennen, was es zwischen Zeilen zu lesen gab. Die improvisierte Tinte tat ihr übriges; und der letzte Satz schrie gerade zu nach Verzweiflung. Doch vielleicht war es auch gar nicht so schlimm und ich steigerte mich wieder in eine Sache hinein.
„Ich verstehe Sie“, pflichtete ich dem Mann bei als er mir mitteilte, dass er nur bis zum Mittag die Füße still halten wollte. Dennoch konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb sie genau das taten was in meinen Augen für Pesh am wenigsten hilfreich war. Woher sollte ihre Familie davon wissen? Sie wurden augenscheinlich alleine aufgegriffen und Swell würde wohl kaum Peshs Eltern informieren. „Dennoch bitte ich Sie, mir bis heute Abend Zeit zu geben.“ Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste das herausholen, was für mich zu bekommen war. Um ihretwillen.
Immer wieder überschlug ich, wie viel finanzielle Mittel mir zu Verfügung stünden: Das Geld aus den Spielen, Ersparnisse, mein laufendes Einkommen. Ich rundete auf und ab, berücksichtige Fixkosten und anstehende Investitionen. Ich hielt es gar nicht für möglich, doch ich bekam tatsächlich Kopfschmerzen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 4:13 pm
Der Mann nahm Finley wortlos die Serviette ab und überflog den Text. Auch ihm war klar, dass die Tinte dieses mal wohl keine Bratensoße war. Erschöpft schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. "Ich dachte, sie würden sie erst zu Mittag foltern beginnen", murmelte er, bevor er wieder aufsah und die Serviette zurück reichte: "Danke."
Ihm bis zum Abend zeit lassen. Sechs Stunden mehr in denen er keine Ahnung hatte, was genau mit seiner Tochter war. Ein schrecklicher Gedanke, auch wenn er im Grunde wusste, dass er kaum eine andere Wahl hatte. Er würde nicht viel ausrichten können, das war ihm klar. Schließlich nickte er nur leicht.
Bevor der junge Mann jedoch gehen konnte, erhob er noch einmal die Stimme: "Und Mr Weston, Sie können sich sicher sein, dass wir versuchen werden alles Geld aufzutreiben, damit es Ihnen keine Finanziellen Schwierigkeiten einbringt." Grob überlegte er, was sie auf dem Sparbuch hatten. Wie viel das Haus wert war. Aber er wusste es nicht. Für die Verwaltung des Gelds war immer seine Frau zuständig gewesen.
Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 4:32 pm
"Danke", murmelte ich, als er mir die Serviette zurück reichte. "Ja, das dachte ich auch", brummte ich und ließ meinen wahren Gefühlen kurz freien Lauf. "Ich werde mich beeilen, nicht, dass noch mehr Pläne geändert werden."
Ich war bereits an der Tür, als der Alte vom Flüsterton absah und mich ansprach, er würde mich nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen und seinen Teil beisteuern wollen. "Unterstehen sie sich." Die Worte klangen hart, der Tonfall war jedoch versöhnlich. "Machen Sie sich darüber bitte keine Gedanken. Kümmern Sie sich um Ihre Kimi und passen Sie auf sich auf. Ich bin spätestens heute Abend wieder da." Während mich das mit Kimi eigentlich nichts anging und ich vermutlich wieder in ein Fettnäpfchen getreten war und als Neunmalklug dastand so war der letzte Satz ein Versprechen, das ich um jeden Preis einzuhalten gedachte.
Meine Hand lag bereits auf der Klinke. "Ich werde alles tun, um Pesh nach Hause zu holen!"
Damit verschwand ich.
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Finley Weston
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Thema: Re: Das Haus der Familie Anobis Do Aug 23, 2012 4:33 pm
---> Gefängnis
Ungeduldig stand ich vor dem Haus. Die Straße war leer. Ich hatte nichts zu verbergen, dennoch wollte ich nicht, dass man mich hier sah – nicht bevor sie meine Karte gescannt und Pesh in meiner Obhut – nein: in meinem Besitz gelassen hätten.
Nervös trommelte ich mit den Fingern gegen die Hauswand.