Wald (Herbstebene)

Mit einem mächtigen Donnern landeten wir im Wasser.
Das kühle Nass umschloss uns und ich hielt die Luft an, doch zu gleich riss ich erschrocken den Mund auf.

Plötzlich sah ich wie das Wasser sich rot färbte. Doch es schien mein Blut zu sein.
Mein Blick wollte schon sehen was passiert war, doch ich musste dem Mutanten ausweichen, der immer wieder nach mir schnappte.

Doch etwas verwunderte mich. Was hatte er da zwischen dem Maul.
Dann erkannte ich es und versuchte mich so schnell wie möglich von dem Tier zu entfernen, was unter einem mächtigen Brocken eingeklemmt war und wie wild nach mir schnappte.
Zwischen den Zähnen meinen Arm.

Ich versuchte verzweifelt mich hoch zu paddeln um wieder Luft zu schnappen. Zum Glück wirkte das Brot noch immer.

Ich war schon fast am Aufgeben, da spürte ich wie mein Kopf die Wasseroberfläche durchbrach und schnappte nach Luft.
So schnell ich konnte schwamm ich zum Ufer.

Ich war am Ende meiner Kräfte, doch ich wollte mich nicht ausruhen. Mit Sicherheit war auch Harry in Gefahr!

Als ich diesmal lief, fühlte ich mich als ob ich mein Gleichgewicht verloren hätte. Immer wieder folg ich auf die Seite mit dem heilen Arm und knallte gegen Bäume.
Ich begann wieder zu schreien. Immer wieder, widerholte ich den Namen.
Harry.

Da fand ich ihn. Direkt unter mir eingekesselt von dem Untier. Und ich oben auf dem Felsen
Das Tier sah genauso aus wie das von mir. Doch es würdigte mich keines Blickes.

Das Blut tropfte weiter von meiner Schulter. Es flog den Abhang hinunter, direkt neben Harry.
Ich sah wie er den Kopf wandte. Ich sah seinen Blick. Sah das Entsetzten in seinen Augen.
Und hörte das Geräusch hinter mir.

Die Zähne meines Mutanten umschlossen meine Beine. Mir stockte der Atem, doch ich verspürte noch immer keinen Schmerz.
Plötzlich flog ich durch die Luft. Das Tier hatte die Klippe nicht erkannt. Es landete mit voller Wucht auf Harrys Mutant.

Ich schlug gleich danach auf dem Boden auf. Als ich am Boden ankam, drückte eine mächtige Kraft auf meinen Brustkorb. Der Rest Luft wich aus meiner Lunge.
Es war das letzte was ich spürte bevor mir die Augen zu fielen.
Ich hörte nichts mehr. Nur noch das dumpfe, leise pocht mein Herzen, welches immer schwächer wurde

Ich köpfte die beiden Mutanten so schnell ich konnte und rannte dann zu Alice.
"Alice verdammt!...Bitte stirb nicht."
Ich nahm Wasser spühlte ihre Wunde aus und verband sie mit einen Stofffetzen aus meiner Hose.
Dann legte ich ihren Kopf auf meinen Beine.
"Alice,bitte.", flüssterte ich und mir rannen Tränen über die Wangen und tropften auf ihr Gesicht.
"Das was ich eben zu dir gesagt habe tut mir leid."

Harrys Stimme klang, als ob er von weit weg mich rufen würde.
Ich war so glücklich, dass es ihm gut ging, dass ich es schaffte noch zu lächeln.
"Sind sie tot?", flüsterte ich mit schwacher Stimme.
Ich spürte wie etwas auf mein Gesicht tropfte. "Weinst du etwa?"

"ja sie sind tot", sagte ich und schaute zu den beiden Mutanten.
"Ja", sagte ich leise auf ihre Frage ob ich weinte.
Mir war es peinlich und ich kam mir schwach vor.

"Harry Spoel weint? Ich bin froh..., dass ich das noch erlebe. Danke. "Es wir anstrengend zu reden, doch ich wollte nicht das man mir den Schmerz anmerkte.
Doch dann kamen mir die Tränen.
"Es tut mir Leid!", flüsterte ich. "Ich wollte dich beschützen! Ich wollte dir helfen!"
Meine Stimme wurde immer leiser.
Ich habe mich selbst verraten! "Ich habe alles nur schlimmer gemacht!"
Ich stieß die Luft zwischen den Zähnen raus. Schon wollte ich einatmen, doch ich konnte nicht. Ich war zu schwach.
"Ich glaub ich liebe dich Harry Spoel", formte ich lautlos mit den Lippen.
Es wurde alles schwarz vor meinen Augen. In jenen Moment setzte mein Herz aus.
Das letzte was ich hörte war Harry, übertönt von einem lauten Kanonenknall.

Ich sah sie an und mir rannen weiter Tränen aus den Augen.
"Ich dich auch..", flüssterte ich zurück. Sanft legte ich ihren Kopf auf den Boden als wollte ich sie nicht wecken.
"Ich werde sie alle töten, für dich. Für deinen letzten Wunsch."
Ich stand auf und drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn.
Sie sah verletzlich aus. Ich wischte mir die Tränen weg und sah mich um. Ich fand ihren Arm und legte ihn neben ihr, dann nahm ich noch eine rote Blume und steckte sie in ihr Haar.
"Ich werde gewinnen.", sagte ich fest und drehte mich um. "Für uns beide."
Mit ihr verschwand nun mein letztes Stück Heimad.

Ich drehte mich nicht nochmal um.
Sie war weg! Das war mir klar. Ich schluckte schwer und hob mein Schwert auf. Ich steckte es in die Scheide und ging weiter.
Weg von den Platz ihres Todes, weg von unserer gemeinsamen Zeit.
Ich lief hier und dort hin und wusste nicht was ich machen sollte. Meine Füße trugen mich dann schließlich zum Fluss beim Füllhorn.


---------------> Fluss am Waldrand (Frühlingsebene)

----> Kleiner Fluss im Wald (Herbstebene)
>Zeitsprung<

Ich drehte mich zur Seite und versuchte nicht die Augen zu öffnen. da ich aber schon wach war, gingen sie schon von alleine auf. Ich musste zunächst blinzeln, bevor ich mich aufrichtete und mich streckte. Ich gähnte kurz und sah mich um. Ich wusste selbst nicht wieso ich das tat, aber es kam mir vor als ob ich nach etwas suchte. Erst nach wenigen Minuten fiel mir wieder der Drache um. Komischerweise war er nicht hier. Etwas benommen schüttelte ich den Kopf und suchte weiter. Bis ich doch noch eine grüne Schwanzspitze entdeckte die unter meiner Decke hervor lugte. Ich musste Lächeln als der Drache aufwachte und versuchte aus der Decke zu entkommen.
Kichernd half ich ihm und strich die Decke von seinem Körper. Mit einem leisen Schnurren schaute er zu mir auf. Wir hatten uns gestern noch richtig angefreundet. Ich glaubte sogar, dass spätestens nach dem Rennen wir dickste Freunde geworden sind.
Ich hatte ihm sogar schon einen Namen gegeben. Titus.
Das gute an unsere Freundschaft war, dass wir und beide gegenseitig eine Hilfe waren.
Wir hatten uns so etwas entwickelt. Wir jagten zusammen und sammelten Beeren. Da Titus nicht so viel schlief wie ich wachte er über mich.
Doch das Beste was ich an ihm mag, war das er mein erster richtiger Freund war. Er fühlte eine Lücke die schon immer offen stand...und ich war so froh dass sie nun gefüllt war. Wenigstens sollte ich einmal in meinem Leben einen Freund haben.
Dass er ein Mutant vom Kapitol war, störte mich im Geringsten.
Ich kitzelte Titus am Bauch und er sprang schnell auf und kitzelte mich zurück. ich lachte laut auf und rollte mich am Boden. Plötzlich spürte ich ihn nicht mehr. Verwundert sah ich ihn an. Und mit einem Mal kehrte wieder dieses Gefühl zurück. Das Gefühl das mir sagte ich sei wieder in der Arena. Es hieß Angst.
Der Drache auf meinem Bauch spitzte die Ohren und sah sich um. Bis sein Blick irgendwo links von mir hängen blieb. Ich legte den Kopf auf die Seite um auch zu sehen, was er sah und mir sank das Herz in die Hose. Eine Gestalt, stand nicht ganze 20 Meter von mir entfernt zwischen zwei großen Eichen. Sie war Menschlich.
Ich hielt den altem an als mein Blick über die Muskelbepackten Arme des Jungen schweifte und an den zwei Messern hängen blieb. Ich schluckte.
So schnell ich kannte richtete ich mich auf. Ich war mir sicher dass er mich schon gesehen hatte, deshalb machte ich mir auch keine Mühe leise zu sein. Blitzschnell stopfte ich meine Decke hinein. Die anderen Dinge waren alle schon im Rucksack. Ich drehte mich nicht mal um, sondern raste schon los. Meine Sprünge wurden immer größer. Die Luft rauschte in meinen Ohren. ich konnte das schnell Flügel schlagen hören. Es befand sich direkt hinter mir.
Doch plötzlich durch brach ein lautes Surren das Rauschen und das schlagen von Titus Flügel. Ich war mir sicher was das bedeutet. Wie in Zeitlupe drehte ich mich in der Luft. Ich sah wie das Messer nur knapp zwei Millimeter vor meinem Gesicht vorbei zischte. Es blitzte hell auf, bevor er sich in einen Bauch rechts von mir bohrte. Ich wusste dass es sich nichts brachte einfach immer in die gleiche Richtung zu laufen.
Ohne richtig darüber nach zu denken lief ich senkrecht den Baum hinauf, machte einen Salto nach hinten und lief weiter. Diesen Trick hatte ich immer mit meinem Bruder im Garten, hinter unserem Haus geübt.
Doch nun war es kein Spiel mehr.
ich sah den Blick des Tributes. Ich sah die Verwunderung in seinem Gesicht. Dieser Ausdruck brachte mich zu grinsen. Tja, der kleine Bub kann auch was!
Mit einer schnellen Bewegung hüpfte ich auf ihn drauf und hielt mich allein an seinem Gesicht fest. Ich schwang mich zur Seite und landete wieder am Boden. Den Tributen neben mir im Schwitzkasten.
Doch der Tribut war nicht drum er packte sein Messer und versuchte es mir in den Arm zu rammen, doch noch bevor er den Arm heben konnte lies er schreiend das Messer los. Seine hand war rot und brannte. Das Feuer breitete sich aus. Schnell stand ich auf. Erstarrt sah ich zu wie das Feuer sich über den Körper des Jungen fraß. der Junge schrie und ich stimmte mit ein. Das wollte ich nicht! Ich wollte nicht dass er leidet! Doch ich hatte zu viel angst ihn an zu fassen.
Mein Blick traf den von Titus. Ich wusste dass er das nur gemacht hatte um mich zu retten und da wurde es mir klar. Ich könnte es niemanden recht machen. Dieser Junge hätte in diesen Moment mich genauso umgebracht. Es würde jetzt keinen Sinn ergeben, Schuldgefühle zu haben. Wir alle versuchten in dieser Welt es uns und jedem recht zu machen, doch das war nur Unsinn. Wir würden es nie schaffen. Es würde immer mindestens einen geben der sich beklagen würde. Und das hier war nicht viel anderes. Es machte keinen Unterschied ob ich überlebe oder der Junge. Wir beide hätten trotz allem das gleiche Gefühl. Wir beide würden diese Lehre spüren. Die Lehre nach dem Tod.
Noch immer Schrie der Junge, doch diesmal senkte ich den Kopf. Jetzt konnte ich nicht weg gehen. "Es tut mir Leid!", flüsterte ich.
Ich schloss die Augen, wartete bis die Schreie verstummten. Es kam mir vor wie Stunden. Wertvolle Stunden meines restlichen Lebens. Es war das schlimmste was ich je gehört hatte. Am liebsten währe ich weg gerannt, doch ich Widerstand. Es war meine Schuld! Ich wollte ihn nicht foltern.
Mit einem leisen Keuchen endeten die Schreie.

Ein lauter Knall ertönte.
Ich lugte hinter meinen Fingern hervor. Doch als ich die Leiche sah, kniff ich sie voller Schrecken wieder zu. Ich musste mich zusammen reisen um nicht wie ein Mädchen an zu fangen zu heulen. Nach mehrer langen Atemzügen, traute ich mich wieder die Augen auf zu machen.
Diesmal lag eine Decke darüber. Ich schielte zum Drachen auf meiner Schulter hinüber. "Danke", flüsterte ich mit leiser, heißerer Stimme.
Es wurde dunkel über mir und der Hovercraft kam immer näher. Fangarme schossen zu Boden und umschlossen den leblosen Körper, hoben ihn hoch wieder zurück zum Himmel.
Ich senkte den Blick und entdeckte eine Rose. Ich war mir sicher dass sie zuvor noch nicht dort war. Eine einzelne Träne bildete sich in meinem Auge.
Langsam bückte ich mich und meine Finger umschlossen den Stängel. Die Dornen bohrten sich in meine Finger und große rote Tropfen vermischten sich mit dem grün der Blätter. Dennoch lese ich nicht los, sondern pflückte sie nur.
Mit einem schmunzeln reichte ich sie dem Drachen. Noch nie hatte ich so ein kluges Tier gesehen. Titus verstand sofort. Mit seinen Krallen umschloss er die Rose.
Er drückte die Flügel hinunter und schoss wie ein Pfeil gegen Himmel. Gerade noch rechtzeitig schaffte er es die Rose auf den Körper des Jungens zu legen, bevor die Greifarme im Hovercraft verschwanden.
Da fielen mir die Wörter ein die immer die Menschen in unserem Distrikt sprachen wenn jemand starb. Wenn jemand starb, weil das Kapitol es so wollte.
Der letzte Abschied, bevor das Kapitol kam.
Ich breitete meine Arme aus. Ich streckte sie gegen den Himmel. Laut so dass ganz Panem es verstand. So das alle Distrikte es merkten. Sie sollten wissen, dass egal wo sie waren. Wir alle waren eins. Wir waren alle Panem!
"With hands held high into the sky so blue,
As the ocean opens up to swallow you"

In Damiens Sicht:


Ich Lachte als ich den Satz fertig gesprochen hatte.
Doch Titus war offensichtlich nicht sehr davon begeistert.
Immer wieder zupfte er unruhig an meinem Kragen. "Was ist los?"
Doch ich brauchte keine Antwort um das heraus zu finden.
Langsam senkte ich meine Arme. Mein Herz verlor seinen Rhythmus und wurde immer schneller. "Oh mein Gott", dachte ich als mein Blick den Nebel erkannte, welcher immer näher kam.
Das war die Antwort. Die Antwort auf meine Worte. Doch eines konnten sie nicht verhindern.
Mein Grinsen.
Diese Tat wird alles nur mehr unterstreichen. Das Kapitol unterdrückt uns. Doch ich werde der sein, welcher keine Angst hat. Denn ich bin Damien. Damien Kendal Fitch, der Junge der allen zeigt was es bedeutet zusammen zu halten.

edit: -----> Das Füllhorn (auf der Frühlingsebene)