Wohnung der Familie Veldi

Nina versuchte sie zu beruhigen, doch ihre Mutter verschwand einfach in die Küche. In Nina broddelte es, das konnte ich sehen und ich verstand es auch. Was war daran so schlimm es zu sagen? Das schlimmste was passieren konnte war, dass er tot war oder ein Schwerverbrecher. Sie entschuldigte sich auch noch für seine Mutter und ich nickte nur, was sollte ich auch großartiges dazu sagen? "Hm, vielleicht wäre nicht so direkt besser gewesen?" Ich kam mir so dumm vor, ich wollte ihr helfen, wollte für die da sein aber was wusste ich schon davon? Ich hatte keine Ahnung von dem Leben hier, was es hieß nicht in einem rießen Bungalow zu leben. Gut in D6 war es auch nocht so luxoriös gewesen aber er hatte sich nie mit solchen Problemen herumschlagen müssen. Am liebsten würde ich meine Wut auf mich selbst herausschreien.

"Vielleicht", gab ich leise zurück.
Irgendwas schien Jair gerade ziemlich mit zu nehmen. Verdammt, das war typisch meine Mum, sie schaffte es jeden zu verkraulen. Vermutlich wusste sie nicht einmal mehr, wer sie damals geschwängert hatte und wollte nur nicht zugeben, dass sie damals von Bett zu Bett gehüpft war. Obwohl das war auch sinnlos, denn sie tat es jetzt ja zum Teil auch noch.
Die Mikrowelle piepte und Amber kam mit zwei frischen Stücken Pizza herein. Lächelnd setzte sie sich wieder neben Jair und fragte irgendwas unbedeutendes um das Thema ja abzulenken. Aber so leicht machte ich es ihr nicht.
"Weißt du noch, wer es war?", fragte ich vorsichtig.
"Natürlich weiß ich das noch", antwortete sie empört und kam erst im zweiten Moment drauf, dass sie damit etwas ausgeplaudert hatte. "Na ja, zumindest kann ich es auf etwa 5 beschränken."
Na das war schon mal ein Anfang. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als Amber plötzlich Krokodielstränen aus den Augen liefen und sie zu schluchzen begann. "Warum willst du das unbedingt wissen? Willst du hier etwa weg von mir", heulte sie.
Entnerft verdrehte ich die Augen. Klar ich würde zu irgendeinem fremden Kerl ziehen, der womöglich auf der Starße lebte nur um von ihr weg zu kommen.
"Nur weil er reich ist und sich ein schönes Haus leisten kann", schluchzte sie Frau weiter, wohl mehr zu sich selbst, als zu uns.
Reich! Ich horchte auf, aber irgendwie glaubte ich ihr das nicht ganz. Sie wusste es also doch genau?
"Mum bitte, ich will nicht weg von hier, ich würde ihn nur gerne kennen lernen, das ist alles", entgegnete ich und legte ihr tröstend eine Hand auf das Knie.
"Nein!", stieß sie nun wieder fuchsteufelswild aus. "Den willst du nicht kennen lernen, er ist ... er wollte nichts mit dir zu tun haben. Also nein und von mir erfährst du nichts mehr." Damit sprang sie auf und verschwand aus der Wohnung bevor ich sie aufhalten konnte.
Etwas verdattert blickte ich ihr hinterher. Aber ihre Ausflüchte hatten mich noch neugieriger gemacht. Mein Blick wanderte über den Flur zu ihrem Zimmer. "Vielleicht finden wir dort irgendwelche Hinweise", meinte ich zu Jair und hoffte, dass er mit machen würde.

Ihre Mutter betrat wieder den Raum, mit zwei Stückchen Pizza auf ihrem Teller und setzte sich auch wieder lächelnd neben mich. Nina's Mum war wohl wirklich eine Meisterin der Masken. Erst plauderte sie mit mir, dann verschwand sie mit einem eisernen Gesicht in die Küche und kam jetzt wieder lächelnd zurück. Vielleicht lag es aber auch an irgendwelchen Mitteln, die sie nahm. Aber was wusste ich schon? Ich fasste normalerweiße nicht einmal Alkohol an. Plötzlich passend zu ihrer lächelnden Maske fragte sie mich ob ich wohl mit der Auswahl der Tribute zufrieden wäre. Mir war sofort klar, dass ihre Mum von eigentlichen Thema ablenken wollte, doch das ließ sich Nina nicht gefallen. Sie bohrte weiter, obwohl wir doch erst das Thema mit dem direkten Ansprechen angeschnitten hatten, doch sie war die Tocher und als diese musste sie ihre Mutter ja am besten kennen.
So wie sich es in ihrem Dialog anhörte hatte Nina vermutet, dass ihre Mutter nicht einmal wusste wer ihr Erzeuger war, aber wow auf 5 konnte sie es einschränken. Wobei wenn man die namen hätte ein DNA-Test nicht schwierig wäre, sollten sie noch leben. Jetzt fing sie auch noch an zu weinen und ich hatte eine weitere Maske an ihre gesehen. Bevor ich etwas beruhigendes zu ihrer Mutter sagen konnte wurde diese fuchsteufelswild, ließ den Teller mit dem angebissenen Pizzastück auf dem Tisch liegen und verschwand aus der Wohnung. Peinlich berührt schwiegen wir bis die Tür ins Schloss fiel. Ich hoffte nur es war Nina nicht so unangenehm, dass ich hier saß und alles mitbekommen hatte. Aber sie dachte in deisem Moment wohl nicht sehr daran, als dass man ein neugieriges und gewecktes Funkeln in ihren Augen leuten sehen konnte. Dann deutete sie an, als würde sie jetzt am liebsten in das Zimmer ihrer Mutter gehen und alles durchwühlen. Ich konnte es ihr nicht verübeln und ihre Mutter würde wohl nicht so schnell auftauchen aber ob es moralisch vertretbar war. "Hm, weißt du ob auf deiner Geburtsurkunde dein Vater eingetragen ist? "

"Geburtsurkunde?" Ich wusste nicht einmal ob ich so was noch besaß. Aber selbst wenn bezweifelte ich, dass da sein Name darauf stand. "Ich glaube nicht. Aber vielleicht hat sie noch immer irgendwas von ihm, sie wirft so gut wie nie etwas weg."
Irgendwie befürchtete ich schon jetzt, dass die Idee zum Scheitern verurteilt war, aber wir mussten ja irgendwo anfangen.
"Also machst du mit?" Damit stand ich schon mal auf und ging voller Tatendrang zur Tür.

(sollt ma es kurz halten, etwa dass jair heim muss oder wir einfach nix finden und dann mal einen zeitsprung machen um wieder auf selber höhe zu sein, wie die anderen?)

"Ja Geburtsurkunde, so was hat jeder." Zweifelnd sah sie mich an, sie wollte jetzt etwas tun und sich nicht auf andere verlassen müssen. "Was hälst du davon, wenn wir erstmal Einsicht in deine Geburtsurkunde nehmen und wenn in ihr nichts steht, also dass wir dann erst hier suchen." Mir war einbisschen unwohl bei dem Gedanken in den Sachen von ihrer Mutter herum zu wühlen, nicht nur weil ich nicht wissen wollte was wir dabei wohl alles finden würden sondern weil dass auch meine Erziehung wiedersprach. Man sollte das Eigentum anderer so behandeln wie man wollte, dass sein eigenes behandelt wurde. Während ich versuchte die Situation zu umgehen fiel mein Blick auf die Uhr. Mist, mist mist!!! Ich hätte schon langst zuhause sein sollen, ich hatte meiner Mum versprochen sie und den Rest meiner Familie zu einem Empfang zu begleiden. Am liebsten hätte ich Nina mitgenommen, aber die Gästezahl war genau abgezählt und sie würde bestimmt auch nicht mitwollen. "Ich bin dabei, aber ich muss los. Hab total die Zeit vergessen. Muss auf einen seeehr spannenden Empfang mit und morgen ist auch total durchgeplant, es wird wohl nicht mal für einen Kaffee im Koma reichen, wie soll ich das nur überleben? Aber ich versprech dir ich kümmer mich um die Urkunde wenn du magst." Versöhnlich lächelte ich sie an. Konnte ich sie wirklich jetzt alleine lassen? Was würde sie wohl anstellen sobald ich weg war?

"Okay viel Spaß", meinte ich und amüsierte mich leicht über seinen aufkommenden Zeitdruck. "Das wäre toll", antwortete ich, auch wenn ich insgeheim noch immer vorhatte das Zimmer meiner Mutter zu durchsuchen sobald er verschwunden war.
"Wenn dein Cousin dich wieder ärgert oder du unbedingt einen Kaffee brauchst kannst du ja jederzeit vorbei schauen, mein Therminkalender ist diese Woche recht leer", lächelte ich und brachte ihn dann zur Tür.
"Bis bald."

"Oh ja das werde ich mehr als genug haben. Vorallem die Themen, wenn wir uns das nächste mal sehen, dann hab ich wohl einen Abdruck am hals von fliegen oder krawaten und kenne mich bestens in den Spielen aus!" Sie schien sich zu amüsieren, dass ich dahin musste. Aber ihr Blick verriet auch, dass sie das Zimmer durchsuchen würde ob ich nun dabei war oder nicht. "Ja danke, das wäre toll. Ich glaube ohne werde ich es nicht mal überleben!" Wir gingen zur Türe und kurz bevor ich aus der Wohnung ging murmelte ich ihr noch zu: "Solltest du was finden, melde dich", dann zwinkerte ich ihr zu und verschwand nach draußen und versuchte das Viertel hier so schnell wie möglich hinter mir zu lassen und mich gedanklich auf den Horror heute abend vorzubereiten.

(sollen wir dann einfach nen Zeitsprung machen und ich Jair ins koma kommen lassen?)

Ich grinste ncoh mehr bei seiner Erklärung und war wieder froh, dass ich nicht so eine Familie hatte.
"Klar mach ich", erwiderte ich auf seine Frage.
Als er endlich weg war begann ich in dem Zimmer meiner Mutter zu suchen. Jedoch nicht sehr lange. Eigentlich hoffte ich irgendwo eine Art Tagebuch zu finden oder so, wo sie was von ihrer Schwangerschaft und einem möglichen Verdacht zu meinem Vater geschrieben hatte, aber so was fand ich in diesem Müllhaufen nicht.
Stattdessen kramte ich gebrauchte Spritzen, zwei Tütchen mit weißem Pulver, eine Packung Kondome, halb aufgegessene Essensreste, schmutzige Wäsche - vor allem einzelne Socken - und vieles andere aus der kleinen Komode und dem Nachtkästchen bei denen ich begonnen hatte.
"Amber du bist so was von unordentlich, räum endlich dein Zimmer auf", rief ich durch die leere Wohnung. Die nächsten beiden Tage verbrachte ich alleine. Amber ließ sich mal wieder nicht blicken, aber ich betrat auch nicht mehr ihr Zimmer. Wenn ich nicht gerade im Koma arbeitete, versuchte ich mich an irgendwelche Namen zu erinnern, die meine Mutter vielleicht mal erwäähnt hatte, oder sah mir aus reiner Langeweile die Hungerspiele an.

(Zeitsprung 4 tage - komm gleich zum koma)
--> Koma