Orientierungs Station

Diese Station nimmt eine große Fläche der Sporthalle ein und führt weiter in einen weiteren Raum. Es gibt leicht gewölbte Hügeln, auf denen Gras und auch Bäume wachsen. Auch Wüsten und Eislandschaften sind hier klein vertreten. Am Anfang der Station verteilt eine Leiterin Kompass und einige Informationen. Auf einigen Plakaten sind Abbildungen von Tierspuren zu sehen und in Bechern gibt es Anschauungs Material über die Ausscheidungen dieser Tiere.

Hier kann gelernt werden, wie man:
- in den verschiedensten Vegitationsabschnitten seine Spuren verwischt
- Tiere ausfindig macht und erkennt
- die Orientierung im Gelände nicht verliert
- wie man Wasser findet
- und auch einige Tucken, die die einzelnen Abschnitte bergen könnten

Wechsel von: Station essbare Früchte

Gerade als ich gedacht hatte, er würde neben mir herlaufen, streckte er mir plötzlich die Zunge rauß und rannte davon. Das konnte ich auch, rennen war eine meiner Stärken...
Ich beschleunigte mein Tempo, und kam gleichzeitig mit Noa an der Station an.
"Nicht schlecht", meinte ich, zum ersten Mal wieder lächelnd und sah mich um.
Die Frau, die an der Station stand war wohl froh besuch zu bekommen. Sie kam auf uns zugestürtzt und erzählte uns so gleich was von Spuren verschwischen und Orientierung in verschiedenster Landschaft...
Etwas gelangweilt hörte ich ihr zu, bedacht darauf, mir so viel wie möglich einzuprägen.

aus Noas Sicht:


--> von Station essbare Früchte

Ich kam gleichzeitig mit Tia an der station an und sofort eilte die Leiterin der Station auf uns zu. Sie drückte uns irgendwelche Broschüren in die Hand und begann in einem starken Akzient uns irgendetwas zu erzählen. Ich versuchte ihren Schilderungen zu folgen, aber viele der Begriffe, die sie verwendete, waren mir fremd und ihr Akzient machte das auch nicht besser.
Stattdessen warf ich einen Blick in das Büchlein, dass sie uns gereicht hatte. Und bekam es sofort wieder mit der Angst zu tun. Da waren rießige Tiere abgebildet, die es auch alle geben könnte, noch zusatzliche Mörder abgesehen von den andern Tributen und den Mutanten. Oh, oh.

"Um Wasser zu finden, versucht man zuerst einmal ins Tal zu finden, am Berg rinnt das Wasser nähmlich nach unten." Sie lacht gekünstelt und ich werfe Tia einen Blick zu, hält die Frau uns für ganz bekloppt. Das weiß ich natürlich. "Dann sucht ihr am Besten nach Tierspuren im Waldboden, Tiere brauchen nähmlich auch was zu trinken." Blablabla. Irgendwie fiel mir auf, dass sie sehr oft nämlich sagte und es so in die länge zog, als gebe es ein Stummes h darin. Irgendwann passte ich nicht mehr auf sondern zählte lieber mit, wie oft sie ihr nähmlich sagte. Ich kam bis 23, dann verzählte ich mich und hörte lieber wieder zu.


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Noa Borres
12 Jahre
Distrikt 7

Ich verlagerte ein paar Mal das Gewicht von einem Bein auf das andere. Blätterte im Schnelldurchlauf das Büchlein mit den schrecklichen Tieren durch, was ich sofort wieder lies und sah mich in der Gegend um.
Jedoch verhinderte es die schrille Stimme der Kapitolfrau, mein Gehirn abzuschalten. Andauernd klingelte das unangenehme "nääähnlich"m mit h in meinem Ohr, was mich dazu verleiten lies wieder zu zu hören.
Ab und zu sah ich zu Noa. Ob es ihn wohl auch langweilte?
Als die Frau bgeendet hatte, meinte sie das wir uns noch alleine umsehen konnten. Das lies ich mir nicht zwei Mal sagen...ich schnappte mir Noa und ging mit ihm in den "Wald".

Tia und ich waren erleichtert, als uns die Frau endlich in Ruhe ließ. Sie reichte mir noch einen Kompass, dessen Bedienung ich wohl verschlafen hatte. Was aber auch egal war, da ich so etwas sowieso noch nie in der Arena gesehen hatte.
Zusammen mit meiner neuen Freundin rannte ich in den künstlichen Wald und fühlte mich augenblicklich freier. Hinter den Bäumen konnte man uns nicht mehr so leicht sehen und beobachten. Übermütig hüpfte ich zu Tia hin und stupste sie an. "Da du bist", rief ich und lief schon davon, damit sie mich fangen musste. Verzichte doch auf den ganzen Orientierungsblabla, das war lustiger.

Ich sah kurz wohl sehr verdutzt aus, als Noa mich plötzlich anstupste und davon rannte. Doch dann grinste ich und rannte ihm hinter her.
Hier im Wald konnte man glatt vergessen was hinter den Bäumen war...hier fühlte man sich gleich viel freier!
"Ich krieg dich", rief ich ihm vergnügt hinterher und lief immer weiter in den Wald hinter her. Er war größer als erst gedacht, verschiedenste Spuren waren auf dem Boden verteilt...es ging Tal auf Tal ab. Sogar rannte ich an einem kleinen See vorbei.
Doch das interessierte mich in dem Moment nicht, ich verfolgte nur Noa.
Als er ca. noch 2 Meter von mir entfernt war, streckte ich die Hand aus und berührte ihn am Rücken. "Du bist", quitschte ich und drehte mich blitzschnell um, um vor ihm davon zu laufen.
Ich kam an einer Tanne an, mit große, dicken Ästen.
prompt kletterte ich dort hinauf, ca. 3 Meter hoch, und wartete bis Noa mich fand oder fing..je nach dem.

aus Noas Sicht:

Kurz zweifelte ich daran, ob Tia mich jagen würde, aber dann rannte sie mir schon lachend hinterher und ich hatte alle Mühe schnell weg zu kommen. Ich blieb sogar lange in Führung bis mich der Anblick eines Sees für einen Moment ablenkte. Genau da fing mich Tia.
"Na warte", rief ich zurück, wirbelte herum und lief ihr hinterher. Jedoch nicht schnell genug, denn plötzlich war sie verschwunden.
Schlitternd blieb ich stehen, aber weit und breit konnte ich sie nicht erkennen. Suchend blickte ich mich um und enteckte ihre Fußspuren im feuchten Untergrund. Ich folgte den Spuren, die vor einem Baum endetten. Von oben hörte ich ein Kichern und da war sie.
Ohne zu überlegen kletterte ich ebenfalls hinauf um sie zu fangen. "Jetzt bist du dran", lachte ich und stubste sie an.

Ich hatte für einen Moment die Berürchtung das er mich auf dem Baum nicht fand und ich dann hier alleine zurück blieb.
Aber da war er auch schon zu mir herauf geklettert und fing mich.
Sowas blödes aber auch...
"Oh", stieß ich lachend hervor und kletterte den Baum langsam wieder herunter.
Dabei krazte mich ein Ast am arm und machte den Pulli kaputt. Oh...ob das wohl Ärger geben würde? Egal! Denn Noa rannte schon weiter, ich, ighm dicht auf den Fersen.
Aber dann blieb ich aprubt stehen als ein tiefer Gong ertönte und somit die Mittagspause ankündigte.
Schwer schnaufend stand ich da. "Sollen wir essen gehen? Ich hab Hunger", meinte ich und legte den Kopf schief.

Der Gong reist mich aus dem Spiel und ich bleibe aprupt stehen.
Juhu Mittagessen. Trotz der Beeren hatte ich wieder Hunger und vor der Arena sollten wir uns ja einiges an Fett anfressen. "Ja komm", antwortete ich. Doch als ich schon gehen wollte, fiel mir etwas auf.
"Du Tia, weißt du wo wir her gekommen sind und wo es wieder zurück in die Spielhalle geht?", fragte ich unsicher und blickte mich um. Jede Richtung sah für mich im Moment gleich aus. Mein Magen knurrte und wollte sich nicht damit abfinden, dass wir uns verlaufen hatten.

Ich sah mich ebenfalls um. Ich musste zugeben das ich keine Ahnung hatte...hier sah alles gleich aus und ich hatte mir nicht gemerkt wie es hier wieder rauß ging...
"Ich weiß es nicht", meinte ich schon schier panisch und klammerte mich unwillkürlich an Noas Oberarm fest.
Was, wenn wir hier nicht mehr rauß kamen? Was wenn die uns hier vergaßen und uns vergungern liesen?
Ich hatte Angst und konnte diesmal nicht verhindern das mir die Tränen die Wange herunter liefen.
Ich war so peinlich...ich musste immer in falschen Augenblicken meine Gefühle zeigen. Das amchte mich sauer auf mich selbst...

Auch in mir stieg Panik auf. Nicht weil ich Angst davor hatte, hier vergessen zu werden sonder wohl einfach wegen der Angst selbst. Verzweifelt blickte ich mich nach allen Richtungen um, als Tia neben mir zum Weinen anfängt. Sofort legt sich bei mir die Panik und ich umarme das Mädchen tröstend. Irgendwie erinnerte sie mich in dem Moment an meine kleine Schwester Mia. "Schsch", meine ich: "Wir finden hier schon wieder raus. Wir müssen uns nur erinnern an das was Frau Nähmlich gesagt hat." Ich setzte ein tapferes Lächeln auf und hoffte, dass auch sie wieder lächeln würde.
Dann bücke ich mich um meinen Teddy aufzuheben, den ich auf den Boden gelegt hatte, bevor ich zu ihr hinauf geklettert war, und augenblicklich wurde mein Lächeln breiter. "Guck mal Tia, da sind unsre Fußspuren, denen müssen wir nur zurück folgen." Kurz halte ich inne, dann strecke ich ihr Teddy hin. "Wenn du willst, darfst du ihn tragen, damit er dich beschützt."

Ich wunderte mich etwas als fast die ganze Panik aus Noas Gesicht wich und er mich tröstend in die Arme nahm. Dabei erinnerte er mich etwas an Phil,..oder an meine große Schwester Annelie. So machten sie das auch immer...
Es war schön so einen Freund wie Noa zu haben...es gab mir soetwas wie Vertrautheit...auch wenn wir beide wohlnicht mehr lange leben würden...
Ich lächelte als er die Frau, Frau Nähmlich nannte.
Ich folgte seinem Blick auf unsere Fußspuren. Ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Als er mir dann aber plötzlich seinen Teddy hinhielt verschwand meine Panik fast gänzlich.
Ich griff nach seinem Kuscheltier. Er sah süß aus...
"Danke", murmelte ich und ging mit ihm unsere Fußspuren entlang.

Tia griff wirklich nach dem Stofftier und ganz kurz keimte die Eifersucht in mir auf und ich wollte, ihn wieder zurück. Aber da das Mädchen jetzt wieder beruhigt wirkte, ließ ich ihn ihr und nahm sie an der Hand, während wir den Fußspuren nachgingen. "Fast wie bei Hänsel und Gretel", meinte ich.
Und da war er schon. Der Ausgang. Ich konnte die anderen Stationen durch die Bäume hindurch sehen. Ich ließ Tia los und lief die letzten paar Meter. "Und jetzt gehen wir essen."

--> zum Speisesaal

Hand in Hand gingen wir den Spuren nach bis sich der Wald vor uns lichtete und wir wieder großen Ausblick auf die anderen Mörder- Stationen hatten...
Kurz vor ende des Waldes lies er meine Hand los und meinte es wäre wie bei Hänsel und Gretel. Er hatte Recht..."ich hoffe nur hier wohnt keine Hexe", meinte ich grinsend und wischte mir einmal mit dem kaputten Ärmel durchs Gesicht.
Als er Essen ansprach hüpfte ich ein paar schritte,
Ich hatte tierischen Hunger...und Phil wollte ich auch wieder sehen...
"Essen", quitschte ich freudig und lief in Richtung Speisesaal.

Wechsel zu: Speisesaal

--> Essbare Früchte

Etwas erstaunt stand ich vor dem fast größten Teil der Trainingshalle und besah mir die einzelnen Ausstellungen am Anfang. Die Leiterin diesen Standes kam auf mich zu und erklärte mir, was ich zu tun hatte. Ich lächelte leicht und nahm den Kompass an, ließ mir erklären worauf ich achten musste und wie ich meine Spuren verwischen sollte.
Schließlich stand ich dann bereit vor dem Eingang der Station, sah mich aber noch einmal um, ob nicht wenigstens Dejan möglicherweise mich begleiten wollte.

Brix:

--> von Brix Zimmer

Der bisherige Vormittag war nicht so besonders verlaufen. Zuerst hatte mich Angi verspottet, weil ich mich bei ihr beschwert hatte, dass sie mich nicht geweckt hatte - mittlerweile glaubte ich kein Problem mehr damit haben zu dürfen, auch sie am Ende für meinen Sieg zu opfern. Dann hatte ich an den alternativen Ständen versucht mich zu informieren. Essbare Früchte - vergiss es, ich erobere lieber das Füllhorn und nimm mir richtiges Essen oder erlege ein Tier im Wald -, Heilkunde - ein Glück, dass sich damit die beiden aus Distrikt 2 beschäftigen, für mich ist das Weiberkram -, und last but not least hatte ich mir auch eine station angesehen, die Tarnen hieß, mich aber eher an die Fingerfarben im Kindergarten erinnerte. Eindeutig ich würde in der offensive, aber nicht in der defensive bleiben.
Gerade als ich mich wieder den bewerteren Aufgaben zuwenden wollte, sah ich eine neue Herausforderung.
Anny, die sich im Orientierungsteil anschickte hinein zu gehen. Einmal scheuen, wie gut ich als Jäger wirklich war und wie gut sie wirklich auf ihre Umgebung achtete.
Etwas versteckt, damit sie mich nicht sah, beobachtete ich sie und wartete darauf, dass sie in den künstlichen Wald ging.

"Waffen gibts keine?", fragte ich die Leiterin dann doch etwas erstaunt. Diese sah mich etwas entgeistert an und hielt mich wohl für zu voreilig. Endlich aber drückte sie mir einen kleinen Bogen mit einigen Pfeilen in die Hand, das sollte wohl genügen. "Danke", sagte ich dann etwas spöttisch und grinste ihr zu. Sie schien nicht wirklich zu wissen was hier abging.
Seufzend strich ich mir einmal kurz durch die Haare, ehe ich entschlossen in den künstlich angelegten Wald stapfte. Einige Biegungen nach rechts und wieder nach links und ich befand mich ganz in einer unnatrülichen Vegetation. Hier wucherte es praktisch nur so von Pflanze.
Also, was sollte ich hier nochmal anstellen? Achja, die Tiere finden und meine Spuren verwischen. Aber noch ein Zeichen für die Leiterin hinterlassen, damit sie mich notfalls findet. Ein Grinsen huschte mir übers Gesicht. Was wäre, wenn ich es nicht tun würde?
Den Gedanken schob ich aber wieder beseite und malte mit einem Stück Kohle ein Kreuz auf einen Baum, ehe ich meine Fußspuren mit Ästen und des weiteren wieder verwischte. Die Spuren der Tiere jedoch ließ ich, wo sie waren und ging ihnen nach. Erneut packte mich der Ehrgeiz und ich schlich bedacht und leise durch das Unterholz, bis direkt vor mir nahezu eine Herde wilder.. Hirsche oder was das waren, graste. Etwas verwirrt sah ich gut versteckt zu den Tieren. Es würde nicht schwer sein, eines davon zu erlegen, aber sollte man das wirklich tun?
"Pf.. schei' doch drauf", sagte ich zu mir und zielte. Die Pfeilspitze zog von einem Tier zum anderen, bis sie an einem jüngeren Tier hängen blieb. Ich atmete einmal kurz aus, hielt dann die Luft an und zielte auf dessen Hals.
Fast geräuschlos sackte das Tier zusammen, während die anderen Rehe oder eben Hirsche auseinanderstobe. "Treffer versenkt", murmelte ich, ehe ich auf die Lichtung trat und einen Baum markierte. Darunter malte ich einen Totenkopf. Jetzt erinnerte ich mich wieder an die Worte der Leiterin. 'Wir holen später die toten Viecher.'
Wieder grinste ich, ehe ich im Unterholz verschwand. Es war nichts von mir zu sehen und nur das tote Tier lies erahnen, dass jemand hier war.

Ich wartete noch kurz, als sie schon in den Wald verschwand und zwar bewaffnet. Dann trat ich aus meinem VErsteck heraus um ihr zu folgen. Für die Trainerin hatte ich nur eine abfällige Geste übrig und auch auf Waffen verzichtete ich, ich wollte sie schließlich nicht töten noch nicht.
Leise ging ich in den Wald und versuchte ihre Spuren zu entdecken. Anfangs war es nicht schwer ihr zu folgen. Ihre Fußabdrücke waren schlampig oder zu stark weggewischt worden, aber nach einigen Metern verlor ich ihre Spur und blieb etwas irritiert stehen. An einem Baum befand sich ein Kohlezeichen, aber ich konnte nicht sagen ob es von ihr oder einem anderen stammte.
Gerade als ich zu überlegen begann, ob ich nicht doch wieder umdrehen sollte, hörte ich einen Ruf nicht unweit vor mir. Scheinbar hatte sie irgendwas erschossen. Ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich leise näher an den Ursprung der Stimme heran schlich. Unter meinen Stiefel knakste ein Stock und ich blieb kurz stehen um auf eine Reaktion des Waldes oder von ihr zu warten, da jedoch nichts passierte schlich ich weiter und konnte ihren Rücken durch die Blätter bereits vor mir ausmachen.

Etwas sarkastisch verdrehte ich kurz die Augen, als ich nur wenige Schritte später vor einer trockenen Ebene stand. "Woow, wie einfallsreich", murmelte ich sarkastisch, verstummte aber wieder. Ich hatte gemerkt, wie ich mit mir selbst redete und das war, meiner Ansicht nach sogar mir peinlich. Okey, ich war 13.. Möglicherweise noch ein kleines und hilfsloses Kind.. Wobei des letzteren gar nicht wirklich stimmte. Aber ich könnte glatt als schnell verwundbar durchgehen. Vielleicht würde mir das sogar später zum Vorteil werden und die anderen Tribute würden mich unterschätzten.
Aufmerksam drehte ich mich einmal im Kreis, aber hier konnte man sich kaum verstecken. Risikozone.. dachte ich und grinste. Ich liebte das Risiko.
Einmal kurz atmete ich tief ein und schloss für einen Moment die Augen. War es das, was ich mir gewünscht hatte? Das, was ich daheim immer wollte und jetzt hatte?
Ich glaube schon.. Aber dann sollte ich wenigstens das beste draus machen.
Geschickt erinnerte ich mich, wonach ich suchen musste, wenn ich zum Wasser wollte und fand dieses auch schließlich schnell genung. Ich hatte einen Plan und er würde zweifellos aufgehen. Solange nichts größeres daziwschen kam.
Ich musterte die kleine Quelle nahe einer Steingruppe nur kurz, ehe ich weiter lief und nicht sehr viel später in ein paar andere Ebenen kam. Weiterhin malte ich ab und zu Kohlekreuze auf meinen Weg. Es war irgendwie langweilig.
Nach einiger Zeit erreichte ich den Ausgang, trat etwas erschöpft vom zügigen Laufen und auch etwas genervt mit meinem Bogen in der Hand aus dem Wald, legte alles auf einen Tisch und ließ mich von der Leiterin des Standes bequatschen.

"Scheiße!", brüllte ich und schreckte damit einige Vögel auf. Ich hatte Anny einen zu großen Vorsprung gelassen und irrte nun schon eine geschlagene Stunde auf der Suche nach ihr durch diesen beschissenen, künstlichen Wald. Mir knurrte der Magen, da ich auch schon auf's Frühstück verzichtet hatte.
Dass ich es ihr gutrechnen sollte, dass sie sich so perfekt verbergen konnte, fiel mir in diesem Moment nicht ein. Stattdessen stieß ich noch einen wütenden Schrei aus, bevor ich am Absatz kehrt machte um hinaus zu finden, aus diesem elenden Gebiet.
Ich brauchte eine knappe dreiviertel Stunde um wieder hinaus zu finden, zum Glück hatte ich meine Fußspuren nicht verwischt.
Draußen sah ich Anny, die anscheinend auch gerade erst heraus gekommen war.
"H", rief ich ihr zu und hoffte nur, dass sie nicht unbedingt bemerkt hatte, dass ich ihr gefolgt war.

--> von Beobachtungsraum

Lucia steuerte die Orientierungsstation an und ich folgte ihr ohne allzu viel Lust.
Zwei Tribute - einer aus Distrikt 1 und sie aus Distrikt 2 - standen an der Station. Die Versuchung war groß, zu ihnen hin zu gehen und mich mit ihnen zu unterhalten, aber unser Job lautete nur beobachten und Informationen sammeln.

Ich wirbelte kurz herum und sah Brix mehr oder weniger aus dem künstlichen Wald stolpern. Ich runzelte kurz die Stirn und sah ihn etwas schief an, bis ich mir ein etwas misstrauisches und langsam sagendes 'Hey' herauszwang. Kurz überlegte ich noch, warum ich ihn drinnen nicht gesehen hatte, verschwendete meine Gedanken aber nicht mehr weiter damit und ließ mir weiter einige Kampfanziehsachen auskleiden.
Meine Konzentration wurde dann aber wieder abgelenkt, diesmal aber von jemandem ganz anders. Die Beiden sahen nicht aus wie Tribute, weshalb meine Augen die ganze Zeit auf ihnen ruhten. "Wer ist das?" murmelte ich leise.

Verwundert folgte ich Annys Blick. Die beiden wirkten zu alt um Tribute zu sein und sowieso sahen sie nicht wie Leute aus den Distrikten aus, aber auch nicht wie Trainer.
"Keine Ahnung, vielleicht Spielemacher", gab ich leise zurück, ich wollte nicht, dass die beiden mich hörten. Eigentlich hatte ich gedacht, wir würden erst bei der Punkteverteilung überprüft werden. Aus unerfindlichen Gründen machte mich deren Anwesenheit nervös und zugleich stolz, da sie gleich auf uns und nicht auf irgendwelche anderen aufmerksam wurden. Schade, dass wir gerade nicht bei irgendwelche Waffen standen, mit denen ich angeben könnte.

Ich dachte angestrengt nach, was sie wohl wollten. Vorallem dass sie direkt hierher kamen, war mir irgendwie ungewöhnlich. Sonst beobachteten sie uns alle doch nur aus dem Kontrollcenter oder dem Beobachtungsraum, oder nicht. "Vielleicht..", murmelte ich und sah die Beiden weiterhin an. Schließlich aber riss ich mich von ihrem Auftreten los und drehte mich zu Brix um. "Was machst du eigentlich hier? Ich dachte du wärst die ganze Zeit mit Angi bei den Waffen, um euch beweisen zu können? Achja, ich war bei der Hilfestation.. Sonst kam ja keiner auf die Idee, dahin zugehen.. Morgen werden wir benotet." Ich kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. WIe schon so oft, merkte ich, dass ich trotzdem, obwohl ich für 13 Jahre eigentlich gut gewachsen war, noch zu dem Karriero aufschauen musste. Sonderlich wundern tat es mich aber nicht.

Super, die beiden Tribute hatten uns entdeckt und warfen uns beiden die ganze Zeit über verstohlene Blicke zu. Dabei waren wir es doch, die sie beobachten sollten.
"Gehen wir lieber wo anders hin", schlug ich Lucia vor. Die beiden schienen sowieso nicht vor zu haben, noch weiter an der Station zu üben. Meine Kollegin nickte und blickte sich in der Halle um. "Wie wäre es mit dem Bogenschießstand?", fragte sie.
Ich folgte ihrem Blick und stimmte zu. Dort gab es wenigstens etwas mehr Aktion.

--> Bogenschießstand