Der Park

Er ist schuld!
Immer wieder durchfuhr mich dieser Gedanke wie ein widerhallendes Echo.
Und jetzt schob er das alles auch noch auf die Tatsache, dass er betrunken gewesen war. - Typisch Mann.
Ich konnte mich plötzlich wirklich nicht mehr beherrschen, ließ den Korb mit den Blumen zu Boden fallen und sah Damon zornig an.
"Ach und dass du betrunken warst, entschuldigt dein Verhalten, denkst du, nicht wahr? Hast geglaubt, man könnte das alles gleich wieder ins Lot bringen, war doch nur ein dummes Missgeschick! Verdammt, du hast KEINE Ahnung, dass dieser kleine Fehler von dir noch ganz andere Menschen betroffen haben könnte als bloß dich selbst! - Du bist schuld!"
Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst, doch ich merkte, wie meine Augen feucht wurden und wollte plötzlich einfach nur von hier verschwinden. Ohne ihm eines Blickes zu würdigen, bückte ich mich und versuchte so schnell wie möglich die herausgefallenen Blumen wieder in den Korb zu sammeln, während ich ignorierte, dass Tränen auf den Boden vor mir fielen und ihre nassen Spuren hinterließen.

Ich sah sie für einen Moment nur überrumpelt an, mit einer solch heftigen Gegenwehr hatte ich nun auch wieder nicht gerechnet. Ich hatte keine Ahnung, was mein Fehler, wie sie es ausdrückte, mit ihr zu tun haben könnte. Doch sie hatte wahrscheinlich auch keinen blassen Schimmer, wie sehr ihre Anschuldigung mich traf.
Du bist schuld! Ich bin schuld.
Diese Wörter schienen mich in meinen Leben immer weiter zu verfolgen. Wie oft hatte ich sie inzwischen gehört. Mein Vater, der sie mir ins Gesicht schrie, meine Mutter die sie nur leise flüsterte, und allen voran ich selbst, wie ich es mir tausendmal am Tag zuflüsterte. Du bist schuld! Wie kannst du leben, wenn er tot ist... solltest nicht du an seiner Stelle tot sein? Du bist Schuld! Dein Bruder ist tot! DU trägst alle schuld! Ich bin schuld! Ich bin schuld...
Ja, die Zeit in der Victoria mich verließ war hart gewesen, aber hatte Loreena auch nur die leiseste Ahnung, wie hart tatsächlich? Ich saß noch immer auf der Parkbank, doch ich war kurz davor einfach zu gehen, ein bisschen Zeit allein wäre jetzt wohl nicht ganz verkehrt, aber ich blieb. Ihre gekrümmte Gestalt am Boden, während sie die Blumen aufsammelte, die Tränen auf ihren Wangen, so konnte ich sie kaum hier lassen. Dass ließ mein Ehrgefühl nicht zu, egal was sie mir angetan hatte,...
Ich kniete mich neben sie und half ihr dabei die Blumen aufzusammeln, aber ich sagte nichts, ich hatte nicht das Gefühl, dass Worte nun groß weiterhelfen würden...

Ich sah überrascht auf, als ich plötzlich bemerkte, dass er nicht mehr auf der Parkbank saß, sondern tatsächlich aufgestanden war, um mir zu helfen, die Blumen einzusammeln. Nachdem ich ihn so angefahren hatte.
Ich schluckte und senkte den Blick.
Meine Wut war schon wieder gänzlich verblasst, da sie einer lange aufgestauten Traurigkeit Platz gemacht hatte, doch auch jene wurde durch das Gefühl der Überraschung unterbrochen, als Damon anfing mir zu helfen. Ich sammelte weiter die Blumen ein und wagte es, ihm einen kurzen Blick zu zuwerfen, um sein Gesicht zu mustern. Er sagte nichts, doch ich spürte das beklemmende Gefühl der Schuld nun bei mir selbst, denn ich hatte ihm Unrecht getan. Selbst wenn er und meine Schwester länger zusammengeblieben wären, wäre das sicher kein Garant dafür gewesen, dass Victoria sich nicht in ihn verliebt hätte. Ich konnte ihn einfach nicht für so etwas verantwortlich machen, nur um die eigene Schuld loszuwerden, weil ich nicht fähig gewesen war, meine Gefühle zu offenbaren.
Ich stoppte in meinem Tun, wischte mir die sinnlosen Tränen aus dem Gesicht und sagte leise zu Damon, ohne ihm dabei in die Augen schauen zu können: "Es ... es tut mir leid. Ich hatte kein Recht, dich so anzufahren."

Eine Weile sammelten wir schweigend zusammen die Blumen auf, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend, bis sie sich ein Herz fasste, um sich bei mir zu entschuldigen. Kurz hielt ich in meiner Tätigkeit inne: "Ich hatte auch nicht das Recht dich anzufahren, trotzdem habe ich es getan..." Ich legte die Blume, die ich gerade eingesammelt hatte zusammen in ihren Korb, meine angriffslustige Laune war verflogen, eigentlich hatte sie auch nie ihr gegolten...
Ich stand auf und klopfte mir den Sand von der Hose, dann streckte ich ihr die Hand entgegen, um ihr hochzuhelfen.
"Es tut mir Leid. Ich hätte das deiner Schwester und nicht dir vorwerfen sollen!"
Ich sah wieder auf sie herunter, eine Frau so am Boden zerstört zu sehen, zerbrach mir beinahe das Herz,...okay, das war vielleicht etwas übertrieben...
"Ich feiere heute Abend eine Party, vielleicht hast du ja Lust zu kommen?", bot ich ihr eine Art Friedensangebot an.

Ein unbewusstes Lächeln umspielte plötzlich meinen Mund, als auch Damon sich bei mir entschuldigte und mir noch dazu aufhalf. Ich hatte ganz vergessen, dass er eigentlich immer recht nett zu mir gewesen war.
"Sei besser froh, dass du es mir gesagt hast und nicht meiner Schwester, wer weiß, was die wieder aufgeführt hätte", meinte ich sarkastisch und schmunzelte.
Eine Einladung? Ich spürte, wie die Schüchternheit schon wieder von mir Besitz ergreifen wollte, doch ich schaffte es, sie mal beiseite zu schubsen und antwortete: "Wenn du mir sagst, wo die Party stattfindet, sehr gerne."

Ich hätte es eigentlich nicht allzu schlecht gefunden, wenn ihre Schwester sich aufgeführt hätte, denn das gäbe mir indirekt das Recht, dass ich mich auch aufführend hätte können. Aber vielleicht würde ich dazu ohnehin irgendwann nochmal die Gelegenheit bekommen, deshalb machte ich mir da jetzt nicht so viele Gedanken.
"Wir feiern im Garten meines Hauses", antwortete ich ihr, "das heißt, wenn das Wetter mitspielt, ansonsten verlegen wir das ganze nach drinnen. Für Getränke und Essen ist gesorgt... du kannst gerne jemanden mitnehmen", ergänzte ich, "ich habe nämlich keine Ahnung, ob du irgendjemanden von den Leuten dort kennst."
Ich musterte sie: "Komm einfach irgendwann abends, wir haben keine genaue Uhrzeit festgelegt. Ich denke dieses Einladung bin ich dir zumindest schuldig, wenn ich dich erst mit deiner Schwester verwechsle, dich ohne Grund anschreie und dann auch noch zum Weinen bringe...", zwinkerte ich ihr zu.
So klang das wirklich ziemlich gemein...

"Alles klar. Ist es irgendeine besondere Party? Also nicht, dass irgendwer Geburtstag hat und ich dann ohne Geschenk dastehe", sagte ich mit dem Anflug eines Lächelns und hob den Korb dabei vom Boden auf.
Jemanden mitnehmen? Ich überlegte, kam aber zu dem Entschluss, dass mir auf die Schnelle niemand einfiel und Victoria wollte ich auf keinen Fall mitbringen, denn ich hatte ja gerade eben gesehen, wozu das führen könnte.
Als Damon die eben geschehenen Ereignisse noch einmal aufzählte, verzog ich das Gesicht und meinte sofort: "Ich hab wohl zuerst zum Schreien angefangen nicht du."

Ich musste lächeln, als sie vorsichtshalber fragte, ob irgendjemand Geburtstag hätte.
"Ich und ein paar Freunde feiern die bestandenen Prüfungen,... also musst du keine Geschenke mitnehmen, wobei man sowas natürlich nicht abschlagen würde", witzelte ich, "aber nimm nichts mit, soweit ich informiert bin, verschenkt sonst auch niemand was... und Geburtstag hat heute auch keiner..."
Ich zog beide Augenbrauen nach oben, als sie nochmal auf den Streit zu sprechen kam: "Im Grunde ist es jetzt ja auch schon egal, .... wie man so schön gelernt hat: Zum streiten gehören immer zwei..."
Eine Lektion die mir als Kind ziemlich fremd war,... irgendwie war ich an sämtlichen Zankereien mit meinem Bruder schuld gewesen. Ich war wohl nie die ruhigste Seele gewesen.
"Wo musst du jetzt hin?", frage ich sie neugierig.

Welche bestandenen Prüfungen?, fragte ich mich und nahm mir vor, Damon später danach zu fragen.
"In Ordnung", antwortete ich. Ich wollte dann schon "Tschüss" sagen, als er mich fragte, wo ich denn hin musste. Ich antwortete ehrlich: "Eigentlich nur mehr nach Hause. Ich war hier nur unterwegs, weil ich meine Eltern zum Marktplatz begleitet und danach noch diese Blumen auf der Weide gepflückt habe. Meine Mom braucht die für ein paar Arzneien", fügte ich noch erklärend und mit einem Blick auf den Korb hinzu.
"Und du?"

Ich warf einen Blick auf die Blumen. Von Pflanzen verstand ich wirklich nichts, das war einer der Bereiche, die in meiner Ausbildung permanent vernachlässigt worden waren...
"Aha", erwiderte ich deshalb nur auf ihre Erklärung.
"Ja, ich bin eigentlich auch auf den Weg nach Hause,... ursprünglich wollte ich nur kurz im Park vorbei schauen, weil er nun mal auf dem Weg liegt...", ich warf einen Blick auf die Sonne, offensichtlich hatte ich die Zeit vergessen, ich musste den Mann mit seinem Hund eine ganze Weile zugesehen haben...
"Dann bis später", verabschiedete ich mich, sie sah ohnehin schon so aus, als müsste sie dringend weiter, "ich will dich wirklich nicht noch länger aufhalten..."
Ich persönlich hatte heute nicht mehr viel vor, aber sie vielleicht schon und ich hatte sie schon lange genug von der Arbeit abgehalten...

Er hielt mich zwar nicht wirklich auf, da ich heute ohnehin nicht viel zu tun hatte, aber ich spürte wie ich wieder zurückgezogener wurde und mich infolgedessen auch langsam verabschieden wollte, da mein Gefühlsausbruch schon länger vorbei war.
"Okay", sagte ich also und hob die Hand zum Gruß. "Bis dann!"
Ich schenkte ihm noch ein leichtes Lächeln und machte mich dann auf den Weg nach Hause.
Das ist mal eine Begegnung gewesen ..., schoss es mir beim Gehen in den Kopf, als ich unwillkürlich darüber nachdenken musste. Auf jeden Fall wusste ich jetzt, dass ich Victoria höchstwahrscheinlich doch nichts von diesem Ereignis erzählen würde, denn das hätte auch bedeutet ... ihr gewisse andere Dinge erklären zu müssen.

Haus, Praxis & Apotheke der Murrays

Ich sah ihr noch kurz hinterher, wandte mich dann aber auch zum Gehen. Es wurde schließlich höchste Zeit jetzt auch mal wieder Zuhause aufzukreuzen. Die Sonne war schon ein ganzes Stück weiter gewandert.
Meine Gedanken kreisten immer noch um Loreena. Was war nur mit ihr los? Zugegeben ich hab sie noch nie wirklich gut gekannt, doch so eine Szene, wie gerade eben hatte ich bei ihr noch nie erlebt. Sollte ich mir Sorgen machen? Vielleicht hatte sie auch einfach nur einen schweren Tag hinter sich..., was am Tag der Ernte auch nicht unverständlich wäre. Wahrscheinlich machte ich mir einfach zu viele Gedanken...
Dass Victoria heiratete fand ich auch immer noch merkwürdig, aber das waren wohl schon lange nicht mehr meine Angelegenheiten.
Der Park war wirklich schön angelegt, es gab einige Blumen und links, wie rechts zierten Bänke den Weg. erst letztens hatte ich mich mit einem Friedenswächter unterhalten, welcher zuvor in einem anderen Distrikt war. In den unteren Distrikten gab es anscheinend weit weniger Luxus als hier bei uns, die meisten dort führten ein Leben in Hunger und Elend... etwas, das ich mir nur schwer vorstellen konnte.

----------> Haus der Familie Chagall

-> Haus der Ivoires

Als ich im Park ankam suchte ich mir ein Stückchen abseits einen Baum und setzte mich in dessen Schatten, denn die Sonne brannte ganz schön vom Himmel. Ich packte mein Buch aus und schob meine sonnenbrille nach oben auf den Kopf. Dann began ich weiter zu lesen und in die Welt des buchs ein- und abzutauchen. So merkte ich garnicht wie die Zeit verging.

Die WG -->

Die Sonne brannte vom Himmel und hinterließ einen warmen Schauder auf meiner Haut. Ich wollte aus meinen Klamotten raus und eigentlich nicht einmal hier sein. Trotzdem war der Park der beste Ort eigentlich. Zumindest der Beste für meine Gedanken und mich.
Ich wusste dass ich bald ins Kapitol zurückgeholt werden würde, zumal die Ernte vorbei und die Tribute wohl gerade am trainieren waren.
Der Gedanke versetzte mir einen Stich und veranlasste mich dazu, schneller zu laufen. Die Steine unter meinen Füßen knirschten. Dieses Mal noch löste mich ein anderer Mentor ab. Aber ich wusste nicht, wie lange ich diesen Vorteil noch hatte und nicht die Tribute vor ihrem Tod auf die Arena vorbereiten musste. Auf einmal war es mir so, als hätte man die Sonne ausgeschaltet und mit einer Wolke ausgetauscht. Ich fror ein wenig, setzte mich aber auf die nächstbeste nicht besetzte Bank und ließ die Sonne in mein Gesicht scheinen, auch wenn es mir dadurch nur ein wenig wärmer wurde.
Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Ändern konnte ich nichts mehr, aber ich wollte irgendetwas tun. Und wenn ich schon irgendwann das Kapitol wieder sehen würde, dann aber auch richtig. Ich wollte wissen, welche Leute die Arena erschaffen haben. Ich wollte es wissen und ich wollte Jemanden rächen.

--> Wohnsitz der Serafins

Ich beeilte mich nicht gerade, sondern schlenderte sie mit Laub bedeckten Wege entlang. Die Sonne schien warm auf mein Gesicht, aber durch den kühlen Wind, der gerade aufkam, war mir auch mit Jacke nicht zu heiß. Ich war sowieso eine Frostbeule, richtig warm wurde mir nur im Hochsommer.
Außer mir war kaum jemand hier und mir fiel sofort ein Mädchen auf der anderen Seite auf: Annyca. Die die letztes Jahr gewonnen hatte. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter, sie erinnertre mich sofort wieder daran, was mein Vater von mir nächstes Jahr erwartete, an die Arena, daran, woran ich gerade eigentlich nicht denken wollte.

Ich bemerkte erst später, dass ich die ganze Zeit über auf meine leeren Handflächen gestarrt hatte. Dass ich eigentlich in keinster Weise ein Karrieroverhalten zeigte war mir auch bewusst.
Ich seufzte und hob meinen Kopf.
Ein Mädchen befand sich hier ebenfalls, außer ihr war im Moment keine einzige Person zu sehen. Bevor ich auch bei ihr anfing, mir ihr Gesicht einzuprägen legte ich meinen Kopf in den Nacken und ließ die Sonne in mein Gesicht scheinen. Meine kastanienbraunen Haare fühlten sich auf meinen Schultern warm an. Ich sollte gehen und einiges erledigen. Aber irgendetwas blockierte meine Gedankengänge.
Ich hasste diese Filmrisse aus der Arena, die ich nicht verdrängen konnte. Sie trieben mir immer noch Tränen in die Augen.

Ich beobachtete Annyca heimlich und mir fiehl auf, dass sie sich so gar nicht wie die Sieger oder Siegerinnen benahmen, die wir Distrikt zwei sonst hatte. Diese ganzen Karrieros, die damit prahlten, die besten zu sein und die anscheinden psychisch völlig unbeschadet weiderkamen.
Sie dagegen sah eigentlich ziemlich angegriffen aus, wie sie da saß und irh Handflächen anstarrte. Vielleicht war sie doch kein typischer Karriero oder ich habe bei den anderen bloß nciht bemerkt, dass sie auch Schäden davongetragen haben. Aber sie sahen immer so überheblich, arrogant drein, ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie Angst haben könnten. Genau wie die alle in den Trainingscentern, in die mein Vater udn mein Bruder mich immer schleppten. Arrogante Arschlöcher.
Annyca kam mir in dem Moment viel zerbrechlicher vor. Sie war auch noch 3 Jahre jünger wie ich - un hatte es trotzdem durch diese Hölle geschafft.
Dann hob sie den kopf und sah mich an, aber ich sah so schnell ich konnte zur Seite, shüchtern wie ich war, bevor unsere Blicke sich trafen. Ich schaute stattdessen gaanz interessiert die Blumen am Boden an, die schon fast wieder verwelkten. Ich wollte nicht, dass sie ebmerkte, dass ich sie beobachtete.
Nach einer Weile blickte ich wieder zu ihr herüber. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schien die Sonne zu genießen, doch ich meinte zu erkennen, das ihre Augen leicht feucht wurden.

Wohnsitz der Serafins -->

Als ich ankam, waren nicht sehr viele Leute im Park. Im Schatten der Bäume war es angenehm kühl. Als ich mich weiter umsah entdeckte ich Juniper. Mir fiel allerdings noch ein weiteres Mädchen auf. Annyca Sescon, die Siegerin der letzten Hungerspiele. Sie schien mir irgendwie sympathischer als die anderen Karrieros zu sein. Wenn ich mich nächstes Jahr für die Hungerspiele melde, hätte ich sie gerne als Mentorin. Es lag wahrscheinlich daran, dass sie nicht die ganze Zeit mit ihrem Ruhm prahlte. "Ich hab dich schon gesucht!", rief ich, während ich auf Juniper zu lief. "Was machst du hier?"

Als ich meine Augen wieder öffnete war eine weitere Person zu sehen, die nach einiger Zeit rufend auf das andere Mädchen zu lief, das bis vor kurzem noch scheinbar sehr interessiert auf die Blumen gesehen hatte.
Ich stand langsam auf und lief lautlos weiter. Fast unbemerkt wie ich meinte. Ich durfte mich in aller Öffentlichkeit nicht so komisch benehmen. Vielleicht sollte ich die letzten Sieger meines Distrikts besuchen, damit ich wenigstens annähernd einem Karrierosieger gleich kam.
Ich dachte wieder an mein Ziel, was mich schließlich dazu veranlasste, etwas schneller zu laufen. Der Tag war zwar noch lang, trotzdem hatte ich nicht vor Zeit zu verlieren. Und diese Sache wollte ich sowieso schnellst möglichst hinter mir haben. Wieder glaubte ich die Stimme meines Stylisten in meinem Kopf zu hören und hob fast automatisch meinen Kopf. Lächeln Annyca, lächle. Dann siehst du viel schöner aus, und heb deinen Kopf. Man will doch deine Augen sehen.
Ich steckte immer noch in diesem seltsamen Kleid von gestern Abend, als ich hier ankam. Keine Frage, mir gefiel es, schließlich hatte Rae es entworfen, aber es war einfach viel zu schön und zu unbequem.
In meinem Kopf erstellte ich mir eine Liste mit den Dingen, die ich heute tun wollte. Vielleicht konnte es mir dann einfacher fallen, alles zu akzeptieren was geschehen war.
Mein Gott, ich hatte Probleme. Verwirrt und etwas wütend über mich selbst ballte ich meine Hände zu Fäusten und bemerkte gar nicht, dass ich fast anfing zu rennen.

--> Haus der Sescon's

Ich blickte auf, als ich jemanden rufen hörte und entdeckte meine Freundin zwischen den Bäumen, die auf mich zu lief.
"Jena!" rief ich erfreut und stand auf, um sie zur Begrüßung zu umarmen.
"Ach naja, ich bin wieder mal vor meinem Bruder geflohen. Außerdem mag ich diesen Park" meinte cih auf ihre Frage hin "Und du? Müsstest du nicht trainieren?" fragte ich, obwohl ich wusste, dass sie das gar nicht wollte, nur verband uns so ziemlich das gleiche Schicksal von unseren Eltern als Karriero auserwählt worden zu sein. Wenn es nach denen ging würde einer von uns beiden die nächsten Hungerspiele gewinnen. Ich hoffte, dass keiner von uns ausgelost würde. Ich widerstand einem Seufzer und schob die Gedanken von mir.
"Ist es nicht herrliches Wetter?" lenkte ich sie in eine andere Richtung.

(sorry dass ich so lang nix geschrieben habe... hab bisschen wenig Zeit weil ich meine Facharbeit schreiben und auch für die Führerscheintheorie lernen muss o.O)

"Naja, du weißt, dass ich Hitze nicht besonders mag.", antwortete ich ihr. Ich wusste genau, dass sie mich bloß nicht wieder daran erinnern wollte, dass eine von uns früher oder später an den Hungerspielen teilnehmen muss...was ihr gerade misslungen war. Okay, falls Juniper nächstes Jahr gezogen wird, könnte ich mich immer noch freiwillig melden, was meine Eltern sowieso wollen. Dann könnte ich wenigstens Juniper das ganze Gemetzel ersparen. "Hier im Schatten ist es aber ziemlich angenehm. Was hast du die letzten Tage über gemacht? Ich hab dich nirgendwo gesehen?", fragte ich sie.

(ich kann auch nicht immer antworten, da unser Internet öfter nicht funktioniert ^^" und davor war ich im urlaub)