Die Tribute von Panem RPG
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 Die Siegertour (Annyca Sescon)

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Annyca Sescon

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BeitragThema: Die Siegertour (Annyca Sescon)   Die Siegertour (Annyca Sescon) EmptyMo Feb 13, 2012 11:16 pm

Bei fast jedem Distrikt sah ich die Gesichter der jeweiligen Tribute vor meinen Augen. Sie sahen traurig aus, verletzt und viel zu schemenhaft. Nur der Gedanke daran, dass ich nach dieser einen Tour vorerst meine Ruhe hatte, hielt mich davon ab, bei jeder Ankunft in den Distrikten einfach wegzulaufen.
Standhaft blieb ich gerade stehen und mein Blick glich sich, soweit es ging, einem würdigen Karrierosieger an. Es waren meistens dieselben Worte, die die Leute aus dem Kapitol und der Bürgermeister eines Distrikts sagten. Ich selbst sagte immer etwas anderes.
Ich hatte vor mit jedem Familienmitglied der einzelnen Tribute zu reden, aber dazu kam es erst gar nicht. Die Friedenswächter ließen es nicht zu, deshalb fand ich nur ein paar Mal die Möglichkeit die Worte zu übermitteln, die ich sagen wollte und musste.
Distrikt 12 war wohl die einfachste Station. Mit diesen Tributen hatte ich nicht viel zu tun gehabt, dass das Mädchen durch meine Hand starb war ganz allein ihre Schuld, aber ich wusste auch, dass hier das niemand einsehen würde. Die Zugfahrt zu den nächsten Distrikten verging schnell. Niemand sprach mit mir, ich sah immer nur schweigend aus dem Fenster. Nur ein paar Mal gesellte sich Rae, - mein Stylist - zu mir, aber auch nur, um mich mitleidend anzusehen. Dann wandte ich immer den Blick ab, ich mochte es nicht, wenn er nicht in zwei gleichfarbige Augen sehen konnte, außerdem gefiel mir diese Art von Mitleid überhaupt nicht.
Distrikt 11. Noch zehn. Ich versuchte nicht an das zu denken, was mir noch bevorstand. Die Gesichter der Tribute immer wieder vor Augen zu sehen war schrecklich genug.
Distrikt 10. Noch neun. Phil’s Gesicht tanzte mit vor Augen und trieb mir beinahe Tränen ins Gesicht. Er hatte sich nicht aufgegeben und am Ende sogar für sich gewonnen. Ich erinnerte mich an seine Augen und seine plötzliche Umarmung in der Arena, die mich so überrascht und das Ganze noch schwieriger gemacht hatte. Er war ein Überlebenskünstler gewesen, genau wie ich und trotzdem hat er es nicht geschafft. Aber das Kapitol. Das Kapitol hat ihn nicht gekriegt.
Tia’s Vater zu sagen, dass seine Tochter immer an ihn gedacht hat war fast noch schlimmer. Seine Augen wirkten so leer und traurig, ich konnte mir gut vorstellen, dass er mich zutiefst hasste. Tia.. Einzig dass ich mein Versprechen einlösen konnte beruhigte mich ein wenig.
Distrikt 9. Acht noch. Harry Spoel und Alice Darkness. Die zwei Jäger. Jedes Mal wenn ich an sie denken musste starrte ich unbewusst auf meine Armbeuge. Auch wenn sie meine vermutlich schlimmsten Feinde gewesen waren, vergessen würde ich selbst sie nicht.
Distrikt 8. Sieben, Anny, sieben noch. Hier war der Junge zuhause, der dem Kapitol auch entfliehen wollte. Anders als Phil aber, hatte er es nicht geschafft und sich letztlich selbst umgebracht. Aber auch das war eine Tat, die ich auf ewig bewundern werde.
Distrikt 7. Beherrsche dich. Du bist die Siegerin! Kalte, emotionslose Gesichter und so viel Hass.
Distrikt 6. Die Hälfte. Im Zug hatte ich einen Moment das Gefühl, nicht mehr ich selbst zu sein. Dass irgendjemand anderes mich übernommen hatte.
Distrikt 5. Ich sollte mich freuen, schließlich hatte ich gewonnen. Doch ich tat es nicht.
Distrikt 4. Seine Eltern zeigten kaum eine Regung. Sie hatten sich niemals erträumt, dass ihr Sohn bereits am ersten Tag starb, und dann auch noch von keinem Karrieretribut. Vielleicht dachten sie, dass ich daran schuld war, aber es war ihnen nicht anzusehen.
Distrikt 3. Nur noch zwei. Bleib ruhig. In mir stieg ein verdammt hässliches Gefühl auf. Ich wusste, dass das nächste Distrikt vermutlich gar keinen richtigen Hass auf mich verspürte, sondern nur enttäuscht von ihren eigenen Tributen war. Allerdings wusste ich nicht, ob das besser war als die üblichen leidenden Gesten.
Distrikt 1. Brix.. Als ich dort oben auf der riesigen Bühne auf dem Marktplatz stand, bemerkte ich, wie meine Hände zitterten. Auf den Gesichtern seiner Eltern spiegelte sich eigentlich nur Enttäuschung und etwas anderes, was ich nicht richtig deuten konnte. Der Triumph aber auf dem Gesicht seiner Schwester versetzte mir einen rasenden Schmerz. Er verschwand erst wieder, als ich, begleitet von zwei Wächtern, auf dem Friedhof des Distrikts stand. Ein neuer Gefühlsschub durchströmte mich, als ich die beiden Gräber von Angi und Brix sah. Sie wirkten so still und passten überhaupt nicht in das Wesen der Beiden. Ich brauchte zu lange, bis ich mich abwenden konnte und zurück zum Zug geführt wurde. Ich hatte nichts, was ich hätte liegenlassen können. Für ihn wäre mir sowieso nichts eingefallen. Dafür aber hoffte ich, dass mein Geschenk an ihn, diese Kette, gemacht aus einer Pfeilspitze die die Härte und Stärke von der Arena und ihm selbst beinhaltete, immer noch in seiner Hand lag. In der Menschenmenge bemerkte ich den stechenden Blick von einem Mädchen. Sie war die Schwester von Brix. Ihren Blick erwiderte ich kühl, für diesen Moment brauchte es keine Worte.

Als der Zug wieder losfuhr war es, als ob mich etwas verlassen würde. Zum ersten Mal nach der Arena erlaubte ich mir, darüber nachzudenken was ich wirklich fühlte. Ich war selbst über die stummen Tränen erschrocken, weshalb ich mich die ganze Zeit über nur in meiner Kabine einschloss und erst ein paar Minuten bevor wir mein Distrikt erreichten wieder erschien. Rae sagte wieder nichts, vermied es aber diesmal in meine Augen zu sehen. Mein Distrikt. Die Frage war, ob ich es noch so nennen wollte. Meine Schwester und mein Vater würden dafür büßen, dass ich ihretwegen in die Arena kam und einen Weg fand ich immer.

--> Distrikt 2



(ich hab selbst bemerkt, dass ich nicht überall die passenden Worte gefunden hab^^ Zur Zeit fehlen mir irgendwie die Ideen, weshalb ich öfters hier drüberschauen und was korrigieren werde.. Also mehr Emotionen und so, wenn ich das hinkrieg (; )
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