Die Flucht

"Katniss, was denkst du über die neusten Entwicklungen.", sagte ich, während ich mich an dem gekochten Eintopf bediente und es mir bereits auf einem Schlaflager gemütlich gemacht hatte.

"Klar, lassen wir den beiden Turteltauben ein bisschen Privatsphäre", meinte ich, als Finnick vor schlug, dass er mit mir Wache halten wollte. Ich wusste nicht, was ich eigentlich gegen die beiden hatte, vielleicht war ich einfach eifersüchtig, weil sie sich beide hatten und nie den ganzen Scheiß durchmachen mussten, wie Finnick und ich nach der Arena. Ich schüttelte den Kopf und beschloss in Zukunft etwas netter zu den beiden zu sein, schließlich war die Revolution auf sie angewiesen. Ein Liebespaar, dass das Kapitol stürzt. Ich könnte fast lachen.

Ich wartete bis Finnick bei mir war, bevor ich mich noch einmal umdrehte.
"Falls irgendwas passieren sollte, ihr beide müsst Distrikt 13 erreichen", rief ich den beiden zu. Ich glaubte zwar nicht daran, dass noch etwas passieren würde, aber sicher war nun einmal sicher.
Dann zog ich die Falltür auf uns kletterte schnell ins Freie, wo ich mich ein paar Meter von dem Baum entfernt im Gebüsch verbarg und auf Finnick wartete.

Ich nahm noch ein paar Essensvorräte und Wasser mit und folgte Johanna aus dem Versteck und flüchtete mit ihr in die Schatten des Gebüschs. "Ich werde alt", teilte ich ihr mit als ich bei ihr war. Zwar ging mein Pulsschlag wieder normal, doch meine Glieder schmerzten. Die Tage in der Arena und die Flucht machten sich bemerkbar.

"Baum oder Boden?", fragte ich Johanna und sah mich nach einem Platz um, von dem aus man das Gebiet möglichst weiträumig überblicken konnte und dennoch das Versteck der Rebellen im Visier hatte. "Also ich bin für einen Baum", entschloss ich. "Bist du dabei?"
Mein Magen knurrte. Sobald wir ein kleines Lager im Freien eingerichtet hätten würden wir etwas zu uns nehmen - Johanna benötigte ebenfalls Energie und hatte das letzte Mal mit uns allen am Vorabend gegessen.


ot: Finnick und Johanna wissen (noch) nicht, dass die Schwangerschaft erfunden ist, oder?

(Richtig)

ot: ne denk nicht ...

Ich lachte, als Finnick behauptete er würde langsam alt. Er war keine zehn Jare älter als ich. "Werd mal so alt wie -" Ich wollte Mag sagen, besann mich aber noch im letzten Moment und meinte: "Haymitch, dann darfst du das sagen. Aber ab jetzt dürfte es einfacher werden, jetzt spielen wir nach unseren Regeln."

"Da fragst du noch?", erwiderte ich und kletterte schon den Baum hinauf. Distrikt 7 war der Distrikt für Holz und ich war schon auf Bäume geklettert kaum das ich laufen konnte.
"Kommst du der bist du dafür auch schon zu alt?" Lächelnd sah ich hinunter um ihn auf zu ziehen.

Ich seufzte und stöhnte übertrieben laut, ehe ich den Aufstieg begann. Oben angekommen ließ ich mich eine Astgabel quer unter Johanna nieder. Ich wusste, dass sie den Überblick nicht gerne abgab. Als ob man einen halben Meter weiter unten sehr viel weniger sehen würde. Aber so war Johanna eben. Und genau so sollte sie sein.

Ich reichte Johanna etwas Trockenfleisch und eine Flasche Wasser, ehe ich mir selbst etwas davon nahm. Ich überblickte das Gelände soweit es möglich war, konnte jedoch nichts außergewöhnliches erkennen: Weder Negatives, wie Friedenswächter oder Mutationen des Kapitols, noch Hoffnung in Form von Tributen die uns nacheeilen oder Rebellen, die uns holen würden. Meine Gedanken schweiften ab und ich musste an Annie denken. Ob sie die Spiele gesehen hatte? Wie ging es ihr? Kam sie damit klar, dass wir alle verschwunden waren? Würde sich jemand die Mühe machen, sie aufzuklären? Annie ... meine wundervolle Annie. Wenn die Rebellen es schaffen, das Kapitol zu stürzen, dann könnten Annie und ich eine Zukunft haben. Eine gemeinsame Zukunft. Ohne Verpflichtungen dem Kapitol gegenüber ...
Meine Miene verfinsterte sich, als mir etwas einfiel.
"Katniss ... das Baby!" Erschrocken sah ich Johanna an. "Meinst du, sie kommt mit der Situation klar. Der Stress, all das? ... Nicht, dass unterwegs ihre Gesundheit schlapp macht... Worauf muss man bei einer Schwangeren achten?" Ich hatte keine Ahnung. "Ausreichend Nahrung.", antwortete ich mir. Das dürfte bei Katniss' Umgang mit dem Bogen kein Problem sein. "Darf sie sich bewegen?"
Klar, sie war in der Arena, aber hatte Peeta nicht angedeutet, dass das nicht gut für sie sei? Oder hatte er nur Angst um seine Frau - immerhin hatten die beiden geheiratet - und sein Ungeborenes gehabt?

"Danke", meinte ich, als er mir Trockenfleisch und Wasser herauf reichte. Damit lehnte ich mich zurück gegen den Stamm, kaute auf dem zähen Fleischstück herum und ließ meinen Blick über die Umgebung schweifen, bevor ich wieder zu Finnick sah, der gedankenverloren ins Nichts starrte. Ich ahnte schon, an was oder besser an wen er dachte.
"Es geht ihr sicher gut. Vielleicht ist sie sogar schon in Distrikt 13", meinte ich.

"Es kann nur noch besser werden", erwiderte ich, als er sich plötzlich Sorgen um Katniss und ihr Ungeborenes machte. "Wenn es die paar Tage in der Arena gut überstanden hat, dürfte das jetzt nicht zu viel stören. Ein oder zwei Tage ruhe für die werdende Mutter wären vielleicht gut, wenn wir es uns leisten können. Aber sonst dürfte sie noch alles machen, ich vermute sie ist noch nicht sehr weit."
Von einem Babybäuchen sah man wirklich noch kaum etwas, also höchstens drittes oder viertes Monat.

"Was sollte ich schon darüber halten.",sagte ich."Es ist alles so neu und so viele Neuigkeiten.",meinte ich."Und ich will einfach nur weiter leben und meine Familie sehen.",ich dachte an Prim und meine Mutter.Was sie wohl gerade machten?Ich hoffte es ging ihnen gut und sie machten sich keine Sorgen um mich.

Ich war Johanna dankbar für ihre Bemerkung, dass es Annie vermutlich gutging, sagte jedoch nichts.

"Ich hätte sowieso vorgeschlagen, hier ein paar Tage zu ruhen ehe wir uns auf den Weg machen - vorausgesetzt es kommt nichts dazwischen. Dann hätten wir unsere Rationen verbraucht und wären gut genährt. Außerdem sind, wenn es so bleibt, noch je 3 Tagesrationen für zwanzig Leute übrig. Ich könnte ein paar Netze knüpfen und wir konnten so jedem einen großzügigen Proviatnbeutel zur Verfügung stellen."

Der Mond schien hell zwischen den Bäumen, man hatte einen sehr guten Überblick. Und so sehr es mich beruhigte das weit und breit nichts zu sehen war, so sehr beunruhigte es mich auch.
"Geht es dir gut?", fragte ich Johanna. Ich ging zwar nicht davon aus, dass sie mir ihre Seele offenlegen würde, doch wir kannten uns schon lange und unser Verhältnis kam einer Freundschaft schon nahe. Wir verstanden uns gut - und hatten uns außerdem gemeinsam den Rebellen angeschlossen.

"Wann wollen wir Finneck und Johanna eigentlich sagen, dass deine Schwangerschaft und unsere Hochzeit nur PR-Gags war, um Sponsoren zu gewinnen?", fragte ich und sah Katniss besorgt an. Wir konnten Finneck und Johanna nicht ewig belügen.

"Ich weiß nicht genau,aber so bald wie möglich.",antwortete ich.Er hatte wohl recht,wir konnten nicht ewig verschweigen das es nur eine Lüge war und irgendwann wäre das mit der Schwangerschaft aufgefallen.Ich nahm Peetas Hand und verschränkte diese mit meiner,auch wenn er jetzt aß.

Als Katniss meine Hand nahm, legte ich meinen Löffel weg und sagte: "Du solltest auch etwas essen, das Zeug schmeckt wirklich gut." Ich blickte Katniss in die Augen und genoß einfach den Augenblick.

"Hm...ein bisschen vielleicht,".meinte ich.Auch wenn ich keinen so großen Hunger hatte und doch musste ich irgendwann mal was essen,es war was neues das ich in der Arena oder besser gesagt außerhalb der Arena,keinen hunger hatte,das war neu für mich und so nahm ich mir auf was von dem Essen und fing an zu essen.

"Ist bestimmt besser, vielleicht holen sie uns von hier sogar ab", stimmte ich ihm zu. Auch wenn der Plan eine solche Aufgabelunsaktion nicht vorgesehen hatte. Etwa wir wurden aus der Arena geholt oder wir durften laufen, so war es ausgemacht gewesen. Aber wer wusste schon, ob sie nicht spontan doch noch ihre Meinung ändern würden. Sie wussten, wo wir waren. "Gute Idee."

"Klar alles okay. Mir fällt es nur schwer jetzt echt zu glauben, dass wir frei sind und dass ich Brutus - falls er jetzt zwischen den Bäumen auftauchen sollte - nicht den Schädel spalten soll." Ich zuckte mit den Schultern. Wir waren noch immer in einem Wald - auch wenn hier die Temperaturen um einiges besser waren, als in der Arena - da blieb irgendwie etwas von diesem Gefühl.
Ich kletterte zu ihm hinunter, wel es doch nervig war so nach unten zu reden, wo ich mich auf einem Ast neben seinem setzte: "Und bei dir? Alles okay?"

Naya Blue schrieb:

"Hm...ein bisschen vielleicht,".meinte ich.Auch wenn ich keinen so großen Hunger hatte und doch musste ich irgendwann mal was essen,es war was neues das ich in der Arena oder besser gesagt außerhalb der Arena,keinen hunger hatte,das war neu für mich und so nahm ich mir auf was von dem Essen und fing an zu essen.

"Und ist nicht schlecht, oder?", fragte ich. Wir würden diese Kraftreserven brauchen, um uns zum Distrikt 13 durchzuschlagen. "Mist Katniss, dass Kapitol wird unseren Familien etwas antun, sie wissen das Distrikt 13 uns evakuieren wollte.", sagte ich schreckensbleich, als es mir einfiel, dass unsere Familien nicht in Sicherheit waren.

"Verdammt.",sagte ich und schmieß den Löffel weg.Peeta hatte recht,das Kapitol würde unseren Familie was anstoßen das sie doch über alles bescheid wissen.Ich wollte nciht das Prim oder meiner Mutter was passierte."Was sollen wir tunt?",fragte ich ihn und drückte seine Hand.

"Ja, vielleicht." Vielleicht holten sie uns ab. Aber ich glaubte nicht daran - Johanna vermutlich auch nicht. Doch es nicht auszusprechen half.

Über Johannas Kommentar was Brutus betraf musste ich nur lachen, ehe ich wieder ernst wurde.
"Ja, alles okay.", stimmte ich Johanna zu und war überrascht, als sie zu mir runter kletterte.
"Es war nur ... eine intensive Zeit", versuchte ich Worte zu finden. Megs Tod schmerzte am meisten, doch wir hatten beide in den letzten Tage viele alte Freunde verloren.
Es wurde sogar gemunkelt, Präsident Snow hätte die 75sten Hungerspiele manipuliert, um Katniss Everdeen aus dem Weg zu räumen, doch das war nur ein Gerücht. Ein Gerücht von vielen.

"Ruh' dich aus", bot ich Johanna an. Sie würde zwar nie vom Baum klettern und sich schlafen legen, doch vielleicht würde sie ein paar Minuten die Augen schließen und nach all dem Stress die Möglichkeit nutzen, etwas zu sich zu kommen, sich zu ordnen und einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen.

Naya Blue schrieb:

"Verdammt.",sagte ich und schmieß den Löffel weg.Peeta hatte recht,das Kapitol würde unseren Familie was anstoßen das sie doch über alles bescheid wissen.Ich wollte nciht das Prim oder meiner Mutter was passierte."Was sollen wir tunt?",fragte ich ihn und drückte seine Hand.

"Ich weiß nicht, was wir tun können, vielleicht bringt Distrikt 13 unsere Familien in Sciherheit.", sagte ich hoffnungsvoll und erwiderte den Handdruck von Katniss. Am liebsten hätte ich sie umarmt, aber ich traute mich nicht recht.

"Hoffen wir mal.",sagte ich und ruschte näher an Peeta ran."Vielleicht sollten wir Finnick und Johanna fragen was mit unseren Familie passiert.",meinte ich und legte mein Kopf auf seine Schulter.Vielleicht würden unsere Familien wirklich in Sicherheit gebracht und wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.

Ich legte meinen Arm um Katniss Schulter und sagte: "Ja, die beiden wissen mehr als wir. Aber nicht jetzt, wir sollten schlafen bis wir mit der Wache dran sind oder willst du etwas anderes tun?"

Ich kuschelte mich an Peeta als er den Arm um mich legte."Ja schlafen hört sich gut an.",jetzt fühlten sich meine Augen bleischwer an und am liebsten wäre ich sofort eingeschalfen,so in Peetas Armen und seine Wärme bei mir,doch das wäre bestimmt nicht gemütlich für ihn.

"Dann kannst du ruhig schlafen, ich passe auf.", sagte ich und nahm eine Decke, die neben mir lag und deckte damit Katniss zu. "Schlaf schön.", murmelte ich und gab ihr einen Gutenachtkuss.

"Ja", stimmte ich ihm zu. Wir hatten in den letzten Tagen viele Freunde und Bekannte verloren. "Glaubst du es hat noch einer raus geschafft?" Ich wollte nicht wissen, was das Kapitol mit denen tat, die sie lebend zu fassen bekamen, selbst wenn diese nichts von dem Plan gewusst hatten.
"Ich bin nicht müde", entgegnete ich sofort. Es stimmte. Im Gegenteil war ich eigentlich völlig überdreht im Moment, was wohl auch nicht besonders gut war. "Aber vielleicht solltest du rein gehen und dich etwas ausruhen, ich wecke dich dann, wenn du mich ablösen sollst, Alter Mann." Den neuen Spitznamen hatte er sich jetzt selbst zu zuschreiben. Ich lächelte leicht, bevor ich mich nach hinten gegen den Stamm lehnte und wieder auf die Umgebung achtete.

Ich glaubte nicht daran, dass es noch jemand geschafft hatte. Man sah weder Hovercrafts auf der Jagd, noch hörte man, dass jemand sich näherte. Aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. "Vielleicht."
Es war nicht meine Art, die Dinge schön zu reden. Doch an irgend etwas mussten wir festhalten.

"Ich bleibe bei dir!", schloss ich das Thema, das ich mich hinlegen sollte, endgültig ab.

Wir sahen in die Nacht hinaus, horchten auf jedes Knacken im Unterholz, auf jeden Flügelschlag der Vögel. Mir fiel nichts ungewöhnliches auf. Müdigkeit verspürte ich, als die ersten Sonnenstrahlen die Baumwipfel streiften. Jedoch standen noch zwei Stunden Wache vor uns. Das würde ich noch durchhalten.
Es war schön, die Sonne mal wieder in ihrer vollen Pracht zu sehen, ohne Kraftfeld dazwischen. Leider verschwand die Sonne nach nicht allzulanger Zeit hinter Wolken, der Himmel verdunkelte sich und Regen prasselte auf uns nieder. Bei der jetzigen Witterung war es schwer, auf Geräusche in der Umgebung zu hören.

"Vielleicht sind sie auch einfach nur in die andere Richtung gelaufen", vermutete ich. Glaubte aber wie gesagt selbst nicht daran.
Ich nickte bloß, als Finnick meinte, er würde hier bleiben. Etwas Gesellschaft von einem guten Freund war mir ganz willkommen. Auch wenn wir nun einfach in stummer Einverständnis nebeneinander saßen und auf die Umgebung lauschten.
Eher gelangweilt beobachtete ich den aufgehenden Morgen. Ich mochte die ersten Strahlen der Morgensonne nicht, aber mittlerweile konnte ich wieder damit leben.
Als sich jedoch der Himmel verfinsterte und kurz darauf Regen los brach, sprang ich leichtfüßig vom Baum und stellte mich mitten in die fallenden Tropfen. Das Wasser war kalt und tat nach all dem in der Arena verdammt gut. Selbst wenn es mich an den heißen Blutregen errinnerte, dem Blight zum Opfer gefallen war.