Linnea
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Loch in der Höhlendecke, über mir und kitzelten meine Nase. So wachte ich fast jeden Tag auf. Außer wenn es regnete. Aber wenn ich es schon am Tag davor sah, dass es bald regnen würde, deckte ich die Löcher ab. Das war das komplizierte an den Löchern in der Höhlendecke. Das gute war, dass dadurch fast die ganze Höhle erleuchtet wurde.
Ich streckte mich erstmal und stand dann auf. Verschlafen ging ich auf eine Ecke in der Höhle zu. Dort hatte ich mir aus einem weiteren Felsvorsprung eine Art Tisch gebaut. Als ich das erste Mal diese Höhle gefunden hatte, hatte ich beschlossen es mir hier etwas gemütlicher zu machen. So hatte ich die Oberflächen von fast allen Felsvorsprüngen halbwegs glatt geschliffen.
Auf meinem "Tisch" lagen einige leere Blätter Papier aus Distrikt 7, einige Stifte und auch ein paar meiner Zeichnungen. Ich zeichnete viel. Immer das was mir einfiel. Auf meinen Zeichnungen waren hauptsächlich Landschafen und Tiere zu sehen. Ich hob meine Zeichnungen alle auf. Ich wollte nicht, dass sie irgendjemand anders sah. Aber das war ncht sehr schwer, weil niemand sonst diese Höhle kannte. Oder zumindest ist mir nichts aufgefallen, dass das Gegenteil bewies.
Ich nahm meine Zeichnungen in die Hand und sah mir jede einzelne an. Lange sah ich mir ein bestimmtes Bild an. Es war schon etwas älter. Das sah man dem Bild an. Es zeigte meine Familie. Meine Mutter, meinen Vater, meinen Bruder und mich. Ich hatte dieses Bild gezeichnet, weil ich, als ich damals weggelaufen war, keine Zeit hatte ein Familienfoto mitzunehmen. Natürlich hätte ich später wieder in das Haus gehen können und eines holen, aber... Ich hatte Angst davor. Ich hatte Angst davor, dass alles wieder zurückkommt. Das wollte ich nicht.
Nach Minuten des Anstarrens legte ich die Zeichnungen wieder hin und ging zur gegenüberliegenden Seite der Höhle.
Wie lange war ich eigentlich wieder hier? Vielleicht ein Monat oder so. Das hieß, dass ich weiter musste. Auch wenn ich es nicht mochte, aber ich konnte nicht das Risiko eingehen, dass mich hier jemand entdeckte und den Kapitol auslieferte. Andererseits wäre das eine gute Möglichkeit das Kapitol von innen anzugreifen. Das Problem war nur, dass ich keine anderen Rebellen kannnte, die mir helfen konnten. Also war das keine so gute Idee, solange ich niemanden kannte, der mir helfen konnte.
Das Knurren meines Magens riss mich aus meinen Gedanken. Ich beschloss, zuerst jagen zu gehen und dann meine Sachen zu packen und weiter zu ziehen.
Ich holte mir meinen Bogen und den Köcher voll Pfeile und schlich damit wieder zum Tunnel, wo ich mir meine Stiefel wieder anzog. Nun war es heller in dem Tunnel und ich konnte dadurch auch besser meinen Weg erkennen.
---> der Wald