Kantine

Ja das wäre auch ein Vorschlag gewesen, nur gab es da wieder ein Problem mit unserem super Boss. "Gewisse Leute würden das als Verschwendung von Steuergeldern sehen", erwiderte ich mürrisch. Vielleicht sollte ich Sirena darauf abrichten, Senceca den Kopf abzureisen. Aber der traute sich sowieso nicht in die Nähe meiner Geschöpfe. Für ihn waren es alles blutrünstige Monster.

Die Tatsache schien Nituna doch etwas zu irritieren. Aber mich irgendwie auch. Schließlich traf man nicht jeden Tag sein unbekanntes Kind.
"Klar kannst du mich dutzen", erwiderte ich freundlich und streckte ihr noch einmal die Hand hin. "Nenn mich einfach Leikur, ich schätz mal für Papa bist du schon etwas zu alt und die Situation zu ungewohnt", scherzte ich. "Nein, ich bin ledig."
Kurz sah ich auf meine Uhr und stellte fest, dass meine Pause schon um einiges länger dauerte als geplant.
"Ich muss zurück an die Arbeit, aber hast du vielleicht einmal Zeit einen Kaffee trinken zu gehen, damit wir uns mal austauschen könnten?", fragte ich. Jetzt wo ich sie kannte, interessierte es mich doch, wie es ihr all die Jahre über ergangen war. Ob der stille Junge dort ihr Freund war. Vielleicht hegte sie auch Interesse an Mutanten, dann könnte ich ihr einige meiner Geschöpfe vorstellen.

Ray verdrehte die Augen,"aber für Feuerwerke haben sie genug Kohle." Irgendwie schienen die beiden auf dem selben Nenner zu sein, genauso wie er und nina. ich kam mir irgendwie unnütz vor und überlegte mir, ob ich nicht verschwinden sollte, dass würde sicher niemandem auffallen so beschäftigt wie sie waren. Aber ich gönnte es Nina, so war es ja nicht.
Es war einfach ein recht familliärer Moment und da kam ich mir einbisschenFehl am Platz vor. Doch dann verküntete Leikur, dass er weiter Arbeiten musste, aber nicht ohne nina zu fragen pb sie sich nicht mal mit ihm treffen wollte.
Jetzt überlegte ich erst, was er wohl von mir dachte, vorallem da ich ja nur stell rum saß, aber was sollte es, ich bewunderte gerade einfach Nina wie gefasst sie war, einige andere wären wohl sofort in Tränen ausgebrochen und hätten sich dem Typen an den Hals geworfen um ihn schluchzent zu drücken und zu beteuern, dass sie immer Kontakt halten wollten.

"Nituna", erwiderte ich automatisch und schüttelte seine Hand. Mein Spitzname war irgendwie zu persönlich, als dass er mich so anreden sollte. Bei dem weiteren Kommentar von wegen Papi musste ich grinsen. Es klang echt schräg.
Irgendwie fand ich es schade, dass es keine kleinen Halbgeschwister gab, aber vermutlich war ein neues Familienmittglied schon Stress genug.
"Klar würde mich freuen", entgegnete ich lächelnd. Wow ich hatte ernsthaft meinen Vater gefunden. Und das ohne Ambers Hilfe. Ich stellte mir kurz vor, wie sie darauf reagieren würde. Zuerst rief mir der Gedanke ein Grinsen ins Gesicht, aber dann beschloss ich, ihr lieber noch nichts davon zu erzählen.
"Und wann, erst nach den Hungerspielen oder vielleicht morgen?", fragte ich. Plötzlich wollte ich einiges über ihn erfahren. Warum er sich nie gemeldet hatte, wenn er doch scheinbar von meiner Existenz wusste? Wie er Amber kennen gelernt hatte, was er so machte und ob ich ihm irgendwie ähnlich war vom Charakter. Ich kritzelte schnell meine Telefonnummer auf ein Stück Serviette und reichte sie ihm.

"Eher erst dannach, in den nächsten Tagen dürfte ich noch sehr eingespannt sein", erwiderte ich und griff nach ihrer Nummer. Wer wusste ob nicht noch bis zum Finale ein oder zwei Mutantenkreationen gefragt waren, außerdem gab es noch ein paar andere Bereiche in denen ich tätig war.
"Okay freu mich schon, ich melde mich dann", meinte ich und reichte ihr eine Visitenkarte von mir, auf deren Rückseite auch meine Privatnummer stand. Nur für den Fall, dass sie vorher schon etwas brauchte oder ich vergessen sollte, weil ich nach den Hungerspielen den ganzen verloerenen Schlaf nachholen wollte.
Damit erhob ich mich und verabschiedete mich von allen drein. Nicht ohne Ray auch noch ein Treffen vorzuschlagen, falls er sich mehr über Mutanten unterhalten wollte.

--> zu Kontrollraum Spielemacher

Die beiden tauschten Nummern und Leikur schlug´Ray ebenfalls ein Treffen vor und ich war mir sicher, dass ich weder bei dem einen noch bei dem anderen Teffen dabei sein sollte/wollte.
Als er sich erhob verabschiedete ich mich höfflich und kaum war er aus der Tür grinste ich Nina an, "Das war er also, was für eine Schnapsidee hier zu suchen und dann trifft sie voll ins schwarze. Ich hoffe er entspricht deinen Vorstellungen, er ist aufjedenfalls besser als Mr Piggi und der Glöckner zusammen." Für einen kurzen Moment überlegte ich mir, ob ich Nina nicht kurz drücken sollte, doch dann entschied ich mich dagegen, sie war was das Thema betraff wohl nicht so freudig umarmt zu werden.
Das Einzigste, dass mich wirklich gewundert hatte war, dass er nicht einmal wie ich mir gedachte hatte gefragt hatte wie viel Geld nina brauchen würde so wie in den kitschigen serien mit denen meine Schwestern mit früher regelmäßig gequält hatten.
Nun meldete sich Ray zu Wort, er hatte scheinbar doch etwas von der anderen Unterhaltung mitbekommen,"Netten Vater hast du dir da grade geangelt." Er grinste vor sich her und freute sich wohl insgeheim über den neu entstandenen Kontakt

Als Leikur aufgestanden und gegangen war, wandte ich mich zu Jair und seinem Cousin um. Das Lächeln von meinem Gesicht verschwand und mir wurde einen Moment schwindlig. Es war doch ziemlich viel auf einmal.
Jetzt wusste ich auch, warum Amber gemeint hätte, er wäre reich. Vermutlich war der Typ wirklich stein reich bei dem Job. Aber es ging ja nicht ums Geld, mir zumindest nicht.
"Denk ich auch", erwiderte ich auf Jairs Kommentar. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob er es ernst meinte. Schließlich war mein Vater vermutlich Schuld am Tod seiner Freundin. Ach toll, heute schien es der Zufall auf uns abgesehen zu haben.
Ich ließ die Visitenkarte von ihm in meiner Tasche verschwinden, vermutlich würde ich sowieso so schnell nicht den Mut aufbringen ihn anzurufen.
Bei Rays Kommentar breitete sich wieder ein Grinsen auf meinem Gesicht aus und ich schoss ihn mit einer Weintraube ab. "Hast dich ja gut mit ihm unterhalten", erwiderte ich.
"Und was hälltst du von ihm?", fragte ich Jair etwas nervös. Langsam stand ich auf, ich brauchte frische Luft. "Ray du wolltest uns doch die Dachterasse zeigen."

Nina wurde blass, ich wollte fragen ob alles bei ihr in Ordnung sein, aber dann bekam sie schon wieder Farbe ins gesicht, dann steckte sie auch schon die Visitenkarte wieder ein und fing an zu grinsen, wegen Ray. Ich hielt es bis gerade schlichtweg unmöglich, dass sie wegen meines Cousins einmal grinsen würde, also ausgenommen wir machten Späße über ihn.
Jetzt war sie in sogar mit einer Weintraube ab, naja was solls, dachte ich mir scheinen eben einen gemeinsamen Nenner gefunden zu haben.
"Ja, ohne mich hätte er sich wohl nicht gesetzt und er hätte euch wahrscheinlich den Mutanten zum frass vorgeworfen, nachdem ihr ihn so angestarrt habt", gab Ray den Ball zurück.
Nun blickte sie nervös zu mir und fragte mich was ich von ihrem Vater hielt. Ja was hielt ich von ihm? Ich wusste nicht was ich ihr antworten sollte, als sie meine Gedanken auch schon unterbrach in dem sie aufstand und meinte sie wolle auf die Dachterasse.
"Ja klar", meinte mein Cousin strahlend, da er sich wohl wieder hoffnungen ausrechnete.

Bei Rays weiterem Kommentar verdrehte ich bloß die Augen. Zurück zu behaupten, dass Swell wohl kaum zu uns herüber gegangen wäre, wenn wir ihn nicht angestarrt hätten, verzichtete ich einfach mal. Stattdessen schnappte ich mir noch schnell die letzten drei Weintrauben auf meinem Teller und aß sie, bevor ich sie wieder einem der beiden Jungs nachwerfen würde.
Jair schien einige Zeit über eine Antwort nach zu denken. Aber schließlich gab er doch keine. Etwas enttäuscht wandte ich mich ab.
Ray schien irgendwas falsch aufgenommen zu haben, denn plötzlich strahlte er wieder wie ein Honigkuchenpferd. Oder in seinem Essen waren irgendwelche Highmacher enthalten.
Mit etwas Abstand folgte ich ihm schließlich hinaus auf den Gang zu den Liften und dann rauf aufs Dach.

--> Dachterasse

Es war ja nicht so, als würde ich ihr keine Antwort geben wollen aber irgendwie fand ich nicht die richtigen Worte für meinen Eindruck von ihrem Vater.

Ray spielte nun wieder den Touristenführer und ging wieder voraus in den Aufzug und drückte den Knopf des obersten Stockwerks. Ohne Ruckeln und in sekundenschnelle waren wir am Ziel angelangt.

->Dachterasse