Last Hunger Games

"Tamra liegt im sterben!" schrie ich noch einmal. Ich konnte es zwar nicht lieden ihn anzuschreien, aber trotzdem. Ratlos blickte ich in den Himmel. Wo blieb das Hovercraft? Warum kam keins?
"Was ist mit ihnen?" flüsterte ich und runzelte die Stirn. Das war echt kurios.

"Was?" Sie sagte irgendetwas, aber ihre Worte wurden erneut durch das Rauschen verschluckt.
Mit leichter Panik deutete ich auf meine Ohren. "Ich hör dich nicht", ließ ich sie wissen. Mein Blick glitt über ihren Körper. Sie stand zwar, aber sah ebenfalls verwundet aus. "Alles in Ordnung bei dir?"

"Ja, man mit mir ist alles in Ordnung!" stoehne ich genervt, und denke: Houston, wir haben ein Problem.
Da ich denke, dass es nichts bringt, ihn jetzt noch anzuschreien, lasse ich es einfach. Mit den Haenden gestikulirend deute ich auf Tamra, und fuehre eine Bewegung unter der Kehle durch. Die Bewegung fuer den Tod.
Er musste wohl taub geworden sein, als er das Kraftfeld in die Luft gejagt hat.

Tamra

Ich hob meine Hand langsam an und hielt sie mir vor Augen. Obwohl ich lag ging das seltsam schwer und bis ich das Blut an meiner fast schneeweißen Hand sah, bekam ich wieder einen Hustanfall. Röchelnd schnappte ich nach Luft und versuchte mich auf die Seite zur Rollen. Ich schmeckte den metallischen Geschmack von Blut auf meinen Lippen und meinen Hals hinuterlaufen, was mir einen neuen Würgreiz brachte.
Verzweifelt grub ich meine zitternden Hände in den Boden und rollte mich auf den Bauch. Was auch nicht sehr viel half, schließlich wurde mir in den Bauch und den Rücken gestochen.
Meine Sicht verschwamm erneut und mir viel es schwer, mich weiter auf die Umgebung zu konzentrieren.

"Sie ist tot?", erschrocken blickte ich mich suchend nach Tamra um. Ricas Gestiken ließen kaum einen anderen Schluss zu.
Ich entdeckte Tamra einige Schritte entfernt am Boden liegen. Vielleicht war sie noch nicht ganz tot. Ich hatte vor der Explosion keinen Kanonenschuss gehört. Ob danach einer gekommen war, konnte ich zwar nicht sagen, aber ich hoffte nicht.
Mit einem Blick zu Rica vergewisserte ich mich noch einmal, dass es ihr den Umständen entsprechend gut ging und sie nicht auch noch umfallen und sterben würde, dann rannte ich auch schon auf das Mädchen am Boden zu.
"Lebst du noch? Komm schon", murmelte ich und ertastete an ihrem Hals doch noch einen schwachen Puls. Ich zog an ihrem Arm und wollte sie irgendwie hoch bekommen. Wir mussten hier raus, bevor die Rebellen das Kraftfeld wieder aktivieren konnten.

Genervt schlug ich meine Hand vor die Stirn, und führte eine merkwürdige Bewegung mit den Händen durch, die ich von meinem Vater gelernt hatte. Sie war für die Tauben erfunden worden, vielleicht hatte Nero sie ja auch gelernt.
Aber als er dann schon wegging stöhnte ich und ging hinterher. Anschließend ging ihc zu meinem Rucksack, und suchte das erste Hilfetäschen raus, auch wenn es wahrscheinlich nicht viel brachte. Aber irgendwie musste ich hier raus kommen, mit Nero und Tamra. Aber es kommen keine Hovercrafts. Warum? Gut egal, Tamra ist erst einmal wichtiger.

Tamra

Ich lag immer noch auf dem Bauch. Und irgendwie fühlte es sich so an, als würden die Stichwunden in meinem Rücken und eben dem Bauch Löcher sein, die das Wichtigste aus mir hinausließen. So grotesk es auch klingen mag, ich fühlte mich wie ein Luftballon mit Wasser gefüllt der seinen Inhalt durch zwei oder mehr Löcher verlor.
Wieder musste ich Blut husten. Aber immerhin war ich noch am Leben.
Mühsam drückte ich meine zittrigen Arme durch und setzte mich so auf.
Mit dem Handrücken wischte ich mir über das Gesicht und sah einfach nicht an mir hinunter. So schlimm konnte das ganze ja nicht sein, Nero war jetzt erstmal wichtiger. Wo er überhaupt steckte und was diese Explosion war.
Und das Mädchen. Merica, sie war gar nicht weit entfernt.
Langsam stand ich auf, richtete meine Klamotten und stellte mich vor sie.
"Was ist passier?", fragte ich, als hätte ich keine einzige Schramme. Irgendetwas benebelte meine Sinne.

(*summ* wir wollen ja nicht dass das hier stirbt ;D)

"Ernsthaft?" fragte ich und sah sie ungläubig, aber auch gelangweilt an. Als ob nichts wäre? Sollte das ein Scherz sein?
"Tamra, das ist nicht witzig" sagte ich leicht pikiert. "Nero ist taub. Das Kraftfeld hat er in die Luft gesprengt, aber es kommen keine Hovercrafts." erkläre ich trotzdem.

"Natürlich kommten keine Hovercrafts!", sagte ich ein wenig säuerlich und verzog mein Gesicht. Das andere was sie sagte überhörte ich gekonnt. Ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, merkte aber langsam wie alles Bewusstsein aus mir wich.
"Oh", meinte ich dann nur und kippte um. Wieder am Boden liegend wurde mir schwarz vor Augen. Ich hatte mich richtig krass überschätzt. Nichts neues, aber trotzdem schlecht.
Und dann schwebte ich in einer Trance zwischen Leben und Tod. Glaubte ich.

"Wie, was meinst du damit?" fragte ich, doch im nächsten Moment kippte sie um.
"Scheiße!" stieß ich aus, und beugte mich über sie. Ich gab ihr eine schallende Ohrfeige, und noch eine, in der Hoffnung, dass sie wieder wach werden würde.
"Komm schon!" schrie ich immer wieder, und gab ihr immer wieder schallende Ohrfeigen.

(Das ist nicht nett:D
Ich lass Tamra trotzdem mal ein bisschen vor sich hinsterben^^)

Tamra stand kurz auf und trotz ihrer etlichen Wunden wirkte sie halbwegs stabil.
Sie fragte irgendwas und Rica antwortete ihr. Fragend hob ich die Augenbrauen. Das Rauschen in meinen Ohrn war nervig. Verdammt nervig.
Als Tamra wieder zusammen brach und auf den Boden fiel, zuckte ich erschrocken zusammen.
Ich brauchte etwas länger um darauf zu reagieren, als Rica, die sofort über ihr war und dem anderen Mädchen Ohrfeigen verpasste.
"Lass sie", meinte ich. Meine Stimme klang vermutlich zu laut, da ich ohne mein Gehör die Lautstärke nicht einschätzen konnte. Ich legte Rica eine Hand auf die Schulter. So würden wir Tamra nicht wach bekommen. Vielleicht war es das beste ihr, diese Ruhe einmal zu gönnen.
"Hast du Verbandszeug? Wir müssen ihre Wunden verbinden und dann nichts wie weg hier."

"Soweit war ich auch schon, damit bin ich schon fertig" sagte ich, als mir einfiel, dass er mich nicht hören konnte. Ich schlug mir die Hand vor die Stirn und ließ sie am Gesicht hinabgleiten. Verzeweifelt sah ich mich um, auf der Suche nach Gegnern.
Wie konnte ich ihm begreiflich machen, dass ich das schon getan hatte? Ich kniete immer noch neben Blondi auf dem Boden, und wusste einfach nicht, was ich machen sollte.
Letztendlich entschied ich mich dafür, einen Stock zu holen, und das was ich sagen wollte zu schreiben.
Gesagt-getan.
Damit bin ich doch schon längst fertig, mehr können wir nicht tun. Und wenn du so freundlich wärst, und mir sagen würdest wohin du willst..., schrieb ich, Ich bin ganz Ohr. Am Ende hatte ich meine zickige Miene aufgesetzt, und schaute ihn gestresst, aber auch genervt an. Vom Boden aus war er ganz schön riesig...

Rica sagte wieder etwas und ich verzog missmutig den Mund. Verdammt, ich konnte das nicht hören.
Aber scheinbar schien sie es auch zu begreifen, denn plötzlich schnappte sie sich einen Stock und schrieb damit in den Grund.
"Einfach raus hier", schlug ich vor und deutete in irgendeine Richtung. Was blieb uns anderes übrig? Wobei solange Tamra bewusstlos war, konnten wir hier kaum weg. Ich kniete mich ebenfalls neben das Mädchen und strich ihr über das Gesicht. Sie musste doch irgendwie wach zu kriegen sein. Durfte nicht jetzt noch sterben.
Als ich Ricas gestresstes Gesicht sah, versuchte ich ihr zu zulächeln. "Tut mir leid", murmelte ich. Falls wir nicht rechtzeitig den Ausgang fanden, hatte ich damit das Kraftfeld zu sprengen, ihre Chance auf den Sieg vernichtet. Und sie hatte wirklich gute Chancen.

Einfach raus hier? Einfach raus hier? fragte ich, und ich wurde langsam echt sauer. War das jetzt sein Ernst?
Und wo gedenkst du, ist der Ausgang, oder wo gedenkst du, ist das beschissene Kraftfeld zuende? Am Ende laufen wir im Kreis! Vorallem mit unseren Orientierungssinnen!
Ich hatte die Lippen fest zusammengepresst, und piekte ihm mit dem Zeigefinger verbissen in die Brust.

"Keine Ahnung", gestand ich bei ihrer Frage. Weiter hatte ich bei meiner Aktion nicht wirklich gedacht. Einfach nur daran, dass wir einen Ausweg aus der Arena brauchten und dafür das Kraftfeld weg kommen müsste.
Ich sah mich um und deutete schließlich willkürlich in eine Richtung: "Wir könnten einfach die ganze Zeit gerade aus in diese Richtung gehen, irgendwann sind wir dann draußen." Auch wenn das Risiko bestand, dass bis dahin das Kraftfeld wieder in Takt sein würde. Aber das wollte ich momentan nicht denken.

Und trotzdem könnten wir im Kreis laufen. Und, ach ja- Tamra kannst du ja auch gleich noch mit aufpäppeln, wenn wir schon im Kreis laufen, und du solch tolle Ideen hast. schrieb ich und sah ihn zickig an.
Jetzt kam meine zickige Seite durch, aber ganz ehrlich- das war mir egal. Entschlossen stand ich auf, kniete mich wieder neben Tamra, und gab ihr einen ordentlichen Kinnhaken.
"Du bist Schuld!" brüllte ich, weil ich jetzt einfach einen schuldigen brauchte. Ich pfefferte ihr noch eine, und noch eine, und am Ende hatte sie einige Blutergüsse, weil ich einen Schuldigen brauchte, und sie wieder zu Bewusstsein zu bringen.

(kurze frage, wer ist schuld? nero oder tamra?)

(Tamra^^, Rica beschuldigt sie jetzt einfach mal^^)

(aso)

"Verdammt, die Alternative wäre gewesen, dass zwei von uns mindestens noch sterben würden", stieß ich wütend aus. "Und wir laufen schon nicht im Kreis."
Doch Rica achtete nicht mehr auf mich, sondern begann auf Tamra einzuschlagen. Dabei schien sie irgendwas zu schreien.
"Nein", stieß ich aus und packte die Hand von Rica, damit sie nicht noch einmal schlug. "Nein. Lass sie", schrie ich und versuchte sie ab zu halten.

Ich spürte ein dumpfes Gefühl auf meiner Wange. Noch eins. Immer wieder, so als würde mir jemand ins Gesicht schlagen.
Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte die Kopfschmerzen auszublenden, ebenso wie das taube Gefühl meiner Wangenknochen. Als ich meine Augen öffnete, schloss ich sie allerdings kurz darauf wieder und hob reflexartig die Hand. Rica war über mir und holte anscheinend gerade aus um mich wach zu machen.
Es dauerte ein wenig, bis ich begriff. Ein nächster Schlag kam nicht.
Ich nutzte es und war schneller auf den Beinen als gedacht, auch wenn mir etwas schwindlig war und ich mit Löchern im Bauch und im Rücken kaum stehen konnte.
Meine nachtblauen Augen sprühten Zorn und Wut aus.
Ich packte ohne Vorwarnung das Mädchen an ihrem Shirt und riss es vom Boden hoch, hielt sie direkt vor mein Gesicht.
„Du hast mich geschlagen? Dir hat nicht zufällig jemand den Verstand genommen!?“, meine Stimme klang selbst für mich etwas gruselig ruhig und viel zu kalt. Obwohl ich damit gerechnet hatte sie anzuschreien. Ich schubste sie weg von mir und ballte meine Hände zu Fäusten.
Bevor ich allerdings einen Schritt auf sie zu machen konnte fing mein Kopf an zu dröhnen. Aber nicht harmlos wie sonst, ich spürte kaum mehr etwas in meinen Wangen, sie glühten nur heiß und meine Schläfen pochten.
Ich wurde einen Wutschrei los, der etwas verzweifelt klang. Wie konnte sie einfach so auf mich losgehen?! Fassungslos schüttelte ich den Kopf, hielt aber sofort wieder inne als es zu sehr schmerzte. Erst dann richtete ich mich wieder gerade auf, biss mir aber vor Schmerz auf die Lippe. Nero fiel mir erst jetzt auf, er sah etwas bleich aus und verwirrt.
Rätselnd wollte ich auf ihn zugehen, wankte aber zu sehr weshalb ich einfach nur stehen blieb

Auf Nero achtete ich im Moment überhaupt nicht.
Ich merkte nur, dass Tamra gerade irgendwie wach wurde, und mich in die Luft riss. Ich stieß einen kurzen Schrei aus, der aber nicht als zu laut war. Es war mehr die Überraschung, als die Angst, was kommen würde.
"Ja, stell dir vor, ich habe dich geschlagen, du warst ja grad zufällig im Land der Träume. Was schönes nebenbei noch geträumt. hm?" fragte ich provozierend.
Ich legte die Hand um das Messer in meiner Hosentasche, falls sie doch auf die Idee kommen würde, mich auch zu schlagen.
Den Griff fest umklammert, wartete ich ihre Antwort ab, als sie mich von sich wegschubste, ich den Messergriff losließ, und zu Boden fiel.
Meine Augen sprühten vor Zorn, so wie die Ihre, und das hatte ich noch nie so gemerkt bei mir.

Erneut gingen die beiden Mädchen aufeinander los. Konnten die nicht ein einziges mal nicht streiten? Schließlich war das Ende dieses Albtraums momentan fast greifbar nahe.
Zwar hörte ich ihre Worte wieder nicht, aber es war nicht schwer zu erraten, dass es nichts nettes sein konnte. So wie sich die beiden anstarrten und ich war mir ziemlich sicher, das Rica in ihrer Hosentasche das Messer umklammert hielt.
"Verdammt, zum Streiten habt ihr später noch genug Zeit, wir müssen hier so schnell wie möglich raus oder wollt ihr doch noch sterben." Ich stellte mich zwischen die beiden Streithähne und sah beide fast tadelnd an. Während in mir die Ungeduld wuchs. Es kam mir vor, als würde jemand im Hintergrund einen Countdown abzählen bis zu desssem Ende, wir das Ende der Arena erreicht haben mussten, sonst wäre das Kraftfeld wieder da und wir tot. Denn solche Terroristen wie uns, würden sie sicher nicht gewinnen lassen.

Tamra

Mein Herz legte in diesen Sekunden wohl einen Sprint hin, der mich fast umbrachte.
Ich kämpfte damit, stehen zu bleiben und die Lichtpunkte und das brennende Gefühl in meiner Wange zu ignorieren. Man hätte mich ja auch etwas sanfter aufwecken können.
Ich schloss meine Hände abwechselnd zu Fäusten und öffnete sie wieder, um jetzt wirklich einen Streit oder Kampf mit Merica anzufangen hatte ich noch nicht genügen Kraft. Und auch keine Waffe, wobei mir Hände und Füße Waffen genug wären, dank jahrelangem Kickboxtraining im Kapitol, was ich eigentlich nur aus Langweile gemacht hatte.
Dann stand Nero plötzlich zwischen mir und dem Mädchen, verhinderte so, dass meine Augen starr auf ihr hängen blieben. Als er anfing zu sprechen verwunderte mich seine Lautstärke etwas. Er schrie fast, und dass es damit zu tun haben könnte auf sich aufmerksam zu machen glaubte ich nicht.
"Welche Richtung schlägst du also vor?", fragte ich provozierend und stellte mich etwas anders hin, damit ich mein Gleichgewicht besser halten konnte. Dass ich bis vor kurzem noch einen einigermaßen gut durchdachten Plan hatte verschwieg ich.