Die Tribute von Panem RPG
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 Villa Swell

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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyDo März 17, 2011 11:17 pm

Amber und Judith lassen mich heute in Frieden und bieten mir sogar an, dass ich mir den Tag so lange frei nehmen kann, bis Leikur wieder nach hause kommt. Aber ich will nicht, denn Arbeit lenkt mich wenigstens etwas ab. So erledige ich die gesamte Wäsche, während ich mir lautstark Musik hörte und stumm mitsummte um alle Gedanken zu vertreiben.
Die vielen Fernseher in dem Haus, die alle das Pflichtfernsehn empfangen,machen es mir nicht leicht, die Ernte zu ignorieren, aber im Endefekt bekomme ich nur ein oder zwei Auslosungen mit. Was mir schon fast zu viel ist.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyDo März 17, 2011 11:29 pm

--> vom Park

Als ich heim komme, schläggt mir laute Musik entgegen.
"Ruhe", brülle ich in das Haus und kurz darauf erstirbt die Musik. Preshiwa taucht auf mit einem entschuldigenden Lächeln. Ich blicke sie wütend an: "Wie oft hab ich dir schon gesagt, in meinem Haus sollt ihr leise sein."
Damit gehe ich an ihr vorbei und nach oben um mich fertig machen. Erst von meinem Zimmer rufe ich noch hinunter: "Bring mir meinen Anzug rauf."
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyDo März 17, 2011 11:51 pm

Als Mr Swell heim kommt, ist das erste, was ich von ihm höre, dass ich die Musik abdrehen soll. Idiot. Was hat der Kerl gegen laute Geräusche? Ich habe früher ständig und zu jeder erdenklichen Zeit Musik gehorcht oder selbst gesungen. Aber ich will keinen Ärger und so stelle ich die Musik ab und gehe hinauf ins Vorhaus.
Er beschimpft mich, aber eigentlich bin es gewohnt und nur als er nach einem Anzug fragt, bin ich verwundert. Schließlich zucke ich mit den Schultern und bringe ihm den grauen, den ich erst heute gewaschen und gebügelt habe hinauf in sein Zimmer.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyDo März 17, 2011 11:55 pm

Ich gehe schnell unter die Dusche und verdecke nachher mit etwas Make up die feinen Narben in meinem Gesicht. Ein unangenehmes Geschenk von einem Schwarm Mutantenameisen, die einmal aus ihrem Terrarium entkommen sind. Anschließend ziehe ich mir den grauen Anzug an, den Peshewa mir ins Zimmer gelegt hat und binde meine langen Haare zu einem Zopf. Meiner Meinung nach, sehe ich nicht schlecht aus.
Dann esse ich noch eine Kleinigkeit bevor ich mich zu der Adresse auf mache, die mir Susan gegeben hat um sie abzuholen.

--> zu Susans Haus
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyMi Mai 04, 2011 8:26 pm

--> von Ballsaal im Norden

Ziemlich erschöpft fiel ich ins Bett um wenigstens noch ein paar Stunden schlaf zu bekommen.
Den gesamten nächsten Tag verbrachte ich im Büro. Mittlerweile kannte ich die Tribute schon aus dem Fernsehn und langsam wurde es Zeit sie mir in real anzusehen. Als Spielemacher und späterer Punktevergeber konnte und sollte ich dem Training der Kämpfer wenigstens einmal zusehen. Also machte ich mich am zweiten Trainingstag fertig um zum Trainingscenter zu fahren.

--> zu Sporthalle im Trainingscenter
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyMo Aug 01, 2011 9:53 pm

Die Zeit während die Hungerspiele liefen, war für uns eigentlich ziemlich entspannend. Swell tauchte so gut wie nie auf und wenn er kam, schlief er nur und verschwand einige Stunden später wieder. Wir Avox verbrachten nun die meiste Zeit auswärts, für den Fall einer plötzlichen Rückehr von Swell blieb immer nur eine oder zwei in der Villa.
Ich traf mich oft mit Kimi und meiner Mutter.
Ich geh mit dem Hund spazieren, deutete ich Judith mit den Händen und nahm die Leine vom Regal. Ingi winselte freudig.
Die andere Frau nickte mir zu und wandte sich wieder dem Fernseher zu, wo sie die Hungerspielen verfolgte. Etwas was ich in den letzten Tagen gekonnt vermieden hatte.

--> Straßen des Kapitols
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySo Jan 29, 2012 4:18 pm

--> von Verwaltungszentrum

Schon auf dem Weg nach Hause fallen mir immer wieder die Augen zu. Völlig übermüdet lege ich mich noch halb angezogen ins Bett und schlafe fast augenblicklich ein. Die Hungerspiele schafften mich jedes Jahr aufs Neue und dennoch habe ich noch in keinem Jahr diesen Marathon des Wachbleibends vorzeitig beendet.

Zwei Tage und über 30 Stunden Schlaf später sind die Zeichen des Schlafmangels so gut wie verschwunden. Keine Augenringe mehr, dafür gut gelaunt und außnahmsweise mal ohne Appetit auf Kaffee.
Nach einem ausgewogenem Frühstück breche ich dann doch auf zu meinem Arbeitsplatz, obwohl ich eigentlich Urlaub habe. Erstens weil ich sehen will, wie es meinen kleinen - wobei klein in dem Fall nicht mit deren Körpergröße übereinstimmte - Mutanten ging, und zweitens weil ich ein paar Dinge vergessen habe mit zu nehmen. Unter anderen mein Handy mit Susans Nummer. Jetzt wo die Spiele vorbei sind, können wir uns sicher mal wieder treffen.

--> zu Heilige Hallen der Spielemacher
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyMo März 19, 2012 5:13 pm

Schöne Architektur. Aber nichts für mich. Ich überlege was ich über Leikur Swell weiß, aber es ist nicht viel. Er ist Spielemacher, Senator und schielt schon länger auf den Posten des obersten Spielemachers. Ich klingele an der Tür und hoffe das Swell da ist.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyDi März 20, 2012 10:14 pm

Niemand da. Oder man möchte nicht mit mir reden. Was solls. Ich könnte mal schauen was für Mutationen es für die nächsten Spiele gibt.
--> Heilige Hallen der Spielemacher.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyMo Mai 28, 2012 6:22 pm

--> der Park

Als ich vom Park zurück kam, erwartete ich fast, dass Swell mich ertappen würde, doch der Spielemacher war noch immer nicht zurück.
Also machte ich das beste daraus und ging erst einmal duschen und mich wieder frisch machen, da ich voll mit Schlamm war. Immer wieder wanderten meine Gedanken zu dem attraktiven Mann. Ich fragte mich, ob er daheim auch Frau und Kinder hatte. So wie er mit Kimi herum getollt war, konnte ich mir das gut vorstellen. Bei dem Gedanken spürte ich wieder, wie mir das Blut ins Gesicht schoss, als hätte ich etwas Verbotenes getan. Aber das war Blödsinn, wie hatten uns nur nett unterhalten.
Als ich aus der Dusche stieg, trocknete ich mich schnell ab und zog mir etwas frisches an. Das erste mal seit über einem Jahr begutachtete ich mein Spiegelbild intensiv und lächelte bei dem Anblick.
Was ist?, fragte Judith, die ohne an zu klopfen ins Zimmer gekommen war.
Nichts, ich genoß nur den Tag mit meiner Kleinen, erwiderte ich noch immer lächelnd.
Die andere Avox nickte, bevor sie jedoch gehen konnte, wollte ich noch etwas wissen: Weißt du, wann Swell zurück kommt?
Sie verneinte.
Ich wartete noch einige Stunden ungeduldig, als unser Boss noch immer nicht zurück kam, beschloss ich einfach das Risiko ein zu gehen und schickte einer Bekannten von mir, ebenfalls eine Avox, die im Verwaltungsgebäude arbeitete, eine Nachricht für Fin.

"Falls du heute Abend Zeit hast, würde ich mich sehr freuen, wenn wir einen Kaffe trinken gehen.
Falls du keine Zeit oder Lust hast, verstehe ich das natürlich auch.
Liebe Grüße
Peshewa
ps.: bitte gib deine Antwort Rose, sie wird es mir berichten."
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyMo Mai 28, 2012 6:51 pm

Ungeduldig wartete ich auf die Antwort und hoffte insgeheim, dass sie positiv sein würde. Doch je länger ich wartete, desto unsicherer wurde ich mir.
Als mir schließliche Rose die Nachricht vorbei brachte, faltete ich den Zettel schnell auseinander und las die paar Wörter, bevor ich stumm zu lachen begann. Einerseits aus Erleichterung und andererseits, weil er es so verschlüsselt gemacht hatte, als würde er niemandem trauen. Irgendwie erinnerte mich das an Kimis Vater. Er hatte auch stets höchsten Wert auf Geheimhaltung gelegt.
Ich beeilte mich, meine letzten Aufgaben im Haushalt fertig zu bekommen und lauschte ständig angespannt, ob Mr Swell auftauchen würde, bevor ich um kurz vor Sieben in mein Zimmer ging um mich fertig zu machen. Längere Zeit lag mein Blick auf dem dunkelblauem Kleid, das ich zu meinem ersten Date mit Hakan getragen hatte. Aber es war lächerlich und selbst wenn nicht, wäre es noch immer illegal. Ich war eine Avox.
Schließlich zog ich einfach wieder Jeans, ein dunkelgrünes Top und eine Lederjacke darüber an, bevor ich mich auf den Weg machte.

--> Park
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 01, 2012 12:32 am

<--- Kapitol / Der Park

Wir liefen durch die verlassenen Straßen des Kapitols. Ich wusste, wo der Spielmacher wohnte. An Swells Grundstück angekommen versuchte ich, die Friedenswächter abzuwimmeln, doch sie konnten mich - ihrer Aussage nach - unmöglich ungeschützt in ein Haus voll Avox laufen lassen. Also kamen sie mit.

An der Tür empfing uns ein junges Mädchen, das ich noch nie gesehen hatte. Sie blickte auf Peshewa, die ihre Rolle sehr überzeugend spielte, und zeigte mir den Weg in Peshewas Unterkunft. Dort bat ich alle vor die Tür. "Ich muss ihren Fuß richten.", erklärte ich.
Erst dann schloss sich die Tür hinter uns. Da ich mir nicht sicher war, ob wir gehört wurden, machte ich mir wieder die Gebärdensprache zu nutze.
Denk an deine Übungen. Solltest du etwas gegen deine Schmerzen brauchen, lass es mich wissen. Brauchst du Hilfe, gib' Bescheid. Ich zögerte. Doch dann verstummte ich.
Ich legte Peshewas nasse Klamotten, die noch in meinem Hosenbund steckten, neben Peshewas Bett.
Das Shirt brauche ich nicht mehr ... Und denk dran: Du bist mit Schmerzmitteln zugedröhnt.

Damit drehte ich mich um und verließ das Zimmer. Keine zärtliche Geste, kein intimer Kuss. Mein Inneres brannte und war gleichzeitig gefroren. Ich erklärte noch der Avox, die uns die Tür geöffnet hatte, worauf sie mit Peshwas Bein achten musste und ließ mich von den Friedenswächtern nach raußen geleiten. Diese ließen sich noch darüber aus, dass ich einer Avox geholfen hatte. Ich erklärte ihnen, dass ich als Heiler jedem helfe, egal wem.
Das traf zwar auf taube Ohren, jedoch schöpfte niemand verdacht.

Ich entschuldigte mich und joggte durch das halbe Kapitol, um mich abzureagieren - was meine Geschichte ich hätte sie beim Training gefunden nebenbei glaubhaft unterstrich - und machte mich mit letzter Kraft auf den Weg in meine Unterkunft.

---> Spiele / Verwaltungszentrum / Unterkünfte der Mentoren / Distrikt 5: Finley Weston
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 01, 2012 12:52 am

--> vom Park

Noch immer mit geschlossenen Augen verdrehte ich eben diese, als die Friedenswächter behaupteten, sie könnten Fin unmöglich allein in ein Haus voller Avoxe gehen lassen. Natürlich wir waren alles schreckliche Verbrecher, die es nur darauf abgesehen hatten einen weitaus trainierteren und stärkeren Mann im Haus zu haben, denn wir dann nieder stechen könnten. Wenn Swell bis jetzt bei uns überlebt hatte, dann passierte Fin auch nichts.
Aber von den Gedanken ließ ich mir nichts anmerken.
Nur kurz öffnete ich die Augen um zu sehen, dass Judith uns die Tür geöffnet hatte. Ich fragte mich, ob meine Abwesenheit schon bemerkt worden war, aber da Mr Swell nicht auftauchte, vermutete ich, dass er noch immer Arbeitete oder sich irgendwo die Parade ansah.

Fin brachte mich hinunter in mein Zimmer, wo er die anderen Leute hinaus scheuchte, bevor er mir noch letzte Ratschläge gab.
Ich nickte bloß und war froh, sein Shirt behalten zu dürfen.
Du kannst mich über Rose erreichen, ihr kannst du vertrauen, meinte ich schnell und lächelte, als ich mich an seine mehr oder weniger verschlüsselte Botschaft von heute Abend errinnerte.

Und dann war er auch schon weg. Einfach zur Tür hinaus. Ich wollte ihm eigentlich nach, was ich nicht konnte und zum Glück auch nicht versuchte. Stattdessen blieb ich ruhig am Bett liegen und machte die Augen nicht einmal auf, als Judith noch einmal herein sah. Ich war ja auf Schmerzmittel!
Nach einer Weile verließ das Avoxmädchen wieder mein Zimmer und ich richtete mich schnell auf um aus dem Shirt zu schlüpfen und mich dann unter die Bettdecke zu kuscheln. Mittlerweile war mir wieder etwas kalt.
Das Shirt ließ ich neben mir am Kopfkissen liegen. Selbst wenn es lächerlich war. Aber es roch nach ihm.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 08, 2012 12:10 am

Ich schlief in dieser Nacht erstaunlich fest, obwohl mein Knöchel noch immer leicht pochte und ich eigentlich Angst haben sollte vor der Reaktion von Swell.
Aber nichts davon kümmerte mich wirklich. Stattdessen versetzten mich meine Träume zurück zu den Ereignissen dieses Tages. Und immer wieder tauchte sein Gesicht auf. Fin. Er faszinierte mich und gab mir seit langer Zeit wieder ein herrliches Gefühl. Auch wenn ich noch immer nicht sagen konnte, ob er das gleich sah. Aber zumindest in meinen Träumen war es so.

Trotzdem wachte ich fast bei Tagesanbruch auf. Was genau mich geweckt hatte, konnte ich nicht mehr sagen, aber ich fühlte mich gut ausgeruht und beschloss aufzustehen. Auch wenn Fin es mir eigentlich untersagt hatte, aber ich konnte unmöglich einen ganzen Tag im Bett verbringen, geschweige denn eine ganze Woche oder noch länger.
Als ich jedoch aufstand und versuchte meinen Fuß zu belasten, stöhnte ich vor Schmerzen auf und ließ mich zurück ins Bett fallen.
Erst nach ein paar Versuchen, schaffte ich es hoch zu kommen und bewegte mich nun auf einem Bein hüpfend vorwärts.
Swell schien noch immer nicht da zu sein, was ich mit Erleichterung und einem Blick in sein Schlafzimmer fest stellte. Ich ließ mich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen und ohne es zu wollen, wanderten meine Gedanken schon wieder zu Fin. Was er wohl gerade machte? Schlief er noch? Würde ich ihn jemals wieder sehen?
Schließlich entschied ich mich, einfach noch einmal die Initiative zu ergreifen und ihm über Rose eine weitere Nachricht zukommen zu lassen.

"Hi, du hast glaub ich deinen Geldbeutel gestern in deinem Hemd vergessen. Als du mich gerettet hast", schrieb ich ihm. Es war völlig unauffällig, hoffte ich zumindest, falls jemand die Nachricht in die Finger bekam und er konnte auch immer noch ablehnen, wenn er keine Zeit oder Lust hatte.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 08, 2012 12:26 am

<--- Spiele / Verwaltungszentrum / Unterkünfte der Mentoren / Distrikt 5: Finley Weston

Eigentlich war ich ziemlich sauer.
Schnell hatte ich mich umgezogen, meine Unterlagen zusammengesucht, in eine Tasche gepackt und war buchstäblich geflüchtet. Als ob ich meinen Geldbeutel in meinem Hemd vergessen würde. Als wenn ich ihn überhaupt in meinem Hemd hätte. Was dachte Peshewa eigentlich, wer ich war? Wer ich für sie war? Wer ich für sie sein sollte?

Ich hatte wirklich eine schlimme Nacht hinter mir und war nicht zu Späßen aufgelegt. Mein Ziel war es gewesen, Peshewa aus meinen Gedanken - oder sollte ich sagen meinem Herz? - zu verbannen. Sie und ihre kleine Tochter zu vergessen. Und der Plan schien auch super zu funktionieren - bis ich Rose sah.
Meine erste Gefühlregung war Panik gewesen, dicht gefolgt von Sorge. Ob Peshewa wohl etwas passiert wäre? Was, wenn Swell ihr etwas angetan hatte? Oder ihr Fuß ihr Probleme bereitete?
Doch ich durfte so nicht denken. Es war weder gut für sie, noch für mich. Und was sollte ihre Nachricht? Geldbeutel vergessen? Sie kannte mich einfach nicht!

Ihr tut euch nicht gut, schrie es in meinem Kopf. Und die Stimme hatte Recht. Doch wieso war ich dann auf dem Weg zu ihr?

Inzwischen war ich vor der Villa Swells angekommen und klopfte ohne zu zögern an die Haustür. Wäre Swell inzwischen nach Hause gekommen, würde ich ihm erklären, dass ich gestern eine seiner Avox gefunden hätte und nach ihr sehen wollte. Man wusste, wer ich war. Und wie ich war. Jeder würde mir glauben, dass ich mich lediglich nach dem Heilungsprozess erkunden wollte.

Ich wartete.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 08, 2012 12:37 am

Ich fuhr hoch, als es an der Tür klopfte. Erfreut erhob ich mich und bewegte mich so schnell es mit dem gebrochenen Fuß ging - was nicht sehr schnell war - auf den Eingang zu.
Irgendwie wunderte es mich, dass er meinem Brief gefolgt war. Aber es freute mich dennoch sehr. Hoffentlich hatte er es nur nicht missverstanden.

Mit einem freundlichen Lächeln riss ich die Tür auf, doch das Lächeln verschwand zu einem großen Teil, als ich ihn sah. Es war zwar Fin und sein Anblick ließ ein warmes Gefühl in mir entstehen, doch er sah ziemlich missmutig drein.
Hatte er womöglich wirklich gedacht, ich hätte ihn nur wegen einer Geldbörse hier her bestellt? Ich schluckte schwer bei dem Gedanken. Natürlich hatte ich so etwas nicht entdeckt.
Ohne eine Begrüßung oder so blieb ich einfach in der Tür stehen und sah ihn an. Vielleicht hatte ich mich doch geirrt und er war wirklich nur höfflich gewesen gestern.
Verdammt, natürlich. Ich hatte einfach zu viel hinein interpretiert.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 08, 2012 12:48 am

Es dauerte etliche Augenblicke ehe die Tür geöffnet wurde. Mit jedem Herzschlag kam ich mir dümmer vor. Was machte ich hier? Eindeutig hatte ich den Verstand verloren. Gerade hatte ich mir überlegt einfach wieder gehen, allein deshalb weil ich keinen Grund fand der mich selbst überzeugte wieso es eine gute Idee war hier zu sein, als die Tür geöffnet wurde.

Als ich meinen Blick hob stand sie direkt vor mir: Peshewa. Ich musste blinzeln.
Hoffentlich sah ich nicht mehr so schlimm aus wie heute morgen als ich das Haus verlassen hatte. Denn sie war ... perfekt! Eine gesunde Gesichtsfarbe, seidiges Haar ... und sie roch schon wieder so gut. Sogar auf die Entfernung konnte ich das riechen.
Ich durfte nicht so denken. Mit einem Räuspern fing ich meine Gedanken wieder ein.

"Guten Morgen", grüßte ich höflich und meine Stimme klang netter, als ich es beabsichtigt hatte. War das nicht normalerweise anders herum?
Eigentlich wollte ich sie anfahren, dass ich durchaus im Stande wäre, selbst auf meine Brieftasche aufzupassen. Ich wollte ihr an den Kopf werfen, dass sie sich nicht mehr melden solle außer sie bräuchte gesundheitlichen Rat - und selbst da wäre jede Alternative für alle Beteiligten besser als ich. Doch zum Einen konnten wir hier gehört werden und ich musste geschäftlich klingen, zum anderen waren diese Gedanken bei ihrem Anblick sofort verschwunden.

Ein wie geht es dir? wäre zu verfänglich gewesen. Anstatt dessen entschied ich mich für eine offizielle Variante.

"Weston. Ich möchte mir die Verletzung von gestern Abend erneut ansehen."
Das klang doch gar nicht so schlecht. Ich wollte nicht wissen, wie es der Avox ginge oder ob ich sie sehen dürfe; nein. Heiler der ich nunmal auch war interessierte ich mich für die Verletzung. Egal wer mithörte, es bestand keinerlei Grund zu Misstrauen.

Und gleichzeitig versetzte es mir einen Stich, mich nicht nach Peshewas Befinden erkundigen zu können. Die Gebärdensprache zu benutzen war mir zu heikel - wir könnten gesehen werden. Dem dringenden Bedürfnis sie zu berühren musste ich jedoch in jedem Fall widerstehen - um ihretwillen.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 08, 2012 1:07 am

Guten Morgen, grüßte ich schnell zurück und balanzierte während dessen nur auf dem einen Fuß. Ich kam mir dabei irgendwie kindisch vor und stützte mich dann erleichtert wieder mit der Hand im Türrahmen ab.
Fin sah schon wieder eine Spur freundlicher - oder war es doch wieder nur höfflicher - aus.
Okay, kommen Sie herein, entgegnete ich und hüpfte ein paar Schritte von der Tür weg um ihn herein zu lassen.
Wollen Sie Kaffee oder Tee oder etwas anderes zu trinken?, bot ich ihm an. Wieder zurück in meiner Rolle als Dienerin. Da er ebenfalls nur professionell auftrat und ich mir nicht zutraute, darüber zu urteilen ob es nur Show war oder ob er es ernst meinte. Er war schwer zu durch schauen und zugleich so faszinierend.

Ich wollte ihn so gern, so viel fragen. Ob er gestern noch Ärger bekommen hatte, wegen dem. Wie es ihm ging? Und so weiter. Gleichzeitig wollte ich ihm einfach gerne in die Arme fallen, ihm wieder so nah sein wie gestern Abend.
Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken zufällig das Gleichgewicht zu verlieren und mich von ihm auffangen zu lassen, aber das kam mir dann doch zu abwegig vor.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptyFr Jun 08, 2012 1:33 am

Peshewa wich zur Seite und ließ mich eintreten. Langsam ging ich an ihr vorbei, mühevoll darauf bedacht Abstand zu halten und mich von ihrem Anblick oder ihrem Duft nicht verführen zu lassen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie gestikulierte - durfte sie mir Gegenüber die Gebärdensprache eigentlich benutzen? - und auf ein unpersönliches "Sie" zurückgriff. Ungestüm fuhr ich herum. Was hatte ich verpasst? Mit mir reden aber auf ein du verzichten?
Verwirrt sah ich die wunderschöne und leider für immer verstummte Frau vor mir an. Wieder kam mir der Gedanke, ob man ihr nicht doch helfen könnte. Die richtigen Ärzte zum Beispiel könnten ... Stop! So durfte ich nicht denken. Die Schmerzen, die mit solchen Gedanken einhergingen, musste ich vermeiden.
Also schlug ich eine andere Richtung ein. Ganz knapp fragte ich Sind wir allein?. Sie musste schon ziemlich gut aufgepasst um das verstanden zu haben.

Sie siezte mich, bot mir jedoch Kaffee an. Etwas an der Situation gefiel mir nicht und ich musste feststellen, dass sich das vertraute Gefühl der Unruhe wieder in mir breitzumachen drohte.
All mein Ärger über ihre Botschat, die mit Sicherheit nur nett gemeint war, war jedoch verraucht. Ich wollte nur noch alleine mit Peshewa reden, mich davon überzeugen, dass es ihr gut ging. Ausschließen, dass sich die Bilder meines Traumes jemals in Realität verwandeln konnten - aber das war wohl nicht möglich.

Noch bevor Peshewa mir im Bezug darauf, ob wir allein wären und somit ungestört reden könnten - hier gab es mit Sicherheit keine Überwachungsinstrumente - oder andere Avox oder gar Swell im Haus waren und wir auf der Hut sein mussten antworten konnte, schlug ich wieder den sachlichen Ton an und fuhr fort.

"Ich hatte der Verletzung Bettruhe verordnet."
Unpersönlich. Es ging nur um die Verletzung. Nicht um die Person, die mich anzuziehen schien wie ein Magnet, denn ohne das ich es gewollt oder bemerkt hätte war ich etwas näher an sie heran gerutscht.
"Das Bein muss hoch gelagert werden, über dem Herzen." Ob ihr Herz mich so sehr vermisste wie meines sie? Und das nach so wenigen Stunden nach unserem Kennenlernen? Was hatte diese Frau nur mit mir gemacht?
"Ansonsten wird es anschwellen und das behindert die Durchblutung. Im Schlimmsten Fall kann das zu Amputationen führen." Davon war sie weit entfernt, doch es konnte nicht schaden diese Möglichkeit zu erwähnen. Außerdem musste ich mich zwingen zu reden und mich somit abzulenken.
"Du ..." Mist! Nicht sie, sondern das Bein. "...uuuschen und andere Körperflege oder Betätigungen nur im Sitzen, etwas anderes wäre für den Knöchel nicht gut. Er sollte umgehend wieder in Schonhaltung gebracht werden."

Und wie so oft in Peshewas Nähe fragte ich mich - und das obwohl ich noch keine Minute da war - was ich hier eigentlich tat. Ich hatte eine schlimme Nacht hinter mir, meine Tribute erwarteten mich in kurzer Zeit, ich fühlte mich unwohl und setzte sie und ihre Tochter großer Gefahr aus ... und dennoch war ich froh, hier sein und Peshewa sehen zu können. Die Wärme, die sich in mir ausbreitete und die Grauen der Nacht verschwinden ließ, war immer deutlicher zu spüren. Die innere Unruhe schwand, nur Angespanntheit die sich in geballten Fäusten zum Ausdruck brachte blieb zurück. Wie machte sie das nur?
Fasziniert musterte ich sie. Meine unbeantworte Frage und die Umgebung in der wir uns befanden war vergessen, meine Hände entkrampften sich ...
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySa Jun 09, 2012 12:44 pm

Fins Geruch stieg mir in die Nase, als er an mir vorbei geht. Der selbe Geruch wie von seinem Shirt. Fast automatisch erscheint ein Lächeln auf meinen Lippen, während die Errinnerungen und auch Gefühle von gestern Abend wieder in mir hoch kommen. Fast hätte ich darüber seine kurze Frage verpasst, jedoch nur fast.
Schnell nicke ich. Zum Glück hielt Mr Swell nicht viel von Überwachungskameras, die sein Privatleben filmten, also gab es so etwas hier nicht. Judith war vermutlich unterwegs um sich heute einen freien Tag zu nehmen, wenn unser Boss nicht auftauchte und die anderen beiden unternahmen entweder Besorgungen, waren mit Ingi Gassi gehen oder schliefen noch.

Er ging nicht auf meine Frage ein, ob er etwas trinken wollte, aber das wunderte mich kaum.
Stattdessen meinte er in ziemlich sachlichem Tonfall, ob er nicht Bettruhe verordnet hatte.
Hm, ich glaub da war so was, meinte ich leicht grübelnd, bevor ich einfach den Kopf schüttelte. Ja, er hatte gesagt, ich müsste das Bein schonen, aber ich trat eh nicht auf und ich konnte mir einfach nicht leisten nicht zu arbeiten. Wobei jetzt wo Swell scheinbar nicht da war, würde ich mir etwas Ruhe leisten.

Als er jedoch die möglichen Konsequenzen aufzählte, was passieren könnte, wenn das Bein nicht hoch gelagert würde, sah ich ihn erschrocken an. Ich hatte nicht gedacht, dass es so schlimm sein könnte.
Wirklich?

Ich lächelte ihn an, als ich merkte, wie er sich etwas entspannte. Mein Blick glitt über ihn und ich spürte, wie mein Herz wieder schneller schlug. Er war einfach faszinierend, umwerfend.
Mir war klar, dass ich so nicht denken durfte. Und ich ihn damit in große Schwierigkeiten brachte. Mit all dem hier. Mit unserem Treffen gestern Abend und damit, dass ich ihn heute hier her gerufen hatte. Ich sollte ihn vergessen, aber ich konnte nicht.

Kommst du mit ins Wohnzimmer? Ich wollte mich langsam doch wieder hin setzen und das Bein hoch lagern vor allem nach seinen vorherigen Worten.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySa Jun 09, 2012 1:38 pm

Wir waren allein. Das vereinfachte die Situation.
Ehe ich begriff, was das heiß, allein sein, hatte Peshewa mich schon ins Wohnzimmer eingeladen.

Ungefragt nahm ich sie ohne großen Kraftaufwand auf den Arm und trug sie ins Wohnzimmer, wo ich sie auf einer Couch ablegte. Ich hielt sie genau so, wie ich sie bereits am Vorabend getragen hatte.
Gestern war nicht mein erster Besuch in Swells Villa gewesen, weshalb ich natürlich wusste, wo sich das Wohnzimmer befand.

Während wir ins Wohnzimmer gingen musste ich ein Lächeln unterdrücken. Immerhin war ich böse auf Peshewa. Den Grund hatte ich allerdings vergessen, und ob ich wirklich sauer gewesen war - das bezweifelte ich ebenfalls.
Es war so warm in mir in Peshewas Nähe. Mein Herz schlug bewusster, meine Augen nahmen die Welt anders war. Alles war nicht mehr so düster, die Bedrohungen schwanden. Am liebsten hätte ich Peshewa geküsst - ihr Kopf war meinem jetzt so nahe ...
Doch ich beherrschte mich. Eine leise Stimme sagte mir, dass ich so nicht denken durfte. So nicht. Nicht ... Und es war still in meinem Kopf.

"Ja, das mit dem Fuß stimmt", ging ich auf ihr Entsetzen ein, welches mir nun doch ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Der freundliche Funken erreichte zwar noch immer nicht meine Augen, doch ich hatte seit ich diese Frau kennen gelernt hatte mehr gelächelt als die letzten zwölf Jahre. Zwar konnte sie die Schatten der Vergangenheit nicht vertreiben, doch in ihrer Nähe hatte ich den Eindruck, sie könnte es doch.
Allerdings wäre Peshewa von Folgen in dem Ausmaß, in denen ich sie beschrieben hatte, weit entfernt, aber möglich wäre es dennoch. Und wenn sie die nächsten Tage nicht ruhig hielt wäre dieses Szenario schneller da, als uns allen lieb wäre.

Als ich Peshewa auf die Couch gebettet hatte setzte ich selbst mich auf einen gegenüberliegenden Sessel - und sofort setzte mein Unbehagen wieder ein. Was machte ich hier? Ich hatte hier nicht das geringste zu suchen. Über den Couchtisch hinweg sah ich auf Peshewa.
Sie wirkte zerbrechlich.
Meine Gesichtszüge erhärteten sich, meine Muskeln spannten sich an. Dennoch zwang ich mich zu einem Lächeln. Ich würde mich noch erkundigen, wie sie zurechtkam, dann würde ich gehen.
Notfalls würde ich ein Wort mit Swell wechseln, dass sie zumindest ein paar Tage Ruhe bekäme - auch wenn ich nicht dachte, es würde sehr viel bringen.

"Wie geht es ..." dir? "... deinem Knöchel?", wollte ich wissen und sah sie an.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySa Jun 09, 2012 3:30 pm

Ohne eine Ankündigung hob mich Fin plötzlich einfach hoch und trug mich ins Wohnzimmer. Wieder roch ich seinen angenehmen Geruch und fühlte die Wärme von seinem Körper. Sofort fühlte ich mich geborgen. Es war fast so, wie gestern Abend nur dass er dieses mal ein Hemd an hatte und nicht wie gestern -
Grinsend schüttelte ich den Kopf, als mir auffiel, dass ich ihn in Gedanken schon fast wieder auszog. Was war nur los mit mir? Das würde nie funktionieren. Selbst wenn er auch so denken würde - was ich mir irgendwie wünschte.
Ich hob meinen Blick und sah Fin direkt ins Gesicht. Er sah nachdenklich aus, jedoch zum Glück nicht mehr wütend oder sauer.

'Mist', formte ich mit den Lippen, als er meinte, das mit dem Fuß würde stimmen. Und was jetzt? Vielleicht könnte ich es mir leisten einen oder einenhalb Tage im Bett liegen zu bleiben, aber länger war unmöglich. Und ich bezweifelte, dass es Swell groß stören würde, ob das meinen Fuß kosten könnte oder nicht.
Ich zuckte kurz mit den Schultern. Da musste ich wohl einfach auf die Heilfähigkeiten meines Körpers vertrauen und ich hatte schließlich schon Schlimmeres überstanden.

Leise seufzte ich, als Fin mich viel zu schnell wieder absetzte und mich auf das Sofa legte, wo ich meinen Fuß etwas hoch lagern konnte. Fast sehnsüchtig sah ich ihm nach, als er durch den Raum ging und sich auf einen Sessel fallen ließ.

Besser, antwortete ich nur kurz, bei seiner Frage. Das stimmte sogar, jetzt wo ich ihn hoch lagerte, tat er nicht mehr so weh, wie zuvor, als ich gestanden war. Er schmerzte trotzdem, aber das war klar.
Sollte er nicht eingegippst werden oder zumindest ein Verband darum gewickelt?, wollte ich wissen.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySa Jun 09, 2012 3:45 pm

Auf Peshwas Frage schüttelte ich nur den Kopf.
Ich überlegte kurz, ob ich reden oder deuten sollte, entschied mich dann für Variante eins.

"Es dürfte sich nichts mehr verschieben. Solange du ruhig hälst jedenfalls nicht. Die Knochen müssen nur wieder zusammen wachsen, dafür brauchst du keinen Gips. Wenn es dich beruhigt kann ich dir einen Verband anlegen, eigentlich ist das aber unnötig."

Dann schwieg ich. Ich hatte leise gesprochen, und doch klangen meine Worte fehl am Platz. Deshalb deutete ich meine nächsten Worte.
Vielleicht sollte ich wieder gehen.

Es war nicht so, das ich von ihr weg wollte, nur wusste ich nicht, was ich hier verloren hatte. Zwar wusste ich ziemlich genau, was ich gerne getan hatte - zum Beispiel hätte ich sehr gerne die wenigen Meter zu Pesh überwunden um mich dann sanft über sie zu beugen und sie zu küssen, sie fest an mich zu drücken und nie mehr loszulassen, sie mit zu mir zu nehmen um ihr und ihrer Tochter ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen - jedoch wusste ich ebenso gut, dass ich das nicht durfte. Also was wollte ich noch hier?

Wenn jemand hereinplatzte hätten wir auch so schon ein Problem, mit Metern zwischen uns. Ich wollte keine Meter zwischen uns. Ich wollte Pesh. Für mich. Für immer.

Blödmann, sagt wieder eine Stimme in meinem Kopf.
Augenscheinlich trat mein altes Ich hervor, sobald ich Peshewa nicht mehr nahe war. Und obwohl es nur ein paar wenige Meter waren hatte ich das Gefühl, sie wäre ewig weit weg.
Lass sie, rief die Stimme wieder. Wage es nicht, euch alle ins Unglück zu stürzen.

Ein Seufzer entfuhr mir. Meine Knöchel traten weiß hervor und ich erhob mich, noch ehe Peshewa hatte antworten können.
Ich fühlte mich gefangen in diesem Haus. Mein Geist schrie raus hier, doch mein Herz wollte nicht ohne Peshewa gehen.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySa Jun 09, 2012 4:12 pm

Wäre ein Verband besser, wenn ich herum gehe?, fragte ich noch nach. Ich wusste, dass er es nicht gut fand, wenn ich weiter so herum humpeln würde, aber es musste eben sein.

Bei seiner Frage fühlte ich einen stich in der Brust. Er war doch gerade erst gekommen.
Aber natürlich, er musste sich um seine Tribute kümmern und alles vorbereiten. Ich war ziemlich egoistisch, dass ich ihn da einfach zu mir rufen ließ und jetzt nicht wollte, dass er schon wieder ging.
Ich will dich nicht aufhalten, wenn du was machen musst, erwiderte ich mit einem schwachen Lächeln.
Ich wollte ihn nicht vor die Tür setzen, aber wenn er gehen musste, würde ich ihn sicher nicht zurück halten. 2 Kinder - 4 verbesserte ich mich, als mir das Jubeljubeläum (was auch immer daran zu jubeln war, wenn doppelt so viele Kinder sterben sollten) wieder einfiel - verließen sich darauf, dass er ihnen half. Und was tat ich? Ich beanspruchte seine wertvolle Zeit, wegen ein paar dummen - und doch heftigen und schönen - Gefühlen.
Tut mir leid.
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BeitragThema: Re: Villa Swell   Villa Swell - Seite 2 EmptySa Jun 09, 2012 4:22 pm

Es traf mich wie ein Pfeil in meine Brust als Peshewa keine Anstalten machte, mich zum Bleiben zu bewegen. Ich nickte nur. Langsam stand ich auf.

"Wenn du läufst nutzt auch ein Verband nichts. Solltest du wirklich laufen wollen lass' dir einen Gips verpassen." Natürlich konnte ich das auch tun, doch wenn sie nicht fragte würde ich mich nicht aufdrängen. Wir durften uns nicht sehen. Wir hätten uns auch jetzt nicht sehen dürfen. Doch alles in mir sehnte sich nach ihrer Nähe. Ich wollte nicht gehen - zumindest nicht ohne sie.

"Dennoch wäre es besser für dich, wenn du ein paar Tage ruhig hälst, egal ob mit Gips oder ohne. Das ganze Blut sammelt sich in deinem Bein. Im Idealfall lagerst du es höer als dein Herz."
Ihr Herz. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment zusammen zu brechen. Wer war dieser Mann, der hier in diesem Raum stand? War das tatsächlich ich? Völlig außer Lot, außer Kontrolle und sehr um einen Menschen besorgt, den ich gar nicht kannte. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr ohne sie sein zu können. Und wie lange kannte ich sie? ... Richtig ... keine vierundzwanzig Stunden!

"Ich ... ähm ... ja." Ich strich mir die Hose glatt. Bitte mich, zu bleiben, dachte ich. Oder komm' mit mir. Ich will dich für mich haben, nicht hier im Haus von Swell. Nur wir zwei. Irgendwo.

"Und du kommst wirklich zurecht?"
Wie oft wollte ich diese Frage noch stellen? Ich sollte mir dringend mal etwas anderes ausdenken.
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