Wald (Winterebene)

Zufälligerweise hatte ich wirklich noch keinen Schock behandelt, obwohl meine Mutter eigentlich Chefärztin bei mir daheim war, aber was interessierte es mich. Etwas verbissen starrte ich zu Boden, rollte dann aber doch das Zelt aus meinem Ärmel zusammen und schob es dem Jungen unter die Beine.
Dann setzte ich mich etwas entfernt in die Hocke.
Bei Angis nächstem Kommentar schnappte ich nach Luft. Verschiedene Gedanken schossen mir durch den Kopf, dass die beiden aus 1 geplant hatten, mich so zu verwirren und mich zu testen. Falls sie das wirklich wollten, hatten sie es auch geschafft.
Etwas undeffinierbares schwang in meinem Blick, als ich Brix und das Mädchen der Reihe nach anstarrte. Ich stand schließlich auf und lief zu Dejan hinüber.
Angekommen schob ich Brix einfach beseite, dass er deshalb womöglich Schmerzen wegen seiner Verletzung erhielt war mir jetzt auch egal. Verräter, schoss es mir durch den Kopf, ehe ich mich neben Dej kniete.
Vorsichtig strich ich sein Haar beseite, damit er mich ansehen konnte. Die Tränen in seinen Augen bestätigten, dass er die Schmerzen spürte und wieder bei Bewusstsein war.
Etwas flehend sah ich ihn an, womöglich lag jetzt wirklich alles bei mir.
Dann geschah etwas ziemlich unerwartetes. Dejan legte meine Hand auf meinen Dolch und zog ihn von meinen Gürtel, bis er auf sich zeigte.
Etwas fassungslos starrte ich die Waffe und dann ihn an. Was verlangte er von mir? Dass ich ihn tötete?
Ich schüttelte entschlossen meinen Kopf, ehe ich wieder aufstand. Wahrscheinlich sah es wirklich so aus, als wolle ich ihn umbringen, aber da dachten sie falsch.
Etwas verbittert wandte ich mich dann an Angi.
"Dann mach dich auf eine Zeitverschwendung gefasst", knurrte ich. Okay, die aus 1 mochten mich vielleicht als lästig ansehen, doch ich ließ mir das nicht bieten.

Anny blickte uns wütend an und ließ sich dann neben ihrem Distriktpartner in die Hocke fallen. Vielleicht hätte ich einfach entscheiden sollen und mich dann ihrer Wut oder so stellen sollen.
Der Junge schien wieder halbwegs bei Bewusstsein zu sein und sie um den Tod zu bitten, zumindest sah es von heroben so aus.
Sie tat es jedoch nicht, sondern stand entschlossen auf und gab ihre Entscheidung bekannt.
"Du bist verrückt", verkündete Angi: "Brix, du musst ihn töten, so ist er nur eine Belastung für uns."
Ich funkelte Angi böse an. Eigentlich war ich auch ihrer Meinung und dachte, dass Anny nicht logisch entschieden hatte. Aber ich ließ mir von keinem vorschreiben, was ich zu tun hatte, außerdem hatte ich Anny die Entscheidung überlassen und daran würde ich mich halten.
"Geh mal zur Seite", meinte ich zu Anny und schob sie von De weg. Angi schob dem Jungen noch ein Stück Holz zwischen die Zähne und legte ihr Schwert in das Feuer. Dann holte ich mit dem Schwert aus und schlug ihm mit einem gezielten Hieb die überreste des Armes an der Schulter ab.
"Arg." Dejan gab einen dunpfen Schrei von sich, dann rollten seine Augen nach hinten und er verlor das Bewusstsein. Noch mehr Blut als zuvor floss aus dem abgetrennten Stumpf. So würde er schnell verbluten.
Ich warf Anny einen kurzen Blick zu. Aber sie wollte ihn retten, also zog ich das glühende Schwert aus dem Feuer und presste das Teil auf die Wunde. Es zischte und stank nach verbranntem Fleisch.

Als Brix nicht weiter auf Angi's Kommentar einging überraschte mich das dann doch wieder. Trotzdem ließ ich mir nichts weiter anmerken, drehte mich aber auch nicht weg, als die Beiden anfingen Dej zu behandeln.
Etwas verkrampft biss ich mir auf die Zähne sodass sich mein Kiefer anspannte.
Das Blut was aus seiner Wunde hervorschoss widerspiegelte sich in meinen Augen, aber ich riss mich fest entschlossen zusammen und wandte selbst dann nicht meinen Blick ab, als Brix meinem Mittribut das heiße Schwert an seinen Arm drückte.
Wortlos zog ich die Wundsalbe aus meinem kleinen Lederbeutel an meinem Gürtel, mit der ich auch die Wunden auf meinem Gesicht verarztet hatte und schraubte die Tube auf.
Jetzt durfte ich erst recht keine Schwäche oder Angst zeigen, es würde den beiden aus 1 vermutlich nur bestätigen, dass sie mich nicht brauchen konnten.
Langsam breitete sich der Gedanke daran in mir aus, dass Angi und Brix wirklich etwas planten. Lautlos zog ich die Luft scharf ein, ehe ich mich wieder neben meinen Mittirbut kniete, als Brix fertig war.
Vorsichtig rieb ich die kühlenden Salbe auf Dej's Wunde, ehe ich einen Verband aus dem kleinen Rucksack an meinem Oberschenkel fischte und ihn fest darum wickelte.
Zusätzlich dazu nahm ich etwas Schnee in meine Hand und schmolz diesen, bis ich es auf die Stirn des Jungen legte.
Wirklich, ich war verzweifelt und beinahe am Ende meiner Nerven und Kräfte, aber ich war fest entschlossen mir nichts anmerken zu lassen.

"Völlige Zeitverschwendung", knurrte Angi und wandte sich ab. "Ich geh zurück zum Lager um noch etwas zu schlafen, ihr könnt ja machen was ihr wollt." Damit wandte sie sich um und verschwand im Wald. Ich blickte ihr wütend hinterher, dann sah ich zu den beiden aus 2 hinunter.
Anny schien es wirklich wichtig zu sein, dass ihr Distriktpartner überlebte. Der war aber noch immer nicht über den Berg, außerdem würde er sowieso sterben, wenn sie gewinnen wollte. Also warum setzte sie sich für ihn ein?
"Wir sollten ihn ins Lager bringen", meinte ich und legte Anny eine Hand auf die Schulter. Warum genau wusste ich nicht. Mir brannte die Frage auf der Zunge, warum sie ihn nicht sterben ließ, aber dafür wäre später noch Zeit.

Dass Angi wieder zurück zum Lager ging überraschte mich nicht wirklich. Dass Brix aber immer noch hier war, war wieder etwas ungewöhnlich. Vielleicht lag ich doch falsch und die Beiden planten nichts gegen uns.. Wieder biss ich mir auf die Lippe.
Es war so viel komplizierter als ich dachte. Wenn dem wirklich so war und Brix und Angi nichts hinter dem Rücken von mir und De planten, hätte ich meinen Mittirbut umsonst ein paar Stunden mehr Leben gegeben. Falls ich aber mit meiner ersten Vermutung doch richtig lag, würde ich ihren Plan etwas verunstaltet haben.
Kurz schwang etwas Zweifel in meinem Blick. Aber wieso sollten sie es tun? Hatte nicht Brix gesagt, dass er mir vertraute? Innerlich stieß ich meinen Kopf gegen die Wand.
Wahrscheinlich war es wieder mein Ego, was nicht gekränkt werden wollte und einfach Angst hatte, sodass ich soetwas dachte.
Als ich Brix Hand auf meiner Schulter spürte beruhigte ich mich etwas, was mich allerdings schon wieder verwirrte.
Kurz schnappte ich wieder nach Luft und kämpfte dann doch mit Tränen in meinen Augen.
"Sollten wir", murmelte ich leise, ehe ich langsam aufstand.
Etwas betreten sah ich zu Boden. Langsam wurde ich mir doch sicher, dass ich unrecht hatte.
Etwas verbissen starrte ich auf den am Boden liegenden Jungen und wünschte mir, ihn getötet zu haben.
Als ich den Verband und dann den Arm sah, überkam es mich dann doch und wieder musste ich würgen. Bah, wiederlich, dachte ich und wandte mich von Dej ab.
Abermals schossen mir Tränen in die Augen. Eigentlich wollte ich wieder dagegen kämpfen, zum zweiten Mal hier in der Arena zu weinen, doch irgendwie klappte es dann doch nicht.
Als ich meine Augen schloss, bahnte sich dann doch eine Träne den Weg durch meine Wimpern und rollte meine Wange entlang.

Ihr 'Sollten wir' war ja echt einfach gesagt. Nur gab es bei der Sache einen winzigen Hacken. Der Typ am Boden war noch immer ohnmächtig und selbst wenn nicht, wäre er wohl zu schwach um zu laufen. Dass Anny ihn tragen könnte, schied auch aus, schließlich war er knapp einen Kopf größer als sie und um einiges schwerer. Die dachte aber nicht wirklich, dass ich ihn tragen würde? Ich hatte mit gespielt, damit er eine Chance hatte, aber ich tragen würde ich ihn bestimmt nicht. Abgesehn davon, dass seinetwegen mein Rücken durchbohrt war.
Als ich ihr einen Blick zu warf um sie zu fragen, wie sie bitte dachte, dass ihr Verbündeter zu uns ins Lager kam, sah ich dass ihr stumm die Tränen übers Gesicht liefen.
Das konnte doch nicht wahr sein. Missmutig verdrehte ich die Augen und eine Stimme in mir ermahnte mich, dass unter normalen Umständen jeder anderer Karriero beide ausgeschalten hätte. Ihn weil er einfach nur noch ein sinnloser Krubbel und Ballast war und sie, weil sie scheinbar zu schwach war. Aber ich ignorierte die Stimme, das waren Gedanken, die man sich machte, wenn man zusammen mit den Freunden vorm Fernseher saß und den anderen zusah, während man alles immer besser wusste. Hier herinnen war es anders.
Ganz kurz verspürte ich den Drang, die Kleine tröstend in den Arm zu nehmen. Aber ich unterließ es und das war das beste.
Etwas mürrisch beugte ich mich zu Dejan hinunter. Nahm ihm alle Waffen ab - nicht dass er aufwachte und mir seine Waffe in die Brust stieß - dann hob ich ihn hoch.
Mein Rücken protestierte schmerzhaft und für einen Moment fürchtete ich, dass meine Beine nach geben würden, dann hatte ich einen festen Tritt.
"Geh voran", wieß ich Anny an. Sollte das alles nur ein Trick gewesen sein, würde ich so einen Angriff von ihr leichter erkennen können.

Jetzt wurde ich aber dann doch etwas wütend auf mich, weshalb ich mir mit dem Handrücken einfach quer übers Gesicht wischte und mich wieder aufrecht hinstellte.
Jetzt funkelte wieder dieser Überlebenswille in meinen Augen, der von Anfang an darin zu sehen war.
Als Brix Dej hochhob, war ich im ersten Moment schon wieder verwirrt. Selbst wenn er ein ausgebildeter starker Karriero war würde er meinen Mittribut nicht bis ins Lager tragen können.
"Lass ihn sofort runter", sagte ich dann leise, aber auch bestimmt. Ich konnte nicht zulassen dass unser Führer wegen einem sowieso schon dem Tod bestimmten Tribut seine Kraft aufs Spiel setzte.
Bevor er hätte etwas erwiedern können, riss ich so an De, dass Brix ihn loslassen musste und der bewusstlose Junge zu Boden fiel.
Wieder kniete ich mich neben meinen Mittribut und drehte ihn auf den Rücken. Der Fall hatte ihn noch ein Stück mehr benebelt.
"Geh du vor und kümmer dich um deine Wunden. Ich zieh Dejan mit einem Schlitten hinterher", sagte ich dann und hob meinen Kopf an, sodass ich dem Karriero direkt in die Augen sehen konnte. Ein Nein von ihm würde ich in diesem Fall nicht akzeptieren, das was ich vorhatte durfte nicht einmal er erfahren. Auch wenn ich wusste, dass er mir warhscheinlich nicht glaubte, dass ich Dej mit einem Schlitten hinterherziehen würde, der Wille war in meiner Stimme deutlich zu hören.

Ich lachte kurz auf, als sie mir den Jungen aus den Armen zehrte. Dachte sie wirklich, ich würde ihn jetzt umbringen oder hatte sie wieder ihre Meinung geändert. So oder so störte es mich nicht, der Typ war schwer gewesen und ich bezweifelte, dass ich ihn bis ins Lager hätte schleppen können.
Falls sie gehofft hatte, dass der Junge durch den Sturz wieder das Bewusstsein erlangte, hatte sie falsch gelegen. Denn er kam nicht zu sich.
"Falls du dich doch umentschieden hast, kann ich ihn noch immer töten", bot ich an. Könnte ja sein, dass sie Skrupel davor hatte, ihren Partner selbst umzubringen. Außerdem würde er dann für meinen schmerzenden Rücken bezahlen.
Als sie mich vorraus schickte, zuckte ich bloß mit den Schultern. Mir doch egal, wenigstens müsste ich nicht das Weichei herum tragen. "Okay, versuch unterwegs nicht zu sterben oder dich erneut von Mutanten angegriffen zu werden", meinte ich scherzend, obwohl auch eine Spur von Sorge in meinen Worten mit schwamm.
Ich warf den beiden einen letzten Blick zu und ging dann vorraus und Angi nach. Extra langsam, da ich vermutete jeden Moment Annys Stimme zu hören, dass sie es doch nicht allein schaffte, ihn mit sich zu ziehen. Wäre aber nicht mehr mein Problem.

Ich verzog mein Gesicht kurz, als Brix einfach auflachte und nur einen weiteren Kommentar dazu abgab.
Wieder biss ich meine Zähne aufeinander, sodass mein Kiefer angespannt war. Er war einfach unberechenbar. Ich zog einmal tief die Luft zwischen meinen Zähnen ein, ehe ich mich Dej wieder zuwandte. Was der Karriero aus 1 jetzt tat oder sah war mir dann auch egal.
Ein bisschen schwang ein schlechtes Gefühl in mir, als ich mit einem Klicken den Dolch von meinem Gürtel abermals schnallte. Dejan hatte leiden müssen und das nur wegen mir. Er würde sterben, an Fieber oder Blutverlust. Das konnte ich nicht zulassen, ich war Schuld daran, dass er weitere Schmerzen erleiden musste. Jetzt, da die Hälfte meines Distrikt mich sowieso schon verachtete, konnte es mir auch egal sein. Und wenn es sein letzter Wille war, dann sollte es meinetwegen so sein. Ich jedenfalls würde Dej wahrscheinlich nicht vergessen können, auch wenn er mir egal war.
Der Kanonenschuss ertönte augenblicklich und einige Vögel flogen erschrocken auf.
Mein Herz raste, als ich so über meinen Mittribut gebeugt dasaß. Langsam ließ ich den Dolch los, der in seinem Herzen steckte und legte meine Hände kurz auf seinen Oberkörper.
Das Lächeln auf seinem Gesicht verriet mir, dass er gewusst hatte dass ich ihm seinen Wunsch erfüllen würde.
Wieder blinzelte ich einige Schneeflocken aus meinen Wimpern und sah auf Dejan herab. Er war tot. Entgültig. Auch wenn er Schmerzen ertragen musste, weiteres bleib ihm erspart.
Und immer noch war das Lächeln in seinem Gesicht.
Schließlich ging es dann doch etwas auf mich über, er wollte es so. Sanft hauchte ich meinem toten Mittirbut einmal ins Gesicht, ehe ich langsam aufstand.
Es tut mir Leid. Aber letzendlich muss jeder den Schmerz ertragen. Schlaf den ewigen Schlaf, Dejan dachte ich und wandte mich schließlich ab.
Meine Beine schlugen automatisch den Weg zu unserem Lager ein.

Ich hörte den Kanonenschuss schon nach wenigen Metern und mir war klar, dass er nicht einem anderen, fremden Tribut galt, der womöglich die selbe Begegnung wie wir gemacht hatte.
Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht und ich beeilte mich um schneller zurück in unser Lager zu kommen. Nicht dass mich Anny noch einholte. Ich glaubte, dass bräuchten wir im Moment beide nicht.
Etwas sinnlos war die Aktion schon gewesen, dass wir versucht hatten, ihn zu retten. Aber was sollte es. Auch wenn das Fell jetzt vermutlich versaut war durch sein Blut.

--> zurück zur Eisebene

Ich wusste nicht was das für ein Gefühl war, was ich im Moment verspürte, jedenfalls glaubte ich das richtige getan zu haben.
Trotzdem ließ ich mir nichts anmerken und huschte mit unberührter Miene durch den Wald auf die Eisebene zu. Er wollte es so.
Nicht dass ich am Ende noch davon träumte, wie er und Distrikt 2 auf mich losgingen. Es war sein Wunsch.
Schließlich hob ich meinen Kopf und starrte für eine Weile in den Himmel. Weitere Schneeflocken fielen in mein Gesicht, doch ich ignorierte es.
Wiedermal wurde mir klar, dass nur einer hier raus kommen würde. Falls ich diejenige war schwor ich mir, Dejan's Familie einen Besuch abzustatten. Mir war eigentlich klar, dass sie mich hassen würden, aber selbst sie mussten gemerkt haben, dass er es schließlich so wollte.
Außerdem schwor ich mir, meinen Vater ebenso das Licht auszupusten wie dem Mädchen aus 12. Aber das war wieder etwas anderes.
Schnell lief ich weiter und versuchte eine möglichst gleichgültige Miene aufzusetzten. Ich wollte gar nicht wissen, was Angi und Brix jetzt von mir dachten.

--> kahle Eiswüste

Heiße Quellen (Winterebene) -->
Als ich die ersten Bäume erreicht hatte, war mir eigentlich schon klar, dass ich zu Fuß in dem tiefen Schnee kaum die Möglichkeit kriegen würde, auch nur ein einziges Tier zu sehen. Ich war einfach zu laut. Trotzdem dauerte es kaum Sekunden, ehe ich wieder ein Lächeln auf den Lippen hatte und einen Ausweg wusste. Langsam glaubte ich wirklich Brix zu verstehen, weshalb er diesen Holzaffen gemacht hatte. Flink kletterte ich auf den nächsten Baum und ließ meine Metallkrallen aus den Handschuhen hervorschießen. Im Dolchwerfen wurde ich immer sicherer, sodass ich kaum mehr ein Ziel verfehlte, was sich schon heute früh bei dem Mutantenangriff erwiesen hatte. Mein Dolch traf die schwarze Löwin schließlich direkt ins Auge. Wieder bekam ich das Gefühl, dass ich doch gar nicht so schlecht dran war. Für dreizehn, nein, fast vierzehn Jahre..? Trotzdem mochte ich die Wurfgeschosse lieber als mein Schwert, den Bogen eigentlich auch, aber den hatte anscheinend Angi für sich beansprucht.
Ich zog mir meine Krallenhandschuhe etwas fester zu, ehe ich lautlos von einem Ast zum nächsten sprang. Schließlich blieb ich bei einer Lichtung stehen und zückte zwei meiner Dolche.
Eine Herde Rentiere schien hier nach Futter Ausschau zu halten.
Still sah ich hinter ein paar Blättern hervor und zielte wenige Sekunden auf das Abseits stehendste Tier. Kaum einen Wimpernschlag später sirrte einer meiner Dolche durch die Luft und bohrte sich auch schon in den Hals des Tieres. Ein Zweiter folgte sofort und das Tier klappte einfach zusammen. Erst ein paar Augenblicke später schreckte die Herde auf und floh panisch in den Wald. War es so einfach? Ich seufzte leise, wartete aber sicherheitshalber einige Minuten ab. Nicht dass mir, wie beim letzten Mal eine Eisbärenmutation in die Quere kam und mich gegen den Baum fegte.
Die Kratzer in meinem Gesicht reichten mir eigentlich.
Schließlich kletterte ich vom Baum runter und besorgte mir zwei gleichlange Äste. Dann band ich ein Fell, welches ich von meinen Schultern nahm, dazwischen und zerrte das tote Rentier auf meine selbstangefertigte Trage. Die Dolche zog ich dem Tier wieder aus dem Hals und steckte sie an meinen Gürtel. Allzu lang wollte ich dann doch nicht hier im Wald bleiben, außerdem hatte ich wirklich Hunger.
Jetzt nicht mehr ganz so leise machte ich mich auf den Weg zu unserem Lager. Der Gedanke daran, dass Angi vielleicht wirklich mein Zelt abgefackelt hatte, lies mich ein wenig grinsen.
--> Kahle Eiswüste (Winterebene)

--> kahle Eiswüste (winter)

Eigentlich war es sinnlos hier und jetzt zu üben. Natürlich war es sinnlos, hier war alles unlogisch. Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um mich von den Gedanken zu befreien.
Dann seufzte ich leise, ehe ich den Bogen bereit hielt und einen Pfeil aus meinem Köcher zog.
Ruhig zielte ich auf einen Baum, ließ aber nach einigen Sekunden den Bogen wieder sinken und stand einfach nur da. So sinnlos, dachte ich.
Der Kanonenschuss riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich kurz zusammenfahren. Der zweite heute. Die Mutanten waren also wirklich nicht ohne. Schon zum zweiten Mal kam mir der Gedanke, dass es das Mädchen aus 9 gewesen sein könnte, was möglicherweise ermordet wurde, aber ich verschob den Gedanken wieder, schließlich wollte ich mich ja noch rächen. Naja, heute Abend würde ich es erfahren.
Nach einigen Augenblicken, in denen ich den Schuss hatte wirken lassen, zog ich meinen Pfeil wieder auf und zielte schließlich auf die Mitte des Baumes. Ich hob meinen Ellebogen ein wenig und stellte mich gerade hin, wie beim Training vorher.
Der Pfeil bohrte sich mit einem Geräusch des Holzzersplitterns in den Stamm und blieb stecken. Die zwei anderen die folgten fanden dicht daneben ihren Platz.
Bei dem vierten Pfeil hielt ich für einen Moment die Luft an. Dann schossen mir einige Szenen durch den Kopf,, welche mich etwas wütend und wieder nachdenklich machten. Das Knacken von Holz ließ mich vermuten, dass ich einen anderen Pfeil getroffen hatte.
Meine Vermutung bestätigte sich, als ich die Pfeile wieder herauszog. Ich fluchte leise, jetzt hatten wir einen Pfeil weniger.

-----> Fluss am Waldrand (Frühlingsebene)

Das Zischen einer Sehne lockte mich zu Annyca.
Ich sprang leise vom Baum und lehnte mich dagegen.
Die Arme vor der Brust verschränkt.
"Du solltes noch etwas an deinen Stand arbeiten.", sagte ich sachlich.

Als ich ein Geräusch im Schnee warnahm, riss ich einen der Pfeile aus dem Baum und legte ihn wieder an die Sehne. Den Bogen gespannt wirbelte ich herum und sah auch schon Harry an einem Baum lehnen.
Ich stellte mich demonstrativ vor den gespaltenen Pfeil im Baum und zog die Sehne etwas straffer.
Dass er mich doch ein wenig erschrocken hatte ignorierte ich, trotzdem fühlte ich mich beinahe verlassen. Meine anderen Verbündeten waren schließlich mindestens einen halben Kilometer von hier entfernt.
Ich schnappte kurz nach Luft bei seinem nächsten Satz und meine Augen verengten sich zu Schlitzen. Unauffällig sah ich an ihm vorbei in den Wald, möglicherweise kam gleich Alice dazu, oder doch ein weiterer Mutant?
"Was willst du?", fragte ich schließlich etwas gepresst und trotzdem laut und deutlich. Ich konnte die Sehne lange gespannt halten, aber das verdankte ich nur meinem jahrelangen Karrierotraining.

Ich musste grinsen. Mein altes Bad-Boy-Grinsen von früher.
"Darf man nicht mal Tipps geben?", fragte ich und merkte ihren suchenden Blick.
"Sie kommt nicht. Nie wieder. Dir kam ein Mutant zuvor."
Ich sah sie an.
"Hat man dir nie beigebracht nicht mit scharfen gegenständen auf Leuten zu zeigen?", fragte ich trocken.

Ich schnappte noch einmal nach Luft, als der Junge aus 9 zuerst grinste und schließlich über Alice sprach. Etwas fassungslos starrte ich ihn an, ehe ich langsam den Bogen sinken ließ.
Schließlich streckte ich, wenn auch fast nur für die Kamera, meinen Arm aus und öffnete meine Hand, sodass, der Bogen auf den Schnee fiel.
Trotzdem wanderte meine Hand zu meinem Gürtel mit den Dolchen und mit der anderen machte ich eine kleine geschickte Bewegung, sodass die Metallkrallen aus meinen Handschuhen fuhren.
"Natürlich, aber wenn man in einer tödlichen Situation ist sollte man nie vorsichtig genug sein, oder wusstest du das nicht?", sagte ich schnippisch zurück, ehe ich es war, die grinste und ihre schneeweißen Zähne aufblitzen ließ. Alice war also tot. Nicht mehr da, für eine Rache.
"Was wirst du jetzt tun?", fragte ich lächelnd, ehe ich langsam in die Hocke ging, bereit für einen Sprung aber auch bereit für einen Angriff seiner Seite aus.

Ich lachte auf.
"Ihren Wunsch erfüllen. Das ich nach Hause komme und die Rache an dir."
Ich zog mein Schwert.
"Wie geht es Brix Rücken eigentlich??", fragte ich und grinste böse.

Etwas wütend stieß ich einen leisen Flucher aus. Ich habs doch gewusst. "Da hat sich aber jemand schwer verknallt, mh? Wusstest du nicht, dass das hier der schlimmste Fehler ist, den man begehen kann?", sagte ich und lachte kurz auf, während ich meine Dolche zog.
"Bestens, sogar so gut, dass er wieder bereit ist sich zu rächen", meinte ich und grinste hinterhältig.

Ich schnaubte. "Was geht es dich an.", knurrte ich.
"Weißt du damit habe ich kein Problem. Er soll nur kommen."

Mein Grinsen verschwand schlagartig, als er ein wenig in Angriffsposition ging. Na schön, wenn er kämpfen wollte dann sollte es eben so sein.
Etwas grimmig ließ ich zwei Dolche zwischen meinen Fingern kreisen, ehe ich mich mit einer Hand vom Boden abstieß und Sekunden später hinter dem Jungen stand. Schnell ritzte ich mit einem Dolch ein Loch in sein Oberteil und erwischte seinen Rücken ein bisschen. "Hah, wie wäre es, wenn ich mich für Brix räche? Wobei ich ihm das nicht antun will, das soll er schon selber machen", sagte ich lachend, ehe ich einen Schritt zurück machte und wieder in Position ging.

'Annyca Sescon' hat folgende Handlung ausgeführt: Würfel

'normaler Würfel' : 4

Ich knurrte.
"Ach vergiss es Anny." Ich drehte mich um und fügte ihr einen Schnitt am Oberkörper zu.
Ich grinste zufrieden.

>>> 27-1= 26 <<<

'Harry Spoel' hat folgende Handlung ausgeführt: Würfel

'normaler Würfel' : 1

Ich stieß einen etwas erschrockenen Laut aus, als ich das warme Blut an meinem Oberkörper bemerkte und die paar Tropfen rotes Blut auf dem weißen Schnee anstarrte. "Du", zischte ich und sprang wieder auf ihn zu. Diesmal fuhr ich mit meiner Krallenhand quer über seinen rechten Arm. Die Metallkrallen bohrten sich nicht gerade wenig in seine Haut.

meine punkte: 35-1 --> 34
outsch xD 34+6 = 40