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Thema: Waldabschnitt & Quelle (Sommerebene) Mi Jul 13, 2011 6:40 pm
Ein kleiner stiller Ort. Eine plätschernde Quelle befindet sich umschlossen von Bäumen in der Mitte des Waldabschnittes. Das Wasser ist klar und spiegelt alles wieder, was in seiner Nähe ist.
Annyca Sescon
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Thema: Re: Waldabschnitt & Quelle (Sommerebene) Mi Jul 13, 2011 7:01 pm
Kleiner See (Sommer) -->
Die ganze Zeit über biss ich mir auf die Lippe und zwang mich unter Tränen weiter zu gehen. Kein einziges Mal drehte ich mich mehr um, ich glaubte, einen weiteren Blick auf Brix zu werfen wäre meine entgültige Niederlage. Stolpernd kam ich dann schließlich an eine kleine Quelle, welche beinahe schon fröhlich vor sich hinplätscherte. Die Tränen hatten das gesamte Blut auf meinem Gesicht nur verschmiert und mich noch verletzlicher aussehen lassen. Ich konnte nicht einmal Schluchzen, als ich mich auf den Waldboden kniete, mein Schwert neben mich legte und mit zitternden Händen Wasser schöpfte. Vorsichtig wusch ich mein Gesicht ab und wusch auch meinen Mund aus. Ich wusste, besser gesagt musste meine Wunden versorgen, auch wenn ich am liebsten einfach heulend liegen geblieben wäre. Schön, dann war ich eben in diesem Moment ein kleines Kind. Es interessierte mich nicht mehr. Als ich dann auch das Top, welches als Verband gebraucht wurde, entfernt hatte, entblößte sich die andere Schnittwunde in meiner Seite. Zu der hatte ich eine andere Schnittverletzung quer über die Brust, eine Platzwunde am Kopf, eine Stichwunde im Bein und ein paar Blaue Flecken, die ich aber im Moment als weniger schlimm sah. Nach ein paar Minuten hatte ich mir die Verletzungen sauber gewaschen und trug schließlich den Rest der Wundsalbe auf die Wunden auf, welche dann auch aufhörten zu bluten. Ich fand in meinem kleinen Rucksack zwei Verbände. Den einen wickelte ich mir um mein Bein, den anderen um meine Seite. Hätte die Spritze nicht so lange gewirkt, wäre ich unterwegs bestimmt zusammengebrochen. Meine Hände zitterten immer noch, als ich ein wenig Wasser zu mir nahm. Dann sah ich hinunter in den kleinen Teich unter mir. Ich sah mein Spiegelbild und erkannte, dass ich immer noch weinte. Tief sog ich die Luft ein, wandte mich wieder ab und packte meine Sachen in den Rucksack. Schließlich stand ich auf, nahm mein Schwert vom Boden und kletterte den nächsten Baum hinauf, wenn auch etwas mühsam. Erschöpft ließ ich mich dann in einer Astgabel nieder und schloss meine Augen. Die zwei Schnitte an meinen Schulterblättern, die Brix mir zugefügt hatte schmerzten am meisten, auch wenn ich nicht wusste warum. Sofort schossen die ganzen Bilder wieder durch meinen Kopf und der Kanonenschuss dröhnte wieder in meinen Ohren. Ich zog meine Knie an, legte meine Arme darum und vergrub mein Gesicht, sodass es nicht einmal die Kameras hier sehen konnten. Wieder glaubte ich die Hand an meinem Rücken und Brix Lippen auf meinen zu spüren, aber irgendwie schaffte ich es, halbwegs normal zu denken. Nach ein paar unendlich langen Stunden schlief unruhig ein. Ich träumte von einem gefallenen Engel, der seine Flügel verloren hatte und auf der Suche nach dem Himmel war.
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Thema: Re: Waldabschnitt & Quelle (Sommerebene) So Jul 17, 2011 3:46 pm
Als ich langsam meine Augen öffnete bemerkte ich, dass es bereits Nachmittag sein musste. Ich hatte lange geschlafen und wie ich feststellte nicht gerade gut. Immer noch hielt ich meine Knie umschlungen. Langsam hob ich meinen Kopf und starrte einfach nur in den Himmel. Das alles war wie in Trance, so als ob ich ein vorbestimmtes Leben einfach nur als Theaterstück nachspielen würde. Ein schreckliches Theaterstück wie ich feststellen musste. Brix.. Wieder war ich kurz davor Tränen zu vergießen, zwang mich aber dazu stark zu bleiben. Ich packte langsam meine Sachen und schnallte den kleinen Rucksack um meinen Oberschenkel. Zuerst würde ich Richtung Füllhorn laufen. In meinem Kopf machte ich mir Pläne, damit ich nicht von meinem eigentlichen Ziel abkam. Vorsichtig kletterte ich vom Baum und drehte mich einmal im Kreis. Es war still. Die Quelle vor mir plätscherte nur leise und einige Vögel zwitscherten. Aber in mir war es alles andere als ruhig. So als ob es mir jemand befohlen hatte setzte ich einen Fuß vor den anderen und lief durch den Wald. Mein Blick war starr gerade aus gerichtet. Ich würde gewinnen. Ich hatte es geschworen, anders konnte es nicht kommen. Nein, anders durfte es nicht kommen. Als ich auf eine kleine Lichtung trat, bemerkte ich erst ziemlich spät die gespannte Schnur rechts von mir und blieb ruckartig stehen. Das war eine Falle. Eindeutig. Mein Blick ging nach vorne und ich konnte gerade noch dem Rumgefuchtel mit einem Schwert ausweichen. Ein Mädchen, wenn ich mich recht entsinnte das aus 8 stand vor mir und schwang ihr säbelähnliches Schwert. Augenblicke später stand neben ihr ihr Mittribut. Stumm und ohne jegliche Regung sah ich die Beiden für einen Moment an, ehe ich mit einem leisen Sirren mein Schwert zog. „Hey, du bist doch das Mädchen aus 2, oder? Wo sind deine Verbündeten?“, fragte der Junge und sah sich etwas angespannt um. „Ich bin alleine“, sagte ich kalt. Daraufhin lachten die Beiden nur und redeten irgendwas davon, dass ich niemals eine Chance gegen sie hätte. „Ich kann euch beide töten“, erwiederte ich knapp. Anscheinend schienen sie mir nicht zu glauben, stattdessen griffen sie mich an. Wie ich gesagt hatte ertönte kurz darauf ein Kanonenschlag und das Mädchen blieb blutüberströmt auf dem Boden liegen. Gleichgültig starrte ich sie kurz an, ehe ich mich dem Jungen zu wandte. Inzwischen war sein Gesicht mit Panik geschmückt. Dann rannte er weg. Er verschwand einfach im Wald und lief um sein Leben. Ich steckte einfach mein Schwert zurück, schritt zu dem Lagerfeuer in der Mitte der Lichtung und nahm mir das eben gebratene Fleisch. Augenblicke später und mit vollem Magen lief ich weiter Richtung Füllhorn. Im Moment wurde mir klar, dass ich keine Gnade mehr walten lassen würde. Wenigstens das hielt mich von den anderen Gedanken in meinem Kopf ab. Als ich den silbernen Fallschirm sah grinste ich kurz. Das Geschenk war ein Topf mit heißer Suppe. Wahrscheinlich waren darin irgendwelche Mittel, aber mir sollte es recht sein. Es bewies mir, dass ich im Moment mehr Sponsoren bekommen hatte. Ich setzte mich auf einen Stein, lehnte mich gegen einen Baum und löffelte langsam das Gebräu, was gar nicht mal so schlecht schmeckte.
Annyca Sescon
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Thema: Re: Waldabschnitt & Quelle (Sommerebene) Sa Jul 23, 2011 8:48 pm
Als ich nach einer Weile satt war, stellte ich den fast leeren Topf einfach hinter den nächsten Baum und machte mich auf den Weg zum Füllhorn. In nächster Zeit würde ich mich einfach ein bisschen ausruhen, würde versuchen solange es gehen würde nicht zu kämpfen und die würde versuchen letzen Tribute auf irgend eine Weise zu erkennen. Viele waren bestimmt nicht mehr in der Arena. Langsam packte ich zum zweiten Mal meine Sachen und schlug einen Weg nach Westen ein. So gut es ging versuchte ich nicht über Brix nachzudenken, obwohl das kaum möglich war.