Gebüsch (Sommerebene)

Die niedrigen Büsche hier bieten gerade mal kleinen Kindern Schutz, aber dafür wachsen auf den Sträuchern und Flechten verschiedenste Beeren. Von Erdbeeren über Heidelbeeren bis zu Ribiseln, aber man sollte aufpassen, von welcher Pflanze man nascht, denn neben den ungiftigen Leckerbissen befinden sich auch deren tötlichen, manipulierten Verwandten.
Durch das Gebüsch fließt ein sehr schmaler Bach, in dem ein paar frösche herum lungern, sich aber keine Fische befinden.

Noa:




--> vom Füllhorn

Bis jetzt hatte ich Tia nirgendwo entdecken können, da es aber schon langsam dunkel wurde und vermutlich bald die Toten aufgelistet würden, beschloss ich eine Bleibe für die Nacht zu finden. Ich hoffte nur das Tia und auch meine Kollegin aus Distrikt 7 nicht schon tot waren.
In der Ferne nahm ich schmale Büsche wahr und da mir der Wald sowieso zu gefährlich erschien, riskierte ich es über die frei Fläche bis hin zu dem Gestrüp zu rennen. Zum Glück schien niemand in der Nähe zu sein und als ich die Büsche erreichte, hatte ich vor Freude Tränen in den Augen. Beeren!
Also hatte ich genau das Richtige trainiert. "Juhu", rief ich aus und schlug mir sofort die Hände vor den Mund. Ich wollte das Glück nicht noch mehr heraus fordern.
Übermutig zupfte ich verschiedenste ungiftige Beeren in die Hand und legte mich dann auf dem Boden. Den Dreizack zu meiner Rechten und den Teddy setzte ich mir auf den Bauch.
"Hi Daddy, Mommy, Korra, Mia und Dave" flüsterte ich der aufkommenden Dunkelheit zu und hoffte irgendwie, dass die Kameras mein Bild zu ihnen trugen. "Mir geht'S gut und ich versuch zu euch zurück zu kommen, hab euch lieb."
Das erklingen der Hymne ließ mich verstummen.
Als erstes tauchten die Bilder von den beiden Tributen aus 3 auf, gefolgt von denen aus 4 - es gab also schon 2 Karrieros weniger, meine Chancen stiegen von Minute zu Minute. Dann kamen das Bild von dem Mädchen aus 5, der Junge aus 6, beide aus 11 und der Junge aus 12. Viele Tote, aber weder Tia, noch Lily noch ich waren unter ihnen. Auch wenn es gemein klang, war das eigentlich gut.

Den ganzen nächsten Tag verbrachte ich in dem Gebüsch. Ich aß und trank und versuchte zwischendurch mit dem Dreizack zu trainieren. Es war schwerer als es aussah, aber auf kurze Distanz traf er sogar sein Ziel.
Immer wieder lauschte ich, aber es erklang keine Kanonenschüsse. Ich fragte mich, ob ich nicht gehen sollt um Tia zu suchen, aber dann entschied ich mich dagegen. Dieses Beerenfeld war das perfekte Versteck, das mir alles bot. Außerdem konnte mich das Glück genau so gut wieder verlassen haben und ich würde den Karrieros erneut über den Weg laufen. Da blieb ich lieber auf meiner kleinen Sicheren Insel und hoffte, dass man mich einfach vergessen würde, bis sie sich alle gegenseitig getötet hatten.
Ein lautes Poltern ließ mich kurz aufschrecken, aber es schien nicht in der Nähe zu sein, also störte es mich kaum.

Der Tag verging langsam und da es ziemlich heiß war, verbrachte ich schon Stunden an dem kleinen Fluss, der durch mein persönliches Paradies in der Arena führte. Ich lag ganz flach im Wasser und ließ mich von ihm umspielen. Zwar konnte ich nicht schwimmen, aber das Wasser war so seicht, dass ich selbst im Liegen gerade noch meine Nase aus dem Wasser heraus halten konnte.
Der Teddy, der Dreizack und ein paar Beeren lagen griffbereit neben dem Bächchen und meiner Meinung nach, könnte es immer so bleiben.
Und da hörte ich die Schreie. Sofort sprang ich auf und sah mich um.
"Nein." Es klang total verzweifwelt. Den Fluss weiter hinunter. Womöglich waren die Karrieros ziemlich in der Nähe und hatten eine andere Tributin erwischt.
Erschrocken packte ich meine Sacehn zusammen und war unsicher, was ich tun sollte. Am besten und vernünftigsten wäre es wohl, dem Bach weit weg von den Schreien, aber andererseits wollte ich helfen. Auch wenn meine Chancen sehr klein wären. Aber was war, wenn es Tia oder Lilli war? Außerdem sollte ich mir doch ein Bild davon machen, welche Feinde in der Nähe waren.
"Sorry", murmelte ich, aber ich konnte mich nicht durchringen zu helfen und damit selbst zu sterben. Stattdessen ging ich etwas tiefer in das Gebüsch hinein um abzuwarten und mir vielleicht ein letztes mal eine Handvoll Beeren zu genehmigen.

cf: Kleiner Berg mit Fluss (Herbstebene)

Bis jetzt verlief der kleine "Spaziergang" ohne große Zwischenfälle, alles war ruhig und ich begegnte auch keinen anderen Tributen...zu meinem Leidwesen auch nicht Phill oder Noa!
Ich vermisste sie so, ich kam mir total alleine gelassen vor...
Plötzliches Gebrüll lies mich zusammen schrecken.
Sofort drehte ich mich zu dem Ursprung hin, sah aber ncht viel.
Wurde da etwa ein Blutkampf ausgeführt??
Erstarrt vor Schreck überlegte ich mir, was ich nun machen sollte. Kämpfen kam nicht in Frage...ich hatte nichts außer meinen Fäusten...und ich war nicht stark!
Hätte ich doch wenigstens ein Messer...oder etwas zu trinken!
Meine Lippen fühlten sich taub ab, und sie schmeckten nach Blut! Im Nortmalfall hätte ich nun Theater gemacht, aber dies war in der Situation wohl nicht so angebracht...
Aus den Augenwinkeln vernahm ich einn Gebüsch- meine Rettung!!
Schnell schlüpfte ich dort hinein, und unterdrückte einen Schrei,a ls ich bemerkte, nicht alleine zu sein...

Ich hockte unter einem großen Staruch mit dem Dreizack in der Hand und wartete darauf, dass auf den Schrei von zuvor eine Kanone ertönte, aber es blieb ruhig. Gerade als ich mich wieder begann sicher zu fühlen und etwas aus dem Gebüsch heraus kletterte, hörte ich Schritte.
'Shit', murmelte ich, 'bitte nicht, nicht hier herein, hier ist niemand.'
Aber die blöden Schritte kamen immer noch näher und das so grob, dass ich fürchtete, die Person könnte auf mich drauf steigen. Also blieb mir nur eine Möglichkeit, mit einem eigentlich kriegerischen Aufschrei - der jedoch mehr an den kläglichen Schrei einer hungernden Katze erinnerte - sprang ich mit meiner Waffe auf und hoffte so den Angreifer in die Flucht zu schlagen...

Gerade, als ich mich umsehen wollte ob wir die anderen gefolgt waren, ertönte ein weiterer, zwar eher einer katze gleichender Schrei und panisch sah ich dem Verursacher entgegen.
Das einzige was ich sah war der Dreizack, den er hoch erhoben hielt.
Am Boden fühlte ich mich schrecklich unbeschützt, ob mit oder ohne Waffe...
Panisch schloss ich die Augen und hielt mir die Hände vors Gesicht. Ich fiel rücklings ins Gebüsch und fing an zu kreischen.
"NEEIN, bitte nicht, las mich"!!
Ich merkte das ich wieder zu weinen began und hoffte, das er mich am Leben lassen würde...bitte bitte bitte...

"Tia", rief ich verwundert aus, als ich sie erkannte. "Tia", stieß ich freudig und etwas zu laut aus. Sofort ließ ich die Waffe sinken und kniete mich neben sie, dass sie mich töten konnte, daran dachte ich grad nicht.
"Wie geht's? Du siehst ja schlimm aus", stellte ich fest. Ihre Lippen waren aufgesprungen und bluteten. Schnell pflückte ich eine Hand voll Erdbeeren und hielt sie ihr hin, damit sie sie essen konnte.
Ich war so froh nicht mehr allein zu sein. Die Arena wurde ja von Minute zu Minute besser.

2 mal, rief eine sehr vertraute Stimme meinen Namen. Dies verleitete mich dazu, die Augen zu öffnen und hinter meinen Fingern hervor zu sehen.
Ich sah wie NOA , den Dreizack sinken lies und mit Beeren vors Gesicht hielt. Seine Begrüßung war zwar nicht die beste, und auch nicht die, die irgendein Mädchen gerne hören wollte, aber immerhin erkannte er mich noch. Also musste ich noch zu erkennen sein.
"Was ist das", fragte ich und deutete mit einer Hand, etwas neben die Beeren. Der Wassermangel, beinträchtigte mich etwas und ich blieb deshalb gleich liegen.
Das ich nun Noa gefunden hatte, darüber war ich froh. Endlich war ich nicht mehr alleine...
Ich fing an zu schluchzen und streckte die Arme nach vorne. Ich war so froh ihn zu sehen...

"Erdbeeren, die sind lecker", lachte ich, froh darüber sie jetzt bei mir zu haben. Zum Beweis, dass sie nicht giftig waren. Dann hielt ich sie ihr näher hin.
Als sie plötzlich zum Weinen anfing, verstand ich die Welt nicht mehr. Freute sie sich nicht, mich gefunden zu haben?
"Sch, sch, was ist denn?", fragte ich besorgt und ließ den Dreizack ganz verschwinden, vielleicht machte er ihr ja Angst.

Erdbeeren? Das hatte ich schon mal gehört...ich hatte sie schonmal gegessen...damals, in der Turnhalle. Die Erinnerung war schon fast wieder verblasst.
Ich nahm die Beere entgegen und fragte mich, ob sie wohl vergiftet waren. Aber da Noa wohl schon einige davon gegessen hatte, und noch lebte, beschloss ich, sie essen zu können.
Doch nun, da ich weinte, hatte ich keine Zeit sie zu probieren. Pausenlos liefen mir die Tränen über die Wangen und zeigten ganz Panem, was für ein schrecklicher Jammerlappen ich war...na toll.
Das ich nach Hause mochte, musste ich ja wohl nicht sagen...das wollten hier wahrscheinlich alle. Deshalb blieb ich stumm. Das krazen in meinem Hals wurde immer schlimmer, ich brauchte nun endlich was zu trinken...
"Wasser", jammerte ich und fasste mir an die Lippen.

Als sie nach Wasser rief, wusste ich nicht genau, wie ich ihr helfen sollte. Der Bach lag einige Meter von uns entfernt und so wie sie grad drauf war, fehlte es ihr wohl an Kraft um hin zu kommen. Kurz versuchte ich sie hoch zu heben und hinüber zu tragen, aber sie war zu schwer oder eher ich zu schwach. "So geht das nicht, warte mal kurz", meinte ich und lief allein zum Bach.
Da ich kein Gefäß besaß, in dem ich das Wasser auffangen konnte, formte ich mit meinen Händen eine Schale und schöpfte etwas Wasser. Langsam und vorsichtig ging ich damit zu Tia zurück, konnte jedoch nicht verhindern, dass mehr als die Hälfte der Flüssigkeit ausrann und im Boden verschwand.
Dennoch befand sich noch eine Lacke Wasser in meinen Händen, als ich mich zu Tia hinab beugte und ihr das Getränk in den trockenen Mund einflösste.
"Kannst du jetzt vielleicht zum Bach gehen, ich helf dir auch?", fragte ich, da es unendlich anstrengend würde x mal hin und her zu laufen, bis sie nicht mehr durstig war.

Kurz bekam ich wieder Panik, als Noa verschwand. Ich malte mir schon wieder das schlimmste aus was passieren konnte. Das er mich hier verdursten lies...weil ich nur eine Last für ihn war...
Heulend blieb ich liegen und schloss die Augen wieder.
Ich öffnete sie erst wieder, als mir irgendetwas nasses in den Mund tröpfelte. Zwar nicht sehr viel, aber so viel das es das Gefühl auslöste, mehr zu wollen.
Noa hatte es vorhin nicht geschaft mich zu tragen...und dabei war ich garnicht schwer...aber ich würde es wohl anders rum auch nicht schaffen...
Ich tastete nach Noas Hand und drückte mich mit der anderen so am Boden ab, sodass ich langsam auf die Beine kam. "Wo gibt es das Wasser", fragte ich gierig und sah mich um. Das einzige was ich sah, war das Gebüsch das uns umhüllte.
Einzig und allein hörte ich es von irgendwo her plätschern.

Durch das Wasser schienen wieder Lebensgeister in sie zurück zu kehren und sie setzte sich auf.
"Gleich dort hinten, nur ein paar Meter entfernt", antwortete ich und versuchte sie hoch zu ziehen und mir ihren Arm um die Schulter zu legen, wie ich es schon einmal in der Arena bei einem Verwundeten gesehen hatte. Auch wenn Tia nur durst hatte.
"Wie hast du mich eigentlich gefunden?", wollte ich wissen, aber vermutlich würde ich mich mit einer Antwort noch gedulden müssen, bis sie getrunken hatte.

Mit Noas Hilfe schaffte ich es, auf den Beinen stehen zu bleiben und sogar den kuren Weg zum Bach. Ob das wasser vergiftet war, störte mich gerade kaum. Das Kratzen in der Kehle war so alumfasend, dass ich es nicht mehr aushielt.
Ich kniete mich davor und schaufelte mit den Händen Wasser in meinen Mund, bis ich keinen Durst mehr hatte.
Zufreiden lies ich mich ins gras sinken und sah in den Himmel. Jetzt ging es mir besser...
"ich habe dich nicht dirket gefunden...das war Zufall, als ich mich im Gebüsch verstecken wollte", sagte ich und sah ihn lächelnd an. "Bist du schon lange im Gebüsch"?

Ich war froh, dass Tia es bis zum Wasser geschafft hatte und so gierig wie sie trank, bekam ich auch Durst und nahm noch einen Schluck, bis ich mich neben ihr ins Gras sinken ließ.
"Oh", murmelte ich etwas enttäuscht, dass sie mich nicht gesucht hatte. Aber eigentlich hatte ich sie auch nicht wirklich gesucht, sondern mich lieber hier versteckt. "Schon ziemlich seit Beginn", gestand ich, dann zog ich den Dreizack vor und zeigte ihn ihr: "Guck mal, den hab ich am Füllhorn bekommen, hast du auch etwas?"

"Achso", sagte ich und ärgerte mich ein wenig, das ich das Gebüsch nicht gleich am Anfang ebenfalls gefunden hatte. Nein!
Anstatt mich zu verstecken und Beeren zu essen, hatte ich alles mögliche versucht um nicht aufzufallen. Ich hatte versucht auf den großen Baum z klettern...erfolglos...ich war einfach nicht hinauf gekommen obwohl ich eine relativ gute Kletterin war..
Und dann flüchtete ich mich in eine Höhle, wo ich einem anderen tribut traf...zum Glück brachte er mich nicht um...

Mit großen Augen sah ich auf den Dreizack und ruckte etwas von ihm weg, da ich Angst hatte, dass er ihn mir in den Bauch rammte. Dann schüttelte ich den Kopf.
"Nein...ich bin weggerannt", sagte ich peinlich berührt und wurde etwas rot.

"Und wo hast du dich so überall herumgetrieben?", fragte ich nach. Da ich müde war, legte ich mich einfach ins Gras und legte meinen Kopf schief um sie anzusehen. Dazu pflückte ich mir eine Handvoll von irgendwelchen Beeren, deren Namen ich vergessen hatte, die aber extrem süß schmeckten, und aß.
"Aso", antwortete ich. Eigentlich schade, aber wir brauchten auch nicht unbedingt viel mehr hier. Wir hatten Wasser, Nahrung und auch eine Waffe. Das reichte eigentlich für jetzt.

"Ähm..in einem Wald", sagte ich und überlegte stark was das zweite Versteck war, da es schon dunkel war, und es meinen Augen sonderlich zugesetzt hatte, nicht alles wahr nehmen zu können. "Und dann war da noch so eine Höhle...es war dunkel...ich konnte nicht viel erkennen"!
Ich legte mich ebenfalls wieder zu ihm ins Gras. Würden wir uns nicht in einer Arena mit lauter Killermaschienen befinden, dann wäre das ein wirklich schöner Ort...mit dem leise plätschernden Fluss...dem grünen Gras und den Beerensträuchern die uns umgaben.
"In der Höhle war ein Junge...und er hat mich nicht umgebracht..."! Ich war fast schon stolz auf mich. Es hätte auch anders laufen können. Stumm betrachtete ich meine aufgeschirften Hände und lächelte Noa dann plötzlich an. "Ich hab dich vermisst...und...und Phil auch"! Auch wenn wir uns gestritten hatten...ich vermissten den Hans guck in die Luft!
"Danke das du mir geholfen hast"! Ich richtete mich etwas auf und küsste Noa zum Dank auf die Wange.

"Wow, und ich bin zwei Karrieros davon gelaufen", gab ich stolz zu. Dabei verschwieg ich, dass ich die ersten Minuten wie erstarrt auf meiner Plattform stehen geblieben war und mich keinen Millimet rühren konnte.
"Ich dich auch", gestand ich und wurde rot, als sie mich auf die Wange küsste. "Bitte."
Müde gähnte ich und schloss für einen Moment die Augen. "Sollen wir eigentlich Wache halten oder vertrauen wir auf unser Glück, dass keiner auftaucht während wir schlafen?", fragte ich Tia. Es wäre bestimmt sicherer, wenn einer wach bliebe, aber gegen die Karrieros hätten wir eh keine Chance.

"Wirklich"? Ich machte große Augen und sah Noa unverwandt an. Das er das geschaft hatte...Karrieros waren normalerweiße unnchagiebig und töteten alles und jeden, der bei 3 nicht auf dem Baum saß!
"Dann kannst du mich ja beschützen..."! Ich war mir da ziemlich sicher das er das konnte, aber hätte ich ein Messer, dann könnte ich das auch. Ich hatte noch niemandem davon erzählt, das ich mit Messern umgehen konnte...wann kam das heraus?

Ich lächelte, froh darüber das er mich auch vermisst hatte und krabbelte zu dem Dreizack herüber. Mit ganzer Kraft versuchte ich, eine Zacke abzubrechen und diese als Messer zu benützen. Aber es tat sich nichts...ich war zu schwach.
"Einer sollte Wache halten", sagte ich bestimmt. Ich hatte keine Lust aus eigener Dummheit zu sterben...
"Ich mach als erstes...ich bin gerade garnicht müde"! Und das entsprach der Wahrheit...seit dem Wasser hatte ich wieder Energie in mir.

"Ja", bestätigte ich noch mal, verschwieg aber wieder, dass sie ja durch den Tod eines ihrer Verbündeten abgelenkt wurden.
"Klar ich mach alle Karrieros tot, die hier her wollen", erwiderte ich und versuchte an meinen schlacksigen Armen die Muskeln zu spannen.

"He, was machst du da?", rief ich ziemlich entsetzt, als sie zu meinem Dreizack lief und versuchte eine Zacke abzubrechen. Wollte die meine Waffe kaput machen, damit ich sie nicht umbrachte oder was war sonst das Ziel.
"Oaky, danke", meinte ich, als sie anbot, die erste Wache zu übernehmen. Dann hielt ich ihr den Dreizack hin, den sie zuvor noch versucht hatte zu köpfen: "Nimm den zur Verteidigung und weck mich, falls du irgendwas hörst. Oder wenn du schlafen möchtest." Ich lächelte ihr noch einmal zu und war wirklich froh nicht mehr allein zu sein.
Dann schnappte ich mir meinen Teddy, der mittlerweile schon bisschen Rot vom Beerensaft war und rollte mich um ihn herum zusammen. In dieser Position schliief ich gleich ein.

Ich starrte auf die mehr oder wenigen "starken" Muskeln von Noa und vermied mir ein Grinsen. Das war ja mal garnichts...
Aber auf seltsame Art und Weiße fühlte ich mich bei ihm sicher, und als er mir versicherte, alle karriersos vertreiben zu können nickte ich ihm dankend zu. Das war ein schönes Versprechen...

"Ich möchte auch eine Waffe", sagte ich, legte aber den Dreizack wieder weg, dass er sich nicht aufregen musste.

Ich griff nach der Waffe, als er ihn mir hin hielt und nickte. "Okay, mach ich", sagte ich und sah ihm dabei zu, wie er sich mit dem teddy zusammen rollte.
"Schlaf gut"!

Ich setzte mich gerade hin und lauschte in die klare Nacht hinein. Ich musste zugeben das es etwas gruselig war...ich veruschte mich zu beruhigen und griff an den hals, wo meine Kette baummelte. Ich machte sie auf und betrachtete eine Weile lang das Bild meiner Familie, für sie würde ich versuchen wieder heim zu kommen.
Lange atmete ich aus und beobachte Noa beim schlafen, dann machte ich mich wieder am Dreizack zu schaffen.

"Noa fang mich", lachte Mia und lief mir davon. Korra stolperte ihr lachend nach und warf mir immer wieder Blicke zu.
Auch ich lachte und rannte ihnen nach: "Na warte, ich krieg euch." Aber sie bekamen immer mehr Abstand zu mir und liefen direkt auf einen kleinen Wald zu. Die Bäume sahen düster und furchteinflössend aus. Ich wollte ihnen zurufen, dass sie da nicht hinein sollten, aber ich bekam keinen Ton heraus. Ich streckte meine Hand aus, aber sie waren zu weit weg und verschwanden schon im Unterholz. Ihr Lachen erstarb. Und dann hörte ich einen Korra schreien.
"Nein!"
Plötzlich befand ich mich auch im Wald und lief den Schreien meiner Geschwister nach.
"Korra!", rief ich, aber ihre Schreie waren verstummt und die Stille war ohrenbetäubend. "Mia!"
Äste kratzeten über meine nackten Arme und mein Gesicht. Dann brach ich auf eine Lichtung aus dem Unterholz heraus.
"Nein!" Meine beiden Schwestern lagen auf dem Waldboden in Bllutachen und zwischen ihnen saß Tia. Das Kleid, das sie trug war blutgetränkt, aber nicht von ihrem eigenen. In der Hand hielt sie ein Messer.
Sie hatte Tränen in den Augen, als ich näher kam. Ich ballte meine Fäuste um sie zu schlagen, als ihr rote Tränen aus den Augen liefen. "Du wolltest mich beschützen", rief sie mir anklagend entgegen. Dann brach sie auch zusammen und der Karriero hinter ihr, den ich zuvor nicht gesehen hatte, kam lachend auf mich zu.
"Nein!!!"

"Nein!"
Keuchend schreckte ich aus dem Schlaf hoch und sah mich ängstlich in der Finsternis um. Wo war ich?
Um mich herum war Gras und stachliges Gebüsch. Die Arena! Also war es kein Albtraum. Ich war wirklich hier. "Nein, nein, nein", schluchzte ich. Tränen liefen mir aus den Augen und ängstlich tastete ich mich in der Finsternis vorwärts. Ich musste irgendwo hin nur weg von hier. "Ich will heim", schluchzte ich und stand auf. Im Halbschlaf davon überzeugt nach Hause laufen zu können, begann ich zu rennen. Doch irgendwas griff nach meinen Füßen, hielt mich fest und ich stürzte der Länge nach hin. Das Gesicht im Wasser. "Hilfe!", strampend versuchte ich mich zu befreien und stellte fest, dass es nur eine Wurzel war.. "Ich will heim", schluchzte ich und zog meine zitternde Beine an.

Irgendwann schlief Noa ein, und das einzigste Geräusch der Umgebung war sein leiser, gleichmäßiger Atem. Ich umklammerte mit einer hand den Dreizack und beobachtete ihn im Schlaf. Er schien zu träumen, denn er zuckte hin und wieder und drehte sich hin und her. Was er wohl träumte??
Während ich ihm ganz vertieft zusah, schlug er plötzlich die Augen auf und sprang auf die Beine. Ich bekam einen solchen Schreck, das ich selbst auf meine eigenen sprang und den Dreizack nach ihm werfen wolte. Doch dann hielt ich inne und sah ihm zu, wie er einer Panikattacke verfiel. Er schluchzte und brüllte los und rannte richtung Bach. Völlig verdutzt sah ich ihm hinter her, bekam dann aber Angst, dass er andere auf uns aufmerksam machen würde..
Deshalb rannte ich ihm hinte rher und hielt ihm mit aller Kraft den Mund zu, wie er im Wasser lag. "Was hast du denn plötzlich", zischte ich aufgebracht und starrte ihn fragend an. "So finden uns die anderen du Blödmann"!
Noch eine ganze Weile hielt ich ihm den Mund zu, dann nahm ich meine hand wieder zurück und wartete, bis er mir erzählte was los war...