Zug von Distrikt 7

Ich wache mit einem grummeln im Magen auf. Das sit oft so, wenn ich nervös bin, habe ich ständig Hunger. Auch wenn ich mir im Moment nicht wirklich nervös vorkomme, bin ich es wohl schon. Natürlich bei dem was mir bevor steht und in der Finsternis meines wackelnden Zimmers betrachtet noch immer halb im Traum gefangen kommt mir mein Vorhaben bescheuert, wenn nicht sogar geistesgestört vor. Ich hätte auch einfach daheim vor dem Fernseher warten können, Kenya beim Sterben zu beobachten.
Mein Magen knurrt erneut. Ich seufze müde und schwinge meine Beine aus dem Bett. Wenn ich wieder einschlafen will, muss ich vorher etwas essen. In meinen grauen Wollsocken und der ebenfalls grauen, ausgewaschenen Boxershort mache ich mich auf den Weg zum Speisesaal. Zwar weiß ich nicht genau, wie spät es ist, aber ich vermute, dass alle anderen schon schlafen.
Als ich jedoch im angesteuerten Wagon ankomme, werde ich eines besseren belehrt.
"Oh", murmle ich, als ich Mercy nur mit einem Handtuch begleidet sehe. Augenblicklich werde ich rot und kann doch den Blick nicht von ihr wenden.

Ich antwortete auf seine Frage mit einer flinken Handbewegung und einem leisen "Ach", was so viel bedeuten soll wie: Ist jetzt unwichtig!
Gleich darauf bedankte ich mich höflich, als er mich ins Zimmer ließ. Wie ich es gewöhnt war sah ich mich als erstes im Raum um. Er schien einwenig größer als mein Zimmer zu sein, was mich sogleich störte.
Ich musste nicht lange warten, da kam Alec auch wieder aus dem Bad zurück. Mein Lächeln war verschwunden, nicht weil er ein Hemd angezogen hatte, sonderen, weil ich jetzt vorsichtig mit meinen Worten umgehen musste. "Ich weiß, dass Simon mich sofort umbringen wird, wenn er nur die Chance dazu hat und ganz ehrlich ich bin mir nicht sicher ob ich es gleich mit ihm aufnehmen könnte. Deshalb muss ich vorischt sein. Mein Plan ist...war der Übliche. Ich wollte eigentlich ein Bündniss mit den Karrieros eingehen, doch da kommt mir diese ganze Chipsache in die Quere." Ich machte eine kurze Pause. Innerlich ärgerte ich mich über diese Regelung, doch was könnte ich noch anderes tun außer einen Weg zufinden, dass mein Plan doch noch klappt. Ich mochte es einfach nicht auf Risiko zu setzen!
"Du warst schon einmal in der Arena. Wie sah deine Taktik aus? Hast du dich mit den Karrieros verbündet oder einfach nur versucht alleine durchzukommen?" Vielleicht hatte er sich auch mit einem Tribut aus einem der anderen, ärmeren Distrikte Verbündet....doch ich wollte eigentlich nur wissen ob er eine Ahnung hat, wie es ist unter den Karrieros zu leben.

Ich saß völlig ruhig da.Also ich plötzlich ein "Oh" hinter mir hörte drehte ich mich um.Simon stand da mit rotem Kopf,in grauen Wollsocken und ich grauen Boxershorts.Also Socken hätte ich jetzt gerne auch.Ich lächelte ihn an."Hunger?" fragte ich.Wieso sollte er auch sonst hier sein?Er hatte mich hoffentlich nicht gehört und war deswegen hier her gekommen.

(Leikur,nicht Leila sondern Mercy^^)

(ot: sry hab's geändert)

Ihre Frage reist mich aus den Gedanken und ich schüttle kurz den Kopf um ihn wieder klar zu bekommen.
"Ja", murmle ich und setze mich ihr gegenüber an den Tisch. "Du?"
Suchend blicke ich mich um. Aber von etwas zu Essen oder den Dinstboten aus dem Kapitol fehlt jede Spur. So ein Mist.

Er schüttelte kurz den Kopf und setzte sich dann mir gebeüber an den Tisch.Er fragte was ich hier machte."Ach ich suche jemanden der mir hilft." sagte ich.Er musste ja nicht wissen,das ich was normales zum Anziehen brauchte und deswegen jemanden suchte.Er blickte sich um,tja es gibt wohl nichts zu essen für die nächsten paar Stunden.Ich lächelte leicht.

"Wobei?", frage ich sofort. Irgendwie habe ich das Bedürftnis ihr zu helfen und gleichzeitig zu zeigen was ich kann. Hoffentlich ist es eine wichtige, herausfordernde Aufgabe und keine böse Spinne im Zimmer. Auf mein Essen kann ich scheinbar lange warten. Es sein denn ich mache mich auf die Suche nach einem Kühlschrank oder dergleichen.

Sofort fragte er mich wobei ich den Hilfe brauchte.Ich sah ihn an und lachte dann leicht."Ich brauche was zum Anziehen.Ihn meinem Schrank gibt es nur schicke Kleider,ich glaube ich habe das falsche Zimmer erwischt." sagte ich.Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht,das ich in das falsche Zimmer gegangen war.Tja jetzt hatte ich wohl Pech gehabt,oder?

Kurz verziehe ich mein Gesicht enttäuscht. Da wäre eine Spinne noch aufregender, aber was soll's?
Ich überlege eine Weile. Das sie keine Kleider zu mögen scheint, gefällt mir. Unwillkürlich denke ich an meine Schwester die ständig versucht irgendwelchen Männern schöne Augen zu machen um ihren Willen zu bekommen.
"In meinem Schrank gibt's Hosen und Shirts", schlage ich vor und füge mit einem Blick an mir hinunter hinzu: "Auch wenn's nicht so aussieht."

"In meinem Schrank gibt's Hosen und Shirts" meinte er und schaute dann auf sich runter und fügte noch hinzu:"Auch wenn's nicht so aussieht."
Also mir wäre es wirklich lieber etwas normales zum anziehen zu haben,denn ich fror langsam wirklich."Also was normales zum Anziehen,als Kleider oder Handtücher,wäre mir echt lieber." meinte ich.

"Das dürfte sich finden lassen", entgegne ich mit einem Lächeln: "Obwohl das Handtuch steht dir gar nicht so schlecht. Ist das jetzt die neuste Mode im Kapitol?" Mein doch leicht lahmer Versuch einen Witz zu machen. Als ich geendet habe beiße ich mir auf die Lippen. Super gemacht, das zeugt echt von Intelligenz, werfe ich mir sarkastisch in Gedanken vor.
"Also kommst du?", will ich nun mit etwas mürrischerer Stimme wissen und gehe schon vor zur Tür des Wagons.

Er lächelte und meinte das er etwas finden würde."Danke." sagte ich."Obwohl das Handtuch steht dir gar nicht so schlecht. Ist das jetzt die neuste Mode im Kapitol?" sagte er.Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte,deswegen hielt ich den Mund."Also kommst du?" fragte er mürrisch.Ich runzelte die Stirn,sagte aber nichts und folgte ihm zu seinem Waggon.

Ohne etwas zu sagen folgt sie mir und ich ziehe es im Moment auch lieber vor meinen Mund zu halten.
Ich öffne die Tür zu meinem Zimmer und auch den Schrank. Einige Laden sind voll mit Zeug das kein normaler Mensch trägt. (In diesem Fall zähle ich Kapitolmenschen nicht als normale Menschen). Aber in den untersten Fächern liegen Jogginghosen und ein paar Männerjeans, so wie T-Shirts und Hemden. Ich ziehe eine der Jeans an und schlüpfe in ein weißes Hemd, bevor ich einen Schritt zur Seite mache, damit auch Mercy sich etwas aussuchen kann.

Kanya hatte nicht Platz genommen, wie ich es ihr vorgeschlagen hatte, doch das störte mich nicht. Ich setzte mich auf mein Bett, da es das bequemste Möbelstück hier im Raum war und musterte sie, als sie unbewusst meine vorher gestellte Frage beantwortete, indem sie Simons Namen fallen ließ. Also doch er ... Ich konnte mich gar nicht erinnern, dass die beiden bei der Ernte den gleichen Nachnamen erwähnt hatten. Aber vielleicht waren sie ja Stiefgeschwister oder so etwas in der Art.
Ich hörte ihrer Erzählung zu und zögerte kurz, als sie mich nach meiner Taktik in der Arena ausfragte. Das leblose Bild eines Mädchens aus meinem Kopf verdrängend sagte ich: "Ich hatte damals eine 11 bekommen nach den Trainingseinheiten und die Karrieros boten mir an, mich ihnen anzuschließen. Mein damaliger Mentor hatte mir das auch geraten, allerdings ... blieb ich nicht lange bei den Karrieros, denn ich merkte, dass ihr Anführer schlussendlich natürlich nicht zögern würde, mich loszuwerden. Also verbündete ich mich mit einem Mädchen aus Distrikt 5, die ebenfalls zuerst mit mir bei den Karrieros gewesen war. Wir schlugen uns so durch, doch sie wurde durch einen Hinterhalt von den Karrieretributen ermordet. Na ja und wenig später schaffte ich es auch aus der Arena." Die genauen Einzelheiten ersparte ich ihr beziehungsweise mir selbst lieber. Ich wollte nicht wieder an Paiges Tod denken, obwohl mich jener jedes Jahr während den Hungerspielen verfolgte.
"Ehrlich gesagt, rate ich es keinem sich mit den Karrieros zu verbünden, wenn man sich nicht genug zu verteidigen weiß oder unvorsichtig ist. Kannst du kämpfen?", fragte ich sie. Ihr Lächeln, als sie gezogen worden war, kam mir in den Sinn und ich ahnte bereits, dass sie nicht unvorbereitet war. Und im Gegensatz zu Mercy schien sie auch keine Aufmunterung zu brauchen, was die Tatsache anbelangte, in der Arena nicht aufzugeben.

Er sagte nichts genau wie ich.
Als wir in seinem Waggon waren öffnete er seinen Schrank und holte Sachen für sich raus.
Dort waren nur Sachen für Männer,was hatte ich auch erwartet?Er war schließlich sein Waggong.Er zog sich was über und trat dann zur Seite.Ich nahm mir eine viel zu große Jogginghose und ein viel zu großes T-Shirt.Es würde mir warscheinlich zu groß sein,aber immerhin besser als nichts,oder?

"Dort ist das Bad", meine ich und deute auf eine Tür. Schließlich glaube ich nicht, dass sie sich hier mitten im Zimmer umziehen will.
Wieder knurrt mein Magen. Und wieder ist es eher Nervosität als Hunger.

Er deutete auf eine Tür und sagte das dort das Bad ist.Ich nickte und verschwand durch die Tür.Schnell zog ich mich um.Und wie ich vermutete habe,die Sachen waren mir einfach viel zu groß.Ich zog die Hose etwas hoch damit ich nicht über sie stolperte.Ich band meine Haare zu einem Knoten,da ich gerade kein Haargummi zur Verfügung hatte.Das Handtuch warf ich einfach irgendwo in eine,war doch auch igal wenn es da lag oder nicht?
Ich ging wieder raus zu Simon.

Während das Mädchen im Bad verschwindet, setze ich mich auf den Boden, da dieser irgendwie bequemer ist als mein Bett. So wie ich meine Schwester kenne, hat sie bereits einen neuen Verbündeten, aber ich glaube, dass sie mit Mercy noch kein Wort geredet hat.
"Hast du darüber nach gedacht?", frage ich das Mädchen als es wieder zurück ins Zimmer kommt. Das Gewand ist ihr etwas zu groß, aber es sieht nicht so schlimm aus. Mit meiner Frage spiele ich auf mein nun ja Angebot zu einem Bündnis an, das ich ihr vor der Aufzeichnung der Ernte gemacht habe.

Als ich aus dem Bad kam fragte er mich ob ich drüber nachgedacht hatte.Zuerst wusste ich nicht was er meinte,doch dann fiel es mir wieder ein.Er wollte das ich seine Verbündete wurde.Ich hatte,um ehrlich zu sein,gar nicht daran gedacht.Wollte ich mit ihm ein Bündnis eingehen.Also darum war er so nett zu mir?Ich lächelte und setzte mich neben ihm auf den Boden.Aber es wäre auch blöd,wegen unsere Chippartner."Es wäre ziemlich blöd für unsere Chippartner meinste nicht?" fragte ich mit ausdrücksloser Stimme und verhärtete meine Mine.Ich dürfte keine Schwächen zeigen.

Ich zucke mit den Achseln. Mir ist mein Chippartner egal, solange ich meine Schwester töten kann. Erst danach wird weiter überlegt. Aber vermutlich hat sie recht.
"Vielleicht, aber ich habe nicht vor mich durch irgendeinen Chippartner von meinen Plänen ablenken zu lassen", erkläre ich. Dabei ist auch die Möglichkeit, dass ich mit Kenya gechipt würde mit einbezogen, da bin ich mir jetzt sicher. Sie muss sterben, selbst wenn es auch mein Tod ist. Ein hasserfüllter Ausdruck erscheint bei dem Gedanken in meinen Augen, als ich starr auf die gegenüberliegende Wand blicke.

"Was für Pläne?" fragte ich.Irgendwie interessierte es mir wirklich was er vorhatte.Also ich wollte ganz bestimmt nicht nur wegen der Dummheit eines blöden Chippartners sterben.War gut im kämpfen,das wusste ich,denn ich hatte es von IHM gelernt und er war ein richtig guter Kämpfer.Seine Augen richteten sich auf die Wand und seine Augen wirkten hasserfüllt."Alles ok." fragte ich und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum.

"Hm -ja", antworte ich noch in Gedanken versunken und richte meinen Blick wieder auf das Mädchen. Soll ich ihr von meinem Plan erzählen? Womöglich wird sie es, Kanya erzä - okay, meine Schwester weiß sowieso schon, dass ich sie töten will und ich weiß, dass sie es umgekehrt genau so will. Also was spricht dagegen?
"Ich will Kanya umbringen", meine ich. Der bodenlose Hass, den ich gegen sie empfinde, schwingt in dem Satz mit.

Er richtete seinen Blick wieder auf mich.Sein Blick wirkte nachdenklich."Ich will Kanya umbringen" sagte er und seine Stimme war voller Hass."Seid ihr nicht irgendwie verwandt?" fragte ich.Ich wusste nicht wieso er sie unbedinngt umbringen wollte,aber das stand wohl für ihn fest und ich glaubte nicht das er seine Meinung änder wollte.

"Ja", gebe ich kleinlaut zu: "Wir haben die selben Erzeuger." Spätestens nach dem, wie die mich verabschiedet haben, nach dem ich mich freiwillig gemeldet habe, sind es für mich nur noch meine Erzeuger aber nicht mehr meine Eltern.
Wütend balle ich die Hände zu Fäusten.

Wie er das Wort "Erzeuger" sagte,fiel mir auf das er sie hasste.Also waren die beiden Geschwister.Aber das klärte immer noch nicht die frage wieso er Kanya töten wollte."Wieso willst du sie töten?" fragte ich ihn.Man tötete seine eigene Schwester ja nicht ohne Grund,es musste schon irgendeinen Grund haben,oder?

Ich zucke wieder mit den Schultern. Das Mädchen ist etwas sehr neugierig, vermutlich will sie meine Schwächen aus testen. Aber eigentlich ist mir das momentan egal. Meine Antwort fällt dennoch nicht sehr originell aus: "Weil sie es verdient hat."
Ich glaube nicht, dass sie es verstehen kann. Wahrscheinlicher würde sie mich danach für den kompletten Jammerlappen halten.