Zug von Distrikt 7

Bei ihrer Antwort werde ich leicht wütend. Warum kann sie nicht eine klare Antwort geben?
Ich zucke mit den Achseln. Und trete näher an das Fenster heran. Wie lange braucht der Avox denn für meine Popcorn?
"Na ja, du wirst vermutlich sterben. Also irgendwie schon", meine ich.
In dem Moment taucht der Avox endlich mit einer Schüssel Popcorn auf. Es riecht extrem lecker und ich weiß schon, wer nichts davon bekommen wird.

Ich sah an seinem Gesichtsausdruck das er wütend wurde,doch das war mir egal."Ich weiß das ich sterben werden." meinte ich nur.Die Avox kam und gab ihm sein Essen."Lass es dir schmecken!" murmelte ich und wand mich wieder dem Fenster zu.Die Landschaft zog wieder an meinen Augen vorbei,so schnell und frei.Wenn ich ehrlich bin dann würde ich am liebsten aus dem Fenster springen.

Es überrascht mich, dass sie die Tatsache doch fast so locker wiederholt.
"Und dennoch bist du nicht sauer?", stelle ich fest. Das wundert mich. Aber eigentlich ist es ja egal. Auf ihre Aussage, es mir schmecken zu lassen, ging ich nicht weiter ein, sondern schob mir nur genussvoll eine Hand voll von dem heißen, weißen Zeug in den Mund. Ich verbrenne mir etwas die Zunge, aber es schmeck wirklich gut, sogar besser als das Zeug, das ich daheim bekomme. Natürlich es stammt ja aus dem Kapitol.

"Und dennoch bist du nicht sauer?" er fest und er sah sichtlich überrascht aus."Was soll ich den machen?Heulend durch den Zug rennen?Soll ich in die Welt hinaus schreien das ich dieses Leben hasse?Oder sollte ich dich hier und jetzt einfach umbringen?" fragte ich ihn und zog meine Augenbrauen zusammen.Er stopfte sich eine Hand voll in den Mund und ich sah ihn etwas angewidert an.

Ich lächle bei der Vorstellung, weil sie mir witzig vorkommt. Vielleicht hätte ich eine Zwölfjährige wählen sollen, die hätte das sicher gemacht. Aber ich bin nicht so gemein.
"In dem Fall würde dich Kanya ebenfalls masakrieren", entgegne ich. Aber sie kann mich sowieso nicht töten.
Ich esse noch eine Handvoll Popcorn.
"Und du gibst einfach so auf?", frage ich mit vollen Mund.

Es hatte noch nicht angefangen, deswegen sah ich mich im Zimmer um. Nur Kanya war noch außer mir und der Kapitolfrau anwesend. "Wo ist Simon denn hin verschwunden?", fragte ich mit der Absicht, Filini darauf aufmerksam zu machen. Die Betreuerin sah vom Fernseher auf und ich konnte förmlich sehen, wie sie sich bemühte die Fassung zu bewahren. - Wie ich sie schon vom letzten Jahr her kannte, hatte sie etwas gegen Ungehorsam. Und da Simon nicht auf sein Zimmer gegangen war, sondern sich für das Fernsehen gemeldet hatte, war das in ihren Augen nun mal Ungehorsam, wenn er jetzt doch nicht auftauchte.
"Das kann doch nicht wahr sein!", rief sie in ihrem Kapitolakzent, stand auf und klackerte aus dem Zugabteil wieder vermutlich in den Speisewagen.
Als sie draußen war, fing ich an zu lachen.

Ich zuckte mit den Schultern und schaute wieder aus dem Fenster."Ich hätte so oder so nichts für was es sich lohnt zu kämpfen und das ist vielleicht ein Weg aus der Hölle." meinte ich.Ich glaube nicht das er weiß welche Hölle ich meine,doch es musste ja nicht jeder wissen.Ich hörte wie sich Absätze nährten und schon war eine wütende Filini im Speisewagen.Ich lachte in mich hinein,sie sah wirklich witzig aus.

"Scheiß Leben?", will ich wissen. Von so was verstehe ich etwas. Wäre es nicht so, hätte ich mich heute vermutlich nicht freiwillig gemeldet um meine Schwester zu sabutieren und zu töten.
Ich werfe Filini nur einen abschätzenden Blick zu. Was will die schon wieder? Ich bin 15 Jahre alt und brauche keinen Babysitter mehr, schon gar nicht so einen aufgeblasenen Vogel.
"Ich komm gleich", meine ich und wende mich dann demonstrativ ab. Auch wenn ich die Ernte aus Distrikt 1 und 2 nicht verpassen will.

"Scheiß Leben?" fragte er und ich nickte."Willst du nicht so genau wissen." meinte ich.Er musterte Filini und meinte er komme gleich.Er wendete sich ab um es ihr klar zu stellen."Geh besser bevor sie dir Feuer unterm Hintern macht." meinte ich leicht lächelnd und deutete auf Filini.Ich wendete mich auch von den beiden ab und schaute aus dem Fenster auf den klaren Himmel und wieder auf die Landschaft die an mir vorbeiraste.

"Das soll sie erst einmal versuchen", entgegne ich und blicke noch weiter aus dem Fenster, rein um Filini zu provozieren.
Die Kapitolfrau scheint das wütend zu machen, aber das ist mir egal.
Ich wende mich wieder dem Mädchen zu. Sie hat aufgegeben, das ist mir klar und genau deshalb, kann sie eine gute Hilfe sein. Hoffe ich. "Wenn du sowieso glaubst, zu sterben, kannst du mir doch auch helfen", schlage ich vor.

Er schaute genau wie ich aus dem Fenster und das machte Filini wütend.Ich lachte leise.Er wendete sich wieder mir zu und ich schaute ihn an."Wenn du sowieso glaubst, zu sterben, kannst du mir doch auch helfen" schlägt er vor.Ich sehe ihn fragend an.Was will er das ich etwa seine Verbündete werde oder was?"Bei was?" fragte ich auch wenn ich wusste das es eine dumme Frage war.

Ich zucke mit den Achseln. Mein Blick liegt auf den dem Rahmen des Fensters. Wie viel kann ich ihr verraten? Nicht viel, entscheide ich.
"Um Dinge am Füllhorn zu bekommen, andere Tribute auszuschalten, das Übliche eben", meine ich ohne eine Mine zu verziehen.
In unserem Rücken beginnt Filini lautstark zu protestieren und sich über mich aufzuregen. Wie lächerlich.

"Um Dinge am Füllhorn zu bekommen, andere Tribute auszuschalten, das Übliche eben" sagte er und ich schaute ihn weiterhin an."Ich habe eh nichts zu verlieren und ich weiß schon jetzt das ich danach von dir erstochen werden.Also wieso nicht!" meinte ich sarkastisch.Ok nichts was ist sagte passte auch nur irgendwie zueinander.Ja ich hatte mich aufgeben,doch trotz alldem wollte ich wenigstens um mein Leben kämpfen!

Ich folgte Alec und Filini in einen anderen Wagon und achtete nicht auf meinen Bruder der einfach so verschwand. Doch offensichtlich ärgerte sich Filini sehr darüber, dass Simon so unhöflich war. Ich musste mir das Lachen verkneifen, als sie wie ein verrücktes Huhn den Wagon verließ. Auch Alec konnte sich nicht zurückhalten und ich sah ihn an. "Du magst sie nicht besonders.", meinte ich belustigt.

Ich zucke noch einmal die Achseln bei ihrer Antwort. Ich verstehe es nicht ganz. Aber dann mache ich es eben allein, wie sowieso geplant.
"Erstochen zu werden, ist sicher besser als den Karrieros in die Hände zu fallen", meine ich. Dass ich sie mir so entledigen würde, streite ich nicht einmal ab, warum auch. Ist doch eigentlich logisch. Ich lächle sie fieß an und überlege mir, was die Karrieros oder anderen Tributen für Dinge einfallen können, um ihren Tod für die Zuschauer interessanter zu machen, dann drehe ich mich zu Filini um. Apropo Karrieros, ist Zeit mir die einmal an zu sehen. Schließlich habe ich vor auch nach dem Mord an meiner Schwester nicht zu sterben, sondern am besten so lang wie möglich durch zu halten und dann vielleicht sogar zu gewinnen.

"Erstochen zu werden, ist sicher besser als den Karrieros in die Hände zu fallen", meinte er.Und er hatte wirklich recht."Ich werde es mir überlegen." sagte ich.Er drehte sich zu Filini um.Ich setzte mich an den Tisch und starrte in die Luft.Ich wusste nicht was ich machen sollte,es war einfach hoffnungslos.Ich seufzte laut und stützte meinen Kopf in den Händen.

Ich grinste Kanya an. "Du hast es erfasst", sagte ich und fügte noch hinzu: "Aber glaub mir: Vor ihr läuft jeder Mann davon. Besonders wenn sie einmal so aufdringlich wird wie letztes Jahr." Bei der Erinnerung daran kam mir das Schaudern. "Ich hoffe, das bleibt mir heuer erspart."
Ich schmunzelte und blickte wieder in den Fernseher, ohne davon allzu viel mitzubekommen.

"Ich werde es mir überlegen."
Wow, habe nicht gedacht, dass sie das überzeugen kann oder zum Nachgrübeln anregt. "Okay", meine ich. Sie ist nur Mittel zum Zweck, falls wir uns wirklich kurzzeitig verbünden werden, dennoch lächle ich ihr freundlich zu. Ich winke zum Abschied kurz und stapfe dann mit erhobenem Haupt an der vor Wut kochenden Filini vorbei und zum Fernsehzimmer.
"Hab ich was verpasst?", will ich wissen und lasse mich auf das Sofa fallen.

Ich sah auf, als Simon und Filini wieder hereinkamen und sich ersterer ebenfalls auf die Couch fallen ließ. Er fragte, ob er etwas verpasst hätte und ich antwortete: "Nein, gar nicht, es hat noch nicht einmal -"
Doch ich stoppte und sah wieder zum Fernseher, während Filini rufte: "Es fängt an!" Sofort dreht sie die Lautstärke etwas höher.
"Guten Abend, meine Damen und Herren! Und Willkommen bei den diesjährigen Hungerspielen. Wir haben für Sie heute Abend extra noch einmal alle Ernten im Überblick, damit sie bei unserem tollen Jubeljubelläum mitfiebern können", sagte der Kommentator und erklärte noch einmal die etwas veränderten Regeln für dieses Mal.
48 statt 24 ... wir wissen es, dachte ich mir genervt, als ich plötzlich hellhörig wurde.
"Wir haben allerdings noch eine Neuigkeit für euch, liebe Zuschauer. Dieses Jahr wird es auch Chips geben. Nun, sie fragen sich natürlich, was das ist, also lassen Sie es mich erklären:
Diese Microchips werden allen Tributen eingepflanzt. Insgesamt gibt es 24 verschiedene von diesen, denn jeder Chip hat ein gleiches Gegenstück. Das wiederum bedeutet, dass zwei Tribute, die den selben Chip haben "Partner" in der Arena sein werden. Stirbt der eine, so stirbt auch der andere. Heuer ist wirklich Teamwork gefragt! Denn es wird per Zufall entschieden, wer welchen Partner bekommt. Das können also auch Tribute aus verschiedenen Distrikten sein. Wir können demzufolge auch zwei Tribute eines Teams als Gewinner erwarten.
Also, es wird spannend werden, verpasst es nicht! - Aber jetzt zur Ernte von Distrikt 1."
Augenblicklich sah ich zu meinen Schützlingen, wie sie diese Nachricht aufnahmen.

Die beiden verschwanden und ich war wieder alleine.Plötzlich hörte ich eine Stimme,es kam aus dem Fernsehr.Noch lauter konnten sie es nicht machen?Ich hörte nicht alles nur bruch stück weise.Doch genug um mein Kopf auf dem Tisch sinken zu lassen.Einige würden einen Chip eingepflanzt bekommen und ein Gegenstück,also ein Tribute.Wenn der eine stribt,stirbt auch der anderen.Da hatten sie sich mal etwas tolles einfallen lassen!

Meine Augen wurden schmaller als er sich über Filini beschwerte.
So wie sich das anhörte kannte sich Filini nicht so gut aus auf dem Gebiet Männer zu verführen.
Ich lächelte grimmig. Schon wollte ich Alec genauer nach der Arena fragen, da kam mein Bruder, der Momentkiller, ins Zimmer. Er hatte sich offenbar Popkorn geholt. "Eigentlich noch nicht", antwortete ich auf seine Frage und nahm mir eine Hand voll Popcorn, bevor ich mich auf dem Sessel niederließ, der direkt vor dem Fernseher stand. Interresiert lauschte ich Flickerman. Es war das altbekannt gequatsche. Plötzlich sagte der Moderator etwas, was mich erstarren lies.
Mein Gesicht wurde kalt. In mir drin tobte ich vor Wut, doch anstatt das Gesicht zu verziehen blieb ich einfach....erstarrt. Ich konnte mich nicht bewegen. Was soll das heißen? Ein Chip, der uns mit einem anderen Tribut verbindet?! Und das soll ernsthaft lustig sein! Was ist wenn sie mich mit meinem Bruder verbinden?! Mir entwischte ein leises Zischen.

Gut, denke ich und stopfe mir eine handvoll Popcorn in den Mund. Zu meinem Bedauern muss ich fest stellen, dass die Schüssel schon fast leer ist. Bevor ich aber mir überlege, ob ich noch mal einen Avox damit beauftragen soll, mir noch eine zu machen, beginnt endlich die Ernte.
Wie üblich startet der Moderator mit seiner Begrüßung. Auch die Wiederholung der Regeländerung zum diesjährigen Jubeljubeläum ist uns allen bereits bekannt. Als er aber das mit den Chips erwähnt, atme ich vor Schreck das Popcorn ein.
Ich huste und versuche es wieder hervor zu würgen, während alles in mir schreit: "Nein!" Das darf nicht sein.
Mein Blick fällt auf meine Schwester. Wenn ich mit ihr - Nein daran will ich nicht denken. Niemals. Auf keinen Fall. Und wenn doch? Was ist mir lieber mein eigenes Leben oder ihr die Spiele zu versauen? Ich hänge an meinem Leben, aber ehrlich gesagt habe ich mich nur für die Spiele gemeldet um sie zu töten.
Okay, es gibt 46 andere Tribute, da werde ich hoffentlich nicht gerade mit ihr zusammen kommen. Hoffentlich.

Die Betreuerin rief: "Oooh, wie aufregend!", und klatschte dabei einmal in die Hände. Simon verschluckte sich nach dieser Nachricht an seinem Popcorn und ich klopfte ihm ein paar Mal auf den Rücken, während mir ein Blick zu Kanya sagte, dass sie auf ihrem Platz erstarrt war. Offensichtlich gefiel den beiden diese Neuigkeit mit dem Teamwork nicht wirklich.
Ich selbst musste mir eingestehen, dass es schon schlimmere Ideen vom Kapitol gegeben hatte, also sagte ich knapp: "Seht es positiv - es können zwei statt nur einem überleben."
Währenddessen hoffte ich sowohl für Kanya als auch für Simon, dass sie nicht ins gleiche Team kamen, denn ich ahnte, dass einer von ihnen mehr Chancen haben würde, wenn sie es nicht waren. Denn dass die beiden sich nicht leiden konnten, war nicht zu übersehen.
Ich wandte schließlich meinen Blick wieder zum Fernseher, wo gerade die Tribute von Distrikt 1 gezeigt und ihre Namen genannt wurden.

Ich antwortete schnell und knapp auf Alecs Aussage: "Natürlich hat das Ganze positive Seiten. Zu zweit kann man leichter überleben, aber was machst du wenn dein Patner zu schwach ist oder gar den Verstand verliert. Soll ich dann nur sterben, weil derjenige stirbt oder sich selbst umbringt? Versteht mich nicht falsch, aber ich habe keine Lust, dass mein Leben an einen Fremden gekoppelt wird." Ich sah zu Alec und dann zu meinen Bruder. Ich wusste, dass mein Bruder mich gut kannte, auch wenn ich dies öfters abschreitete. Mir wurde immer gesagt, ich soll mich nur um mich selbst kümmern. Ich machte mir auch sorgen, dass mein ganzer Plan damit den Bach runter ging. Nach meiner Meinungsäußerung, hatte ich nicht mehr viel zu sagen und konzentrierte mich nun auf die Ernte von Distrikt 1. Besonderes die Karrios waren mir wichtig. Ich achtete auf jede Kleinigkeit. Versuchte Schwächen, wie auch die Stärken von ihnen zu erkennen.

( Aus Kenneth´s Sicht )


Schon beim Anblick des Zuges lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Okay, normalerweise blickte ich nicht so gern in die Zukunft, aber diesmal war es ja auch eine ganz andere Situation. Anders, als alles, dass ich bis jetzt erlebt hatte. Verdammt, warum hatte dieses Mädchen ausgerechnet mich ausgewählt? Vielleicht steht sie ja auch dich, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Nach einigen Augenblicken verwarf ich den Gedanken aber wieder. Ich wollte einfach mal versuchen mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Rauchschwaden der Schornsteine, das Geschehen binnen der Minuten, der Geruch von Nadelbäumen. Das wird mir wohl echt fehlen, trug mein Verstand bei. Am Bahnsteig hatte ich meine Mit-Tribute gesehen. Der erste Schock schien von allen überwunden zu sein. Niemand schien noch irgendwie ängstlich oder überrascht. Ich beobachtete die drei aus den Augenwinkeln. So weit ich es einschätzen konnte, stellte der Kleine keine Gefahr da. Bei den Mädchen war ich mir nicht sicher. Worüber ich mir allerdings sicher war, war, dass ich es hinbekommen musste, sie irgendwie zu Verbündeten oder Freunden zu machen. Die überlegte Taktik: Versuchen sie um den Finger zu wickeln. Moralisch war das vielleicht falsch, aber mal ganz ehrlich, was war an den Spielen überhaupt richtig? Wer war bei dem ganzen Gemetzel nicht darauf aus, seinen eigenen Vorteil rauszuschlagen? Ich erinnerte mich an die letzten Worte, die mein Vater kurz vor der Abreise an mich gerichtet hatte: " Beeindrucke sie Kenneth. Zeig ihnen, dass du nicht schwach bist! " Ich schaute zu der Gruppe Tribute rüber und versuchte den Jungen freundlich, die Mädchen verführerisch anzulächeln und fuhr mir durch das gestylte Haar. Danach richtete sich mein Blick auf einen blonden Mann. Ich wusste, dass er es vor ein paar Jahren geschafft hatte die Hungerspiele zu gewinnen und jetzt ein Mentor oder so was war. Auch ihm nickte ich zu und verschwand dann im Zug. Auch wenn ich es vermeiden wollte, mir noch einmal alles vor Augen zu führen, war mir doch klar, dass ich, wenn es ernst wurde, nicht einfach rumspazieren und zuschauen konnte. Ich musste aktiv werden. Am besten fing ich in meinem Abteil schon mit ein paar Liegestütz an.
Nachdem ich eine Weile etwas abgelegen der anderen trainiert und mich anschließend wieder frisch gemacht hatte kam auch schon ein Avox-Junge, um mich und einen anderen Tribut zum Abendessen zu rufen. ich stellte sofort fest, dass ich wohl die "Begrüßungszeremonie" verpasst hatte. Na toll. Meine Laune sank Richtung Nullpunkt. Schweigend ließ ich mich am Tisch nieder und blieb erst einmal "neutraler Beobachter". Nachdem ich kräftig zugelangt hatte, verbesserte sich auch mein Gemütszustand. Jedoch blieb ich noch eine Weile länger sitzen, während die anderen sich in Richtung Wohnbereich aufmachten. Nach kurzer Zeit des Grübelns folgte ich ihnen, lehnte mich lässig an einen Türrahmen und wandte mich an die Personen im wohnlichen Abteil. " Hey, ich bin Kenneth. Echt cool euch alle mal kennenzulernen. " Nach bösen Blicken von meiner farbenfrohen Betreuerin, die, wie ich erfuhr, Filini hieß ( ein echt bescheuerter Name ) und dem zum Teil herzlichen zum anderen Teil weniger herzlichen Gegrüße der anderen vier, ließ ich mich auf einem Sessel nieder.Um die Stimmung etwas aufzulockern, gab ich einen Kommentar zur Zusammenfassung der Ernte , die gerade im Fernseh lief, ab: " Echt kranker Scheiß das alles, oder? "