Zug von Distrikt 7

"Weil sie es verdient hat."meinte er.Ich konnte ihm nicht ganz folgen.Ich verstand kein bisschen und merkte erst jetzt das ich etwas zu neugierig war."Ich kann dir nicht folgen." meinte ich und lehnte mich zurück,gut das Hinter mir das Bett war sonst würde ich einfach in die Luft fallen.Ich sah Simon fragend und gleichzeitig abwartend an.Ich war wirklich neugierig.

"Hm", mache ich. Überlege ob und wenn ja, wie ich ihr die Antwort geben soll. Gerade als ich ansetzen will, davon zu berichten, entscheide ich, dass es völlig absurd klingen würde und bleibe einfach stumm. Ich bin schließlich nicht hier um auf irgendeine Mittleidstour zu machen, sondern einfach um mich zu rächen.
"Und was ist bei dir, auch eine nette Familie, oder warum willst du nicht zurück?", wechsle ich das Thema.

Also wollte er mir keine Antwort geben.Auch gut.Ich musste es ja nicht unbedingt wissen."Und was ist bei dir, auch eine nette Familie, oder warum willst du nicht zurück?" fragte er mich.Sollte ich es ihm sagen.Ach wieso nicht?Zu verlieren hatte ich nichts."Ist eigentlich nichts schlimmes für die meisten.Und du würdest bestimmt lachen,also will ich erst gar nicht anfangen." meinte ich.Oder ich lasse es auch einfach,es war eh nutzlos.

"Komm schon, ich hab dir auch was erzählt", will ich sie ermutigen und lächle sie an. Gut so viel habe ich ihr ja auch nicht verraten, aber mehr als sie mir ist das schon. Außerdem bin ich jetzt ebenfalls neugierig auf ihre Geschichte. Was vorfallen muss, damit jemand wie sie ihren Überlebenswillen verliert.

"Komm schon, ich hab dir auch was erzählt" er lächelt mich an."Wirklich viel war das ja nicht." murmelte ich.Aber was solls?"Hast du einen Grund zu kämpfen oder zu überleben?" fragte ich ihn.Ich würde ihm so wenig wie er mir erzählen,hoffen wir mal das ihm das reicht.

"Ja und ja", antworte ich. Zu kämpfen habe ich sogar mehr als einen Grund. Erstens um Kanya zu töten und 2. um meinen Erzeugern zu beweisen, dass sie auf das falsche Kind gesetzt haben. Und allein die Tatsache, das gerade einmal 15 bin und mein ganzes Leben noch vor mir habe, ist doch schon Grund genug um zu überleben.
"Und du?" Es ist irgendwie lächerlich, wir wollen beide Informationen, sträuben uns aber dem anderen welche zu geben. Auch wenn sie noch so unwichtig sind. Aber ich werde sicher nicht der erste sein, der anfängt sich gegenüber eines fremden Mädchens zu öffnen.

"Ja und Ja." sagte er und ich nickte."Naja ich habe es eben nicht." meinte ich.
Eine wirkliche Antwort war das nicht,doch er wollte mir auch nichts sagen,deswegen blieb auch ich stumm.

"Und warum nicht?", hacke ich verwundert nach.

Er wollte wissen warum.Doch ich schütellte den Kopf,zu viel Info."Nicht so neugierig." meinte ich und lächelte.Ich gähnte und hielt mir die Hand vor den Mund.Es wurde vielleicht Zeit schlafen zu gehen?

Entäuscht ziehe ich ein schmollendes Gesicht.
"Was hast du zu verlieren, wenn du es mir sagst?", erkundige ich mich. Sie gähnt und automatisch muss ich auch gähnen. Es war ein langer Tag, aber eine Antwort will ich doch noch haben.

Ich würde eine Schwäche von mir preisgeben,die man nur zu leicht aus nutzen konnte.Aber das musste ich ihm ja nicht sagen."Eine Menge." meinte ich und zwinkerte ihm zu.Er wollte nicht reden,das konnte ich auch.Er gähnte auch.

"Irgendwie kommen wir auf keinen grünen Zweig", murmele ich und gähne noch einmal. Bevor ich mich etwas strecke und dehne.
"Wir verschieben das besser auf morgen."

"Na dann." meinte ich.Ich stand auf."Bis morgen." verabschiedete ich mich und tappte zurück zu meinem Waggon.Ich hatte immer noch die viel zu großen Sachen an,aber diese waren tausend mal besser als das Kleid.Ich legte mich hin und schlief schon bald darauf ein.

(Also ich glaube jetzt müssten alle schlafen oder so ällmählich^^?Da wir bald ankommen^^)

(okay)

Nach dem Mercy aus dem Zimmer ist, ziehe ich mich wieder bis auf Boxershorts und Socken aus und lege mich ins Bett. Keine zwei Minuten später bin ich auch schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wurde ich trotz Schlafmangel der letzten Nacht ziemlich früh munter. Ich hatte noch nie gut in diesem Zug geschlafen. Da war mir mein Bett zuhause und sogar das im Kapitol um einiges lieber. Doch wenigstens waren die Träume von Paige und Sessany diesmal ausgeblieben. Ich wusste aber, dass sie früher oder später wieder auftauchen würden, wenn meine Schützlinge erst einmal in der Arena waren und sich diesem perfiden Spiel zur Erheiterung des Kapitols aussetzen mussten.
Gähnend stieg ich aus dem Bett und spazierte direkt ins Badezimmer, wo ich mir auch sogleich eine erfrischende Dusche gönnte, die die Müdigkeit rasch aus meinem Körper verbannte und meine Lebensgeister wieder erweckte. Ich musste dabei an das Gespräch mit Kanya und Mercy am Abend zuvor denken und dabei fiel mir ein, dass ich das auch noch mit Simon und Kenneth führen musste.
Doch zuerst einmal wollte ich etwas essen gehen.
Also suchte ich vergeblich nach ein paar gemütlichen Kleidungsstücken und gab mich dann mit einem schwarzen Hemd und einer hinter allen Ecken und Winkeln des Schrankes versteckten dunkelblauen Jeans zufrieden. Das war das erste Mal in diesem Zug, dass ich eine Jeans in meinem Schrank gefunden hatte. Mich schon auf Filinis Gesichtsausdruck beim Frühstück freuend machte ich mich auf den Weg in den Speisewagen und setzte mich dort auf den noch leeren Tisch. Kaum dass ich mich hingesetzt hatte, kam ein Avox herbei geeilt und servierte mir eine riesige Platte mit allem, was das Herz an einem Morgen begehren konnte. Da Filini nicht da war (ich vermutete, sie war gerade dabei die Tribute aufzuwecken), bedankte ich mich mit einem freundlichen Lächeln beim Avox-Jungen und machte mich dann über das Essen her.

Zeitsprung:

Wie schon in der Nacht wache ich aufgrund meines Magens auf. Ich habe noch immer Hunger. Leise schimpfend stehe ich auf. Ich bin noch hundemüde, aber vielleicht habe ich ja noch nach dem Frühstück Zeit mich etwas aus zu ruhen. Jetzt brauch ich erst mal was zwischen die Zähne.
Schnell zog ich mir das Shirt an, das ich auch in der Nacht getragen habe. Für die Hose hab ich momentan weder Lust noch Zeit. Außerdem reicht doch um diese Herrgottsfrüh noch die Boxershort, finde ich.
Gähnend tapse ich aus dem Zimmer. Als ich auf den Gang hinaus trete, bin ich aber gleich um eine Spur munterer. Es duftet herrlich nach Spiegelei und gebratenem Speck. Mein Bauch knurrt hungrig und ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich zum Speisewagon eile.
Außer unser Mentor und einem Avox ist niemand hier.
"Morgen", meine ich jedoch eher zum Tisch als zu Alec, da mein Blick aber von der großen Platte mit Essen gefangen ist. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, als ich mich auf einen Stuhl fallen lasse und beherzt zugreife. Es schmeckt sogar so lecker, wie es aussieht.

Es klopfte an der Tür und Filini kam rein und meinte ich sollte aufstehen.Ich sah sie genervt an,als sie wieder verschwand.Ich steig aus meinen Bett.Ich hatte immer noch die viel zu große Jogginghose und das viel zu große T-shirt an,das ich aus Simons Schrank hatte.Ich ging zum Schrank um mir was anderes zu holen,doch sofort fiel mir wieder ein das ich da nichts normales zum anziehen hatte.Ich musste wohl später nach etwas fragen.
Mein Magen knurrte.Ich tapste aus dem Waggon in den Speisewagen.Eine Avox bedinnte Alec und Simon."Morgen." murmelte ich und setzte mich an den Tisch.Sogleich wurde mir von der Avox mein Frühstück gebracht.Ich lächelte sie an,etwas dank hatte sie auch verdient.

Ich begrüßte Simon ebenfalls, als er sich bloß in Boxershorts und T-Shirt zu mir gesellte. Ich konnte mir deswegen ein Grinsen nicht verkneifen, verlor es aber sogleich wieder, als er anfing sich von meiner Essensplatte zu bedienen.
"Hey, das ist meine", sagte ich laut, denn wenn es ums Essen ging, war mit mir nicht zu spaßen. Davon abgesehen, bekam Simon gerade eine eigene vom Avox-Jungen serviert.
Da erschien auch Mercy im Speisewagen und setzte sich zu uns. Ich konnte nicht anders, als ihre Erscheinung mit einem Schmunzeln zu quittieren, denn sie steckte offensichtlich in zu großen Männerklamotten.
"Hat man dir das Zimmer für einen männlichen Tribut gegeben?", scherzte ich und bat den Avox dann um eine Tasse Kaffee, die er auch kurze Zeit später vor mir hinstellte. Ich dankte ihm und nahm einen Schluck von dem dunklen Gebräu. - Jetzt war ich endgültig im Hier und Jetzt. Doch der kurze Launenanstieg wurde wieder zum Abstieg, als Filini herein stöckelte und freudestrahlend rief: "Guuuten Morgen, allerseits!" Sie setzte sich - wie nicht anders zu erwarten gewesen war - wieder neben mir hin und fing auch schon an zu plaudern: "Ich hab so eben auch Kenneth und Kanya geweckt, sie müssten eigentlich gleich erschein - Ach du meine Güte, Alec, was haben sie denn da an?! Und ihr zwei erst! Ich hoffe, ihr zieht euch noch um! Schließlich werden auch Kameras am Bahnhof vom Kapitol anwesend sein und es gilt, einen guten Eindruck zu machen!"
Ich seufzte und ignorierte ihr Gequatsche, indem ich mir einen Toast nahm und ihn mit Butter bestrich.

"Sorry", murmle ich eine Entschuldigung. Irgendwie habe ich angenommen, die Platte sei für uns alle. Aber in dem Moment wird zum Glück auch mir eine vorgesetzt. Zusammen mit einem Teller Spiegelei mit Speck. Happy Hunger Games, ich lass es mir erst mal schmecken.
Mercys Ankunft realisier ich im ersten Moment gar nicht, da ich viel zu sehr mit Essen beschäftigt bin. Erst als sie sich an den Tisch setzt, sehe ich sie.
"Morgen", meine ich noch mit halb vollen Mund.
Kurz darauf taucht auch Filini auf und setzt sich neben Alec. Verwundert sehe ich auf und die beiden an. Läuft da jetzt doch was, zwischen denen oder nicht?
Das Gemecker der Betreurin ignoriere ich einfach. Die kann doch nicht erwarten, dass ich schon in der Früh total gestylt auftauchen werde.

Alec und Simon stritten sich um essen,doch es interessierte mich nicht."Hat man dir das Zimmer für einen männlichen Tribut gegeben?" scherzte Alec und schaute mich an.Mir war irgendwie überhaupt nicht nach lachen,deswegen sah ich ihn nur kurz an und fing dann an zu essen.Schon bald kam Filini herein und rief ein fröhliches "Guten Morgen,allerseits!" ich verdrehte die Augen.Immer schön ein großen Auftritt hinlegen,das hatten wir gerade noch gebraucht.Sie meinte sie hätte Kenneth und Kanya geweckt und diese müssten bald kommen.Sie redete gleich drauf los.Sie kreischte ja fast."Meine güte was habt ihr den an." Ich verdrehte die Augen und murmelte."Kann die nicht einmal die Klappe halten?" Hoffen wir mal das sie es nicht gehört hat.Ich schaute zu ihr hoch und lächelte zuckersüß,wie es sich für ein braves Mädchen gehört."Tut mir leid,aber leider war mein Schrank voller Kleider und leider wollte ich nicht in einem schicken Kleid schlafen,was ich die ersten paar Stunden gemacht habe,aber dies war nicht so gemütlich.Also würde ich es gut heißen,wenn ich was normales zum Anziehen bekommen." Meinte ich immer noch wie ein kleines braves Mädchen und widmete mich wieder meinen Essen.

Mercys Laune schien sich eher verschlechtert zu haben, da sie mir nicht antwortete, doch als sie Filini erklärte, dass in ihrem Schrank bloß schicke Kleider waren, mit denen man unmöglich schlafen konnte, verstand ich warum.
Die Betreuerin nickte und sagte zu Mercy: "Oh, das wusste ich nicht, aber da wir heute ohnehin nicht mehr hier übernachten werden, kannst du ja ruhig eines dieser Kleider anziehen. Die Menge wird dir zujubeln!" Wenn das Filinis Sichtweise von Aufmunterung war, wusste ich auch nicht mehr weiter. Stattdessen schlug ich Mercy vor: "Sonst frag doch einfach Kanya, ob du was aus ihrem Schrank haben kannst."
Filini sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, da sie offensichtlich lieber wollte, dass Mercy von der Menge bejubelt wurde, als dass sie ordentliches Gewand anhatte. Ich schenkte ihr ein unschuldiges Lächeln und biss herzhaft von meinem Toast ab.

Ich lausche dem Gespräch nur mit halben Ohr. Bei der Nennung meiner Schwester balle ich meine Hand um das Messer, mit dem ich gerade meine Semmel afschneide, fester zusammen.
"Wann kommen wir denn im Kapitol an?", wende ich mich an Filini, als ich satt bin.

Sie meinte ich könnte einer dieser Kleider anziehen,dadurch würde mir die Menge zujubeln.Als würde ich darauf bestehen!"Sonst frag doch einfach Kanya, ob du was aus ihrem Schrank haben kannst." schlug mir Alec vor.Ich sah ihn an und schütellte den Kopf."Ich zieh einfach eins der Kleider an." ich aß weiter.Ein bisschen Aufmerksamkeit,konnte schließlich nicht Schaden.Aber mich graue Maus würde man eh nicht beachten also.Und ich wollte unbedinngt eins dieser Kleider nochmal tragen,sie waren einfach so schön.Ich lächelte bei meinen Gedanken und starrte in die Luft.
"Wann kommen wir denn im Kapitol an?" fragte Simon.Ich schaute ihn.Konnte er es kaum erwarten seine Schwester umzubringen?Ich wollte es erst gar nicht wissen.

Ich zuckte mit den Schultern und dachte mir innerlich kopfschüttelnd, Frauen! Zuerst regt sie sich über ihre Kleider auf, dann will sie sie anziehen ...
"In wenigen Stunden", antwortete Filini Simon lächelnd. "Die Stylisten brauchen nämlich noch Zeit für die Vorbereitungen. Am Abend gibt's dann die Parade. Das wird sicher toll!"
Ich hingegen sagte: "Ich hoffe für euch, ihr werdet nicht auch in ein baumähnliches Kostüm gesteckt so wie ich damals."
"Ich bitte Sie, Alec! Sie waren der Star damals!", rief Filini begeistert und ich zog die Augenbrauen in die Höhe. "Sind Sie nicht erst seit dem letzten Jahr die Betreuerin für Distrikt 7?", fragte ich sie meinerseits, da ich mir ganz sicher war, dass ich damals eine andere Betreuerin gehabt hatte.
"Natürlich, aber bei den 67. Spielen war ich zum ersten Mal live dabei. Zwar nur im Publikum während der Parade, aber Ihren Auftritt werde ich sicher nie vergessen!"
War das gerade irgendwie ein Geständnis gewesen? Ich hoffte inständig, dass es nicht so war und nickte einfach nur, während ich meinen Kaffee austrank.

"Ach so", murmle ich. Schon in ein paar Stunden. Gar nicht so schlecht nur vor dem lächerlichen BAumkustüm, dass es sicher wieder geben wird, habe ich etwas unbehagen. Ich mache mich nur ungern in der Öffentlichkeit lächerlich. Aber wenigstens muss auch Kenya den selben Mist anziehen. Ha. Der Gedanke bereitet mir Hochstimmung.
"...aber ihren Auftritt werde ich sicher nie vergessen!" Erst jetzt fällt mir ein entscheidender Punkt in der Form wie sich Filini und Alec unterhalten auf, der irgendwie nicht zu meiner Theorie passt, dass die beiden etwas mit einander am Laufen haben.
"Ihr siezt euch?", rutscht es mir raus, bevor ich darüber nachdenke.