Die Tribute von Panem RPG
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 Es geht immer Schlimmer ...

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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 12:22 am

(Razz stimmt, aber wenn du nicht willst, kann es auch einfach ein zufall sein ...)

Der blonde Junge presste stur die Lippen auf einander, als auch Fin ihn aufforderte zu antworten. Gleich darauf versuchte er jedoch den Arm von dem Mann weg zu drücken und verzweifelt nach Luft zu ringen. Ohne wirklichen Erfolg.
"Sag schon, wo sind wir? Und was für ein Mist war das mit dem Fahrstuhl", fuhr ich ihn an und machte drohend einen Schritt auf ihn zu.
Stur starrte uns der Junge an. Ohne etwas zu sagen.
"Bist du ein Av-" Ich hielt inne, als ich plötzlich das Geräusch von vielen näher kommenden Schritten hörte. Verdammt.

Sag was ist hier los? Versuchte ich es nun in Zeichensprache, für den Fall dass er wirklich ein Avox war, würde das vielleicht mehr Vertrauen erwecken. Außerdem hatten meine Hände dadurch was zu tun und ich überlegte nicht mehr, ob ich dem Typ eine Ohrfeige verpassen sollte, damit er endlich sprach. Dabei verabscheute ich Gewalt. Aber hier wo wirklich viel passieren konnte, wo das Leben unserer Kinder auf dem Spiel stand, würde ich notfalls auch zuschlagen.
Unsicher sah ich zu Fin, als die Schritte noch lauter wurden. Und jetzt?
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 12:35 am

(du weißt, ich bin Happy-End-Fanatiker *g* - dennoch flexibel ... das ergibt sich! - oder?)

Ich konnte Pesh nicht antworten. Hätte ich mich der Zeichensprache bedient hätte ich den Jungen loslassen müssen, reden war zu riskant.
Direkt hinter uns lag ein Gang - leer. Die Schritte kamen aus einer anderen Richtung. Keine fünf Meter von uns war eine Stahltür in der Wand eingelassen. Bitte lass' die Tür offen sein! flehte ich, nahm den Jungen flink in den Schwitzkasten und zerrte ihn ziemlich unelegant neben mir her. Sein Kopf an meinen Rippen verursachte abermals Schmerzen. Kleiner Scheißkerl, fluchte ich innerlich. Was musste er mich auch treten.

Seine Miene war, als die Schritte näher kamen, nicht siegessicher oder triumphierend gewesen. Deshalb nahm ich an, dass er damit möglicherweise nichts zu tun hatte. Oder besser gesagt: Ich klammerte mich an diesen kleinen Strohhalm der Hoffnung.
Tatsächlich ließ die Tür sich öffnen. Der Raum schien, soweit das helle Licht des Ganges Einblick gewährte, nicht sehr groß. Vielleicht einen Meter tief, es würde zu dritt vermutlich sogar eng werden. Mit einer Kopfbewegung wies ich Pesh an, voraus zu gehen. Darin würde bestimmt niemand warten und ihr etwas antun.
Gleich darauf schlüpfte ich hinterher, den Angreifer noch immer im Schwitzkasten. Die Stahltür schloss sich wie in Zeitlupe. Ich ließ die Tür allerdings nicht ins Schloss fallen sondern legte einen Finger meiner linken Hand dazwischen. Von außen würde man nicht bemerken, dass die Tür geöffnet war. Leider war die Tür so tief, dass wir nicht sehen konnten was draußen vor sich ging. Doch weiter wollte ich die Tür nicht öffnen, das war zu riskant.
In dem kleinen Raum war die Luft stickig und es war stockduster. Das ich unsere kurzfristige Geisel etwas zu fest um den Hals packte merkte ich gar nicht.
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 4:31 pm

(happy end soll's eh geben Smile , aber was wäre ein happy end, wenn vorher nicht noch alles (oder zumindest ein teil) schief laufen würde ^^ - aber ja ich denke es ergibt sich ...)

Pesh:

Ich schlüpfte als erstes durch die Stahltür in einen ziemlich engen Raum. Wozu so ein Raum diente, entschloss sich mir, aber uns nützte er dennoch gut und wenn die Leute, zu denen die Schritte gehörten uns nicht suchten, dann stand die Chancen gut, dass wir unentdeckt blieben.
Fin zog den Jungen mit sich herein, bevor er die Tür fast schloss. Sofort versank der Raum in Dunkelheit. Ob es hier wohl einen Lichtschalter gab? Aber vermutlich wäre es sinnvoller kein Licht zu machen.
Am liebsten würde ich Fin fragen, was er von der Situation hielt. Ob er einen Plan hatte. Ich selbst war noch etwas zu verwirrt um die Situation ordentlich überblicken zu können.
Aber momentan war es vermutlich klüger den Mund zu halten. Denn die Schritte kamen schnell näher und nun waren auch Stimmen zu hören.

Ich ging einen Schritt näher auf die Tür zu und stieß dabei leicht mit Fin zusammen, bevor ich mich an die Wand lehnte und lauschte.

"Ich bin sicher - gehört -."
"Sie müssen - Nähe sein."
"- suchen - ihr wisst, was zu tun - "

Die Satzfragmente, die durch den schmalen Spalt herein drangen, klangen nicht sehr vertrauenserweckend.
Ich suchte in der Finsternis nach der Silliuete von Fin. Was er wohl dazu dachte?
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 9:31 pm

Finley:

So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte nur Wortfetzen verstehen. Die Schritte waren auf einmal ganz nah und ich hielt sogar die Luft an - völliger Quatsch - doch dann entfernten sie sich wieder. Was allerdings nicht hieß, dass sie nicht zurück kämen.

In dem kleinen Raum gab es keine Lichtquelle sodass man keinerlei Umrisse erkennen konnte. Nicht einmal ein Spalt unter der Tür - kleine Borsten am unteren Ende der Tür ließen keinen Schimmer hindurch.
Dieser Zustand machte mich fast wahnsinnig. Nicht zu wissen wo ich war, was sich um mich herum befand und was überhaupt los war ... ein Zustand den ich kannte. Es war inzwischen so lange her ...
Bilder tauchten vor mir in der Dunkelheit auf. Wasser ... ein Wald ... Steine ... Strand ... eine Höhle ... Ich hörte einen Speer an mir vorbei sausen und sah vom Fels rechts über mir Blut tropfen, das auf meiner Hand landete ... Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und einen Lufthauch an meinem Ohr ...

Ein Röcheln ließ mich in die Realität zurückkehren und ich lockerte meinen Griff leicht. Den Unbekannten hatte ich noch immer im Schwitzkasten und scheinbar hatte ich das Gefühl, wann ich über die Stränge schlug, verloren. Man hörte wie der Mann Luft einsog und ziemlich kurzatmig nach Luft rang, sich dann aber normalisierte.

Aus dem Gang war nichts mehr zu hören.
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 10:29 pm

Pesh:

"Fin, lass ihn los", stieß ich schockiert, aber leise aus, als ein Röcheln von dem Unbekannten erklang. Scheinbar drückte er ihm die Luft ab. Womöglich erstickte er ihn auch aus versehen, denn absichtlich würde er es sicher nicht tun.

Kurz darauf erklang ein Keuchen und dann einige tiefe Atemzüg.
Ich lächelte leicht. Fin hatte den Griff um die Kehle des Jungen zumindest etwas gelockert. Außerdem schienen die Verfolger irgendwo hin verschwunden zu sein und nicht mehr in unserer Nähe.

"Und jetzt?", fragte ich leise. Sollten wir zurück zum Lift gehen und es noch einmal versuchen oder einen anderen Ausgang oder zumindest Aufgang suchen?

In dem Moment begann der Junge zu schreien.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 10:49 pm

Finley:

Noch ehe ich Pesh antworten konnte schrie der Junge los. So viel zu Peshs Theorie er sei ein Avox. "Scheiße!", fluchte ich leise.

In meinem Inneren tobte ein Kampf ... doch in sekundenschnelle war ich mir mit mir selbst einig geworden. Man hörte in dem Raum einen dumpfen Schlag, durch den bis dahin ertönenden Schrei kam warzunehmen, und dann war Ruhe...
Mein Gehirn hatte aufgehört vernünftig zu denken und war in den Automatikmodus übergegangen. Ich funktionierte. Uralte Mechanismen ließen sich nicht völlig vergessen. Verdrängen ja, aber sie konnten jederzeit hervorbrechen - und jetzt war es soweit.

Der Schmerz, der meinen gesamten Oberkörper einnahm und mir das Atmen zu einer Prozedur werden ließ, schien kaum mehr wahrnehmbar. Ich bückte mich und schob den leblosen Körper des jungen Mannes längs an die Wand. Wenn man die Tür öffnete würde man ihn nicht sehen, erst wenn man sie bis an den Anschlag an die Wand aufschwingen lassen würde bemerkte man Widerstand, und erst dann würde man sich umsehen und seinen Körper finden. Er war bewusstlos, wie ich feststellte, denn ich konnte einen schwachen Puls fühlen. Vermutlich würde er das auch noch eine ganze Weile bleiben.

"Wir müssen hier weg", stellte ich nüchtern fest. Man würde dem Geräusch nachgehen - sofern man es gehört hatte. Bisher war es auf dem Gang still.
Wäre ich alleine gewesen hätte ich ausgeharrt bis man mich gefunden hätte, hätte mich verteidigt und mir einen Fluchtweg gesucht. Aber dieser Gedanke kam nun gar nicht auf. Ich war nicht alleine. Ich war hier mit meiner Frau, und mein Ziel war es, sie in Sicherheit zu bringen. Das war alles, was zählte.
Doch wohin sollten wir gehen? Ich würde problemlos den Weg zurück zu den Fahrstühlen finden, und ich wusste wo es zu den Treppen ging - vorausgesetzt das Treppensystem war in allen Stockwerken identisch.

Pesh war weniger gut in Form als ich, doch ich musste mir in Erinnerung rufen das auch ich keine zwanzig mehr war. Ich überschlug die Zeit, die wir bis zu den Fahrstühlen bräuchten, dann die bis zu den Treppen. Zwei Minuten wenn wir rannten. Eventualitäten nicht berücksichtigt.

Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Es waren kaum Bruchteile von Sekunden vergangen. Pesh war unverletzt, das wusste ich. Langsam rausschleichen oder blind drauf los stürmen?

Ich griff im Dunkel nach der Hand meiner Frau und fand sie intuitiv ohne größere Schwierigkeiten. Vorhin hätte ich den Finger gar nicht zwischen die Tür halten müssen, denn wenn man sie nicht zustieß fiel sie nicht von alleine ins Schloss. Was Pesh über das eben Geschehene denken mochte kam mir gar nicht in den Sinn. Auch nicht, ob es vertretbar gewesen war. Meine Vernunft hatte sich verabschiedet.

Vorsichtig öffnete ich einen Spalt breit die Tür. Es war weder etwas zu sehen noch zu hören - allerdings war es wohl nur eine Frage der Zeit. Wenn die Menschen, wer immer sie waren, noch immer hier unten waren wären sie bald bei uns. Ich überlegte fieberhaft, ehe ich die Tür komplett öffnete und, Pesh fest an der Hand, in den Gang trat. Stille.

Doch nur einen Moment. Aus Richtung meiner geplanten Fluchtmöglichkeit nahm ich Schritte wahr. Ganz leise noch, doch sie würden schnell lauter werden.
Ich nickte in die entgegengesetzte Richtung, zerrte Pesh mit und rannte, so leise es ging, los ...
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 11:13 pm

Pesh:

Erschrocken zuckte ich zusammen, als ein leiser Schlag zu hören war und im selbsen Moment die Schreie verstummten. Geschockt sah ich dort hin, wo ich meinen Mann und den Jungen in der Dunkelheit vermutete. Natürlich war das notwendig gewesen. Der Junge hätte uns sonst verraten, hatte er vermutlich sogar schon. Trotzdem tat er mir irgendwie leid.
"Lebt er noch?" Meine Frage war kaum mehr als ein leiser Hauch. Wenn Fin ihn im Nackenbereich erwischt hatte oder der Schlag davon kam, dass er den Kopf des Jungens gegen die Wand gedonnert hatte, könnte auch das Gegenteil der Fall sein. Aber das glaubte ich nicht. Er war kein Mörder. Gut er hatte die Hungerspiele überlebt und dabei vermutlich öfters getötet - seine Spiele hatte ich mir nie in der Wiederholung angesehen - aber das war etwas anderes, dort hatte man töten müssen. Wie früher die Soldaten im Krieg.

"Ja", stimmte ich ihm leise zu. Von hier weg. Egal wo wir waren oder warum wir hier waren, wenn uns die Leute hier fanden noch dazu mit dem Bewusstlosen - er musste bewusstlos sein und durfte einfach nicht tot sein - hätten wir wirklich Schwierigkeiten, selbst wenn alles davor nur Zufall war.
Wir traten wieder durch die Tür in den erleuchteten Gang und Fin zog mich weiter. Jedoch nicht zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren oder in die vermutlich irgendwo das Treppenhaus lag, sondern in die gegengesetzte. Die näher kommenden Schritte hörte ich noch nicht.

"Wo hin?", wollte ich leise wissen, während ich neben Fin her lief. Entweder verlangsamte er extra wegen mir sein Tempo oder er konnte auf Grund des Trittes nicht mehr so schnell laufen.

Als ich dann auch die Schritte hörte, beschleunigte ich mein Tempo noch mehr und nun war ich es, die ihn schon fast mit zog. Wenn auch nur für einen kurzen Moment.

"Halt, stehen bleiben!" Halte plötzlich ein Befehl hinter uns.

Erschrocken sah ich zu meinem Mann ohne das Tempo zu verlangsamen. Und jetzt?
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 11:30 pm

Fin:

Ich blieb stehen. Mit meiner rechten Hand, der Hand mit der ich Pesh nicht festhielt und die für die Personen hinter uns unsichtbar war, deutete ich so gut es ging Den Kindern passiert nichts. Das ist geregelt.
Tatsächlich würde man die Kinder kurz vor knapp aus der Arena holen und auf sie aufpassen. Rose würde sich um das noch zu organisierende kümmern. Zwar hielt ich solch ein Szenario nie für realistisch, aber etwas paranoid war ich schon immer gewesen - zum Glück!

Ganz langsam drehte ich mich um, während ich Pesh hinter mich schob.
Hier im Kapitol war im Normalfall niemand ernsthaft bewaffnet; von ein paar Schlagstöcken abgesehen, und selbst die waren selten, waren Friedenswächter quasi nur Deko.

Vor mir stand ein ganzer Trupp muskulöser Männer in Friedenswächteruniform - mit Schlagstöcken. Einer der Männer stand etwas weiter vorne als der Rest. Vermutlich hatte er gerade gesprochen. Ich kannte ihn nicht, doch drei von den fünf Männern dahinter kannte ich. Sie gehörten zu uns und sahen, wenn man genau hinblickte, etwas missmutig drein, während die anderen beiden angriffslustig in unsere Richtung funkelten.
Dahinter erkannte ich noch einmal zwei, weiter hinten ein Gesicht. Der Rest der Männer war mir unbekannt. Wie viele waren das? Fünfzehn? Zwanzig?

Ich sagte nichts. War das Zufall oder Absicht?
Würde man uns glauben, dass wir uns verirrt hatten? Allein aufgrund der Tatsache, dass wir gerannt waren als man uns fand, wohl eher nicht. Mit meinem Körper deckte ich noch immer Pesh und sah die Gruppe erwartungsvoll, aber nicht herausfordernd an - und sagte nichts.
Selbst mit meinen zwanzig Jahren hätte ich hier ziemlich sicher den kürzeren gezogen.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyMi Sep 19, 2012 11:43 pm

Pesh:

Erleichtert atmete ich aus, als Fin meinte, den Kindern würde nichts passieren. Selbst wenn hier jetzt alles schief laufen würde. Wenigstens wäre für Kimis und Ranas Sicherheit - so fern man eine Flucht als sicher betrachten konnte. Obwohl im Gegensatz zu dem, was ihnen sonst bevor stand, war es das - gesorgt.

Fin blieb wirklich stehen. Ich wäre instinktiv einfach weiter gelaufen, selbst oder vor allem wegen des Befehls. Auch wenn ich aus Erfahrung wusste, dass das sinnlos war. Und es uns vermutlich nur noch mehr Schwierigkeiten eingebracht hätte.

Fin schob mich hinter sich, doch kurz darauf trat ich wieder hervor und neben ihn. "Wir machen das zusammen", murmelte ich leise. Gegen die Horde von Friedenswächtern würde er nicht ankommen und auch zu zweit hatten wir keine Chance.
Ich ließ meinen Blick über die weißen Männer schweifen, bei deren Anblick ich wie immer die Fäuste ballte. Selbst wenn ich ein paar davon sogar kannte, verband ich mit den Uniformen zu viele schlechte Erinnerungen.

"Was ist los?", wollte ich in möglichst unschuldigem Ton wissen und sah die Wächter bemüht ruhig an. Vielleicht war es wirklich nur ein Missverständnis. Oder noch besser, ihnen ist der Fehler bei dem Lift aufgefallen und sie wollten uns nur zurück auf die offiziellen Etagen geleiten. Sehr unwahrscheinlich zwar, aber doch auch möglich.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 12:01 am

Finley:

Ich rollte mit den Augen. Typisch Pesh.
Wie konnte ich mich auch nur einen Moment fragen, woher Kimi ihren Starrsinn, ihre Angriffslust und die fehlende Fähigkeit einzuschätzen wann man sich zurückhalten sollte, herhatte? Nicht immer war Angriff die beste Verteidigung. Und so sehr sich Pesh bemühte, ihre Körperhaltung und ihr Tonfall ließen darauf schließen, das wir etwas ausgefressen hatten.

Doch mein Blick suchte den von Caius, einem der Wächter die ich kannte. Er zwinkerte häufig mit den Augen. Es dauerte bis ich erkannte, das er morste. ... .-- . .-.. .-.. ... .-- . .-.. .-.. ... .-- . .-.. .-.. Ich nickte kaum merklich. Swell. Super. .-. .- -.-. .... . Rache. Wieder nickte ich. Caius musste aufpassen, dass es niemand bemerkte das er mir Zeichen sendete.
. .-. .-- .. .-.. .-.. -.. .. -.-. .... Er will dich. Na klar, wen sonst. Immerhin hatte ich ihm seine Avox weggenommen. Doch es wäre nicht so einfach einen Mentor mitten während der Trainingsphasen verschwinden zu lassen.
Ich riskierte es und zwinkerte ... -.-. .... - --.. . .--. . ... .... ..- -. -.. -.. .. . -.- .. -. -.. . .-. Schütze Pesh und die Kinder, woraufhin Caius nickte.

Ich wusste nicht, worauf der Mann ganz vorne geachtet hatte - auf mich jedenfalls nicht. Er schien abgelenkt - doch wovon?

Zu vertieft war ich in das stumme Gespräch mit Caius. Wir waren nicht mehr allein. Hinter uns tauchten fünf Friedenswächter auf, die Gesichter allerdings unter Sturmmasken verborgen. Ich sah sie erst, als sie in meinem Blickwinkel erschienen und sich rechts und links von Pesh und mir postiert hatten - da der Gang sehr eng war standen sie ziemlich nah.
Gehörten sie zu uns? Oder zu denen?
Es sah aus, als flankierten sie uns zu unserer Unterstüzung. Doch wir waren dennoch in der Unterzahl. Wir waren zu siebt. Wenn man die Spitzel in den fremden Reihen jedoch mitzählte ...

Was war hier los?

Der Anführer unserer Gegner räusperte sich, sichtlich verwirrt.
"Ihr habt hier unten nichts zu suchen!", bemerkte er - wobei ich mir nicht sicher war ob er Pesh und mich oder die mit Sturmhauben anonymisierten Friedenswächter meinte.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 12:35 am

Pesh:

Einer der Friedenswächter - Caius - zwinkerte unaufhörlich. Fragend musterte ich ihn. Der Tick wäre mir bis jetzt noch nie an ihm auf gefallen. Doch als ich aus den Augenwinkeln sah, dass Fin nickte, konnte ich mir denken um was es sich handelte. Die beiden schienen zu komunizieren.
Ich versuchte aus dem Zwinkern schlau zu werden, doch ich kannte die Morserzeichen nicht. Hätte ich gewusst was sie und vor allem mein Mann dem anderen mitteilte, hätte ich sofort Einspruch erhoben. Unsere Kinder waren angeblich versorgt, also würde ich bei Fin bleiben und ihm helfen. Aber von all dem wusste ich nichts.

Stattdessen merkte ich, wie sich von hinten weitere Friedenswächter näherten. Ala hätten wir nicht schon genug mit denen vor uns, auch wenn es sich bei ihnen scheinbar nicht um Verstärkung handelte. Wäre auch nicht nötig gewesen.
Die neuen Weißuniformierten hielten neben uns an und schlossen uns beinahe in die Mangel. Verdammter mist.

"Ihr habt hier unten nichts zu suchen!", meinte der Friedenswächter, der uns zuvor auch zu geschrien hatte, dass wir anhalten sollten.
Ich schluckte eine trotzige oder bissige Bemerkung, dass es sicher nicht unser Plan gewesen war, hier zu landen, hinunter. Es würde uns sowieso nicht helfen. Stattdessen setzte ich das unterlegene, etwas verlegene Lächeln auf, das ich mir in der Zeit bei Swell angewöhnt hatte und hinter dem ich immer meine Verachtung gut verbergen konnte.
"Wir haben wohl den falschen Ausstieg erwischt", entgegnete ich gespielt verlegen. "Wenn Sie uns vielleicht zeigen könnten, wo -"

"Schnauze", unterbrach mich der Friedenswächter grob und starrte an uns vorbei auf die maskierten Friedenswächter. "Was macht ihr hier?"
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 10:46 am

Innerlich atmete ich etwas auf, als der Typ die Friedenswächter die uns umringten grob anfuhr und dafür Pesh das Wort abschnitt. Sie mussten einfach von uns sein, es gab keine andere Möglichkeit - oder wir hatten den Unmut von mehr Menschen als nur Swell erregt und somit deutlich größere Probleme, als wir derzeit zu bewältigen bereit wären.
Doch keiner der Wächter, die uns umgaben, sagte auch nur einen Ton. Anstatt dessen bewegten sie sich kaum merklich vorwärts und drängten uns leicht zurück - in Sicherheit. Der Aufmerksamkeit des Typen der Friedenswächter des Kapitols war von uns abgelenkt - das war die Gelegenheit! Ich blickte über meine Schulter. Pesh hielt ich noch immer bei der Hand. Ich blickte auf die ineinander verschlungenen Finger hinab - wie Teenager - und lächelte. Dann sah ich wieder auf zu den drei Wächtern die neben und hinter uns waren. Zwei gaben uns von vorne Deckung.
Ich hatte beschlossen, die Vorsicht fallen zu lassen. Sie mussten einfach von uns sein - und tatsächlich wandten sie den Blick auf mich, als ich sie erwartungsvoll ansah. "Swell, ich weiß", murmelte ich so leise es ging und schnitt ihnen damit das Wort ab - sie hatten gerade angesetzt etwas zu sagen. "Drüben sind auch ein paar von uns", informierte ich sie. "Woher wisst ihr es?"
Es kam die Antwort, die ich erwartet hatte. "Caius." Auf den Mann war einfach verlass. Ich überlegte kurz. Wenn wir jetzt angriffen würde die Tarnung derer, die jetzt bei dem gegnerischen Trupp standen, auffliegen. Ein zu großes Risiko. Zu wertvoll waren die Informationen, die wir dadurch verlieren würden. Die Männer müssten in den Untergrund abtauchen. Zwar würde ihnen dadurch Folter und Bestrafung erspart bleiben, doch mindestens zwei der Männer hatten Familie, das wusste ich. "Sind wir allein?", fragte ich. Vielleicht käme ja noch Unterstützung. Möglicherweise waren auf die Schnelle nicht mehr Männer zu mobilisieren gewesen.
Und tatsächlich bekam ich kaum merkliches, aber einstimmiges Nicken zur Antwort. "Dauert aber noch ein paar Minuten. Wir versuchen sie so lange hinzuhalten." Ein paar Minuten. Theoretisch nicht lange, praktisch aber eine halbe Ewigkeit. Ich nickte und drehte mich wieder um noch ehe dem Anführer auffallen konnte, das wir geredet hatten.

Es war tatsächlich inzwischen viel mehr ins Rollen geraten als die Befreiung unserer Kinder. Es wurde davon gesprochen, noch mehr Kinder zu befreien - auf anderen Fluchtwegen. Sonst wären sie zu leicht zu finden. Doch diese Pläne gingen mich nichts an. In der Hinsicht war ich temporär ziemlich egoistisch: Ich wollte meine Familie in Sicherheit wissen, alles andere war zweitrangig. Man sprach davon, kurz nach dem Startschuss in die Kommandozentrale der Spielmacher einzufallen. Andere wollten den Palast des Präsidenten stürmen. Wenn sie sich da mal nicht zu viel vorgenommen hatten. Doch das war zweitrangig.
Andererseits schien es zu funktionieren. Wie lange waren wir hier unten? Wohl noch keine viertel Stunde. Und waren bereits umzingelt von Menschen, die bereit waren mit ihrem Leben für die Freiheit anderer zu kämpfen. Sie hatten Maulwürfen in die Friedenswächter geschleust - und wer weiß wo noch. Und das in so kurzer Zeit. Oder lief das schon länger?

Ich redete leise, ohne das sich meine Lippen großartig bewegt hätten. "Bitte, Pesh. Du musst dich in Sicherheit bringen. Lass' dir Deckung geben und sobald Unterstützung da ist ziehst du dich zurück!"
Sie würde wohl kaum auf mich hören und ich suchte bereits nach Argumenten. "Nimm die Gänge der Avox. Lass' die Kinder vom Training holen. Erkläre ihnen die Situation. Sorge dafür, dass sie den Schein wahren und durchhalten." Nun warf ich ihr einen Blick zu und sah ihr fest in die Augen. "Ich vertraue dir!" Sie könnte das. Auf mich waren sie böse, würden sich vielleicht sogar freuen wenn ich hier unten blieb und Seite an Seite mit den Wächtern kämpfte. Mit bloßen Händen. Für die Zukunft, sofern wir eine hatten, sollte ich mir wohl ein paar einfache, unauffällige Utensilien zulegen um uns verteidigen zu können.

Da der Trupp um uns herum noch immer eisern schwieg machte der Anführer drüben einen Schritt nach vorne, erst zögernd, und legte dann die Distanz zu uns in kurzer Zeit zurück. Er war einen Kopf kleiner als die meisten hier, stellte sich jedoch trotzdem sehr nahe vor unsere Wächter, es hätte wohl gerade mal eine Hand dazwischen gepasst, und zwischte. "Ihr habt hier nichts verloren. Ich werde jetzt ganz langsam bis fünf zählen. Wenn ihr dann noch da seit sorgen wir dafür, dass ihr hier nie wieder weg kommt."
Er lachte. Es war ein hohles, kaltes, siegessicheres Lachen. Doch wir würden sehen, wer zuletzt lacht.

Unbewusst schob ich Pesh wieder leicht hinter mich. Wenn es hart auf hart käme müsste sie hier verschwinden - und zwar sofort!
Ohne das ich es gemerkt hätte ging mein Körper, sofern überhaupt möglich, auf Spannung und ich wäre bereit, meine Frau symbolisch für meine Familie zu verteidigen ... Die Spannung in der Luft war fast greifbar.
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 10:44 pm

Pesh:

Ich lauschte Fin leisen Worten, die er mit den vermumten Friedenswächtern wechselte, während ich die anderen vor uns nicht aus den Augen ließ. Die hinter uns schienen Verbündete zu sein. Noch immer schwer vorstellbar, aber scheinbar hatte unser Wille unsere Kinder zu befreien, mehr ausgelöst, als wir jemals vermutet hatten.

"Vergiss es", gab ich empört, jedoch leise zurück und trat wieder neben Fin. Ich würde ihn nicht allein lassen und ihn hier im Stich lassen. Ich drückte seine Hand, die er mit meiner verschränkt hatte. Auch wenn er deswegen vermutlich sauer war, er bräuchte mich nicht zu beschützen.

Die Aufforderung des Friedenswächters vor uns, brachte mich fast zum lachen. Es klang einfach so - fast kindisch, oder wie wenn man mit Kindern sprach. Anstatt das er offiziell klingende Begrife, wie Zuständigkeiten oder Behinderung von Friedenswächterarbeit sprach, verwendete. Etwas das ich als Zeichen dafür sah, dass ihr Auftrag - wie genau auch immer dieser aussah - nicht ganz vorschriftsmäßig war.

Erneut schob mich Fin nach hinten. Die Friedenswächter um uns herum versteiften sich und machten sich allen Anschein nach für einen Angriff bereit. Ebenso wie mein Mann, der sofort Kampfhaltung einnahm.
Ich ballte die Fäuste, machte mir aber nichts vor. Wenn es hier zu Kämpfen kam, würde ich wohl eher im Weg herum stehen, als nützlich zu sein. Alle anderen hier hatten vermutlich sowohl kampferfahrung, wie auch jahrelanges Training hinter sich - ich hatte mal in miener Jugend vor Jahren einen 5 stündigen Selbstverteidigungskurs absolviert - ergo ich würde wohl kaum etwas mehr können.
Und zusätzlich womöglich noch Fin behindern, da so wie ich ihn kannte, er versuchen würde, mir zu helfen.
Wütend knirschte ich mit den Zähnen und wünschte, wir hätten das Training, das mir Fin vor geschlagen hatte, schon eher begonnen.
Ich wollte meinen Mann nicht im Stich lassen, aber auf grund der vorherigen Argumente, wäre es vermutlich das beste.

"Vier", meinte der Friedenswächter gedehnt und sah uns alle herausfordernd an.

Leise seufzte ich und drückte noch einmal Fins Hand.
"Pass auf dich auf", flüsterte ich ihm zu, bevor ich ihn küsste. "Ich liebe dich."
Damit machte ich mich los und wollte - eher unfreiwillig und gezwungenermaßen - aus der Schußbahn gehen.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 11:15 pm

Finley:

Peshs Bewegung schien der Auslöser zu sein. Die Gruppe Friedenswächter auf der gegenüberliegenden Seite des Flures überwanden die Distanz in Sekundenschnelle und unnötigem Gebrüll zu uns herüber - und man hörte den ersten Schlag. Wir waren zahlenmäßig ohne Unterstützung weit unterlegen.
Ich stand nicht in erster Reihe, war allerdings trotzdem auf die Angreifer fixiert - trotzdem fing ich Caius Blick auf. Er war mit vorgerückt. Ich schüttelte den Kopf. Es wäre zu riskant, wenn er seine Deckung aufgab. Doch dann kam mir eine Idee.

"Pesh!", rief ich und griff wieder nach ihrer Hand.
Erst hielt ich es für besser, wenn sie sich zurückziehen würde - doch wohin führte dieser Gang? Andererseits kam von dort die Unterstützung ... Hatte sie im Hintergrund gewartet oder gab es einen Ausweg. Doch wie groß war die Chance, Pesh unbeschadet an dem Gerangel vorbei zu schleußen? Kurzfristig entschied ich dann doch anders. Ich zog sie an mich, küsste sie auf die Stirn und flüsterte "Ich liebe Dich auch!".
Obwohl wir jeden Mann hier unten bräuchten bat ich die zwei Wächter die ganz hinten standen dafür zu sorgen, dass Pesh unbeschadet und auf schnellstem Weg hier raus kam.

Man sah Pesh an, wie viel Überwindung es sie kostete, doch sie protestierte nicht und verschwand, von zwei Friedenswächtern flankiert, um die nächste Ecke als mich ein harter Schlag an der Schläfe traf ....
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 11:32 pm

Pesh:

"Pass auf dich auf", meinte ich noch, während hinter uns schon der Kampf los ging.
Ich rollte mit den Augen, als Fin noch zwei Friedenswächter beauftragte, sie sollten mich begleiten. Aber um das auch noch aus zu diskottieren, war jetzt keine Zeit. Ich warf Fin einen letzten Blick zu und verfluchte mich innerlich, dass ich ihm nicht helfen könnte, bevor ich schnell mit den beiden Aufpassern von dem Kampf entfernte.

Kaum war ich jedoch um die Kurve, hielt ich schon an.
"Wo geht es hier am schnellsten rauf?", wollte ich von den Friedenswächtern wissen, die nicht gerade begeistert schienen, dass wir nicht weiter gingen.
Einer der Männer schüttelte den Kopf: "Wir bringen -"
Bevor er jedoch ausreden konnte, unterbrach ich ihn sofort: "Nein, ich brauch keine Aufpasser. Eure Kollegen brauchen euch dringender und hinaus finde ich immer noch, wenn ihr mir sagt, wo ich hin muss."
Die beiden wechselten ein paar Blicke, bevor sie sich entschieden. Vermutlich behagte es ihnen auch nicht, ihre Kollegen hier im Stich zu lassen. "Den Gang entlang. Bei der übernächsten Abzweigung links und dann die dritte Tür auf der rechten Seite führt zu einer Treppe. Der Alarm ist ausgeschalten und darüber kommt man hinab in die Trainingshalle, von wo aus die Lifte in die oberen Stockwerke gehen."
"Danke", meinte ich und zwang mich zu einem Lächeln, obwohl ich am liebsten wieder umgedreht wäre um zurück zu gehen. Ich zögert kurz, bevor ich noch hinzu fügte: "Passt auf Fin auf, damit ihm nichts passiert. Sonst mach ich euch die Hölle heiß." Ich machte mir ebenfalls Sorgen um ihn.
"Passen Sie auf sich auf. Sonst reißt er uns den A**** auf", entgegnete einer von ihnen, bevor beide zurück stürmten.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 11:42 pm

Rana:

Inzwischen war ich dem Friedenswächter vor uns sogar auf die Füße getreten, doch sie standen wie Salzsäulen vor uns. Hilfesuchend blickte ich zu meiner Schwester. Wie es aussah, würden wir zumindest nicht von hier wegkommen. Schließlich gab ich auf.

"Wollen wir uns einfach hier hinsetzen und warten, bis der Tag rum ist?", fragte ich Kimi schließlich und sah das immerhin auch als Trainingsboykott an. Was anderes würde uns wohl nicht übrig bleiben. Zumal im Hintergrund drei Avox aufgetaucht waren die ich kannte. Noch mehr Wachpersonal? Doch sie gestikulierten etwas in den Gang rechts von uns - wer dort war sah ich nicht und was sie ausdrückten verstand ich auch nicht. Ein paar Gesten kannte ich noch, doch ich hatte es inzwischen fast völlig verlernt. Ich war damals noch so klein gewesen, konnte selbst kaum sprechen, geschweigedenn die Gebärdensprache.
Daraufhin waren zwei weitere Friedenswächter aus dem Gang gekommen und in unserem Blickfeld von rechts nach links gewandert, ehe sie um eine Säule bogen und schließlich um eine Ecke verschwanden. Wie viele von diesen Wächtern es wohl hier gab? Und wie viel Avox? Es schien mir reichlich viel zu sein. War das immer so? Oder nur zu den Spielen?

Von den Avox entfernten sich zwei, eine blieb stehen und sah zu uns herüber. Dann postierte er sich neben dem Fahrstuhl. Zufall oder Absicht?

Und dann kamen weitere drei Friedenswächter. Zwei blieben bei uns, einer nahm die beiden die bereits bei uns waren mit sich. Sie liefen in Richtung Fahrstuhl und wechselten ein paar Worte, die ich allerdings nicht verstand. Es wurden besorgte Blicke ausgetauscht, ehe einer der beiden die bei uns waren nach rechts, die anderen beiden im Laufschritt nach links verschwanden.

Ich schüttelte etwas ungläubig den Kopf.
"Wir dürfen heute draußen trainieren", versuchte ich mein Glück und grinste die beiden neuen Wächter breit an, ehe ich zwischen ihnen hindurchmarschieren wollte - doch die zwei machten einen Schritt aufeinander zu und versperrten mir so den Weg. Na toll. Noch zwei Idioten ...
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyDo Sep 20, 2012 11:55 pm

Kimi:

"Wär auch ne Möglichkeit", stimmte ich Rana zu und setzte mich auf den Boden. Das würde zwar zeimlich schnell, ziemlich sinnlos werden. Aber 1. wir boykottierten so das Training und dass wir damit Fin und Mama eins aus wischten, gefiel mir. Und 2. vielleicht hatten wir Glück und den blöden Friedenswächtern würde es noch schneller langweilig werden als uns.

Die Hoffnung zerschlug sich allerdings, als noch mehr Friedenswächter und auch bekannte Avoxe auftauchten, die Plätze wechselten und wieder verschwanden.
Was soltle der Blödsinn? Hatte Fin nicht behauptet, wir sollten uns unauffällig benehmen? Das sah gerade ziemlich nach dem Gegenteil davon aus. Wieder ein Punkt den ich zu meiner Liste 'die großen Lügen unseres super Mentors' hinzu fügen konnte.Schließlich belogen uns unsere Eltern seit der Ernte nach Strich und Faden.

Ich lächelte bei Ranas Versuch die neuen Friedenswächter davon zu überzeugen, dass wir hinaus dürften. Bestätigend nickte ich, doch natürlich glaubten diese Hohlköpfe uns nicht. Doof.

"Ist das nicht doof, mit eurer Ausbildung plötzlich Babysitter spielen zu müssen?", wandte ich mich an die Friedenswächter. Vielleicht würden wir sie los, wenn wir sie nur zu lange volltexteten.
Einer von den beiden schnaubte amüsiert, der andere reagiert überhaupt nicht. Mist.

"Könnte ich dann noch einmal hinauf in mein Zimmer gehen, ich hab mein Glücksarmband vergessen?", meinte ich und hob zum Beweis meinen nackten Arm hoch. Das Armband, das mir Fin vor Jahren geschenkt hatte und das ich seit damals immer getragen hatte - es hatte zwar schon einige neue Bänder bekommen, doch der Anhänger blieb immer gleich - hatte ich nach unserer Zugfahrt abgenommen. Aber das wäre doch eine Ausrede noch einmal kurz ins Zimmer zu müssen.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 12:02 am

Rana:

Kimis Bitte, ins Zimmer zu dürfen, wurde mit Schweigen und Nichtstun abgelehnt. Schmollend schob ich die Unterlippe vor.
Wieder lief ein Trupp Friedenswächter im Laufschritt vorbei. Ich musste lachen. "Habt ihr Ausgang?", fragte ich amüsiert und sah der Gruppe hinterher, die wieder erst um die Säule und dann hinter der Ecke verschwand. Doch um die Ecke kam ein mir bekanntes Gesicht. Mum. Erst wollte ich rufen und ihr entgegen laufen, dann fiel mir aber ein das wir ja sauer auf sie waren. Also sagte ich zu Kimi "Guck mal!" und nickte in die Richtung aus der sie kam.

Ihr Gesicht hatte einen Ausdruck, den ich nicht kannte. Eine Mischung aus Zerstreuung, Verunsicherung, Entschlossenheit, Wut, ... Ich wusste nicht, was genau es war, doch es wirkte auf mich sehr eigenartig. Irgendwie fremd.
Sie entdeckte uns - nicht schwer, wir waren abgesehen von durch die Gegend schwärmende Friedenswächter und Avox - allein auf dem Flur. Allein mit unseren nervigen neuen Schatten. Zielstrebig lief sie auf uns zu.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 12:20 am

Pesh:

Der Weg aus diesem seltsamen Zwischenstockwerk, war genau dort, wie der Friedenswächter gesagt hatte. An der Treppe hielt ich noch einmal an und sah den Gang zurück. Von dem Kampf hörte ich nichts mehr. Wobei das bei der Entfernung nicht bedeuten musste, dass er vorbei war.
'Fin, pass bloß auf dich auf', dachte ich, bevor ich doch hinauf ging. Wäre ja auch zu blöd, wenn Fin und die anderen die Friedenswächter in die Flucht schlugen und diese mir dann hier wieder über den Weg liefen.

Als ich unten ankam im Trainingscenter, sah ich ziemlich schnell Rana und Kimi am Boden sitzen.
Ich seufzte leise und schüttelte leicht den Kopf. Natürlich, die beiden konnten jetzt auch nichts machen, was wir ihnen sagten.
Zielstrebig ging ich auf die beiden zu. Kimi sah mich wütend an und auch ihr kleiner Bruder sah alles andere als begeistert aus.
"Willst du uns jetzt auch noch beaufsichtigen?", wollte meine Tochter wissen. Sie war wütend, enttäuscht, gekränkt? Ich konnte es nicht genau sagen, aber dafür hatten wir jetzt keine Zeit.
"Danke, dass Ihr auf die beiden geachtet habt. Ich schätz einmal Ihr wisst, was los ist. Ihr könnt uns allein lassen und euren Kollegen helfen", meinte ich bemüht höfflich zu den Friedenswächtern. Sie waren auf unserer Seite und eigentlich ziemlich freundlich, trotzdem fiel es mir in ihrer Gegenwart schwer ungezwungen zu sein.
Der Ältere der beiden - ich glaubte mich zu erinnern, dass er Ezio hieß - schüttelte den Kopf: "Wir lassen euch jetzt nicht allein. Wer weiß, was dem Typen noch einfällt. Ihr braucht Unterstützung."

Ich presste zwar die Lippen zusammen. Aber vermutlich hatte er Recht. Swell hatte es auf uns ab gesehen und da war es sicherer wenn unsere Kinder noch zusätzlich geschützt würden. Wer konnte denn schon sagen, ob mein ehemaliger Boss nicht doch empfand, Kimi und Rana so im Trainingcenter zu lassen, wäre zu riskant für seinen Plan.

"Rana, Kimi kommt mit rauf, ich muss mit euch reden", wandte ich mich an die beiden und nickte den Friedenswächtern zu, damit sie etwas zur Seite traten und wir in den Fahrstuhl gelangen könnten.
"Mal wieder?", maulte Kimi, stand jedoch trotzdem auf.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 12:31 am

Rana:

Kimi stand auf. Ich ließ sie voran gehen und folgte ihr, sagte jedoch nichts.
Mir gingen die Worte des Wächters nicht aus dem Kopf. Wem fiele was ein? Und wen hatte er mit 'euch' gemeint? Und wo war Dad? War es nicht seine Aufgabe, uns die Dinge zu erklären - ganz egal worum es ging. Unsere Mutter durfte - wenn ich es richtig verstanden hatte - nicht einmal in diesem Gebäude sein. Jetzt fuhr sie gemütlich mit uns auf unsere Zimmer. Okay, nicht gemütlich. Sie wirkte angespannt. Aber trotzdem.

Still folgte ich Mum und Kimi bis wir in unserem Zimmer waren. Wenn ich mich nicht verzählt hatte waren tatsächlich sechs Friedenswächter anwesend. Je einer an den Enden des Ganges, einer am Fahrstuhl, einer außen vor der Tür, und die beiden die von unten mit herauf kamen postierten sich innen an der Tür. Privatsphäre schien ein Fremdwort zu sein. Und mit Unauffälligkeit hatte das Ganze irgendwie auch recht wenig zu tun. Wurden alle Tribute so bewacht?

Ich achtete weder auf Mama noch auf Kimi sondern nahm mir eine Zimtschnecke vom noch gedeckten Tisch und ließ mich in die Kissen des Sofas fallen.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 12:44 am

Pesh:

"Könntet ihr uns hier allein lassen?", bat ich Enzio, als wir im Stockwerk unseres Distrikts ankamen und sich dort die beiden innerhalb des Zimmers postierten. Hier würde sowieso keiner herein kommen und schon ohne deren Anwesenheit würde es schwer werden, dieses Gespräch zu führen.
"Sind Sie sicher?"
Ich nickte: "Bitte. Und lasst es uns wissen, sobald es irgendwelche Informationen aus dem Keller gibt." Fin müsste doch bald wieder auf tauchen, vorausgesetzt alles war gut gelaufen.
Ezio nickte nicht überzeugt: "Natürlich, werde ich Ihnen sofort Bericht erstatten."
Dankend lächelte ich ihm zu.

Als die Tür hinter den beiden ins Schloss fiel, atmete ich aber erleichtert aus und wandte mich zu meinen Kindern um. Kimi stand mit verschränkten Armen und sturem Blick da, während Rana eine Zimtschnecke aß.
Ich ließ mich auf das Sofa gegenüber von Rana fallen und deutete Kimi, sie sollte sich doch auch setzen. Sie kam jedoch nur etwas näher und blieb weiterhin mit verschränkten Armen stehen.

"Hört mal ihr beiden, ihr müsst mir jetzt einfach vertrauen. Bitte", bat ich die beiden, bevor ich mit dem Bericht, was in der letzten halben Stunde passiert war, beginnen wollte.
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 12:58 am

Finley:

Die Wände begannen zu schwanken und mein Blickfeld verdunkelte sich, während ich zur Seite taumelte. Hätte man mir einen zweiten Schlag verpasst hätte sich meine Sicht wahrscheinlich nicht mehr geklärt. In meinen Ohren fiepte es und ich hatte Schwierigkeiten, Konturen zu erkennen. Doch schnell besserte sich das. Allerdings hatte ich einen pochenden Schmerz an der Schläfe. Als ich danach tastete und meine Hand dann ansah war sie rot - vermutlich eine Platzwunde. Unschön aber nicht weiter schlimm. Kopfwunden blutete sowieso immer total heftig, auch wenn sie nicht schlimm waren. Bestimmt war das hier genauso.

Mein Angreifer schien nicht sehr geübt, denn der Intervall der Hiebe war viel zu lang. Ich sah sogar die Faust kommen als er das zweite Mal zuschlug und wehrte sie gekonnt ab. Im Kopf überschlug ich, was mein Körper die letzten Stunden hatte mitmachen müssen. Und ich überlegte, wie viel er aushalten konnte - und wie viel er aushalten könnte, wenn ich meinem Training treuer geblieben wäre.
Trotz meiner Rippen schaffte ich es mit vertretbarer Anstrengung, den Angreifer in kurzer Zeit handlungsunfähig zu machen. Es endete damit, dass ich ihn rückwärts - eher unabsichtlich als gekonnt - in einem solch ungünstigen Winkel mit dem Kopf gegen die Wand donnerte dass er zu Boden sackte; und die Wand einen roten Fleck an der Stelle hatte, an dem sein Kopf gegen sie gestoßen wurde und eine Schleifspur nach unten zur jetzigen Position seines Kopfes verwies. Ich unterließ es mich zu vergewissern, wie schwer er verletzt oder ob er noch am Leben gewesen ist. Anstatt dessen blickte ich wieder in den Gang. Hoffentlich kam die vorhin erwähnte bald, denn lange würden wir das nicht durchhalten - immerhin hatten wir noch keine Verluste. Doch es waren erst ein paar Sekunden, vielleicht auch wenige Minuten vergangen. Keinen Augenblick dachte ich daran, mich zurück zu ziehen - doch als die zwei Friedenswächter, wieder mit Sturmhaben um für die anderen nicht erkennbar zu sein, bereits zurück kamen sah ich sie irritiert an. "Pesh geht es gut. Sie ist oben." - "So schnell?" Die Antwort war nur ein Nicken. Doch für Diskussionen hatten wir später Zeit.

Ich holte tief Luft und stürzte mich, flankiert von zwei durchtrainierten und perfekt ausgebildeten Wächtern - neben denen ich mir wie ein alter Mann vorkam - in das Gerangel ...
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 1:19 am

Pesh:

"Haben wir nicht in letzter Zeit genug Blödsinn gehört von euch?", entgegnete Kimi beleidigt.
Ich schüttelte schwach den Kopf. "Verdammt, warum vertraut ihr uns nicht mehr? Klar es war falsch, euch nicht von vornherein zu sagen, dass wir euch befreien wollten. Aber wir dachten, es wäre das sicherst, okay."
Kimi schnaubte nur ungläubig, also sah ich zu Rana hinüber, als ich weiter sprach: "Ihr glaubt doch nicht wirklich, wir würden zulassen, dass euch etwas passiert. Fin und ich würden das ganze Kapitol in Schutt und Asche legen, bevor die die Chance hätten euch in die Arena zu schicken."

Kimi lachte leise auf. Es klang zumindest eher amüsiert als verächtlich.

"Und wie gesagt, die Friedenswächter sind nur da zu eurem Schutz. Bis vorhin war es vielleicht nur paranoid, aber euer Vater und ich sind vorhin von anderen Friedenswächtern angegriffen worden. Swell will sich rächen, wie wir schon gesagt haben, und deshalb haben wir Angst um euch, dass er plötzlich auf die Idee käme euch in Sicherheitsverwarung oder so zu stecken, bis die Spiele beginnen."
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 1:33 am

Finley:

Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Meine Rippen schmerzten sodass mir das Atmen sehr schwer fiel, mein linkes Augen war so zugeschwollen das ich kaum mehr etwas sah und das Blut meiner Schläfe rann mir übers Gesicht. Meine Lippe war dick und ich hatte Blutgeschmack im Mund, meine Hand und mein Arm schmerzte ungemein und mein Kopf dröhnte als hätte ich tagelang durchgesoffen. Klar, ich war ursprünglich in doch recht ordentlicher Verfassung gewesen - das war wahrscheinlich mein Glück.
Tatsächlich war inzwischen Unterstützung eingetroffen - aber nicht nur auf unserer Seite. Keine Ahnung wie viele Menschen hier im Gang waren, überall spielten sich kleinere Gefechte ab. Man zog mich ein paarmal am Arm und schlug mir vor, nach oben zu meiner Frau und den Kindern zu gehen. Doch wie sollte ich sie da oben verteidigen? Ich könnte nur dasitzen.
Hier hatte ich das Gefühl, ihnen wirklich helfen zu können. Doch meine Kräfte schwanden, und meine Verletzungen nahmen zu.
Irgendwann rief man "Das reicht. Es sind zu viele. Rückzug!". Ich wusste durchaus, wie man sich zurückzog. Vor mir glitt gerade ein junge, vielleicht gerade mal achtzehn Jahre alt, zu Boden. Ohne dem Feind meinen Rücken zuzudrehen lief ich langsam rückwärts, sicherte meine Umgebung ab ... spürte einen unglaublichen Schmerz in der Schulter und schrie laut auf, noch ehe ich den drohend widerhallenden Knall hörte. Jemand hatte auf mich geschossen. Dann spürte ich ein unangenehmes Pieksen in meinem Oberschenkel. Einmal, zweimal. Dann an meiner unversehrten Schulter. Ein Blick nach unten zeigte einen Pfeil, der in meinem Oberschenkel steckte. Ich zog ihn heraus. "Komm!", mahnte man mich und ich spürte, wie an meinem Arm gezogen wurde. Dann spürte ich einen Schmerz wie in meiner Schulter an der Stelle, an dem ich eben den Pfeil herausgezogen hatte - und ich fiel hintenüber und mein Kopf knallte auf den Betonboden noch ehe der Knall von den Wänden widerhallte...



Rana:

Ich lauschte Mamas Worten und sah wieder prüfend zu Kimi. Doch meine Neugier war größer, also fragte ich einfach drauf los. "Ihr seid angegriffen worden? Ist euch was passiert?" ... "Wo ist Dad jetzt?"
Mum ging es offensichtlich gut, das konnte ich sehen.
"Warum seid ihr angegriffen? Und kannst Du mir das mit diesem Swell nochmal erklären? - Ich glaub' ich hab's noch nicht verstanden!"
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BeitragThema: Re: Es geht immer Schlimmer ...   Es geht immer Schlimmer ... - Seite 11 EmptyFr Sep 21, 2012 1:58 am

Kimi:

Prüfend sah ich Mama an. Ich glaubte ihr immer noch kein Wort. Warum sollten sie angegriffen werden und von wem? Mit den Friedenswächtern schienen sich unsere Eltern ja ziemlich gut zu verstehen.
Nach ein paar Minuten gab ich jedoch meine Trotzhaltung etwas auf und setzte mich neben Rana aufs Sofa. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie leicht. Sofort kamen die Erinnerungen daran, wie wir früher mit den Waisenkindern am Hof verstecken gespielt hatten. Mein kleiner Bruder war damals noch so klein gewesen, dass er Angst hatte sich allein zu verstecken und sich immer zusammen mit mir ein Versteck gesucht hatte. Dann saßen wir auch so in unserem Versteck und ich hatte seine Hand gehalten, damit er keinen Mucks von sich gab, wenn der Sucher gerade in der Nähe war.
Nun redete er aber trotzdem.
Ich versuchte möglichst gleichgültig und sauer noch durch die Gegend zu staren, aber die Antworten auf Ranas Fragen interessierten mich auch.

Mama knetete ihre Hände in ihrem Schoß, bevor sie antwortete: "Euer Vater ist noch unten oder hoffentlich schon wieder auf dem Weg nach oben. Eine Gruppe von Friedenswächtern hat uns in eine Falle getrieben." Sie stoppte und schien nach Worten zu suchen.
Schließlich schüttelte sie leicht den Kopf. "Soll ich euch noch einmal die ganze Geschichte erzählen?"
Ich nickte sofort, presste dann aber wieder die Lippen auf einander. Ich war noch immer sauer auf sie.


Pesh:

Ich überlegte etwas, entschied mich dann aber dafür die ganze Wahrheit darüber zu erzählen. Die paar Bruchstücke zuvor waren wohl nicht sehr hilfreich gewesen. Außerdem würde mich das etwas ablenken, damit ich mich nicht die ganze Zeit fragte, ob es Fin gut ging.
"Ich war ein paar Jahre älter als du jetzt Kimi, als meine Freunde und ich begannen mit dem Feuer zu spielen. Wir hatten uns dafür einsetzen wollen, dass die Hungerspiele abgeschafft würden. Weil wir es schon damals grausam fanden. Wir haben immer wieder Stress bekommen und eure Großeltern haben fast jedes mal einen Herzinfakt bekommen, wenn es in der Zeit an der Tür geklingelt hat oder ich zu spät nach Hause kam." Als ich Kimis zweifelnde Mine sah, lächelte ich: "Das ist wahr. Du kannst gerne deine Großeltern fragen. Wie sich heraus stellte, lagen sie mit ihren Sorgen richtig. Kurz nach deiner Geburt wurden wir bei einer Demo verhaftet. Wir wurden gefoltert. Ein Teil von meinen Freunden starb schon hier, dein Vater und ein paar weitere wurden hingerichtet. Ich weiß bis heute nicht, aus welchem Grund sie zum Tode verurteilt wurden und ich 'nur' zur Avox gemacht wurde. Ich wurde anschließend an Swell verkauft und war eben eine seiner vier Sklavinnen. Er ist ein absoluter Idiot, dem seine Mutanten wichtiger sind, als das Leben der ganzen Kinder in der Arena. Glaubt mir, wenn ich nicht Angst um dich, Kimi, gehabt hätte, hätte ich den Typen im Schlaf erstochen. Aber so verging eben die Zeit, bis wir Fin über den Weg liefen. Er und ich haben uns dann verabredet und ich hab mir dabei den Knöchel verstaucht." Den Rest kannten sie zwar schon, dennoch erzählte ich es erneut und wieder so ausführlich wie möglich. Wie Fin mich dann zu sich genommen hatte. Kurz schnitt ich an, wie ich verhaftet wurde, und wie Fin mich gerettet hatte. Und dann erklärte ich ihnen noch einmal, wie Swell tickte. Und wieso er jetzt scheinbar es auf unsere Familie abgesehen hatte.
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