What if - Wenn alles andersrum wäre

Ich schnappte nur ein paar Wortfetzten auf, ich war zu sehr damit beschäftigt die ganzen Flaschenetiketten zu lesen und herauszufinden wieviele Armeen davon betrunken in die Schlacht ziehen könnten. Am Ende kam ich auf beachtlich mehr als es eigentlich normal war.
Seufzend wanderte ich wieder zurück vor die Tür zum Bad und hielt mitten in meiner Bewegung inne, als ich glaubte einen dumpfen Schlag zu hören. Die paar Wörter davor waren nicht wirklich sehr freundlich. Verdammt, was hatte ich mir dabei gedacht Brix mit Haymitch alleine zu lassen? Ich Idiot! Fluchend stieß ich die Tür auf und starrte ungläubig auf das Messer in der Hand des Jungen und die geballten Fäuste der Beiden.
Wütend blitzte ich beide Männer an und hörte ein leises Knurren aus meiner Kehle.
Der Wangenknochen von Brix war gerötet und schwoll langsam an, ebenso wie die Nase des ehemaligen Siegers aus Distrikt 12.
Nach ein paar Sätzen riss ich Haymitch mühelos an seinem Kragen aus der Badewanne und drückte ihn gegen die geflieste Wand, nachdem ich Brix vor die Brust stieß und somit ein wenig Abstand gewann. Letzlich konnte ich wieder froh darüber sein, dass mir das Kapitol solche Kräfte beschaffen hatte.
"Wie's aussieht bist du fertig und wir können reden!", zischte ich leise und starrte ihn fordernd an, ehe ich ihn wieder fallen ließ.

(El? In der Arena wärs besser wenn du noch erwähnst was das Geschenk ist und wofür es gut ist^^)

"Keine Sorge, mit der -" Ich stockte bei meiner Antwort gerade noch rechtzeitig, als die Badezimmertür wieder aufging und Anny herein kam.
"Ähm -", setzte ich an, als das Mädchen uns streng mussterte. Gerade noch verkniff ich es mir, auf den Betrunkenen zu deuten und zu erklären: Er hat angefangen. Musste aber dennoch grinsen. Okay soviel zu meiner Theorie Anny würde mit Hymitch zum schlägern anfangen. Na ja bei dem Sturkopf wäre das durchaus auch noch möglich.
"He", beschwerte ich mich wütend, als sie mich einfach weg stoßen wollte. "Keine Sorge, ich hab nichts gemacht, was der Kerln nicht verdient hätte", meinte ich und fügte mit einem wütenden Blick in die Richtung des Mannes hinzu: "Er hätte eigentlich noch viel mehr verdient."
Damit war die Sache aber für mich vorerst erledigt und ich setzte mich auf den Rand der Badewanne um zu sehen, wie weit die beiden sich vertragen würden.

Bevor er etwas unfreundliches über das Mädchen sagen konnte stieß sie die Tür auf und stand wütend wieder im Raum und musterte uns. Sie wusste, dass wir uns geschlagen hatten. An ihrem Begleider war es deutlich zu sehen und ich hatte sicherlich auch die eine oder andere Spur im Gesicht, meine Schulter nicht zu vergessen, an der langsam das Blut den Stoff herum rotfärbte und durch die Ritzen zwischen meinen Finger sickerte. Finster sah ich zu dem Jungen der sich, wie sollte es auch anderst sein, versucht herauszureden und sein tun zu rechtfertigen.
Dann zog mich die Kleine plötzlich am Kragen aus der Wanne. Verdammt!!! Die Schulter tat doch mehr weh als ich dachte, wo war der verdammte Alkohol wenn ich ihn verdammt noch mal brauche. Um nicht aufzustöhnen biss ich die Zähne zusammen und bekamm nicht einmal richtig mit was das Mädel zu mir sagte, aber ich vermutete es und schwieg, worauf sie mich fallen ließ. Aus Reflex wollte ich mich mit meinen Armen abschützen, aber da hatte ich die Rechung ohne meine Schulter gemacht, die wegklappte und meinen Kopf gegen die Wand donnern ließ. Warum konnten die beiden mich nicht einfach in Frieden lassen? Ich überlegte mir ob ich ihnen nicht einfach eine Lügengeschichte auftischen sollte, damit sie verschwanden, ich, mein Bett und meine Flaschen wollte doch einfach nur unsere Ruhe

"Sei still", fauchte ich Brix ein wenig gereizt und zu unfreundlich an. Eigentlich hatte ich nicht vor so schnell die Fassung zu verlieren, aber die Verletzung an meinem Rücken schmerzte dann doch mehr und auf eine Auseinandersetzung oder einen Kampf mit Haymitch hatte ich keine große Lust.
"Ich will etwas wissen. Falls du mir etwas verschweigst, und das werde ich merken, wirst du keine andere Wahl haben als deinen Alkohol zurückzulassen und mir, uns anders helfen", knurrte ich dann Richtung des Mentors aus Distrikt 12 und verschränkte meine Arme.
Ich sah einen Moment noch in die Augen des Mannes, ehe ich mich umdrehte und zu Brix sah. Ein wenig entschuldigend biss ich mir auf die Unterlippe. Inzwischen bereute ich es hierhergekommen zu sein.

"Was soll das schon wieder. Wer ist denn hier geblieben um drauf auf zu passen, dass sich der Typ nicht noch selbst ersäuft, während du raus bist", gab ich wütend zurück. Ich schnaubte verachtend und lehnte mich dann mit der halbwegs unverletzten Schulter gegen die Badezimmerwand.
Ich ließ meinen Blick eher gelangweilt durch das Zimmer schweifen und entdeckte mindestens ein Dutzend Flaschen in der Nähe die noch zu einem guten Drittel oder mehr gefüllt waren. Ich grinste Hymitch böse zu. "Ich hab gehört, du willst trocken werden? Da helf ich dir dabei", meinte ich und hob die erste Flasche hoch um dann den Inhalt einfach in die Badewanne zu gießen. Hoffentlich war das irgendein teurer Fussel.

Ich verzog kurz mein Gesicht, als ich den verachtenden Unterton aus seiner Stimme heraushörte und sah auf den Boden. Ich öffnete meinen Mund ein wenig um eine Entschuldigung hervorzubringen, schwieg dann aber und beobachtete kurz, wie er eine der Flaschen aufhob und den Inhalt in der Badewanne ausleerte.
"Lass das", sagte ich leise und legte meine Hand vorsichtig auf seinen Arm. Sie war immer noch voller Blut und war ungewöhnlich heiß, weshalb ich sie sofort wieder hochriss und zurück auf den Boden sah.

muss off^^ sorry, aber die internetsperre ist wieder da und hält mich ab 22.30 fern von hier^^

(oh schade ... okay, bb ... schönen abend noch
@elo: antwortest du oder soll ich?)

Ohoh Streit im Paradies..waren die beiden Kinder wohl doch kein Herz und eine Seele. Fast einbisschen belustigt sah ich zu wie sie wegen mir stritten und auch die Drohung der Kleinen bereitete mir nicht so viele Sorgen. Woher sollte sie schon wissen was stimmte und was nicht ober was erfunden war, so wie sie mich bisjetzt behandelt hatten sollte ich ihnen eigentlich garnichts sagen. Nur das der Bursche meinen guten Whisky einfach in den Ausguß schüttete nahm ich ihm böse...sehr böse, schwieg aber, da es sicherlich einen Zeitpunkt geben würde an dem seine Tat vergoltten wurde. Jetzt erst musterte ich die beiden und es wunderte mich nicht das der Karriero aus D1 gewonnen hatte, gegen ihn hatten unsere Tribute keine Chance gehabt auch das Mädchen sah gut gefüttert aus. Aber das lag wohl eher an der Aufpeppelung des Kapitols, schließlich war sie tot gewesen. Ob unsere Tribute auch noch irgendwo lebten? Es versetzte mir einen Stich, denn ich herunterspülen wollte und suchte nach einer Flasche in der nähe ohne das es die beiden mitbekammen.

Als Anny mich am Arm packte, wie ein kleines Kind, funkelte ich sie wütend an. Ich mach was ich will und wann ich es will. Und im Moment war mir langweilig und ich wollte den Alkoholiger ärgern. Dass Anny ihre Hand so schnell wieder zurück zog, sah ich ganz einfach mal als Sieg an.
Grinsend lehnte ich mich zurück und entdeckte den suchenden Blick des Mentors.
Genüsslich stand ich auf und fischte sämtlichen Flaschen mit Inhalt aus seiner Reichweite. Es waren viele, sehr viele. Verdammt, der Kerl wirkte nicht unbedingt so, als würde er immer nur das trinken, auf das er gerade Lust hatte, also warum trank er nie eine aus? Als ich nicht mehr Flaschen mehr tragen konnte, stieß ich die Restlichen um und beförderte sie mit einem Fußtritt durchs Badezimmer. Sowohl ein paar der Flaschen wie auch Fließen gingen dabei zu Bruch.
"Das willst du doch eh nicht mehr trinken, oder?", wandte ich mich an Hymitch, bevor ich den Inhalt aller Flaschen in die Badewanne goss.

Mist! Der kleine Giftzwerg hatte wohl doch meinen Blick gesehen und jetzt - Ist der den wahnsinnig???!!?- - leert er einfach meine Flaschen aus oder tritt sie um. Wie kann er das nur wagen. Wenn seine Eltern das wüssten sie würden das sicherlich nicht gut heißen. "Lass die Finger von meinen Flaschen du widerlicher Basdard!! Das ist nicht dein Eigentum und du hast absolut kein Recht das zu tun!" Ich stürzte mich auf ihn um wenigstens ein oder zwei meienr Falschern retten. Krachend fielen wir in das Meer aus Flaschen. "Lass deine dreckigen Finger davon!", schrie ich ihn weiter an und versuchte ihm eine der Flaschen zu entreißen.

Anfangs grinste ich noch breit, über den sichtlichen Schock in dem Gesicht des Mannes. Seine Beschimpfungen waren mir egal, obwohl sie mich auch noch amüsierten.
Gerade als der letzte Rest Bier aus seiner der Flaschen schäumig heraus tropfte, griff mich der Kerl an. Ich warf Anny einen Blick zu. Wollte die ihn nicht eigentlich befragen oder so?
Ich knurrte wütend, als er mich umstieß und brüllte dann voller Zorn und schmerz auf, als mein sowieso schon verletzter Rücken auf den Boden krachte. Einen Moment fühlte ich mich unfähig irgendetwas zu machen, aber im nächsten Augenblick hatte der Kerl schon meine Faust in seiner Fresse. Ein zweiter Schlag traf ihn ihm Magen, bevor ich ihn weg schob und vor Wut aber auch vor Schmerz zitternd aufstand. Mein Rücken tat jetzt wieder verdammt weh. Aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
Hasserfüllt starrte ich auf den Alkoholiker hinab und grinste, als mir eine neue Idee kam. So wie Anny zuvor, packte ich ihn am Kragen und stieß ihn Richtung Wand und dem Mädchen. "Wir können das jetzt ganz einfach machen. Entweder du verrätst uns was wir wissen wollen, oder ich mach das da -" Ich deutete auf die leeren Flaschen. "- mit all deinen Alkoholvorräten."

Eine Zeit lang schwieg ich und starrte auf den Boden. Ich müsste mir eine andere Strategie entwerfen, allerdings konnte jede noch so gute Taktik nichts bringen, wenn sich die zwei Männer hier die ganze Zeit prügelten.
Ich schnaubte kurz leise und hob dann wütend meinen Kopf. So sehr ich versuchte mich unter Kontrolle zu bringen, so wenig klappte es.
„Ich hab gesagt du sollst das lassen“, fauchte ich Brix an und riss ihm Haymitch aus der Hand. Er landete wieder in der Badewanne und man konnte deutlich den dumpfen Aufprall hören.
Ich merkte kaum wie meine Stimme einen bedrohlich dunkleren Klang annahm und sah auch nicht, wie meine Augen wild aufblitzten. Ich versuchte immer noch meine Wut unter Kontrolle zu kriegen, scheiterte aber immer mehr.
Meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten und mein ganzer Körper war angespannt. Den unbeschreiblichen Schmerz in meinem Rücken beachtete ich nicht weiter. „Du solltest jetzt besser gehen. Ich komme nach“, sagte ich noch und presste meine Lippen aufeinander. Dieses eine Mal bereute ich es, dass mir das Kapitol so viel Kraft geschenkt hatte, es würde nicht gut enden, wenn Brix und ich in einen Streit geraten würden.

Kaum lag ich auf dem Burschen hatte ich schon einen Schlag ins Gesicht und dann in die Magengrube erhalten. Wie ein Embryo krümmte ich mich zusammen vor Schmerz, bevor er mich an die Wand schleuterte und wütend mir drohte all meine Vorräte zu vernichten. Er wäre nicht der Erste der das versucht hätte, doch es wurde aufgegeben oder einfach nicht alles gefunden und die Alte Sue würde mich immer ein Fläschchen für einpaar Dollar hierher schmuggeln. Trotz Schmerz lachte ich auf und wollte ihm etwas entgegnen als das Mädchen mich in die Wanne schubste. Wurden hier verdamt nochmal kein Wert auf mein Schmerzempfinden gelegt? Ich kam mir vor wie eine Puppe die man mal lieblos in die Ecke warf und dann wollte wieder mit ihr gespielt werden. Warum sollte ich ihnen überhaupt entworten? Fast einbisschen triumphierend sah ich Brix an als die Kleine meinte, er solle besser draußen warten. 1 zu 0 für mich.

"Womit soll ich aufhören?", fragte ich im Unschuldston und kickte eine weitere noch fast volle Flasche durch das Badezimmer. Provozierend sah ich sie an. Dir ist schon klar, dass der Sturkopf da in der Wanne, sicher nicht freiwillig mit uns reden wird. Also brauchen wir ein Druckmittel, dachte ich.
"So?" Wütend baute ich mich vor Anny auf, als sie mich vor die Tür setzen wollte. Bildete sie sich jetzt ernsthaft ein, das Kommando zu haben? Zornig fletschte ich die Zähne und ballte die Hände zu Fäusten. Wenn sie ernsthaft glaubte, mir hier Vorschriften machen zu können, würde sie mich kennen lernen. Eigentlich hätte ich nicht mal etwas dagegen, hier einfach raus zu gehen, weil mich das alles nicht interessierte. Es ging nur darum, dass sie nicht denken sollte oder durfte, dass ich hier plötzlich nach ihrem Kommando tanzte oder dass sie sich alles leisten konnte.
Als ich den triumpfierenden ausdruck in dem Gesicht des betrunkenen Kerl sah, hätte ich ausrasten können. "WAS!"; knurrte ich ihn an. Ich bebte nahezu vor Zorn. Es fehlte nicht viel und ich wär auf den Typ los gegangen und hätte ihn totgetroschen. Was bildete der sich eigentlich ein?

"Tu mir das nicht an", meinte ich fast schon flehend und beobachtete angespannt, wie sich Brix vor mir aufbaute. Ich wollte den Kräften vom Kapitol keine Chance geben. Keine einzige. Aber genausogut wusste ich, dass man mir keine Wahl lassen würde. Ich würde automatisch Hände erheben. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah in die Augen des Jungen. Unfassbar riss ich meine Augen kurz auf, als ich ein paar Tränen aufsteigen spürte und jegliche Anspannung wich. Für einen Moment stand ich hilfslos da. Vermutlich konnte Haymitch mit meinem Plan auch nicht mehr helfen. Was hatte ich mir eigentlich gedacht?
Ich stieß die aufgebrauchte Luft aus und schnappte erneut danach. Wir hatten keinen Platz. Nirgendwo. Und ich war immer noch so naiv und bildete mir ein, dass wir einen Ort finden konnten.
Ich spürte wie die Wunden erneut aufrissen und sich das viel zu große Soldaten T-Shirt mit Blut vollsog und an meinem Rücken klebte. Der Schmerz riss mich zurück und ich drehte mich zu Haymitch um. Für einen Augenblick sah ich ihn einfach nur an, ehe ich meine Augen zu Schlitzen verzog und ihn erneut aus der Badewanne hiefte.
Diesmal aber stieß ich ihn vor mir her und zog ihn nicht hinter mir die Treppe herunter.

(soll ich antworten oder warten wir auf elo?)

(wie du willst (; du kannst ruhig schreiben^^)

(okay, dann antworte ich)

Was sollte ich ihr nicht antun? Verwundert blickte ich von Hymitch zu ihr und vergaß glatt, weiter sauer auf sie zu sein. Fragend sah ich sie an, aber sie wandte sich schon wieder dem Betrunkenen in der Wanne zu und zerrte ihn mit sich hinaus.
Ich stockte, als ich ihren Rücken sah. Das T-Shirt verfärbte sich dunkel. Sie blutete wieder. Und meiner vermutlich auch, nach dem mich der sch*** Kerl umgeworfen hatte. War eigentlich ein Tag Ruhe wirklich zu viel verlangt? Für uns beide auf der Flucht scheinbar schon.
Ich zuckte mit den Schultern, bevor ich Anny hinunter folgte. Auch hier standen viele Flaschen herum und ich sah ein, dass wir wohl mehrere Tage brauchen würden um all den Alkohol weg zu kippen.
"Dein Rücken blutet", flüsterte ich Anny zu, als ich an ihr vorbei ging. Konnte sein, dass sie es schon wusste.
Ich stellte mich mit verschränkten Armen an die Wand des Raumes und beschloss nur noch den Aufpasser zu spielen, falls sich die beiden auch noch in die Haare kriegen würden. "Erledige am besten schnell, was auch immer du hier willst und lass uns dann abhauen", meinte ich.

Ich atmete ein bisschen schneller als sonst, als ich die Treppe bewältigt hatte, blieb dann unten aber erleichtert stehen und drückte Haymitch eine Hand zwischen die Schulterblätter.
"Natürlich tut er das", sagte ich lauter als geplant und viel zu aufgebracht. Selbst ich hörte das Zittern in meiner Stimme und verfluchte mich dafür. Dass das Hovercraftteil mich nicht vollständig unter sich begraben hatte wurde mehr und mehr zu meinem Verhängnis. Für einen Moment starrte ich Brix wieder an und die Wut legte sich. Dass meine Augen vor Tränen zu glitzern schienen merkte ich nicht.
Ich schwieg und nickte dann, er hatte recht.
Wortlos zog ich einen Stuhl vom Esstisch weg und schubste den Mann darauf. Ich legte eine Hand gegen seine Stirn und drückte nach Hinten, sodass sein Kopf im Nacken lag und er mich ansehen musste.

Ich beobachtete die Szene zwischen den beiden und irgendwie tat mir das Mädchen leid. Wie hielt sie es nur mit so einem groben Typen aus? Ihre Anstrengung nicht wütend zu werden, verwandelte sich in meinen Augen schnell in Trauer und Enttäuschung. Worüber konnte ich nicht sagen aber deshalb wehrte ich mich nicht als sie mich aus der Wanne zog und nach unten schob, mich auf den Stuhl schubste und meinen Kopf so festhielt, dass ich sie von unten ansah. Sie sah so kaputt und ausgelaugt aus, ich fragte mich seit wann sie nicht mehr geschlafen hatte und das Blut auf ihrem Rücken hatte ich natürlich auch gesehen. Zwar war ich ein alter betrunkener Mann und war nicht nett zu Eindringlingen aber manche Dinge machten sogar mein Herz weich. "Oben im Bad muss noch irgendwo Verbandszeug liegen und ein frisches Hemd sollte sich auch noch wo finden, auch wenn es heir nicht so aussieht." Wie konnte es sein das ich mich klar fühlte aber ohne schlechten Aspekt wie Kopfschmerzen oder Überlkeit?

Ich nickte bloß, als Anny andeutete, dass ihr die Sache mit ihrem Rücken klar war.
Ihre Augen schienen feucht zu schimmern. Ich fragte mich ob das am Licht lag, ob sie Schmerzen hatte oder hatte ich etwas falsches gesagt? Vermutlich das erste oder zweite.
Verwundert sah ich den Kerl an Woher kam plötzlich dieser Sineswandel? Oder wollte er einfach nur erreichen, dass Anny wieder verschwand? Wobei dann die Frage war, warum? Das es in dem Haus irgendwo noch saubere Sachen geben sollte, glaubte ich kaum.

Vielleicht hätte ich mich früher fragen sollen, warum Haymitch sich nicht mehr wehrte, als er aber dann zu sprechen begann vergaß ich fast, warum ich hier war. Ungläubig sah ich ihm in die Augen und blinzelte erst nach einiger Zeit wieder das Wasser in meinen Augen weg. Ich sog tief die Luft ein und richtete mich ein wenig auf. Ein verstecktes Lächeln huschte kurz über meine Lippen ehe es wieder verschwand und ich langsam meinen Kopf schüttelte. Haymitch wusste mehr als ich dachte und das war in dem Fall nicht wirklich gut für mich. Am Ende würde er noch schaffen jeglichen Rest an Wille aus mir zu saugen, der mich als einzigstes noch auf Beinen hielt.
"Danke, brauch ich nicht", sagte ich dann schnell um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dass ich sofort in Verteidigungspositon gang merkte ich erst später und holter wieder Luft.
"Haymitch", fing ich an und redete diesmal ruhiger, "..wir.. ich will das Ende von Panem finden. Dazu brauche ich Hilfe. Ich weiß absolut nicht warum ich zu dir gekommen bin, aber jetzt kann ich es sowieso nicht mehr ändern. Wärst du bereit dazu, mir zu Helfen? Du musst nich viel tun, danach lassen wir dich wieder alleine verrotten", führte ich fort und ließ letzlich seinen Kopf wieder los.

Zuerst lächelte sie schmetterte dann aber mein Angebot an, aber eher aus Trotz vermutete ich. "Sag bescheid wenn du es dir anderst überlegen solltest." Irgendetwas sagte mir, dass sie nicht so hart war wie sie an, gemäß dem Sprichwort 'Harte Schale, weicher Kern' aber das wollte ich lieber nicht laut aussprechen. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort, dass die Beiden das Ende der Welt suchten, doch dann schwenkte sie um und redete nur von sich. Vielleicht war der Junge ihr etwas schuldig oder er war in sie verliebt, dass er ihr folgte, selbst zu einem alten Kauz wie mir. Ihre Erklärung belustigte mich, sie ließ mich los und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. "Das Ende der Welt sucht ich..du also?", wieder lachte ich auf als hätte sie einen unwahrscheinlich lustigen Witz erzählt. "Die Menschen früher glaubten sogar die Erde wäre eine Scheibe, also die würden dir sagen einfach grade aus bis du an den Abgrund kommst. Aber nachdem wir hier ja nicht alleine sind und Panem vielleicht nicht das Ende der Welt ist würdest du trotzdem nur Wasser sehen und die Genzen sind stenger bewacht als Snow's Palast."

Ich warf Anny einen skeptischen Blick zu. War das wirklich ihr Ernst? Dumpf erinnerte ich mich noch an das Gespräch über unser mögliches nächstes Ziel von gestern Abend, aber - ERNSTHAFT?
Auch der Alkoholiker meinte, dass es außerhalb Panems nichts außer Meer gab. Zumindest interpretierte ich sein Gesagtes so. Aber für sein Lachen hätte er sich beinahe wieder einen Schlag von mir eingefangen, selbst wenn ich da fast der selben Meinung war wie ich.
"Wenn sie es nicht mal schaffen, die Grenzen des Kapitols zu bewachen, werden sie wohl kaum die gesamte Grenze von Panem überwachen können", entgegnete ich auf den letzten Satz von dem Kerl.