What if - Wenn alles andersrum wäre

Ich hörte aufmerksam zu und zog verwirrt bei seinen letzten Worten die Augenbrauen hoch. Als Brix das Wort ergriff nickte ich nur. Er hatte recht und ebenso wie er glaubte ich nicht daran, dass das Kapitol die Grenzen bewachen könnte. Ich glaubte auch nicht, dass sie es überhaupt taten.
"Aber du bist nicht 'die', stimmts? Also was sagst du mir? Das Wasser wird wohl kaum das Ende sein", fragte ich weiter und versuchte das, was Haymitch gesagt hatte richtig zu verstehen. Dass man die Erde früher als Scheibe angesehen hatte war mir klar, aber inzwischen waren wir ja mit der modernsten Technik ausgestattet, also sollten wir es bereits besser wissen.

Ich lachte auf, die beiden glaubten tatsächlich, dass die Grenzen nicht bewacht waren, weder die zwischen die Distrikten noch die von Panem. "Wenn das so ist lauft und rennt in euer Unglück aber sagt später nicht ich hätte euch nicht gewarnt!" Kurz überlegte ich was ich noch sagen konnte, auch wenn ich die letzten Tage in einem Deliriumähnlichen Zustand verbracht hatte hatte ich die Aufregung um die beiden mitbekommen. Wer nicht? Und nach meinen Informationen war die Kleine vom Kapitol aufgeputscht worden, womöglich hatten sie ihr einen Ortungschip eingepflanzt, wenn nicht sogar eine Wanze. Sie wussten was sie vorhatten. "nein ich bin keiner von denen, aber auf eure Frage mit den grenzen, sie wissen, dass ihr solange ihr hier seid keine große Gefahr darstellt, wahrscheinlich werden wir abgehört und sie wissen ganz genau dass ihr hier seid." Tja, vielleicht hätte ich es nur denken sollen. Jetzt hatte das Kapitol etwas gegen mich in der Hand aber sobald die Beiden weg wären würden sie mich ausquetschen, egal was ich ihnen gesagt hätte.

"Alter Spinner", knurrte ich.
Sah mich aber doch leicht verunsichert in dem blöden Haus um, bevor ich auf den Kerl zu stapfte und ihn am Kragen packte. "Soll das heißen, dein Haus ist verwanzt?" Was wollte das Kapitol damit erreichen, einen Alkoholiker bei seinen Selbstgesprächen zu belauschen? Hm, vielleicht wäre das auch eine Art Unterhaltung, die Abends als Radiosendung lief.
Ich warf Anny einen Blick zu. "Wir hauen ab, der Typ hat absolut keine Ahnung." Ich ließ den Mentor los und ging ein paar Schritte auf die Tür zu. Auf den Weg dort hin, trat ich wieder gegen ein paar der Flaschen und schmiss sie um.

Ich stieß pfeifend die Luft zwischen meinen Zähnen aus und verschrenkte meine Arme. Gäbe es womöglich keine wichtigen Sachen die uns der Mann sagen konnte, hätte ich ihn wohl längst das Lachen ausgetrieben, aber ich schwieg und musterte ihn nur.
Als er erwähnte dass das Kapitol vermutlich schon wusste wo wir waren und was wir vorhatten, selbst was wir sagten, zog ich nur eine Augenbraue hoch und starrte fast schockiert in sein Gesicht. Das hatte ich nicht erwartet. Blieb nur noch die Frage, warum sie uns gesucht hatten, wenn sie bereits wussten wo ich steckte. Ich hoffte darauf, dass in mir kein Sender steckte, was eigentlich auch nicht sein konnte. Wenn dem so wäre, säße ich vermutlich längst wieder im Lager. "Nein warte", sagte ich kurz zu Brix, ehe ich mich dem Kerl wieder zuwandte.
Verwirrt fuhr ich mir kurz durchs Haar, ehe ich meine Hände gegen die Schultern von Haymitch drückte und wieder in seine Augen starrte.
"Wenn das so ist bist du auch nicht länger sicher. Deinen ganzen Alkohol kannst du vergessen, wenn das Kapitol hier aufkreuzt und dich nach Sachen frägt, was du wissen müsstest. So wies aussieht gibt es also nur eine Lösung", sagte ich leise, aber deutlich genug. Ich hätte früher darauf kommen müssen, dass das Haus eines Sieger mit Abhörwanzen bestückt war.

Das Mädchen starrte mich erschrocken an, als ich erwähnte, dass wir vielleicht abgehört wurden und ohne Fragen nahmen sie an, dass es das Haus hier war. Ich hatte schon oft genug nach Wanzen gesucht, hatte einige gefunden, vernichtet und niemand störte es groß. Bei mir war es meistens still auser ich kam in die Phase in der ich meinen Redeschwal hatte. "schon mal dran gedacht, dass deine Kleine verwanzt ist?", fragte ich in Richtung Brix, der schon dabei war zu gehen. Die nächste Erkenntnis desMädchens konnte ich nur bestätigen, ich war hier nicht mehr länger sicher aber was sie mit der einen Lösung meinte darauf kam ich nicht. Wollten sie mich entführen? Mein Haus auf den Kopf stellen..mich..mich töten?

"Ich hoffe, du sagst die einzige Lösung sei es, den Kerl hier und jetzt die Haut von den Knochen zu ziehen und dann zurück zu lassen", knurrte ich, blieb aber doch im Türrahmen stehen. Wenn sie sich einbildete, den Typ mit uns auf's Hoovercraft zu nehmen - das konnte sie vergessen. Ich würd den Kerl bei erst bester Gelegenheit hinauß hauen oder doch Vorschlag A einfach machen.
Aber diese kotzende Alkoholfahne kam sicher nicht in unser Hoovercraft. Und er brauchte auch sicher nicht wissen, wo wir hin fliegen würden nach diesem Aufenthalt. Wo auch immer das sein würde. Denn wir hatten noch immer keinen wirklichen Plan, ging mir wieder auf. Mist!
Als der Typ das Wort an mich richtete, zog ich nur eine Augenbraue hoch. Sicher, Idiot. "Klar, sie ist sicher verwanzt, das ist auch der Grund dafür, dass wir schon über eine Woche auf der Flucht sind und wir keinem einzigen aus dem Kapitol begegnet sind", meinte ich in einem sarkastischen Tonfall.

Ich schnaubte empört und wandte meine Aufmerksamkeit dem Mann wieder zu.
"Wenn dem so wäre, würde ich jetzt vermutlich nicht hier stehen sondern irgendwo im Kapitol weitere Leute abschlachten", zischte ich ihm ins Gesicht. Oder selbst nicht mehr am Leben sein, dachte ich nur. Mir fiel kaum auf, dass Brix fast das Gleiche gesagt hat, erst nachdem meine Wut ein wenig zurückgegangen war drehte ich mich wieder zu ihm um.
"Gar keine schlechte Lösung, aber ich glaube nicht dass das etwas bringen wird. So wenig es dir gefallen wird, Haymitch wird seine Drinks hier lassen", meinte ich eintönig und starrte an ihm vorbei aus der Tür. Ein bitteres Lächeln huschte über meine Lippen, als ich daran dachte was mit ihm passieren würde, wenn er uns die nötigen Informationen gegeben hatte und wir ihn nicht mehr brauchen würden. Der ziehende Schmerz in meinem Rücken entzog mich meinen Gedanken wieder.
Ich zog die Luft scharf durch meine Zähne ein und versuchte mich so wenig wie möglich zu bewegen, ehe ich mich Haymitch wieder zuwandte.

Oh nein, warum folgten sie ihnen nicht? So schwer konnten die beiden doch nicht von begriff sein oder? Karriero, fast hätte ich wieder gelacht. "Solange ihr hier nur rumtingelt, nur allte Männer quält werden sie nicht viel machen. Sie wissen wo ihr seid, wissen was ihr tut und warten mit offenen Armen an den Grenzen auf euch. Aber wenn ihr mir nicht glauben wollte, ich habs euch gesagt und mehr kann ich nicht tun!", dann verschränkte ich die Arme und musterte die Beiden. Viel Muskeln und wenig Hirn konnte man meinen. Wieder durchführ das Mädchen der Schmerz und ich fühlte wie sie die Luft einsog und sich anspannte. "Das Angebot steht noch für dich",, wiederholte ich mich, für sie ja aber ihr kleines Schosshündchen an der Tür würde kein Fetzchen von mir bekommen soviel war klar.

(@elo: xD)

"So? Und das willst du geistig verwirrter Kerl, der so wie es aussieht nur zu den Hungerspielen oder wenn der Schnaps alle ist, das Haus verlässt, wissen", schnaubte ich wütend. Ernsthaft wäre es so, hätten sie uns sicher aus Distrikt 13 raus geholt.
Misstrauisch mussterte ich den Alten, als er das Angebot noch einmal wieder holte, und versuchte sein Motiv dahinter zu erraten. Denn eines war sicher, sobald Anny den Raum verlassen würde, wär der Typ tot. Bevor das Mädchen wirklich noch auf die Idee kam ihn mit zu schleppen, war das die einfachste und simpelste Lösung, die auch jeden Widerspruch entgegen wirkte.
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich wieder das Messer zog und abwartete.

Ich starrte immer noch in seine Augen und suchte nach der Lösung von seinem Rätsel. Auch wenn er das Rätsel war, irgendwann würde ich es herausfinden.
Meine Meinung stand allerdings fest und war vermutlich diesselbe, die Brix auch dachte, aber man musste ja nicht alles erwähnen.
Ich atmete tief und möglichst gleichmäßig.
"Steck das Messer weg, jetzt noch nicht", sagte ich finster in die Richtung des Jungen. Schon jetzt war mir klar, dass ich die Beiden nicht alleine lassen durfte.
"Er wird mitkommen", fügte ich dann etwas leiser hinzu und verschrenkte meine Arme. Bloß nicht an irgendetwas anderes denken. Auf sein Angebot hin verzog ich nur kurz mein Gesicht. Es war verlockend und ich hätte es zu gerne angenommen, wusste aber, dass das nicht sehr klug wäre. Ich warf Brix einen kurzen Blick zu und registrierte sein hinterhältiges Lächeln. Ein wenig tadelnd sah ich ihm in die Augen, ehe sich dann aber auch ein Grinsen über meine Lippen zog.
Ich verdrehte meine Augen, ehe ich mich dem Mann zuwandte und letztlich vom Stuhl anhob.
"Ein neues Shirt wäre vielleicht doch ganz okay", murmelte ich.

Was hatte der Bursche gesagt?! Mein Gesicht verfinsterte sich. "Ich weiß mehr als du..du..du..Milchbubi!", blaffte ich zurück. So etwas musste ich mir nicht bieten lassen und garnicht erst in meinem Haus. Am liebsten hätte ich die Beiden in ohem Bogen rausgeworfen aber sie waren bewaffnet und zu Zweit. Dann redete das Mädchen fast schon auf ihn ein er solle das Messer weglegen, bevor sie murmelte das ich mitkommen sollte. Na prima eine Fluchtreise vorm Kapitol, ich hatte ja sonst nichts zu tun! Als das Mädchen sich doch endlich dazu durchrang mein Angebot anzunehmen zog sie mich hoch. Sehr gute Entscheidung, denn sie konnte mich nicht mit dem finsteren Sieger alleine lassen, der würde mich zervierteilen und dann aufspießen und darauf dass er in meinem Zeug rumwühlte hatte ich auch keine Lust, wer weiß was dort oben noch alles rumfuhr.

Ich sah Anny wütend an und schüttelte den Kopf. Sicher nicht! Den Kerl nahmen wir sicher nicht mit. So wie der aussah, kotzte er uns vermutlich das ganze Hoovercraft voll. Abgesehen davon, dass ich auf seine Anwesenheit schon generell verzichten konnte.
"Milchbubi? MILCHBUBI!" Das erste mal knurrte ich das Wort nur bedrohlich, bevor ich es beim zweiten mal wütend und laut ausspieh. Okay, das war's der Typ, war nun so was von tot.
Ich ballte meine freie Hand zur Faust und hob mit der anderen das Messer an. Was bildete sich der Alte eigentlich ein, wer er war? Wer ich war? Wobei vermutlich hatte der Typ einfach nur Selbstmord absichten. Gut. Dabei konnte ich ihm gern behilflich sein, nur eben nicht so schnell. Ein kurzes Grinsen huschte über mein Gesicht, bevor ich wutschnaubend auf den Kerl los ging.


(darf ich hymitch töten? *hundeblick*)

(haha ;D jetzt noch nich würd ich sagen.. später vielleicht xD *mit keks tröst*)

Eigentlich hätte der wütende Blick von Brix alles sagen können, aber ich wollte nichts sehen und auch nichts hören. Aber spätestens als Haymitch ein nicht gerade schmeichelndes Wort für den Jungen in den Mund nahm stieß ich pfeifend die Luft zwischen den Zähnen aus und merkte, wie sich ein knurrender Ton in meiner Kehle zusammenbraute.
Wie erwartet zückte Brix erneut sein Messer und hob seine Faust. Jetzt war ich es, die einen wütenden Blick beinhaltete und fixierte den Jungen.
Schnell wie es mir das Kapitol ermöglicht hatte stellte ich mich vor Haymitch und riss Brix seine Waffe aus der Hand. Sie blieb knapp neben der Tür in der Wand stecken, ein wenig Putz rieselte hinunter.
"Jetzt nicht", fauchte ich und umfasste die Handgelenke von ihm. Ich wusste, dass Wut in meinen Augen aufblitzte und so schnell nicht wieder vergehen würde, meine Nerven waren bis zum zerreisen gespannt und ich hatte absolut keine Lust mich hier mit Brix und Haymitch länger unterhalten zu müssen.

(xD oh mäno ... *schmollen* xD)

"WAS?!", schnaubte ich wütend, als sich Anny zwischen mich und dem bald toten Kerl stellte. Als sie mir auch noch das Messer aus der Hand riss, ballte ich wütend meine Fäuste und war drauf und dran, sie einfach zu schlagen. Was unweigerlich zu einem Kampf geführt hätte. Mitten im Ausholen hielt ich inne. Ich versuchte den Zorn hinunter zu schlucken, während ich ernsthaft über die Chancen bei einem solchen Kampf nachdachte. Wir waren beide geschwächt und verletzt. Keine Ahnung, wer also stärker wäre.
Ich sah in ihren Augen die selbe Wut aufblitzen, die ich in mir spürte. Würde ich sie schlagen, würden wir kämpfen und so zugerichtet, wie wir waren, wohl bis zum Tod des Schwächeren. Ich knurrte wütend und befreite mich mit einem Ruck meine Arme.
"Nicht heute", meinte ich mehr zu mir selbst als zu ihr. Ich warf dem sch*** Typen hinter Anny einen hasserfüllten Blick zu und auch der Blick zu ihr, war nicht weniger feindseelig.
"Gut, dann mach doch, was du willst. Aber ich hab keine Lust mit so einem Spinner irgendwo überm Meer abzustürzen und zu ersaufen." Damit wandte ich mich um und ging. Ich zog noch mein Messer aus der Wand, bevor ich die beiden und auch das Haus hinter mir zurück ließ.
Mit jedem Schritt stieg der Zorn in mir weiter an und ich hatte einfach Lust irgendetwas zu zerstören, dennoch ging ich stur gerade aus, auf der Suche nach einem passenden Ausgang aus diesem verdammten Distrikt.

Für einen Moment glaubte ich in den blitzenden Augen von Brix zu versinken, ich ahnte dass er mindestens genauso wütend war wie ich. Das mit Haymitch war dann wohl ein viel größeres Problem als erwartet.
Ein wenig niedergeschlagen starrte ich kurz auf den Boden und dann ihm hinterher. Vermutlcih würde ich ihn nie verstehen, erst recht nicht, wenn ich es wollte.
"Danke", meinte ich noch leise, wusste aber nicht, ob Brix mich noch gehört hatte.
Nur langsam wandte ich mich dem Mann wieder zu und ließ meinen Blick eine Weile auf ihm Ruhen. Ich holte ein paar Mal tief Luft, ehe ich meine Gedanken wieder sortiert hatte und mich dank eines neuen Schmerzes, der aus dem Rücken kam, wieder erinnerte was ich vorhatte zu tun. "Oben hast du gesagt?", fragte ich um auf sein 'Angebot' zurückzukommen.

Wie er reagierte nur weil ich ihn einen Milchbubi genannt hatte war erstaunlich. Fast wie die Tölen im Kapitol. Wild die Zähne fletschend, kurrend und bellend kurz davor mich in Stücke zureisen oder wenigstens an mein Hossenbein zu pinkeln. Der kurze Wortwechsel war einbisschen wie in einem Film, auch dass der Kerl verschwand gehörte beihnahe zur Inszinierung,deswegen störte es mich nicht im Geringsten als er mir einen bitterbösen Blick zuwarf. Ich hatte den nächsten Zwischensieg errungen, in dem sich das Mädchen auf meine Seite gestellt hatte. Gerade als sie sich umdrehte legte ich fast ein bedauerndes Gesicht auf und erhob mich ächzend. "Komm ich geb dir was, du bist sicher nicht wild darauf in meinem Zeug zu wühlen", sagte ich monoton und ging ohne auf ihre Reaktion zu waren in Richtung Treppe.

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