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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 9:39 pm
Kimi:
"Nein - nun ja schon, wenn es sein muss. Aber wir sollten einfach versuchen das Thema zu meiden", meinte ich. Rana schien nicht sehr überzeugt zu sein. Aber blieb uns eine andere Wahl? Ja wir könnten Pesh und Fin vertrauen. Aber was, wenn sie es nicht schafften? Fin hatte gestern angedeutet, dass es nicht sicher war ob sie uns helfen könnten. Was wenn das nicht klappte und wir dann wirklich in der Arena landen würden um uns gegenseitig töten zu müssen. Das könnte ich nicht.
"Das hab ich doch gar nicht gesagt", meinte ich und schloss ebenfalls noch einmal die Augen. Okay, vielleicht hatte ich es doch gesagt.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 9:50 pm
Finley:
"Ich muss dann los", flüsterte ich am Ohr meiner Frau. Vor über einer Stunde war ich aufgestanden und bin meine im Kapitol übliche Runde gejoggt. Anschließend hatte ich geduscht und jetzt beugte ich mich, voll angezogen und aufbruchsbereit, über Pesh die noch schlief. Mir war es wichtig, dass Pesh sich ein paar Momente Erholung gönnte, weshalb ich sie seit wir hier waren noch keinmal aufgeweckt hatte. Auch wenn sie meine Verabschiedung erfahrungsgemäß weckte und sie daraufhin aufstand. Sanft küsste ich sie auf die Stirn und streichelte über ihre Wange. "Ich liebe dich", flüsterte ich.
Ich saß bereits im Gemeinschaftsraum als es noch völlig ruhig im Center war. Das Training begann erst in ein paar Stunden und ich stellte es den Kindern frei, ob sie früher aufstehen und mit mir trainieren wollten oder nicht. Ich war noch nicht lange da als Kimi sich über den Flur in Ranas Zimmer schlich. Sie schien mich nicht zu bemerken und ich machte sie nicht auf mich aufmerksam. Wahrscheinlich hatten sie ihre Fluchtpläne noch nicht vergraben, doch das war jetzt das geringere Problem. Es würde nicht funktionieren, davon war ich überzeugt. Welche Konsequenzen es nach sich ziehen würde konnte ich allerdings nicht abschätzen. Ich müsste einfach mein Bestes tun dafür zu sorgen, dass die Kinder am heutigen Tag Vertrauen schöpften und ihre Pläne verwarfen.
Während ich wartete ging die Sonne langsam auf. In meinem Kopf spielten sich etliche Szenarien ab, wie Swell von Peshs Aufenthalt bei mir hatte erfahren können und was ich unternehmen würde sobald ich meine Familie in Sicherheit wusste.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:02 pm
Kimi:
Obwohl ich neben Rana ruhiger schlief und mich nach dem Aufwachen an keine Träume - weder gute noch schlechte - erinnern konnte, wachte ich nach nicht einmal einer Stunde schon wieder auf. 6 Uhr. In zwei Stunden würde das reguläre Training los gehen und eigentlich wollten wir ja vorher noch mit Fin trainieren. Ich seufzte leise. Am liebsten würde ich einfach im Bett bleiben und weiter schlafen. Aber das könnten wir, sobal wir hier draußen waren und irgendwo ein sicheres Versteck gefunden hatten. Langsam stand ich auf. Mein Blick blieb auf Rana hängen, der noch schlief. Kurz überlegte ich, ob ich ihn auch aufwecken sollte, entschied mich aber dagegen. Vielleicht würde er auch so aufwache und sonst tat ihm der Schlaf sicher gut.
Leise schlich ich aus dem Zimmer und in meines, wo ich mich anzog und fertig machte, bevor ich ins Gemeinschaftszimmer ging. Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich Fin dort schon sitzen sah. Ich hatte nicht geacht, dass er schon da sein würde. "Morgen", grüßte ich ihn.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:10 pm
Finley:
"Guten Morgen", grüßte ich Kimi als sie, nachdem sie erneut an mir vorbeigelaufen war ohne mich zu bemerken, beim dritten Mal erschrocken zusammen fuhr. "Rana schläft noch?"
In einer Stunde würde es Frühstück geben. Ich hatte mich dagegen entschieden das Frühstück früher servieren zu lassen. Pesh hatte mich am Vorabend darauf hingewiesen, dass ich nach keinen Vergünstigungen für unsere Kinder fragen sollte - und ich musste zugeben, dass sie Recht hatte. Es wäre zu auffällig. Spätestens wenn die Kinder verschwanden.
"Konntest Du schlafen?", wollte ich wissen und sah in die Augen meiner Tochter. Sie wirkten tiefer, ihre Gesichtzüge härter und das Mädchen das ich von zu Hause kannte schien sich schneller zu einer starken, unabhängigen Frau zu entwickeln als mir lieb war.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:20 pm
Kimi:
"Ja, ich wollte ihn nicht wecken. Ausreichend Schlaf wird doch wichtig sein, bei dem was uns bevorsteht." In der Arena wären vermutlich ein paar Stunen Schlaf schon völliger Luxus. Aber auch wenn wir - das dachte ich lieber nicht zu ende. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, Fin könnte meine Gedanken von meinem Gesicht oder so ablesen. Und das durfte heute nicht sein.
"Ich hatte Albträume", erwiderte ich ehrlich, aber schulterzuckend. Vielleicht hätte ich Rana och aufwecken sollen. Es war eigenartig jetzt allein hier mit Fin zu sein. Und mein Bruder sollte ja auch trainieren. Aber vielleicht würde er eh bald aufwachen und er hatte schließlich gestern einen halben Tag mehr trainiert als ich. "Also üben wir gleich weiter?", wollte ich wissen.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:25 pm
Finley:
"Wieso erzählst du mir nicht wie es dir geht?", fragte ich Kimi als sie wissen wollte, ob wir gleich trainieren wollten. Ihren Einwand mit den Alpträumen nahm ich mit einem Nicken zur Kenntnis. Ich wusste was ein Leben mit Alpträumen bedeutete und es tat mir leid, dass Kimi dies nun durchstehen musste und hoffte, dass es sich um eine Phase handelte und bald vorbei war. Kimi zuliebe. "Ehrlich", forderte ich. Keine Lügen, keine Beschönigungen.
Ich deutete mit einem Kopfnicken auf das Sofa mir gegenüber und hoffte, Kimi gäbe sich einen Ruck und würde sich mir öffnen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:36 pm
Kimi:
"Nein." Ich schüttelte den Kopf. Mittlerweile kam ich mir selbst ziemlich trotzig vor, wesswegen ich schnell hinzu fügte: "Es ist doch wohl wichtiger, dass ich lerne zu überleben." Das erschien mir im Moment wirklich wichtiger, als darüber zu reden, wie es mir ging. Außerdem wusste ich nicht so genau, ob ich es ihm verraten wollte. Trotz des Gesprächs gestern, war ich noch immer nicht ganz wieder versöhnt mit ihm.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:46 pm
Finley:
"Nein, ist es nicht", seufzte ich und erhob mich. Kimi vertraute uns oder mir noch immer nicht. Und blockte jeden persönlichen Kontakt ab. Ich überlegte ob ich ihr erklären sollte, wieso es wichtig war über seine Gefühle zu sprechen und welche Kraft man daraus schöpfen konnte - selbst aus negativem. Wie man negative Energie in geistige Überlegenheit verwandelte ...
Anstatt dessen trat ich mit traurigen Augen auf sie zu. Ihr Verhalten war nachvollziehbar, und dennoch enttäuschte es mich. "Was möchtest du lernen?", fragte ich sie. "Wenn es dir egal ist üben wir nochmal das Überwältigen..."
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:53 pm
Kimi:
Ich zuckte bloß mit den Schultern, als Fin meine Frage verneinte. Wenn er das so sah, aber ich würde trotzdem nicht unbednigt darüber reden, wie es mir ging. Es war ja nicht viel anders, als in den letzten Tagen. Noch immer die Angst vor er Arena. Die völlige Ungewissheit, was uns erwarten würde. Und dann eben der doch kleine Funken Hoffnung, dass sich an diesem Schicksal noch etwas ändern ließ.
Zum Glück hackte Fin nicht noch einmal nach. Aber er schien traurig darüber zu sein. "Okay, ich denke, dass ist gut", meinte ich und stellte mich wieder in der Mitte des Raumes so hin, wie gestern um ihn umwerfen zu können, sobald er angriff.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 10:59 pm
Finley
Ich ließ mich von Kimi aufs Kreuz legen. Wie schon am Vortag musste ich nachhelfen, ersparte ihr dadurch ein Scheitern. Doch beim vierten Mal kam ich tatsächlich ins Straucheln und beim fünften Mal brachte sie mich ohne Schummeleien in Sekundenschnelle in die Horizontale. Zum Glück war ich nicht empfindlich, sonst hätte ich die nächsten Tage ein paar blaue Flecken mehr.
"Das ist gut", lobte ich Kimi während ich mich wieder aufrappelte. Ich ließ mich von ihr nicht auf die Füße ziehen sondern bestand darauf, selbst aufzustehen. Auch eine Art von Abweisung. In der Hoffnung, dass Kimi die Parallele erkannte und sich vielleicht doch noch öffnete.
Und während Kimi mir beim Aufstehen zu sah machte ich einen Satz und umschlang von hinten Kimis Kehle mit meinem Arm. Dine Bewegung und ich könnte ihr das Genick brechen - sie war derzeit handlungsunfähig. Wenn sie trat konnte sie mich nicht so erreichen, dass es weh tat, und ihre Arme würden nur die Luft treffen. "Was machst du jetzt?", wollte ich wissen. Ich achtete darauf, dass ich sie nicht zu fest umschlang sodass ihr die Panik, die man bei einem solchen Angriff in sich aufkommen spürte, erspart blieb.
(ot: nach dem nächsten Beitrag bin ich offline)
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 11:18 pm
(okay, gute nacht )
Kimi:
Etwas Stolz stieg in mir hoch, als ich Fin umwarf und er mich dieses mal sogar dafür lobte. Meine ausgestreckte Hand ignorierte er jedoch und rappelte sich ohne Hilfe hoch. Na ja, wenn er meinte.
Erschrocken keuchte ich auf, als er plötzlich seinen Arm um meine Kehle schlang. Schlechter Verlierer, war mein erster Gedanke, bevor ich merkte, dass es wohl ein neuer Trainingsschritt war. Ich versuchte Fin gegen das Schienbein zu treten oder zu schlagen, traf jedoch weder mit meinen Füßen noch mit meinen Händen eine empfindliche Stelle. Er drückte zwar nicht fest zu, trotzdem war es extrem unangenehm und etwas beängstigend sich scheinbar nicht wehren zu können. Ich packte mit meinen Händen seinen Arm und versuchte ihn weg zu ziehen. Ohne ersichtlichen Erfolg. Dafür war er zu stark. Also vergrub ich erst einmal meine Fingernägel in seinem Arm. Es half auch nichts, aber vielleicht tat es ihm ein bisschen weh. Da das auch nicht den gewünschten Erfolg brachte und ich doch langsam in Panik geriet. Riss ich meinen Arm nach oben und hinten und versuchte seine Nase zu treffen.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 11:31 pm
Finley:
"Schschschscht", versuchte ich Kimi zu beruhigen die langsam panisch wurde. "So verausgabst du dich nur.", erklärte ich ihr. "Egal was du machst - es funktioniert nicht. Im dümmsten Fall zerrst du dir noch irgend etwas." Ich wartete, bis Kimi still hielt und redete dann, an ihrem Ohr flüsternd, weiter.
"Ich habe euch gestern schon erklärt, dass der Angriff nicht das wichtigste ist. Du darfst dich nicht darauf konzentrieren, den Angreifer verletzen zu wollen. Dein Ziel ist es, dich unbeschadetet zu befreien. Wobei die Betonung auf unbeschadet liegt." Ich musste doch tatsächlich etwas lächeln. "Okay ... Ich lass' dich jetzt wieder los. Aber ich greife dich wieder an - fester das nächste Mal. Du wartest, bis du denkst dass ich mich sicher fühle - und dann lässt du dich mit etwas Schwung und deinem vollen Körpergewicht auf mich fallen. So als wolltest du mich stürmisch umarmen - nur eben mit dem Rücken. Wichtig ist, dass du bis dahin stur stehen bleibst. Der Angreifer darf nicht merken was du vor hast. Allerdings darfst du dich auch nicht großartig wehren weil das ist nur verschwendete Energie und Kraft... Klingt blöd, aber das ist die einzige Möglichkeit überhaupt da raus zu kommen.", erklärte ich. "Vertrau' mir", forderte ich wieder.
Dann ließ ich Kimi los. Noch ehe sie sich gesammelt hatte packte ich sie wieder. Ich hatte zwar angedroht, dass ich sie fester packen würde, aber ich unterließ es. Sie sollte nicht wieder Panik bekommen. Anstatt dessen hielt ich sie hinten in ihrem Hosenbund fest und schränkte ihr Bewegungsfeld dadurch noch mehr ein. Innerlich hoffte ich, dass Kimi meinen Rat befolgte. Es würde funktionieren. Und vielleicht machte es ja doch noch 'klick' bei Kimi und sie würde umdenken. Letzteres bezweifelte ich allerdings.
(ot: Danke, dir auch!)
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... So Sep 02, 2012 11:54 pm
Kimi:
"Hm." Leicht beleidigt presste ich die Lippen zusammen und gab dann doch meine Gegenwehr auf. Das es sich nichts brachte, hatte ich ja selbst bemerkt. Aber ich würde gerne etwas finden, mit dem ich es doch schaffen würde.
Ich hielt still, während mir Fin einige Anweisungen gab. Okay, still halten. Nicht wehren. Warten, dass der Angreifer sich sicher fühlt. Dann zurück fallen lassen mit dem gesamten Gewicht. Ihn umreißen. Klang einfach. Klang aber auch so, als hätte ich dafür in der Arena keine Zeit. Da würde mir der Gegner vermutlich zuvor schon eine Waffe in den Leib treiben oder mir das Genick brechen. Ich schob die Gedanken beiseite und versuchte mich eher auf die Aufgabe zu konzentrieren.
Vertrau mir. Wieder dieses nervende vertrau mir. Langam wurde das Wort das Unwort der Woche. Warum Fin so darauf bedacht war, dass ich, dass wir ihm vertrauen sollten, verstand ich immer noch nicht. Vielleicht war das seine Masche als Mentor?
Erleichtert atmete ich tief ein, als sein Arm von meiner Kehle verschwand, obwohl er mir nicht die Luft abgeschnitten hatte. Im nächsten Moment packte er mich jedoch wieder von hinten. Reflexartig versuchte ich erneut nach ihm zu treten und scheiterte wieder. Erst da besann ich mcih seiner Worte von zuvor und hielt nun wirklich still. "Und jetzt?", fragte ich, als er mich auch noch am Hosenbund packte. Als er jedoch zu einer Antwort ansetzte, sprang ich halbnach hinten, halb ließ ich mich nach hinten fallen. Und riss ihn wirklich um.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 10:08 am
Finley:
Anfangs wehrte sich Kimi wieder, doch sie schien sich zu besinnen – und riss mich ohne Probleme zu Boden. Mit ihrem Ellebogen traf sie dabei im Fall ziemlich unsanft mein Magendreieck woraufhin ich keuchend Luft ausstieß. Volltreffer. Es dauerte ein paar Augenblicke, ehe ich mich gefangen und den Schmerz soweit unter Kontrolle hatte, dass ich etwas sagen konnte – wenn auch ziemlich verkrampft. „Sehr gut“, lobte ich Kimi und zwang mich zu einem Lächeln. „Das machen wir noch ein paar Mal“, bat ich. „Gleich“, gab ich mir noch ein paar Momente Pause. Ich rappelte mich nicht mal hoch sondern stütze mich nur mit den Ellebogen um den Körper etwas aufrecht zu halten. Kurz überlegte ich sie zu bitten, die Ellebogen das nächste Mal nicht mit einzusetzen, doch im Ernstfall wäre es das Beste, was sie tun konnte. Also schwieg ich und zwang mich erneut zu einem Lächeln. „Genau so musst du das machen! – Und nur so schaffst du es da raus zu kommen. Wenn Dich einer so schnappt versucht er Erfahrungsgemäß dein Genick zu brechen.“ Es fiel mir nun leichter über solche Details zu sprechen. Ich stellte mir einfach vor dass dies Eventualitäten der Flucht und keine Szenarien aus der Arena seien. „Der Angreifer rechnet damit, dass du dich wehrst und lehnt sich mit seinem Gewicht über seinen Körperschwerpunkt um das Gleichgewicht zu halten. Da sicher sich keiner nach hinten ab …“ Bei diesen Worte versuchte ich aufzustehen – was mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht, welches ich in ein Lächeln zu verwandeln versuchte, gelang. „… und deshalb klappt das eigentlich jedes Mal, egal gegen wen du dich verteidigen musst. Allerdings gilt hier: je kleiner die Person desto schwieriger ist es. Aber du bist ja selbst nicht so groß von daher dürftest du da keine großen Probleme bekommen.“
Obwohl wir wahrscheinlich nicht gerade leise waren drang noch immer kein Laut aus Ranas Zimmer. Aber so konnte ich mit Kimi üben und ich genoss die Zeit allein mit meiner Tochter. Sie war sauer, wütend, fühlte sich verraten. Und ich wollte, dass sie diese Gefühle zu nutzen wusste – auch wenn sie nicht darüber sprach. Es gab viel, was ich mit ihr und auch Rana üben wollte. Unten in der Trainingshalle konzentrierten sie sich aufs Töten. Ich wollte Selbstverteidigung und Notwehr üben. Den Gegner handlungsunfähig machen ohne ihn zu töten. „Okay, machen wir das jetzt noch ein-/zweimal“, schlug ich vor und nahm mir vor, mich besser anzuspannen um noch einen Hieb in die Magengrube besser verdauen zu können. „Und dann zeig’ ich dir wie man ordentlich zuschlägt.“ Ich hatte ein paar Trainingsutensilien, in einem großen Beutel neben dem Sofa verstaut, mitgebracht. Die waren alle aus dem Trainingscenter für Friedenswächter – geliehen versteht sich. Wieder einmal hatten die Avox viel riskiert um uns zu helfen. Allein deshalb wurde ich das Gefühl nicht los, dass viel mehr dahinter steckte als nur die Rettung unserer Kinder…
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 6:00 pm
Kimi:
Als ich Fin umwarf, keuchte er schmerzerfüllt auf. "Sorry", murmelte ich, während ich mich wieder hoch rappelte. Es hatte zumindest so weit geklappt, dass ich frei gekommen war. Die Technik war irgendwie witzig. Verwundert sah ich Fin an, als er mich mit gepresster Stimme dafür noch lobte. Irgendwie skurriel, ich tat ihm weh und er erachtete das auch noch als gut. Okay in Anbetracht was uns zumindest angeblich noch bevor stand, war es vielleicht sogar gut. Trotzdem. Ich nickte, bei seiner Erklärung warum das funktieonierte. Interessant. Woher Fin das wohl alles wusste oder wer es ihm damals beigebracht hatte?
Wir übten diese Taktik noch ein paar mal. Es klappte wirklich immer wieder, auch wenn ich den Verdacht hatte, dass Fin sein Gewicht anders verlagern könnte um zu verhindern, dass ich ihn umwarf. War vermutlich auch so, nur wollten wir ja die Angriffssituation nach stellen.
"Machen wir eine Pause?", wollte ich nach einiger Zeit wissen. Ich hatte Fin erneut umgeworfen und saß nun am Boden neben ihm. Ich hatte ihn erneut mit dem Ellbogen irgendwo erwischt und er verzog wieder das Gesicht schmerzhaft. Aber auch ich war etwas ausgepowert. "Vielleicht sollten wir Rana auf wecken", schlug ich dann noch vor, erhob mich aber trotzdem nicht.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 6:58 pm
„Ja, sollten wir vielleicht“, stimmte ich Kimi zu. „Aber man weiß nie wann man das nächste Mal gut schlafen kann – deshalb bin ich dafür ihn so lange schlafen zu lassen bis er aufwacht oder es wirklich nicht mehr anders geht.“ Die letzten zwanzig Minuten war Kimi immer besser in dem geworden, was sie tat. Meine Ratschläge nahm sie nicht nur an sondern setzte sie ziemlich schnell um und hatte damit Erfolg. Die Schmerzen die sie mir dabei unabsichtlich zufügte sah ich für mich selbst als gutes Training für das, was uns möglicherweise bevorstand. Zu lange war ich keine körperlichen Schmerzen mehr gewohnt – die vom Training einmal ausgenommen. Somit war das eine gute Übung. Allerdings hatte ich den Verdacht, dass sie mir eine Rippe geprellt hatte – ein Knacken hatte ich nämlich nicht gehört. So wie es sich anfühlte könnte sie zwar auch gebrochen sein, bestimmt war ich aber nur überempfindlich. Weichei, schimpfte ich mich.
„Du machst das wirklich gut“, lobte ich Kimi wieder während ich mich mühsam aufrappelte. Pause klang wirklich verlockend. Allerdings war das Ruhen bei Erschöpfung gefährlich. Kurz überlegte ich, Kimi noch einmal zu fragen wie es ihr ging – hatte jedoch nicht die mentale Stärke eine erneute Abfuhr einzustecken. „Du bist erschöpft, oder?“, hakte ich stattdessen nach. Zeit für eine Antwort ließ ich Kimi nicht. „Ich kann dich zu nichts zwingen aber ich habe eine große Bitte: Heute, unten beim Training. Geh‘ über deine Grenzen hinaus. Ich weiß du bist fit und kannst wirklich viel aushalten – wie dein Bruder auch. Ihr habt eine Ausdauer darum beneide ich euch manchmal“, lächelte ich, ehe meine Miene wieder ernst wurde. „Aber manchmal erfordert es die Situation, dass man über seine Grenzen hinaus geht.“ Ich dachte dabei weniger an die Arena als an die mit Sicherheit strapaziöse Flucht. „Wenn wir verfolgt werden und sind müde und erschöpft müssen wir auf jeden Fall weiter laufen!“, mahnte ich und bemerkte erst beim zweiten Ausrutscher, dass ich in den Plural verfallen war. Hoffentlich war Kimi es nicht aufgefallen. „Wenn man sehr müde ist blockiert der Körper irgendwann. Krämpfe sind da noch das Angenehmste.“ Ich wusste wovon ich sprach. „Es ist wichtig, dass sowohl Du als auch dein Bruder einmal dieses Szenario durchlauft. Egal ob ihr noch könnt oder nicht: Macht weiter! Euch wird schlecht und ihr bekommt Krämpfe, irgendwann könnt ihr eure Muskelbewegungen nicht mehr anständig kontrollieren … keine angenehme Sache“, gab ich zu. „Aber ihr habt die ganze Nacht euch zu erholen. Eure Mum und ich würden uns um Euch kümmern heute Abend … Und morgen früh wärt ihr wieder fit.“ Es klang barbarisch, war in meinen Augen aber wirklich notwendig. „Wenn du einmal weißt, was auf dich zukommt und weißt, dass du es schaffst, ist es im Ernstfall ein Kinderspiel.“ Ich schwieg. Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes sagen. „Kimi, Du hast in deinen Augen vielleicht keinen Grund dazu. Aber verlass‘ dich auf Mum und mich. Wenn nicht auf mich dann auf deine Mum. Ich versprech‘ nichts was ich nicht halten kann, das weißt du … aber wir sorgen dafür, dass ihr beide wohlbehalten ganz alt werdet!“, flüsterte ich kaum hörbar und zog Kimi an mich. Sollte sie sich doch wehren, in diesem Moment war es mir egal. Noch ehe sie sich wehren konnte küsste ich sie sanft auf den Scheitel. Jetzt könnte sie schimpfen. Sich wehren. Sich mir entziehen. Wenn sie es für nötig hielt sogar aus dem Trainingscenter abhauen – was auch immer das für Folgen hätte. „Ich liebe dich“, flüsterte ich. „Wir lieben dich, euch beide. … und wir passen auf Euch auf!“
Wahrscheinlich hatte ich schon zu viel gesagt – oder genau das Falsche. Mehr würde ich nicht sagen. Mehr konnte ich auch gar nicht sagen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 7:27 pm
Kimi:
Prüfend sah ich Fin an. Meinte er das ernst? Wäre es wirklich gut uns beim Training so zu überpowern? Oder wollte er nur damit erreichen, dass wir heute Abend auch keinen Fluchtversuch starten könnten, weil wir zu erledigt wären? Im ersteren Fall könnte es vielleicht wirklich hilfreich sein, wer wusste wie lang unsere Flucht werden würde. Andererseits wäre damit wirklich heute Abend nichts mehr zu machen und im schlimmsten Fall - wer sagt denn, dass eine Nacht Ruhe wirklich reichen würde - wären wir auch morgen noch nicht wieder ganz fit, dann hätten wir kaum mehr die Möglichkeit für eine Flucht. Dann wären wir womöglich schneller in der Arena als uns lieb war.
"Warum hast du gesagt 'wenn wir verfolgt würden'?", hackte ich nach, als mir auffiel dass er sich bei dem Satz mit hinein gezogen hatte. Er würde nicht in die Arena kommen, also von wem sollte er verfolgt werden? Ich befreite mich aus seinen Armen und sah ihn prüfend an. Das wollte ich jetzt wirklich wissen. Könnte es sein, dass sie doch auch etwas ausbrüteten? Zumindest glaubte ich ein paar Andeutungen gehört zu haben. Aber würden sie das echt tun? Ich meine, Fin war immer so korrekt, wenn es darum ging die Regeln des Kapitols einzuhalten. Aber vielleicht hatte Mama ihn überzeugt. Es war eine alberne und vermutlich lächerliche Annahme. Trotzdem, wie wollten sie sonst dafür sorgen, dass wir richtig alt werden würden? Zwölf und sechzehn erschienen mir nicht besonders alt. "Also?", bohrte ich noch einmal nach, da ich noch keine Antwort bekommen hatte.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 7:40 pm
Finley:
Es war ihr also aufgefallen. „War keine Absicht“, behauptete ich – was ja auch stimmte. „Entschuldige.“ Ich schwieg kurz. „Überleg‘ dir das mit dem Training heute“, bat ich. Durch die Möglichkeiten, die man hier im Kapitol hatte, wären sie womöglich noch am Abend wieder fit. Und dann öffnete sich die Tür und Rana tapste schlaftrunken heraus. Genau im richtigen Moment …
Rana:
Ich war aufgewacht und Kimi war weg. Also machte ich mich auf die Suche nach ihr. Als ich ins Wohnzimmer kam saß sie neben Dad auf der Couch und starrte ich böse an. „Guten Morgen“, murmelte ich in die Runde. „Guten Morgen, Rana. Gut geschlafen?“, fragte mich Dad. Etwas skeptisch sah ich ihn an, ehe ich zögerlich nickte. „Ich hab geschlafen.“, antwortete ich ausweichend. „Was macht ihr?“, wollte ich wissen. „Habt ihr schon trainiert?“ Ohne mich? Wobei Kimi ja überlegen sollte, von daher wäre es wohl in Ordnung. Die kurz aufgekommene Wut war verraucht, auch wenn ein bitterer Beigeschmack blieb. „Wann gibt’s Frühstück?“, hängte ich gleich hinten dran. Ich zwänge mich zwischen Dad und Kimi und ließ mich auf die Couch über ihnen plumpsen. "Also?" In was war ich da reingeplatzt?
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 7:54 pm
Kimi:
Es war keine Absicht. Etwas enttäuscht ließ ich die Schultern hängen. Also hatte ich wohl doch zu viel hinter seinen Worten vermutet. Na schön, das hieß dann heute Abend, good bye Trainingscenter. "Ich überlegs mir", versprach ich zumindest vorerst. Überlegen bedeutete ja nicht, dass ich es wirklich machen würde.
In dem Moment ging die Tür auf und Rana kam noch fast im Halbschlaf herein. "Guten Morgen", begrüßte ich ihn auch. Merkte aber sofort den vorwurfsvollen Blick, den er mit einer Frage gleich unterstrich. "Ja, haben wir", gestand ich ehrlich: "Du hast vorhin so gut geschlafen, da wollte ich dich nicht noch einmal wecken." Entschuldigend sah ich ihn an. Hoffentlich nahm er mir das jetzt nicht krumm. Aber dafür könnte er die restliche Zeit mit Fin trainieren, wenn er wollte. Ich wollte ihn damit wirklich nicht schaden oder mir einen Vorteil heraus nehmen. Hoffentlich dachte er das nicht von mir.
"Stimmt Frühstück wäre jetzt echt gut", stimmte ich ihm zu. Ich hatte richtig Hunger nach dem Training. Rana zwängte sich zwischen Fin und mich auf die Couch und ich rutschte leicht grinsend etwas zur Seite, damit er genügend Platz hatte.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 8:00 pm
Finley:
Ich merkte, dass die Situation mich aus heiterem Himmel wieder zu überfordern drohte. Wenn Pesh jetzt nur hier wäre.
"Okay, ich kümmere mich darum, dass euer Frühstück kommt und bin in ..." Ich sah auf die Uhr " ... einer viertlen Stunde wieder da, okay? Falls ihr schon früher fertig seit dann kannst Du deinem Bruder ja erzählen was wir geübt haben", bat ich Kimi. "Bloß nicht ausprobieren!", warnte ich dann gleich. "Wartet, bis ich wieder da bin."
Ich biss die Zähne zusammen und stand auf. Ich würde Pesh suchen. Wir mussten den Kindern etwas sagen ... sie entglitten uns sonst völlig. Ohne eine Antwort abzuwarten rauschte ich hinaus. Vor der Tür stand Rose. Wir hatten am Morgen schon gesprochen und ich nickte ihr nur kurz zu. In schnellem Gang lief ich zum Ausgang des Trainingscenters ehe ich, vor Schmerz laut aufstöhnend, in Richtung Pesh joggte...
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 8:35 pm
Pesh:
"Glaubst du, dass er etwas damit zu tun hat?" Ich stand vor der Villa von Swell. Mein Exboss hatte um diese Jahreszeit viel zu viel zu tun um hier zu sein, wodurch ich nicht befürchten musste, ihm über den Weg zu laufen. Judith, die noch immer für ihn arbeitete, zuckte mit den Schultern. Eigentlich hat es ihn nicht gekümmert, was mit dir passiert ist. Aber andererseits, wenn er es zufällig heraus gefunden hat, wäre es ihm schon zu zu trauen. Ich nickte, das selbe hatte ich auch schon gedacht. Wenn er etwas damit zu tun hat, dann - Sie machte eine Geste, als würde sie ihm den Hals zu drücken und ihn gleichzeitig das Genick brechen wollen. Ich lächelte leicht. Danke, aber lieber nicht. Nicht dass sie dir noch etwas antun. Außerdem, wenn er wirklich Schuld hat, nehme ich ihn mir persönlich noch vor. Es war so ungewohnt mit Judith richtig zu sprechen, dass ich sofort wieder in die Gebärdensprache verfiel. Natürlich. Es tut mir so leid für dich. Aber du kannst auf unsere volle Unterstützung bauen, versicherte sie mir erneut. Danke. Erleichtert umarmte ich sie. Es war erstaunlich, wie einfach es eigentlich war, eine riesige Front aufzubauen nur um unseren Kinder zu retten. Und sie alle riskierten dabei ihr Leben. Vielleicht könnte man so sogar mehr erreichen. Aber vorerst zählte nur die Sicherheit von Kimi und Rana.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 8:42 pm
Finley:
"Da bist du ja", keuchte ich. Der Weg war nicht lang gewesen doch meine Rippe machte mir ganz schön zu schaffen. "Hallo Judith", brachte ich noch hervor ehe ich ein paar Mal tief Luft holte. "Was macht ihr hier?" Ich war eigentlich durch Zufall hier vorbei gekommen und hatte nicht damit gerechnet, Pesh hier zu finden. "Egal. Pesh ich muss mit Dir reden - Judith, entschuldigst du uns einen Moment?", fragte ich. Als diese freundlich nickte zog ich Pesh ein Stück mit und wir gingen nebeneinander die Straße entlang um keinen Verdacht zu erregen.
"Wir müssen es ihnen sagen", drängte ich und fiel ohne Einleitung mit der Tür ins Haus. "Sie entgleiten uns." Wobei es sicher keine Einleitung brauchte. Pesh wusste, worum es ging. Und sie wusste, was dran hing.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 8:59 pm
Pesh:
Hallo Fin, was machst du hier? Verwundert sah ich meinen Mann an, als er plötzlich hinter mir auftauchte. Sollte er nicht eigentlich bei unseren Kindern sein? Er stellte mir die selbe Frage. "Ich wollte nur wissen, ob Swell etwas mit der Sache zu tun hat", antwortete ich ihm, bevor ich Judith zum Abschied noch einmal winkte und ließ mich von Fin ein Stück weg ziehen.
Erstaunt sah ich ihn an. Meinte er das, was ich dachte, dass er damit sagen wollte? "Bist du sicher?" Wir hatten schließlich schon einige Gespräche darüber geführt ob wir es ihnen sagen sollten oder nicht und waren immer wieder zu dem selben Ergebniss gekommen. Lieber nicht falls etwas schief gehen würde. Aber ich würde es ihnen auch so gerne sagen.
Finley Weston
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 9:02 pm
Finley:
"Nein, ich bin mir nicht sicher. Trotzdem halte ich es für richtig.", erklärte ich knapp. "Nicht alles. Um Himmels willen nicht alles. Aber das Nötigste. ... Pesh, sie entgleiten uns!"
Ich war neben der Spur und das Atmen fiel mir schwer. Aber ich war froh, Pesh zu sehen. Unbewusst hatte ich jedes Mal Angst, dass ihr etwas zustoßen könnte wenn ich sie nicht im Blickfeld hatte. "Ich weiß auch nicht, Kimi hat so ... so einen komischen Blick bekommen. Ich kann es auch nicht erklären, aber ..." Den Satz ließ ich unvollendet. Hilfesuchend blickte ich meine Frau an. Wenn ich schon selbst nicht wusste was ich sagen wollte, dann wusste doch sicher sie was ich meinte.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Es geht immer Schlimmer ... Mo Sep 03, 2012 9:11 pm
Pesh:
"So als ob sie etwas ausheckt?", wollte ich wissen. Das hatte ich irgendwie befürchtet, dass sie trotzdem versuchen würde zu entkommen. Kimi hatte ihren eigenen Kopf und vermutlich würde Rana auf sie hören und mit machen, egal was sie vor schlug. "Was willst du ihnen dann erzählen?" Ich wäre dafür, dass wir ihnen erzählten, dass wir einen Plan hatten um sie vor der Arena zu retten. Aber ihnen auch klar machten, dass es ein Risiko gab. Eines das ich am liebsten einfach ignorieren würde, das aber dennoch leider da war. Fragend sah ich Fin an.
"Fin, ist alles okay mit dir?" Mir fiel auf, dass er etwas käsig wirkte und nach Atem rang. Eigentlich nichts ungewöhnliches, wenn er den ganzen Weg gejoggt war. Trotzdem schien etwas anders zu sein als sonst. Besorgt musterte ich ihn.