Zug von Distrikt 7

Ich blicke meinen Schwester an. Wie sie herum heuchelt, dass es auch gute Seiten hat. Ich kenne sie um zu wissen, dass es ihr sehr wohl etwas aus machte und das nicht nur in dem Fall, wenn wir beide zusammen gekoppelt werden sollten. Im Stillen hoffe ich, dass sie mit dem aller schwächsten Tribut zusammen kommt. Das Schlimmste was passieren kann, wäre, dass sie mit einem Karriero gechipt wird, in dem Fall dürfte es sehr schwer werden sie zu töten. Aber irgendwie schaffe ich das sicher.
"Wenn du Glück hast, stirbt dein Partner dann schon am Füllhorn", raune ich Kanya lächelnd zu.
Als hinter uns eine Stimme ertönt, werfe ich einen Blick zur Tür. Wer sagt's den, der letzte Tribut aus unserem Distrikt. Ich hoffe, dass er Kanya dafür hasst, dass sie ihn ausgesucht hat. Aber eigentlich ist er mir ziemlich egal.
"Hallo", erwidere ich seinen Gruß einsilbig, bevor ich mich wieder dem Fernseher zuwende. Bei seinem Kommentar zu der Ernte murre ich nur etwas Unverständliches, was weder zustimmend noch entgegned ist.

Ich hörte nichts mehr.Es war leiser geworden.Ich legte mein Kopf auf den Tisch und schließte meine Augen.Es war so schön ruhig und ich wünschte es würde für immer so bleiben,doch dieser Wunsch würde mir bestimmt nie gewehrt werden.Ich wollte nicht mehr alleine sein,ich wollte jemanden haben der bei mir ist und jemanden der mich liebt,doch ich war alleine.

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Entgegen meiner Erwartungen verbesserte sich das Raumklima nicht gerade, im Gegenteil: Simon ließ nur unverständliches Gemurmel erklingen und die anderen schienen auch nicht gerade begeistert. Für einen Moment fragte ich mich, was ich gerade verpasst hatte. Alle schienen irgendwie angespannt- zu sehr für meinem Geschmack. Ich warf Filini einen fragenden Blick zu. Die verstand offenbar diese nonverbale Geste und entgegnete ( immer noch in gereiztem Ton ) : " Wärst du ein bisschen früher gekommen Kenneth, hättest du mitbekommen, dass jetzt jedem Tribut ein Chip implantiert wird, der ihn mit einem Mitstreiter verbindet. Folglich können zwei Personen die Hungerspiele gewinnen ! " Ich ignorierte ihren Unterton und versuchte möglichst gefasst zu wirken. Es bleibt nur zu hoffen, dass derjenige mich, wenn es so weit ist, nicht volljammert oder sich umbringen lässt, dachte ich mir in dem Moment. Eine Sekunde später, bemerkte ich, dass mein innerer Schweinehund gerade die Oberhand übernahm. Ich zwang mich dazu, als Ausgleich für mein schlechtes Karma das nächste mal etwas Mitgefühl zu zeigen.

(Mercy ist in ihrem eigenen Wagon und nicht in dem wo Simon, Kanya, Filini und Alec sich aufhalten;))

Der Junge, denn ich ausgewählt hatte, betrat den Raum. Ich lächelte und sagte mit gespielt fröhlicher Stimme: "Hi." Dann sah ich wieder zum Fernseher und verfolgte die Ernte des 2. Distriktes. Kenneths Ansichten was die Hungerspiele anging, waren ganz anderes als die meinen und dennoch stimmte ich ihm mit einem Nicken zu. "Ich würde es verstehen, wenn du mich nun nicht besonderes magst, nachdem ich genau dich ausgewählt habe. Aber ich hoffe doch sehr, dass du mir verzeihen kannst.", sagte ich und fügte dann noch mit einem leisen Hauch hinzu: "Es tut mir Leid."

Hmm... ich war mir nicht sicher, was ich von dieser Kanya halten sollte. Zum einen hatte sie vermutlich mein Leben zerstört, zum anderen schien es ihr aber ehrlich leid zu tun. Was soll´s. Gute Vorsätze first, dachte ich mir. " Ach was... Es war vielleicht ein bisschen voreilig von dir, gerade mich auszuwählen, aber hey... Du hast mein Leben zu einem Abenteuer gemacht. " Zwar lächelte ich, ( mein umwerfendes ich-verzeih-dir-Lächeln ) jedoch wusste ich, dass ich ihr wahrscheinlich nie vertrauen könnte, was viel mit der Tatsache zusammenhing, dass sie so töricht gewesen war, mein ganzes Schicksal in einem einzigen Augenblick zu besiegeln.

Als auch das 4. Tribut namens Kenneth sich zu uns gesellte, nickte ich ihm einmal entgegen.
Auch die anderen begrüßten ihn, wobei ich interessiert zuhörte, als Kanya sich bei ihm entschuldigte, weil sie ihn gezogen hatte.
Am Fernseher waren inzwischen Bilder von Distrikt 2 erschienen, doch ich befand, dass ich mir die anderen Tribute auch noch etwas später ansehen würde können. Stattdessen wollte ich schon mal so halbwegs mit den Einzelgesprächen beginnen und fing am besten gleich bei Mercy an, da jene von diesen neuen Regeln ja auch noch keine Ahnung hatte.
Ich entschuldigte mich kurz bei den anderen und verschwand dann aus dem Abteil, um mich zu Mercy zu gesellen. Als ich beim Speisewagen vorbeikam, entdeckte ich sie beim Tisch, an welchem wir vorher gegessen hatten.
Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf auf die Tischplatte gelegt, woraufhin ihr manche Strähnen ihrer dunklen Haare ins Gesicht gefallen waren. Ich stand da eine Weile und musterte sie, da sie mich nicht bemerkt hatte, ging aber dann zu ihr hin und setzte mich ihr gegenüber zum Tisch.
"Hey, alles in Ordnung bei dir?", fragte ich sie vorsichtig.

Mein Kopf lag weiter auf dem Tisch und ich hatte weiterhin meine Augen geschlossen.Ich zuckte zusammen als ich die Stimme unseres Mentors hörte und er mich fragte ob alles in ordnung sei.Ich zuckte zusammen und setzte mich aufrecht hin.Einige Strähnen fielen mir ins Gesicht und ich strich sie schnell weg und setzte eine ausdruckslose Mine auf,ich wusste nicht ob sie mir auch gelang."Ja alles in Ordnung." meinte ich.Ich wusste sofort das er mir dies nicht glauben würde deswegen setze ich noch hinzu."Nur etwas müde." meinte ich leise.

Mercy erschrak, als ich sie ansprach, doch fing sich sogleich auch wieder, als sie erkannte, dass ich es war. Ich runzelte die Stirn, als sie mit dieser aufgesetzten ausdruckslosen Miene sagte, es sei alles in Ordnung, woraufhin sie auch augenblicklich noch hinzufügte, dass sie ebenfalls ein bisschen müde war.
Ich nickte verständnisvoll. Es war nicht schwer für mich, zu ahnen, was in ihr vorging, denn so war es schon genug Tributen aus Distrikt 7 - mich eingeschlossen - gegangen. Alle tot ..., dachte ich mir und schluckte. Nein - nicht dieses Mal! Ich musste unwillkürlich an die Neuigkeiten aus dem Fernseher denken, weswegen ich erwähnte: "Sie haben übrigens gerade neue Regeln offenbart. Dieses Jahr wird es Chips geben, die kennzeichnen, wer mit wem zusammen in der Arena ist. - Also Teams."

Es schaute mich einfach nur an und ich erwiederte ausdruckslos seinen Blick.Er erzählte mir das sie eine neue Regel eingeführt haben,ich wusste es selber schon,deswegen nickte ich einfach."Ich finde dies eine ziemlich dumme Idee und was neues können die sich auch nicht einfallen lassen!" meinte ich gereizt,doch wurde sofort wieder ruhig.Alec wollte mit mir reden,so wie es sich für einen guten Mentor gehört,doch darauf hatte ich keine lust.Ich schaute ihn nochmal an und stand auf."Ich gehe dann mal lieber." sagte ich.

Ich war überrascht, als sie auf diese neue Regel so stark reagierte, sich aber im nächsten Moment auch schon wieder gefangen hatte.
Als sie dann aber aufsprang und erklärte, sie wolle gehen, tat ich es ihr gleich und meinte: "Hey, warte." Ich sah ihr in die Augen, während sich meine Gedanken überschlugen.
Beim Abendessen war mir vorgekommen, dass sie ihr Leben schon längst aufgegeben hatte und das störte mich, denn ich hatte nicht vor, zu zulassen, dass einer meiner Tribute schon vorher aufgab, bevor alles überhaupt so richtig angefangen hatte. Es lag nicht in meiner Natur, sich mit dem Einfachen zufrieden zugeben, nur weil es eben einfacher und leichter war. Und gerade bei Mercy wollte ich das irgendwie nicht akzeptieren, weiß der Himmel warum.
Also sagte ich unvermittelt: "Du wirst kämpfen, wenn es soweit ist, hast du verstanden? Ich werde nicht zulassen, dass meine Schützlinge ohne jegliche Chancen in diese Arena gehen, aber das kann nur funktionieren, wenn du dich selbst noch nicht aufgegeben hast. Also verschwende keinen einzigen Gedanken daran, sondern setz dir das Ziel, auch wieder nach Hause zu kommen. Nur mit so einer Einstellung kannst du die Spiele überstehen." Ich blickte ihr dabei direkt in die Augen und wartete ihre Reaktion ab.

"Hey warte!" rief er und ich blieb stehen.Ich schaute nach hinten zu ihm und fragte."Was?".Er fing an zu reden."Du wirst kämpfen, wenn es soweit ist, hast du verstanden? Ich werde nicht zulassen, dass meine Schützlinge ohne jegliche Chancen in diese Arena gehen, aber das kann nur funktionieren, wenn du dich selbst noch nicht aufgegeben hast. Also verschwende keinen einzigen Gedanken daran, sondern setz dir das Ziel, auch wieder nach Hause zu kommen. Nur mit so einer Einstellung kannst du die Spiele überstehen." Das war mal ein langer Vortrag,doch es war mir egal."Vielleicht will ich nicht nach Hause,vielleicht will ich nicht mehr leben,vielleicht will ich das einfach alles nicht." bei jedem Wort wurde ich lauter.

Ich erwiederte sein umwerfendes Lächeln und wolltes schon etwas sagen, als Alec sich von uns verabschiedete. Mit gespielt entäuschter Miene sah ich ihm nach. Okay, ich war wirklich einwenig entäuscht, da ich ja eigentlich mit ihm später noch alleine reden wollte, aber was solls. Ich werde ihn dann später einfach persönlich aufsuchen. Ich nahm mir noch etwas Popcorn von Simon und sah weiter die Ernten an.

Fassungslos starre ich meine Schwester an, als sie sich bei dem Jungen entschuldigt. Ha, das ich nicht lache. Das kauft ihr der Typ doch nicht echt ab, oder? Ich meine, ernsthaft! Aber vermutlich glaubte er ihr, alle glaubten ihr immer. Zum Teufel noch mal, wie schafft Kanya das nur immer wieder. Immer ihre alte Taktik alle um den Finger zu wickeln, ich könnte kotzen.
Als sie sich auch noch einbildet meine(!!) Popcorn zu nehmen, reicht es mir. Im letzten Moment besinne ich mich, dass sie anzubrüllen einen sehr schlechten Eindruck von mir machen würde. Stattdessen lecke ich meinen Zeigefinger ab und tippe damit das Popcorn in ihrer Hand an. Ätsch. Es ist zwar kindisch, aber mir doch egal.
Schelmisch lächle ich sie an: "Lass es dir schmecken."

Als Alec sich aufmachte, um nach Mercy zu sehen, war ich schon etwas enttäuscht. Es kam mir so vor, als würden wir ihm wirklich etwas bedeuten. Ich hatte mich noch nie so sehr mit den Hungerspielen befasst und es gab zu viele Fragen, die mir im Kopf rumschwirrten. Jedenfalls verzichtete ich darauf meine Neugier dieser Gewitterziege Filini preiszugeben und beschäftigte mich mit der Situation, die sich genau vor meiner Nase abspielte. Es gab anscheinend eine Spannung zwischen Simon und Kanya. Obwohl ich normalerweise nicht der Feinfühlige war, bemerkte ich sofort, dass es keine Spannung der "guten Art" war. Nach dem Beispiel von Kayla langte ich ebenfalls bei Simons Popcorn zu. " Du hast doch bestimmt nichts dagegen, Kumpel !? " Das war eine von meinen Strategien. Zuerst nehmen, dann fragen. So war es dem Gegenüber fast unmöglich "Nein" zu sagen.

Ich lauschte ihren Worten und spürte, dass ich da einen Punkt getroffen hatte, der ihr Schmerzen bereitete. Was auch immer sie erlebt hatte - ich wusste es nicht und wollte sie auch nicht zwingen, es jemanden beziehungsweise mir zu beichten.
Stattdessen sagte ich leise etwas, das kaum einer aus meinem Distrikt außer meiner Familie wusste: "Das Kapitol ... Präsident Snow hat vor fünf Jahren meine damals neunjährige kleine Schwester entführt und damit gedroht, sie umzubringen, wenn ich nicht tue, was immer von mir verlangt wird... Ich hab sie seither nie wieder zu Gesicht bekommen und auch keine Ahnung, wo sie ist, doch ich habe nie aufgegeben, auch wenn ich so tue, als ob ich ihm gehorche."
Keine Ahnung, warum ich ihr das plötzlich erzählte, aber ich vertraute ihr irgendwie und wollte ihr zugleich damit verdeutlichen, dass jeder Mensch einmal einen Punkt in seinem Leben erreichte, in dem er zwischen einfach und schwierig wählen konnte. Man musste nur den Mut aufbringen, sich ein Ziel zu setzen und nicht aufzugeben, auch wenn es nicht leicht werden würde.
"Wähle nicht den einfachen Weg", murmelte ich noch, ging dann an ihr vorbei aus dem Waggon und schlug den Weg zu meinem Zimmer ein.
Ich hoffte für Mercy, sie würde eine Nacht darüber schlafen und die Welt morgen mit etwas anderen Augen sehen. Ich selbst zumindest hatte genug von den Hungerspielen für den heutigen Tag und wollte eigentlich nur mehr ins Bett.

Er redete leise und erzählte mir etwas.Ich merkte sofort das er es voher niemanden erzählt hat,wieso dann gerade mir?Und wieso gerade jetzt?"Wähle nicht den einfachen Weg", murmelte er und machte sie auf den weg zu gehen.Automatisch rannte ich ihm hinterher und packte ihm am Arm."Tut mir leid." meinte ich."Bei mir ist es vielleicht nicht so schlimm,aber ich war mein ganzes Leben alleine.Meine Eltern wollten mich nie und für die war ich nur ein schrecklicher Unfall,alle denen ich jemals begegnete hassten mich.Ich hatte nie jemanden und wurde auch nie geliebt.Ich habe nichts wozu es sich zu Leben lohnt,also wieso sollte ich mir mühe geben?Um weiter gehasst zu werden?" meinte ich und ließ sein Arm los.

Ich verzog das Gesicht als er mein Pocorn mit seinen wiederlichen, abgeschlatzen Fingern berührte. Es war kindisch, doch wie schon als wir kleiner waren widerte es mich einfach nur an.
Ich starrte ihn wütend an und hatte lust ihm die Schüssel Popcorn ins Gesicht zu schmeißen, doch bevor ich mich auch nur bewegen konnte mischte sich Kenneth schon ein.
Wie ich griff er einfach so in die Schüssel und fragte erst hinterher. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Ich mochte Kenneth jetzt schon.

Überrascht wandte ich mich um, als mich Mercy am Arm packte, als ich kurz vor meiner Zimmertür angelangt war.
Ich zögerte kurz, bevor ich ihr antwortete, legte aber dann eine Hand auf ihre Schulter und meinte: "Dir muss nichts leid tun, du kannst nichts für die Dinge, die mir geschehen sind. Aber ich kann dir sagen, dass du dir nicht die Mühe geben sollst, um weiter gehasst zu werden, nein, sondern, um zu zeigen, dass du es genauso wie jeder andere Mensch auf dieser Welt verdient hast zu leben - verdient hast zu überleben, egal wie dein bisheriges Leben vielleicht ausgesehen haben mag. Zeig ihnen, dass du stärker bist und dich nicht unterkriegen lässt, nur weil das Los auf dich gefallen ist." Ich nahm meine Hand wieder von ihr herunter und lächelte sie plötzlich an: "Ah ja und zu deiner Annahme, dass dich jeder hasst ... die kann ich leider nicht bestätigen, denn mir warst du bisher eigentlich sympathisch."

Zufrieden beobachte ich Kanya. Mein Trick hat also wieder gewirkt.
Als Kenneth sich jedoch neben mich setzt und sich ebenfalls von meiner schon fast leeren Schüssel Popcorn bedient, verschwindet mein Lächeln wieder und ich werde sauer.
"He, geht's noch?", fahre ich ihn an. Was bildet der Typ sich ein, einfach MEINE Popcorn zu essen? Auch wenn wir nie hungern mussten, hab ich doch sehr viel dagegen, wenn jemand einfach mein Essen nimmt. Wütend ziehe ich die Schüssel weg und überlege, ob ich nicht einfach hinein spucken soll, damit niemand mehr etwas will. Aber eine Stimme in meinem Kopf ermahnt mich, dass ich keine zehn mehr bin und mich etwas erwachsener benehmen soll, da wo wir hin kommen.

" Reißt euch zusammen! ", klang es von Filinis Seite her. Simons Reaktion kam echt überraschend für mich. Ich hätte nicht gedacht, dass er so zäh ist. " Hey sorry, konnte ja nicht wissen, dass du was dagegen hast, Bro. " Ich klopfte ihm auf die Schulter, aber vermied es weiter auf sein Verhalten einzugehen. Mir war es nicht wert, einen weiteren Spaß zu machen und dann später wortwörtlich ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen. Ich konzentrierte mich weiter auf die Zusammenfassung im Fernsehen. Mittlerweile war schon Distrikt 4 an der Reihe.

Ich nickte zu seiner Ansprache.Vielleicht sollte ich kämpfen auch wenn es sich nicht lohnt,wer weiß was alles noch passieren kann?"Du hast recht." meinte ich.Er lächelte mich an und meinte das mich jeder hasst nicht ganz stimmt,für ih wäre ich sympathisch.Ich lächelte leicht."Glaube ich dir nicht." auch wenn mein Herz einen kleinen Hüpfer machte."Ich sollte besser gehen,du willst bestimmt deine ruhe." meinte ich,dazu ist er ja schleißlich weggegangen oder?

"Doch, ist so", versicherte ich ihr noch einmal ehrlich. "Ich war selber auch nicht der Typ, der besonders glücklich war, als ich damals gezogen wurde bei der Ernte. Hab sogar versucht abzuhauen während der Zugfahrt, was ja wirklich eine dumme Idee gewesen war bei der Geschwindigkeit des Zuges ... Die damalige Betreuerin von mir konnte mich gerade noch aufhalten", erzählte ich schmunzelnd. "Seither konnte sie mich nicht mehr leiden, obwohl ich die Spiele gewann."
Als Mercy meinte, dass sie besser gehen sollte, weil ich meine Ruhe wollte, entgegnete ich grinsend: "Schon in Ordnung. Ich bin dein Mentor, du kannst mich auch mitten in der Nacht wecken, wenn dir plötzlich schlecht wird."
Irgendwie freute es mich, dass ich sie aufheitern hatte können.

Er versicherte mir das es stimmt und das brachte mich,aus welchem Grund auf immer,zum lächeln.Er erzählte mir das er auch nicht glücklich damals war gezogen geworden zu sein und versucht hat zu fliehen,aus dem Zug.Ok nicht mal der verrückteste wäre auf so eine bescheuerte Idee gekommen,so schnell wie dieser Zug ist.Ich lachte leicht."Das war dumm." meinte ich noch immer ein bisschen lachend."Aber du bist zurück gekommen." meinte ich wieder ernst.Als er sagte ich könnte ihn mitten in der Nacht aufwecken wenn ich Schmerzen hätte und nur,weil er mein Mentor ist."Das werde ich ganz bestimmt." nicht meinte ich.Ich war wieder ernst und das ich davor gelacht habe,war für mich nicht von Bedeutung.

"Hm", knurre ich. Nicht ganz sicher ob es als Antwort auf Filinis Kommentar oder Kenneths Entschuldigung gedacht ist.
Ich lehne mich zurück und stopfe mir die letzten Popcorn in den Mund bevor auch noch Filinie oder sonst wer auf die Idee kommt, sich ebenfalls bedienen zu können. Während dessen sehe ich gespannt bei der Ernte zu. Aber ehrlich gesagt, kommt es mir nicht anders vor als in den Jahren davor. Das die Jugendlichen da bald meine Gegner sein werden, weiß ich zwar, empfinde es aber noch nicht wirklich so.

"Ja, ich bin zurück gekommen." Ich merkte, dass ihre Miene sich wieder verfinsterte und sagte deswegen: "Ich gebe zu, ich hatte Sponsoren, aber hätte ich nicht öfters die Zähne zusammengebissen und einfach das getan, was das eigene Überleben zur Folge hatte, wäre ich auch nicht wieder gekommen. Deswegen will ich auch, dass ihr alle mit so einer Einstellung in die Arena geht, weil ich finde ... dass man somit viel mehr Chancen hat. Auch wenn das möglicherweise Taten zur Folge hat, auf die man nie stolz sein wird können."
Ich musste unwillkürlich an dieses Mädchen denken, dass mir damals das Leben gerettet hatte, doch ich verdrängte die Bilder sofort wieder, die mir wie Pfeilspitzen in den Kopf schossen, indem ich Mercy in die Augen sah und sie unwillkürlich aufmunternd anlächelte.
"Geh am besten ins Bett. Morgen ... wirst du deine Energie brauchen", riet ich ihr.