der Wald

"Mein Angebot steht immer noch." Dabei deutete ich erneut auf mein Feuerchen und den Gulaschtopf. Sie sah auf mein Gewehr, sie schien sich zu fragen, woher ich es habe. Der Normalo hier kriegt kein Gewehr.

Ich überlegte kurz. Es war einwenig rücksichtslos jetzt zu essen, während meine Familie hungerte, doch nun hatte ich eine Schwein. "Ach was solls.", ich schmuntzelte.
"Aber nicht, dass ich dir irgendetwas weg esse." Ich ging vorsichtig zu ihm und setzte mich.

"Quatsch, Attila und ich jagen mehr als genug für uns und wir bauen zuhause Obst und Gemüse an." Ich reichte dem Mädchen eine Schüssel Gulasch mit Kartoffeln. "Ich bin übrigens Jack."

"Danke.", sagte ich höflich. Das sie Obst und Gemüse anbauten überraschte mich.
"Caroline.", sagte ich mit einem Lächeln und reichte ihm die Hand.
"Ich lebe mit meiner Familie im Dorf. Mein VAter arbeitet die meiste Zeit und meine
Mutter hat jeden Tag Wutanfälle und macht mir vorwürfe, weil ich kein Junge bin."
Ich lachte ironisch.

"Nichts zu danken. Ich wohne mit meinem Vater im Wald in einer Hütte. Meine Mutter ist, naja für mich eine Fremde aus den Geschichten meines Vaters. Ich und mein Vater arbeiten in der Jagd und im Wald. Bestandskontrolle und Bäume fällen halt. Es macht mir Spaß und mein Vater und ich verbringen den Abend und manchmal die ganze Nacht vorm Lagerfeuer." Ich war zwar eigentlich eher zurückhaltend und abweisend, aber ein Mädchen, das offenbar Hunger litt erzählte ich so gut wie alles. Verrückte Welt.

"Scheint alsob du ein recht gutes Leben führen würdest für die Verhältnisse hier.", meinte
ich matt. Ich ass von dem Gulasch und bemerkte wie kötlich es war. "Mhmhm...das schmeckt
echt gut. Woher hast du so gut KOchen gelernt?", fragte ich ihn mit großen Augen und schaufelte
weiter in mich hinein.

"Naja, dafär arbeite ich hart. Das Kochen habe ich von meinem Vater gelernt, denn laut dem Wahlspruch meines Opas muss jeder Mann kochen können. Das ist aber eigentlich ein schnelles Feldgericht, das man in weniger als 10 Minuten fertigmacht." Sie scheint also hungern zu müssen. Wie barbarisch das Kapitol doch war. Anstatt für eine gute Verorgung zu sorgen, lassen sie alle vor die Hunde gehen.

"Da hat dein Opa recht. Meiner Meinung ist das total sexy wenn Männer kochen können.",
sagte ich und lachte. Ich fand das echt gut wenn Männer in der Küche begabt waren, dann konnte sich die Frau schön verwöhnen lassen. Ich hatte so schnell gegessen, dass mir nun
einwenig schwindelig war und ich ließ mich zurück ins Gras fallen. "Boah ich war npch nie so
satt gewesen."

"Bei mir ist es notwendig. Ich habe ja keine Mutter und mein Vater ist auch nicht immer da. Da muss ich mir schon selber helfen. Ich kann dir den ganzen Topf mitgeben wenn du willst."

<---- Wasserfall

Ich konnte ihm nicht einmal antworten, so schnell war er weg. Ich schnappte mein Messer und folgte ihm. Ich war das erste Mal ohne meinen bogen unterwegs und fühlte mich nicht sicher. Trotzdem wurde ich nicht langsamer.

<----- Wasserfall

Ich hörte, dass sie mir folgte, also wurde ich schneller. Irgendwann waren bei einer meiner Fallen angelangt. Nichts gefangen. In diesem Moment nicht mal schlecht, ich konnte ihr zeigen wie eine Falle funktionierte. Ich kniete mich nieder und begann die Drähte sorgsam auseinander zu biegen. Ich hob sie auf und drehte mich zu ihr um. "Siehst du? Das sind die Bestandteile einer Falle!" Meisterleistung an Wörtern für mich.

<----- Wasserfall

Ich starrte ihm die ganze Zeit auf den Rücken. Ich konnte sehen, wie sich seine muskelbepackten Schultern bewegten und er atmete.
Er blieb so plötzlich stehen, dass ich beinahe in ihn hinein gerannt wäre. Ich beobachtete seine geschickten Finger, die schnell die Falle auseinanderbogen. Mein Blick wanderte in sein Gesicht, in das angestrengte, konzentriere Gesicht. Ich beobachtete sein Mund als er sprach.
Dann nahm ich ihm die Falle aus der Hand und versuchte die Drähte wieder richtig zu biegen, was aber nicht wirklich klappte.

Ich lies sie eine Weile mit der Falle hantieren, beobachtete sie dabei, wie die Drähte sich immer mehr verhedderten. Das lockte mir sogar ein kleines Grinsen ins Gesicht. Ich nahm ihre Hände sanft und befreite sie von den Drähten. "Ich zeigs die liebe nochmal." Ich zeigte ihr grinsend, wie man es wirklich machte.

Er zog meine Finger sanft aus den Schlaufen und ich beobachtete wie er Draht für Draht verknotete und sich schnell eine vollständige Falle daraus bildete. Ich hatte das Gefühl, dass ich das nicht so schnell hinbekommen würde. Ich sah ihn an und überlegte einen kurzen Moment. "Wir könnten zusammen jagen. Uns die Beute teilen. Das machen viele so!" Ich stocke. "Sagt meine Mutter jedenfalls." Ich sah schnell weg. Er sollte nicht bemerken, wie verzweifelt ich war. Die Beute wurde immer schwerer zu fangen. Ich könnte ihn gut gebrauchen. Ich hasste mich dafür, dass ich ihn ausnutzen wollte.

Ich befestigte Falle und lies mich dabei von ihren Worten berieseln. Natürlich wäre die Idee nicht schlecht, aber damit würde ich doch so etwas wie eine Beziehung eingehen? Oder würde ich es auf reinen Nutzen beschränken können? Ich sah sie rechtzeitig um ihren Blick zu sehen. "Von mir aus." Ich war wieder leise. Dann stand ich auf. "Wir könnten die anderen Fallen abgehen."

Ich beeilte mich ebenfalls aufzustehen und sah ihm in die Augen. "Ja, das könnte wir." Ich musste schlucken. Ich hatte jetzt schon Schuldgefühle. Ich war sonst nie so, aber extreme Situation erforderten extreme Maßnahmen. Diesmal war ich es, die voranging, auch wenn ich keine Ahnung hatte wohin.

Ich sah ihr nach und musste zugeben, dass sie mich erstaunte. Woher sollte sie wissen wohin sie geht? Ich erahnte, dass sie es gar nicht wusste. Ich lachte leise in mich hinein und lief ihr nach. Ich gesellte mich an ihre Seite und drückte sie immer wieder in die richtige Richtung. Es dauerte eine Weile, bis wir bei der nächsten Falle angelangt waren, aber immerhin hatte sich ein ordentlicher Hase darin verfangen. Mit einem Stein beendete ich sein Leben und holte ihn aus der Falle heraus.

Ich lächelte seelig. Ich war schon lange nicht mehr so weit in den Wald eingedrungen. Ich ging einfach nur dahin und war erstaunt, dass ich ihm so vertraute. Plötzlich blieb er stehen und erschlug einen Hasen. Ich grinste. War ein gute Jäger.

Ich hatte die Falle gerade wieder platziert, als eine Frage in mir aufstieg. Und nicht mal eine schlechte, wenn ich bemerken dürfte. Ich drehte mich um und sah sie an. "Wie heißt du?"

Die Träger meines Rucksacks schnürten trotz meiner dicken Jacke in meine Haut und ich war mir sicher dass ich am Abend rote Striemen davontragen würde. Ich zog auch noch den anderen Träger über meine Schulter, was keinen großen Gewichtausgleich herbeiführte. Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten mir hätte jemand Steine in den Rucksack gelegt. Mir kam ein Gedanke, über den ich erst einmal Lachen musste, mich dann aber vorsichtig umsah ob ich auch wirklich alleine war, bevor ich anfing eines meiner Lieblingslieder zu singen. In meinem Kopf spielte dazu die Melodie und ich konnte nicht anders, als ein wenig dazu rumzutänzeln, während ich durch den Wald stapfte. Das war das wunderbare, auf den Straßen würde ich jetzt wohl amüsierte Blicke ernten, oder böse, weil Fröhlichkeit zurzeit unangemessen war, immerhin wurden schon wieder 4 aus unserer Mitte gerissen. Ich hatte mich gar nicht von Jaron verabschiedet, wie es ihm wohl ging? Dabei war er gerade erst wieder zurückgekehrt. Bei dem Gedanken an Jaron, tauchte auch Caitlyn vor meinem inneren Auge auf und ich beschloss spontan, sie später zu besuchen. Ich fand meine Lichtung und ließ mich in der Mitte auf den weichen Waldboden sinken. Ein erleichtertes Seufzen entglitt meinen Lippen, als ich mich von dem Rucksack befreite. Es schien ganz so, als wären die Waldbewohner unvorsichtiger geworden, was einerseits gut war, auf der anderen Seite verheerende Folgen haben könnte. Noch immer summte ich vor mich hin, schloss die Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die durch das besagte Blätterdach fielen.

---> der Marktplatz

Hier im Wald hatten wir am Rand einer Lichtung zwischen Büschen und Dickicht unser Lager aufgeschlagen. Hier lebten wir. Mit Plastikplanen und Decken hatten wir uns eine Art Zelt gebaut. Dort gab es auch eine Feuerstelle, die wir aber bei Tag unter Ästen und Moos versteckten. Dort hatten wir unser Hab und Gut auf einen Baum gebunden, damit es niemand fand.
Elysha und Cole begannen Caitlyn alles zu zeigen, während ich auf den Baum kletterte, um unser Essen herunterzuholen. Es war der Vogel, den ich am Morgen geschossen hatte, ein Hase und ein Wiesel. Ich hatte alles schon ausgenommen und ihnen das Fell abgezogen. Man musste sie nur noch braten. Ich machte ein Feuer und steckte das Fleisch auf Spieße, die ich dann in die Erde bohrte, sodass man sie nicht halten musste.
"Und das ist meine Falle! Die hab ich ganz alleine gemacht! Aber ich hab noch nie was gefangen", hörte ich Elysha erzählen. Ich lächelte. Ihre Falle war nur wenige Meter von unserem Lager entfernt, also war es unwahrscheinlich, dass sie jemals etwas fangen würde. Aber es machte ihr so viel Spaß, die Schlinge zu kontrollieren und neu aufzustellen und ich wollte ihr nicht den Spaß verderben. Außerdem wollte ich nicht, dass sie weit ging, um die Falle aufzustellen. Ich konnte nicht jedes Mal mitgehen und ich wollte sie nicht alleine lassen. Sie war ja noch so klein.
Cole lief zu mir. "Essen!", stellte er fest. Ich grinste. "Ich geh Elysha und Caitlyn holen!" Schon lief er ihnen entgegen.

--> Marktplatz

Ich sehe das Lager von ihnen erst, als wir direkt davor stehen. Es ist von den Büschen verdeckt, dass ich es alleine bestimmt nicht wiederfinden würde. Elysha nimmt mich sofort in Beschlag und zeigt mir alles, auch ihre Falle, die sie selber aufgestellt hat. Voller Stolz erklärt sie mir, wie sie funktioniert. Sie meint ein klein wenig enttäuscht, dass sie noch nie etwas damit gefangen hat. Ich glaube, auch wenn ich nie jagen gegangen bin, dass das kein Wunder ist, denn sie ist sehr nah an ihrem Lager. Ich halte aber meinen Mund, weil sie so stolz darauf ist. Und bestimmt möchte Zooey auch nicht, dass so weit in den Wald geht, dass sie etwas fangen kann.
Wenig später rennt Cole zu ihr und dann wieder zu uns und sagt uns, dass es Essen gibt. Lächelnd laufe ich ihm und Elysha, die sofort losrennt hinterher.

Als Caitlyn mit meinen Geschwistern kam, bot ich ihr einen Platz an und gab ihr einen Spieß. "Das ist Wiesel#, erklärte ich. "Ich glaube nicht, dass du das schon einmal gegessen hast, oder? Das essen die wenigsten." Ich gab auch Elysha und Cole einen Spieß und nahm mir selbst einen. "Du musst es braten, bis es außen schon fast ganz.schwarz ist, dann ist es innen drinnen perfekt", sagte ich. Ich fühlte mich besser, jetzt, da ich etwas sagen konnte, auch wenn Caitlyn es vielleicht schon wusste. "Kannst du jagen? Oder Fallen stellen oder so etwas? Oder brauchst du das gar nicht, weil du ja reicher bist?" Ich wollte nicht herablassend klingen, auch, wenn ich fürchtete, dass ich es tat. "Viele Menschen machen das aus Spaß! Früher, vor über hundert Jahren, war jagen ein Sport, den aber nur reiche Menschen gemacht haben. Das hat mir meine Mutter erzählt, als sie noch lebte." Ich kam mir vor wie ein Klugscheißer. " Ich finde das seltsam! Tiere töten, nur aus Spaß! Machen reiche Leute das heute noch?", fragte ich. Ich nahm an, dass sie es wusste, da sie ja viel Geld hatte.

Ich nehme den Spieß entgegen, den Zooey mir reicht. "Wiesel? Mmh ich glaube nicht, dass ich das schonmal gegessen habe" Er ist außen teilweise schon ganz schwarz, was mich wundert, aber Zooey erklärt, dass das so sein muss. Ich probiere ein Stück. Es schemckt wirklich gut. Das hätte ich nicht gedacht.
"Naja ein bisschen, aber ich bin nicht oft jagen. Im Wald bin ich öfter, aber Fallen kann ich auch nicht stellen. Jaa, also zum überleben brauchte ich es eigentlich nie" Ich kann aus ihrer Stimme ein bisschen Herablassung hören, aber das macht mir nichts. Mir ist es lieber, wenn sie es so sieht, dass ich wengier kann, als sie, was ja auch stimmt, als wenn ich mich schlecht fühlen müsste, weil ich nie gebracuht habe, weil wir eine der reichen Familien des Distrikts sind. Manchmal komme cih mir schlecht vor, wenn ich mit welchen zusammen bin, die eben nicht imemr alles hatten.
Ich höre Zooey zu, als sie weiterredet. "Du weißt ziemlich viel. Mir hat das noch niemand erzählt.
Also ich glaube ein paar, die ich kenne, gehen jagen, weil sie schöne Felle haben wollen, aber das sind sehr wengie. Gott sei Dank. Ich finde es schrecklich Tiere abzuschlachten ohne es zu müssen" stimme ich ihr zu.
"Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht in so eine reiche Familie geboren" Ich schaue traurig in den Wald. Dann hätte meine Mutter auch bestimmt nichts gegen Jaron.

Ich war etwas erleichtert, als Caitlyn mir zustimmte, was das Jagen anging. Als sie traurig sagte, dass sie manchmal wünschte nicht reich zu sein, runzelte ich irritiert die Stirn. "Weshalb? Ich meine, du hast doch sicher alles was du brauchst. Du musst doch nicht hungern, oder?" Es wunderte mich wirklich, worüber Sie unglücklich sein konnte. Und es interessierte mich, was in ihrem Leben geschehen sein könnte. "Aber ich will nicht aufdringlich sein", setzte ich schnell hinzu. "Du musst das nicht sagen! Schon gar nicht mir! Du kennst mich ja nicht einmal richtig." Ich grinste.verlegen und bis schnell von meinem Fleisch ab, um den peinlichen Moment zu überspielen.