What if - Wenn alles andersrum wäre

(http://images2.fanpop.com/image/photos/13700000/Hunger-Games-Map-of-Panem-the-hunger-game-trilogy-13703262-1024-714.jpg zu D3?)

"Mmh. Wie nett", sagte ich und aß den Rest meines Fleisches auf. "Nehmen wir den Rest mit?", fragte ich dann und deutete zu dem toten Tier. Vielleicht war es jetzt für längere Zeit das einzigste essbare hier, aber was sollte es.
Dann nickte ich und stand langsam auf. Ich spürte wie wieder meine Beine sich anstrengen mussten. Also dann eben Bäume. Sorgfältig steckte ich mir ein paar Messer durch den Gürtel, der an dem blauen Minirock befestigt war. Auch wenn er nur ein weiteres Detail war, nützlich war es doch.

( juhu es gibt ja viele verschieden versionen von karten, ich hab bis jetzt nur die gekannt: ... ok passt)

Ich warf einen Blick auf das tote Reh. Wenn wir es so mit nahmen, wäre das Fleisch vermutlich in der Sonne verdorben, bevor wir das nächste mal eine Rast machten.
"Wir braten uns ein paar Streifen Fleisch noch, die können wir mit nehmen, den Rest überlassen wir Raubtieren", meinte ich und hoffte, dass diese Raubtiere sich beeilen würden, bevor ein Suchtrupp auf den Kadarver stoßen würde und damit wusste, dass er uns auf der Spur war. Ich tat gleich, was ich vorgeschlagen hatte und etwa zehn Minuten später hatten wir genug Proviant für die nächsten ein oder zwei Tage.
"Du willst wieder in die Bäume, Äffchen?", fragte ich Anny, als ich ihren Blick in die Richtung bemerkte.

(die kannt ich noch nich xD)

Ich nickte und lief in der Zwischenzeit zu einem der Bäume. Äffchen.
Ich grinste und wandte mich Brix zu. "Ja, ich kann noch nicht so schnell laufen wie du", sagte ich dann und zwinkerte ihm zu.
Schließlich kletterte ich den Baum geschickt hoch und balancierte einen Ast entlang, bis er zu dünn wurde. Dann federte ich von diesem ab und fasste im Sprung einen weiteren vom nächsten Baum. So kam ich ziemlich schnell vorwärts.
Letztendlich saß ich in der Hocke auf einem Ast und sah zu dem Jungen hinunter.
"Vielleicht könnte ich mich daran gewöhnten. Ich bräucht nur andere Kleidung", meinte ich und zupfte etwas argwöhnisch an dem Rock herum.

Grinsend beobachtete ich sie, wie sie auf einen Baum kletterte und dann von dem einen Ast zum nächsten sprang. Erst als sie sitzen blieb und scheinbar auf mich wartete, lief ich am Boden wieder auf gleiche Höhe mit ihr.
Bei ihrer nächsten Bemerkung musste ich grinsen. Klar wir brauchten ja auch nur die nächste Schneiderei suchen, damit sie was anderes zum Anziehen bekam. Und mit einem silbernem Fallschirm würde vermutlich auch kein bequemeres Gewand herunter segeln, aber das wusste sie vermutlich selber.
"Wie hat Taistl es geschafft, dass du so etwas anziehst?", fragte ich sie. Die Frage schwirrte mir schon durch den Kopf, seit ich sie im Gefängnis erkannt hatte.

Jetzt etwas langsamer hängte ich mich an den Ast und hangelte mich von einem Baum zum nächsten. Etwas grummelig antwortete ich dann seiner Frage:
"Er hat gesagt, anders würden wir nicht da rein kommen. Wobei ich mir da nicht so sicher war. Allerdings hat er dafür das Maschinengewehr angedrückt bekommen", ich schnaubte kurz. "Ich hasse es wenn man mich zu etwas zwingt", murmelte ich dann noch leise.

Bei ihrer Antwort wurde mein Grinsen noch breiter. Da ich Taistl in dieser hinsicht nicht als den besonderen Überredungskünstler sah und da sie ihn schließlich hasste, lag es vermutlich an etwas anderem, dass sie zugestimmt hatte.
"Ich bedeute dir was?", fragte ich, bevor ich mich zurück halten konnte.
Dann begann ich in die Richtung zu laufen, die ich vorher angegeben hatte. Überprüfte jedoch immer wieder mit Blicken nach oben, dass Anny mir folgte.

(muss jetzt off gehen, bis morgen )

Auf seine nächste Frage hin spürte ich, wie mir das Blut ein wenig ins Gesicht schoss und zog mich den nächsten Ast nach oben, sodass mich Brix nicht länger sehen konnte.
„Wie kommst du da drauf?“, fragte ich und schaffte es sogar ein wenig Empörung mit in meine Stimme zu bringen. Ich verzog mein Gesicht kurz. Was war es? Er hatte mich etwas Offensichtliches gefragt und trotzdem fühlte ich mich seltsam ertappt.
Als ich mich zum nächsten Baum schwingen wollte, spürte ich wie meine Kraft nachgab und ich im Flug absackte.
Gerade noch schaffte ich es mich auf dem Boden abzurollen ohne größere Schmerzen davon zu tragen. Etwas benommen blieb ich kurz liegen und starrte in das Gesicht des Jungen über mir. Erst nach einer Weile drehte ich mich Weg und rappelte mich wieder auf. Ein weiterer Beweis dass ich zu sehr in Gedanken versunken war. Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf, lief aber nun am Waldboden weiter. „Vielleicht hab ich gar keine Gefühle mehr nach dem halben Jahr im Lager“, versuchte ich mich aus der Lage zu reden, bemerkte aber selbst die Lüge dahinter und das leise Zittern in meiner Stimme. Ich beschloss vorerst einfach nur meinen Mund zu halten.

"War nur so ein Gedanke", gab ich kurz zurück.
Als ein Knacken von dem Baum kam, warf ich einen Blick zurück und sah gerade noch wie Anny hinab fiel. Zwar schaffte sie es, sich abzurollen, aber dann blieb sie einfach liegen. Ich blieb stehen um auf sie zu warten, als sie auch schon kopfschüttelnd aufstand und noch etwas zu ihrer Antwrt hinzu fügte.
Ich biss mir bei ihrer Antwort kurz auf die Lippen, aber eigentlich glaubte ich es ihr nicht.
"Das glaube ich dir nicht", erwiderte ich mit einem leicht sturem Unterton. "Außerdem glaube ich nicht, dass du in dem Fall dich mit Taistl verbündet hättest um mich aus dem Knast zu holen, anstatt einfach abzuhauen."
Mit den Worten drehte ich mich um und stapfte weiter, sollte sie doch denken was sie wollte.

Ich unterdrückte ein etwas verächtliches Schnauben und ließ den Jungen einen Vorsprung.
„Tu, was du willst“, meinte ich leise und huschte wieder zum nächsten Baum. Er wusste gar nichts. Nicht wie es im Speziallager war, nicht wie es sich anfühlte auf die Probe gestellt zu werden, nicht wie es sich anfühlte getötet und danach wieder auferweckt zu werden. Vielleicht sollte ich umkehren.
Der Gedanke schlug beinahe bei mir ein wie ein Blitz und ließ mich mitten in der Bewegung stocken. Ich hing am Baum, starrte Brix hinterher, ehe ich meinen Kopf langsam drehte und nach hinten sah.
Garantiert würde ich erschossen werden, dafür aber danach weiterleben. Im Lager. Da wo ich ein halbes Jahr war und wo der einzigste Ort war, an den ich mich komplett erinnern konnte. Die Voraussetzung dafür wäre, dass ich umkehrte.
Irgendwie spürte ich ein schmerzvolles Ziehen in der Brust. Ihm war es anscheinend egal.
Mein Blick wanderte wieder nach vorne, zu dem Jungen der einfach weiter lief. Er hatte mich umgebracht.
Auf einmal stieg eine kurze Wut in mir auf und ich verkrampfte meine Muskeln. Der Schmerz in meinen Beinen kehrte zurück und ich atmete stoßweise wieder ein.
Langsamer als zuvor kletterte ich den Baum wieder hinunter und lief lautlos zwischen den Bäumen hindurch Brix hinterher. Verrückte Gedanken schossen mir durch den Kopf, die ich nur mühevoll wieder verdrängen konnte.


( ich hat einen so schönen text fürs füllhorn, aber jetzt gehts nich mehr xD egal^^)

(wieso geht's nimmer?
wollen wir mal wieder unsere verfolger auftauchen lassen?)

Überrascht verlangsamte ich meine Schritte, als ich mit bekam, dass Anny mir scheinbar nicht mehr folgte.
Kurz drehte ich meinen Kopf und sah, wie sie in die gegengesetzte Richtung starte. Ich blieb stehen und lauschte, aber ich konnte nichts hören. Also waren es wohl keine Verfolger, die sie dazu gebracht hatten, sich umzudrehen.
Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder gegen Süden um weiter zu laufen. Das Mädchen war alt und mittlerweile wohl erfahren genug um selbst zurecht zu kommen. Und ich sollte wirklich aufhören mich immer nach ihr umzudrehen und sie zu beobachten, nahm ich mir zumindest vor.
Zwei Schritte weiter brach ich den Vorsatz jedoch wieder und sah über die Schulter erneut in ihre Richtung. Noch immer stand sie mit dem Rücken zu mir und irgen dwas an ihrer Haltung verriet mir, dass sie vor hatte zurück zu laufen. Wieder von hier zu verschwinden.
Die selbe Wut wie damals als sie unser Bündnis gebrochen hatte, stieg in mir auf. Dieses mal kämpfte ich sie jedoch eisern nieder. Sie hatte sich noch nicht entschieden und ich würde sie dieses mal nicht gehen lassen. Nicht dorthin zurück.
Als sie sich wieder in meine Richtung drehte, drehte ich mich schnell weg und lief weiter. Nicht dass sie bemerkte, dass ich sie beobachtete.
Kurz darauf hörte ich sie fast so leise wie der Wind durch die Bäume über mir huschen. In meine Richtung. Erleichtert lächelte ich und wartete, dass sie mich einholte.

(weil tia da ist^^ jap, hab schon überlegt ob ich mal so ein hoovercraft sichte c(: )

Stumm kletterte ich dann aber vom nächsten Baum und lief neben Brix her. Irgendetwas hielt mich dann doch davon ab zurückzukehren. Zumindestens noch. Eine Frage brennte mir auf der Zunge, die ich eigentlich nicht stellen wollte. Vielleicht weil ich zu große Angst davor hatte, die Antwort dann zu kenne. Trotzdem ließ sie mich nicht in Ruhe, ehe ich vorsichtig fragte: "Was ist mit dir? Bedeute ich dir was?"
Ich rechnete nicht wirklich mit einer klaren Antwort, schließlich hatte ich auch keine gegeben.
Ein leises Rauschen ließ mich inne halten. Ich stoppte.
Wie versteinert starrte ich auf den Boden vor mir. Ich hatte das Gefühl als ob mich irgendetwas rufen wollte. Das Rauschen schwoll zu einem unangenehmen Dröhnen heran. Brix schien nichts zu vernehmen, vielleicht lag es daran, dass mein Gehör bei den Operationen an mir verbessert wurde, ich wusste es nicht.
Dann aber glaubte ich meinen Namen zu hören. Meinen Systemnamen. D2W13.
Stöhnend presste ich mir die Hände auf die Ohren und stolperte weiter.
Auf einmal verstummte das Geräusch und ich sah auf.
Langsam sah ich über die Schulter nach hinten. Was war das?

(ok)

Bei ihrer Frage blieb ich endgültig stehen und rehte mich zu ihr um. Sie stand gerade einmal zwei oder drei Meter entfernt und wich meinem Blick aus. Kurz war ich davor einfach nur mit den Schultern zu zucken und vielleicht ein 'Keine Ahnung' zu murmeln, aber das wäre nicht ehrlich.
"Wenn nicht, wäre ich mit Taistl abgehauen und hätte dich dort unten allein gelassen", meinte ich schließlich, eine direktere Antwort würde sie nicht bekommen. Es war schon so zu viel, was ich ihr verriet.
Irgendwas schien ihr an der Antwort nicht zu passen, denn sie sah wie versteinert zu Boden. Ich fragte mich, was jetzt schon wieder falsch gelaufen war, als ihr Gesicht einen schmerzhaften Ausdruck annahm, ging mir langsam auf, dass es vielleicht an etwas anderem lag.
Verwundert blickte ich mich um und lauschte ebenfalls, aber ich konnte weder etwas entdecken noch hören.

Eine Zeit lang ging es mit dem Rauschen, bis es sogar ganz verschwand. Etwas entspannter jetzt lief ich weiter und dachte über Brix Antwort nach. Bevor ich aber etwas erwiedern konnte, sackte ich unter dem erneut aufkommendem Dröhen auf die Knie.
Mühsam hob ich meinen Kopf und sah wieder nach hinten, diesmal erkannte ich am Horizont einen Schatten.
"Scheiße", fluchte ich laut und stand stöhnend auf. Also war die Quelle des Dröhnends ausfindig gemacht und wir gleich auch, wenn wir nichts unternehmen würden. "Lauf!", schrie ich Brix zu und stolperte nach vorne, wurde aber unter dem nächsten Rauschen zu Boden gedrückt.
Diesmal aber wollte ich nicht liegen bleiben. Stattdessen zwang ich mich dazu weiterzulaufen und riss den Jungen mit mir ins nächste Gebüsch.
Keuchend presste ich mir die Hände auf die Ohren und kauerte mich auf den Boden.

"Verdammt, was ist los", fragte ich, als sie sich erneut mit schmerzverzehrtem Gesicht die Ohren zu hielt und auf die Knie sank.
Ich folgte ihrem Blick und erkannte ebenfalls den Schatten am Horizont. Sie waren uns also auf der Spur. Oder gab es eine Möglichkeit, dass sie uns noch nicht entdeckt hatten?
Ich war kurz davor genau das zu machen, was sie gerufen hatte, als sie mich schon ins Gebüsch zog.
"Was ist los, Anny?", fragte ich leise und starte durch das Gebüsch zu dem näher kommenden Schatten. Wenn die eine Wärmebildkamera hatten, waren wir verloren. Aber im Moment machte mir eher Anny Sorgen und der Grund warum sie sich die ganze Zeit die Ohren zu hielt.

(Avox-Mädchen-Schicksal ^^ ?)

(so ähnlich^^ ich will nur nich dass sie uns finden^^ lass dir was einfallen xD du hast den mann auf deiner seite xD)

Langsam ebbte das Dröhen wieder ab, zumindestens soweit dass es zu ertragen war.
Etwas erschöpft ließ ich meinen Kopf sinken uns sagte leise: "Sie rufen mich."
Ich wusste nicht ob Brix verstand, jedenfalls glaubte ich, dass sie bei den Operationen irgendetwas mit meinem Gehör gemacht hatten und mich somit einer Qual aussetzten konnten, die für andere unverständlich war. Etwas ratlos sah ich einfach nur auf den Boden und versuchte das Rauschen auszublenden.

(xD der hat aber leider mehr mukies als hirn , aber ich schau mal)

Etwas verständnislos blickte ich sie nach ihrer Antwort an. Schließlich hörte icfh nichts, oder war das wie eine hundepfeife, die für mein Gehör nicht hörbar war?
"Aber nicht auf so ein 'Umschalten auf Robottor'-Art?", fragte ich, als ich mich erinnerte, wie sie zuvor scheinbar kurz davor war, zurück zu laufen. Dem Kapitol traute ich es wirklich zu, dass sie einen Weg gefunden hätten um die Gedanken zu kontrollieren. Ich meine, die schafften es auch Tote wieder zu beleben.
Verzweifelt sah ich mich nach einem Fluchtweg um. Überrascht stellte ich fest, dass wir nicht auf Erde hockten. Zwar wuchsen hier überral Gras und auch Bäume, aber darunter war Beton und als ich mich weiter umblickte, erkannte ich stählerne, teilweise verfallene Riesengebäude. Konnte das eine alte Stadt sein? Eine aus der Zeit vor Panem?
Als ich mich weiter umsah, erkannte ich kaum hundert Meter von uns entfernt eine Stange, die schon von unzähligem Unkraut überwachsen war, aber das große U auf dem blauen Würfel erkannte man noch gut.
"Da ist, eine ... eine ..." Mir viel das Wort nicht mehr ein, das wir dafür einmal in Geschichte gelernt hatten. Aber ich wusste noch, wofür es stand. "Da geht es hinunter, irgendein Untergrundschienensystem", rief ich und rannte in die Richtung.

(unsre leute sind einfach in Phonix gelandet )

(jaa )

"Ich glaub nicht", meinte ich etwas schwach und sah dann wieder auf. Inzwischen war das Geräusch ganz verschwunden, aber ich wusste dass es wiederkommen würde.
Als ich Brix verwirrten Blick sah, sah ich ihn erst einmal fragend an. Erst als er aufsprang und zu einer Stelle hinlief verstand ich langsam. Das hier war eine Stadt! Oder zumindestens war eine.
Etwas erleichtert folgte ich dem Jungen und rannte ihm schließlich hinterher. Bei der Unterführungstreppe oder wie das hieß blieb ich kurz stehen, ehe ich die Treppe hinunter trimmte und auf ihn schließlich wartete.
Etwas unwohl war mir dann doch.

Der Eingang hinunter war noch erstaunlich gut erhalten. Die paar Büsche davor waren schnell beseitigt und dann lief ich schon hinunterl, während Anny den schnelleren Weg über das Geländer nahm. Es hatte wirklich Vorteile, wenn man noch so jung war.
Unten auf einer Art Unterirdischem Bahnsteig blieb ich kurz stehen und sah die beiden dunklen Gänge entlang. Ich hatte keine Ahnung was uns dort erwartete oder wie gut die Gänge noch erhalten waren.
"Wenigstens können sie uns hier nicht mit dem Hoovercraft folgen und wir sind tief genug unter der Erde, dass Wärmebildkameras uns nicht finden können", meinte ich.
Ich zögerte kurz, bevor ich vom Bahnsteig hinunter sprang. Wasser stand dort, wo einmal die Schienen verlaufen waren.
"Du kannst nicht zufällig auch im Dunkeln sehen, dass wäre jetzte echt hilfreich", wandte ich mich zu Anny, Aber vielleicht hatten die Forscher sie mit so etwas auch ausgestattet.

Ich stimmte Brix dann zu und sah mich vorsichtig um.
Auf seine Frage hin sah ich ihn kurz an. "Hey. Ich bin noch keine ganze Mutation, außerdem hattest du recht, die Gefühle sind noch da, also pass auf", meinte ich, verschränkte meine Arme und verfluchte mich gleichzeitig für mein Ego. Ich war verdammt reizbar und sensibel wenn es um bestimmte Dinge ging.
Dann seufzte ich kurz. "Nur ein bisschen. Bestimmt besser als du, aber nicht wirklich gut. Aber wir haben ein Feuerzeug", sagte ich dann und sah Brix etwas entschuldigend an, soweit das in der Dunkelheit ging.

"Blödes Kapitol", schimpfte ich und grinste dabei. Es war das erste mal, dass ich den Gedanken aussprach und es konnte keiner hören, der mich verpfeifen konnte. "Blödes, scheiß Kapitol", wiederholte ich nun um einiges lauter. Nützliche Fähigkeiten gönnten sie ihren Opfern wohl nicht.
"Das Feuerzeug lassen wir außen vor", erwiderte ich. Ich wollte hier nicht das ganze Gas verschwenden, was wir später bestimmt noch brauchen könnten.
Aber ich würde schon gerne den Boden und die Wände sehen. Bevor wir irgendwo dagegen liefen.
Tastend ging ich an die gegenüberliegende Wand. Aber als ich sie berührte, fühlte es sich nicht wie Stein an. Eher wie feuchte Pappe. Überrascht zog ich doch das Feuerzeug heraus und machte damit etwas Licht. Die ganze Wand gegenüber des bahnsteiges war mit Papier verklebt. Uralte Werbung vermutlich, von der das meiste sich schon gelöst hatte.
Ich riss ein ganzes Plakat herunter und wickelte es zusammen, bevor ich die Spitze anzündete. Das feuchte Papier brannte nur widerwillig, aber wir hatten eine neue Lichtquelle.
"bin ich gut oder was?", grinste ich und hielt die Fakel stolz über meinen Kopf.

Ich grinste kurz bei seiner Bemerkung, was wohl schwer in der Dunkelheit zu erkennen war. Für ihn.
Noch etwas unschlüssig stand ich an der selben Stelle und beobachtete den Jungen.
Als er schließlich eine Fackel bastelte musste ich schon wieder lächeln.
"Wuunderbar, du bist ja auch schließlich Sieger", meinte ich etwas sarkastisch, bemerkte aber zu spät das wirkliche dahinter. Ich zuckte kurz zusammen. Das wollte ich nicht.
Garantiert nicht.
"Brix..", fing ich vorsichtig an, verstummte aber. Ich war mir nicht sicher ob er mir jetzt überhaupt noch zuhören würde.
Dann lief ich einfach los, stieg zu ihm in die überfluteten Wege der Verkehrszeuge die hier früher fuhren und blieb neben ihm stehen. Zuerst schnappte ich einfach nur nach Luft und sah zu Boden, ehe ich seinen Blick suchte. Die Fackel über seinem Kopf brannte inzwischen ganz gut und hinterließen einen schwachen Schein.

Bei ihrer Bemerkung biss ich wütend die Zähne zusammen und war kurz davor einfach zu gehen, sollte sie doch sehen wie sie ihren Häschern allein in der Dunkelheit entkam.
Aber scheinbar erriet sie mein vorhaben und sprang ebenfalls in den schacht um auf mich zu zu kommen.
"Was?", knurrte ich noch immer wütend, als sie meinen Namen sagte. Solche komentare konnte sie sich echt sparen.
Sie schien meinen blick zu suchen, aber ich wandte einfach nur den Kopf ab. "Komm", sagte ich kurz und ging den einen Schacht entlang. Auf die Idee noch mehr Papier für weitere Fackeln mit zu nehmen, kam ich nicht.
Oben an der Treppe glaubte ich Stimmen zu hören und auch wenn es vermutlich unmöglich war, glaubte ich ein dort runter zu hören.

Als Brix mich anknurrte wich ich etwas panisch ein paar Schritte zurück, wurde aber von dem erhöhten Bahnsteig oder was auch immer aufgehalten.
Für einen Moment schwang wieder die Wut in mir, aber ich verdrängte sie einfach. Zurückgehen?
Auf einmal erreichte das Dröhnen wieder meinen Kopf und ich stöhnte leise.
Dann aber stolperte ich hinter dem Jungen hinterher.
Das leise Wasserplätschern hallte aber, sodass niemand wissen konnte welche Richtung wir eingeschlagen hatten.
Irgendwann wurde das Rauschen lauter und ich hetzte an Brix vorbei. Sie waren hier.
Beinahe war nur noch Panik auf meinem Gesicht zu sehen, irgendwie wollte ich dann doch nicht mehr erschossen werden.
Schnell watete ich den dunklen Gang entlang und verließ mich auf meinen geschärften Blick.

So weit ich es im Schein der Fakel erkennen konnte, war der Gang frei und verlief gerade aus. Ich beschleunigte meine Schritte und zwang mich an nichts zu denken.
Als Anny mit gehetztem Gesicht an mir vorbei lief, konnte ich mir schon denken, was los war. Die Leute waren also wirklich hier. Automatisch wanderte meine freie Hand zu der Pistole. Ich fragte mich, wie viel Schuss wir noch hatten.
Erschrocken sah ich auf, als etwas meine Hand biss.
"Autsch", rief ich und ließ die Fackel fallen, die so tief herunter gebrannt war, dass das Feuer mich verbrannte. Augenblicke später bereute ich es schon, denn das Licht erlosch sofort, als die Fackel in das Wasser fiel und wieder umhüllte mich Dunkelheit.
Ich könnte mich echt verfluchen. Gerade noch hielt ich mich davon ab, nach Anny zu rufen und versuchte mir selbst den Weg durch die Dunkelheit zu suchen.
Es lief sogar einige Zeit gut, bis ich mir so sicher war, dass ich mein Tempo beschleunigte und prompt gegen eine Wand lief, da der Weg scheinbar eine Kurve beschritt, ohne dass ich es gemerkt hatte.
"Scheiße", murmelte ich und hielt meinen dröhnenden Kopf. Und jetzt?
Suchend sah ich mich in dem Tunnel um. Das Geräusch von Schritten konnte aus jeder Ricdhtung kommen, da das Echo es über den ganzen Tunnel verteilte und es war so stock finster, dass ich ohne Probleme noch einmal gegen die Wand direkt vor mir laufen könnte, ohne sie zu sehen.

Als Brix einen Ton von sich gab und danach das schwache Licht erlosch drehte ich mich ruckartig um. Anscheinend hatte er nicht darauf geachtet wie schnell die Fackel abbrannte.
Etwas verwirrt sah ich seine Umrisse und wollte etwas sagen bevor er gegen eine der Wände lief, zog aber die Luft zwischen den Zähnen ein als es bereits zu spät war.
Kurz dachte ich darüber nach wie es wäre, ihn einfach stehen zu lassen, aber ich sagte nichts.
Dann trat ich in der Dunkelheit dicht vor den Jungen. Wahrscheinlich konnte er mich nicht einmal jetzt sehen.
"Was würdest du tun wenn ich jetzt nicht dabei wär", meinte ich dicht an seinem Ohr und wusste, dass man durch die Stimme allein mein Lächeln sehen konnte.
Ohne einen Kommentar oder ein Widerstreben abzuwarten nahm ich ihn bei der Hand und zerrte ihn weiter. Für einen Moment durchflutete mich seine Wärme, aber ich schob es aus meinen Gedanken und lief den Gang einfach weiter entlang.