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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 12:37 am
ERschrocken zuckte ich zusammen, als direkt vor mir Annys Stimme erklang. Also sah sie doch mehr als ich. "Mir würde schon etwas einfallen", entgegnete ich wütend. Das ich ohne sie hier herunten jetzt ziemlich aufgeschmissen wäre, wollte ich mir einfach nicht eingestehen. Als sie mich an der Hand nahm und mit sich zog, wehrte ich mich anfangs dagegen. Mein Ego ließ es nicht zu, auf jemanden anderes angewiesen zu sein. Aber schließlich gab ich meinen Widerstand auf und versuchte mit ihr Schritt zu halten. Hinter uns kamen die Stimmen näher. Sie waren mindestens schon am Bahnsteig, wenn nicht sogar schon im Tunnel. "He, kannst du ausmachen ob wie nah sie uns schon sind?", fragte ich Anny und versuchte es selber durch Lauschen heraus zu finden, was aber ein vergebliches Unterfangen war, denn hier herinnen dröhnte alles laut wieder. Selbst die Ratten, die am Rand herum liefen, hörten sich wie eine Horde wilder Monster an. "Hoffentlich tauchen keine Zombies auf", meinte ich scherzhaft, als ich mich an ein paar Horrorfilme erinnerte.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 12:55 am
"Ich kann dich auch einfach stehen lassen", schnaubte ich etwas wütend. Ich wusste genau dass ich das tun würde, aber auf halben Weg wieder Kehrt machen würde, aber das musste Brix ja nicht wissen. Für einen Moment lauschte ich einfach nur den Geräuschen und konzentrierte mich auf das Echo. "Wenn ich richtig liege haben sie sich aufgeteilt und laufen gerade los", meinte ich dann. Irgendwann erschien am Ende des Ganges ein Licht, bis wir an einer Station ankamen, ähnlich wie die an der wir losgelaufen sind. "Wohin jetzt?", fragte ich und sah Brix an, der mich nun wieder auch erkennen konnte.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 1:09 am
Als sie drohte mich einfach stehen zu lassen, gab ich wirklich auch noch den letzten Widerstand auf. Ich traute es ihr wirklich zu und das war jetzt echt das letzte, was ich wollte. "Und wie viele?", fragte ich automatisch nach, obwohl sie das vermutlich nicht mehr sagen konnte. Erleichtert seufzte ich, als wir eine Station erreichten und ich dort wieder etwas besser sehen konnte. Vor uns halb im Tunnel halb schon in die Station eingefahren lag ein liegen gebliebener Zug. Ohne auf Anny zu achten, lief ich hinein und kam kurz darauf mit zwei Feuerlöschern zurück, die hoffentlich noch funktionierten. "Wir kämpfen", entschied ich. Wir würden im Vorteil sein, da Anny sie im Tunnel schnell entdecen konnte und wir den überraschungsmoment auf unserer Seite hatten. Außerdem würde ein gewonnener Kampf uns mehr Ausrüstung verschaffen. "Hier", ich warf Anny die Pistole hin und entsicherte die Feuerlöscher. Das waren zwar keine normalen Waffen, aber ich hatte eine grobe Vorstellung davon, wie ich sie einsetzen konnte.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 1:23 am
Auf seine Frage hin wieviele es waren antwortete ich nicht. Ich vermutete einfach dass es zu viele waren. Auch wenn eine Hälfte in die andere Richtung gelaufen ist, ich glaubte nich daran, dass wir es wirklich schaffen konnten. Trotzdem fing ich widerstandslos die Pistole auf. "Tut mir leid", meinte ich dann. "Wegen vorhin." Etwas unwohl lief ich ein paar Schritte zurück. Wenn wir jetzt versagen würden, wäre ich wieder Jesus. Und Brix vielleicht tot. Auf einmal schossen mir Tränen in die Augen und ich ließ sie einfach laufen. Vielleicht sah es der Junge gar nicht, was ich im Moment hoffte.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 1:30 am
"Schon vergessen", entgegnete ich. Es stimmte wirklich, ich war nicht besonders nachtragend, außer wenn etwas sichtbares blieb. Sonst verrauchte meine Wut schnell wieder. Ich stellte mich neben Anny und langsam zweifelte ich an dem Plan. Die Schritte, die auf uns zu stürmten, schienen von vielen Leuten zu kommen. "Klettern auf den Zug und leg dich dort hin, da werden sie kaum ein gutes Ziel auf dich haben, während du sie erwischt", meinte ich zu Anny. Mit meinen Waffen würde das nicht funktionieren, außerdem zweifelte ich daran, dass ich schnell genug hoch käme. Bevor sie aber gehen konnte, griff ich nach ihrer Hand. "Versprich mir nur eins, vergiss mich nicht noch einmal", flüsterte ich so leise, dass sie es vermutlich nicht einmal hörte. Dann ließ ich sie los und stapfte ohne mich umzudrehen auf den Eingang zum Tunnel zu. Dort würde ich vermutlich im Blickschatten der Soldaten sein und hoffentlich einige ausschalten und mit dem Schaum blenden können.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 1:46 am
Für einen Moment spürte ich die Wärme des Jungen, die von ihm ausging als er neben mir stand. Als er sich dann aber etwas entfernte bedauerte ich es sogar ein wenig mehr als es gut war. Was wollte er? Dass ich ihn alleine lies? Nicht mehr. Als Brix meine Hand nahm zuckte ich kurz zusammen, hielt mich dann aber an seiner fest. Sein Flüstern war kaum hörbar, aber ich verstand es trotzdem und starrte ihn an. Was.. dachte ich, sah ihn dann aber schon weglaufen. Ich schnaubte kurz etwas abfällig. Mit meinem etwas besseren Blick erkannte ich knapp neben Brix eine kleine Niesche. Ich atmete etwas erleichter auf, ehe ich dem Jungen hinterherstürmte, ich wieder am Handgelenk packte und in die Niesche zerrte. In dieser war ein Gitter, was ich nach kurzem Probieren aufriss und ihn hineinbugierste. Gerade als ich das Gitter wieder hinrichtete wurden die Stimmen lauter und die Schritte ebenfalls. Ich atmete etwas schneller. Der Platz hier war nicht gerade groß, beinahe zu eng. Ich kauerte fast schon auf Brix. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter und zwang mich dazu ruhiger zu atmen. Im Moment war es mir sogar egal was er dachte.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 1:55 am
Ich hatte wirklich gehofft, dass sie mir ein einziges mal gehorchen würde und tat, was ich ihr rat. Aber schon nach kurzem hörte ich ihre Schritte, wie sie mir nach lief anstatt in die andere Richtung. Ich wollte mich schon zu ihr umdrehen und ihr sagen, dass ich ihren Feuerschutz von oben brauchte. Ich bezweifelte, dass sie das Argument, das sie dann sicherer wäre, akzeptieren würde. Aber ich kam nicht mehr dazu, als sie mich schon mit sich in eine kleine Nische zog. Der Platz war extrem eng, besonders als sie das Gitter davor machte. An den Geräuschen erkannte ich, dass unsere Feinde uns schon fast eingeholt hatten. Wenn sie uns hier entdeckten, wäre es aus. Hier hätten wir kaum eine Möglichkeit uns zu wehren, bevor uns ein Kugelhagel durchsieben würde. Ich versuchte so ruhig wir möglich zu atmen, wobei ich den Geruch von Annys nahem Körper deutlich wahr nahm. Sie roch nach Wald und Freiheit, obwohl sie über ein halbes Jahr eine Gefangene war. Instinktiv zog ich eines der Messer, auch wenn es nichts bringen würde. "Du hättest oben bessere Chancen", flüsterte ich leise. Wegen der Enge in dem Versteck befand sich mein Kopf kaum eine handbreit von ihrem entfernt.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 2:08 am
Als Brix ein Messer zog, sah ich etwas geschockt auf den Gegenstand, ehe ich meine Hand auf seine legte. Er konnte mich zwar nicht im Dunkeln sehen, ich ihn aber. Zumindestens seine Umrisse. Stumm legte ich ihm meinen Zeigefinger auf den Mund und die Pistole in meinen Schoß. Erst nach einer Weile nahm ich meinen Finger wieder auf und lächelte kurz. Ein kurzer Wärmeschwall durchfuhr mich und ich schloss meine Augen. Ich spürte wie mein Herz klopfte. Aber nicht nur meins.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 2:18 am
Als sie ihren Finger weg nahm, überlegte ich nicht, sondern beugte mich zu ihr hinunter und rückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Eigentlich hatte ich auf ihre Lippen gezielt, aber das war in der Finsternis schwer zu erkennen. Erst im nächsten Moment wurde mir die Tat bewusst. "Sorry, Endorphine", murmelte ich leise als Entschuldigung. Aber da wir in den nächsten Minuten sowieso wahrscheinlich drauf gingen, war es auch schon egal, hoffte ich mal. Oder ich würde gleich ihre Knarre an meinem Kopf spüren. Was mich eigentlich nicht überrascht hätte. Draußen, vor unserer Nische traten die Soldaten aus dem Tunnel. Es waren wirklich eine große Horde. Nie hätte ich das überlebt und vermutlich hätte auch Anny nicht genügend Schuss gehabt um sie alle zu erschießen.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 2:25 am
Als ich eine sanfte Berührung an meiner Wange spürte öffnete ich meine Augen und starrte für einen Moment stumm gerade aus. Ich spürte wie mein Herz automatisch einen Hüpfer machte und beschleunigte. Was.. So etwas hatte ich nich nie wirklich gespürt. Lautlos schnappte ich nach Luft. Dann schüttelte ich auf seine Entschuldigung hin nur schwach meinen Kopf. Für das nächste was ich tat hätte ich mich selbst ohrfeigen können, aber es war bereits zu spät um das zu ändern. Ich setzte mein Lippen aus seine und spürte für eine Weile einfach nur seine Wärme. Vielleicht war das ein Abschied, ich wusste es nicht. Noch schienen die Soldaten uns jedenfalls nicht bemerkt zu haben. Stumm löste ich mich vorsichtig von Brix und drehte meinen Kopf zur Seite. War es vorbei? Ich hatte noch Hoffnung.
(so, endgültig mein letzter BT und jeetzt? )
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 2:36 am
(okay irgendwie will ich jetzt fieß sein und sie entdecken lassen, aber ich weiß nicht ... entscheid ma das morgen)
Okay jetzt war es amtlich. Ich hatte keine Ahnung, wie ich Anny einschätzen sollte. Als sie sich umdrehte und mich küsste, fühlte ich mich einen moment lang überrumpelt, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Doch dann schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen und ich erwiderte den Kuss. Es fühlte sich so anders an, als alle Küsse bevor. Viel besser als die, die ich mit Angi in der Arena geteilt hatte oder früher mit anderen Mädchen aus meinem Distrikt. Aber vielleicht lag es auch nur an der Situation, auch wenn ich das bezweifelte. Als sie sich von mir löste, seufzte ich innerlich enttäuscht. Kurz vor unserem Versteck lief ein Soldat vorbei. So nah, dass wir ihn durch das Gitter vermutlich berühren könnten. Aber noch schien er uns nicht entdeckt zu haben, sondern seine Aufmerksamkeit eher auf den leeren Zug zu richten. Vorsichtig und leise tastete ich in der Finsternis nach Annys Hand und verschrenkte meine mit ihrer. Egal was kam, wir würden es jetzt zusammen durch stehen.
(urg kitschig )
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 8:09 pm
Ich spürte wie mein Herz immer schneller schlug und ich glaubte fast innerlich vor Spannung zu zerreißen. Als Brix nach meiner Hand griff drückte ich etwas dankbar zu und hielt die Luft an, als einer der Soldaten vor unserem Versteck vorbei lief. Ich atmete leise aus und entspannte mich etwas, sog aber rasch die Luft wieder ein und flüsterte leise: "Nein, nicht!" Der Mann kam wieder zurück und blieb direkt vor unserem Versteck stehen. Dann erschien sein Gesicht, auf dem sich ein Grinsen zeige. Etwas wütend stieß ich das Gitter mit meinem Fuß weg und stieß ihn damit fort. Jetzt lag es an uns. Ich warf in der Dunkelheit dem Jungen noch einen Blick zu, ehe ich aus der Niesche kletterte, im nächsten Moment aber an den Füßen weggezogen wurde. Ich schrie kurz auf, drehte mich um und zielte mit der Pistole auf die Soldaten. Sie alle duckten sich unter meinen Schüssen hinweg, bis die Patronen leer waren. Ein letztes Mal schlug ich mit meiner Faust in das Gesicht meines Kidnappers, der mich sogar losließ. Etwas panisch hetzte ich auf den verlassenen Zug zu, wurde aber schon wieder durch ein schweres Gewicht zu Boden gedrückt. Wieder schrie ich auf, bis mir eine Hand auf den Mund gepresst wurde. Warum erschossen sie mich nicht?, schoss es mir durch den Kopf, ehe ich einen Mann sprechen hörte. "Widerstand ist zwecklos. Wir sind der Widerstand!"
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 8:22 pm
Ich hielt die Luft an, während der Soldat an unserem Versteck vorbei lief. Gerade als es so wirkte, als hätte er uns nicht bemerkt, drehte er sich wieder um undkam nun direkt auf uns zu. Scheiße! Wir hätten von Anfang an kämpfen sollen. Als Anny das Gitter aufstieß, packte ich meinen Feuerlöscher und das Messer fester. Es war besser hier im Kampf umzukommen, anstatt später im Kapitol getötet zu werden. Ich hörte Annys Schrei und wie ihre Siluette weg gezogen wurde. Erneut stieß ich einen leisen Fluch aus und sprang selbst aus dem Versteck. Wütend betätigte ich den Feuerlöscher und sprühte eine Ladung des Schaums den Soldaten entgegen. Zwei schlugen sich vor Schreck die Hände gegen das Gesicht und fielen zu Boden. Einen Dritten erwischte der Feuerlöscher, als ich damit ausholte, an der Schulter und auch er brach zusammen. Irgendwo waren ein paar Schüsse zu hören und ich hoffte, dass sie nicht gerade Anny erwischt hatten, denn ich schien unverletzt geblieben zu sein. Ich hob den Feuerlöscher wieder an und suchte in der Dunkelheit nach Anny, als ich ihren erneuten Schrei hörte, fand sie aber nicht. Als einer der Männer etwas von Widerstand sprach. Erstaunt hielt ich inne und sah mich nach dem Sprecher um. "Warum sollten wir das glauben?", rief ich. Schließlich hatte Anny doch irgendeine Folter aus dem Kapitol gehört.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 9:04 pm
Etwas erstaunt riss ich meine Augen auf und starrte die Soldaten an. Jedenfalls schossen sie nicht auf uns, was die Kapitolmänner zweifellos getan hätten. Als der Mann hinter mir dann auch noch seine Hand von meinem Mund nahm stand ich auf. Langsam watete ich auf Brix zu und stellte mich neben ihn. Ja, warum sollten wir das glauben? Eine Antwort kam nicht. Es hätte uns sowieso niemand eine Antwort geben können, jetzt lag es eben in Vertrauen. Aber ich hatte kein Vertrauen zu den Männern, egal ob sie gekommen waren um uns zurückzubringen oder nicht. Ich spürte wie sich mein Brustkorb schnell hob und senkte und hob mein Kinn an, als einer der Soldaten eine Taschenlampe anknipste. Geblendet vom Licht starrte ich zur Seite, weigerte mich aber meinen Blick zu senken. "Was tun? Da hinten ist der Ausgang", flüsterte ich leise Brix zu und wies mit einem Kinndeuten auf den hellen Lichtschein, der von einer Treppe nach Oben ausging.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 9:16 pm
"Wenn ihr nicht aus dem Kapitol seit und uns jegt, was macht ihr sonst hier?", fragte ich weiter und starrte den Mann mit der Taschenlampe an. Ich folgte Annys Blick zum Ausgang und sah dann wieder zurück auf den angeblichen Widerstand. Wenigstens hatten sie uns bis jetzt noch nicht erschossen, aber ihnen zu vertrauen lag mir fern. Aber wenn das hier herunten wirklich Widerstandskämpfer waren, müssten die Leute aus dem Kapitol noch über der Erde auf uns warten. Ich wusste nicht genau, was wohl die bessere Entscheidung im Moment wäre. "Kennst du die Leute", wisperte ich Anny genau so leise zu. Vielleicht war es wirklich nur ein Trick um unser Vertrauen zu bekommen und es waren in Wirklichkeit welche der Forscher oder Soldaten.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 9:36 pm
Stumm ließ ich die einzelnen Leute nicht aus den Augen und folgte jedem einzelnen mit meinen Augen. "Nein", hauchte ich, wobei sich mein Mund kein bisschen bewegte. Einer der Soldaten lief langsam hintern uns, aber ich machte ebenfalls ein paar Schritte, bis ich mit Brix Rücken an Rücken stand. Als der Typ dann einen Schritt auf mich zumachte, stellte ich mein eines Bein nach vorne, winkelte meine Arme an und ballte sie zu Fäusten. Ich hatte keine Waffe mehr, die Pistole brachte nicht mehr viel und lag unter anderem hier irgendwo im Wasser. "Wir wollen helfen", drang von irgendwoher eine Stimme an meinen Kopf, worauf ich nur verächtlich schnaubte. "Hilfe kommt in dem Fall realtiv spät", knurrte ich leise, ließ den Mann vor mir aber nicht aus den Augen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 10:03 pm
Als Anny um mich herum ging und hinter mich stellte, wusste ich, dass sie sich Kampfbereit machte. Auch ich zog wieder ein Messer, ließ aber den Feuerlöscher fallen. Wirklich viel nützte er ja nicht. Ich glaubte dem Mann kein Wort, der behauptete, er wollte uns nur helfen. Ich war kurz davor, mich für die Flucht zu entscheiden, als plötzlich eine größeres, elektrisches Licht surrend anlief und eine Frau in Uniform auf uns zu kam. "Ich bin Soldat Marge", stellte sie sich vor. Ah ha, als ob mich das interessieren würde. Ich ließ weder sie noch die anderen Soldaten aus den Augen, falls einer einen Angriff plante. "Wir haben hier einen unserer Stützpunkte und haben euch beobachtet." Diese Behauptung entlockte mir ein tiefes Knurren und wütend ballte ich meine Hand zur Faust. "Wir können euch helfen", erklärte sie erneut. "Danke, aber wir brauchen keine hilfe, wir sind bis jetzt gut allein zurecht gekommen", knurrte ich noch immer wütend. Dann wandte ich mich ab um zu gehen.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 10:16 pm
Ich spürte die Spannung in Brix Knochen deutlich genug, was mir verriet dass er sich anscheinend bereits entschieden hattte. Ob das allerdings gut war wusste ich bis jetzt noch nicht. Wortlos funkelte ich die Soldaten an. Marge warf ich nur einen verächtlichen Blick zu, ehe ich mich langsam zurückzog und dem Jungen gleich tat. Als sich der erste Mann mir in den Weg stellte fauchte ich kurz. "Super Hilfe", rief ich und funkelte Soldatin Marge wütend an. Die schien allerdings nur zu wollen, dass wir hier blieben. Ohne mich, dachte ich und stellte mich wieder angriffsbereit hin. "Versuch mich anzugreifen und ich brech dir deine Beine", zischte ich dem Soldaten zu der mit verschränkten Armen vor mir stand. "Bitte, wir versuchen doch nur..", fing die Frau irgendwo hinter mir an, aber unterbrach sie schroff. "Nein!", rief ich und wich der Hand des Mannes vor mir aus. Er versuchte nicht mich zu verletzten, er wollte mich jediglich feshalten. Ich genoss seinen erschrockenen Blick, als ich mein Bein nach oben zog und ihn an der Seite traf. Darauf folgten ein paar gezielte Faustschläge, wie ich es im Speziallager gelernt hatte. Letztendlich war das Training dort doch zu etwas nutze. Ein paar Augenblicke später und nach dumpfen Geräuschen aus der Kehle des Typen lag er am Boden und zuckte nur noch. Ich schnaubte kurz und sah über meine Schulter nach hinten. Inzwischen hatten sich die Soldaten so formatiert dass wir keine Chance mehr hatten zu entkommen. Etwas genervt stieß ich einen Ton aus, blieb aber in meiner Stellung. "Wenn das so ist", hörte ich wieder die Stimme. "Dann haben wir keine andere Wahl als euch einfach mitzunehmen."
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 10:27 pm
Im selben Moment wie Anny sprang auch ich vor und trieb mein Messer einem Soldat, der zu nähe gekommen war, in den Bauch. Bevor ich die Waffe aber zurück ziehen konnte, packten mich zwei Soldaten an den Armen und hielten mich fest. Die beiden schienen fast genau so viel trainiert zu haben wie ich, denn ihr Griff war stark, dennoch wehrte ich mich verbissen dagegen, bis mir ein dritter sein Maschinengewehr gegen die Brust drückte. Als ich zu Anny sah, erkannte ich, dass auch sie eingekreist war und keine Chance mehr auf Flucht hatte. Ich setzte ein etwas gezwungenes Grinsen auf und rief ihr zu: "Ich glaube, sie haben mich überzeugt, gehen wir mit?" Das wir, so wie die Frau es gerade verkündet hatte, keine wirkliche andere Wahl hatten, trug ziemlich zu dieser Entscheidung bei.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 10:38 pm
Etwas weiter entfernt hörte ich das Plätschern im Wasser und wusste nur zu gut, dass auch Brix letztendlich überführt worden war. Aber im Gegensatz zu ihm hatte ich keinen Soldaten am Arm, jedenfalls hielten bis jetzt alle schön brav Abstand. Ich entspannte mich dann doch etwas. "Schein wohl so", murmelte ich mit einem etwas wütendem Unterton in der Stimme. "Wohin bring ihr uns?", fragte ich dann laut und sah mich einmal um. Als ein weiterer Soldat auf mich zuging, diesmal mit Maschinengewehr, zögerte ich trotzdem nicht und stieß ihn mein Knie in den Bauch. Etwas gewalttätig entriss ich ihm das Gewehr und lud es. "Noch ein Schritt näher, egal von wem", fing ich an und ließ den Satz unbeantwortet. Ich würde abdrücken, auch wenn vor mir mindestens Zehn bewaffnete Soldaten standen.
(ehm ja.. wohin bringen die uns? D13?)
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 10:51 pm
(ich denke schon)
Überrascht aber mit einem zufriedenen Grinsen beobachtete ich, wie Anny den Soldat vor ihr entwaffnete und sich sein Gewehr schnappte. Als ich meinen Blick zur Seite auf den Soldaten mit der Waffe vor mir richtete, schien der zu erraten, was ich dachte und wich sicherheitshalber außerhalb meiner Reichweite, nicht aber ohne das Gewehr weiter auf mich zu richten. Feigling. "In unser Hauptquartier in Distrikt 13", entgegnete Marge. Distrikt 13? Schönen dank auch, aber ich konnte darauf verzichten, grün zu leuchten, weil ich verstrahlt würde. Wütend stemmte ich mich gegen die beiden Soldaten, die mich fest hielten und mich mit sich schleppen wollten. Da sie Anny nicht anschossen, obwohl sie eine Waffe hatte, ließ mich auch daran zweifeln, ob der Typ vor mir überhaupt abdrücken würde. "Gebt euren Widerstand auf oder ihr zwingt uns dazu Gewalt anzuwenden", meinte einer der Soldaten. Und wie zur Bestätigung lud er seine Gewehr nach und richtete es zusatzlich auf mich. Vermutlich weil er schiss hatte von Anny über den Haufen geschossen zu werden, sollte er auf sie zielen. "Wir brauchen eigentlich nur das Mädchen", fügte ein anderer Soldat hinzu und irgendwie kam ich mir leicht verascht vor. Nur weil ich kein halber Mutant war an dem das Kapitol herum experimentiert hatte.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 11:02 pm
Ich stieß einen etwas wütenden Ton hervor und wirbelte herum. "Was heißt hier brauchen?", fuhr ich den Typen an, der gesprochen hatte. Dann war ich nach ein paar Sprüngen neben Brix und stieß einen der Soldaten beiseite. Letztendlich hielt ich mein Gewehr auf den Mann gerichtet, der seine Waffe auf den Jungen neben mir richtete. Ich sah die Angst des Soldaten und seinen hilfesuchenden Blick, der seine Kameraden streifte, aber niemand rührte sich. "Lass.. die.. Waffe.. runter", zischte ich bedrohlich und machte einen Schritt auf den Kerl zu, der inzwischen zitterte. Hastig tat er ebenfalls einen Schritt nach hinten, wobei er taumelte. Mein Finger wanderte langsam zum Auslöser. Erst als der Soldat seine Waffe senken ließ drehte ich mich wieder um und stellte mich neben Brix. Fast schon trotzend ließ ich dann aber auch die Waffe sinken. Als ich auf die andere Seite des Jungen lief funkelte ich den Soldaten an, der ihn immer noch festhielt. Ich knurrte leise, ehe ich ihm das Maschinengewehr in den Bauch drückte. Unwillkürlich umfasste er das Ding, wobei er Brix losließ. Dann stieß ich ihn nach hinten und war wieder entwaffnet. Inzwischen war mir egal was sie mit uns anstellten, solange sie uns nicht auseinanderrissen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 11:17 pm
Irgendwie konnte ich noch immer nicht gut damit umgehen, auf die Hilfe von anderen angewiesen zu sein. Denn statt Anny für ihre Hilfe zu danken, starrte ich sie einen Moment wütend an und riss mich dann von dem letzten Kerl, der mich hielt, los. Kurz war ich davor, mich umzudrehen und mit den Worten 'Wenn ihr mich eh nicht braucht, geh ich eben' zu verschwinden. Aber natürlich tat ich es nicht. Irgendwo würde vermutlich auch Anny meine Hilfe brauchen, sollten die Leute auf die Idee kommen, auch an ihr herum zu experimentieren. Außerdem könnte ich sie sowieso nicht allein lassen, dass wusste ich. "Na dann los", meinte ich und ging neben Anny her. Die Soldaten bildeten einen Kreis um uns und ich zählte einige Waffen, die sie fast beiläufig in unsere Richtung hielten. Irgendwie hasste ich diese Widerstandsleute schon jetzt und sobald sich für uns eine passende Gelegenheit ergab, würde ich versuchen zu fliehen. Ich suchte Annys Blick und lächelte ihr kurz zu, bevor ich wieder auf die Soldaten starrte. Den Wunsch ihre Hand wieder zu nehmen, drängte ich zurück. Es war um vieles besser, wenn die Leute keine Ahnung hatten, was wir für einander vielleicht empfanden. sonst kamen die noch auf die Idee uns als Druckmittel gegen den anderen einzusetzen.
Annyca Sescon
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 11:25 pm
Beinahe automatisch beschleunigte sich mein Herzschlag als wir dann doch losliefen. Natürlich umzingelt von ein paar dieser Leute. Wieder nahm ich Brix neben mir war und registrierte sein Lächeln, allerdings hatte ich seinen zuvor wütenden Blick auf bemerkt. Unauffällig lief ich dann noch ein Stückchen näher bei dem Jungen, vielleicht sah ich ihn einfach als Halt, jedenfalls fühlte ich mich in seiner Nähe ein bisschen sicherer als sonst wo. Stumm starrte ich auf den Boden und visierte die einzelnen Leute. Wohin brachten sie uns? Wir mussten ja schließich erstmal zu Distrikt 13 gelangen, wenn man ihnen Glauben schenken durfte, aber wie sollte das gehen? Ich verkrampfte mich ein bisschen, bis ich meine Arme um mich schlug und mich selbst feshielt.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: What if - Wenn alles andersrum wäre So Aug 07, 2011 11:36 pm
"Ist dir kalt?", fragte ich Anny, als sie sich die Arme um den Körper schlang. In dem ärmellosem Top und bei den tiefen Temperaturen hier herunten, konnte ich das gut verstehen. Ohne eine Antwort abzuwarten, rief ich lauter: "He, kann uns mal jemand eine Jacke geben." Kurz zögerte ich noch, dann legte ich dem Mädchen einen Arm um den Rücken und spürte wie kalt ihre Haut wirklich schon war. Verflucht bekam sie jetzt mal eine Jacke oder was? Das einer von den Männern die Berührung interpretieren würde, machte ich mir jetzt keine Sorgen mehr. Wenn sie uns beobachtet hatten, wussten sie, dass wir zumindest befreundet waren und so wie ich sie hielt, konnte man es auch als Kumpelhaft ansehen. Endlich kam eine weitere Soldatin zu uns und reichte Anny ihre Jacke. Eine Schusssichere wie ich zufrieden fest stellte. So schnell würde man ihr also nichts mehr antun können. Marge, die an der Spitze ging, steuerte eine Treppe an, die noch weiter hinunter führte. Zwei Stockwerke tiefer blieben wir wieder auf einem Bahnsteig stehen und warteten. Worauf konnte ich nicht sagen, bis ein leises Pfeifen ertönte. Überrascht sah ich in den Tunnel und kurz darauf fuhr einer dieser Züge, den wir oben schon gesehen hatten, in die Station ein und die Soldaten deuteten uns an, in den einzig beleuchteten Waggon einzusteigen.