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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 9:09 pm
Ich schwebte auf Wolke sieben und versuchte, die Gefühle die ich empfand zu definieren - als Pesh meinte, sie würde mit zu mir kommen wollen.
Etwas verdutzt sah ich sie an. "Wie bitte?", fragte ich und richtete mich auf. Zwar hatte ich ihr zugehört, war mir allerdings nicht ganz sicher ob ich die Bedeutung der Worte richtig verstanden hatte.
"Du ... ihr ... also ihr drei kommt mit zu mir?", fragte ich mit einer großen Portion Vorfreude und wartete auf Bestätigung. "Ist das das Ernst? - Endgültig?"
So ganz wahrhaben wollte ich es noch nicht. Zu groß war noch die Angst, dass es nur eine Laune von Pesh war oder sie es sich anders überlegen würde.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 9:17 pm
Ich würde gerne, meinte ich und küsste ihn auf den Mund, bevor er widersprechen oder sonst so etwas konnte.
Das meine Eltern vor allem ob Kimi mit kommen würde, auch noch ein Wörtchen mit zu reden hatten, bedachte ich in dem Moment überhaupt nicht. Stattdessen stellte ich mir das wirklich wundervoll vor. Mit Fin wirklich zusammen zu sein. Sein Haus und seine Heimat kennen zu lernen. Alles einfach.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 9:33 pm
Als Peshs Worte mich erreichten und sie mich dann küsste wusste ich, wie man das Gefühl nannte das Besitz von mir ergriff: Ich war glücklich.
"Ab jetzt gibt es kein zurück mehr", hauchte ich und erwiderte Peshs Kuss. Wir kuschelten uns tiefer in die Kissen und genossen die Zweisamkeit - als das Telefon klingelte. Erst mühte ich mich, es zu ignorieren - doch nach ein paar Sekunden gab ich es auf. Immerhin könnte es wichtig sein.
Leise vor mich hin schimpfend lief ich mit eiligen Schritten in Richtung Telefon. Ich zwang mich, vorher tief durchzuatmen und mein Grinsen, welches sich nicht ablegen lassen wollte, zu unterdrücken. "Weston? ... Oh, hallo Elan ... Ja, ihr geht es gut ... Ich frage sie, Moment ..." Dann hob ich meine Stimme. "Pesh?", rief ich und hielt die Ohrmuschel zu, sodass ihr Vater mich nicht so gut hören konnte. "Hast du was gegen Besuch? Deine Eltern und Kimi würden nachher vorbeikommen."
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 9:48 pm
Ich weiß, erwiderte ich. Aber es machte mir keine Angst. Im Gegenteil ich freute mich schon richtig darauf. Endlich eine Familie mit Kimi und Fin und unserem Kleinen haben zu können und so auch zu leben.
Ich verfluchte innerlich das Telefon, als es läutete und Fin deswegen aufstehen musste. Nur schwach drangen ein paar Worte zu mir herein, bis Fin nach mir rief. Schnell schlüpfte ich in meinen Slip und kam dann zu ihm. Besuch? Eigentlich wollte ich mit ihm allein bleiben. Aber andererseits wollte ich auch wieder unbedingt Kimi sehen und ihr auch gleich von meinem Plan erzählen. Ich wettete, sie wäre auch begeistert. Wenn es sein muss, meinte ich mit einem Grinsen und hoffte, dass er meine Antwort etwas netter übermittelte.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 10:02 pm
Bei Peshs Antwort war es mit der Unterdrückung des Dauerlächelns vorbei und ein breites Grinsen zierte mein Gesicht. "Ähm ... Elan? ... Ja, Pesh würde sich freuen ..." Ich warf einen Blick auf die Uhr. "Ja klar, das geht in Ordnung ... Nein ... das können Sie gerne bei uns tun ... Ja, sicher ... natürlich ... Moment ..." - "Brauchst du irgendwas?", fragte ich Pesh ehe ich ihrem Vater die Antwort weitergab. "Ist okay. Bis dann." Ich legte auf.
"Sie kommen um halb zwölf. Da könnt ihr hier gemeinsam zu Mittag Essen." Ich hatte nicht vor zu bleiben, wollte mich aufzudrängen. Immerhin wollten sie ihre Tochter besuchen und nicht mich. An Beschäftigung würde es mir nicht mangeln.
"Zum Glück sieht es hier einigermaßen ordentlich aus.", stellte ich nach einem flüchtigen Blick in die Wohnung fest. "Du solltest dir allerdings etwas anderes anziehen", lächelte ich und zog sie an mich. Immerhin hatte sie bereits mehr Kleidung am Körper als ich. "Wobei ... mir gefällt dieses Outfit eigentlich ganz gut." Mein Grinsen wurde noch breiter - sofern das überhaupt möglich war. Sie würde mit mir kommen. Mit nach Hause. Und sie trug unser Kind unter ihrem Herzen ... ich liebte sie. Zwar hatte sie mir dies noch nie gestanden, aber das störte mich nicht. Pesh war bereit, mit mir zu kommen ... und ich würde sie heiraten. Das war vorhin mein Ernst gewesen. Am liebsten würde ich sie sofort fragen - doch gehörte dazu nicht ein Ring? Oder war das zu viel des Guten? Ich holte schon Luft um sie darauf anzusprechen - entschied mich dann aber schnell um. Ich würde noch warten. Mindestens, bis ich nicht mehr nackt wäre.
Ich freute mich sehr darauf, endlich mit Pesh abreisen und mit ihr und Kimi nach Hause fliegen zu können. Weniger freute ich mich auf das, was mich von der Abreise trennte: Die Spiele.
Ob Pesh ihren Eltern von der Schwangerschaft erzählen würde? Es wäre in meinen Augen noch viel zu früh um davon zu berichten. Würde sie, unabhängig davon, ihren Eltern von ihren Zukunftsplänen erzählen? Nicht nur, dass sie mit mir zusammen sein sondern auch dass sie mit mir in Distrikt 5 ziehen wollte. Was sie davon halten würden?
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 10:16 pm
Nein, alles passend, meinte ich, als Fin mich fragend ansah. Die meisten Klamotten hatte er mir ja schon von Swell geholt, bevor das mit der Verhaftung und all dem gewesen war. Insofern brauchte ich nichts.
Okay, dann beginn ich gleich zu kochen. Es wäre zu auffällig, wenn Fin plötzlich für noch mehr Leute von unten etwas bestellte. Außerdem hatte ich dieses mal nicht vor, ihm die Arbeit zu überlassen.
Findest du? Ich lächelte Fin keck an und küsste ihn, als er mich an sich zog. Also ich fand nicht, dass ich mir momentan etwas anderes anziehen sollte. Erst so fünf Minuten vor halb zwölf.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 10:35 pm
Erst wollte ich protestieren, doch dann entschied ich mich um.
"Wenn du kochst bin ich mal für zwanzig Minuten weg, okay? Ich bin wieder da bevor deine Eltern kommen!", versprach ich. Ich küsste Pesh innig ehe ich im Bad verschwand. Bevor ich ging musste ich mich noch einmal ausgiebig von Pesh verabschieden - auch wenn es ihr in meinen Augen lieber gewesen wäre ich hätte sie in Ruhe kochen lassen. Doch es war mir egal. "Bis gleich!"
Ich verschwand durch die Tür.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 10:43 pm
Okay, aber lass mich bloß nicht mit meinen Eltern allein, meinte ich. Auf Dad's Vorwürfe, was ich mir dabei gedacht hatte, erneut gegen das Gesetz zu verstoßen und mich in Gefahr zu begeben, konnte ich verzichten. Und ich hoffte, dass er davon absehen würde, wenn Fin dabei war.
Als Fin zur Tür hinaus war, verschwand ich auch noch schnell im Badezimmer um mich zu duschen und dann im Schlafzimmer um mir eine Jeans und ein T-Shirt anzuziehen. Schließlich nahm ich noch einen Sweater mit in die Küche, den ich überstreifen wollte, wenn meine Family dann eintraf, damit sie das Ortungsgerät nicht sahen. Kimi hätte sonst vermutlich helle Freude darin, irgendwelche Knöpfe darauf zu drücken.
Schließlich ging ich wieder in die Küche und richtete eine Gemüsesuppe und als Hauptgericht Schnitzel mit Reis zu. Während ich immer wieder ungeduldig Blicke auf die Uhr warf. Hoffentlich beeilte sich Fin, meine Eltern waren für gewöhnlich immer etwas überpünktlich.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 10:48 pm
Stürmisch kam ich zurück und schloss eilig die Tür hinter mir. Es war schön, Pesh in der Küche zu sehen. Ihr Gesichtsausdruck ließ sie glücklich werden, ihr Körper verriet jedoch Anspannung.
"Ich bin wieder da.", strahlte ich. Das Grinsen wollte einfach nicht weggehen. Ohne mir die Schuhe abzustreifen oder auszuziehen lief ich zu Pesh in die Küche. Ihr Reis war fast fertig. Ich küsste sie flüchtig und legte meine Hände um ihre Taille, ehe ich sie zu mir umdrehte. "Man, recht das gut!"
"Hey ... ich hab dich vermisst", flüsterte ich. "Hast du einen Moment Zeit für mich?" Uns würde noch ca. eine viertel Stunde bleiben ehe Peshs Eltern vor der Tür standen. Und was ich von Pesh wollte konnte nicht warten. Wobei - das konnte es vermutlich schon, aber ich konnte nicht warten.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 10:58 pm
Als ich die Tür auf und zu gehen hörte, lächelte ich erfreut. Fin war also wieder da und das noch völlig rechtzeitig. Aber ich tat mal so, als würde ich ihn nicht bemerken, sondern hob lieber das letzte Schnitzel aus dem siedenden Öl und legte es auf ein Teller.
Erst als er zu mir in die Küche kam, drehte ich mich lächelnd zu ihm. Was er wohl gemacht hatte? Scheinbar kann ich doch kochen, erwiderte ich grinsend als Anspielung auf seine Ausrede gestern, warum er Essen bestellte. Bevor ich ihn zu mir zog und einen langen Kuss gab.
Vermutlich strahlte ich bei seinen Worten, dass er mich vermisst hätte. Etwas verlegen strich ich mir eine Haarsträhne, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr. Bei seiner Frage warf ich einen Blick auf die Uhr. Na ja, wirklich viel Zeit hatten wir nicht mehr, aber was sollte es. Ja, aber nicht lange, meinte ich und deutete auf die Uhr für den Fall das er nicht wusste, wie spät es schon war.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 11:15 pm
"Ich habe nie gesagt du kannst nicht kochen", erwiderte ich verdutzt weil ich Peshs Anspielung auf unser Gespräch vom Vortag nicht einordnen konnten.
"Ja, ich weiß", entgegnete ich ungeduldig als Pesh mich auf die Uhrzeit erinnerte. "Dauert theoretisch nicht lange."
Ich holte tief Luft, fasste Pesh an beiden Händen und trat ein kleines Stück zurück, sodass ich sie richtig ansehen konnte.
"Also pass auf.", versuchte ich es. "Vor fast acht Wochen kam ein kleines Mädchen auf mich zugerannt und fing an, mich zuzuquasseln..." Ich grinste. "Ich hätte nie gedacht, dass sich mein Leben in so kurzer Zeit so enorm ändern könnte ... Ich ... ähm ... ich war noch nie ein Mann großer Worte", lächelte ich verlegen. "Pesh ... in deiner Gegenwart kann ich der Mann sein, der ich bin ... Erst wenn du da bist fühle ich mich vollständig ... Ich habe dir schon oft gesagt das ich mir wünsche das du mit mir kommst ... Du wirst unser Kind zur Welt bringen ... Ich ..." Mir gelang es nicht, meine Gefühle auszudrücken. Deshalb griff ich in meine Tasche und sank langsam auf den Boden, sodass ich vor Pesh kniete.
Ich hatte mich gegen hochwertigen Schmuck entschieden. Ein Ring wäre an einer - zumindest offiziellen - Avox viel zu verdächtig, ebenso teurer Schmuck. Auf meiner Hand lag ein schlichtes, dunkelbraunes Lederarmband an dem ein kleiner, aus Holz geschnitzter und grün bemalter Frosch hing.
"Peshewa Anobis ... erweise mir die Ehre ... werde meine Frau."
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 11:43 pm
Okay., lächelte ich als Fin meinte, es würde nicht lange dauern. Schnell schob ich die fertigen Schnitzel in den Ofen damit sie warm blieben bis wir essen würden.
Verblüfft sah ich Fin an, als er meine Hände nahm. Etwas stockend setzte er mit einer Erklärung oder Rede an. Ich hielt die Luft an und schüttelte leicht den Kopf, er hatte doch nicht vor zu machen, was ich glaubte, das er vor hatte. Ich lachte kurz auf, als er das mit dem quasselnden Mädchen erwähnte. Stimmt ja. Ich hatte schon fast vergessen, dass das der Grund war, wieso wir überhaupt ins Gespräch gekommen waren. Dafür müsste ich Kimi wirklich einen riesen großen Gefallen tun, dass sie das hier möglich gemacht hatte. Ohne es zu wissen, aber sie wusste einfach immer was zu tun war.
Er fühlte sich vollständig mit mir. Und mir ging es genau so bei ihm. Die ganze Zeit schon. Seit dem ersten Tag am Bach um ehrlich zu sein.
Und dann ging er plötzlich vor mir in die Knie. Oh nein, er würde doch nicht? Doch. Genau das tat er. In seiner Hand lag kein kitschiger Ring, wie man ihn im Kapitol schente, sondern ein schlichtes Lederarmband. Aus großen Augen starrte ich zwischen ihm und dem Armband hin und her. Hatte er mich gerade wirklich gefragt, ob ich seine Frau werden wöllte. Konnte das wirklich sein, wo wir einige Stunden zuvor uns noch heftigst gestritten hatten? Konnte er es ernst meinen oder hatte er bloß Angst, dass ich sonst doch meine Entscheidung ändern würde? Aber selbst wenn, es wäre nur eine Verlobung. Ein Sieger und eine Avox - wir könnten vermutlich nie wirklich heiraten.
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, während mir diese Gedanken durch den Kopf rasten, obwohl mir die Antwort von anfang an klar war.
'Ja.' Ja. Ich strahlte Fin an, bevor ich mich zu ihm hinab beugte und ihn küsste. Meinen Verlobten.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston So Aug 26, 2012 11:51 pm
Peshs Antwort schien ewig zu dauern. - Doch dann sagte sie ja, beugte sich zu mir und küsste mich. - Und erst dann begriff ich die Bedeutung ihres 'ja'. Ich umklammerte Peshs Oberschenkel, die auf meiner Armhöhe, und stand auf, sodass Pesh etwa einen guten halben Meter über dem Boden schwebte. Sie küsste mich noch immer und ich erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich. Ich ließ sie auf den Boden sinken ohne von ihr abzulassen.
...
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, ehe wir uns voneinander lösten und ich Pesh das Armband anlegte. Ich strahlte von Ohr zu Ohr, aber dann wurde meine Miene ernst. "Es wird noch etwas dauern bis wir heiraten können", gab ich gedrückt zu bedenken. "Also offiziell. Das dauert vielleicht ein paar Jahre ... - Aber mir ist das egal. Für mich ist das jetzt offiziell. Du gehörst ab jetzt offiziell zu mir." Wieder küsste ich Pesh ehe ich meine Stirn gegen ihre lehnte. "Ich liebe dich", flüsterte ich.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 12:02 am
...
Noch immer wie benommen vor Glück betrachtete ich das Armband, während Fin es mir anlegte. Es war dunkelbraun und würde vermutlich niemanden so schnell auffallen. Auf jeden Fall würde es keinem verraten, was es wirklich bedeutete. Keinem außer uns. Vorsichtig strich ich über den hölzernen Anhänger. Ein kleiner Frosch. Wie hatte er das innerhalb so kurzer Zeit auftreiben können?
Und du zu mir, erwiderte ich. Es war mir egal ob eine offiziele Hochzeit noch auf sich warten lassen musste oder nicht. Ich war sowieso kein Fan von so pompösen Festen, die eh meistens nur unglaublich viel Stress machten. Es zählte nur, dass es für uns das war. Ein Versprechen das wir für immer zueinander gehörten. Ein Schauer lief mir bei dem Gedanken den Rücken hinunter. Es klang seltsam, fast etwas beängstigend und doch wunderbar. Und ich dich, erwiderte ich und küsste ihn wieder.
In dem Moment klopfte es an der Wohnungstür.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 12:17 am
Oh nein fluchte ich innerlich. Nicht jetzt! Sanft schob ich Pesh von mir. Ich fühlte mich wie in Trance. Sie war hier. Sie war nicht nur gesund sondern schwanger - von mir. Sie wollte mit mir nach Hause fahren, Sie wollte mich heiraten. Und sie liebte mich. Könnte ich je glücklicher sein? Ich hauchte ihr noch einen flüchtigen Kuss zu. "Ich hatte eigentlich nicht vor zu bleiben", beantwortete ich ihre Bitte die sie äußerte bevor ich gegangen war. "Sie wollen dich besuchen, nicht mich. ... Achja, darf Kimi Schmuck haben?" fragte ich und legte Pesh noch ein Armband in die Hand. Es war ein geknüpftes regenbogenfarbenes Armband dessen Schließe ein längliches Metallplättchen aus Edelstahl war. Auf dem Metallplättchen stand ich geschwungenen Lettern 'Kimi'. Vor und hinter dem Namen war jeweils ein kleiner Frosch eingraviert. Sie sollte es sich überlegen während ich zur Tür lief.
Ich öffnete sie erst einen Spalt breit um zu sehen, wer es war. Vor der Tür standen Peshs Eltern und Kimi, woraufhin ich die Tür komplett öffnete. "Willkommen", grüßte ich und trat zur Seite, sodass die drei eintreten konnten. "Hallo Fin", strahlte Kimi zu mir hoch und entdeckte dann ihre Mutter in der Küche. "Mami!", rief sie, ließ mich stehen und flitzte in die Küche. "Hallo Kleine", grüßte ich grinsend und sah ihr nach. "Kommen Sie rein", bot ich an.
Peshs Eltern gaben mir die Hand und begrüßten mich höflich. Ich war froh, dass die beiden beim 'du' geblieben waren. Ich griff nach dem Schlüssel auf dem Beistelltisch. "Lassen Sie sich Zeit, fühlen Sie sich wie zu Hause." bat ich und machte Anstalten, die Familie unter sich zu lassen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 12:35 am
'Was?' Überrascht sah ich Fin an, als er meinte, er hätte nicht vor, hier zu bleiben. Wollte er mich etwa allein meinen Eltern gegenüber treten lassen? Was sollte ich ihnen erzählen? Ich sah auf das Armband hinab. Von unserer Verlobung? Nein besser noch nichts, vielleicht erst mal überhaupt, dass wir zusammen waren. Und sonst? Sollten sie schon wissen, dass ich vor hatte in zwei Wochen mit ihm zu kommen? Dass ich Kimi auch mit nehmen würde? Dass ich schwanger war? Irgendwann müsste ich ihnen das alles erzählen, aber war dafür heute der richtige Zeitpunkt?
Kimi? Schmuck? Fragend sah ich ihn an. Was meinte er damit? Von was hatte er gerade geredet? Doch da fiel mein Blick auf das kleine Kinderarmband, das noch in seiner Hand lag. Es war wunderschön und Kimi würde es sicher total gefallen. Es passte perfekt. Dennoch sah ich Fin kurz warnend an. Ist da wieder ein Sender drinnen versteckt?
Fin öffnete die Tür und gleich darauf erklang Kimis Stimme, wie sie zuerst ihn und dann mich freudig begrüßte. Ich streckte die Arme aus und fing sie auf. Es ging ihr wirklich gut. Lachte so vergnügt wie sonst. Ich wirbelte sie noch kurz in der Luft herum, bevor ich sie am Boden absetzte und meine Eltern begrüßte.
"Pesh, geht es dir gut?", wollte meine Mutter wissen, bevor sie mich in den Arm zog. Ich drückte sie kurz an mich, bevor ich sah, wie Fin sich an uns vorbei und hinaus schleichen wollte. Schnell griff ich nach seinem Shirt und hielt ihn fest. Als er in meine Richtung sah, schüttelte ich kurz den Kopf. Er sollte hier bleiben. Ja, mir geht's gut, meinte ich und drückte auch meinen Vater, der wie immer etwas überrumpelt reagierte. Habt ihr Hunger? Ich hab uns etwas gutes zu essen gemacht.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 12:46 am
Mein Blick wurde etwas grimmig als Pesh mich fragte, ob in dem Armband ein Sender wäre. Sie sollte nicht so von mir denken - auch wenn es unter Berücksichtigung der letzten Ereignisse wohl etwas zu viel verlangt war. Ich schüttelte den Kopf so, dass Peshs Eltern meine Antwort an Pesh nicht mitbekamen, als diese ihre Tochter sichtlich erleichtert begrüßten.
Als Kimi in Peshs Arme hüpfte und diese ihre Tochter freudig herumwirbelte bildete sich ein Kloß in meinem Hals - seit wann war ich so verweichlicht? Doch mich berührte die Szene. Endlich konnte Kimi bei ihrer Mutter sein - und das im Alltag. Ein normales Mittagessen. Und bald würde sie ihre ganze Zeit mit ihrer Mutter verbringen dürfen. Und mit ihrem kleinen Bruder. Und mit mir. Ob sie mich akzeptieren würde?
Gerade wollte ich gehen als Pesh mich am Shirt festhielt. "Pesh, ich ..." Ich nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. Solange mich Peshs Eltern nicht baten zu bleiben würde ich gehen. Sie wollten Pesh besuchen. Nicht mich. Ich blieb bei meiner Meinung. Ich wollte mich nicht aufdrängen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 12:58 am
Fin wollte noch immer gehen. Doch noch bevor ich etwas dagen sagen konnte, kam mir Kimi einmal mehr zu Hilfe. "Fin", rief sie und packte ihn an der Hand. "Ich kann schon viel weiter hüpfen. Ist das dein Zuhause? Wo sind die Spielsachen?" "Kimi." Kimi. Sowohl meine Eltern wie auch ich, sahen sie mahnend an, doch die Kleine achtete wie üblich nicht darauf, sondern versuchte Fin wieder in die Wohnung zu ziehen.
"Gerne, wir hätten schon Hunger", antwortete mein Vater mir mit etwas Verzögerung, bevor er sich an Fin wandte: "Wollen Sie uns nicht Gesellschaft leisten? Wir haben Ihnen wirklich viel zu verdanken." Er nickte in meine Richtung und dann zu Kimi.
"Oh ja", jubelte meine Kleine, die vermutlich sowieso nicht zugelassen hätte, dass Fin zur Tür raus gehen würde. "Ich sitze neben Mami und Fin", verkündete sie und lief zu mir um auch meine Hand zu nehmen.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 1:20 am
"Ich möchte mich wirklich nicht aufdrängen. Ich denke, Sie haben sich bestimmt viel zu erzählen", wehrte ich ab. Doch Elan und auch seine Frau wiederholten ihr Angebot, weshalb ich dann doch zustimmte.
Kimi war ganz aus dem Häuschen. "Ja, das ist mein zu Hause", stimmte ich Kimi zu und ging in die Hocke - so wie immer, wenn ich mit ihr redete. "Aber außer ein paar Blatt Papier und Buntstifen habe ich leider nichts zum Spielen da", musste ich gestehen. Mist. Da hätte ich dran denken müssen! "Aber das mit dem Hüpfen kannst du mir dann mal zeigen - draußen, auf dem Balkon" bot ich an. So hätten Pesh und ihre Eltern auch etwas Privatsphäre.
Pesh hatte es in der kurzen Zeit sogar geschafft, den Tisch einzudecken. Ich ließ mich von Kimi mit an den Tisch ziehen, half jedoch Pesh beim Anrichten des Essens und verteilte die Getränke. Peshs Eltern und Kimi saßen schon, und als Pesh sich auf ihrem Stuhl niedergelassen hatte setzte auch ich mich.
"Schön, dass Sie kommen konnten", bemerkte ich Peshs Eltern gegenüber.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 1:40 am
Erleichtert lächelte ich, als Fin doch zustimmte hier zu bleiben. Auch wenn ihn scheinbar Kimi für sich jetzt beanspruchte, damit ihr nicht langweilig würde. Hoffentlich würde das ihn nicht dazu bringen, den Plan noch einmal zu überdenken, dachte ich lächelnd, da ich eigentlich nicht glaubte, dass es so sein würde.
Pass bloß auf, sonst übt sie Hüpfen auch noch auf dem Sofa, meinte ich schnell zu Fin, während ich schon die Vorspeise servierte und mich dann zum Tisch setzte.
"Vielen dank für die Einladung", entgegnete meine Mutter freundlich, bevor sie mich besorgt ansah: "Wie geht es dir mein Schatz?" Gut, ehrlich. Dank, Fin. Und das gleich in mehrerer Hinsicht. "Du siehst auch zufrieden aus", merkte mein Vater an. Ein Wunder, dass er das bemerkt hatte, oder ich strahlte wirklich noch vor Glück. Ich warf Fin ein Lächeln zu, bevor ich begann die Supe aus zu teilen.
"Finley, dürfte ich dich etwas fragen?", erkundigte sich mein Vater.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 1:48 am
"Nein, aufs Sofa gehts nicht - was sie zu Hause nicht darf ist auch hier tabu", lächelte ich Pesh an. "Hast du gehört, Kimi? Keine faulen Tricks." Kimi schien trotz des freundlichen Tonfalls den Ernst hinter den Worten zu bemerken denn sie nickte eifrig. Immerhin das schien zu funktionieren. Ich hatte die wenige Male, die ich mit Kimi bisher verbrachte hatte, den Eindruck gewonnen als würde es zwischen uns ein ziemlich lockeres Verhältnis geben ohne dass die nötige Autorität fehlte. Ob es an Kimis Erziehung oder meiner Persönlichkeit lag wusste ich nicht - doch Kimi gehorchte, zumindest bisher, aufs Wort und schien sich trotzdem gut mit mir zu verstehen. Natürlich versuchte sie trotzdem die jeweiligen Situationen zu ihrem Vorteil zu wenden. Doch ein Machtwort erkannte sie auch als solches und fügte sich.
Peshs Mutter erkundigte sich wieder wie es ihr ging und ich musste in mich hinein lächeln. So waren Mütter. Immer besorgt um ihre Nachkömmlinge. Doch vor wenigen Tagen konnte ich auch die Sorgen eines Vaters kennenlernen. Ich musterte Peshs Vater genauer - er schien nicht mehr so müde und alt wie an dem Morgen, an dem ich bei ihm war um ihm mitzuteilen, dass Pesh frei käme.
Schließlich fragte mich Mr. Anobis, ob er mir eine Frage stellen dürfe. "Natürlich Elan, fragen Sie, nur zu", antwortete ich Peshs Vater.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 2:06 am
Mein Vater nickte, blieb jedoch noch einen Moment stumm und schien nach den richtigen worten zu suchen: "Sie - du hast gesagt, du läst unsere Tochter in zwei Wochen hier zurück. Sollen wir dazu etwas wissen? Gibt es Anweisungen oder so, wo sie während der Zeit sein soll oder was sie machen soll. Ich frage nur, weil wir sonst bald anfangen sollten für sie eine Wohnung zu suchen, damit sie endlich mit Kimi unter einem eigenen Dach leben kann." Er wirkte wirklich etwas nervös, was ich bei Elan noch nie mit bekommen hatte. Na ja, jetzt müssten wir ihm sagen, dass sich diese Pläne verändert hatten.
"Mami, was ist denn mit deinem Arm?" Überrascht folgte ich Kimis Blick. Der Ärmel des Sweatshirts war etwas hinauf gerutscht und darunter war deutlich der Bluterguss von heute Nacht zu erkennen. Ach nichts, ich hab nur ein zu schmales Armband anlegen wollen, meinte ich ausweichend und schob den Ärmel wieder ganz hinunter. Ich glaub das Armband war mir zu klein, weil es für dich war, fügte ich noch hinzu, als sie mich ungläubig ansah, und zog das Schmuckstück heraus, das Fin für sie gekauft hatte. Die Augen des Mädchens wurden noch größer, als sie das Armband sah und sich ansah. "Danke." Auch sie strahlte. Es ist von Fin. Frag ihn doch, ob er es dir hinauf gibt, schlug ich vor und als sie sich zu ihm umwandte, behauptete ich kurz meinen Eltern gegenüber, der Blutergüss käme von den Handschellen. Nicht das sie sich unnötige Gedanken dazu machten.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 2:32 am
Während ich bei Elans Frage schon Unbehagen verspürte so musste ich stark an mir halten um die Fassung zu bewahren, als Kimi Peshs Bluterguss ansprach. Peshs Eltern waren nicht blöd. Man sah deutlich die Abdrücke meiner Finger. Ich bezweifelte, dass sie ihr die Geschichte mit den Handschllen abkauften.
Die Kleine drehte sich, kaum das Pesh es angesprochen hatte, zu mir um. "Machst du mir das Armband ran, Fin?", strahlte sie. Nach einem kleinen Stups ihrer Mutter fügte sie ein breit grinsendes "Bitte?" hinzu. Ich sah Elan kurz entschuldigend an während dieser verständnisvoll nickte. Außergewöhnlich lange ließ ich mir Zeit um Kimi das Armband anzulegen. "So, fertig. Gefällt's dir?" - "Oh ja, danke Fin!", freute isch die Kleine und umarmte meinen Arm, den sie, zwischen Pesh und mir sitzend, als einziges problemlos erreichen konnte.
"Ähm ...", räusperte ich mich, von Unwohlsein nur so geplagt. Ich warf Pesh einen hilfesuchenden Seitenblick zu, doch die beschäftigte sich mit Kimi, die ihr nun stolz ihr Armband präsentierte. Ich lachte verlegen. "Wenn ich mich recht erinnere habe ich Ihnen erzählt, dass sie ab ihrer ..." Ich warf Kimi einen Seitenblick zu. Mein Tonfall war freundlich und ich tat so als müsste ich mich erinnern, was genau ich zu dem Ehepaar gesagt hätte. Natürlich wusste ich es. "... ihrem letzten Tag bei der alten Arbeit zwei Wochen an den Ort gebunden ist." Ich wollte vor Kimi nicht so sehr ins Detail gehen. "Danach könnte sie hingehen, wo sie möchte." Ich kratzte mich an der Schläfe und schindete Zeit. Pesh war noch immer beschäftigt. Vielen Dank auch.
"Ich denke ich habe auch erwähnt dass ich davon ausgehe, dass sie ..." nichts mehr mit mir zu tun haben will. "... von alledem nicht sehr angetan ist. Und das ich mir ein Argument überlegen müsse wenn sie hier bliebe, ein Alibi um dies rechtfertigen zu können ..." Wieder sah ich Pesh hilfesuchend an. Inzwischen war ich fast davon überzeugt, dass sie sich bewusst so lange mit Kimi beschäftigte. "Eine Wohnung müssen Sie nicht für sie besorgen", meinte ich schließlich und beantwortete damit die erste Frage, der ich eine Antwort schuldig war. Ich überlegte krampfhaft, was ich tun sollte.
Ich fand, es wäre Peshs Aufgabe ihren Eltern von ihrer Beziehung - endlich eine klar definierte Sache, wobei Verlobung eigentlich die genaue Bezeichnung dafür war - in unseren Augen hatte es bereits den Charakter eine Ehe denn es war etwas wahrhaftiges, etwas endgültiges und verpflichtendes - zu erzählen, ihr von ihren Plänen zu berichten und ihre Schwangerschaft mitzuteilen. Andererseits hielt ich es viel zu früh von dem kleinen Racker überhaupt irgendetwas zu sagen. Die Situation fand ich zu unangemessen um unsere Beziehung anzupreisen - da ich ja vor zwei Tagen davon ausgehen musste sie würde mich nicht wollen - und was ihren Umzug anging so ginge es mich ja eigentlich nichts an was sie ihren Eltern erzählte. Ich war nicht ihr Vorredner! Zu allem Überfluss saß ein kleines Kind mit am Tisch.
Ein Seitenblick verriet mir dass die Damen des Hauses noch immer mit dem Armband beschäftigt waren. Also beschloss ich, Peshs Eltern eine grobe Skizze dessen zu geben, was mein Alltag war. "Bevor ich Ihnen antworte lassen Sie mich kurz etwas über mich erzählen. Ich bin Eigentümer einer großen Farm." Ich war nicht nur Eigentümer und Verwalter, ich packte auch ordentlich mit an wenn Not am Mann war. Doch ich war nicht hier um mich anzupreisen. Ich wollte, dass sie erfuhren, wie mein Leben war. Wie das Leben auf der Farm war. Denn es unterschied sich ziemlich deutlich vom Leben im Distrikt. "Wir sind mit Abstand die Größte und arbeiten vollständig autonom. Neben der sonst alleinig üblichen Viehzucht betreiben wir auch Ackerbau. Wir sind eine ziemlich große Mannschaft - immerhin ist es auch viel Arbeit den ganzen Betrieb am Laufen zu halten. Dadurch ergaben sich im Laufe der Jahre einige Privilegien - der Ackerbau ist das beste Beispiel dafür. Die Farm trägt sich selbst und wirft nebenbei noch gutes Geld ab wovon großzügige Investitionen möglich sind" Zum Beispiel neue Gemeinschaftsräume für das Waisenhaus, neue Betten, großzügige Weihnachtsfeiern sodass die Kinder wenigstens eine Idee davon bekamen was Gemütlichkeit hieß - ferner natürlich auch Arbeitsgeräte, -maschinen und all die Kleinigkeiten, die man sonst so benötigte. "und ... naja. Die Kinder des Waisenhauses sind oft zu Besuch und wir haben ziemlich viele Tiere, verschiedene Obstplantagen ... Im Prinzip inzwischen von fast allem etwas." Ich kam vom Thema ab.
"Für mich steht fest, dass ich so bald wie möglich wieder zurück muss. Pesh und ich hatten viel Zeit zu reden. Immerhin haben sich die Umstände geändert" ich hoffte sehr, dass ihre Eltern dies auf den 'Jobwechsel' bezogen "und wir stehen an einer neuen Ausgangsposition. Aufgrund dessen habe ich Pesh" das gefühlt hundertste Mal "angeboten mit mir zu kommen." Ein erneuter Seitenblick zu Pesh. Wieder keine Erwiderung. Ich räusperte mich aus Verlegenheit schon wieder. "Sie hat angenommen."
Peshewa Anobis
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 1:21 pm
"Mami schau mal, da sind Frösche drauf", strahlte Kimi und hielt mir ihr Armkettchen vor die Nase. Ich sah Fin entschuldigend an, da er nun begann meinen Eltern die Situation zu erklären. Aber bevor ich mich ebenfalls zu Wort melden konnte, stupste mich Kimi an: "Mami, du schaust ja gar nicht hin." Also doch erst einmal ihren neuen Schmuck begutachten. Ich ließ mir dabei mehr zeit als nötig, während Kimi etwas davon erzählte, wie toll der Nachmittag dann trotzdem noch war, nach dem ich angeblich wieder arbeiten musste und Fin mit ihr gespielt hatte. Sie wusste also wirklich nicht, dass ich verhaftet worden war. Gut.
Mit halben Ohr hörte ich jedoch auch Fins Erklärungen zu und beobachtete aus den Augenwinkeln meine Eltern. Elan schien mit jedem Wort verwirrter, da er nicht verstand, wieso ihm Fin so viel erzählte. Auch Ama wirkte anfangs verwirrt, aber bei ihr schien es früher Klick zu machen. Zumindest warf sie mir einen ziemlich vielsagenden Blick zu.
"Sie hat angenommen." Endete Fin schließlich. Elan sah ihn noch immer verwirrt an. "Das heißt, sie wird doch weiter für dich arbeiten?"
Nicht ganz Dad, mischte ich mich nun ein, da Kimi seit dem das Wort Tiere gefallen war, auch Fin zuhörte und nicht mehr weiter über ihr Armband schwärmte, konnte ich mich auch wieder am Gespräch beteiligen. Das heißt - Wie viel sollte ich ihnen schon erzählen? Fin und ich sind zusammen.
Meine kleine Familie starrte mich an. Ama mit einem leicht besorgten, aber auch freudigem Ausdruck in den Augen. Elan auf die Weise, als ob er zweifelte, dass es mein Ernst war. Den Ausdruck hatte er aber jedes mal bisher aufgelegt, wenn ich ihm einen meiner Freunde vorgestellt hatte. Und Kimi mit offenem Mund. Trotzdem war es die Kleine, die als erstes wieder die Sprache fand. "Heißt das, du wirst mein neuer Daddy?", fragte sie etwas verunsichert in die Richtung von Fin.
Finley Weston
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Thema: Re: Distrikt 5: Finley Weston Mo Aug 27, 2012 1:38 pm
Ich überlegte schon wie ich Peshs Vater antworten könnte als Pesh die Initiative ergriff. Die Spannung die in der Luft lag war greifbar. Noch ehe Peshs Eltern ihre Sprache wiedergefunden hatten sah Kimi mich mit großen Augen an.
"Das heißt, dass wir uns in Zukunft öfters sehen als bisher", antwortete ich Kimi ausweichend. Kimi schien verunsichert, doch ob sich dahinter Freude oder Missmut versteckten erkannte ich noch nicht.
Innerlich wappnete ich mich bereits gegen eine Flut aus Vorwürfen, Wut und Unverständnis. Elan sah nämlich nicht wirklich begeistert aus. Ada wiederum schien zumindest nicht wütend zu sein.