Die Tribute von Panem RPG
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 Distrikt 5: Finley Weston

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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 1:12 am

Fin war gerade dabei Gewichte zu stemmen. Er hatte eindeutig beeindruckende Oberkörpermukeln stellte ich nicht zum ersten mal fest.
Er stemmte die Stange mit den den Gewichten noch ein paar mal in die Höhe, bevor er sie in die dafür vorgesehene Fassung hievte und mich entdeckte.

"Ich hör ... dir zu ...", meinte Fin, während er sich schon mit dem nächsten Training beschäftigte.
Ich nickte leicht. Okay er hörte zu, aber was wollte ich ihm genau sagen? Welcher Punkt wäre der einfachste um zu starten? Der ohne dem meisten Gefahrenpotential, das wir wieder aneinander gerieten.
Punkt a) wie standen wir zueinader? b) das Ungeborene? Punkt c) die Zukunft.
Für c müssten erst einmal die anderen beiden Punkte geklärt werden. Wie sollte man schließlich über die Zukunft reden, wenn - zumindest mir - noch nicht klar war, wie es in der Gegenwart aussah.
A hatten wir gestern schon angeschnitten. Er hielt uns für ein Team, nicht mehr. Aber auch das wollte ich irgendwie noch einmal nach gehen. Dennoch klang b noch am einfachsten. Zumindest der Anfang.

Ich legte meine Hand wieder auf meinen Bauch und beobachtete Fin dabei, wie er weitere fünf Klimmzüge machte, bevor ich begann.
Das erste ist einfach - egal was jetzt ist und so - Mir fehlten echt die Worte um diese Diskussion anzufangen. Tief atmete ich ein und aus und machte ein paar Schritte weiter auf den Balkon heraus.
Die kühle Luft tat meinem Kopf und der leichten Übelkeit gut. Wirklich. Und ich versuchte es erneut. Die Sache müssen wir wirklich besprechen. In neun Monaten werden wir Eltern sein und das kleine Wesen, ein fertiges Baby, begann ich nun und stockte schon wieder kurz. Du hast mir nie gesagt, wie du zum Thema Kinder - eigene Kinder stehst.
Aber selbst wenn er absolut dagegen war, ich würde es nie abtreiben lassen. Andererseits würde ich ihn aber auch nicht zwingen mit dem Kleinen etwas zu tun haben zu müssen, wenn er nicht wollte und sich lieber distanzierte.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 1:41 am

Missmutig stellte ich fest dass es schwierig war, Pesh zuzuhören während ich trainierte. Doch ich konzentrierte mich und machte weiter.

"Antwort oder Erklärung?" fragte ich auf ihre Frage hin. Die erste Frage. Wie viele hatte sie denn? Und durfte ich auch etwas sagen oder wurde das ein Verhör?

Ohne richtig auf eine Antwort zu warten fing ich an.
"Ich wollte nie Kinder.", antwortete ich aufrichtig. "Zumindest keine eigenen."
Zwei Klimmzüge schwieg ich. Ich wusste nicht genau, wie ich es ihr erklären konnte. Schließlich entschied ich mich, alle Karten offen auf den Tisch zu legen. Was hatte ich zu verlieren? Pesh schien ihre Entscheidung bereits getroffen zu haben. Und in dreizehn Tagen wäre sie weg. Wie ich dann weitermachen sollte wusste ich allerdings nicht - ich konnte mir nicht vorstellen, dass Pesh und der Kleine einfach aus meinem Leben verschwänden.

"Ich bin im Weisenhaus aufgewachsen. Ein Familienleben habe ich nie erfahren. Aber ich habe viele Familien beobachtet. Die Angst ... "
Ich stemmte mich auf die Stange und schwang meine Beine darüber sodass ich auf ihr saß. Mit meinem Gesäß rutschte ich nach hinten sodass die Stange fest in meiner Kniekehle gehalten wurde. Langsam hängte ich mich kopfüber nach hinten, verschränkte die Füße und legte meine Hände flach über Kreuz auf die Brust, ehe ich meine Brust langsam zu meinen Knien zog, kurz hielt, und mich wieder streckte - jedoch ohne die Spannung loszulassen - und wieder meine Brust zu den Knien hob.
" ... Schon als Kind habe ich Familien bei der Ernte zugesehen - bis ich schließlich selbst dran war. Zum Glück nur einmal ... " Ich schwieg, führte meine Übungen jedoch fort. Tatsächlich half es mir, Fassung zu bewahren und ruhig zu bleiben.
"Das würde ich meinem Kind nie antun." Dieses Gefühl während der Ernte eingepfercht wie Schweine dazustehen und zu warten ob man leben durfte oder in die Arena musste ließ sich nicht beschreiben. Allgemein konnte man den eben gesagten Satz als ersten Satz sehen, den jemand im Kapitol als Kritik ansehen konnte.
Bewusst sagte ich nicht, dass ich es mir nicht antun würde. Natürlich wollte ich mein Kind nicht so sehen. Doch ich habe schon so viel erlebt und so vieles durchgestanden das meine Gedanken eher bei dem Nachwuchs ruhten.
"Zum Zweiten..." redete ich weiter " ... habe ich täglich so viele Kinder um mich, dass mir dieszüglich nie etwas gefehlt hatte."
Wieder schwieg ich zwei Wiederholungen.
"Und zum Dritten hätte es nie eine Frau gegeben, mit der ich überhaupt an so etwas wie eine Zukunft geschweigedenn Kinder gedacht hätte."

Ich hoffte, dass Pesh es genügte.

Doch so wie ich Pesh kannte reichte es ihr nicht. Denn ich hatte nichts zur aktuellen Situation gesagt. Und ich hatte mir doch vorgenommen mit offenen Karten zu spielen.
"Was die aktuelle Situation angeht so bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Zum Einen finde ich es unglaublich - und das ist sowohl positiv als auch negativ gemeint - dass du schwanger bist. Ich wollte nie ein Kind. Und schon gar nicht so."

Ich spielte darauf an, dass Pesh mich nicht wollte und vorhatte, alles alleine durchzuziehen.

Wieder pausierte ich zwei Wiederholungen ehe ich Luft holte um meine Erklärungen weiter auszuführen.
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 2:12 am

Nur deine Einstellung dazu, meinte ich, während Fin jedoch schon weiter sprach.

Er wollte also keine Kinder. Keine eigenen. Okay. Gut.
Ich nickte sachlich und versuchte es nicht als Vorwurf oder so zu sehen. Es war seine Meinung dazu und darauf hatte er sein volles Recht.
Versucht mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, strich ich mir mit der Hand über den Bauch. 'Tut mir leid Kleines, aber du wirst wohl auch ohne Vater aufwachsen müssen. Aber ich werde für dich da sein.'

Die Ernte und die Angst würde er SEINEN Kindern nie antun. Bei Kimi wäre es wohl anders gewesen. Bei ihr hatte er mich versucht zu überzeugen vielleicht mit in seinen Distrikt zu kommen und ich hatte sogr kurz mit dem Gedanken gespielt. Verdammt, wie hätte ich meine Kleine so in Gefahr bringen können?
Ihm schien es gleich zu sein, solange es eben nicht sein Kind sein würde, das gezogen werden könnte. Vielleicht wäre es für ihn sogar eine Genugtuung gewesen, wenn Kimi als eigentliches Kapitolkind - Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte bei der Sache ruhig bleiben. Sachlich. Nicht schon wieder mich aufregen.

Langsam begann es wirklich zu nerven, dass er sich mehr auf das Training als auf das Gespräch zu konzentrieren schien.
Oder ich wurde nur etwas gereizter von seinen Worten.

"Und zum Dritten hätte es nie eine Frau gegeben, mit der ich überhaupt an so etwas wie eine Zukunft geschweigedenn Kinder gedacht hätte."
Nie. Okay, ich war also wirklich nicht mehr für ihn gewesen als eine einfache Ablenkung. Nichts bei dem er sich für länger hätte etwas vorstellen können.
Es fiel mir schon um einiges schwerer, eine gleichgültige Mine zu bewahren.

Bei seinen nächsten Worten reichte es mir dann jedoch.
Unglaublich? Ich schnaubte wütend. Hast du noch nie dir überlegt, wie Frauen schwanger werden? Wir haben nicht aufgepasst, da ist nichts unglaubwürdig dran.

'Und schon gar nicht so.'
Wenn dann hätte es wohl nicht mit der einfachen, kurzen Affäre sein sollen. Der Avox bei der er sich wie der tolle Retter und Held vorkommen konnte, die aber einem möglichen Kind von ihm nichts bieten könnte.

Okay, ich glaub das waren jetzt alle Erklärungen, über die ich mir Gedanken gemacht habe, meinte ich, das erste mal froh, keine Stimme zu haben, weil die mir vermutlich bei den Worten gebrochen war. Aber mit Gebärdensprache war es nicht möglich, irgendwelche Emotionen heraus zu hören. Gut, schön das das geklärt ist.
Damit drehte ich mich um und verschwand wieder hinein in die Wohnung.

Die Luft hier herinnen schien einen fast zu erdrücken. So stickig war es momentan. Ich brauchte frische Luft. Aber hinaus auf den Balkon zu ihm würde ich nicht mehr gehen.
Wütend und in Gedanken noch immer mit seinen Worten beschäftigt, durchquerte ich den Wohnraum und riss die Wohnungstür auf.
Nur raus an die frische Luft.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 2:18 am

Als Pesh zu reden anfing hielt ich in meinen Bewegungen inne um sie besser verstehen zu können - und plötzlich stürmte sie hinaus. Etwas verdutzt sah ich ihr hinterher. Was war denn nun schon wieder los?
Ich lief ihr hinterher - um im Rahmen der Balkontür stehen zu bleiben.

"Das würde ich mir sehr gut überlegen!" riet ich in kräftigem Ton. Noch einen knappen Meter und der stumme Alarm ginge los. Dann könnte ich Pesh nicht mehr helfen. Dann wäre es vorbei. Game over.

"Warum läufst du weg?", fragte ich direkt und ohne Umschweife.
Ich war fair gewesen und hatte ihr meine grundsätzliche Einstellung erklärt. Was war falsch daran?
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 2:41 am

Ich blieb stehen, als ich Fins Ruf hörte.
'Verdammt!' Wütend schlug ich gegen den Türrahmen. Das bescheuerte Ortungsgerät. Drehte es leicht und versuchte es dann über mein Handgelenk zu streifen. Natürlich ohne Erfolg. So einfach würde man es mir nicht machen. So einfach würde Finley es mir nicht machen.
Erst der Sender im Schuh, jetzt das und wer wieß, was noch alles schon zuvor. Er würde mich nicht gehen lassen. Dessen war ich mir mit einem Mal sicher.

Schließlich ließ ich den Sender los und drehte mich ganz langsam von der Tür weg.

Weil - Weil ich mir gerade wie dein billiges - gut billig war ich ja nicht gerade gewesen,, aber es war eine Redensart - Flittchen vorkam. Weil er vorhin mehr oder weniger zugegeben hatte, dass er aus irgendeinem Grund - warum er wirklich überlegt hatte, mich nach Distrikt 5 mit zu nehmen, konnte ich jetzt nicht mehr sagen - bereit gewesen wäre Kimis Leben aufs Spiel zu setzen um mich mit zu nehmen. Und ich mir wie die schlimmste Rabenmutter vorkam, weil ich sogar einen Moment daran gedacht hatte. Weil mir übel ist und ich frische Luft brauche., meinte ich dann. Es war nur ein winziger Teil der Wahrheit, aber es reichte in meinen Augen.
Und damit ging ich wieder an ihm vorbei und zurück auf den Balkon, wo ich mich gegen das Geländer lehnte und einige male mit geschlossenen Augen tief ein und aus atmete.
Ich wollte doch die Wahrheit hören. Jetzt kannte ich sie. Und damit hatte ich insgeheim doch auch schon gerechnet, also warum reagierte ich so über?
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 2:49 am

"Wann fängst du endlich an, ehrlich zu mir zu sein?" fragte ich nüchtern.
Mir war klar, dass ich selbst noch etliche Kapitel zu diesem Thema lernen müsste. Doch das tat jetzt nichts zur Sache. "Hier ist der Balkon", deutete ich auf die Bemerkung sie bräuchte Luft mit einer ausladenden Handbewegung hinter mich.

Hätte ich gewusst dass Pesh davon ausging, dass ich Kimi dem Risiko der Arena ausgesetzt hätte dann hätte ich ihr erklärt, dass dies absolut nicht der Fall gewesen war. Im Gegenteil. Sie wäre nirgends registriert gewesen. Wir hätten sie sogar mit auf den Dorfplatz schicken können ohne das ihr etwas passiert wäre. Die Alternative wäre das Verstecken auf der Farm gewesen. Es hätte viele Möglichkeiten gegeben. Doch ich wusste es nicht. Deshalb konnte ich auch nicht enttäuscht sein, dass sie mir ernsthaft so etwas zutraute.

Kopfschüttelnd ließ ich Pesh an mir vorbei rauschen. Sie sah blass aus.

Ich verharrte im Türrahmen und überlegte etwas zu sagen - entschied mich aus Konfliktpotentialgründen jedoch dagegen. Sie schien alleine sein zu wollen. Ich tat ihr den Gefallen und lief in die Küche wo ich mir ein Glas Wasser gönnte.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 3:04 am

Glaubst du etwa ich lüge?, entgegnete ich nur. Welchen Grund hätte ich noch zu ihm ehrlich zu sein? War er es zuvor jemals zu mir?

Ich genoss den kühlen Wind, der mir ins Gesicht strich und die beiden Tränen, die sich in meinen Wimpern sammelten, fortbließ. Blöde Hormone.
Ich öffnete die Augen und versuchte meinen Kopf frei zu bekommen. Einfach zu ignorieren, was er gesagt hatte, und nur die Kernaussage zu beachten. Punkt a) es war nichts für ihn. Vielleicht gerade mal so etwas wie ein bisschen Spaß. Punkt b) er wollte das Kind nicht. Das hatte er klar gemacht. Ich würde es dennoch bekommen, in Zukunft aber drei mal überlegen ob ich ihn wirklich herumdoktorn ließ - womöglich verfolgte er dabei andere Ziele. Und schlussendlich c) es gab keine Zukunft so. Außer vielleicht weiterhin ich als Sklavin und er würde irgendwann sein wahres Gesicht enthüllen. In dem Bezug könnte ich mich aber auch irren.

Ich schluckte schwer. Es waren angeblich noch 13 Tage, die würden auch vorbei gehen. Und bis dahin sollte ich ihn einfach als das sehen, was er war. Mein Besitzer. Ich würde es nicht mehr so abfällig tun, wie am Vortag, aber dennoch immer genau das im Hinterkopf bewahren. Es war nichts anderes und das sollte ich so emotionslos wie möglich akzeptieren.

Ich nickte leicht um meine Gedanken zu bestätigen, dann wandte ich mich um und ging ebenfalls in die Küche.
Also, was willst du wissen? Dann würde ich eben auch ehrlich sein. Es war sowieso schon egal. Vorausgesetzt es kamen nicht die falschen Fragen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 3:11 am

Ich trank gerade in großen Züge mein Glas leer als Pesh wieder hereinkam. Ihre Augen glänzten, waren jedoch nicht rot. Vermutlich vertrug sie den Wind nicht sonderlich gut.

"Warum wolltest du weglaufen?", wiederholte ich meine unbeantwortete Frage von vorhin sinngemäß und schlug einen sanften Tonfall an..

Seit wann stritten wir uns? Wir hatten uns sieben Wochen bestens verstanden - was war passiert, dass sich dies geändert hatte?

War Pesh sauer, weil ich nie Kinder hatte haben wollen? Von der aktuellen Situation hatte ich kein Wort erwähnt. Ich hatte versucht ihr mein Leben vor ihr und die damit verbunden Einstellungen zu erklären. - Immerhin hatte sie danach gefragt!
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 3:21 am

Oh, mist. So viel zu der Sache mit den richtigen oder falschen Fragen.
Hab ich schon gesagt, erwiderte ich etwas trotzig und nahm mir ebenfalls ein Glas Wasser, dabei darauf bedacht, in der nicht all zu großen Küchen immer so weit wie möglich von ihm entfernt zu bleiben. Und kaum hatte ich mein Glas gefüllt ging ich wieder auf die andere Seite des Tresen.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen ehrlich zu sein.
Ich nahm einen Schluck von dem Wasser.
Okay es waren noch zwei Wochen, mehr nicht. Mir konnte seine Meinung also völlig egal sein.
Ich hab eben nicht gedacht, dass du so über mich denkst. Dass selbst wenn du Kinder haben willst, du sie natürlich auf keinen Fall so und mit so einer wie mir haben wolltest. Ich schnaufte, entschied mich aber den letzten und wichtigsten Punkt auch noch zu erwähnen: Und ich fand es sehr interessant zu hören, dass du Kimis Leben einfach aufs Spiel gesetzt hättest, als du mir vorgeschlagen hast mit ihr nach Distrikt 5 zu kommen, aber auf keinen Fall ein eigenes Kind. Gut kann ich verstehen. Aber du hättest trotzdem etwas einwerfen können, dass du es an meiner Stelle nie machen würdest.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 3:38 am

Ich wollte Pesh schon sagen das ich wusste, dass sie etwas verheimlichte - ihre angespannte Schulterpartie wieß darauf hin - als sie sich entschloss mir doch noch die Wahrheit zu sagen.

"Ich ... du ... bitte was?", fragte ich fassungslos und konnte sie einen Moment lang nur anstarren.
"Ich habe nie gesagt, dass ich auf keinen Fall Kinder mir dir haben möchte." Die Formulierung Kinder von jemandem zu haben widerstrebte mir. "Und ich glaube nicht, dass ich das schon wieder sagen muss, aber: Ich würde nie etwas tun das Kimi gefährdet!"

Betont langsam und mit größter Mühe mich nicht aufzuregen verließen die Worte meinen Mund. Doch mit der Selbstbeherrschung war es nicht weit her weshalb der Rest meiner Erläuterung weniger freundlich war als er hatte sein sollen und schon eher wieder einem Streit glichen.

"Ich habe gesagt, dass ich nie Kinder gewollt hatte. Wollte ich auch nie. Ich hätte mir das nie ausgesucht." Das stimmte. "Und ich habe auch nie gesagt das ich, selbst wenn ich Kinder wollen würde ich sie nicht mit dir haben wollte. Ich habe gesagt das ich bisher nie eine Frau hatte bei der ich an eine Familie gedacht habe." Auch das stimmte. "Und du glaubst doch nicht ernsthaft das ich mit Kimi ins Verwaltungszentrum gestürmt wäre um sie für die Ernte registrieren zu lassen??!!"

Es fiel mir ernsthaft schwer mich zu einer Erklärung durchzuringen. Doch Pesh hatte sie verdient. Und anstatt einer Erklärung rutschte mir ein Vorwurf raus.
"Ich finde es echt mies dass du all das", dabei deutete ich auf ihren Bauch, "alleine durchziehen willst." Zumindest klang es für mich so.

"Ich wollte keine Kinder. Aber jetzt bist du schwanger. Daran lässt sich nichts mehr ändern." Den Gedanken einer Abtreibung hatte ich gar nicht. "Glaubst du ernsthaft ich würde den Kleinen nicht wollen? Hälst du mich für einen Mann der seine Frau mit dem Kind alleine lässt?" Seine Frau. Als ob Pesh je meine Frau sein würde.
"Und ich will auch mit keiner anderen Frau Kinder." Bei dem absurden Gedanken schüttelte ich den Kopf. "Ich wollte keine Kinder. Punkt. Egal mit wem. Und ich hatte auch noch nie eine Frau mit der ich jemals Zukunftspläne geschmiedet habe. Mit dir schon. Ich habe dich gefragt ob du mitkommst. Weil ich es für das Beste für dich hielt. Für sicherer. Ich habe an eine Zukunft mit dir geglaubt!"
Wieder holte ich tief Luft und umklammerte die Arbeitsplatte des Küchentresens.
"Und was Kimi angeht - Spinnst du? - Kimi wäre nirgends registriert gewesen. Ich habe täglich so viele Kinder auf meiner Farm dass sie gar nicht aufgefallen wäre. Niemandem wäre aufgefallen dass da ein unregistriertes Kind mit herum rennt. Und ohne Registrierung kein Los." War das nicht völlig logisch?

War sie deshalb so sauer? Weil sie dachte, ich würde Kimi in die Spiele schicken wollen?

Obwohl ich die Platte fest umklammert hielt zitterten meine Hände.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:08 am

Fin verstrickte sich immer mehr in Widersprüche. Behauptete im einen Satz, er hätte nie gesagt, er wolle keine Kinder haben, und betonte im nächsten Atemzug aber schon wieder, dass es genau so war.
Und was den Punkt mit Kimi anging, wusste ich überhaupt nicht mehr, was ich dazu denken sollte.

So du findest es mies, dass ich das da allein durchziehen will?, wiederholte ich. Nur weil du das Kind nicht willst, werde ich es sicher nicht umbringen lassen. Also schaff ich das schon allein. Und keine Sorge, der Kleine wird nicht mal deinen Namen erfahren, also brauchst du dir keine Sorge machen, dass er plötzlich vor deiner Matte steht und irgendwas machen will.
Wenn er nicht wollte, würde er nichts mit dem Kind zu tun haben müssen. Aber es war noch lange kein Grund das Kleine ab zu treiben. Ich würde es schon irgendwie alleine schaffen, auch ohne Unterhaltszahlungen oder so von ihm. Sowohl für den Kleinen, wie für ganz Panem würde dieses Kind dann eben keinen Vater haben. Da brauchte er sich gar keine Sorgen machen.

Er wiederholte sich. Mittlerweile war mir wirklich schon klar, dass er nie vor gehabt hatte, Kinder zu bekommen. Hatte ich aber auch schon nach dem ersten Mal verstanden, also wozu wiederholte er es ständig.
Und ja glaube ich, hast du schließlich oft genug erwähnt. Was sollte jetzt die Frage, ob ich wirklich dachte, dass er den Kleinen nicht wollte. Hielt er mich für etwas zurück geblieben?
Und keine Sorge Finley, du brauchst nicht auf Edelmann oder sonst so machen. Du kannst die Frau mit dem Kind gern verlassen um was weiß ich zu behalten.

Und wenn sie es gemerkt hätten, dass Kimi nicht registriert wäre? Dann hätten sie doch extra ihren Namen gezogen. Ich glaubte nicht, dass ein Kind so einfach verschwinden konnte und unentdeckt blieb. Und ich traute unserer Regierung zu, dass sie dann genau das machen würde.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:19 am

Die Frau brachte mich zur Weißglut.

Ich schoss um den Tisch herum und packte Pesh ziemlich unsaft an den Schultern.
"Panem an Pesh, bitte zuhören. Deine Frage lautete wie ich zu eigenen Kindern stehe. Antwort: Ich wollte keine. Du hast nicht gefragt wie ich zu diesem Kind stehe."
Meine Nase war fast an ihrer, doch von Nähe oder Vertrautheit war nichts zu spüren.

"Ich habe nie gesagt, dass ich euch verlassen will.", zischte ich bitterböse. Pesh sollte besser aufpassen, wie sie mit mir sprach. Hatte ich erst an Selbstbeherrschung verloren konnte es durchaus vorkommen das ich die Kontrolle komplett abgab.
Sie hatte ernsthaft vor mir meinen Kleinen vorzuenthalten - ihm ihrer Aussage nach nicht einmal von mir zu erzählen. "Trau' dich ja nicht unseren Sohn anzulügen!"

Vielleicht packte ich Pesh etwas fester als ich es wollte.
"Es wäre nicht aufgefallen. Dann hätten wir sie eben die fünf Tage, an denen sie gezogen hätte werden können, auf der Farm versteckt.", improvisierte ich. "Uns wäre etwas eingefallen."
Während Pesh in der ich-Form sprache konnte ich das wir und das uns noch nicht ablegen.

"Ich finde es eine Frechheit was du von mir hälst!"
Es war kaum mehr als ein heißeres Flüstern.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:34 am

Ich sah da keinen großen Unterschied. Fin meinte er wollte keine eigenen Kinder und das wäre sein Kind, also lag es doch auf der Hand, was er davon hielt.
Sauer sah ich ihn an, bevor ich eher zur Hetz und nicht aus wirklichem Interesse fragte: So und wie stehst du zu diesem Kind?

Er sollte echt einmal darauf achten, wie er Dinge formulierte. Wenn er dachte, es in keinster Weise angedeutet zu haben, dass er uns verlassen wollte.
Bei seinen weiteren Anschuldigungen, sah ich ihm nur sauer in die Augen. Während Fin seinen Griff um meine Schultern noch etwas verstärkte.

Erst als er wieder auf Kimi zu sprechen kam, antwortete ich ihm wieder. Klar, weil es auch nur fünf Tage gibt, die gefährlich wären. Was wäre den rest des Jahres über? Würdest du sie die ganze Zeit einsperren und vor der Welt verstecken? Denn allein wenn sie mit ihren Freundinnen irgendwo später hingehen will oder mit sechzehn um ihr erstes Bier zu kaufen braucht sie einen Ausweis, den sie nur bekommt, wenn sie registriert ist. Oder wenn sie als Teenager einmal etwas länger draußen bliebe und ein Friedenswächter sie aufgabeln und ihre Personalien kontrolliert? So lief das zumindest bei uns hier ab, aber ich vermutete das die Kontrollen in den Distrikten nicht anders waren.

Und jetzt, lass mich los.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:44 am

Ich beschloss, erst auf Peshs andere Fragen einzugehen ehe ich mich zu unserem Kind äußern wollte. "Bei uns gibt es weder Bier noch Bars, wir sind nicht so privilegiert wie ihr." Doch Kontrollen, da hatte sie Recht.

"Und was dieses Kind angeht: Es existiert. Da ist es egal ob ich es mir so ausgesucht habe oder nicht. Da ist es auch völlig egal ob ich Kinder wollte oder nicht. Es ist da. Ich bin der Vater. Ich habe die Verantwortung. Ich werde mich um ihn kümmern. Ich werde für ihn da sein. Ich werde ihm alles beibringen was ich weiß und dafür sorgen, dass es ihm so gut geht wir nur im Distrikt möglich. Und würde seine Mutter mich nicht so abrundtief hassen hätte ich sie schon längst gefragt ob sie meine Frau werden wöllte und wäre mit ihr und seiner Schwester nach Hause gefahren."
Pesh ließ ich erst los als ich realisierte, was ich ihr da gerade offenbart hatte.

Die Ehrlichkeit und Offenheit hatte sich in mir festgesetzt sodass ich meine Gedanken laut aussprach ohne vorher darüber nachzudenken, ob es gut war das Pesh sie hörte oder nicht. In diesem Fall hätte ich wohl besser darüber nachdenken sollen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:58 am

Was - Er dachte darüber nach unser Kind mit in seinen Distrikt zu nehmen. Bevor ich aber die Frage - oder vermutlich eher Vorwurf diesbezüglich näher ausführte, ließ Fin schon die nächste Bombe platzen.
Bitte, was? Aus riesigen Augen starrte ich ihn nur verwirrt an. War das sein Ernst? Er dachte als große Familie von uns? Momentan schockte mich allein die Tatsache, dass er so etwas gesagt hatte so, dass ich nicht einmal näher über die Bedeutung seiner Worte nachdenken konnte.

Was unser Kind angeht, Fin. Es braucht nicht jemanden, der es nur deshalb, weil er sich verantwortlich fühlt, dass er dessen Mutter geschwängert hat, für ihn interessiert. Er braucht einen Vater, der ihn liebt. Zumindest seine ersten Worte, die die ich noch halbwegs realisieren konnte, hatten mehr danach geklungen, dass er es einfach nur als seine Pflicht ansah. Vielleicht gerade weil er im Waisenhaus ohne Eltern aufgewachsen war.

Und plötzlich brach der Damm. Langsam sickerte die ganze Bedeutung seiner Worte zu mir durch und gleichzeitig begannen mir die Tränen über die Wangen zu laufen.
Verdammt Fin, wie kommst du auf die Idee, ich würde dich hassen?
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 5:07 am

"Habe ich Kimi je behandlet, als würde ich mich ihr gegenüber nur verpflichtet fühlen?" fragte ich fassungslos als Pesh noch immer keine Richtungswechsel einschlug.
"Meinst du ich habe dich da raus geholt, weil ich mich dir nur verpflichtet fühle?"

...

Doch bei Pesh schien der Groschen zu fallen.
Ich trat den Schritt wieder auf sie zu und fing an, ihr die Tränen von der Wange zu wischen während ich versuchte, ihr meinen Standpunkt zu schildern.

"Die ganze Zeit redest du davon, wie du dein Kind groß ziehst, ds ich nur ein Ehrenmann sei der sich ins rechte Licht rücken will, dass ich unser Kind nicht wollen würde, dass ich Kimi dem Tod überlassen würde, dass ... "
Ich wiederholte all das, was sie mir an den Kopf geworfen hatte. Hinzu fügte ich ihre Verhaltensweisen die mir die letzten vierundzwanzig Stunden negativ aufgefallen waren.

"Nicht weinen", bat ich.
Ich wollte sie fest in den Arm schließen. Sie nie mehr los lassen. Doch es stand noch zu viel zwischen uns als das ich es in vollen Zügen hätte genießen können - deshalb sah ich davon ab.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 5:22 am

Seit ich wieder hier war, hast du mich kaum angesehen, dich eindeutig von mir distanziert oder wir haben uns gestritten. Und da hätte ich her kommen sollen um dir unser Kind auch noch aufbrummen, wo du doch keines wolltest. Und bis jetzt war ich für Kimi eine ziemlich mieserable Mutter. Aber eines weiß ich, ich will sie nicht in Gefahr bringen und selbst wenn es nur Gefahr ist, die ich mir zusammen spinne. Ich schluckte und wischte mir selbst auch noch über die Augen. Verdammt die Vorwürfe waren nicht gegen dich. Ich kann die Gefahr, die ihr droht oder nicht einfach nicht abschätzen.
Und mit der Einstelung wollte ich noch ein zweites Kind bekommen.
Irgendwas lief da doch komplett falsch.
Noch einmal wischte ich mir über die Augen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 5:29 am

"Niemand kann uns sagen, was kommt.", sagte ich schließlich. "Pesh, man kann seine Kinder nicht vor allem schützen." Das war jetzt zwar kein gutes Argument, aber es stimmte. "Und das ist auch gut so. Sie müssen ihre eigenen Fehler machen. Nur so lernen sie daraus.
Was die Ernte angeht. Ich denke wirklich, dass das funktioniert! Und wenn nicht, dann überlegen wir uns was."
Wir hatten seit wir uns kannten eine Avox versteckt ohne das jemand wusste wo sie war, und die selbe Avox hatten wir dann innerhalb von drei Tagen ab der Verhaftung aus dem Gefängnis geholt. Das machte uns so schnell keiner nach. Wir würden auch eine Lösung dafür finden, dass unser Kind und Kimi eine ordentliche Zukunft hatten.

Auf ihre Worte ging ich gar nicht ein. Das hätte nur wieder Meinungsverschiedenheiten gegeben.

"Das Kapitol ist zwar sicher, aber nicht die Umgebung in der ein Kind aufwachsen sollten", wagte ich dann einen Vorstoß und ließ die Behauptung in der Luft hängen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 5:42 am

Und wenn es meine Fehler sind, an denen sie leiden muss?, widersprach ich. Es wäre nicht das erste mal.
Aber vielleicht würde Fin das erst begreifen, wenn er selbst Vater war. Was er scheinbar auch nun werden wollte. Oder sich zumindest damit abfand.

Ich weiß, aber ist ein Distrikt ein besserer Ort für Kinder?, wollte ich wissen, bevor ich Fin um den Hals fiel.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 7:04 am

"Diese Zeiten dürften vorbei sein", beschwichtigte ich Pesh aur ihre Sorge um Kimi.

Ob ein Distrikt wohl ein besserer Ort wäre um ein Kind aufwachsen zu lassen. War er das? Wie definierte sich besserer Ort? Ging es um körperliche Unversehrtheit? Ausreichend Nahrung? Emotionale Stabilität?

Bei uns im Distrikt war wirklich nicht alles so, wie es sein sollte. Doch meine Farm schien ihr eigenes kleines Reich zu sein. Klar müssten die Kinder in die öffentliche Schule, doch sie könnten in einer liebevollen Umgebung aufwachsen - vorausgesetzt ihre Eltenr versöhnte sich - würden sehr viel lernen, könnten die Natur in aller Schönheit und die Wunder des Lebens mit eigenen Augen sehen. Ein Leben, von dem jeder nur träumen konnte. Wenn nicht die alljährlichen Ernten stattfänden ...

"Das ist die falsche Frage, Pesh", entgegnete ich deshalb auf ihren skeptischen Einwand diesbezüglcih.
"Du müsstest mich fragen, ob die Kinder auf meiner Farm behütet aufwachsen und glücklich sein können." Die Kinder schien für mich bereits eine Selbstverständlichkeit. Fasst hätte ich sogar unsere Kinder gesagt - doch Kimi war nicht meine Tochter. Doch sie gehörte dazu!
"Ja!" hauchte ich dann. Das werden sie.

Ernten fanden jedes Jahr statt, in jedem Distrikt. Und ganz Panem sah dabei zu. Während die Kinder und Erwachsenen des Kapitols sich amüsierten hatte es in den Distrikten einen deutlich bittereren Beigeschmack. Doch Kimi war wirklich nicht registriert und solange im Distritk niemand von Peshs Schwangerschaft erfuhr - und die Farm war wirklich fast autonom - bestünde vielleicht die Möglichkeit, auch den Kleinen nicht registrieren zu lassen. Oder man versteckte sie wirklich - was mir aber weniger gefiel. Oder, vielleicht, ganz vielleicht, ließ sich auch mit Bestechung entsprechendes regeln. Immerhin hatte ich viel Einfluss und vielleicht ... ?
"Und für alles andere finden wir eine Lösung."

Pesh zweifelte, vielleicht sogar zu Recht. Doch sie musste damit aufhören. Sie durfte nicht an mir zweifeln. Nicht an mir als Mensch, nicht an meinen Fähigkeiten, nicht an meinen Entscheidungen. Gerne könnte sie Bedenken äußern, immerhin sollten wir als Eltern alle Entscheidungen die Zukunft betreffend gemeinsam treffen. Doch sie dürfte mich nie in Frage stellen. Und sie dürfte uns nie in Frage stellen. Skepsis ja, doch niemals Zweifel.

Erneut wischte ich über Peshs Wangen um ihre Tränen zu trocknen - ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Locker legte ich meine Hände um Peshs Taille und zog sie noch ein Stückchen näher. Wieder wischte ich über ihre Wangen, strich ihr ein paar Haarsträhnen hinters Ohr ... und küsste sie. Zärtlich legten sich meine Lippen auf ihre während meine Hände sich um Pesh schlangen und sie fest hielten.

Wie konnte sie nur denken, ich würde sie nicht wollen? Oder uns Kind nicht wollen?
Es gab nicht viel was ich verlangte: bedingungsloses Vertrauen und absolute Treue - in jeder Hinsicht. Daraus ergaben sich Ehrlichkeit, Loyalität, ... Die Liste war lang. Doch all das ergab sich aus Vertrauen, Treue und ... Liebe.
Liebte sie mich?

Mir wurde klar: ich tat es. Ich liebte sie, unseren Kleinen - und auch Kimi hatte ich in mein Herz geschlossen. Ich hielt gerade mehr in Händen als ich mir je zu träumen gewagt hatte.
All die negativen Situationen die uns bevor standen schienen gar nicht mehr so schlimm, nicht mehr so beängstigend und schon gar nicht unlösbar. Solange nur Pesh bei mir wäre und zu mir stand gäbe es nichts, was wir nicht hinbekämen ...
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 3:37 pm

Die falsche Frage?
BEvor ich aber nach fragen konnte, konkretisierte er, wie die Frage hätte lauten sollen. Die Kinder auf Seiner Farm. Er machte sich also wirklich Gedanken darüber, nicht nur eventuell sondern schon konkrete Überlegungen. Konnte es sein, dass er es wirklich so wollte? Oder waren es dennoch nur nichts weiter als rein hypotetische Gedankengänge?

Ja.
Ich würde meine Kimi, meine beiden Kinder auch lieber nicht hier im Kapitol auwachsen sehen. Wo alles nur künstlich und aufgesetzt war. Dennoch war es hier verhältnismäßig sicher.
Andererseits Fins Farm klang wirklich sicher und bis Kimi alt genug war um theoretisch zur Ernte zu müssen - was ich nie zulassen würde - wären es noch acht Jahre. Bis dahin könnte noch so viel passieren. Im Notfall würden wir pber die Zeit dann wieder zu meinen Eltern kommen. Aber wie gesagt, bis dahin war noch Ewigkeiten zeit.
Wie Fin gesagt hatte, wir würden eine Lösung finden.

Ich schüttelte den Kopf. Gingen die Gedanken nicht schon wieder viel zu weit?
Noch vor ein paar Minuten wären solche Gedanken völlig absurd gewesen. Was wenn die Situation wieder so umschlagen würde?

Ist es das was du dir wünschen würdest? Ein Leben, wir vier zusammen auf seiner Farm.
Es klang wundervoll, fast schon unglaublich. Ich konnte es mir fast schon vorstellen. Kimi die über einen Hof ein paar Hühnern hinterher lief. Fin und ich am Boden sitzend und sie beobachten mit unserem kleinen Sohn im Arm, der seiner großen Schwester nach wollte.
Aber wollte Fin das auch wirklich. Oder wollte er nur das Kind in seiner Nähe haben?
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 3:46 pm

"Das ist mehr als ich mir je zu träumen gewagt habe", flüsterte ich dicht an Peshs Ohr und küsste sie wieder.

Ich wartete drauf, dass sie sich wehrte - doch sie tat es nicht. Entweder war sie noch zu überrumpelt oder sie wollte sich wirklich nicht wehren.

Geschickt drängte ich Pesh mit dem Rücken an den Tresen und küsste sie fordernd ... Schließlich begann ich, an ihrer Kleidung zu nesteln.
"Zieh' das aus", bat ich. Weniger weil ich sie nackt sehen wollte - wobei das ein angenehmer Nebeneffekt wäre - als vielmehr deshalb, weil ich es absolut falsch fand wenn sie in dieser Avox-Kleidung herumlief. Klar - wenn man sie sah musste sie diese tragen. Doch wir waren allein. Und es war auch nicht geplant, dass so schnell jemand kommen würde.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:01 pm

Er wollte es. Sogar mehr als nur das.
Ich verschränkte meine Arme hinter seinem Nacken und erwiderte seinen Kuss.
Egal was kommen würde, ich würde mich an diese Worte halten. Das er es wirklich so wollte.

Ich ließ mich von Fin zurück bis zum Tresen drängen, auch wenn ich eher die andere Richtung zur Couch eingeschlägen hätte.
Ohne von ihm los zu lassen, zog ich mir die Klamotten aus. Nur als ich das Oberteil über den Kopf zog, musste ich mich kurz von seinen Lippen lösen. Bevor es achtlos auf dem Boden landete.
Und jetzt zu dir. Ich lächelte ihn schelmisch an, bevor ich mich dem Knopf seiner Hose zuwandte.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 4:16 pm

Ich ließ Pesh ihr Werk nicht vollenden sondern nahm sie hoch, sicher in meine Arme. Ihr Gewicht merkte ich kaum - da würde sich in den nächsten Monaten wahrscheinlch ändern. Vielleicht behielt sie sogar ein paar Pfunde bei sich, sodass sie nicht mehr so dünn würe.

Sie noch immer küssend trug ich sie ins Schlafzimmer wo ich sie lächelnd in die Kissen warf.
Meiner Hose entledigte ich mich selbst wobei mir auffiel, dass ich vom Training noch verschwitzt war. Wie romantisch. Doch es war mir egal.
Mehr oder minder elgant hechtete ich mich über Pesh aufs Bett. "Denke nie mehr ich würde dich nicht wollen!"

[ .... ]

Sanft küsste ich Pesh auf die Nasenspitze und zog die Decke über sie. Ungläubig streichelte ich ihre Wange. Ich sah sie einfach nur an, hatte nichts zu sagen. Die letzten Tage schienen nie passiert zu sein. Und ein neues Gefühl keimte in mir auf. Ein Gefühl, dass ich bisher nicht kannte ...
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 10 EmptySo Aug 26, 2012 9:00 pm

[ ... ]

Ich lächelte Fin glücklich an, als er mir einen Kuss auf die Nasenspitze gab.
Ich war rundum zu frieden und bei ihm schien es nicht anders zu sein. Auf jeden Fall würde ich ihn nicht mehr los lassen.
Nicht solange er mich nicht zurück stoßen würde, was er hoffentlich nicht machen würde.
Fin, wenn es dir passt, würde ich gern mit Kimi mit dir kommen, meinte ich und lächelte ihn nur noch mehr an. Ich vermutete, das war eh schon klar, aber es noch einmal zu sagen, klang irgendwie so endgültig.
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