Distrikt 5: Finley Weston

Ich seufzte leise, als Fin nach ein paar Minuten wieder aus dem Badezimmer kam und verkündete, dass er los müsste. Auch wenn mir das klar gewesen war und es nur ein paar Stunden sein würden, wollte ich nur ungern, dass er ging.

Ich richtete mich auf dem Sofa auf und beobachtete den faszinierenden Mann, wie er in der Wohnung zielsicher herum lief und verschiedene Dinge zusammen packte. Er wirkte noch immer entspannter, als noch zuvor.

Bei seinen Hinweisen nickte ich nur und verschränkte die Hände ineinander, damit ich ihn nicht doch noch bat, hier zu bleiben oder sich zu beeilen. Die Kinder brauchten seinen Rat und seine Hilfe dringender als ich.

Fin küsste mich noch einmal und ich fühlte, wie mein Herz sogleich wieder schneller schlug. Lächelnd sah ich ihm nach, als er zur Tür hinaus verschwand.
Mit einem amüsierten Schnauben schüttelte ich den Kopf, als ich schon begann ihn zu vermissen, kaum, dass die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.

Eine Zeitlang blieb ich noch auf den Sofa sitzen, bevor ich mich langsam aufrappelte und ins Badezimmer humpelte. Von dem Weg erschöpft, ließ ich mich in die Badewanne gleiten und drehte den Wasserhahn auf.

Während das warme Wasser meinen Körper umspielte. Schloss ich die Augen und ließ mich entspannt zurück sinken.
Ich war glücklich. Seit langer Zeit war ich das erste mal wieder so richtig und rund um glücklich. Und das lag an Fin. Einfach an seiner Art, sein teils unvorhersehbarer Charakter, sein wunderbarer Körper und vor allem seine Augen, die mich noch immer völlig faszinierten, auch wenn ich glaubte, vorhin schon mehr dahinter gesehen zu haben, als noch gestern am Teich.

Ich wusch mir noch die Haare, bevor ich nach einer gefühlten Stunde aus der Wanne stieg, meine Haare in ein Handtuch einwickelte und mcih dann wieder anzog.
Sehnsüchtig warf ich einen Blick auf die Uhr, als ich zurück ins Wohnzimmer kam. Aber Fin würde wohl noch lange brauchen.
Seufzend ließ ich mich auf das Sofa fallen und begann das Obst zu essen.

Fin tauchte lange Zeit nicht auf.
Einige Zeit versuchte ich mich mit Fernsehen oder lesen zu beschäftigen, doch im TV liefen auf fast allen Kanälen nur irgendwelche Dinge zu den Hungerspielen, so dass ich schnell wieder frustriert abschaltete. Und so sehr ich es auch versuchte, konnte ich mich beim Lesen kaum konzentrieren. Als ich schließlich das dritte Mal eine Seite begann zu lesen, weil ich nicht mehr wusste, um was es gegangen war, legte ich das Buch beiseite und warf wieder einen Blick auf die Uhr.
Ich war ja echt ungeduldig.

Kurz spielte ich mit der Idee, Fin suchen zu gehen. Was vermutlich wirklich die dümmste Idee von allen wäre. Er musste sich konzentrieren und es war wohl besser, wenn mich hier so bald niemand sah.
Ein weiterer Gedanke war, ob ich nicht doch Kimi oder meine Eltern darüber informieren sollte, wo ich war. Aber es wäre vermutlich doch zu riskant. Und wenn sie es nicht wussten, hoffte ich, dass sie auch nicht in Gefahr gerieten. Denn je länger ich hier allein war, desto deutlicher wurde mir, dass wir einen riesigen Fehler gemacht hatten. Auch wenn ich den Fehler jederzeit wiederholen würde.
Dennoch ich war eine Avox. Eigentum von Mr. Swell. Und jetzt befand ich mich hier in der Wohnung eines fast fremden Mannes, den ich allein durch meine Anwesenheit in große Schwierigkeiten bringen könnte.
Kurz spielte ich ernsthaft mit dem Gedanken Fin eine kurze Nachricht zu hinterlassen und dann zu unserer beider Schutz einfach zu verschwinden, aber das könnte ich nicht.

<--- ?! ... Park oder so

Vor der Tür hielt ich kurz inne. Ich dehnte meinen Nacken, in dem ich meinen Kopf erst weit zur einen, dann zur anderen Seite neigte, und steckte dann den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn, und mit einem Klicken öffnete sich die Tür.

Mein Shirt klebte an meiner nassen Haut und meine Haare hatten sich zu Strähnen gelegt, von denen der Schweiß tropfte. Falls Peshewa das abstoßen sollte war es mir in dem Moment ziemlich egal.

Die Tatsache, dass ich jetzt nicht mehr rannte und meinen Geist von sich selbst ablenkte indem ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf körperliches Training richtete, ließ das wohl bekannte Zittern wieder zum Vorschein treten. Doch noch konnte ich es unterdrücken - jede Faser meines Körpers war angespannt.

Ich trat ein und musste mich nicht lange umsehen, um zu erkennen, dass Pesh noch da war. Sie saß auf der Couch, Fernbedienung und ein paar Bücher neben ihr. "Hey", sagte ich bloß als ich kurz stehen blieb und in ihre Richtung nickte.
Mein Gesicht sah vermutlich ziemlich verbissen aus.

"Ich ... ähm ... mach' mich frisch.", sagte ich knapp und fuhr mit einer ausladenen Handbewegung mit meiner Hand meinen Körper entlang. Das war wohl Erklärung genug. Eine Dusche hatte ich dringend nötig.

Ehe ich im Bad verschwand und die Tür hinter mir schloss schaute ich nochmal in Peshs Richtung. Es tat gut, dass sie hier war. Doch ich war noch zu aufgewühlt, um ihr das zeigen zu können. In meinem Inneren herrschte Chaos - und ich war müde.
Und die Tatsache, dass sie noch hier war hieß, sie würde vermutlich wirklich bleiben. Wie sie es gesagt hatte.

Und das sollte sie auch!
Doch die Gedanken an die letzte Nacht in Kombination mit denen an die bevorstehende Nacht verstärkten meine innere Unruhe. Sie hatte keine Ahnung von meinen Angstzuständen - die schon lange nicht mehr in diesen kurzen Intervallen auftraten. Wenn sie erst davon Wind bekäme - würde sie dann das Weite suchen? Erkennen, was sie da vor sich hatte? Mich nicht mehr wollen?

Wütend pfefferte ich meine Klamotten in die Ecke und trat in die Duschwanne. Ich drehte das Wasser auf eiskalt und zuckte nicht einmal zusammen, als es erbarmungslos auf mich niederprasselte ...

Überrascht sah ich auf, als ich den Schlüssel im Schloss hörte. Kurz darauf wurde schon die Tür geöffnet und ich entspannte mich etwas, als ich Fin sah.
Auch wenn er vollkommen fertig aussah. Sein Gesicht war verbissen zu einer Maske verzogen. Sein gesamter Körper schimmerte nass von Schweiß.
Ich fragte mich, was genau passiert war und ob es wirklich so schrecklich gewesen war - was ich mir durchaus vorstellen konnte.

Der Mann grüßte mich kurz, bevor er mit einer Erklärung, er würde sich frisch machen, im Badezimmer verschwand.

Kurz blieb ich noch sitzen, bevor ich mich erhob und ihm langsam bis zur Badezimmertür folgte. Ich wollte ihn irgendwie beruhigen oder trösten, hatte aber in Wirklichkeit keine Idee wie.
Ich streckte meine Hand nach der Türklinke aus, hielt aber kurz davor inne. Es war sicher besser, ihm die paar Minuten Ruhe zu geben. Stattdessen lehnte ich mich an die Wand und wartete darauf, dass er wieder heraus kam.

Ich ließ die Dusche sehr viel länger laufen als nötig und verdrängte die Gewissensbissen an diejendigen, die nicht so viel sauberes Wasser hatten wie ich in diesem Moment. Das kalte Nass kühlte weder meine Körpertemperatur noch meine Gedanken auf ein erträgliches Maß, doch das eisige Wasser verursachte mir mit der Zeit Kopfschmerzen.

Auch wenn ich Kopfschmerzen mehr als alles andere verabscheute und zum Glück äußerst selten hatte, tat der unangenhm stechende Schmerz gut: Er lenkte mich ab.
Ich stellte das Wasser etwas wärmer und trat fünf Minuten später nach Moschus duftend wieder aus der Dusche.

Meine Klamotten lagen verschwitzt in der Ecke - und saubere Klamotten im Schlafzimmer. Es wäre wohl klüger meine Sachen verübergehend im Wohnzimmer zu deponieren. Noch immer hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Peshewa länger blieb als nur ein paar Stunden oder Tage.

Ich wickelte mir ohne mich vorher abzutrocknen tief sitzend ein Handtuch um die Hüfte, welches mir bis knapp zum Knie reichte, und trat aus dem Bad - und rannte fast in Peshewa.

So unachtsam war ich, wenn sie hier war. So wenig hatte ich das Gefühl, auf der Hut sein zu müssen. Leider änderte das in diesem Moment nichts an meinem Gemütszustand.

"Ach, du stehst ja hier.", stellte ich ziemlich scharfsinnig fest.
"Da war doch so eine Sache ... mit deinem Fuß und ... ich krieg's nicht mehr hin ... hab's vergessen. Egal. Ich nehm dir nächste Woche einfach den Fuß ab weil er mangels Durchblutung schwarz geworden ist."

Es klang ziemlich sarkastisch. Ihrem Blick hielt ich böse funkelnd stand. Ich war ziemlich grob was Tonfall und Haltung anging. Ein Schutzmechanismus, der in diesem Moment nicht versagte.
Ich hätte gerne anders reagiert, sie an mich gezogen, ihren Duft in mir aufgesogen wie den Sauerstoff, der uns das Leben schenkte - doch ich konnte es in diesem Augenblick nicht.

Ich verschränkte meine Arme, die Hände zu Fäusten geballt, sodass ich mir nicht entgleiten konnte.

Fin blieb länger als ich erwartet hatte im Badezimmer. Gerade als ich begann mir Sorgen um ihn zu machen, entweder weil er womöglich unter der Dusche ausgerutscht war - oder etwas gleichsam ziemlich unwahrscheinliches in diese Richtung - oder weil er ahnte, dass ich vor der Tür auf ihn wartete und er lieber noch länger allein blieb, ging die Tür auf und Fin lief nur mit einem Handtuch bekleidet fast in mich hinein.

Meinem Fuß geht's gut, erwiderte ich schnell, auch wenn mir diese Vorhersage - auch wenn sie in sarkastischen Tonfall geäußert wurde - einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Eine Zeit lang hielt ich seinem bösen Blick stur stand. Nach einiger Zeit senkte ich jedoch trotzdem die Augen.
Es geht ihm gut, bekräftigte ich noch einmal und zum Beweis hob ich den Fuß mit dem gebrochenen Knöchel eine Spur an und wollte ihn leicht drehen. Aber außer, dass ich dabei schmerzhaft das Gesicht verzog, passierte nichts.

Gut ich leg mich schon wieder hin, Papa, gab ich mich geschlagen und humpelte Richtung Wohnzimmer.
Konnte er sich vorstellen, wie langweilig es war, die ganze Zeit nur auf dem Sofa liegen zu sollen?

Als Peshewa mit hängenden Schultern zum Sofa lief musste ich lächeln. Da sie mir jedoch den Rücken zugedreht hatte, sah sie es nicht, da mein Gesicht sich viel zu schnell wieder verschlossen hatte.

Doch die Tatsache, dass sie noch immer diese Wirkung auf mich hatte - obwohl sie nachts tat außer sie selbst zu sein - beruhigte mich. Meine Muskeln entspannten sich zwar nicht, doch ich hatte das Gefühl, ein Zittern in nächster Zeit ausschließen zu können. Inständig hoffte ich, dass sie nicht nach meiner Zeit im Trainingscenter fragte, denn ich wusste nicht, wie gut das mit der Selbstbeherrschung bei diesem Thema funktionieren würde.

Eigentlich wäre ich nackt ins Schlafzimmer gelaufen. Doch der Gedanke an Pesh hatte mich zum Handtuch greifen lassen - einzig und allein deshalb, um sie nicht in Verlegenheit zu bringen.
Weshalb konnte ich jedoch selbst nicht nachvollziehen. Am Vorabend war mir das auch egal gewesen - außerdem gab es inzwischen nichts an mir, das sie noch nicht gesehen hatte ... zumindest was die Optik anging.
Sonst war ich nicht so - und ich würde doch jetzt kein Schamgefühl entwickeln!

Im Schlafzimmer angekommen zog ich mir das Handtuch von den Hüften und stellte erleichtert fest, dass ich kein Schamgefühl entwickelt hatte. Ich schob die Aktion auf meinen Allgemeinzustand und trocknete mich nun doch ab, rubbelte meine Haare trocken und zog mich an, ehe ich das Handtuch und die Klamotten aus dem Bad im Wäscheloch verschwinden ließ. Ehe ich wieder zu Pesh lief nahm ich mir in der Küche einen giftgrünen Apfel mit.

Noch immer angespannt, aber deutlich weniger agressiv, hob ich ungefragt ihre Beine an und setzte mich so, dass ihre Füße auf meinen Schenkeln liegen konnten. Mechanisch streichelte ich mit der linken Hand ihren verletzten Knöchel, während ich in den Apfel biss.

"Wie war dein Tag?", wollte ich wissen als ich geschluckt hatte, ehe ein erneutes Krachen zu hören war und der Fruchtsaft meine Mundhöhle kitzelte.

Ich ließ mich auf das Sofa fallen und beobachtete dann von dort aus, wie Fin im Schlafzimmer verschwand, sich abtrocknete und dann anzog. Bräuchte er meiner Meinung nach nicht.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf bei dem Gedanken.

Als er schließlich wieder ins Wohnzimmer kam und meine Beine auf seine Schenkel legte.
Automatisch verspannte ich mich etwas, in der Erwartung er würde wie heute Morgen angekündigt, diese Übungen noch einmal machen. Wieder ohne Vorankündigung.
Tat er aber zum Glück nicht, stattdessen strich er langsam über meinen Knöchel.

Bei seiner Frage zuckte ich zunächst mit den Schultern.
Mein Morgen war echt fantastisch, auch wenn mich irgenjemand einfach gekidnäppt hat, meinte ich mit einem verschwörerischen Zwinkern, bevor ich fort fuhr: Dann war es aber doch etwas langweilig hier allein.

Vor der Gegenfrage zögerte ich etwas. Wollte er überhaupt darüber etwas sagen?
Vermutlich nicht, aber der Höfflichkeitshalber fragte ich dennoch: Und deiner?
Er könnte auch einfach 'mieß' oder so antworten, dann würde ich nicht mehr nach hacken.

Dadurch, dass Peshewa ihre Frage nicht laut stellte sondern ich sie die ganze Zeit dabei ansehen musste - und der Tatsache, dass ich fast damit gerechnet hatte - ließ sie mich nicht aus allen Wolken fallen.

Ich musste an unser Spiel am Morgen denken und hielt mein emotionsloses "Weiter!" für die klügste Antwort.
Der Apfel hatte an der Stelle, an dem ich ihn festhielt, tiefe Fingereindrücke und man konnte hören, wie das Innere der Frucht weiter zerquetscht wurde...

Gedankenverloren streichelte ich Peshs Fuß weiter. Mein linker Arm und die dazugehörige Hand waren - im völligen Gegensatz zum Rest - völlig entspannt.

Mein Magen knurrte.
"Besondere Wünsche für's Mittagessen?", fragte ich wieder, angestrengt darauf bedacht unverfängliche Konversation zu betreiben.

Bei Fins 'Weiter' nickte ich. Damit hatte ich schon fast gerechnet.
Dennoch fragte ich mich, ob das normal war oder ob irgendwas spezielles vorgefallen war.
Was würde er wohl tun, wenn ich nicht da wäre? Würde er wieder den ganzen Tag im Park verbringen oder sich hier irgendwo einsperren? Oder schon Sponsoren suchen? Ich konnte es nicht sagen.

Der Apfel in seiner Hand sah schon stark malträtiert aus, um so mehr erstaunte es mich, dass seine andere Hand an meinem Fuß weiterhin sanft darüber streichelte.

Ich lächelte amüsiert, als sein Magen hörbar knurrte.
Mir ist alles recht, soll ich uns etwas her richten?, schlug ich vor. Ihm täte es sicher gut, eine Zeit lang nur da zu sitzen und sich etwas entspannen zu können.

"Wie war das mit dem Fuß?", fragte ich und funkelte wieder unbeabsichtigt böse.

Ich zerrte die Fernbedienung vom Tisch und drückte ein paar Knöpfe, ehe ich fragte "Was willst du Essen?"

Wieso sollte man die Bequemlichkeiten, die das Kapitol bot, nicht hin und wieder nutzen?
In nicht einmal fünf Miutne steht ein dampfendes Gericht vor einem - und die wenigen Male, die ich den Service bisherin Anspruch genommen hatte, schmeckte es wirklich gut.

Pesh wirkte zurückhaltend, doch ich konnte es ihr nicht verübeln. Ich war vermutlich in diesem Moment nicht der beste Gastgeber, doch so sehr ich mich auch anstrengte schaffte ich es nicht, mich zu entspannen, meine verwirrenden Gedanken davon zu schieben.
Ein Mentor zu sein war einfach nicht das, was ich tun wollte - oder gut konnte.

Hm, da war doch irgendwas - aber ich komm nicht drauf, meinte ich und sah belustigt zurück zu ihm. Auch wenn sein Blick wieder leicht böse war.

Dann nehm ich bitte Pfannkuchen, erwiderte ich nach kurzem Nachdenken.
Als keine fünf Minuten später das warme Gericht vor uns am Tisch stand, fragte ich mich, wie die Avoxe das in der Küche fertig brachten. Gut Pfannkuchen waren nicht das aufwendigste Gericht, aber es gab sicher in dem Gebäude noch genügend andere Menschen die fast gleichzeitig ihr Essen haben wollten.

Betreibst du auf deiner Farm eigentlich nur Agrar-Wirtschaft oder hast du auch Tiere?, versuchte ich schließlich ein völlig unverfängliches Thema anzuschneiden.
Außerdem interessierte es mcih wirklich. Kurz fragte ich mich, was Kimi von einer Farm halten würde. Auch wenn das noch immer unmöglich war. Wir würden von hier nicht weg kommen und ich würde Kimi nie in die Gefahr bringen, in einem Distrikt registriert zu werden und als möglicher Tribut ausgewählt werden zu können.

Ich bestellte mir Sandwiches und als das Essen da war, aßen wir bequem und ungezwungen auf der Couch. Erst jetzt bemerkte ich, wie hungrig ich wirklich war.

Peshewa fragte mich nach meiner Farm. Überrascht sah ich sie an. Interessierte es sie wirklich oder war ihr das Schweigen einfach nur unangenehm?

"Überwiegend Viehzucht.", erklärte ich. "Genau genommen ist es bei uns nicht erlaubt, irgendwas in Richtung Pflanzenanbau zu machen; sprich Ackerbau, Gartenbau, Weinbau oder sowas." Ich legte eine kurze Pause ein, ehe ich fortfuhr. "Das Kapitol hat mir jedoch aufgrund der größe der Farm die Dinge, die ich selbst benötige, auch selbst anzubauen. Deshalb wird bei mir Heu und Stroh selbst gemacht, verschiedenes Getreide angebaut ... ich hab' auch ein paar wenige Obstbäume und ein Gewächshaus mit verschiedenem Gemüse. Ich muss zwar alles protokollieren, bin dafür aber ziemlich autonom." Wieder pausierte ich. "Derzeit laufen Verhandlungen ... ich würde gerne meine Flächen und mein Erntevolumen vergrößern um so auch die anderen Viehzüchter in unserem Distrikt versorgen zu können."
Der Sinn, wieso diese zugeteilte Rationen aus anderen Distrikten bekamen und dafür auch noch viel zu teuer in Form von Naturalien bezahlen mussten, entzog sich mir völlig. Doch wie immer blieben solche Gedanken in meinem Kopf und drangen nicht nach draußen.
"Wir haben zum Beispiel Kühe, Schweine, Hühner, Truthähne, ..." Ich erzählte von weiteren Tiere, die auf der Farm gezüchtet wurden ehe ich schließlich bei den Pferden angelangt war. "Das sind jedoch ausschließlich Nutztiere. Immerhin muss das weite Arreal versorgt werden. Und würden wir laufen kämen wir zeitlich hinten und vorne nicht zurecht."

Ich sprach im Plural. Immerhin waren wir ein Team. Ein Team, dass ich nach Jahren endlich genug vertraute und ihnen in meiner Abwesenheit die Farm überließ.

Kimi würde es dort gefallen, dachte ich. Wenn ich Pesh freikaufte und Kimi plötzlich verschwand, würde das nie jemand merken - vorausgesetzt ihre Großeltern würden es nicht melden. Und ich bezweifelte, dass sie das täten wenn Pesh ihnen erklärte, wo sie hingingen. Die Farm war so groß und es kamen so oft die Kinder des Weisenhauses vorbei - es wäre ihr nie langweilig und sie hätte genug Kontakt zu gleichaltrigen. Wenn sie dann oft genug gesehen wurde kann sie sich auch frei im Distrikt bewegen, niemand würde verdacht schöpfen - nur an den Tagen der Ernte müsste sie sich verstecken.
Okay, wenn man sie kannte würde man sie an der Ernte gewiss vermissen, doch wenn man nachträglich erzählte sie wäre krank oder hatte helfen müssen, könnte das durchaus klappen - und da ihr Name nicht in der Lostrommel war würde sie nie gezogen werden und es würde niemandem in der Verwaltung auffallen, dass ein Kind fehlte - oder doch?

Ein leichtes Kopfschütteln vertrieb meine Gedanken.
Jetzt war ich dran, eine Frage zu stellen. Ich holte tief Luft. Alles oder nichts.

"Würdest du mitkommen?", fragte ich.
Sie wusste, was ich meinte.

Interessiert hörte ich Fin bei seiner Erklärung zu der Farm zu. Von diesem Gesetz, dass sie keine eigenen Felder bewirtschaften durften, hatte ich bis jetzt noch nichts gehört. Wobei das Kapitol uns ja auch die meisten Dinge seiner Wirtschaftspolitik in den Distrikten einfach verschwieg. und es sah unserer Regierung ähnlich, dass sie einfach aus Gehässigkeit solche sinnlosen Regeln aufrecht erhielten.

Bei der Aufzählung der Nutztiere auf der Farm, klappte mir der Mund vor Staunen auf. Die Farm musste wirklich riesig sein.
Kimi würde das sicher gefallen, sie kannte die meisten dieser Tiere bloß aus dem Streichelzoo, den sie jedoch liebte.
Ich schüttelte den Kopf. Erstens war die Arbeit auf einer Farm nicht das Selbe wie Ponyreiten im Zoo und zweitens, war es sowieso unmöglich, dass wir es jemals sehen könnten. Außer den BEtreuern der Distrikte, Friedenswächtern, Außenministern sowie Mentoren und Tributen, war es keinem gestattet zwischen Kapitol und Distrikten zu wechseln.

Bei Fins Frage, nickte ich dennoch sofort. Ja.
Wenn es die Möglichkeit gebe, würde ich ihn sicher nicht alleine zurück fahren lassen. Vor allem weil ich ihn nicht gehen lassen wollte. Ich genoß seine Gegenwart so und er scheinbar auch meine, zumindest etwas.
Aber auch weil ich mir seine Farm und seine Heimat gerne ansehen würde.
Dennoch blieb das Problem, dass es unmöglich war.
Dir ist klar, dass das nicht funktioniern könnte. Dass die da - Ich deutete mit dem Finger nach oben und meinte damit, die Spitze der Regierung. so etwas nicht zulassen würden.

Pesh fragte mich, ob ich wüsste, dass dies nie funktionieren würde. War es das? Hatte sie deshalb ohne zu zögern zugestimmt? Das Gefühl von Freude das sich in mir breit gemacht hatte, war sofort erschloschen.

Es wäre mit Sicherheit nicht einfach und würde mir im schimmsten Fall einige meiner Privilegien kosten - wobei, so verfressen und habgierig wie das Kapitol war wohl eher doch nicht. Und Swell ... wenn man ihm genug zahlte würde es vermutlich sogar klappen. Kimi hingegen bereitete mir mehr Bauchschmerzen.
Doch während all diese Überlegungn für mich reale Pläne waren, die ich inzwischen langsam aber sicher umzusetzen gedachte, schien es für Peshewa eine Spinnerei zu sein. Eine nette Träumerei für zwischendurch.
Ich war enttäuscht, fühlte mich verraten. Von ihr, jedoch auch von mir selbst.

Wer war ich, dass ich mir in so kurzer Zeit solche Gedanken anmaßte, so unvorsichtig geworden war? War sie es wert, ein solches Risiko einzugehen?
Ja. Das war sie. Ohne jeden Zweifel. Egal was sie von mir hielt oder für mich empfand. Unabhängig davon, wann sie das Weite suchen würde - und das würde sie gewiss.
Peshewa musste beschützt werden. Dieses zarte Wesen hatte niemanden, der sich um sie sorgte - es auch konnte. Niemanden; außer mir.

Eisig sah ich sie an, sagte lange nichts. "Das sehe ich anders."

Ein warmes Gefühl nistete sich in meiner Brust ein, als Fin stur behauptete, er würde das anders sehen. Ich lächelte ihm erfreut zu. Während in mir die Hoffnung darauf, dass er damit recht haben könnte, wuchs. Fin schien wirklich davon überzeugt zu sein.
Hatte er sich wirklich schon mehr Gedanken darüber gemacht? Wollte er mich wirklich dabei haben, wenn er zurück nach Distrikt 5 fuhr? Meine Antwort auf diese Frage kannte er schon und sie lautete noch immer ein klares 'ja'.

Dennoch ich war nicht umsonst die Avox eines Spielemachers geworden, nach dem ich für meine Proteste gegen die Hungerspiele zu dem gemacht worden war.
Ich glaubte kaum, dass die Regierung da zulassen würde, dass ich aus dieser doch sehr leicht zu kontrollierenden Umgebung in einen Distrikt reisen würde und dass dann noch mit einem Mentor.

Fin, begann ich und wollte ihm das eigentlich noch einmal verdeutlichen, dass es vermutlich unmöglich war. Aber ich hielt inne. Warum sollten wir nicht einfach optimistisch darüber denken?
Es wäre wundervoll, wenn das möglich wäre, meinte ich.

Peshewas Worte klangen nicht wirklich überzeugend und waren in diesem für mich unerträlichen "hätte - würde - was wäre wenn"-Stil formuliert, dennoch: sie sprach es aus.
Ich lächelte matt - mehr schaffte ich nicht.

Und gleichzeitig schaffte ich sehr viel mehr: Ich hatte meine Maske abgelegt. Bei Peshewa musste ich nicht so tun, als wäre ich glücklich oder traurig, wütend oder entspannt. Ich durfte die Regung zeigen, die tatsächlich in mir passierte.

Wir hatten ausgemacht, ehrlich zueinander zu sein. Ich ging davon aus, dass sie sich daran hielt. Trotzdem hatte sich Traurigkeit in mir breit gemacht.

Ich seufzte, stand auf und lief in die Küche. "Magst du auch noch etwas trinken?", rief ich und streckte meinen Kopf wieder durch die Tür - immerhin konnte sie mir die Antwort nicht zu rufen.

Fin lächelte bei meiner Antwort schwach und nicht sehr überzeugt. Vielleicht war ihm auch klar geworden, dass es nicht möglich wäre.
Mit einem leisen Seufzen verschwand auch mein Lächeln wieder, auch wenn der winzige Hoffnungsfunke sich nicht so leicht wieder erlöschen ließ.

Als Fin aufsprang und in die Küche lief, von wo er mich fragte, ob ich auch was zu trinken haben wollte, nickte ich wieder. Ja, bitte.

Während er in der Küche verschwand, machte ich mir ernsthaft Gedanken über die Möglichkeit, wenn ich ihn begleiten könnte. Ich stellte es mir herrlich vor, länger als nur die zwei Wochen, die er wohl hier war, bei ihm sein zu können.
Aber könnte ich Kimi alleine hier zurück lassen bei meinen Eltern? Ich sah sie schon so sehr selten, aber endgültig von meiner Tochter getrennt zu sein, würde ich nicht aushalten.
Doch Kimi mit nehmen, war noch unmöglicher. Ich würde sie nie diesem Risiko aussetzen. Egal wie klein die Chance wäre, dass sie bei der Ernte gezogen würde, das würde ich nie zulassen. Also würde sie hier im Kapitol bleiben müssen.
Ich seufzte frustriert, als mir klar wurde, dass es in dem Fall wirklich eine Entscheidung zwischen Kind und Freund sein würde. Und so leid es mir tat, Fin würde dabei den Kürzeren ziehen.

Ich kam mit einer großen Flasche Wasser, einer kleinen mit Apfelsaft und zwei Gläsern zurück. Pesh fragte ich, was sie wollte und schenkte ihr ein, ehe ich ihr das Glas reichte.

Etwas in ihrem Gesichtsausdruck gefiel mir nicht, ich wusste jedoch nicht, was es war.

Die Vorstellung, dass sie tatsächlich mit mir käme, beflügelte mich. Zwar hatte ich neben Meckenzy noch andere Menschen zu Hause, mit denen ich Zeit verbrachte, doch all das war etwas völlig anderes als die Zeit mit Peshewa.
Ich konnte mir ein Leben mit Pesh auf meiner Farm schon bildlich vorstellen. Wie sie in der Morgendämmerung an der Glasfront des Hauses stand während ich gerade meine Morgenrunde reiten wollte. Ich würde sie sehen und sie käme herunter. Mit ihrer glockenhellen Stimme, die dank bester Ärzte wieder in ihren Urzustand versetzt worden wäre, wünschte sie mir einen schönen guten Morgen und sagte mir, wie sehr sie mich liebte. Gemeinsam würden wir uns aufs Pferd schwingen und der Sonne entgegenreiten ...

"Ich werde zu Swell gehen", sagte ich frei heraus voller Hoffnung und ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. "Noch vor den Spielen."

Ich deutete auf die Wasserflasche, auch wenn ich noch immer in Gedanken wo anders war. Wasser würde mir für den Moment vollkommen reichen.
Fin leerte mir Wasser in eines der Gläser und reichte es mir. Er wirkte schon wieder zufriedener.

Bei seiner plötzlichen Aussage, er würde mit Swell reden, machte meinen Herz einen Sprung, bevor ich jedoch fast erschrocken inne hielt. Die weit aus größere Wahrscheinlichkeit, wie dieses Gespräch mit Swell für Fin enden würde, war dass er große Schwierigkeiten bekam und ich entweder zurück zu Swell musste oder schlimmeres, weil ich gegen meinen Vertrag und damit gegen die 'Bewährungsauflagen' verstoßen hatte.
Danke, meinte ich dennoch erfreut und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich wieder etwas zurück lehnte.
Aber du solltest dich vor den Spielen erst einmal um die Kinder kümmern. Sie brauchen deine Hilfe dringender, führte ich ein anderes, aber fast genau so wichtiges Argument dagegen an. Die Kinder verließen sich auf ihn und ich wollte ihnen nicht die winzige Hoffnung zerstören, indem ich ihren Mentor mit weniger wichtigen Dingen in Anspruch nahm. Außerdem blieb so die Möglichkeit, dass ich zumindest bis zum Anfang der Spiele noch unentdeckt hier bleiben konnte.

"Das tut hier nichts zur Sache", behauptete ich.
"Da Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun! Je früher ich weiß, dass ich nicht alleine zurück muss, desto eher bekomme ich den Kopf frei und muss nicht mehr darüber nachdenken ob es problemlos klappt oder nicht."

Ich rückte näher zu Pesh und nahm ihre Hände in meine.
"Ich muss ihm ja nicht sagen, dass ich dich will und das du hier bist. Einfach mal nachfragen ob ich eine seiner Avox haben könnte - und ob ich mir eine aussuchen kann. Ich behaupte, ich würde sein System mögen und eine Avox haben wollen, die seine Gepflogenheiten kannte. Wenn er zustimmt werde ich ihm den gewünschten Betrag geben und du gehörst mir - im wahrsten Sinne des Wortes." Ich lächelte etwas verstört, ehe ich forfuhr.
"Und damit wärst du frei."

Ich sah sie erwartungsvoll an.
"Ein paar Wochen später würde Kimi einfach verschwinden ... und wir holen sie mit zu uns. Deine Eltern wenn du willst auch, wobei das bestimmt etwas schwieriger ist. Solange ihr auf der Farm bleibt passiert euch nichts."

Die Tatsache, dass ein Leben nur auf der Farm etwas eintönig sein könnte, ignorierte ich. Wenn man nicht wie ich mit Leib und Seele an dieser Farm hing brauchte man ab und an mal etwas Abwechslung.

Mit seiner Behauptung, das wären zwei völlig unabhängige Dinge, wischte er mein Argument vorerst vom Tisch. Wobei ich der starken Meinung war, dass dem nicht so war. Wenn er sich auf das eine konzentrierte, blieb zwangsweise für das andere nicht mehr so viel Zeit. Aber vermutlich würde das nur eine unnötige, lange Diskussion geben. Also ließ ich es vorerst so im Raum stehen.

Die Idee, wie er es machen wollte, war gut. Das könnte wirklich funktionieren, vor allem da Swell leicht auf solche Komplimente einging. Ich hatte ihn schon bei einigen Geschäftsessen bedienen müssen und dabei ein paar Dinge aufgeschnappt, die hilfreich sein könnten, um sich mit ihm gleich gut zu stellen. So dass Fin noch eher sein Ziel erreichen würde.
Dennoch wunderte es mich, dass er mich wikrlich frei kaufen wollte. Ich fragte mich, ob er eine grobe Vorstellung davon hatte, wie teuer so etwas sein könnte - ich wusste es nicht.

Als er jedoch auf Kimi zu sprechen kam, verdüsterte sich mein Gesicht wieder. Sofort waren die Soorgen und Überlegungen von vorhin wieder da.
Wir können Kimi nicht mit in den Distrikt nehmen. Nicht bevor sie volljährig wäre, meinte ich verzweifelt. Ich wollte meine Tochter nicht zurück lassen, aber ihm dürfte das Risiko bekannt sein, was ihr vor ihrem 18 Geburtstag dort drohen konnte. Selbst wenn sie jetzt noch zu jung war um ausgelost zu werden. Sie würde nicht immer vier Jahre alt bleiben.

"Doch, das können wir", antwortete ich überzeugt.
"Sie bleibt einfach auf der Farm. Die Weisenkinder kommen so oft vorbei, sie hätte immer Anschluss an Gleichaltrige. Die Kinder werden nicht fragen, woher sie kommt oder ob sie registriert ist. Und bei der Ernte wird nicht geprüft, ob alle registriert sind - wieso sollten sie auch nicht registriert sein. Das geschieht nur bei Volkszählungen oder bei der Geburt selbst. Und in die Bücher schreibt sie sich einfach nicht ein. Ihr geht vor mir sodass es nicht auffällt, dass ihr nichts geschrieben habt. Und Jahr führ Jahr stünde sie dabei, könnte jedoch nie gezogen werden.
Und falls dir diese Version nicht gefällt versteckt sie sich einfach auf der Farm. Da ist sie wirklich sicher, da brauchst du keine Angst haben."

Aber allein die Tatsache, dass ich Peshewa überreden musste, sprach nicht von Aussichten auf Erfolg. Als mir das bewusst wurde, ließ ich ihre Hände los.

Es klang so, als hätte sich Fin wirklich schon über all das Gedanken gemacht. Dennoch klang es auch ziemlich wagemutig und es könnte so viel schief gehen. Würde es nur um mich gehen, mir wäre dieses Restrisiko egal - wie groß es auch immer wäre - aber bei Kimi war das ganz anders. Sie würde ich nicht einmal, einem winzigen Risiko aussetzen wollen. Kimi war alles für mich. Dieses kleine aufgeweckte Kind.
Wie konnte Fin nciht verstehen, dass ich Angst um meine kleine Tochter hatte?

Als er meine Hände los ließ, rutschte ich etwas näher zu ihm und sah ihm tief in die nun schon viel offener wirkenden Augen.
Fin, bitte versteh mich. Ich würde nichts lieber tun, als mit dir und Kimi nach Distrikt 5 zu kommen. Ich - Erneut fehlte mir das Zeichen für die tiefen Gefühle, die ich ihm gegenüber hegte. Verzweifelt ließ ich meine Hände vor meinem Körper, etwas durch die Luft sausen, bevor ich aufgab. Das Wort kannte ich einfach nicht, oder es existierte in dieser Sprache nicht. Aber ich beschloss mir so bald wie möglich eines auszudenken um ihm dann irgendwie klar machen zu können, was ich meinte. Vorertst würde ich ihm aber erst meinen Standpunkt erklären müssen und hoffen, dass er es verstand und nicht wütend oder enttäuscht werden würde: Aber was wäre, wenn Kimi irgendwie registriert würde? Spätestens bei Schulanfang würde man sie doch registrieren und dann?
Tränen stiegen mir in die Augen, als ich mir das vorstellte. Wie ich auf dem großen Marktplatz stehen müsste. Kimi in dem eingezäunten Bereich ihrer Gleichaltrigen und Fin oben auf der Bühne als Mentor. Wie ich wie alle Eltern hoffen würden, dass das Los nicht auf mein Kind fallen würde, während die Erntefee in der Lostrommel herum kramte. 'Und wie dann doch Kimis Namen über ihre Lippen kommen würde.