What if - Wenn alles andersrum wäre

"Wenn du meinst", entgegnete ich, beobachtete sie aber, wie sie wankend zur Treppe ging. Irgendetwas schien nicht ganz zu passen und ich fragte mich, was.
Suchend ließ ich meinen Blick wieder über das Schaltpult wandern, auch wenn wir wohl kaum eine Möglichkeit hatten noch schneller zu fliegen. Ich wollte hier endlich hinaus und einfach einmal eine Zeit nur laufen und die Freiheit genießen. Natürlich fand ich nichts, dafür zeigte unser Tank eine ziemlich mieße Botschaft.
"He Anny, ich fürchte unser Tank wird bald leer sein", rief ich in ihre Richtung. War ihr das bis jetzt nie aufgefallen? Oder hatte sie es nicht für nötig erachtet, mir das zu sagen, dass unser Treibstoff zu neige ging.

Ohne noch viel länger zu überlegen zog ich mir das Soldatenshirt über den Kopf und sah es einen Moment lang an. Am Rücken waren noch ein paar Flecken die vom Blut stammen könnten, aber sonst war es noch ganz grau. Mein Blick blieb nur kurz an einer Narbe auf meinem Bauch hängen, wie mein Rücken aussah wollte ich gar nicht wissen.
Die Kopfschmerzen wegdrängend zog ich mir schließlich das andere Top über und war erstaunt, wie gut es passte. An die Figur anpassend und trotzdem bequem.
Auf Brix Feststellung hin gab ich nur ein "Weiß ich" zurück, schloss dann den Schrank und machte mich wieder auf den Weg nach oben ins Cockpit.
Vorsichtshalber legte ich eine Hand auf das Geländer der Treppe und ging langsamer als gewöhnlich nach oben.

"Ah ha und wann hattest du vor mir zu sagen? Sobald wir abgestürzt wären? Nicht nur, dass wir bei dem Tankinhalt nie es bis zurück geschafft hätten, was hätten wir machen sollen, wenn da vorne kein Land wäre? Einfach abstürzen und in dem Meer ersaufen?", wollte ich sauer von ihr wissen. Wäre dieses Fleckchen Land da in der Ferne nicht, wären wir womöglich demnächst wirklich abgestürzt.

Ich zuckte nur kurz mit den Schultern und meinte dann: "Es gibt ein Rettungsboot."
Ein entschuldigendes Grinsen konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.
Es war irgendwie immer noch schwer, mein Gleichgewicht zu halten, was allerdings nur an den verdammten Kopfschmerzen lag. Irgendetwas war da.
Ich tappte ungleichmäßig zu der Wandcouch und setzte mich dann im Schneidersitz darauf.
Nachdenklich starrte ich auf den Boden und dann wieder aus dem Fenster.
Dann wieder zu Brix und auf meine Hände. Ein Spiegel wär vielleicht nicht schlecht. Wenn dieses neue Land tatsächlich Menschen besaß wollte ich nicht unbedingt wie eine Soldatin gerade aus dem Krieg erscheinen. Auch wenn das irgendwie passend war.

"Ach wie toll, nur leider gibt es Meilenweit niemanden der uns aus dem Rettungsboot fischen könnte oder wolltest du, dann einen Hilferuf nach Distrikt 13 absenden?", entgegnete ich nicht im Mindesten beruhigt.
Drehte mich dann aber zu Anny um, die noch immer leicht taumelnd zurück kam und sich auf das Sofa fallen ließ.
"Mit dir ist doch irgendwas? Hast du Schmerzen?", wollte ich wissen. Was verschwieg sie mir noch? Vermutlich war es keine gute Idee gewesen ihr die Führung des Hovercrafts zu überlassen. Überhaupt keine gute Entscheidung, wie ich ja gerade heraus gefunden hatte. Ohne diese Landmasse wären wir ziemlich sicher in den nächsten 24 bis 48 Stunden tot oder zumindest in dem blöden Rettungsboot. Man konnte sich auch auf niemanden verlassen.

Taistl:

Ungeduldig beobachtete Taistl die rote Anzeige mit der Entfernung zum anderen Hovercraft. Es kribbelte ihm in den Fingern, endlich den beiden Kindern mit seinem neuen und verbesserten Reflexen und Fähigkeiten gegenüber treten zu können und die beiden dann ganz lange zu foltern und dann ganz langsam zu töten. Er war sich mittlerweile sicher, dass er das schaffen würde. Dieses mal wäre das Glück auf seiner Seite.
2500 km Unterschied nur noch., verkündete die Anzeige.
Taistl grinste zufrieden, das war nah genug. Er wartete noch ganz kurz, bevor er seine Hand auf den Hörer legte. Auch hier gab es diese tolle Erfindung um den Mutanten zu ärgern und das war genau die Entfernung auf das dieses superding noch senden konnte.
Genüsslich hob er ab und sandte gleich einmal drei der Schmerzsequenzen, auch wenn diese auf die Entfernung kaum mehr als ein kurzes Stechen sein dürften. Er hoffte bald nah genug heran zu kommen um sie wieder so foltern zu können, wie im Canyon. Ohne Magde würde das auch bestimmt lustiger werden. Mal sehen ob der Mutant wirklich die Nerven dazu hätte, sich umzubringen. Auch wenn Taistl es nicht hoffte, da er sich selbst um das Mädchen kümmern würde.
aistl grinste noch einmal, bevor er dem Mädchen seine Nachricht übermittelte: "Hallo na hast du mich in deinem Kopf schon vermisst, Mutant? Ja, ich bin nicht tot und ich bin euch auf den Fersen und dieses mal, werdet ihr sterben. Ganz langsam -"

„Ein Rettungsschiff hält über vier Wochen aus, mit maximal 400 Kilogramm Gewicht und kann eine Geschwindigkeit von über 100 Kilometer die Stunde zurücklegen, also unterschätz das Ding nicht!“, fauchte ich etwas genervt in seine Richtung und bemerkte dabei nicht, dass ich die genannten Zahlen noch aus der Zeit im Kapitollager wusste.
Ich hielt die Augen immer noch geschlossen und legte jeweils Zeige- und Mittelfinger an eine Schläfe. Das Pochen nahm ein wenig zu, verschwand dann aber wieder und ließ mir Platz zum Denken.
„Nur Kopfschmerzen“, murmelte ich dann etwas vertief, ehe ich etwas anderes vernahm. Keuchend riss ich meine Augen auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Die gerade neu entfachten Stiche waren nicht die üblichen Schmerzen, die ich bis jetzt hatte. Leicht panisch sprang ich auf und war in wenigen Sätzen an einem Seitenfenster des Hovercrafts. Unruhig hielt ich nach irgendetwas Kapitol oder Disterikt 13-Artigem Ausschau, drehte mich aber schließlich wieder zu Brix um nachdem ich nichts erkennen konnte. Nachdenklich legte ich meinen Kopf schief, blendete die anderen Schmerzen aus und sah ihn an. „Wir..“, fing ich an, wurde dann aber unterbrochen. Nicht von ihm, nicht von mir und nicht einmal von Haymitch, sondern von einer allzu bekannten Stimme in meinem Kopf.
Ich spannte meinen Kiefer an und starrte wütend aus dem Fenster. Wie konnte dieser dämliche Idiot überlebt haben. Fürs erste entschloss ich mich dazu, nicht zu antworten. Vielleicht würde er dann denken, das Signal wäre zu schwach und hätte mich nicht erreicht. Dann schaltete ich jegliche stärkeren Gedanken ab und verhinderte so, dass Taistl und das jeweilige Ding was er benutzte um mich zu kontaktieren, mitbekommen konnten was ich dann zu Brix sagte.
„Taistl hat es irgendwie geschafft zu überleben. An unserem Hovercraft muss irgendwo ein Sender sein." Vielleicht würde das Rettungsboot doch noch zum Einsatz kommen.
Meine Augen blitzten wütend auf, allerdings nur, weil ich meine eigentlichen Emotionen nicht wahrhaben wollte. Auf irgendeine Weise hatte ich Angst davor, näher in das Sendegebiet dieser Schmerzensverursacher zu kommen. Nur zu gut erinnerte ich mich an das letzte Mal.
Ungewollt ballte ich meine Hände zu Fäusten und bohrte mir die Fingernägel in die Handflächen. Dass ein paar Knöpfe aufflackerten und irgendwo eine Tür klapperte bemerkte ich nicht.

Ich schnaubte wütend, als Anny irgendwelche Fakten über das Rettungsboot aufzählte. Das änderte alles nichts daran, dass wir schon extrem weit von Panem entfernt waren und selbst mit 100 km/h wohl eine Ewigkeit brauchen würden um zurück zu kommen.
Ich nickte als sie erklärte, sie hätte wieder Kopfschmerzen. Das war zwar bestimmt lästig, aber nichts was uns gefährden könnte. Ich wandte mich wieder von ihr ab und sah aus dem Fenster, wo das Land immer näher kam. Es war groß, auf jeden Fall konnte es sich dabei nicht nur um eine kleine Insel handeln, dafür war es zu groß. Vielleicht gab es hier wirklich Menschen.

"WAS?" Ich fuhr herum, als Anny behauptete, Taistl hätte überlebt. Überrascht sprang ich auf und lief zu ihr um an ihr vorbei auch aus dem Fenster zu schauen, doch ich konnte nichts erkennen, was auf Taistl hin deuten würde. "Wie kommst du darauf?", fragte ich, gab mir aber sofort selbst die Antwort. Hatte das etwas mit ihren Kopfschmerzen zu tun? Das letzte mal hatte der A**** auch irgendwie mit ihr in ihrem Kopf gesprochen. Wütend funkelte ich aus dem Fenster, bevor ich den Kopf schüttelte: "Das ist unmöglich. Er ist in dem Hovercraft geblieben. Er muss tot sein."
Es war unmöglich, dass er die Explusion überlebt hatte. Vollkommen unmöglich selbst für ihn.



(soll ich mit Taistl auch gleich antworten?)

Das Signal war nur schwach und bestand aus kleinen Impulsen, die genauso gut harmlose Kopfschmerzen hätten sein können. Allerdings wusste ich so etwas zu unterscheiden, auch wenn es diesmal etwas anders war. Als Taistl gesprochen hatte war es nicht mehr wie ein leises Flüstern, aber für mich noch sehr gut zu verstehen.
Dann schüttelte ich den Kopf und wollte etwas zu Brix sagen, taumelte aber zu sehr und stolperte zurück auf das Sofa. Irgendetwas machte sich in meinem Kopf Platz und es fühlte sich so an, als würde sich eine Armee gegen die Schmerzen aufstellen.
Wütend darauf, dass er es tatsächlich geschafft hatte uns immer noch zu verfolgen setzte ich mich wieder im Schneidersitz hin und spielte ein wenig mit meinen Gedankengängen. Immer noch hielt ich die Barriere, damit keiner außer mir in meinem Kopf etwas verstehen konnte was inzwischen ziemlich gut klappte.
„Nein, ich bin mir sicher. Ich kann die Distanz nicht genau einschätzen, aber höchstens 3000 Kilometer sind zwischen uns und ihm“, sagte ich dann leise und kämpfte gegen meine pochenden Schläfen an. Ich starrte auf den Drehstuhl am Schaltpult um mich besser konzentrieren zu können, allerdings klappte das auch nicht gerade sehr gut. Das Ding drehte sich in meine Richtung und rollte ein paar Zentimeter, bis ich bemerkte was passierte und meinen Blick sofort abwandte.
Ich sah kurz zu Brix ob er irgendetwas mitbekommen hatte, dann aber wieder aus dem Fenster und entschloss mich dazu, Taistl eine klare Nachricht zu senden.
Das werde ich nicht noch einmal zulassen und das ist dir auch hoffentlich bewusst. Ich stellte mir vor wie der formulierte Gedanke durch die unsichtbaren Strahlen zu dem Mann rauschte und in seinem Kopf dröhnte wie unerträgliche Kopfschmerzen.
Etwas ungeduldig sah ich dann zu dem neuen Land und wünschte, es würde schneller näher kommen.

Taistl:

Es wunderte ihn, dass keine Nachricht zurück kam. War er vielleicht nicht nah genug an dem anderen Hovercraft und an dem Mutanten dran geweesen? Doch mit einem weiteren Blick auf den Entfernungsmesser stellte Taistl fest, dass dies nicht der Fall sein konnte. Also schlief der Mutant entweder oder das Wesen schaffte es irgendwie ihn aus ihrem Kopf zu verbannen.
Beides keine tollen Gedanken, aber was sollte es. Er würde sie schon noch genug nerven. Und vielleicht hatte sie ja jetzt dank ihm ein paar schöne Albträume.
Bevor er jedoch dazu kam, wieder eine Nachricht ab zu senden, kam eine Antwort.
Das werde ich nicht noch einmal zulassen und das ist dir auch hoffentlich bewusst.
Er lachte auf, bis ihm plötzlich etwas anderes bewusst wurde. Die Antwort kam nicht allein aus dem Gerät, er hörte ihre Stimme auch in seinem Kopf - Nein das durfte nicht sein! Das konnte nicht wahr sein!
Hinter ihm knirschte irgendetwas, als er wütend die Fäuste ballte und schnell versuchte er sich wiede rzu entspannen. Das brachte schließlich nichts und der Mutant wusste hoffentlich noch nicht, dass anscheinend jetzt eine Verbindung zwischen ihren Hirnen bestand. Solange nur Taislt es wusste, konnte er es für seinen Vorteil nutzen.
Er beruhigte sich etwas mehr, versuchte sämtliche Gedanken außer seine Rachelust zu vertreiben und nahm wieder den Hörer in die Hand: "Mutant, träum ruhig weiter. Aber dieses mal wirst du vor mir am Boden kauern und um deinen Tod betteln."

Etwas unruhig rutschte ich auf der Wandcouch hin und her. Es war beinahe so, als würde ich genau wissen was Taistl vorhatte oder sagen wollte und die Tatsache, dass er meinen Gedankengang klar und deutlich verstanden hatte bestätigte das fast nur noch. Also konnte ich einiges mehr kontrollieren. Zumindest konnte ich jegliche Verbindung ausschalten wenn ich es wollte, auch wenn ich sie trotzdem noch spürte. Die Neugierde in mir war ein wenig geweckt. Ich wollte wissen, was es damit noch auf sich hatte, wie weit ich gehen konnte.
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich wieder auf meine Gedanken die ich ihm mitteilen wollte. Nicht in deinem Leben.
Dann versuchte ich etwas Neues. Mithilfe dieser Gedankenkraft versuchte ich die Sendeimpulse umzukehren, was sogar einigermaßen funktionierte. Die feinen Stiche in meinem Kopf verschwanden augenblicklich und das war der Punkt an dem ich wusste, dass sie Taistl nun spüren musste. Allerdings viel stärker da die Strahlung direkt von seinem Standort aus kam. Ein paar Minuten hielt ich durch, dann war die Anstrengung zu groß und ich konnte mich nicht länger darauf konzentrieren. Wieder sah ich Brix an und dann aus dem Fenster. Die Kopfschmerzen waren wieder bei mir, jedoch erträglich und nicht weiter störend. Noch nicht.
Diese Funktion die ich mit meinen Gedanken bewirken konnte war dann doch auf irgendeine Weise erstaunlich, aber auch seltsam. Bisher hatte ich mich gegen die Tatsache gewehrt, dass ich so etwas wie ein adaptives Muskelgedächtnis hatte und wollte es nicht wahrhaben, vielleicht war es jetzt an der Zeit es zu akzeptieren. Auch wenn ich damit womöglich bestätigte, dass ich kein wirklich normaler Mensch war. Gegenüber Brix war ich mir genau deshalb so unsicher. Irgendwann würde er es erfahren, besser war es also eigentlich wenn ich es ihm selber sagen würde.
Trotzdem schwieg ich. Da war etwas Altbekanntes. Das Gefühl der Angst schlich langsam in mir hoch.

Weniger als 3000 km entfernt. Wie konnte mein ehemaliger Mentor uns so dicht auf den Fersen sein - denn 3000 km erschienen mir dicht, bei der Entfernung, die wir bis jetzt zurück gelegt hatten. So weit wie wir mittlerweile von Distrikt 13 entfernt waren.
"Bist du dir sicher, dass es er ist?", fragte ich das Mädchen. Vielleicht bediente jemand anderes das Gerät um ihr Schmerzen zu zu fügen. Aber ich glaubte noch immer nicht daran, dass Taistl das überlebt hatte.
Doch Anny antwortete mir vorerst noch nicht, sondern schien sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Verdammt wie sehr mich das anging, keine Ahnung zu haben, was hier gerade passierte. Was sie da gerade machte.
Als sich ihr Gesicht wieder etwas entspannte, reichte es mir. Mit ein paar Schritten war ich bei ihr und sah ihr in die Augen.
"Anny, was zum Teufel ist hier los?", wollte ich wissen. Es machte mich halb wahnsinnig, dass uns scheinbar irgendeine Bedrohung dicht auf den Fersen war und ich keine Ahnung hatte, was und wer und wie. Und sie schien es zu wissen.

„Natürlich bin ich mir sicher. Ich werde ja schließlich die Stimmen die schon einmal in meinem Kopf waren wieder erkennen“, sagte ich etwas gereizt und versuchte die aufsteigende Hitze in mir zu bekämpfen. Wenn jetzt auch noch eine erhöhte Fibertemperatur dazu kam würde ich vermutlich nicht mehr hier sitzen. Noch hatte ich keine Antwort von Taistl bekommen, vielleicht schmerzte es ihm zu sehr oder ich täuschte mich gewaltig und er tat so als hätte er mich nicht bemerkt.
Wieder ballte ich meine Hände zu Fäusten und sah abwechselnd von ihnen zum Fenster und wieder zurück. Bis Brix auf einmal vor mir stand.
Verwirrt lehnte ich mich nach hinten, musste aber feststellen dass dort die Wand war, hielt die Luft an und starrte ihn an. Ich brauchte einen kurzen Moment bis ich glaubte zu verstehen was er gesagt hatte.
Dann blinzelte ich ein paar Mal und atmete wieder normal ehe ich antwortete.
„Irgendjemand, und ich bin mir ziemlich sicher dass es Taistl ist, hat uns geortet und gefunden. Wie gesagt, an unserem Hovercraft muss ein Sender sein. Jedenfalls hat er so ein Ding wie damals die vom Kapitol und im Canyon. Aber ich kann es irgendwie blocken, zu ihm Kontakt aufnehmen und diese Strahlungswellen umkehren, sodass sie ihn treffen und nicht mich. Zumindest jetzt noch.“
Vorsichtig atmete ich aus und sah Brix in die Augen. An seiner Stelle hätte ich vermutlich genau dasselbe getan. Es war nicht gerade fair von mir, ihn nicht rechtzeitig über alles zu informieren.

Taistl:

"Das werden wir ja noch sehen", entgegnete er dem Mutanten, bevor ein heftiger Stich seinen Schädel bersten zu lassen schien. Unfähig auch nur eine Muskelzelle zu bewegen, verharrte er auf dem Stuhl, dem festen Glauben fassend, sein Kopf sei so eben mit einer Axt oder ähnlichem gespallten worden. Am liebst hätte er geschrien, aber nicht einmal das klappte, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
Nach ein paar Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen war es vorbei.
Mit einem Ausatmen sank Taistl in sich zusammen, bevor er die Arme hob und seinen Kopf abtastete. Da war nichts, keine Wunde, kein zertrümmerter Schädelknochen, der halb aus dem Hinterkopf heraus ragte. Nicht einmal Blut war zu entdecken - und plötzlich wurde ihm klar, was es gewesen sein musste.
Die Erkenntnis lief ihm als kalter Schauer über den Rücken.
Waren das die Negativen Seiten der neuen DNA? Konnte der verdammte Mutant wirklich in seinen Kopf.
Er fluchte und ballte die Fäuste. Die Amaturen vor ihm begannen verrückt zu spielen, aber das war ihm egal. Verdammt! Verdammt! Verdammt!
Okay, beruhig dich, sprach er sich selbst zu. Er musste lernen, wie er sich vor ihren Angriffen schützte und das jetzt auch Mental und zwar schnell, denn er hatte nicht vor auf zu geben. Er würde den Mutanten töten und wenn es das letzte war, was er tat.

Eine Stimme, die sie in ihrem Kopf hörte. Bei jedem anderen, würde ich denjenigen als verrückt deklarieren, nur bei Anny schien es irgendwie zu stimmen. Auch wenn ich nicht sagen konnte, wie.
Ich lauschte ihrer Erklärung und hoffte, dass ich zumindest einen Großteil richtig verstanden hatte. Taistl schien also wieder da zu sein und nach dem was sie sagte, lieferten sich die beiden auf mentaler Ebene gerade oder zumindest zuvor ein Duell.
"Dann sollten wir zusehen, dass wir an Land kommen und uns dort für den Kampf fertig machen", meinte ich bloß abschließend.
Dieses mal würden wir Taistl töten. Ihn in kleine Stücke schneiden und dann im Meer versenken, damit er sicher nicht noch einmal auftauchen würde. Für meinen Geschmack waren in letzter Zeit zu viel angeblich Tote wieder lebendig. Auch wenn ich in Annys Fall wirklich froh darüber war.

Ich beobachtet ein wenig amüsiert wie Brix nachdachte und schließlich zu einem Entschluss kam. Ob das so einfach funktionieren würde glaubte ich nicht wirklich, aber dafür dass wir schleunigst das Festland erreichen sollten war ich auch.
Dann glaubte ich so etwas wie ein Fluchen in meinem Kopf gehört zu haben. Jedenfalls war Taistl eine Zeit lang ziemlich ruhig gewesen. Unbewusst lächelte ich hinterhältig und sandte einen anderen Gedankengang zu ihm. Schmerzt etwas, nicht wahr? Einmal kurz zur Warnung noch kehrte ich diese Sendestrahlen um und ließ sie wirken, ehe ich wieder jegliche Verbindung kappte.
Ich blinzelte ein paar Mal, ehe ich wieder zu dem Jungen sah und mich fragte, was er soeben dachte. Seine Augen blitzten merkwürdig auf, aber ich beachtete es nicht weiter sondern stand auf.
So direkt vor ihm kam ich mir dann doch auf irgendeine Weise klein vor. Auch wenn es zwischen uns nur ein Höhenunterschied von vielleicht zehn Zentimetern gab. Verwirrt über meine Gedanken schüttelte ich kurz meinen Kopf und schob mich dann an ihm vorbei zum Schaltpult. Einige Knöpfe flackerten noch kurz auf, vermutlich von meinem beinahe Ausbruch von vorhin.
Unruhig sah ich dann nach draußen. Wir waren einfach viel zu langsam.

(was machen wir jetzt eigentlich, da haymitch nicht (oder zumindest kaum) mehr antwortet?)

Taistl:

"Hm", knurrte Taistl, als er schon wieder die Stimme des Mutanten in seinem Kopf hörte.
"Was denn?", wollte er gleichgültig wissen, sie sollte ja nicht auf die Idee kommen, dass sie ihm auch Schmerzen zufügen konnte. Als jedoch wieder der Schmerzimpuls hinter seiner Schädeldecke einsetzte, konnte er nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken.
'Das ist nicht real', sagte er sich in Gedanken. Auch wenn es sich verdammt real anfühlte. Er ballte die Fäuste und biss die Zähne zusammen, während er sämtliche Muskeln anspannte und seine ganze Aufmerksamkeit auf das Glas Wasser vor ihm lenkte.
Es half gegen den Schmerz. Erst glaubte Taistl er würde den Schmerz wirklich nur ignorieren und er erschien dadurch nicht mehr so stark, jedoch als das Wasser in dem Glas zu brodeln begann, war er sich da nicht mehr ganz so sicher.
"Biest", knurrte er: "Wie gefällt dir das?"
Er drehte den Saft für den Schmerzsender bis zum Anschlag auf, bewusst, dass es sein Hirn grillen könnte, wenn der Mutant es wieder zu ihm ablenkte und er sich nicht rechtzeitig verteidigen würde. Aber das war ihm egal. Das Spielchen konnte er auch spielen.
Er spannte wieder seine Muskeln und zögerte kurz, bevor er den Knopf betätigte.

(er is an alkoholvergiftung gestorben? :DD nee, weiß nich^^ er spielt ja keine soo große rolle. Anwortest du noch mit Brix oder soll ich? (; )

(oder sie finden den ortungssender, kleben ihn haymitch auf den rücken und werfen ihn dann über bord - und taistl denk, sie wären abgestürzt ^^ ... ja kann ich machen)

Ich konnte nur den Kopf über Anny schütteln, als sie sich plötzlich wieder umwandte und zum Fenster lief. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihr und das lag nur zu einem winzigen Teil an ihren vom Kapitol gegeben Fähigkeiten und zum größten Teil wohl an ihrem Charakter. Es nervte mich in einer Weise und faszinierte mich dennoch auf der anderen Seite. Unwillkürlich musste ich an unsere Flucht in den U-Bahnschacht denken. Damals war es ein Fehler, aber jetzt, wo wir fast frei waren von allen - Ich schüttelte den Kopf und vertrieb denn Gedanken wieder. Die Zeit hier in der Luft tat mir wirklich nicht gut.
Außerdem müssten wir erst einmal meinen Mentor los werden.
Auch wenn sie zuvor von mir weg gegangen war, folgte ich dem Mädchen nun wieder zum Fenster und sah ebenfalls hinaus. "Wie weit ist er noch entfernt?", wollte ich wissen und fügte dann hinzu: "Falls du noch mit ihm kommunizierst, richte ihm aus, unsere nächste Begegnung wird er nicht überleben."

(wenn El nichts dagegen hat darfst du ihn sogar meinetwegen auf Brix Weise loswerden aber des mit dem sender is gut. sonst hätt ich gesagt die versenken das hovercraft und paddeln mitm boot weiter)

Ich bekam langsam Schwierigkeiten damit, die Schmerzen des Senders auszublenden. Auf Dauer wurde es dann doch ein wenig anstrengen, aber ich hatte erreicht was ich wollte. Jetzt war ich mir sicher, ich musste vielleicht nur noch ein wenig üben, aber zumindest spürte Taistl was ihm zustand.
Als ich Brix Stimme direkt hinter mir hörte zuckte ich kurz zusammen. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt, irgendwie war ich zu sehr abgelenkt.
"Ich denke..", fing ich an, zuckte dann aber noch einmal zusammen. Diesmal viel mehr und das nur vor Schmerzen. Keuchend taumelte ich nach vorne und stüzte mich gerade noch so an der Wand des Hovercrafts ab. Mein Kopf pochte. Anscheinend hatte dieser Ex-Mentor die Schmerzstrahlen aufgedreht.
Irgendwie brachte ich es fertig mich wieder aufrecht hinzustellen, wankte aber trotzdem hin und her. Meine Augen wirkten wie damals im Canyon gläsrig und irgendwie weit in die Ferne gerichtet. Da war wieder diese Angst.
Krampfhaft versucht ich die Strahlen umzukehren, was nur teilweise funktionierte.
"Ich glaub 3000 Kilometer noch", versuchte ich zu sagen, brachte aber keinen Ton heraus.
Die Barriere zwischen mir und dem Sendeding von Taistl aufzubauen dauerte viel zu lange.

( juhu )

"Anny?", stieß ich erschrocken aus, als sie plötzlich zusammen zuckte und dann gegen die Wand taumelte. Ich würde so ziemlich alles darauf verwetten, dass wieder Taistl daran schuld war. Verdammter H****sohn.
Ich zog Anny in meine Arme, ich hatte das Gefühl sie irgwendwie vor dem wahnsinnigen Typen beschützen zu müssen, auch wenn das zumindest auf die Distanz scheinbar unmöglich war. Aber zumindest würde sie so nicht einfach zu Boden fallen, falls sie wirklich zusammen brach.
"Ich bring den Kerl um, der ist so gut wie tot", knurrte ich wütend und konnte es kaum mehr abwarten, bis wir auf ihn treffen würden und einen Kampf von Angesicht zu Angesicht führen würden. Ob er sich das überhaupt trauen würde?

Das Atmen fiel mir irgendwie schwer und funktionierte nur abgehackt. Dafür konnte ich die Schmerzen etwas in den Hintergrund schieben und zumindest geradeso erträglich machen. Trotzdem fühlte sich mein Kopf so an, als würde er gleich zerspringen.
Ich bemerkte erst als Brix etwas sagte, dass er direkt vor mir stand oder eben ich in seinen Armen. Etwas verwirrt über die plötzliche Nähe verlor ich ein paar Sekunden die Kontrolle, was sie leider auch sichtbar machte.
Der Drehstuhl rollte in ziemlich hoher Geschwindigkeit auf die andere Seite des Cockpits und knallte dort gegen die Wand, während die Lichter und Anzegen auf dem Schaltpult verrückt spielten. Keuchend schnappte ich nach Luft und spannte unbewusst meine Muskeln an.
Irgendwie gelang es mir aber somit auch, die ganzen Schmerzen in die entgegengesetzte Richtung zu schicken. Ich wollte mir nicht vorstellen wie Taistl nun fühlen musste, allerdings spürte ich fast gar nichts mehr. Lichtpunkte tanzten vor meinen Augen.
"Steh ich noch?", fragte ich leise und blinzelte angestrengt.

"Mehr oder weniger", entgegnete ich, da sie mittlerweile fast nur noch in meinen Armen hing.
Leicht fasziniert starrte ich auf den Drehstuhl und die Knöpfe am Schaltpult. Ich vermutete, dass war kein Zufall.
"Pass auf, sonst stürzen wir wegen dir noch ab", meinte ich leise, aber ohne jeden Vorwurf, eher amüsiert. Ich half ihr hinüber zu dem Sofa, wo ich sie hin legte.
"Kannst du das kontrollieren?", wollte ich wissen und deutete noch einmal auf den Drehstuhl. Warum hatte sie das bis jetzt nicht gemacht? Obwohl damals vor unserer Flucht aus Distrikt 13 war mir auch so etwas schon aufgefallen. Wobei ich es damals als Unsinn abgeschrieben hatte. Aber wenn sie das Kontrollieren konnte, wäre es sicher eine super Waffe gegen Taistl.

Mehr oder weniger? Ich konnte gerade noch so erkennen wo oben und unten war und dass Brix mich irgendwie stützte. Oder hielt. Wie auch immer, jedenfalls spürte ich nach ein paar Augenblicken etwas Weiches unter meinem Rücken. Vermutlich die Wandcouch. Hoffentlich die Wandcouch!
Es schien mir eine halbe Ewigkeit zu dauern die Sperre in meinem Kopf aufzubauen und dann noch aufrecht zu erhalten, aber irgendwie schaffte ich es sogar. Dass es danach noch eine Weile dauerte bis ich wieder normal atmete und mein Umfeld wieder sehen konnte hatte ich aber nicht erwartet.
Irgendwie verspürte ich eine riesige Wut auf diesen Mann und sein Ego. Als ich die Augen wieder offen hatte und mich langsam aufrichtete, kriegte ich gerade noch so mit wie die letzten Lichter auf dem Armaturenbrett flackerten bis sie dann wieder normal weiterleuchteten. Ich wusste nicht ob ich das Ding tatsächlich zum abstürzen bringen konnte, aber wie wir ja alle wussten wären wir schon einmal fast unter einem Hovercraft begraben worden. Die Spuren von einzelnen Teilen waren zumindest bei mir deutlich sichtbar.
Eigentlich hatte ich vor, Brix Frage auszuweichen, allerdings ging das jetzt etwas schlecht.
„Kann ich“, meinte ich dann schließlich und nickte kurz.

(ahh tut mir leid leute..das mini-rpg überseh ich immer.. gnaa -.- doofes ich..also wenn ihr wollt schreib ich noch als haymitch..aber wenn ich ihn lieber versenken wollt kann ich das verstehen)