Beste Freunde halten zusammen ... für immer?

"Nichts, nur dein Gesichtsausdruck", antwortete ich.
Auf eine eindeutige Reaktion von ihr wartete ich aber vergebens. Einerseits war es vermutlich gut, dass sie mich nicht einfach vor Empörung von der Kutsche schmiss und verkündete, ich sollte auf der dahinter mit fahren und sie in Ruhe lasse. Aber andererseits -
Ich versuchte mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, sondern zog meine Mundwinkeln zu einem Lächeln hoch, das ich ihr zuwarf, bevor ich mich wieder umdrehte zum Publikum, das nun auch unsere Namen rief.
Naja wenigstens etwas gutes hatte meine Aktion also gehabt, auch wenn das nicht geplant war. Vielleicht würde sie so mehr Sponsorengeschenke bekommen.

(wollen wir demnächst mal (also in 2, drei beiträgen) wieder einen Zeitsprung machen zum nächsten tag?)

(hatte ich eh vor, ich würde vorschlagen, das du nach dem beitrag noch einen schreibst auf der Kutsche, und dann jeder noch einen kurz nach der Kutsche. Und dann Zeitsprung)

Ich bekam fast eine Krise, so angespannt war ich. Eriks Hand quetschte ich sicher fast ab, so fest drückte ich zu. Aber nur seine Hand gab mir noch den Mut, nicht vom Wagen zu springen, und wegzurennen, in ein Gebiet, was ich nicht mal kenne. Es war grauenhaft, als endlich der Kreis vor dem Trainingscenter in Sicht kam, stöhnte ich erleichtert auf, und lies meinen Kopf auf Eriks Schulter fallen. "Endlich!" sagte ich und rollte die Augen. Niemand sah es. Ich legte die Arme um seinen Hals, und sackte zusammen. Doch dann nahm ich mich zusammen rappelte mich auf, und lächelte über beide Ohren und winkte wie verrückt dieser blöden Menge. Ich konnte ja nicht einfach alles zerstören, was er eben aufgebaut hatte. Aber er war halt der bessere Schauspieler.

Luna drückte meine Hand so fest, als wären ihre Finger Schraubzwingen. Aber ich gab keinen Ton von mir, sondern erwiderte nur sanft den Druck. Aber ich war nicht mehr in der Lage ihr ins Gesicht zu blicken, selbst als sie ihren Arm um meinen Hals legte.
Ein letztes Mal winkte ich der Menge zu, bevor unsere Kutsche hinter den anderen in den abgesperrten Bereich bei der Trainingshalle verschwand.
"Keine Sorge, Lun, das vorhin -" Ich schluckte, bevor ich den Satz beendete: "Du kannst es vergessen, wenn du willst. Ich werde es nicht mehr versuchen."
Der Kuss sollte nicht unsere Freundschaft zerstörren, dafür war sie mir zu wichtig.

Ich sah ihn entgeistert an, als ich vom Wagen sprang, und packte mich dabei fast hin. Gerade noch rechtzeitig hielt ich mich an Erik fest, sodass ich nicht hinfallen konnte. Da kamen aber auch schon die Karrieredistrikte angeschwirrt. Es war mir egal. "Das ich es vergesse?" fragte ich und sah ihn an. "Warum sollte ich den Kuss vergessen wollen? Nenne mir einen guten Grund." sagte ich und wartete auf seine Reaktion.

Etwas hilflos zuckte ich mit den Schultern, als sie mich so aufgebracht anfuhr.
"Falls du nicht so darüber denkst -", setzte ich mit meiner Erklärung an, stoppte dann aber und begann von neuem: "Ich wollte nur sagen, ich werde nicht irgendwas von dir verlangen oder erwarten, was du nicht willst. Es reicht mir vollkommen, wenn wir nur als Freunde in die Arena gehen. Das würde für dich vermutlich auch leichter sein."
Ich sprang hinter ihr von der Kutsche und wurde sofort von meinen nichtsnutzigen Stylisten empfangen, der herum quasselte, wie toll und aufregend das nicht alles sei. Wenn der Trottel was aufregendes erleben wollte, könnte er gern unsere Plätze einnehmen. Das wär doch dann so aufregend."

Ich hatte nur noch einen letzten kühlen Blick für ihn übrig, als ich nach oben ging. Sollte er doch bleiben wo der Pfeffer wächst.
Ich versuchte einzuschlafen, aber irgendwie klappte es nicht. Das hier war die erste Nacht im Kapitol, die Betten waren zwar wunderbar, aber irgendwie wollte ich nicht schlafen. Ich ging hinaus aufs Dach, wo ich 5 Minuten blieb, um frische Luft zu schnappen. Dann konnte ich nicht mehr, der Tag hatte mich einfach zu fertig gemacht. Ich ging wieder hinunter, wo ich mich ins Bett legte, und endlich einschlief.

Am nächsten Tag gehe ich verschlafen hinunter, grüßte unsere Mentoren, und hatte für die Kapitolschnepfe nur ein Nicken übrig. Dann holte ich mir ein Tablett, und ging an unseren Tisch.
Eins stand für mich fest, für Erik hatte ich wenn überhaupt nur einen Blick übrig.

Ich sah Lona traurig hinterher, nickte dann aber und beschloss die Sache nun mal so zu nehmen, wie sie war. Mit dieser Reaktion hatte ich rechnen müssen.
Ich unterhielt mich mit meinem Stylisten über irgendetwas völlig unwichtiges um dem Mädchen genügend Vorsprung zu geben, damit wir uns nicht noch mal über den Weg liefen, bevor ich auch zu den Aufzügen ging und mich dann in mein Zimmer verzog.



Es war nur ein furchtbarer Albtraum. Schoss es mir durch den Kopf, als ich langsam wach wurde. Automatisch breitete sich ein Grinsen auf meinen Lippen aus. Dabei hatte es alles so real gewirkt, die Ernte, die Zugfahrt, die Begrüßung von den Stylisten. Ich schüttelte den Kopf, ich hatte einfach eine blühende Fantasie. Ich fragte mich, welcher Tag heute war, ob es wirklich schon der Tag der Ernte war und ich deshalb so einen Schwachsinn geträumt hatte. Entschlossen meinen Bruder danach zu fragen, schlug ich meine Augen auf ...
... und erstarrte. Das war nicht mein Bett, in dem ich lag. Und das war auch nicht mein Zimmer. Aber wo war ich?
Das letzte woran ich mich erinnern konnte, war das Treffen mit ein paar komischen Kapitolmenschen, die sich als mein Vorbereitungsteam vorstellten - aber das war doch nur ein Traum oder? Wie hätte ich so schnell von dem Vorbereitungszimmer ins Bett kommen können? Vielleicht träumte ich noch immer. Zur Probe zwickte ich mich leicht in den Arm. Es tat weh, verdammt.
Plötzlich ging mir auf, was los sein musste.
"Nein, nein, nein." Immer wieder halte dieses Wort in meinem Kopf herum, als mir klar wurde, dass ich wieder einen Black Out hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Der zweite in nur zwei Tagen. Diese Spiele brachten mich schon jetzt um den Verstand. Aber am Beunruhigensten fand ich, dass ich keine Ahnung hatte, was in der Zeit passiert war. Womöglich waren Stunden oder sogar Tage vergangen, was wenn jeden Moment jemand zur Tür herein kam und meinte, er müsse mich zur Arena bringen? Ich konnte nichts mehr. Vorausgesetzt ich würde in der Arena nicht gleich wieder einen Black Out bekommen. Super vermutlich würde ich sterben ohne es mit zu bekommen, weil ich einfach einen Black Out hatte.
"Kommst du endlich Frühstücken? Wir haben einen straffen Zeitplan heute." Fast wäre ich der Betreuerin um den Hals gefallen, als sie in meinem Zimmer auftauchte. Im letzten Moment konnte ich mich davon abhalten und auch davon, sie zu fragen, was ich alles verpasst hatte. Hoffentlich würde mir das Lona erzählen können. Lona - am liebsten hätte ich aufgeheult bei dem Gedanken.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und traf eine Entscheidung für uns, bevor ich der Betreuerin folgte.
"Lona, kann ich mit dir unter vier Augen sprechen", fragte ich meine beste Freundin, als ich in dem Raum für's Frühstück ankam.

Ich sah ihn an, "Was willst du?" fragte ich mit etwas angesäuerter Stimme als er mich ansprach. Ja, ich war immer noch leicht sauer, ich wand mich ab, und sah zu meiner Mentorin hinüber, "Was steht heute an?" fragte ich sie.
"Training? Oder was anderes?" hakte ich nach. Aus den Klamotten die ich trug, war das auch nicht zu schließen, es war so eine Mischung aus Training und Normal.

Ihr säuerlicher Tonfall gab meiner Entscheidung Recht. Womöglich hatte ich irgendwas getan - ich wollte gar nicht wissen was - um sie zu verärgern.
Da sie aber nicht aufstand um, musste ich es wohl hier am Tisch verkünden.
Während unser Mentor ihr antwortete, dass heute das Training anstand, schluckte ich noch einmal und versuchte die richtigen Worte zu finden.
"Lona", setzte ich an: "Ich weiß nicht genau, was du gedacht hast, aber für mich steht fest, dass ich in der Arena kein Bündnis mit dir schließen kann." Als ich geendet hatte, stieß ich fast erleichtert die Luft aus und wandte mich ab um mir etwas zum Essen zu holen. Die verdatterten Stammeleien unserer Betreuerin ignorierte ich.

Ich stand ebenfalls auf, nahm mein Tablett, und ging Erik nach. "Warum kannst du bitte kein Bündnis mit mir schießen? Bin ich etwa doch so abscheulich nach gestern für dich geworden? Das ist echt das letzte. Gestern 'Ich werde dich beschützen hier, und du wirst überleben da' und jetzt? Kannst du mir das mal erklären?" fragte ich. Mein Gott, ich war sauer.

"Was?", fragte ich und verstand nur Bahnhof.
"Ich kann dich nicht beschützen", sagte ich trocken. Ich wollte es, aber gleichzeitig wollte ich auch leben und dafür würden alle - auch sie - sterben müssen. Aber am aller Wichtigsten war der Grund, dass sie mir in einem Bündnis nicht vertrauen könnte. Ich könnte jeden Moment wieder einen Black Out haben und sie dann aus dem Hinterhalt angreifen oder sonst so etwas.
Wortlos füllte ich mir eine Schüssel mit Müsli und kippte Milch darüber, bevor ich mich wieder an sie wandte.
"Ich kann verstehn, dass du sauer bist, aber vertrau mir in dme Fall. Ich könnte in einem Bündnis nichts garantiern, da ist es besser, wir sehen uns von Anfang an als Feinde." In Wahrheit konnte ich mir nicht vorstellen in ihr jemals eine Feindin zu sehen.

"Bist du jetzt eigentlich total übergeschnappt?" fragte ich aufgebracht und gab ihm eine leichte Schelle. "Wir schaffen das zusammen. Irgendwie. Irgendeine Lösung wird es schon geben! Dann kommen wir zusammen dort raus, und leben weiter in 9. Du bist mein bester Freund seit Jahren. Du kannst mich wegen diesem Kack hier nicht im Stich lassen, Erik!" beendete ich meine Rede.

"Du verstehst nicht." Entschlossen fuhr ich herum und funkelte sie an. Warum konnte sie es nicht einfach gut sein lassen?
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Auch wenn ich ihr versprochen hatte, von meinen Black Outs zu berichten, war es mir noch immer unangenehm. Mit den Jahren hatte sich das einfach zu einer Art Tabu-Thema entwickelt.
Wieder schluckte ich und ohne es zu wollen, hatte meine Stimme einen schärferen Tonfall, als ich es ihr doch sagte. "Willst du den Grund dafür wissen? Willst du ihn wirklich wissen?" Ich hielt eine demonstrative Pause, in der ich holte Luft: "Ich habe keine Ahnung was gestern passiert ist, nachdem wir den Zug verlassen haben. Meine Erinnerung setzt erst heute Morgen wieder ein. Ich hatte wieder einen verdammten Black Out und keine Ahnung wieso oder wie ich es verhindern könnte. Ich bin eine tickende Zeitbombe und könnte dich in den Spielen von einem Moment auf den anderen einfach umbringen, weil ich wieder einen Ausfall habe. Willst du das?"

Entsetzt sah ich ihn an. Wenn er das gleich gesagt hätte, wäre uns eine ganze Menge erspart geblieben. "Das ändert einiges." sagte ich geschockt. "Einiges. Aber ja, ich möchte wegen diesem Scheiß, nicht meinen besten Freund verlieren. Meine Chancen stehen sowiso nicht gut in der Arena, das ich überlebe, und außerdem kann ich dich auch nicht im Stich lassen. Niemals." sagte ich. "Willst du wissen was gestern passiert ist?" fragte ich. Verdammt, ich war einfach eine schlechte Freundin.

"Aber -", setzte ich an, verwirrt darüber, dass sie nicht sofort einsah, dass damit ein Bündnis außer Frage stand. Ein paar Mal öffnete und schloss ich meinen Mund ohne etwas zu sagen. Verstand sie die Gefahr dahinter nicht? Damit wäre vermutlich sogar ein Bündnis mit den Karrieros ungefährlicher, da man dort wenigstens abschätzen konnte, wann man auf die Abschussliste kam.
Bei ihrer letzten Frage stockte ich. Wollte ich es wissen? Es musste etwas gewesen sein, mit dem ich sie beleidigt hatte oder so etwas, sonst wäre sie wohl nicht so sauer gewesen. Schließlich nickte ich bloß.

"Wir sind aus dem Zug ausgestiegen und wurden zu unseren Stylisten gebracht. Vor der Parade haben wir noch ein bisschen gelacht und so, und als die Parade losging, habe ich versucht erfreut auszusehen, und du musstest so lachen. Dann hast du etwas getan, was uns wahrscheinlich Sponsoren angro eingebracht hat." sagte ich.

(was heißt eigentlich 'angro'?)

Super, das klang auch so, wie das was mir mein Bruder nach meinen Black Outs berichtete. Dass ich zu viel lachte in dem Zustand und teilweise wirklich gefühlsduselig wurde.
"Und was?", hackte ich nach, als sie nicht weiter sprach. Was konnte ich getan haben, dass sie so verärgerte und uns gleichzeitig Sponsoren einbringen würde. "Bitte sag mir, dass ich mich nicht mit irgendeinem Karriero angelegt habe." Eine öffentliche Morddrohung gegen einen von den Killermaschinen würde beides erklären, Sponsoren und warum sie sauer war.

(angro bedeutet z.B. 'die Sponsoren werden wie Fliegen ankommen')

"Nein, hast du nicht, ein Glück!" lachte ich. "Erinnerst du dich wirklich überhaupt nicht mehr?" fragte ich. Ich wollte nicht drüber reden, ich wusste nicht wieso.
Ich wusste nicht wie ich es ihm sagen sollte, aber irgendwann musste er es eh erfahren. Aber ich konnte es ihm zeigen.
Ich legte ihm die Hand in den Nacken und legte meine Lippen auf seine. Dort verharrte ich einen Augenblick und dann wich ich zurück.
"Das hast du getan"

(aso ... cool hier lernt man auch was über Dialekte ^^)

Ohne es zu wollen, musste ich grinsen, als sie meinte, dass ich das zum Glück nicht getan hatte.
Schüttelte dann aber den Kopf bei ihrer Frage. Wie musste das rüber kommen, dass ich scheinbar völlig normal mit ihr gesprochen hatte, aber keine Ahnung mehr hatte, was los war?
Ich lief knallrot an, als sie mir ohne Vorwarnung einen Kuss auf die Lippen drückte.
Mit halb geöffneten Mund und wohl ziemlich verdatterten Blick starrte ich Lona an, als sie sich wieder von mir löste. Ganz langsam schüttelte ich meinen Kopf. Das sollte ich getan haben? Okay, jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob den Karrieros drohen nicht die harmlosere Alternative gewesen wäre.
"Das ... ich ... äh", stotterte ich und fühlte, wie ich noch röter wurde.
Hinter uns am Tisch hörte ich unsere Hirnamputierte Betreuerin klatschen.

Ich schenkte ihr keine Beachtung, das einzige was ich tat war ihr den Stinkefinger zu zeigen.
"Danach hast du irgendwelchen Blödsinn gelabert von wegen ich sollte das vergessen und so. Und da bin ich sauer geworden, weil ich das niemals vergessen wollte. Verstehst du das ?"
ich wartete seine Antwort ab, und ich sah ihm weiterhin in die Augend, die ich schon seit Jahren kannte. "Oder war es falsch, das ich gedacht hatte, das wir mehr als nur Freunde waren? Du hast gesagt, dir wäre unsere Freundschaft wichtiger, und du wolltest unsere Freundschaft nicht zerstören, dabei warst du zu diesem Zeitpunkt dabei, unsere Freundschaft zu zerstören. Wenn man uns überhaupt noch als Freunde sehen kann." sagte ich.

"Nicht ganz", gestand ich und versuchte mir einen Reim auf das zu machen.
Ich starrte Lona ebenfalls in die Augen, die einen leuchtenden Schimmer trugen. Ich hatte mir nie erlaubt mehr als eine gute Freundin in ihr zu sehen. Weil sowas alles zerstören könnte. Ich seufzte traurig und strich ihr mit dem Handrücken über das Gesicht. "Lona, in ein paar Tagen wird einer von uns tot sein", murmelte ich. Ich hätte diesen Black Out mit einer Liebeserklärung nicht auch unter normalen Umständen haben können, oder?
Ich küsste meine beste Freundin auf die Stirn und sah ihr dann traurig in die Augen. "Ich weiß es nicht." Ich wusste wirklich nicht, was ich von all dem halten sollte. Am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen und fliehen vor dieser alles zerstörenden Ernte. Einfach mit ihr beim Jagen in die Wildnis abhauen und nie zurück blicken.

"Nein, das wird niemand." sagte ich entschlossen. Keiner würde von uns sterben. Irgendwie würden wir das schon schaffen. "Und wir werden trotzdem zusammen bleiben." sagte ich entschlossen. Ich nahm seine Hand und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Ich fragte mich woher Lona diesen plötzlichen Optimismus hatte. Vor einem Tag und vor meinem Black Out hatte das ja noch ganz anders geklungen.
Selbst wenn ich kein Pessimist war, war mir klar, dass es unmöglich war. Schon seit Jahrzehnten hatte es immer nur einen Sieger gegeben und warum sollte es dieses Jahr anders sein? Aber ich sagte nichts.
"Okay", meinte ich mit einem schwachen Lächeln und folgte ihr zum Tisch.
Unsere Mentoren sahen uns kopfschüttelnd an, während unsere Betreuerin ein ganz verzücktes Gesicht machte. Ja blöde Schl****, ist das nicht aufregend, ein modernes Romeo und Julia direkt vor deinen Glubschaugen.

Ich setzte mich an den Tisch und fing an mein Brötchen zu knabbern. Wenigstens ist jetzt der Streit mit Erik behoben. Ich aß schweigend und nur wenn ich etwas gefragt wurde, antwortete ich. Unsere Mentorin sagte das nach dem Frühstück Training ist, ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, also nickte ich nur. Irgendwann stand ich auf, und schaute Erik an. "Ich mach mich fertig. Wo müssen wir nachher hin?" fragte ich. "Nach ganz unten." sagte die Mentorin.

Schweigend aß ich mein Müsli und beobachtete dabei abwechselnd die Erwachsenen und Lona.
Ich dachte an das, was ich im Zug gesagt hatte, dass wir einfach das beste aus der Zeit hier machen sollten. Es stimmte. Mehr konnten wir nicht tun.
"Okay, bis dann", meinte ich zu dem Mädchen, als sie aufstand und ging. BEvor ich mic wieder meinem Frühstück zuwandte.
"Habt ihr irgendwelche Tipps für's Training für uns?", fragte ich unsere Mentoren.
"Ihr könnt jagen und kennt euch mit dem Wald aus, also besucht am Besten ein paar Stationen für das Verhalten in ungewöhnlichem Gelände, etwa Schnee, Wüste oder sonst etwas in der Art", schlug die Frau vor.
"Hört auf euch als ein 'wir' zu bezeichnen, sondern denkt und redet nur noch von du und sie, sonst wird keiner von euch lebend zurück kommen", fügte unser männlicher Mentor hinzu.
"Ach was, die beiden sind doch so süüüüüüüß zusammen", schnurrte die Betreuerin.
Ich beschloss nun lieber auch rauf zu gehen, bevor ich noch etwas unüberlegtes tat.