Die Tribute von Panem RPG
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 Distrikt 5: Finley Weston

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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 1:29 am

Schnell war ich eingeschlafen ... und war im Park. Dort sah ich Pesh die mit einem Mädchen, um die zehn Jahre alt und eindeutig Kimi, und einem Jungen, etwa fünf Jahre alt, spielte. Lächelnd lief ich auf die zwei zu. Da entdeckte mich Pesh - und ihre Miene versteinerte sich. Sie wandte sich ab. "Pesh", rief ich. "Hey ... "
Der kleine Junge bemerkte mich. "Mama, wer ist das?", wollte er wissen. Nun blickte auch Kimi auf. Ihr Blick verriet mir, dass auch sie mich nicht kannte. "Ich weiß nicht", antwortete Pesh. "Bleibt da weg. Er ist nicht von hier."
Erst jetzt fiel mir auf, dass sowohl Pesh als auch die Kinder gekleidet waren wie die Menschen im Kapitol. "Pesh", versuchte ich zu lächeln. "Ich bin's ..."
"Bleiben Sie stehen", unterbrach die mich barsch. "Ich soll ... was?" Etwas irritiert blickte ich sie an. Ihre Stimme klang wahnsinnig vertraut.
ihre Warnung ignorierend lief ich noch einen Schritt auf sie zu - und war von Firedenswächtern umringt.

"Mam, ist das der Mann der Sie gekauft hat?"
Pesh nickte kaum merklich. "Sir, Sie sind verhaftet. Sie werden hiermit offiziell aus Panem verbannt. Es ist Ihnen untersagt, sich der Dame und ihren Kindern zu näheren, ..."
Der Friedenswächter leierte noch eine ganze Weile, doch ich blickte nur in Peshs ausdrucksloses Gesicht ....... ehe ich zu Hause in Distrikt 5 auf dem Friedhof stand. Vor mir war ein frisch aufgeschüttetes Grab. "Peshewa Weston, Kimi Weston, Franck Weston" stand da in Lettern auf dem Grabstein...

Ich wälzte mich in meinem Bett... unruhig von einer Seite auf die andere. Mein Körper war schweißnass, aus meinen Augen rannen heiße Tränen, meine Atmung ging schnell.
Meine Finger krallten sich in die Bettdecke bis die Knöchel weiß hervor traten ...
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 1:51 am

Ich schaffte nicht mal die Hälfte von dem Essen, das uns geliefert wurde. Was auch gut war, so blieb mehr für Fin, sobald er ausgeschlafen war. Was vermutlich jedoch nicht so bald der Fall sein würde.
Ich räumte die Reste des Essens - nur das Dessert hatte ich komplett aufgegessen - in den Kühlschrank, damit sich keine Fliegen darüber her machen konnten.

Schließlich stand ich vor der Frage, was ich jetzt tun sollte.
Ich ging mich duschen und machte mich für's Bett fertig. Es war noch immer nicht sehr spät, aber etwas Schlaf tat uns beiden sicher gut. Lächelnd fuhr ich mir über den Bauch und überprüfte mein Bild in dem großen Spiegel im Badezimmer. Man sah noch nichts. Natürlich nicht, sonst wäre es mir schon früher aufgefallen.
Noch immer zufrieden lächelnd, schlüpfte ich in mein Nachthemd, bevor ich gedankenverloren ins Schlafzimmer ging.
In dem Moment hatte ich gar nicht mehr daran gedacht, dass sich Fin dort hin gelegt hatte.
Erst als ich das zerwühlte Bettzeug sah und wie er sich darin hin und her wälzte, erinnerte ich mich wieder.

Kurz überlegte ich, einfach wieder die Tür zu schließen, mich auf die Couch zu legen und morgen so zu tun, als hätte ich nie herein gesehen.
Aber andererseits. Er hatte eindeutig Albträume. Vielleicht -
Vorsichtig näherte ich mich dem Bett. Was musste Fin träumen, dass er so fertig aussah? Tränen liefen ihm aus den Augen und er umklammerte die Bettwäsche, wie den letzten sicheren Halt zu der realen Welt.
Ach, Fin. Ich kam noch näher und begann leise ein Schlaflied zu summen. Es klang nicht ganz so, wie wenn normale Leute summten, aber Summen klappte auch als Avox.
Sch, ich bin da. Keine Angst. Ich wünschte ich könnte es ihm zuraunen. Zögernd streckte ich die Hand aus und strich ihm leicht über die Wange. Verwischte die Spur der Tränen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 1:59 am

Ich schreckte augenblicklich hoch und griff fest nach dem, was mich berührt hatte. Es dauerte ein paar Augenblicke bis ich realisierte, dass ich Peshs Arm viel zu fest umklammert hielt. Ich wusste nicht, wo sie gewesen war als sie mich berührte, doch jetzt hing sie quer übers Bett.
Augenblicklich ließ ich Pesh los. Das gab mit Sicherheit einen ordentlichen Bluterguss.
Scheiße.

"Ich ... es tut mir leid!", stammelte ich verlegen und rutschte automatisch ein kleines Stück von Pesh weg. Genau das war der Grund, weshalb ich alleine schlafen wollte.
Doch vielleicht, wenn ich mit dem Bewusstsein einschlief, dass Pesh neben mir lag ... Dann wusste ich ja womit ich zu rechnen hatte ... Den Gedanken wischte ich allerdings sofort wieder zur Seite. Es war zu gefährlich. Für sie. Für sie beide. Und nach der Aktion würde Pesh vermutlich gar nicht mehr bei mir schlafen wollen.

Ich selbst widerum fand den Gedanken in diesem Moment irgendwie tröstlich. Nicht alleine sein zu müssen. Immerhin war ich seit 27 Jahren alleine ...

"Ich wollte dir nicht weh tun! ... Ehrlich." Fast traute ich mich gar nicht, stellte die Frage aber trotzdem. "Darf ich mal sehen?"
Immerhin konnte ich ziemlich gut beurteilen, ob und wenn ja wie sehr sie in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Ich schämte mich vor mir selbst - auch wenn ich wusste, dass ich nichts dafür konnte.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 2:11 am

Überrascht stieß ich einen stummen Schrei aus, als mich Fin am Hangelenk packte und nach vorne zog. Ein leichter Schlaf, trotz der sichtlichen Müdigkeit. Mist. Ich wollte ihn nicht aufwecken. Nur vielleicht etwas beruhigen.
Ich versuchte mich irgendwie los zu reißen oder seine Fingern etwas zu lockern. Das tat weh.
Aber einen Moment später ließ er mich von selbst los und ich wich zurück um wieder das Gleichgewicht zu finden und nicht auf ihn zu fallen.

Tut mir leid, meinte ich fast zeitgleich wie er.
Ich hätte einfach wieder gehen sollen. Er wollte, wenn er schlief, niemanden in seiner Nähe haben, das wusste ich.
Es war meine Schuld. Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken. Mein linkes Handgelenk schmerzte leicht, während ich 'sprach'.

Klar. Ich schaltete die Nachttischlampe ein und setzte mich dann auf die Bettkante, bevor ich ihm meinen Arm hin streckte.
Ein Glück, dass er nicht mit einer Waffe in der Hand schlief.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 2:17 am

Irritiert stellte ich fest, dass Pesh sich bei mir entschuldigte. Sie war gar nicht sauer, schien keine Angst vor mir zu haben und zeigte mir bereitwillig ihren Arm.

Ich kniff ein paar Mal meine Augen zusammen um sie an die Helligkeit zu gewöhnen.
Vorsichtig nahm ich Peshs Arm in meine Hände und betrachtete ihn vom Ellebogen bis zur Fingerspitze. Ich befühlte sogar die Fingergelenkte, ihre Handknochen und ihr Handgelenk. Dann ließ ich sie los. "Das wird blau." Mehr hatte ich ihr zum Glück nicht getan.
"Das tut mir wirklich leid! - Das wollte ich nicht!"

Als Pesh schon wieder ansetzte um sich zu entschuldigen wehrte ich ab. "Nein, bitte ..."
Sie hatte es anscheinend nur gut gemeint. Mit müden Augen sah ich sie an. Sie hatte bereits ihr Nachthemd an und schien schlafen zu wollen.
Wie gerne hätte ich die Bettdecke zurück geschlagen und sie zu mir gebittet.

Doch ich schwang die Beine aus dem Bett.
"Hier ... du kannst schlafen. Ich bin dann drüben."

Mit diesen Worten erhob ich mich und gab Pesh ihr Reich zurück.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 2:26 am

Ich nickte nüchtern, als er feststellte, dass das blau werden würde. Würde vermutlich nicht der einzige Blauerfleck sein, soviel hatte ich im Spiegel doch gesehen. Nicht so schlimm.
Ich lächelte ihn sanft an. Wieso machte er sich deswegen Vorwürfe? Schließlich war ich ungefragt aufgetaucht.

Als er jedoch aufstand um mir das Bett zu überlassen, schüttelte ich energisch den Kopf. Er brauchte den Schlaf im gemütlichen Bett dringender.
Aber vorher hätte ich noch eine Idee. Die ihm vermutlich überhaupt nicht gefallen würde. Dennoch würde ich sie ihm sagen. Und hoffen, dass er zu müde war um dadurch einen neuen Streit anzuzetteln.
Fin. Vorhin hast du auch geschlafen - Zwar im Sitzen und nicht besonders tief, aber trotzdem. mit mir im Arm, ohne auch nur irgendwie so zu reagieren.

Ich nahm seine Hand und küsste ihn.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 2:35 am

"Pesh", raunte ich gequält. "Bitte ... Was, wenn ich dich verletze? ... Ich hab ..." Es fiel mehr schwer, das zuzugeben "... mich nicht im Griff."
Das hatte ich noch nie. Sobald mein Bewusstsein schwand tauchten die Schatten der Vergangenheit auf.

Doch Pesh küsste mich und ich wollte ihr nicht schon wieder vor den stoßen.
"Warte kurz", bat ich und löste mich aus ihrem Griff um kurz darauf mit einem Megafon wieder zu kommen. "Das haben die Bauarbeiter drüben liegen lassen", sagte ich auf Peshs irritierten Blick hin. "Ich habe es auf 'Hupe' umgestellt. Leg' es in deine Nähe. Wenn irgendetwas sein sollte kannst du hier ... " ich zeigte es ihr " ... hier und hier Alarm auslösen. Das ist zwar ziemlich laut, aber davon wache ich auf."

Wenn ich sie natürlich, während sie schlief, würgte oder festhielt oder so blöd im Griff hatte, dass sie die Hupe nicht mehr erreichte ...

"Auf dein alleiniges Risiko", warnte ich. Ich hatte wirklich keine Lust dazu, doch etwas in ihren Augen hielt mich davon ab, es abzulehen.

Geschlagen setzte ich mich auf die Bettkante. Ich stütze den Kopf in meine Hände, ehe ich aufgab. Ich schlüpfte unter die Decke und blieb angespannt liegen. So würde ich bestimmt nicht ruhig schlafen können.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 2:47 am

Fin schien alles andere als begeistert von dem Vorschlag. Eher gequält, doch ich ließ nicht locker.
Als er jedoch kurz verschwand und gleich darauf mit einem Megafon in der Hand wieder auftauchte, sah ich ihn etwas irritiert an. Ein interessantes Warnsignal, auch wenn ich nicht glaubte, es verwenden zu müssen.

Ich nahm ihm das Megafon ab. Iah suchte die beiden Knöpfe selbst noch mal und tastete vorsichtig danach, damit ich sie im Notfall auch im Dunkeln finden würde.
Dann schlüpfte ich auf der anderen Seite des Bettes unter die Decke. Das Megaphon legte ich neben das Kopfkissen.

Auf mein Risiko, bestätigte ich. Ich vertraue dir.
Als er sich ebenfalls ins Bett legte, nahm ich sein Gesicht noch kurz in die Hände und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Schlaf gut.
Damit rutschte ich dann doch etwas von ihm ab und auf meine Seite des Bettes. Um ihm noch mehr Freiraum zu lassen. Nicht dass er sich wie ein Fisch in der Sardinenbüchse fühlte, der sich nciht bewegen durfte.

Ich lächelte ihm noch einmal zu, bevor ich das Licht abschaltete und meinen Kopf auf das Kissen legte. Das könnte eine ziemlich spannende Nacht werden.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 2:54 am

Als Pesh sagte, sie würde mir vertrauen, lief mir ein warmer Schauer über den Rücken. Ich sagte jedoch nichts.

Pesh rückte ein ganzes Stück von mir ab und löschte das Licht. Ich schloss daraus, dass sie doch etwas Angst hatte.

'Pesh liegt neben dir. Es passiert nichts. Du musst niemanden überwältigen. Du bist in Sicherheit. Du musst auf jemanden aufpassen. Pesh muss beschützt werden.'
Die ganze Zeit erklärte ich mir die Situation in der Hoffnung, dass ich mich, wenn ich aufwachte, daran erinnern würde. Doch Pesh schien meilenweit entfernt und ich lag noch immer stocksteif da.

Und mir war warm.

Also setzte ich mich auf, zog mein Shirt aus und legte mich wieder ins Bett - etwas mittiger. Ungefragt griff ich im Dunkel nach Pesh und zog sie, den Arm um ihr Becken geschlungen, zu mir. Wenn ich sie im Arm hatte war mir ihre Gegenwart bewusster und die Angst, ihr etwas tun zu können, schwand etwas.

Auf Peshs Erlaubnis wartete ich gar nicht. Ich kuschelte mich an ihren Rücken und hielt sie einfach nur fest. Zwar entspannte ich mich noch nicht, allerdings war mir dadurch wohler.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 3:02 am

Ich blieb stumm liegen und wartete darauf, ob Fin einschlafen würde. Ganz leicht fühlte ich doch Anspannung in mir. Das Handgelenk pochte wie eine leise Warnung.
Aber nun wusste er, dass ich da sein würde. Es würde nichts passieren. Er war ein guter Mensch und ich vertraute ihm wirklich. Auch wenn er es mir nicht glaubte.

Nach einiger Zeit hörte ich, wie Fin begann sich zu bewegen. Kein Herumwälzen wie zuvor. Eher bewusster. Hatte er vor, doch auf zu stehen und sich ins Wohnzimmer zu schleichen?
Ein Rascheln war zu hören und dann fühlte ich seinen Arm um mich.
Kurz tastete ich nach dem Megaphon. Aber Fin war sowieso noch wach.
Nichts zu befürchten.
Ich kuschelte mich an ihn.
Es würde nichts passieren, das wusste ich. Und mit dem Gedanken schlief ich das erste mal in seinen Armen ein.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 3:11 am

Ich lag nur angespannt da und lauschte. Es gab viel zu hören. Doch ich konzentrierte mich auf Peshs Atmen. Er wurde immer regelmäßiger - bis sie schließlich eingeschlafen war. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass Pesh, als sie eingeschlafen war, die gleiche Körperhaltung hatte wie vorher. Sie hatte ganz entspannt in meinen Armen gelegen und war dann eingeschlafen...

'Pesh liegt in deinen Armen. Sie verlässt sich auf dich. ....' redete ich mir immer weiter ein.
Ob es Peshs regelmäßiger Atmen, ihr vertrauter Geruch, drei Tage Schlafmangel oder die Aussicht auf ein Leben mit Pesh, Kimi undem Kleinen war was mich entspannen ließ wusste ich nicht, doch schließlich gelang es mir und ich schlief ein ...

...

Oft zuckte ich in der Nacht unkontrolliert, aber nicht in übermäßigem Ausmaß. In regelmäßigen Abständen spannten sich meine Muskeln an und verharrten, ehe sie sich wieder entspannten. Ein paarmal festigte sich auch mein Griff, wobei ich einmal Peshs lädiertes handgelenk umklammerte ...
Aber ich schlug nicht um mir, ich schrie nicht und ich war nicht der Meinung, jemanden umbringen zu müssen und dabei meinen Bettpartner zu massakrieren.

Alles in allem war die Nacht besser gelaufen, als man es hätte erwarten können ...

...

Der Schlafmangel ließ es mich nicht mitbekommen als die ersten Sonnenstrahlen unsere Nasenspitzen kitzelten ...
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 3:18 am

Hin und wieder wachte ich kurz auf, wenn Fin sich wieder etwas mehr bewegte. Ich war vermutlich einfach etwas übervorsichtig. Und es auch nicht mehr unbedingt gewohnt, in den Armen von jemanden zu schlafen.
Aber bis auf das eine mal, wo er mein Handgelenk umklammerte, schlief ich sofort wieder ein und hätte später nicht einmal sagen können, ob ich wirklich kurz wach war oder es nur geträumt hatte.

Eine doch sehr ruhige Nacht.

Trotzdem wachte ich mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Schlielich hatte ich gut den halben letzten Tag auch schon zum Schlafen verwendet.
Ich wendete leicht den Kopf, nur um fest zu stellen, dass Fin wirklich schlief. Er hatte nicht nur schlafen können. Auch Albträume schien er nicht oder nur in geringem Ausmaß gehabt zu haben.

Er sah friedlicher aus, wenn er schlief. Entspannter.
Ich beschloss ihn noch schlafen zu lassen und schloss selbst noch einmal die Augen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 1:56 pm

Selbst als Pesh sich leicht bewegte bekam ich es nicht mit - sehr ungewöhntlich. Doch die letzten Tage forderten ihren Sold ein.

Viel früher als mir gut tat und für meine Verhältnisse trotzdem sehr spät wachte ich dann doch auf. Die Morgensonne tauchte das Zimmer in helles, freundliches Licht. Es musste etwa acht Uhr sein.
An meinem Körper spürte ich ungewohnte Wärme. Anders als sonst war ich nicht sofort wach und fit. Meine Glieder schmerzten - das widerum war weniger ungewöhnlich war - und ich fühlte mich erschöpfter als sonst. Die Zeitspanne vom erwachen zum Bewegen war außergewöhnlich lang und als ich mich aufsetzen wollte merkte ich, dass auf meinem linken Arm etwas lag.
Schlagartig öffnete ich die Augen und blickte in lockiges, dunkles Haar.

Erst jetzt bemerkte ich, wo ich war. Und mit wem ich da war.
Mein Arm war fest um Pesh geschlungen, meine Hand lag auf ihrem Bauch - genau so, wie wir am Vortag eingeschlafen waren. Ich lag ganz still da und horchte. Sie atmete. Ich hatte sie nicht umgebracht.
Vorsichtig hob ich den Kopf und suchte ihr Gesicht, welches ich nur im Profil fand. Sie schien zu schlafen.

Hatten wir tatsächlich die Nacht miteinander verbracht, ohne dass ihr etwas zugestoßen ist?
Ich legte den Kopf wieder neben Peshs und fing unbewusst an, zärtlich ihren Bauch zu streicheln. Es schien so unwirklich dass nur wenige Zentimeter unter meinen Fingern ein kleines Leben heranwuchs - ein Leben, dass die Liebe zweier Menschen hervorgebracht hatte.

Ein seltsamer Stich durchfuhr mich und ich hielt inne.
War der gestrige Tag nicht von heftigen Streitereien gezeichnet gewesen? Hatte es nicht nur deshalb geendet, weil Pesh Krämpfe bekommen und wir uns Sorgen um das Ungeborene - unser Kind - gemacht hatten?
Wieso hatte ich eigentlich hier geschlafen? Mit ihr. - Sie hatte mich darum gebeten. Doch warum? Wollte sie mich bei Laune halten?
Aber was hatte sie gesagt? Sie vertraue mir? Hatte sie sich nicht für die Geschehnisse im Park entschuldigt? Doch war das aufrichtig oder nur Mittel zum Zweck? Woher sollte ich wissen, dass es das nächste Mal nicht wieder genau so laufen würde?

Ich beschloss meinen inneren Konflikt auch mit mir selbst auszutragen. Die Entspannung, die Zärtlichkeit, die Hingabe waren verschwunden - vielmehr war die Anspannung, die mich tagtäglich begleitete und die ich so verabscheute, die nur Pesh hatte vertreiben können, wieder da. Mein Blick wurde leer.
Emotionslos streichelte ich weiter über Peshs Bauch während mein Verstand einen Kampf mit meinem Herz ausfocht ...
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 6:45 pm

Scheinbar schlief ich doch noch einmal ein, denn das Nächste, was ich bemerkte, war, dass mir jemand über den Bauch streichelte. Nein, nicht irgendjemand, sondern Fin.
Eine Zeit lang blieb ich noch mit geschlossenen Augen liegen und genoss diese ungewohnte und doch vertraute Situation einfach. Wer konnte schließlich sagen, wie es weiter gehen würde, wenn wir beiden wirklich wach waren. Die Diskussion von gestern war noch nicht geklärt, eher nur verschoben worden und es gab noch genügend andere Dinge über die wir sprechen sollten oder mussten, an die ich aber in dem Moment, zwischen Aufwachen und ganz Wach sein, nicht denken wollte.

Irgendwann schlug ich doch die Augen auf. Das Schlafzimmer war in warmes Sonnenlicht getaucht. Vermutlich war es schon etwas später als normal.
Ich blinzelte etwas, dann drehte ich mich zu Fin herum.

Guten Morgen. Ich lächelte ihn an und küsste ihn dann schnell.
Und wie hast du geschlafen? Was hatte er davon gehalten, dass er plötzlich mit mir im Arm geschlafen hatte? Wie viel von dem heute Nacht war real und was hatte ich nur geträumt?

Eigentlich sollte ich aufstehen und einmal Frühstück her richten. Ich und mit ziemlich großer Sicherheit auch er hatte großen Hunger.
Aber momentan war es einfach noch zu bequem um aus seinen Armen und dem Bett zu krichen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 9:14 pm

Irgendwann wachte Pesh auf, drehte sich zu mir und küsste mich. Der Kuss fühlte sich vertraut und fremd zugleich an.

"Ja, danke", log ich auf die Frage ob ich gut geschlafen hätte. Wann schlief ich schon einmal gut?
Aber im Gegensatz zu sonst hatte ich tatsächlich relativ gut geschlafen. "Geht's dir gut?", wollte ich wissen.

Wie auf Kommando stach mir Peshs Handgelenk ins Auge - es war blutunterlaufen und meine Fingerabdrücke waren deutlich zu sehen. Jetzt war sie nicht nur hier gefangen sondern auch noch gebrandmarkt. Ich hatte das wirklich nicht gewollt.

Pesh machte auf mich, wie schon am Vorabend, einen entspannten Eindruck. Ihr schien es geht zu gehen - und sie schien ihre Einstellung zu mir überdacht zu haben. Oder täuschte das?

"Hast du Hunger?"
Pesh musste nun für zwei essen. Klar, sie musste nicht das doppelte zu sich nehmen, doch sie sollte darauf achten, dass sie ausreichend Nährstoffe zu sich nahm. Allerdings war ich mir nicht sicher ob es mir zustand diesbezüglich etwas zu ihr zu sagen. Zum Ersten war dies bereits ihre zweite Schwangerschaft und zum Zweiten wusste ich noch immer nicht, inwieweit sie mich als Teil dessen sah, was da in ihr heranwuchs. Hatte sie wirklich vor in zwei Wochen für immer aus meinem Leben zu verschwinden?

Meine Hand ruhte nun auf ihrem Bauch und meinen Kopf hatte ich auf meiner Handfläche abgestützt, während ich sie ansah. Nicht zum ersten Mal musste ich feststellen, wie schön Pesh war.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 10:07 pm

Prüfend sah ich Fin bei seiner Antwort an. War es wirklich so, oder behauptete er es nur um es mir Recht zu machen. Ich hoffte einmal ersteres, denn wenn er von mir volles Vertrauen erwartete, wollte ich von ihm im Gegenzug Ehrlichkeit.

Ja, antwortete ich ehrlich. Mir ging es wirklich gut. Und bis ich seinen Blick zu meinem Handgelenk bemerkte, hatte ich es schon fast vergessen. Es sah heftig aus, aber so schlimm war es nicht einmal.
Nicht so schlimm, deutete ich noch, bevor ich die Hand unter der Bettdecke verschwinden ließ. Deswegen brauchte er sich wirklich keine Vorwürfe machen.

Bei seiner Frage zum Thema Hunger wippte ich leicht mit dem Kopf. Eine Geste, die man weder klar als ja noch als nein definieren konnte. Ja, ich hatte schon Hunger, andererseits wollte ich nur ungern mich von Fin trennen und dann aufstehen.

Ich legte meine Hand auf seine, die auf meinem Bauch ruhte und lächelte ihn an. Er wäre sicher ein toller Vater. Er verstand sich schließlich auch so gut mit Kimi. Die Frage war nur, ob er es auch wollte. Und selbst wenn, wie sollte es klappen? Würde er sein eigenes Kind der Gefahr aussetzen wollen, dass es womöglich in die Hungerspiele musste?
Vielleicht sollten wir wirklich aufstehen und was essen, meinte ich um den Gedanken los zu werden und zu verhindern, dass er womöglich der selben Überlegung nach hing.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 10:29 pm

Es half nicht viel, dass Pesh ihre Hand versteckte - doch sie hatte mir versichert, dass es ihr gut ginge. Ich versuchte ihr zu glauben, doch als sie mir wegen des Frühstücks antwortete und ich ihre Hand wieder sah half das nichts; ich fühlte mich schuldig.

"Nur weil wir essen heißt das nicht, dass wir auch aufstehen müssen."
Mir ist durchaus aufgefallen, dass Pesh in der wir-Form sprach. Ich passte mich an. Mir brannten so viel Fragen auf der Zunge - doch ich hatte kein Lust die Angst und die Sorgen des gestrigen Abends zu wiederholen. Deshalb schwieg ich. In spätestens zwei Wochen würde ich mehr wissen. Ob mir das Ergebnis gefiel vermochte ich allerdings nicht zu sagen.

"Egal was?", fragte ich während ich die Decke zur Seite war. Üblicherweise war Pesh nicht sehr wählerisch was die Auswahl des Essens anging.

Pesh sollte noch etwas liegen bleiben. Sie sollte sich von den Strapazen der letzten Tage erholen. Klar, sie war nicht krank sondern schwanger - doch ein bisschen Ruhe würde ihr sicher gut tun. Außerdem konnte sie sich so auf das, was vor ihr stand, einstellen. Es war ja nicht nur die Schwangerschaft - es war ein Leben mit ihrer Tochter. Ein Leben ohne Sklavenarbeit und Unterdrückung. Ohne Existenzängste.

Ich hatte vor, uns Essen kommen zu lassen. Es war wirklich noch nicht spät, weshalb wir in Sekundenschnelle das Frühstück auf unserem Zimmer hätten.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 10:46 pm

Fins Vorschlag gefiel mir. Frühstück im Bett. Nur müsste dennoch einer aufstehen um das Essen zu holen.
Gerade als ich aufstehen wollte um dann Frühstück zu machen, erhob sich schon Fin und stieg aus dem Bett.

Ist egal, meinte ich und versuchte es einfach zu genießen, dass er sich so um mich kümmern wollte. Was mir leider nicht so einfach gelingen wollte. Es fühlte sich irgendwie falsch an. Vielleicht einfach weil ich zu lange schon meinen Job getan hatte. Oder gab es einen anderen Grund, warum?

Als Fin das Zimmer verlassen hatte, setzte ich mich auf und überlegte kurz, ob ich ebenfalls aufstehen sollte. Aber ich wollte sein Angebot jetzt nicht damit abschlagen. Außerdem würde er vermutlich das Essen herauf bestellen - kein großer Aufwand.

Stattdessen überlegte ich, was ich meinen Eltern sagen sollte, wenn sie wirklich hier vorbei schauen wollten. Ich hoffte, dass Kimi dabei sein würde.
Aber sollte ich ihnen wirklich schon erzählen, dass ich schwanger war? Wie viel hatte Fin ihnen eigentlich über uns erzählt?
Ich entschied mich dagegen. Sie würden noch früh genug von der Schwangerschaft erfahren, aber am besten nicht so knapp nach meiner Verhaftung. Nicht dass sie dachten, es könnten ähnliche Parallelen wie bei Kimi geben. Dieses Kind würde bei mir aufwachsen können. Es würde vermutlich einen Vater haben.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 11:13 pm

Ich bestellte das Essen und verzog mich ins Bad um meine Morgentoilette zu erledigen. Während ich mir die Zähne putze und mir das eiskalte Wasser ins Gesicht spritzte dachte ich nach. Über Pesh. Über mich. Über die letzten Wochen. Über die Zukunft.

Wo sollte das nur enden?
Aber war es nicht mein Plan gewesen dass es Pesh gut geht? Ab jetzt würde es ihr gut gehen - das war für mich fast sicher. Ich fing an mir einzureden, dass dies alles war was ich wollte. Und wenn Pesh die nächsten zwei Wochen jemanden bräuchte um nicht alleine zu sein wäre ich für sie da.
Auf mich machte sie nicht den Eindruck als sähe sie uns als Team. Sie war schwanger, sie bekam ein Kind, sie war die Mutter. Waren nicht wir schwanger, wurden nicht wir Eltern, standen nicht wir vor der Aufgabe unseres Lebens? Ich fühlte mich übergangen, ausgeschlossen. Doch vielleicht bildete ich mir all das auch nur ein.

Es klopfte und ich schlüpfte schnell in Boxershorts und eine der Jeans, die vom Vortag noch im Bad lagen. Als ich die Tür öffnete stand vor mir eine junge Avox. Ich nahm ihr das Tablett ab, nickte kaum merklich - immerhin war Dankbarkeit oder überhaupt die Akzeptanz der Existenz von Avoxen verpönt - und schloss die Tür.

Mit einem großen Tablett kam ich wieder ins Schlafzimmer. Den Umweg in die Küche konnte ich mir sparen, denn sogar das Geschirr wurde mit geliefert. Ein Service, der einem jede Arbeit abnahm.

"Hier", sagte ich als ich, barfuß und nur in Jeans, das Zimmer betrat.
Ich setzte mich auf die Bettkante auf Peshs Seite und öffnete den Deckel. Das Frühstück reichte locker für vier sehr hungrige Personen. Es würde massenhaft übrig bleiben.
Neben gekochten Eiern, Rühreiern, Speck, Waffeln und Toast waren auch Brötchen und Crossaints auf dem großen Tablett zu finden. Gut, eigentlich hatte ich etwas anderes bestellt. Pesh sollte sich gesund ernähren. doch ich ließ mir nichts anmerken. Wenigstens hatten sie - wie gewünscht - den Kaffee weg gelassen und nur Tee und Saft gebracht.

"Da dürfte was für dich dabei sein", lächelte ich.
Ich selbst sollte vermutlich mit etwas leichterem anfangen. Immerhin hat mein Magen seit drei Tagen keine Nahrung zu sich genommen. Genau deshalb hatte ich Obst und Joghurt mit Müsli und Milch bestellt.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 11:36 pm

Es dauerte einige Zeit, bis Fin in Jeans und mit einem voll bepackten Tablett wieder in Zimmer kam. Der Geruch von geröstetem Speck, Eiern und frischen Bröchen stieg mir in die Nase. Nicht unbedingt gesund, dafür roch es aber um so besser.

Danke. Ich rutschte ein Stück zur seite, damit Fin Platz hatte und nicht auf der Bettkante sitzen bleiben musste.
Er öffnete den Deckel und darunter kamen unzählige verschiedene Speisen zum Vorschein.
In so großen Betrieben - so konnte man diese ganzen Unterkünfte für Mentoren, Tirbute und Spielemacher fast nennen - kochten die Avoxe meistens extra viel, da sie die übrig gebliebenen Reste dann meistens nicht in den Müll warfen sondern selbst aßen.

Ich griff nach einem Crossaint und füllte sowohl mir wie auch Fin die Tasse mit Tee.
Besonders viel würde ich vermutlich nicht von dem ganzen Essen essen können. Für wie viel Leute hatte Fin eigentlich bestellt? Die Portion würde vermutlich locker für vier reichen, aber vermutlich hatte er dennoch nur eine Portion für sich bestellt.

Während des Essens wechselten wir kaum ein Wort.
Fin schien ziemlich hungrig zu sein und auch ich war mehr mit Essen und hauptsächlich Trinken beschäftigt.
Als wir beide fertig waren, stand ich auf.
Hast du heute eigentlich eine Besprechung oder so wegen der Tribute?, wollte ich wissen. Falls nicht, wäre vermutlich wirklich Zeit über alles einmal offen und hoffentlich ohne neuen Streit zu reden.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySa Aug 25, 2012 11:47 pm

Ich zwang mich dann doch, das schwere Essen hinunter zu würgen. Während mein Magen anfangs noch rebellierte ging es nach ein paar Bissen dann doch. Viel bekam ich trotzdem nicht hinunter.

Etwas missmutig sah ich zu wie Pesh nach dem Essen aufstand. Sie sollte sich doch von den Strapazen erholen. Doch natürlich musste ich sie nicht im Bett fest ketten. Solange sie sich nicht groß anstrengte - und wie sollte das hier schon gehen? - wäre alles in Ordnung.

"Nein", antwortete ich Pesh nur knapp und erhob mich. Heute standen keine Termine an.
Die Überreste des Frühstücks packte ich zusammen und stellte das Tablett wieder vor die Tür und rief in der Zentrale an, dass es abgeholt werden konnte.

Dann lief ich zur Balkontür. "Brauchst du noch was?", fragte ich. Immerhin sollte Pesh die nächsten 14 - nein, 13 Tage so bequem wie möglich verbringen.
Ich hatte vor mich meinem Training zu widmen. Zwar hatte ich fast die komplette vorletzte Nacht trainiert, doch gestern war ich nur gejoggt. Immer klammerte ich mich an mein Training. Egal ob es mir gut oder schlecht ging, ich etwas zu verarbeiten hatte oder mich über etwas freute. Mein Training gab mir die Sicherheit die ich brauchte um den Alltag zu überstehen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySo Aug 26, 2012 12:05 am

Fin hatte also keine Termine heute. Gut, bis auf den Termin mit meinen Eltern.

Nein, alles bestens. Danke, erwiderte ich auf seine Frage. Ich hatte hier wirklich alles was ich brauchte dank ihm.
Bevor er aber zur Balkontür hinaus gehen konnte - vermutlich wieder um zu trainieren - wollte ich ihn doch noch um etwas bitten.
Fin. Ich mach mich jetzt erst einmal fertig und dann - Ich stockte. Ich wollte nicht schon wieder mit ihm streiten. Aber es half schließlich nichts, wenn wir die Diskussion und damit den Streit einfach vor uns her schoben.
Könnten wir, wenn ich aus der Dusche komme, einmal über all das reden? Mit all das meinte ich unsere Verhältnis, wie auch immer er dazu stand, über das Kind - er hatte sich zwar gestern scheinbar wirklich gesorgt deswegen, andererseits hat er es auch mit 'oh scheiße' betitelt - und darüer was in der sehr nahen Zukunft sein würde. Wenn er zurück musste.
Nur darüber reden und versuchen nicht wieder in Streit zu kommen. Ich sollte mich wirklich nicht so viel aufregen. Aber auch das half nichts dagegen, dass wir irgendwann heraus findne sollten, wie es weiter gehen sollte. Und neun Monate konnte diese Antwort nicht warten.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySo Aug 26, 2012 12:16 am

Ich lief zu Pesh und griff nach ihrem Arm mit dem Ortungsgerät. Nach ein paar Kniffen piepte das Gerät sehr lange und ich sah Pesh an, als ich ihren Arm wieder los ließ.

"Stört es dich, wenn ich nebenher trainiere? - Du kannst auch mit raus kommen, du hast jetzt offiziell Zutritt zum Balkon."
Ich wollte Pesh nicht einsperren. Doch ich musste mich unauffällig verhalten. Und wer ließ seine Avox in den ersten Tagen alleine nach draußen?

Wenn ich trainieren konnte würde mir der Umgang mit meinen Gefühlen - vor allen den negativen - leichter fallen. Und so wie Pesh klang würde es unangenehm werden. Streiten wollte ich auch nicht, doch ich dachte ich wüsste, was Pesh mir sagen wollte.

Andererseits - nach der Reaktion von gestern - fand ich nicht das Pesh in der Lage war eine Grundsatzdiskussion zu führen. Ob sie die ganze Schwangerschaft labil sein würde oder ob drei Tage Gefängnis ihre Wirkung gezeigt hatten wusste ich nicht. Ich hoffte auf letzteres. Wobei - ich würde es vermutlich sowieso nicht mit bekommen.
Doch das musste Pesh für sich selbst entscheiden ob sie sich das zutraute.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySo Aug 26, 2012 12:34 am

Verwundert sah ich Fin an, als er meinen Arm packte und an dem Sensor daran herum drückte. Woher wusste er so gut darüber bescheid, wie so ein Ding funktionierte?
Zutritt zum Balkon. Seinem fast schon rituellem Trainingsort. Zumindest etwas hinaus an die frische Luft zu können.
Ich lächelte ihn dankend an. Dadurch würde diese Wohnung nicht mehr so schnell wieder zu einer harmlosen Art von Gefängnis werden. Natürlich es war nicht der Park, aber mehr als ich erwartet hatte.

Wenn du mich trotzdem verstehst, meinte ich. Irgendwie stellte ich es mir kompliziert vor, beim Liegestützen machen oder Sit ups gleichzeitig uch noch darauf zu achten, was ich mit den Händen deutete.
Aber ich will dich nicht vom Training abhalten. Sonst können wir auch nachher darüber sprechen. Ich wollte die Sache am liebsten noch weit weg schieben, aber mir war klar, dass das nicht gut wäre.
Klarheit verschaffen, bevor ich hier mehr hinein interprettierte, als er wollte. Bevor es wieder zu einem so heftigen Streit kommen konnte, weil sich alles irgendwie aufstaute.

Bis nachher.
Damit drehte ich mich um und lief ins Badezimmer. Sowohl beim Duschen, wie auch bei allem anderen ließ ich mir viel mehr Zeit als nötig. Und als ich schon fertig war mit dem Duschen, entschied ich mich doch noch, mir auch die Haare zu waschen. Ich wollte auch den letzten Geruch aus dem Gefängnis los werden.
Danach zog ich mich an. Erst meine normale Kleidung. Entschied mich dann aber um und schlüpfte wieder in die Einheitskleidung für Avoxe, die ich gestern schon anhatte. Ich wusste nicht, wie einsichtig der Balkon war und da war es vermutlich besser für unsere Tarnung, wenn man mich nicht in Jeans und normalem Top dort sah.

Ich stellte mich in den Rahmen der Balkontür und beobachtete von dort aus Fin bei seinem Training. Ob ich ihn wirklich nicht stören wollte, oder einfach noch das Gespräch etwas hinaus zögern wollte, konnte ich nicht sagen.
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BeitragThema: Re: Distrikt 5: Finley Weston   Distrikt 5: Finley Weston - Seite 9 EmptySo Aug 26, 2012 12:46 am

"Nein, das ist in Ordnung. Ich höre dir zu."
Ich hatte keine Lust - obwohl ich es für Pesh nicht das Beste fand - noch länger zu warten. Klarheit, das war es was ich benötigte. Zu wissen, woran ich war.
Mein Blick lag auf Pesh als sie im Bad verschwand und verweilte noch lange an der geschlossenen Badtür. Seufzend wandte ich mich ab und öffnete die Balkontür. Ich trat ins Freie und die kühle Morgenluft weckte meine müden Lebensgeister.
Zwar war die Jeans nicht die beste Kleidung für ein Training, doch sie müsste sowieso in die Wäsche. Außerdem wollte ich lediglich meinen Oberkörper trainieren da ich am Vortag bereits joggen war. Vielleicht würde ich mich am Nachmittag dem Rest widmen.
Auf dem Balkon angekommen lief ich in die äußere Ecke, in der die Trainingsgeräte standen.

Eine Spiegelung blendete mich während ich mich dem Bankdrücken verschrieben hatte. Ein Seitenblick verrieht mir, dass Pesh in der Tür stand. Trotz der Ablenkung schankte die Hantel mit ihren 120 kg nicht. Ich beendete den Satz und legte die Stange ab ehe ich mich mit einer flüssigen Bewegung aufsetzte.

Erwartungsvoll sah ich Pesh, die sich in Avoxkleidung versteckt hatte, an. Kluges Mädchen.
Ich lief ein Stück auf sie zu und sprang in die Luft - wo ich mich an die eigens für Klimmzüge aufgestellte Stange hängte und mit dem nächsten Satz anfing.

"Ich hör ... dir zu ...", atmete ich zwischen den Zügen und wartete auf das, was Pesh mir sagen wollte.
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