Die Tribute von Panem RPG
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 der Park

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Finley Weston

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 9:37 pm

Peshewa sah mich erschrocken an, als sie mich berührte. Ich war mir nicht sicher, ob das Absicht gewesen und sie zu Sinnen gekommen war oder ob es einfach versehentlich passierte - und es war mir auch egal.

Ich erwiderte ihren Blick, sah sie lange sanft an. Ich strich ihr Haarsträhnen aus dem Gesicht, umfasste wieder ihren Hals. Zärtlich fuhr ich mit meinem Daumen die Kontur ihrer Lippen nach ... ehe ich mich, wohl darauf bedacht, dass ihr Fuß nicht auf den Boden fiel, wieder zu ihr heranzog und meine Lippen ihre streifen ließ. Ich wartete auf Gegenwehr, doch sie blieb aus. Entweder war Peshewa so überrumpelt, dass sie erst in ein paar Augenblicken zur Besinnung käme, oder - und das hielt ich leider für die unwahrscheinlichere Variante, wenn es auch die war die ich mir sehnlichst wünschte - sie ließ mich gewähren.

Ich küsste sie. Sanft liebkoste ich ihre Unterlippe. Ich war wie benebelt von Peshewas Duft ...
Das war falsch - ich wusste, dass das, was wir hier taten, falsch war. Es würde uns beiden weh tun. Ich hatte noch nie jemanden so nah an mich heran treten lassen, weder körperlich noch emotional - und schon jetzt konnte ich weder aufhören noch mir vorstellen, Peshewa heute Abend in das Haus von Swell zurückkehren zu lassen....
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 10:03 pm

Fin wirkte weniger überrascht oder er verbarg es gut.

Wieder sah er mir in die Augen, wie vorhin am Teich und ich konnte nur stumm zurück blicken. Ich fragte mich, wieder was dahinter lag. Was für Gedanken ihm gerade durch den Kopf gingen.

Ich legte ihm eine Hand in den Nacken, die andere legte ich auf seine Schulter, während er mit seinem Daumen meine Lippen nach zog und mich dann tatsächlich küsste. Ich erschauerte leicht, jedoch nicht vor Kälte.
Es war der erste Kuss seit Hakan. Aber ich spürte keine Schuld oder so. Hakan war drei Jahre tot. Er hätte gewollt, dass ich jemand neues finde. Selbst wenn es unmöglich gut gehen könnte. Selbst wenn schon jetzt klar war, dass das nur in einer Katastrophe enden könnte.
Ich schob die Gedanken beiseite und erwiderte den Kuss. Drückte meine Lippen gegen seine und biss ihn dann neckend in die Unterlippe.

Du weißt, dass das ein Fehler ist, deutete ich schnell, als ich mich nach kurzer Zeit von ihm löste. Aber damit er nicht auf falsche Gedanken kam, was meine Meinung dazu war, lehnte ich mich wieder zu ihm vor und küsste ihn noch einmal.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 10:14 pm

Lange verharrte ich in Peshewas Kuss. Sie hatte die Initiative ergriffen. Und ich meine Vernunft über Bord geworfen. Als wir voneinander abließen, lehnte ich meine Stirn wieder gegen ihre und hielt ihren Kopf fest, wie ich es getan hatte, bevor wir uns verloren hatten.

Plötzlich überkam mich Panik. Ich rührte mich nicht. Mit viel Anstrengung konnte ich ein Zittern meines Körpers verhindern, doch meine Muskeln spannten sie an. In meinem Inneren tobte ein Kampf. Ich wusste, wer sie war. Ich wusste wer ich war. Ich kannte die Gesetze. Und doch konnte ich nicht anders, als meine - vermutlich sehr berechtigten Einwände - über Bord zu werfen. Ich zog Peshewa wieder an mich und die gewünschte Wirkung trat umgehend ein: meine Muskeln entspannten sich langsam.

Ich wusste nicht, was diese Frau an sich hatte, doch sie tat mir gut. Sie heilte mich, allein mit ihrer Anwesenheit. Jahrelange Wunden schmerzten weniger, Narben verblassten. Solange Peshewa hier bei mir war, ging es mir gut.
Doch wieso? Und wie lange? Das konnte ja nicht ewig so gehen ...
Egoistisch schob ich diesen Gedanken beiseite und ließ sie leise seufzend los.

"Ich frage dich ein allerletztes Mal", flüsterte ich. "Du möchtest wirklich zu dir?" Ich habe eine komfortable Couch, du könntest dich in meinem Schlafzimmer ausruhen und ein paar Tage schonen."
Ich wollte die Antwort eigentlich gar nicht wissen. Würde sie ja sagen, könnte sie ziemlichen Ärger von Swell bekommen wenn sie einfach fehlte. Konnte man sich einen Avox eigentlich ausleihen? Ich könnte ja so tun, als benötige ich Hilfe ...
Und würde sie nein sagen so wollte ich es nicht wissen, denn bereits bei dem Gedanken daran zerbrach in mir etwas.

Vorsichtig ließ ich Peshewas Fuß los. Wir müssten uns langsam auf den Weg machen ...
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 10:39 pm

Ich spürte wie Fin seine Muskeln anspannte und rückte ein Stück zurück um ihn wieder ansehen zu können. Fragend blickte ich ihn an. Es war schwer aus ihm schlau zu werden. Aber genau das hatte einen gewissen Reiz.
Als er mich wieder an sich zog und sich entspannte, gab ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Ich genoss seine Nähe. Am liebsten würde ich ich ihn gar nicht mehr gehen lassen.

Bei seiner Frage seufzte ich.
Nein, ich will nicht zu mir gehen. Als ich das 'mir' deutete, machte danach Anführungszeichen in die Luft. Die Villa gehörte mir schließlich nicht.
Doch bevor sich Fin falsche Hoffnungen machen konnte, fügte ich hinzu. Aber ich muss. Du bekommst riesigen Ärger, wenn das raus kommt. Ebenso wie ich - wobei mir das egal ist. Ich deutete auf meine Kehle. Mehr können sie mir nicht mehr antun. Kurz tauchte das Bild meiner kleinen Tochter vor mir auf und ich biss mir auf die Lippen. Aber Sippenhaftung gab es bei uns hier im Kapitol doch nicht oder? Ihr dürfte nichts passieren, egal was ich machte. Nur dass sie ihre Mutter endgültig verlieren könnte.
Ich schüttelte den Kopf. Selbst wenn, ich würde auch Fin damit in Gefahr bringen. Er hat genug durch gemacht und auf seiner Farm brauchte man ihn bestimmt, ebenso brauchten ihn seine Tribute.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 10:55 pm

Der Schmerz, den ich erwartert hatte, stellte sich umgehend ein. Auch wenn ich wusste, dass Peshewa natürlich Recht hatte. Dennoch half diese Kenntnis nicht über den Schmerz hinweg. In mir war etwas zerbrochen.

"Okay", flüsterte ich nur. Noch bevor ich Peshewa hochob stand mein ganzer Körper wieder unter Spannung. Ich musste mich heute noch auspowern, sonst würde ich die Nacht nicht überstehen. "Lass uns gehen."

Ich hatte Peshewa wieder behutsam auf meinen Armen gebettet und lief in den Park. Wie erwartet war nirgendwo auch nur eine Menschenseele zu sehen. Wie sollte ich mich um ihren Bruch kümmern? Mir fiel keine brauchbare Strategie ein. Also gab ich ihr auf dem Weg durch den Park vorsorglich ein paar Anweisungen, wie sie den Bruch notfalls auch ohne mich halbwegs selbst versorgen konnte. "Eine Woche nicht auftreten!", ermahnte ich. "Danach wenn es sein muss abstützen oder so. Und immer nur zum Teil belasten. Frühstens in sechs Wochen ganz auftreten." ... Ich rasselte weitere Tips wie sie zum Beispiel ihren Fuß bewegen könnte und das sie ihn täglich bewegen musste - bewegen, nicht belasten.

Wir näherten uns dem Parkausgang ...
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 11:18 pm

Ich legte meinen Arm wieder um Fins Schulter, als er mich hoch hob und weoter richtung Park und dann zur Straße trug.
Ich nickte immer wieder, während er erklärte, was ich tun sollte oder was ich nicht tun durfte mit meinem Fuß. Aber ich achtete kaum auf seine Worte, sondern lauschte viel mehr seiner Stimme. Sie hatte etwas beruhigendes. Warum hatte er eigentlich während unseres Treffens nichts gesprochen?
Als wir uns dem Parkausgang näherten, packte mich eine gewisse Traurigkeit. Ich wollte nicht weg von Fin ohne eine Ahnung wann und ob wir uns wieder sehen würden. Wenn ich zwei Wochen lang nichts mit dem Fuß tun sollte, würden wir uns wohl kaum noch einmal im Park treffen, bevor die Spiele um waren und er nach Hause fuhr.
Fast hätte ich ihn darum gebeten, das Risiko ein zu gehen.
Es war das erste mal, dass mich meine Stummheit vor einem möglichen Fehler bewahrte, denn so konnte ich ihn nicht fragen. Stattdessen blickte ich eine Zeit lang nur hinunter auf den steinigen Boden unter uns.
Als wir den Ausgang des Parkes fast erreicht hatten, sah ich mich noch einmal um. Keine Menschenseele war zu sehen, also richtete ich mich in Fins Armen etwas auf und küsste ihn schnell auf die Wange.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 11:45 pm

Gerade als Peshewa mich auf die Wange küsste kamen zwei Friedenswächter um die Ecke. Sie durften nichts gesehen haben.

"Meine Herren", rief ich. Es war wohl besser die Initiative zu ergreifen als überrascht zu werden.
"Du weißt, wie du mich erreichen kannst. Oder? ... Ja?", flüsterte ich Peshewa eindringlich zu. Ich wartete auf ihr Nicken ehe ich sagte "Tu so, als seist du benommen", bat ich sie.

Die Friedenswächter hatten mich gehört und kamen geschäftigt näher.
"Ich habe sie im Park gefunden", behauptete ich. Ich musste mir auf Zunge beißen um nicht Wald zu sagen. "Ich war gerade trainieren da sah ich sie am Boden liegen. Sie muss gestürzt sein. Sie wimmerte ... ich habe ihr etwas gegen die Schmerzen gegeben." Ich wusste zwar, dass Peshwas Schmerzen erträglich waren, dennoch hätte ich nach Kräutern für sie sehen sollen. Ich ärgerte mich.
Ich hatte Glück, dass die Männer mich gleich erkannten. Sie schöpften keinerlei Verdacht. Sie wussten, wer ich war und das ich u.a. auch als Heiler tätig war. Peshwa wusste das nicht.
"Ich denke, sie gehört Swell, bin mir aber nicht sicher", redete ich weiter. Meine Stimme war fest, männlich und emotionslos. Sogar meine Stimmbänder schienen sich verkrampft zu haben.
Ich überlegte kurz, ob ich Peshewa in die Obhut der beiden Wächer geben sollte, entschied mich dann jedoch dagegen. Ich wollte sichergehen, dass sie gut ankam. Und ich wollte sie nicht loslassen ... Niemals würde ich sie loslassen wollen!
"Würden Sie das für mich klären und mich geleiten?", fragte ich.
Die Männer sahen sich kurz an und nickten. Einer von beiden ging ein Stück abseits und zog ein Funkgerät aus der Tasche. Entweder waren die beiden degradiert worden, oder das Kapitol war nur halb so fortschrittlich wie es tat. Vermutlich nicht letzteres.
Ich wartete mit dem zweiten Friedenswächter. Der Mond ließ seine weiße Uniform leuchten.
Sie gehört Swell., bestätigte der Wächter, der wieder zu uns stieß. Selbstverständlich begleiten wir Sie, Mr. Weston.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, dachte ich mir und lief flankiert von zwei Friedenswächtern mit einer Avox auf dem Arm in Richtung der Villa des Spielmachers Swell...

---> Villa Swell


Zuletzt von Finley Weston am Fr Jun 01, 2012 12:02 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Mai 31, 2012 11:58 pm

Erschrocken fuhr ich zusammen, als plötzlich zwei Friedenswächter auftauchten und Fin sie auch noch ansprach.

Bei seiner Frage nickte ich kurz und ließ dann meinen Kopf nach vorne fallen. Die Augen halb geschlossen, lauschte ich den Gesprächen.
Das war eine ziemlich gute Idee, auch wenn ich Friedenswächter schon aus Prinzip nicht leiden konnte.
Und so wie der eine Wächter dann meinte, ich gehöre Swell, knirschte ich leise mit den Zähnen. Gehörte! Als wäre ich ein entlaufener Hund oder noch schlimmer, einfach ein Objekt, dass wo verloren gegangen und wieder gefunden worden war.

Aber das war momentan eigentlich egal.
Ich lehnte meinen Kopf mit geschlossenen Augen gegen Fins Brust und tat weiter auf benommen. Ich hörte seinem gleichmäßigen Herzschlag zu und entspannte mich wieder etwas.

--> Villa Swell
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDi Aug 21, 2012 11:08 pm

--> von Verwaltungszentrum/ Fins Unterkunft

Obwohl ich langsam ging, weil ich es wie immer - auch schon während meiner Zeit bei Swell - genoss, endlich hinaus an die frische Luft zu kommen und mehr oder weniger hin gehen zu können, wo ich wollte, kam ich um einiges früher im Park an als nötig. Aber damit hatte ich gerechnet.
Meinem Knöchel ging es schon wirklich erstaunlich gut, stellte ich erneut zufrieden fest. Ohne Fin wäre er vermutlich noch immer ein schmerzender, geschwollener Knubbel, aber der junge Mann verstand wirklich viel von Heilkunde. Langsam striff ich durch den Park und beobachtete die anderen Menschen hier. Vor allem seltsam gekleidete Personen wie immer im Kapitol. Ich war den Anblick schon zu gewohnt, diese hässlichen Kleider, die niemals bequem sein konnten, die hochackigen Schuhe und die skurrielsten Frisuren und Haarfarben sowohl bei Frauen wie auch bei Männern, aber wie musste es für jemanden sein, der nicht hier groß geworden war.
Ich ließ meinen Blick erneut über diese Gestalten wandern. Ein paar Kinder, vielleicht ein paar Jahre älter als Kimi, turnten auf einem Klettergerüst herum. Schon diese trugen solche angeblich modischen Klamotten, die in den schrillsten Farben leuchteten. Und das erste mal überlegte ich, wie es mit Kimi sein würde. Was wenn sie eines Tages auch so daher kommen würde? Ich wusste, wie einflussreich Freunde sein konnten, was wenn ihre Freunde sie zu einer völligen Kapitolanhängerin machen würden? Die die Hungerspiele liebte und ihre Mutter verabscheute, weil sie eine unwürdige Avox war?
Wieder kam mir Fins Angebot in den Sinn, ob Kimi und ich nicht zu ihm mit nach Distrikt 5 ziehen wollten. Vielleicht wäre es nicht falsch meine Kleine vor dem Einfluss dieser Leute hier zu beschützen.
"Mami." Die freudige Stimme meiner Tochter riss mich aus den Gedanken.
Ich beugte mich nach unten und streckte meine Arme aus um sie auf zu fangen. Kimi lachte erfreut, als ich sie im Kreis herum wirbelte und dann auf die Stirn küsste.
"Hallo Peshewa." Mein Vater nickte mir freundlich zu und ich lächelte ihn an. Wir wechselten ein paar Worte, bevor er auch schon wieder ging mit dem Versprechen Kimi in ein paar Stunden wieder abzuholen.
Rat mal, wer heute noch kommt, meinte ich zu Kimi, als wir wieder allein waren.
Die Kleine überlegte eine Zeit lang, bevor sie strählte. "Fin?"
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 12:37 am

Die Besprechung dauerte länger als erwartet. Immer wieder gingen wir Details durch, sinnierten über die Interviews und mühten uns Sponsoren zu gewinnen. Das erste größere Treffen aller Beteiligten. Es lag mir viel daran, einen guten Eindruck für unseren Distrikt zu hinterlassen - zu meiner eigenen Überraschung war ich auch sehr gut vorbereitet - doch hatte mein Distrikt nicht den besten Ruf, weshalb ich entsprechend ernüchtert aus dem Meeting ging.

Ich war sauer. Und verärgert. Und enttäuscht.
Doch vor allen Dingen wollte ich mir vor Pesh nichts anmerken lassen. Ich lief ein ganzes Stück, ehe ich in Richtung Park abbog.

Etwas verspätet joggte ich um die Ecke. Meine Haare waren zerzaust, was mich ziemlich abgehetzt aussehen ließ, doch mein Körper zeigte keine Anzeichen von Stress oder Ermüdung.
"Tut mir leid, es ging nicht früher", entschuldigte ich mich. Die kleine Kimi hüpfte schon um ihre Mutter herum und Pesh schien die Zeit mit ihr zu genießen.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 1:07 am

Ich nickte, als Kimi seinen Namen nannte, und automatisch erschien ein Lächeln auf meinen Lippen. Der Spitzname klang so süß, wenn sie ihn sagte, und sie schien sich genau so zu freuen, oder zumindest auch viel.
Ich nahm einen kleinen Ball heraus, den ich in den Büschen gefunden hatte, und spielte mit ihr zuwerfen. Lachend tollten wir auf der Wiese herum.

"Fin", stieß Kimi erfreut aus. Im selben Moment hörte ich schon seine Stimme und wie er sich entschuldigte. Auch wenn er es nicht brauchte. Ich hatte sowieso keinen Ahnung, wie spät es momentan war.
Ich drehte mich strahlend zu ihm um. Kimi lief um mich herum und auf ihn zu. Am liebsten würde ich ebenfalls auf ihn zu laufen und ihm um den Hals fallen, ihn küssen, aber ich blieb in sicherem Abstand stehen und lächelte ihm stattdessen nur zu. Vielleicht sollte ich Kimi auch zurück rufen, aber sie würde mich sowieso nicht hören.

Uns so in der Öffentlichkeit zu zeigen war ein noch größeres Risiko. Was wenn Swell schon auf der Suche nach mir war?
Ich schüttelte den Kopf und versuchte die Gedanken zu vertreiben. Niemand würde hier etwas anderes sehen, als einen Mann und eine Frau und ihr kleines, aufgewecktes Mädchen. Oder vielleicht doch mehr? Fin kannte man vermutlich noch von seinen Spielen. Selbst Kimi hatte ihn erkannt.
Wenn man ihn hier mit mir und der Kleinen sah, würde das Fragen aufwerfen?
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 10:17 am

Kimi rannte mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Noch ehe ich mir überlegte, welche Begrüßung wohl die angemessenere wäre fasste ich sie unter den Armen und wirbelte sie ein paar Mal im Kreis, ehe ich sie auf Hüfthöhe sicher in meinen Armen hielt.
„Na Kimi, wie geht’s dir?“, wollte ich wissen. „Hast du fleißig hüpfen geübt?“
Genau wie ihre Mutter schaffte sie es, ohne etwas Besonderes tun oder sagen zu müssen, ein aufrichtiges Lächeln in mein Gesicht zu zaubern. „Ich hab’ nämlich ziemlich viel geübt und ich kann jetzt bestimmt weiter hüpfen als du“, grinste ich ehe ich in die Hocke ging um Kimi wieder sanft auf den Boden abzusetzen.
Ich zog ihr das Shirt, das hochgerutscht war, wieder gerade – immerhin sollte sie sich nicht erkälten – und blickte nach oben zu Kimis Mum. Wie gerne würde ich sie jetzt in die Arme schließen und küssen, sie fest an mich drücken und aus ihrem Duft Kraft schöpfen…

Letzten Endes stand ich dann doch auf. Es half nichts – es ging nicht.
Wald?, fragte ich Pesh.
Das wäre wohl der sicherste Ort für uns. Genau wie letztes Mal wären wir dort geschützt. Niemand würde dort hinkommen, uns sehen oder hören. Und niemand würde uns vermissen. Ich hatte heute meine Pflicht, in meinen Augen eher schlecht als recht, erledigt während Pesh seit langem von der Bildfläche verschwunden war.
Doch vielleicht war Pesh das Versteckspiel auch leid. Ich könnte es ihr nicht verübeln, auch wenn es mich enttäuschen würde. Hier konnte ich dann allerdings nicht mit ihr bleiben. Der Umgang war bereits zu vertraut, als das niemand etwas bemerkt hätte, selbst wenn wir auf Abstand bleiben würden.

Ich dachte an die gemeinsame Zeit zurück. Pesh war quasi nur in meinem Apartment gewesen. Ihr musste doch inzwischen die Decke auf den Kopf fallen. Doch sie hatte sich nie beschwert, nie angedeutet dass sie sich unwohl fühlte. Allerdings war Peshewa auch mehr Zeit allein gewesen, als mir lieb war. Ständig stand irgendjemand vor der Tür, was mein Herz jedes Mal höher schlagen ließ, um mir eine Einladung zu einer Besprechung zu übermitteln, mich darüber zu informieren dass ich benötigt wurde oder – das war auch zweimal vorgekommen – mit zum Abendessen mit den Spielmachern eingeladen.
Es war sehr seltsam gewesen, Swell & Co. gegenüber zu sitzen, gute Miene zu machen während seine Avox in meinem Zimmer auf mich wartete oder, wie das eine Mal, gerade von mir geliebt wurde.

Die Zeit, die ich mit Pesh hatte, versuchte ich in vollen Zügen zu genießen. Wir unterhielten uns manchmal so lange, dass ich – trotz meiner guten Verfassung – das Gefühl hatte meine Arme würden jeden Moment abfallen, wir lachten miteinander, passten auf einander auf und sogar meine Alpträume wurden weniger. Ich bestand nach wie vor darauf, alleine im Wohnzimmer zu schlafen während ich Pesh gerne das Bett überließ. Es kam nur noch ein- oder zweimal pro Nacht vor, dass ich schweißgebadet aufwachte. Jedes Mal hoffte ich, dass Pesh es nicht bemerken würde. Letzte Nacht hatte ich sogar durchgeschlafen.
Pesh vermittelte mir ein Gefühl von Sicherheit, das Gefühl zu Hause und geborgen zu sein.

Umso mehr nagten die Gedanken an mir – sofern es mir nicht gelang sie zu unterdrücken – was spätestens nach den Spielen mit uns passieren würde. Jedes Mal, so auch jetzt, krampfte sich mein Magen zusammen und ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen.
Mühsam rang ich mir ein Lächeln ab.

Der Drang, Pesh in die Arme zu schließen und nie mehr los zu lassen, verstärkte sich.
Deshalb ließ ich meine Hände in den Hosentaschen verschwinden, wo sie sich zu Fäusten ballten. Ich fühlte mich nicht sonderlich wohl, zu groß war die Angst hier in der Öffentlichkeit. Meine Schultern- und Nackenmuskeln verspannten sich, wie normalerweise immer dann, wenn Pesh nicht in meiner Nähe war oder ich es aus der Zeit gewohnt war, bevor ich Pesh kannte. Immer auf der Hut.

Noch ehe Pesh antworten konnte setzte ich mich langsam in Richtung Wald in Bewegung.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 2:43 pm

Kimi nickte energisch, als Fin sie fragte, ob sie auch hüpfen geübt hatte.
"Natürlich und ich kann jetzt schon fast bis zum Mond hüpfen", prahlte die Kleine glücklich. Bevor sie zum Beweis um den Mann etwas herum sprang. Sie mochte ihn wirklich und das kam nicht so häufig vor. Zwar ging sie oft auf Leute zu, versteckte sich dann aber meistens doch lieber wieder hinter mir oder ihren Großeltern. Bei Fin war das aber scheinbar anders.

Bei Fins Frage nickte ich. Wald klang gut. Auch wenn wir vermutlich auch dort vorsichtig sein sollten. Wer wusste, ob nicht dort vielleicht doch jemand vorbei kam. Aber es war auf jeden Fall geschützter als hier.
Als sich der Mann in Bewegung setzte, sah Kimi kurz zu mir zurück. Auch ihr nichte ich zu und sie strahlte wieder. Erfreut packte sie die Hand von Fin und zog ihn nun mit sich, auch wenn wohl noch immer ihr die Richtung bestimmte.
Ich lächelte in mich hinein, bevor ich mich ebenfalls in Bewegung setzte und den beiden mit etwas Abstand in den Wald folgte.


(sollen wir mal ein paar probleme einbauen? evt, dass swell doch nach ihr sucht? oder was anderes?)
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 3:09 pm

Kimi zog mich mit eifrig mit sich und ich musste sie ein paar mal sanft in eine andere Richtung lenken, da sie ganz offensichtlich ein anderes Ziel hatte als ich. Doch wir schafften es zum Waldrand ohne das ich auch nur ein Wort bezüglich der eingeschlagenen Richtung sagen musste.

Am Waldrand ging ich in die Hocke, um mit Kimi auf Augenhöhe zu sein.
"So meine Kleine", sagte ich und sah in ihre großen Kinderaugen, "weißt du noch, wo der kleine Bach mit den Fröschen war?"
Ich wartete bis sie nickte, ehe ich weiter sprach.
"Du läufst jetzt bis da vor", ich deutete den Weg entlang in die Richtung, in die wir gerade gegangen waren, "und da hinten bei der Laterne - siehst du die?". Wieder wartete ich das Nicken der Kleinen ab. "Gut. Da flitzt du in den Wald zum Bach. Ich warte da auf dich, ok? Deine Mama kommt dann nach."
Ich sprach freundlich zu ihr und ignorierte Peshs Miene. Sie lief noch immer ein paar Schritte hinter uns. Ich griff in meine Tasche und zog ein kleines Armband hervor.
"Hier", sagte ich während ich es ihr anknotete. "Das trägst du so lange, bis wir uns am Wasser wieder treffen, ok?"
Es war ein schwarzes dünnes Lederbändchen mit einem kleinen Stein daran. Der Stein funkelte in allen Regenbogenfarben, sobald man ihn gegen die Sonne hielt. Ohne Sonnenlicht war er grau. In dem Stein war ein kleiner Sender eingebaut. Ich würde Kimi in jedem Fall finden, selbst wenn sie sich verliefe.

Kimi blickte über die Schulter zu ihrer Mum, die nicht wirklich versöhnlich aussah.
"Deine Mama ist einverstanden", lächelte ich. "Los, lauf! - Wer zuerst am Wasser ist hat gewonnen - aber es darf nicht gerannt werden, normal laufen. Nicht schummeln."

Die Kleine lief los, versuchte langsam und schnell zugleich zu laufen, was wahnsinnig ulkig aussah. Sie blickte sich nicht einmal um. Bis zur Laterne war es ein gutes Stück zu laufen und ich wartete, bis sie den Abzweig genommen hatte.

Während ich Kimi nachsah hielt ich die Hand schützend über meine Augen und fing an zu flüstern - ohne meinen Mund zu bewegen.
"Wir werden beobachtet. Da hinten der Mann mit der grünen Haut und die Frau mit den lila Haaren. Nicht hinschauen."

Das war mir leider erst aufgefallen, als ich Pesh bereits begrüßt hatte, sonst wäre ich weiter gelaufen. Nie hätte ich die beiden sonst der Gefahr ausgesetzt, dass wir zusammen gesehen werden könnten.
"Ich habe sie zu spät gesehen", entschuldigte ich mich.

Wir wurden wohl nur beobachtet, nicht verfolgt, sonst wären wir bereits von einer Schar Friedenswächter umringt gewesen.
"Nimm da vorne vor der Laterne den Abzweig rechts. Die Straße macht einen großzügigen Rechtsbogen. Da kommt dann ein Pavillon, umgeben von hohen Bäumen. Um den einen Baum liegen Steine. Tu so, als würdest du dich dort niederlassen wollen. Wenn du dich an der nicht bemoosten Seite gegen ihn lehnst öffnet sich eine Tür und du fällst rückwärts in den Baum. Von da aus geht ein Tunnel bis fast zum Bach. Kimi und ich holen dich am Ausgang ab. Pass' auf, dass dich niemand sieht."
Diesen Baum kannte ich von meinem Ausflug als Tribut in den Park. Ich war erstaunt, wie schnell alte Erinnerungen wieder kamen. Hoffentlich war der Tunnel noch da, sonst hätte Pesh ein Problem. Doch etwas besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein.

Pesh war auf meiner Höhe stehen geblieben.
Mit einem abfälligen Blick sah ich sie an. "Tut mir leid", raunte ich leise. Kimi war inzwischen links im Wald verschwunden. Ich sah Pesh noch ein paar Momente abfällig an - immerhin war sie eine Avox mit der ich nichts zu tun haben wollte - und wandte mich ab. Ich ging in die Richtung, aus der wir gekommen waren, in Richtung des seltsamen Pärchens und fing an zu joggen, bis ich aus deren Sichtfeld war.

Mit einem Satz war ich Wald und kauerte hinter einem Baum. Mein Körper wahr ruhig, während mein Geist rebellierte. Ich lief den Strecke im Schutz des Waldes wieder rückwärts und stellte erleichtert fest, dass die zwei Bobachter noch immer auf der Bank saßen, miteinander sprachen und verwirrte Blicke austauschten.

Schnell wandte ich mich ab und beeilte mich, um vor Kimi an dem Bachlauf zu sein.
Sollte Peshewas Fehlen aufgefallen sein oder war ich derjenige, der irgendjemandes Aufmerksamkeit durch Fehlverhalten auf sich gelenkt hatte. War unsere gemeinsame Zeit bereits abgelaufen? Oder war ich einfach nur paranoid und fing wieder an zu spinnen?
Mir ging es die ganze Zeit gut, allerdings war ich da auch mit Pesh alleine in unserem Loft gewesen. Wurde ich wieder zu dem Mann, der ich vor Pesh war? Kehrten Verfolgungswahn, ständige Anspannung und Wachsamkeit sowie ein hauch Paranoia zurück?
All dies war in letzter Zeit besser geworden. Zwar trainierte ich noch immer sehr viel, doch hatte ich gerlernt, nicht ständig in Kauerstellung auf den nächsten Kampf zu warten...
Am Bachlauf angekommen versteckte ich mich hinter einem Baum - immerhin sollte sie doch gewinnen!

(Dir ist das zu harmonisch, was? Wink .... Ja klar, können wir einbauen!)
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 3:37 pm

Ich sah Fin geschockt an, als er plötzlich Kimi los ließ und ihr in eine Richtung deutete. Wollte er sie etwa allein los schicken? Kimi war vier. Da konnte ihr auf einem so kurzen Stück weiß Gott was passieren. Von verlaufen und sich irgendwo verletzen einmal abgesehen, gab es auch im Kapitol genug böse Leute, die Kinder dann einfach entführten.

Ich kam näher und hörte nun Fins Worte. Er hatte tatsächlich vor meine Tochter allein in den Wald zu schicken. Und daran änderte auch nichts, dass er ihr ein Armband umlegte.
"Deine Mama ist einverstanden", hörte ich Fin sagen und schüttelte energisch den Kopf. Nein, ich war sicher nicht einverstanden, doch Kimi lief schon los.

Sauer stapfte ich auf Fin zu und wollte ihn schon fragen, was der Blödsinn sollte, als er meinte, wir würden beobachtet.
Augenblicklich rutschte mir das Herz in die Hose. Das konnte nicht sein. Mist. Unauffällig sah ich über die Schulter und entdeckte das Pärchen, das uns wirklich zu beobachten schien.
Ich achtete kaum auf seine Wegbeschreibung, nickte aber brav, auch wenn ich nicht vor hatte, ihr zu folgen. Sicher nicht. Ich würde meiner Tochter hinterher gehen, bevor ihr etwas passieren konnte.

Fin starrte mich eine Zeit lang nur abfällig an. Tarnung vermutlich. Bevor er davon joggte.
Super nicht einmal sein Versprechen meiner Tochter gegenüber hielt er. Okay, ich reagierte wohl ziemlich über, aber er hatte meine kleine, vierjährige Kimi allein in einen finsteren Wald geschickt in dem weiß Gott was lauern konnte.
Kopfschüttelnd sah ich ihm nach, bevor ich selbst zu laufen begann. Richtung Laterne und dem Punkt, wo mein Kind ein paar Augenblicke zuvor im Wald verschwunden war. Mein Knöchel protestierte etwas und erinnerte mich daran, dass er noch nicht ganz geheilt war, aber ich achtete kaum darauf.

Kimi. Ich brüllte stumm. Trotz allem, nicht einmal die Sorge um meine Kleine brachte mir die Stimme zurück.
Ich rannte schneller, doch von Kimi fehlte jede Spur. Nichts. Nur Bäume, Wurzeln und das Gezwitscher von Vögeln.
Panisch blickte ich mich nach ihr um. Sie war doch nur ein paar Minuten vor mir in den Wald eingetaucht.
"Mami."
Und da saß sie, das Wettrennen vergessen, neben einem Baum und beobachtete einen kleinen Igel, dem sie ein Stück Brot fütterte.
Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich zog sie in meine Arme.
"Mami", beschwerte sich die Kleine, bevor sie ebenfalls ihre Arme um meinen Hals schlang und sich an mich drückte: "Ich hab dich lieb, Mami."
Ich dich auch, erwiderte ich und hob sie hoch um sie den Rest des Weges zu tragen.
"Miss."
Erschrocken wirbelte ich herum, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Und der Schock vergrößerte sich noch, als ich erkannte, wer uns gefolgt war. Ein junger Mann in der Uniform der Friedenswächter. Oh du heiliger Bockmist.
"Alles in Ordnung bei Ihnen." Erkundigte sich der Mann.
Ich nickte schnell und wollte schon weiter gehen, aber davon wollte er nichts wissen.
"Würden Sie sich bitte ausweisen", forderte er mich auf.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 5:22 pm

Ich hatte mich noch nicht ganz hingekauert, als ich bereits den kleinen Empfänger aus meiner Tasche herauszog. Nach fünf Sekunden war klar: Kimi bewegte sich nicht.
Na toll, vermutlich hatte sie unterwegs Frösche gefunden. Doch das Lächeln, dass mir beim Gedanken an Kimi und die Frösche im Kopf herum schwirrte, kam mir nicht über die Lippen. Viel zu groß war meine Anspannung.

Tief atmete ich ein ehe ich mich aufrichtete und in Richtung Kimi lief.
Schon von Weitem sah ich rechts einen Friedenswächter, der gerade den Weg vom Pfad in den Wald suchte, links sah ich Kimi – und genau dazwischen Pesh. Was zum Henker machte sie hier? Konnte die Frau nicht einmal auf mich hören?
Blitzschnell arbeitete mein Gehirn: Was tun?

Es wäre ein Leichtes, den Friedenswächter in Sekundenschnelle auszuschalten. Ich war in sehr guter Form und der Wächter rechnete nicht damit, was mir noch den Vorteil eines Überraschungseffekts einbringen würde. Doch soweit ich wusste, waren die Friedenswächter zum Einen mit Ortungssensoren und zum anderen mit Sensoren die ihre Vitalität überwachtet ausgestattet. Innerhalb kürzester Zeit würde es hier von Wächtern nur so wimmeln. Blöde Idee.
Vermutlich würde ich es schaffen, Kimi zu schnappen und mich mit ihr zu verstecken, bis der Wächter weg wäre. Doch dann stünde Pesh alleine da und an die Folgen wollte ich gar nicht denken.
Die Idee, Pesh zu schnappen, wäre total Quatsch, immerhin hatte der Friedenswächter sie bereits gesehen.
Ein Ablenkungsmanöver würde wohl fehlschlagen, denn dann hätte er nicht nur Pesh – eine Avox – mit ihrer – nächster Skandal – Tochter die sie vermutlich gar nicht sehen sollte abseits der öffentlichen Wege, was vermutlich auch verboten war, gefunden sondern auch noch mich.

Pesh würde erklären können, dass ihre Tochter weggelaufen sei und sie diese nur gesucht hätte. Ob man ihr glauben würde? Ob sie mit ihrer Tochter hier sein durfte? Und ob man sie nun zurück zu Swell schaffte?

Innerlich fluchte ich, mein Körper zitterte bereits ganz leicht vor Anspannung. Immerhin blieb die Panik aus. Ich war endgültig in mein altes Muster zurück gefallen: Anspannung, Überlebenswille, auf alles gefasst.
Diesmal war ich besser vorbereitet als in der Arena. Körperlich und geistig in Topform – und doch so verwundbar. Meine Peshewa. Kimi.

Ich lehnte mich, für den Friedenswächter weder hörbar noch zu sehen, an einen Baumstamm, ehe ich diesen lautlos erklomm. Ich kauerte mich etwa drei Meter über dem Boden auf eine Astgabelung. Zum Glück war der Baum stabil, jung und stark, weshalb er nicht knackte.

Gerade konnte ich noch sehen, wie der Friedenswächter seine Hand auf Peshs Schulter legte und fluchte innerlich erneut. Vielleicht hätte ich es riskieren und ihn umlegen sollen, als ich die Chance dazu hatte.

Hoffentlich schaute Kimi nicht nach oben. Wenn doch würde ich ihr deuten, still zu sein, und hoffte dass sie mir vertraute.

Mir war inzwischen klar geworden, weshalb Pesh nicht auf mich gehört hatte. Sie wollte zu Kimi. Sie war nicht davon ausgegangen, dass mir Kimis Wohlergehen am Herz lag, ich für sie und ihre Mutter nur das Beste wollte, alles tat um sie zu beschützen und das es ihnen gut ginge.
Und in diesem Moment traf es mich wie ein Messer ins Herz: Pesh vertraute mir nicht.
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Peshewa Anobis

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 5:44 pm

Ich schluckte und versuchte die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Vielleicht, ganz vielleicht hatte Swell meine Abwesenheit noch nicht bemerkt und ließ deshalb noch nicht nach mir suchen. Damit hätte ich zwar immer noch das Problem erklären zu müssen, was ich hier mitten im Wald allein mit einem kleinen Mädchen tat, aber da würde mir schon etwas einfallen. Und es würde zumindest nicht die Frage aufwerfen, wo ich mich die letzten Tage über aufgehalten hatte.

Zögerlich holte ich einen Ausweis hervor und reichte ihm den Friedenswächter. Ein leuchtend gelber Ausweis, der schon von weitem schrie dass ich eine Avox war. Und natürlich erkannte es der Friedenswächter auch sofort. Augenblicklich wurde seine zuvor höffliche Mine missbilligend.
Ich setzte Kimi ab und sah mich um. Keine Ahnung wo Fin war. Würde er wirklich am Fluss warten oder wann würde er auf die Idee kommen, dass etwas passiert sein musste, da die Kleine noch immer nicht auftauchte?
Ich hoffte nur, er würde sich aus der Sache heraus halten. Es würde die Sache vermutlich einfacher halten. Und er würde keine Schwierigkeiten bekommen.

"Miss Anobis, also?", murmelte der Friedenswächter und zog ein Gerät hervor mit dem er meinen Ausweis skannen und damit meinen Hintergrund überprüfen könnte. "Können Sie mir sagen was Sie hier zu suchen haben?"
Ich starrte ihn bloß an. Sicherlich würde ich nicht den Fehler begehen und ihn darauf antworten. Man sah nicht gerne, dass wir Avoxe uns mit den Händen unterhielten, auch wenn es üblich war.

Das Gerät des Friedenswächters gab ein Pfeifendes Geräusch von sich, als er meine Karte hindurch zog und kurz darauf sämtliche Daten über mcih auf einem Bildschirm erschienen.
Ich hielt den Atem an und ballte meine freie Hand angespannt zur Faust.
'Bitte, es durften keine Informationen über mein Verschwinden da stehen. Bitte', flehte ich stumm, aber umsonst.

Der Friedenswächter runzelte verwundert die Stirn und mir war schon klar was kommen würde.
Augenblicklich ließ ich die Hand meiner Tochter los und formte mit den Händen ein einziges Wort: Lauf.
Kimi sah mich kurz erschrocken an, dann drehte sie sich um und lief davon.
Der Friedenswächter achtete nicht einmal auf sie. Ich hoffte Fin würde nach ihr suchen und sie finden.
"Entflohen.", murmelte der Wächter und ohne ein weiteres Wort, packte er mich grob an der Schulter und drehte mir die Arme auf den Rücken.
"Mitkommen", befahl er, bevor er ein paar Sätze in ein Funkgerät rief.
Oh, scheiße.
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 6:12 pm

Ich hätte ihn ausschalten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Mist.
Kimi war auf Peshs Anweisung hin zwar sofort geflohen, sah jedoch verstört und verängstigt aus. Ich kannte diesen Ausdruck nur zu gut.

Lautlos kletterte ich wieder vom Baum hinab. Hier gab es nichts mehr zu sehen.
Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass der Friedenswächter bereits mit Pesh am Waldrand und somit gleich wieder in der Öffentlichkeit war.

Es kam mir vor, als hätte man mir mit einer Eisenstange über den Kopf gezogen. Meine Umgebung nahm ich leicht unscharf wahr, ich fühlte mich leer. Dennoch wusste ich, was ich zu tun hatte.
Ich wandte mich von Pesh ab.

Schnell zog ich meinen Empfänger aus der Tasche und folgte dem Signal.
Kimi fand ich erstaunlich tief mi Wald, ich war beeindruckt wie schnell sie ihre kleine Beine trugen. Doch als ich sie sah, erkannte ich, dass sie noch immer rannte, sehr langsam und ziemlich erschöpft.
"Kimi!", rief ich. Die Kleine blieb sofort stehen und drehte sich zu mir um. Ihr Kopf war hochrot und tränenüberströmt.

Sofort ging ich in die Hocke und breitete einladend meine Arme aus - keinen Moment zu früh, denn Kimi kam die paar Meter zu mir zurück und ließ sich laut schluchzend in meine Arme fallen. "Schschscht", tröstete ich sie während ich sie auf den Arm nahm und sanft über ihren Hinterkopf streichelte. Ob sie verstand, was ihrer Mutter gerade widerfahren war?
"Hey, schau mich mal an", sagte ich sanft und wischte ihr liebevoll die Tränen aus dem Gesicht. "Das hast du gut gemacht", lobte ich sie. "Deine Mama ist stolz auf dich."
Natürlich folgte die Frage nach ihrer Mutter auf den Fuß. Ich zwang mich zu einem Lächeln. "Wahrscheinlich braucht ihr Chef sie", versuchte ich es. "Du weißt doch, dass deine Mum viel arbeiten muss. Bestimmt gibt es eine dringende Arbeit, die sie erledigen muss. Echt blöd, und das heute, wo ihr den Nachmittag gemeinsam verbringen wolltet."
Wieder kullerte eine Träne Kimis Wange hinunter. Sie nestelte mit ihren kleinen Fingern an meinem Hemdkragen herum und war ziemlich still, nickte dann jedoch. "Ja bestimmt", sagte sie. Vermutlich glaubte sie mir kein Wort - oder doch und war einfach nur erschrocken, weil ihre Mutter so panisch reagiert hatte.
"Wenn du möchtest können wir zwei heute Nachmittag zusammen spielen. Dein Opa holt dich doch nachher im Park ab, oder? Da haben wir ja noch ewig Zeit und können Frösche suchen. Wenn du magst bringe ich dich aber auch nach Hause." Ich ließ dem Kind die Wahl. Und die Antwort, bestehend aus einem breiten Strahlen, einem begeisterten "Ja!" und einem Händeklatschen, ließ es mir besser ergehen.

Die nächsten zwei Stunden watete ich mit Kimi durch Schlamm, zeigte ihr, wie man auf Bäume kletterte, wie man mit Grashalmen pfiff - was logischerweise in ihrem Alter noch nicht so gut klappte - und zeigte ihr viele Pflanzen die man essen konnte. Kimi hingegen machte mich auf jedes Tier, das unseren Weg kreuzte, aufmerksam. "Schau mal, Fin, ein Regenwurm.", sagte sie. "Warum heißt der eigentlich Regenwurm? Es regnet doch gar nicht." So ging das die ganze Zeit und ich beantwortete geduldig all ihre Fragen und fügte noch ein bisschen Wissen hinzu. So hätte sie wenigstens etwas gelernt.
Ab und zu fragte sie auch nach ihrer Mutter. Sie schien mir tatsächlich zu glauben, dass sie dringend zur Arbeit musste und einfach nicht wollte, dass Kimi ihr helfen müsse, weshalb sie Kimi gebeten hatte weg zu laufen.

Ich genoss die Zeit mit Kimi. Der Nachmittag ließ mich jedoch auch die Weisenkinder meines Distrikts vermissen, mich an meine Farm denken und mir den Kopf über Pesh zerbrechen.

Da ich nicht genau wusste, wann Kimi abgeholt wurde, lief ich mit ihr in den Park als ich dachte, es wäre soweit. Dank unverschämten Glücks kam tatsächlich nach zwanzig Minuten ein Mann, auf den Kimi augenblicklich zustürmte. "Opa!", rief sie begeistert und hüpfte um ihn herum. "Ich habe heute mit Fin gespielt. Wir haben ein Reh gesehen, Opa. Ein Reh. Am Tag. Normalerweise kommen die nur Abends. Und Frösche. Und wir haben pfeifen geübt, und ..."
Die Kleine plapperte wie ein Wasserfall - ihr Opa blickte mich jedoch irritiert an. Der Ähnlichkeit nach zu urteilen war das wohl Peshs Vater.
"Wo ist deine Mutter", fragte der nur. "Och, die musste zur Arbeit.", winkte Kimi leichtfertig ab. "Und dann haben wir Steine hüpfen lassen. Opa. Steine. Die hüpfen. Über dem Wasser! ..." Sofort plapperte sie weiter.

Kurz nickte ich ihm zu, ehe ich die paar Meter überwand und ihm die Hand entgegen streckte. Ich war mir sicher, dass keine Friedenswächter in der Nähe waren, weshalb ich es für ungefährlich und Mindestmaß der Höflichkeit betrachtete.
"Sir, freut mich Sie kennen zu lernen. Ich bin Finley, Finley Weston."
Widerwillig nahm Peshs Vater meinen Gruß entgegen. "Wo ist Pesh", fragte er kühl.
"Wie Kimi schon sagte, Sir, die musste ... weg. Hätten Sie, wenn Sie Kimi nach Hause gebracht haben und sie versorgt ist, vielleicht eine Stunde Zeit? Ich würde mich gerne ... " Ich zögerte. Ich musste meine Worte weise wählen. Nicht zu viel sagen - wer weiß wer mit hörte - und nicht zu wenig. Höflich, aber nicht zu distanziert. "... mit Ihnen unterhalten."

Peshs Vater war nun meine einzige Hoffnung. Ich musste ihm erzählen, was die letzten Wochen passiert war - erzählen, was heute passiert war. Bestimmt hasste er mich noch ehe ich unsere Geschichte zu Ende erzählt hätte.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 6:50 pm

Ich hoffte, Fin sucht wirklich nach Kimi, wenn sie nicht am Fluss auftauchte. Ob sie ihm erzählen würde, was passiert war? Vermutlich schon, die Frage war nur, ob er es kappieren würde, so wie Kimi es vielleicht schildern würde.
Aber selbst wenn ja, was dann? In ein paar Minuten würde ich wieder bei Swell sein und vermutlich so schnell keine Möglichkeit mehr haben, Fin irgendwo zu treffen. Womöglich würden die Hungerspiele vorbei gehen ohne dass wir uns noch einmal sahen.
Ein Stich traf mich bei dem Gedanken ihm Herzen. Ich vermisste ihn schon jetzt und womöglich würden wir uns erst in einem Jahr wiedersehen können.

Der Friedenswächter verfrachtete mich aus dem Wald. Ich unterdrückte den Impuls zu versuchen mich los zu reißen und dann zu fliehen. Auf eine Behandlung mit einem Teaser konnte ich gut verzichten.
Ich blickte mich um, das komische Pärchen, das uns zuvor beobachtet hatte, saß noch immer auf der Bank und starrte den Friedenswächter und mich nun aus großen Augen an. Ich blickte mich um und entdeckte noch mehr Gaffer, aber sowohl von Fin als auch von Kimi fehlte jede Spur. Ich hoffte mal, das war eine gute Nachricht.

Weitere Friedenswächter tauchten auf und verfrachteten mich in einen Wagen.

Erinnerungen an meine erste Verhaftung stiegen in mir auf.
Hakan, der meinen Namen schrie. Wir wehrten uns alle. Schlugen, traten und versuchten uns frei zu bekommen. Was aber nur in Schreien und gebrochenen Nasen, so wie Fingern von unserer Seite endete.
Soron der schon hierbei erschossen wurde.
Meine Sorgen was nun aus meiner kleinen Tochter werden würde -

- die selben Sorgen hatte ich jetzt auch. Aber zumindest saßen nun keine Freunde von mir im Wagen.
Und so schlimm konnte es dieses mal nicht sein. Ich hatte ja schließlich nicht mehr protestiert. Nichts gemacht.
Okay eigentlich schon. Ich habe ohne Erlaubnis meine Arbeitsstätte verlassen und mich über Tage hinweg versteckt gehalten, bei einem ehemaligen Sieger.

Ich hatte zwar kein Fenster aus dem ich hinaus sehen konnte, dennoch wurde mir schnell klar, dass der Weg den wir einschlugen nicht zu der Villa von Swell führte. Eine düstere Vorahnung breitete sich in mir aus, die sich als wahr erwieß, als wir hielten und meine Tür wieder geöffnet wurde.

--> Gefängnis
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Finley Weston

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Aug 22, 2012 7:57 pm

Die Miene von Peshs Vater verrieht nichts. Ich rechnete schon fast mit einer Absage, als er schließlich meinte "Darf ich Sie zu einer Tasse Tee einladen?"
Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch. War das sein ernst?

"Sehr gerne, Mr ..." Anobis? Oder war das Peshs Ehename? War sie denn jetzt nun verheiratet gewesen oder nicht? Peshewa hatte dieses Thema stets elegant gemieden - und ich habe nicht mehr gefragt als sie bereit war zu erzählen. "... Sir."
Er sah mich noch einige Momente abschätzend an ehe er sich abwandte und mir deutete ihm zu Folgen.

Wir liefen durch die Straßen des Kapitols, ehe Peshs Vater in eine kleinere Nebenstraße abbog und, zwei Straßen weiter, die Tür zu einem schicken, kleinen Häuschen aufschloss.

Einladend hielt er die Tür auf, während Kimi, noch immer munter plappernd, bereits eingetreten war.

---> Familie Anobis
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyMi Okt 24, 2012 10:54 pm

First Post


Durch einen versteckten Ausgang des Trainingscenters verschwand ich schnell und leise. Hier arbeiteten so viele Avoxe, da würde es nicht sonderlich auffallen, wenn eine fehlte. Meine Dienstkleidung hatte ich vorhin gegen normale Kleidung, die ich aus einem Zimmer eines Tributs mitgenommen hatte, getauscht. Es fiel nicht auf, wenn in einem Kleiderschrank im Kapitol eine Jeans und ein einfaches T-Shirt fehlten.

Ich wollte an einen Ort, der mich wenigstens ein bisschen an zu Hause erinnerte, deshalb ging ich in den nahe gelegenen Park. Ich versuchte nicht aufzufallen, aber dafür hätte ich mich wohl besser so schrill, wie die meisten Bewohner des Kapitols, anziehen sollen. Am liebsten wäre ich gerannt, damit mich niemand sah, aber das würde noch mehr Aufmerksamkeit erregen.

Im Park angekommen sah ich einige Paare, die auf den Bänken saßen oder einfach nur ein wenig herumgingen. Mir waren hier viel zu viele Leute, obwohl ich nie gedacht hätte, dass so etwas einmal von mir kommt. Zuhause in Distrikt 11 hatte ich noch zehn Geschwister und in einem Haus mit insgesamt 14 Menschen wurde es schon etwas eng.
Ich ging weiter in den Park hinein. Immer weiter, bis ich keine andere Menschen mehr sah. Nochmals sah ich mich um und kletterte dann auf einen großen Apfelbaum, der in der Nähe eines kleinen Sees stand. Ich setzte mich auf einen stabil aussehenden Ast, der etwas weiter oben war, und ließ meine Füße hinunter baumeln.
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Sunflow Jay

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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptyDo Okt 25, 2012 10:38 pm

Thor Boyle

Ich musste weg von zuhause, ich musste weg von meinen Eltern, wo nur Pläne über eine mögliche Stürzung des Kapitols besprochen wurden. Also war ich kurzerhand in den Pank gegangen, wo ich mich zwischen den ganzen anderen "schrillen" Kapitolbewohnern ziemlich unwohl fühlte.
Aber ich ignorierte die Blicke die mir sagten, das ich viel zu schlicht angezogen war mit meinem einfachem T-Shirt und der schwarzen Hose.
Als ich etwas weiter im Teil des Parks war, wo nicht so viel los war, suchte ihc mir ein schattiges Plätzchen unter einem Baum, zog ein Buch hervor und begann zu lesen. Viele finden diese Beschäftigung langweilig, jedoch nicht alle. Ich war schließlich das beste Beispiel.
Um noch etwas Nachmittagssonne zu erhaschen, streckte ich meinen Kopf etwas in die Höhe.
Und machte über mir ein Paar Fußsohlen aus.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 EmptySa Nov 24, 2012 2:13 am

Nur für einen kurzen Augenblick hatte ich meine Augen geschlossen und schon kam ein Junge, der ziemlich normal aussah und wahrscheinlich nicht viel älter war als ich, direkt auf den Baum zu, auf dem ich saß. In meinem Inneren schrie alles, ich solle weiter hinauf klettern, damit er mich nicht sah. Aber bevor ich irgendwie handeln konnte, setzte er sich unter mir auf den Boden, holte ein Buch hervor und begann zu lesen.
Jetzt war es zu spät. Wenn ich nur das kleinste Geräusch machte, würde er es bestimmt hören. Was wenn er erkennen würde, dass ich eine Avox war? Und noch dazu ohne Erlaubnis hier draußen? Vielleicht war er ein Friedenswächter, der nur gerade keine Uniform trug. Würde er mich dann wieder zurück zu meiner Arbeit bringen? Oder sogar ins Gefängnis? Würde ich wieder gefoltert werden? Ich wollte nicht wieder gefoltert werden, ich würde diese Schmerzen nicht noch einmal durch stehen. Das einzige was mich am Leben gehalten hatte, war der Gedanke an meine Geschwister zu Hause in Distrikt 11. Aber ich hatte sie seit gut zwei Jahren nicht mehr gesehen.

Eine Regung unter mir riss mich aus meinen Gedanken. Ich warf einen kurzen Blick hinunter und blickte dem Jungen direkt in die Augen. Diese Augen strahlten etwas aus, doch ich wusste nicht was.
Nun hatte ich zwei Möglichkeiten: Entweder von dem Baum herunter springen und so schnell ich konnte laufen oder ich kletterte weiter hinauf. Wenn ich weiter hinauf klettern würde, wäre ich hier oben gefangen. Ich zögerte. Ich musste nachdenken. Aber dafür war keine Zeit. Ohne weiter darüber nachzudenken, sprang ich hinter dem Jungen von dem Baum herunter und rannte so schnell ich konnte an dem Jungen vorbei in die Richtung des kleinen Sees.
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BeitragThema: Re: der Park    der Park   - Seite 9 Empty

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