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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Do Jun 02, 2011 12:41 am
Klar sie nahm den feigen Ausweg, indem sie es weder leugnete noch zugab, verriet sie auch nichts davon, wem von uns beiden sie mehr vertraute. Na ja auch recht. Ich blickte ihr kurz nach, als sie auf einen Baum verschwand. Vielleicht sollte Angi sie lieber Äffchen nennen. Wütend blickte ich auf den noch immer schlafenden Dejan hinab. Wäre diese Nacht ein Angriff erfolgt, hätte unsere Gruppe ziemlich reduziert werden können. Dieser Fehler dürfte ihm nicht noch einmal unterlaufen. Mit einem Grinsen zog ich einen Dolch aus dem Gürtel und hielt ihn an seine Kehle, mit meiner freien Hand, griff ich ihm in die Haare und riss seinen Kopf nach hinten. "Was ... wie?!" Panisch riss er die Augen auf und versuchte sich los zu reisen, wodurch die Klinge in seinen Hals schnitt. Ich ließ ihn noch einen Moment strampeln und genoss es so richtig, bevor ich das Messer weg nahm und ihn leicht nach vorne stieß. "Du bist eingeschlafen", klagte ich ihn zornig an. Er blickte noch immer erschrocken zu mir auf und versuchte an sein Schwert zu kommen, dass neben ihm gelegen hatte. Mit einem Fußkick beförderte ich es außerhalb seiner Reichweite. "Als Wache hast du eine gewisse Verantwortung", zischte ich ihm zu und zog ihn am Kragen hoch. Vor Angst war er ziemlich starr und wehrte sich weniger als erwartet. "Es war nur kurz", verteidigte er sich und tastete nach dem Kratzer an seinem Hals. "Du hast länger geschlafen, du hast nicht einmal mit bekommen, dass Anny hier gesessen hatte. Wir könnten alle tot sein, so etwas kann ich nicht zulassen." Drohend hob ich meine freie Hand. "Bitte - " Mein Schlag ließ ihn verstummen. Die Faust traf ihn ihm Gesicht und seine Lippe platzte auf. Der nächste Schlag traf ihn im Magen und er krümmte sich zusammen. "Das kommt nicht noch einmal vor -" Um meine Worte zu unterstreichen rammte ich ihm noch einmal meine Faust ins Gesicht. "Verstanden?" Der Junge kauerte am Boden und spuckte Blut und einen Schneidezahn in den Schnee. "Nein ... ich meine ja, es kommt nicht mehr vor", wimmerte er.. "Das will ich auch hoffen, beim nächsten mal, kämmest du nicht mehr so glimpflich davon." Als Zeichen, das es damit getan war, streckte ich ihm die Hand hin um ihm auf zu helfen. Als er sie nicht ergriff, ging ich zu dem Zelt der Mädchen und weckte auch Angi für die Jagt. Ich beschloss, dass wir in die Sommerebene gehen sollten. Vor allem weil ich dort die aus 9 nicht vermutete und der Kälte wieder entkommen wollte. Zehn Minuten später gingen wir drei bis an die Zähne bewaffnet und mit einigen an Nahrung, Trinken und Verbandszeug ausgerüstet richtung Sommerebene.
--> Feld (Sommerebene)
Annyca Sescon
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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Do Jun 02, 2011 1:14 am
Die nächste Reaktion von Brix hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Etwas erstaunt riss ich meine Augen auf und starrte auf das Schauspiel. Er schlug fest zu, wobei mir schon beim Anblick etwas übel wurde. Ich hätte es ihm im ersten Moment nicht zugetraut, dass er seinen Verbündeten wegen einer solchen Sache verletzte und ich musste mich beherrschen, nicht vor Wut einen Dolch in seine Richtung zu schleudern, doch jetzt wusste ich, in welcher Gefahr ich schweben konnte. Jegliches Gefühl von Sicherheit verschwand schlagartig und ich wurde genauso misstrauisch wie auch am Anfang der Arena. Ich wusste genau, dass ich nun wieder vorsichtig und verachtend mit meinen Verbündeten umgehen würde. Etwas Trauer mischte sich schon wieder in meinen Blick, was selbst mein noch farbiges Auge grau wirken ließ. Ein leises Knurren drang aus meiner Kehle, als sie sich schließlich zu dritt entfernten. Wütend starrte ich den Karrieros hinterher. Ich möchte jetzt nicht in der Haut eines Tributs stecken, den die drei aufspüren würden. Leise kletterte ich vom Baum, lief kurz in mein Zelt, aber nur um mir meine Lederhandschuhe zu schnappen, ehe ich kurzer Zeit später wieder vor dem Lagerfeuer stand. Ein kleines Lächeln huschte dann doch auf meine Lippen. Ich würde mir schon etwas suchen, damit mir es nicht zu langweilig wird, auch wenn es vielleicht sogar gefährlich werden würde.
Annyca Sescon
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Etwas gelangweilt stocherte ich in dem Lagerfeuer herum, bis ich den Kanonenschuss aus der Sommerebene vernahm. Ich lächelte kurz, aber darauf folgte wieder das gleichgültige Gesicht von mir. Entweder einer meiner Verbündeten war tot, was sehr unwahrscheinlich war, oder die Karrieros hatten ihr Opfer gefunden. Ich zuckte kurz mit den Achseln, ehe ich ein leises Knirschen im Schnee vernahm. Binnen Sekunden war ich auf dem nächsten Baum. Gerade noch rechtzeitig wie es mir erschien. Mein Herz pochte, aber ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ein Mädchen aus dem Wald der Winterebene trat. Zögernd näherte sie sich dem Lager und ihr Blick sagte mir, dass sie furchtbare Angst haben musste. Als sie die Zelte und den Schlitten erblickte, erstarrte sie nahezu und ich hörte sie noch ‚Die Karrieros‘ flüstern, ehe sie kehrt machte und in den Wald zurückrennen wollte. Ich schüttelte kaum merklich meinen Kopf, wie konnte man nur so leichtsinnig sein? Mit einem Klicken löste ich einen Dolch von meinem Gürtel und beobachtete noch kurz das Mädchen, wie es zwischen den Bäumen verschwand. Ihr Leben würde heute ein Ende nehmen, das schwor ich mir. Flink sprang ich von Baum zu Baum, war sogar so schnell, dass ich nach einigen Minuten einen Vorsprung hatte und auf sie warten musste. Als sie an mir vorbeirannte, warf ich meinen Dolch, genau wie ich es gestern auf der Lichtung getan hatte. Das Sirren erfüllte für einen Moment die Luft und es schien, als verginge die Zeit in Trance. Es war das Mädchen aus 12, welches die Waffe in den Rücken gebohrt bekam und strauchelnd aber leise auf den Boden fiel. Augenblicklich erfüllte ein Kanonenschuss den Wald und einige der Vögel flatterten auf. Schnell sprang ich vom Baum, zog meinen Dolch aus ihrem Rücken und drehte sie herum. Ihr Gesicht war Angst verzerrt und für einen Moment stockte es mir den Atem. „Es kann nur einen geben, der hier wieder rauskommt“, flüsterte ich ihr ins Ohr, ehe ich ihr die Augen schloss. Ich musste im Lager sein, bevor Brix und die anderen wiederkamen. Ihre Waffen ließ ich bei ihr, wir hatten im Lager genug und auch den Rest, den sie bei sich hatte, rührte ich nicht an. Stattdessen lief ich zurück in Richtung des Lagers und spürte nahezu das Hovercraft hinter mir, wie es die Tributin aus 12 in die Lüfte hob. An die Möglichkeit, dass meine Verbündeten denken könnten, ich wäre die Tote, dachte ich nicht eine Sekunde. Langsam bahnte ich mir einen Weg durch die Bäume zurück.
Peshewa Anobis
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Während wir wieder zurück in den Schnee stapften, ließ mich der Gedanke immer noch nicht los, dass es Anny sein könnte. Sie war ja bereits 2 mal fast gestorben, nur das wir beide male in der Nähe waren. Nur so viel Pech könnte sie auch nicht haben und mit 13 sollte sie eigentlich in der Lage sein, einmal ohne Aufsicht auf ein Lager aufzupassen. Als wir näher zum Lager kamen, sah ich schon von weitem den Rauch des Lagerfeuers. Also war jemand dort, die Frage war nur Freund oder Feind? "Anny?", rief ich über die Ebene zu dem LAger herüber. Wenn es eine Antwort gab, wären wir sicher, dass sie noch da war. Wenn nicht wussten wir, dass Feinde wohl auf uns warteten. Die wüssten dann zwar auch, dass wir da waren, aber immerhin besser, als wir würden ungeschütz über die Ebene laufen und dann von den beiden aus 9 mit ihrem Bogen und Armbrust ins Visier genommen zu werden.
Annyca Sescon
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Ich muss vor ihnen da sein.. sonst hab ich ein fettes Problem. dachte ich und beschleunigte meine Schritte. Schließlich fing ich dann doch das Rennen an, bis ich mich vom Boden abstieß und von Baum zu Baum weiter hetzte. Nach einiger Zeit hörte ich jemanden rufen. Verdammt.. Zu spät. Etwas wütend verzog ich mein Gesicht, sprang vom letzten Baum vor Brix, Angi und Dejan auf den Boden und federte leicht ab. "Ihr lebt ja alle noch", sagte ich und grinste etwas, ehe ich entschuldigend den Blick senkte und um das Lager herumhuschte. Wahrscheinlich sah es für die anderen gerade albern aus, aber als ich mit einigen Drähten zurückkam, müssten sie erkennen, dass ich Fallen gestellt hatte. Meine Verbündeten konnten von Glück reden, dass sie nicht in eine hereingetreten waren, doch das Gegenteil ließ sich schnell feststellen, als ich den feinen Draht um Dejans Fußgelenk sah. Ich murmelte etwas unverständliches, wickelte es von seinem Fuß und legte das ganze Gewirr aus Draht auf den Schlitten, ehe ich wieder zu den anderen zurückging. Immer noch etwas entschuldigend sah ich zu Boden und pikste mit meinem Schuh in den Schnee.
Peshewa Anobis
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Statt einer Antwort hörte ich es in den Bäumen um uns herum rascheln. Klar Anny konnte ja kein normales Signal geben. Dejan war der einzige, der zusammen zuckte und über irgendwas stolperte, als Anny vom Baum sprang. "Und du hast es auch ohne uns überlebt?", meinte ich "Irgendwas spannendes passiert?" Kluge Idee eigentlich mit den Fallen, auch wenn sich Dejan bei ihrem Auftauchen darin verfangen hatte. Ohne weiter auf sie zu warten, ging ich vollständig zurück ins LAger und legte alle Waffen bis auf das Schwert und einen Dolch zurück auf den Schlitten. Dejan ging an uns vorbei und in sein Zelt.
Annyca Sescon
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Ich zuckte einmal mit den Schultern, als ich keinen Wutschrei entgegen nahm und sagte nur: "12 gibts nich mehr." Den anderen Kommentar überging ich einfach und setzte mich schließlich ans Lagerfeuer. Mit gemischten Gefühlen, wobei ich kein einzigstes zuordnen konnte, sah ich von Brix zu Angi und wieder zurück, ehe ich einen neuen Schub Holz auf das Feuer legte.
Peshewa Anobis
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Die aus 12 gab es nicht mehr. Also hatte sie doch etwas mit dem Schuss zutun gehabt. "Wir haben den Jungen aus 5 erledigt", gab ich kurz zurück. "Das heißt noch 13 Tribute übrig, wenn ich mich nicht vertan habe." Während Anny mehr Holz ins Feuer warf, stand ich auf und holte ein paar Brocken Rentierfleisch, die noch übrig waren. "Wollt ihr auch was?", rief ich den beiden Mädchen zu.
Annyca Sescon
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Ich lauschte etwas angestrengt und nickte schließlich bedächtig. Noch dreizehn.. Und ich war immer noch am Leben. "Jap", rief ich zurück und setze mich schließlich im Schneidersitz abwartend hin.
Peshewa Anobis
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9 Tote also noch und dann etwa einen halben Tag und ich würde zurück nach Hause können. Noch 9 Tote und wir würden uns gegenseitig töten. Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken los zu werden. Wer so dachte, konnte nicht gewinnen. Mit ein paar Fleischstücken kam ich zurück zu dem Feuer und sah die beiden auffordernd an: "Wer kocht?" "Ich hab keinen Hunger", meinte Angi. Damit stand sie auf, nahm sich ein paar Waffen von dem Schlitten und verschwand in den Wald um wohl noch etwas zu trainieren. Leicht wütend sah ich ihr nach, das hätte sie nicht vorher sagen können, oder?
Annyca Sescon
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Etwas genervt verdrehte ich die Augen und äffte Angi in meinem Gehirn nach. Schließlich stand ich auf, seufzte etwas, ehe ich Brix die Fleischstückchen aus der Handnahm und beide auf einen Spieß über das Feuer legte. Dann zog ich ein paar Kräuter aus meinem Lederbeutel an meinem Gürtel hervor und streute sie über das Fleisch, was nicht mehr lang brauchen würde, bis es fertig war. Ich versuchte, meinen Gedanken keinen allzu großen Spielraum zu geben und setzte mich nicht weit entfernt von dem Fleisch auf einen Holzblock.
Peshewa Anobis
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Fast etwas enttäuscht blickte ich auf das Fleisch auf den Spießen. Irgendwie hatte ich darauf gehofft, dass sie es so wie ihr Mittribut in der Pfanne herausbraten würde, denn so hätte ich es auch hin bekommen. "Wie hast du eigentlich die aus 12 erwischt?", erkundigte ich mich nach einer Weile. Hauptsächlich aus wirklicher Interesse und nur zu einem Teil, weil das Schweigen irgendwie seltsam war. Immer wieder tauchten die Dinger wieder in mir auf, die ich während des Drogenrausches empfunden hatte.
Annyca Sescon
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Still drehte ich wieder den Spieß, ehe ich mich zu Brix über die Schulter umdrehte und ihn für eine Weile einfach nur ansah. "Sie kam aus dem Wald", sagte ich tonlos, ehe ich ihm wieder den Rücken zuwandte. Ich wurde immer noch nicht aus ihm schlau. Heute früh war er alles andere als gesprächig gewesen und ich hatte das Gefühl, er würde mich einfach nur als kleines Hilfsmittel sehen, jetzt schien ihn aber irgendetwas wieder nicht zu passen.
Peshewa Anobis
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"Aha", gab ich kurz zurück und ließ mich auf dem Fell, auf dem ich saß, nach hinten Fallen, so dass ich lag und zum Himmel auf sah. Es ärgerte mich insgeheim, dass sie ihre Antwort nur so kurz gehalten hatte. Es wäre ein gutes Gesprächsthema gewesen und irgendwie hatte ich auch gehofft, dass sie mich nach unserer Jagt fragte. Aber eigentlich war es eh egal. Den Mord würde ich später noch sehen können. Kurz überlegte ich, ob sie meine Reaktion heute Morgen verwirrt hatte. Aber selbst wenn, würde ich mich nicht dafür rechtfertigen, denn es war nötig um unser aller Leben zu schützen. Als mein Magen knurrte, setzte ich mich wieder auf und warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Fleisch, dass leider noch immer nicht fertig aussah. Eine Mikrowelle wäre mal ein tolles Sponsorengeschenk, also eine die mit nem Genarator oder Baterien betrieben würde. Aus Langeweile zog ich mein Messer, legte die linke Hand mit gespreizten Finger auf ein Stück Holz und begann mit Messerspielchen.
Annyca Sescon
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Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Brix sich die Zeit mit einem der Messerspiele vertrieb. Ich grinste und erinnerte mich unwillkürlich daran, wie ich diese Spiel meiner kleinen Schwester beigebracht hatte. Mein Vater, wie ich ihn hasste, hatte es einmal versucht und sich dabei in den Finger gestochen. Damals musste ich mir ein Lachen verkneifen und auch dann, als mich alle entgeistert angestarrt hatten, als ich dieses Spiel meiner Familie im rasenden Tempo vorgeführt hatte. Joanna konnte das jetzt schon besser wie mein Vater. Nach einiger Zeit prüfte ich das Fleisch, was einen saftigen Geruch dank der Kräuter hatte und stellte fest, dass es durch war. Lächelnd zog ich die Stückchen vom Feuer und setzte mich zu Brix. Ich legte neben ihn das größere Stück, während ich an meinem knabberte und ihm zusah. Schließlich tat ich es ihm gleich, löste einen Dolch von meinem Gürtel und begann bei dem Daumen. Immer wieder bohrte sich mein Dolch ziwschen die Finger auf das Holz, was jedesmal ein kleines Geräusch verursachte. Genau wie in Distrikt 2 absolvierte ich das Spielchen locker und in einer Geschwindigkeit, wie daheim. Grinsend steckte ich meinen Dolch schließlich zurück und setze mich im Schneidersitz Brix gegenüber. "Wie war die Jagd, ich bin neugierig?", fragte ich dann doch.
Peshewa Anobis
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Ich grinste als Anny begann mir das Spiel mit dem MEsser nach zu machen. Sie war beinahe schneller damit als ich, auch wenn ich es nicht genau beurteilen konnte, da sie es auf eine andere Weise als ich machte. Endlich war das Fleisch durch und sie reichte mir wie selbstverständlich das größere Stück. Vermutlich hatte das nichts zu bedeuten, aber ich fand es dennoch nett. Mit dem Dolch teilte ich ein kleines Stück von dem Fleisch ab, spießte es auf und schob es mir in den Mund. Es schmeckte auch sehr gut, auch wenn es nicht ganz an das Pfannenfleisch von Dejan heran kam. Auf jeden Fall schmeckte es viel besser als der olle Kanikel vom Vortag. Als sie mich nach der Jagt frage, überlegte ich kurz, ob ich auch nur so kurz angebunden antworten sollte, aber irgendwie konnte ich es nicht mal kurz ausführen. "Er hat sich im Sommerteil bei einem Maisfeld versteckt. Vermutlich hätten wir ihn nie entdeckt, wenn er nicht den Fehler gemacht hatte und außerhalb ein Feuer zu entzünden und daneben einzuschlafen. Wir haben ihn durchs Maisfeld gejagt und man hat seine Angst fast riechen können. Ich hatte ihn fast, als er abbog und Dejan fast direkt in die Arme lief." Bei dem letzten Teil verzog ich mein Gesicht etwas enttäuscht. Dann zuckte ich mit den Schultern und schob mir noch ein Stück Fleisch in den Mund. "Und noch irgendwelche Auswirkungen von dem ganzen Zeug gestern?" Mit der Frage umspannte ich ziemlich alles von einem Schnupfen, den sie durch ihr Bad im Eiswasser haben könnte, über noch immer andauernde Nachwirkungen der Drogen und Schmerzen ihrer Verletzungen.
Annyca Sescon
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Ich lächelte nur als mir Brix von der Jagd erzählte und hörte zu. Ehrlich gesagt würde ich an Brix Stelle ziemlich sauer sein, dass Dejan den Jungen getötet hatte, doch mich ging es ja eigentlich nichts an. Das er Angi kein einzigstes Mal erwähnte beachtete ich nicht weiter, auch wenn es vielleicht einen tiefgründigeren Grund hatte als ich dachte. Auf seine Frage hin schüttelte ich nur kurz den Kopf und verzog meine Augen zu Schlitzen: "Eigentlich nicht.. Aber die Schmerzen sind trotzdem weg und fast alle Wunden verheilt." Nur noch die feinen Narben auf meinem Gesicht waren zu erkennen und ab und an durchzog mich noch ein kleiner Stich, aber sonst. Das was ich mit der Droge gefühlt hatte, war aber auch jetzt noch teilweise vorhanden, aber ich wusste oder vermutete, dass ich das Gefühl selbst hatte und es nicht unter der Droge entstanden war. "Bei dir?", fragte ich schließlich Brix und aß das letzte Stück Fleisch auf.
Peshewa Anobis
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Ich zuckte mit den Schultern. "Teilweise glaub ich noch ein paar Nachwirkungen zu spürren und ich bin mir teilweise nicht ganz sicher, was gestern real war und was nicht. Na ja nichts schlimmes eben, dafür dass wir irgendein vergiftetes Brot gefuttert haben. Von den Wunden hab ich heute gar nichts mehr gespürt" Das war eine Lüge, aber ich glaubte sowieseo, dass die Stiche in meinem Rücken mehr von der Demütigung als von den tatsächlichen Wunden stammten. Das würde dem Typen aus 9 noch so leid tun. Die Wut auf ihn übertrug ich auch auf mein Messer, mit dem ich gerade ein weiteres Stück Fleisch abschneiden wollte und ich zerfetzte dabei nicht nur einen Teil des Fleisches sondern auch den oberen Teil der Holzunterlage.
Annyca Sescon
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Fast wie gebannt beobachtete ich Brix Handeln und glaubte leise Zweifel in seiner Stimme zu erkennen. Immer noch war er mir ein Rätsel, was das ganze nur noch schlimmer machte. Er machte mich neugierig, ich wollte mehr wissen, und das würde sich warhscheinlich am Ende als Fehler herausstellen. Ich blinzelte kurz, ehe ich nickte und einen weiteren Holzscheit auf das Feuer warf. Kurz flammte es auf und widerspiegelte sich in meinen Augen, ehe ich mich meinem Verbündeten wieder zuwandte. Schließlich stellte ich ihm eine Frage, die ich eigentlich nie hatte stellen wollen. "Was würdest du als erstes tun, wenn du als Sieger aus der Arena kommst..?"
Peshewa Anobis
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Als sie einen neuen Holzscheit in das Feuer schmiss, stoben Funken auf und ließen ihre Augen leuchten. Kurz hoffte ich, dass die Kameras dieses Bild gut eingefangen hatten, es würde ihr und damit uns allen mehr Sponsoren einbringen. Auf ihre Frage zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte schon eine grobe Vorstellung davon. Erst würde ich mich im Kapitol feiern lassen und dann natürlich daheim. Ich würde in die Gegend der Sieger einziehen und Parties über Parties schmeisen, so wie wir es uns immer vornahmen. Auch wenn es bis jetzt noch nie eine solche Party gegeben hatte. Später würde ich mich als Mentor bewerben oder wenigstens im Trainingscenter unsere Tribute ausbilden, damit sie unseren Distrikt gut vertraten. Aber das war keine gute Frage. Ich sah Anny eindringlich an und schüttelte kaum merklich den Kopf. So etwas durfte sie nicht fragen. Wir waren Karrieros und wir spielten nicht einmal mit dem Gedanken, dass irgendein anderer Gewinnen könnte. Und selbst wenn, sollten wir es nie so zugeben.
Annyca Sescon
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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Sa Jun 04, 2011 12:36 am
Am liebsten hätte ich gefragt, was los wäre, sein Blick war einfach alles andere als beruhigend, doch ich tat es nicht. Für eine Weile starrte ich ihn schon wieder an, ehe ich meinen Blick senkte und sagte: "Ich leg mich ein bisschen hin.." Es war zwar noch nicht Abend, aber trotzdem überfiel mich eine merkwürdige Müdigkeit. Leise stand ich auf und huschte in mein Zelt. Spätestens dann wenn Angi wieder da war, hätte Brix genug Unterhaltung. Etwas verwirrt krabbelte ich in meinen Schlafsack und bemühte mich, nicht allzu sehr über die Dinge nachzudenken, die im Moment standen.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Sa Jun 04, 2011 12:48 am
Sie verstand meine stumme Warnung nicht, aber sie hielt wenigstens den Mund. Irgendwann ... nein, wir würden nie die Möglichkeit haben, darüber zu reden. Denn für den Rest der Zeit, die wir zusammen hier waren, würden uns immer Millionen von Menschen beobachten und lauschen. Ich nickte, als sie meinte, sie würde sich etwas hinlegen. Also würde ich mich um die erste Wache kümmern. Kurz huschte mir der Gedanke durch den Kopf, wie peinlich es wohl wäre, wenn ich nach meiner Aktion am Morgen selber einschlief. Aber zum Glück war ich nicht müde und es war sogar noch hell. Einige Zeit später tauchte auch Angi auf. Ihre Haare waren nass, also war sie irgendwo schwimmen. Nach der heutigen Jagt war das bestimmt eine gute Idee, nur hatte ich nicht vor noch einmal in das Eiswasser zu springen. "Wo warst du schwimmen?", erkundigte ich mich, während sie schon an mir vorbei ins Zelt gehen wollte um dort der Kälte zu entkommen. Das Mädchen deutete in die Richtung aus der sie gekommen war: "Etwa eine Stunde von hier liegen Heiße Quellen." Damit verschwand sie endgültig im Zelt. Ich war etwas wütend auf sie, dass sie bis jetzt es nicht für nötig gehalten hatte, uns davon zu erzählen. Dann wandte ich mich wieder um und lauschte auf unsere Umgebung.
Annyca Sescon
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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Di Jun 07, 2011 8:31 pm
Nach einiger Zeit hielt ich es dann doch nicht mehr im Zelt mit Angi aus und schlüpfte aus der Plastikplane. Schließlich setzte ich mich wieder zu Brix und fragte ihn: "Soll ich dich ablösen?" Etwas mulmig zumute setzte ich mich im Schneidersitz auf eine Felldecke und legte mir eine weitere um die Schultern.
Peshewa Anobis
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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Di Jun 07, 2011 9:51 pm
Es überraschte mich, als schon nach kurzer Zeit Angi aus dem Zelt kam und sich zu mir ans Feuer setzt. "Nein nicht nötig", winkte ich ab. Ich war sowieso noch nicht müde, aber von der Jagt war ich so erschöpft, dass ich auch nicht unbedingt was anderes machen wollte, als hier zu sitzen. "Aber du kannst mir gern Gesellschaft leisten", meinte ich mit einem charmanten Lächeln. "Siehst du links eigentlich wieder?", erkundigte ich mich nach einer Weile, in der ich sie nur beobachtet hatte und bemerkt hatte, dass ihr Auge wieder etwas dunkler wurde. Dann nahm ich mir eines der Holzstücke, die eigentlich für das Feuer gedacht waren, und begann zu schnitzen. Als Kind war ich richtig gut darin, am liebsten hatte ich kleine Tiere geschnitzt, aber meine beste Skulptur war ein Abbild meiner kleinen Schwester geworden. Das war kurz bevor ich zehn wurde und ins Trainingsprogram kam. Nach dem hatte ich nie wieder Zeit zum Schnitzen bis jetzt.
Annyca Sescon
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Thema: Re: kahle Eiswüste (Winterebene) Di Jun 07, 2011 10:55 pm
Ich fing Brix Lächeln ebenfalls mit einem Grinsen auf, bis ich mich auf den Bauch legte und zu ihm nach oben sah. "Etwas verschwommen.. Aber immerhin etwas", sagte ich und beobachtete meinen Verbündeten, wie er das Holzstück bearbeitete. Meine nächste Frage hatte eigentlich nicht damit zu tun, dass das Kapitol wollte, dass wir mehr über einander bescheid wussten, es kam ganz von mir selber, was mich etwas verwunderte: "Wie ist es bei euch so in Distrikt 1?" Ich wickelte eine weitere Felldecke um mich, ehe ich mich auf den Rücken rollte und in den Himmel starrte. Es hatte etwas seltsames an sich, unter einer Freilichtarena in den Himmel zu sehen. Man wusste nie wirklich, ob es der echte war.